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   LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03   

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LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03 (https://dejure.org/2004,7606)
LAG Hamm, Entscheidung vom 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03 (https://dejure.org/2004,7606)
LAG Hamm, Entscheidung vom 26. August 2004 - 4 Sa 1853/03 (https://dejure.org/2004,7606)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • LAGReport 2005, 242
 
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Wird zitiert von ... (5)Neu Zitiert selbst (41)

  • BAG, 22.07.2003 - 1 AZR 541/02

    Interessenausgleich in der Insolvenz

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    Während die Instanzrechtsprechung bei der Festsetzung der Abfindungshöhe im Rahmen des § 10 KSchG die wirtschaftliche Lage des Arbeitgebers - teils ohne Bindung an die weitergehenden Vorgaben des § 112 Abs. 5 BetrVG ( LAG Niedersachsen , Urt. v. 12.08.2002 - 5 Sa 534/02, LAGE § 122 InsO Nr. 1 [ Oet-ker ] = ZInsO 2004, 572), teils nachrangig bei der Ermessensausübung des Gerichts ( LAG Hessen , Urt. v. 25.07.2002 - 9 Sa 995/01, AiB 2003, 41 [ Back-meister ]) - berücksichtigen will, soll der Anspruch auf Nachteilsausgleich nach § 113 Abs. 3 BetrVG nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ( BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, BAGReport 2004, 23, 25 = ZInsO 2004, 107, 110) weder von der finanziellen Leistungsfähigkeit noch von der individuellen Leistungsbereitschaft des Arbeitgebers abhängen.

    Dies folge aus der Funktion des Nachteilsausgleichs, der auch eine Sanktion für das betriebsverfassungswidrige Verhalten des Arbeitgebers darstelle ( BAG , Urt. v. 22.11.2001 - 1 AZR 97/01, BAGReport 2002, 251 = NZA 2002, 992 = ZIP 2002, 817), heißt es zur Begründung ( BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, BAGReport 2004, 23, 25 = ZInsO 2004, 107, 110).

    Die Nachteile, die den übrigen Insolvenzgläubigern durch das gesetzeswidrige Verhalten des Insolvenzverwalters und die hieraus resultierenden Abfindungsansprüche der Arbeitnehmer nach § 113 Abs. 3 BetrVG möglicherweise entstehen, rechtfertigen nicht die Kürzung des Nachteilsausgleichs, sondern sind ggf. zwischen den Insolvenzgläubigern und dem Insolvenzverwalter über dessen Haftung nach § 60 Abs. 1 InsO abzuwickeln (so ausdrücklich BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, BAGReport 2004, 23, 26 = ZInsO 2004, 107, 110).

    2.3.3.Die Regelungen des § 123 Abs. 2 und 3 InsO gelten nur für Sozialplanansprüche und können selbst in massearmen Insolvenzverfahren nicht analog auf die Nachteilsausgleichsansprüche angewendet werden (so bereits Ber-scheid , ZInsO 1999, 27, 28; ebenso Griese , Kölner Schrift zur Insolvenzordnung, 2. Aufl., Satz 1513, 1518 Rn. 14; BAG , Urt. v. 04.06.2003 - 10 AZR 586/02, ZInsO 2003, 1054, 1057; BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, ZInsO 2004, 107, 109; zust. Oetker , Anm. zu LAGE § 122 InsO Nr. 1; a.A. zum bisherigen Recht LAG Hamm , Urt. v. 13.01.1993 - 15 Sa 1291/92, AuR 1993, 306; a.A. zum geltenden Recht LAG Niedersachsen , Urt. v. 12.08.2002 - 5 Sa 534/02, LAGE § 122 InsO Nr. 1 = ZInsO 2004, 572).

    Hätte der Gesetzgeber für die Insolvenz andere als die in § 10 Abs. 1 und 2 KSchG normierten Höchstgrenzen vorsehen wollen, hätte es sich aufgedrängt, eine entsprechende Regelung in §§ 121, 122 InsO zu treffen ( BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, BAGReport 2004, 23, 25 = ZInsO 2004, 107, 109), was gerade nicht geschehen ist.

    Die individuellen Ansprüche der Arbeitnehmer auf Nachteilsausgleich stehen nicht in einer Relation zum Gesamtvolumen der Monatsverdienste aller betroffener Arbeitnehmer ( BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, BAGReport 2004, 23, 25 = ZInsO 2004, 107, 109).

  • BAG, 04.06.2003 - 10 AZR 586/02

    Masseunzulänglichkeit - Insolvenz - Neumasseverbindlichkeiten

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    Der Klage auf Leistung fehlt dann das Rechtsschutzbedürfnis ( BAG , Urt. v. 11.12.2001 - 9 AZR 459/00, DZWIR 2002, 371 [ Oetker ] = ZInsO 2002, 891, 892; ebenso BGH , Urt. v. 03.04.2003 - IX ZR 101/02, BGHReport 2003, 759 [ Ringstmeier ] = NZI 2003, 369 [ Uhlenbruck ] = ZInsO 2003, 465; BAG , Urt. v. 04.06.2003 - 10 AZR 586/02, ZInsO 2003, 1054, 1055; BGH , Urt. v. 04.12.2003 - IX ZR 222/02, ZInsO 2004, 151, 153 = ZIP 2004, 326, 329).

    111, 112 BetrVG auf Unterrichtung des Betriebsrats und Verhandlung über einen Interessenausgleich muss der Insolvenzverwalter stets vor Beginn der Durchführung erfüllen ( BAG , Urt. v. 04.06.2003 - 10 AZR 586/02, ZInsO 2003, 1054, 1056).

    Bei dieser Einschätzung ist zu beachten, dass die Vorschriften über die Beschleunigung des Interessenausgleichsverfahrens gem. den §§ 121, 122 InsO dazu führen, " dass durch die Erfüllung der betriebsverfassungsrechtlichen Pflichten keine unzumutbaren Zeitverzögerungen eintreten " (so wörtlich BAG , Urt. v. 04.06.2003 - 10 AZR 586/02, ZInsO 2003, 1054, 1057).

    2.3.3.Die Regelungen des § 123 Abs. 2 und 3 InsO gelten nur für Sozialplanansprüche und können selbst in massearmen Insolvenzverfahren nicht analog auf die Nachteilsausgleichsansprüche angewendet werden (so bereits Ber-scheid , ZInsO 1999, 27, 28; ebenso Griese , Kölner Schrift zur Insolvenzordnung, 2. Aufl., Satz 1513, 1518 Rn. 14; BAG , Urt. v. 04.06.2003 - 10 AZR 586/02, ZInsO 2003, 1054, 1057; BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, ZInsO 2004, 107, 109; zust. Oetker , Anm. zu LAGE § 122 InsO Nr. 1; a.A. zum bisherigen Recht LAG Hamm , Urt. v. 13.01.1993 - 15 Sa 1291/92, AuR 1993, 306; a.A. zum geltenden Recht LAG Niedersachsen , Urt. v. 12.08.2002 - 5 Sa 534/02, LAGE § 122 InsO Nr. 1 = ZInsO 2004, 572).

  • LAG Niedersachsen, 12.08.2002 - 5 Sa 534/02

    Voraussetzungen eines Anspruchs auf einen Nachteilsausgleich nach § 113 Abs. 3

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    Während die Instanzrechtsprechung bei der Festsetzung der Abfindungshöhe im Rahmen des § 10 KSchG die wirtschaftliche Lage des Arbeitgebers - teils ohne Bindung an die weitergehenden Vorgaben des § 112 Abs. 5 BetrVG ( LAG Niedersachsen , Urt. v. 12.08.2002 - 5 Sa 534/02, LAGE § 122 InsO Nr. 1 [ Oet-ker ] = ZInsO 2004, 572), teils nachrangig bei der Ermessensausübung des Gerichts ( LAG Hessen , Urt. v. 25.07.2002 - 9 Sa 995/01, AiB 2003, 41 [ Back-meister ]) - berücksichtigen will, soll der Anspruch auf Nachteilsausgleich nach § 113 Abs. 3 BetrVG nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung ( BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, BAGReport 2004, 23, 25 = ZInsO 2004, 107, 110) weder von der finanziellen Leistungsfähigkeit noch von der individuellen Leistungsbereitschaft des Arbeitgebers abhängen.

    2.3.3.Die Regelungen des § 123 Abs. 2 und 3 InsO gelten nur für Sozialplanansprüche und können selbst in massearmen Insolvenzverfahren nicht analog auf die Nachteilsausgleichsansprüche angewendet werden (so bereits Ber-scheid , ZInsO 1999, 27, 28; ebenso Griese , Kölner Schrift zur Insolvenzordnung, 2. Aufl., Satz 1513, 1518 Rn. 14; BAG , Urt. v. 04.06.2003 - 10 AZR 586/02, ZInsO 2003, 1054, 1057; BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, ZInsO 2004, 107, 109; zust. Oetker , Anm. zu LAGE § 122 InsO Nr. 1; a.A. zum bisherigen Recht LAG Hamm , Urt. v. 13.01.1993 - 15 Sa 1291/92, AuR 1993, 306; a.A. zum geltenden Recht LAG Niedersachsen , Urt. v. 12.08.2002 - 5 Sa 534/02, LAGE § 122 InsO Nr. 1 = ZInsO 2004, 572).

    Andererseits folgt aus den Sanktionszweck des § 113 Abs. 3 BetrVG, dass das Gericht auch im Rahmen seiner Ermessensentscheidung nicht gehindert ist, eine Abfindung entsprechend niedriger anzusetzen, wenn nur ein geringer Verstoß gegen das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats aus §§ 111, 112 BetrVG vorliegt (insoweit zutreffend LAG Niedersachsen , Urt. v. 12.08.2002 - 5 Sa 534/02, LAGE § 122 InsO Nr. 1 [ Oetker ] = ZInsO 2004, 572; ferner LAG Hamm , Urt. v. 04.12.2003 - 4 Sa 1407/03, ZInsO 2004, 824).

  • BAG, 20.11.2001 - 1 AZR 97/01

    Anrechenbarkeit eines Sozialplananspruchs auf Nachteilsausgleich

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    Abzustellen ist darauf, ob der Insolvenzverwalter während der Interessenausgleichsverhandlungen rechtsgeschäftliche Handlungen vornimmt, die das "Ob" und das "Wie" der Betriebsänderung vorwegnehmen ( BAG , Urt. v. 22.11.2001 - 1 AZR 11/01, ZInsO 2002, 1153; BAG , Urt. v. 22.11.2000 - 1 AZR 97/01, BAGReport 2002, 251 = NZA 2002, 992 = ZIP 2002, 817), wie z.B. der Ausspruch von Kündigungen ( BAG , Urt. v. 23.08.1988 - 1 AZR 276/87, NZA 1989, 31 = ZIP 1988, 1417; BAG , Urt. v. 08.04.2003 - 2 AZR 15/02, BAGReport 2003, 329 = ZInsO 2003, 960) oder die Vornahme von Versetzungen ( Ber-scheid , ZInsO 2004, 542, 543).

    Hieraus folgt, dass der Insolvenzverwalter eine Betriebsänderung sanktionslos erst durchführen kann, wenn alle in § 112 Abs. 2 BetrVG vorgesehenen Verfahrensschritte durchlaufen sind (siehe auch BAG , Urt. v. 22.11.2001 - 1 AZR 11/01, ZInsO 2002, 1153; BAG , Urt. v. 22.11.2000 - 1 AZR 97/01, BAGReport 2002, 251 = NZA 2002, 992 = ZIP 2002, 817).

    Dies folge aus der Funktion des Nachteilsausgleichs, der auch eine Sanktion für das betriebsverfassungswidrige Verhalten des Arbeitgebers darstelle ( BAG , Urt. v. 22.11.2001 - 1 AZR 97/01, BAGReport 2002, 251 = NZA 2002, 992 = ZIP 2002, 817), heißt es zur Begründung ( BAG , Urt. v. 22.07.2003 - 1 AZR 541/02, BAGReport 2004, 23, 25 = ZInsO 2004, 107, 110).

  • BAG, 18.12.1984 - 1 AZR 176/82

    Unternehmerpflichten im Zusammenhang mit Interssensausgleich

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    1.Bei dem geltend gemachten Anspruch handelt es sich um eine Masseforderung, denn zu den Masseschulden i.S.d. § 55 Abs. 1 Nr. 1 InsO gehören Ansprüche auf Nachteilsausgleich nach § 113 Abs. 3 BetrVG, wenn der Insolvenzverwalter nach Verfahrenseröffnung eine Betriebsänderung durchführt, ohne darüber einen Interessenausgleich mit dem Betriebsrat versucht zu haben ( BAG , Urt. v. 18.12.1984 - 1 AZR 176/82, AP Nr. 11 zu § 113 BetrVG 1972; BAG , Urt. v. 09.07.1985 - 1 AZR 323/83, AP Nr. 13 zu § 113 BetrVG 1972; BAG , Urt. v. 23.08.1988 - 1 AZR 276/87, AP Nr. 17 zu § 113 BetrVG 1972 [ Hromadka ]; BAG , Urt. v. 13.6.1989 - 1 AZR 819/87, AP Nr. 19 zu § 113 BetrVG 1972 [ Lüke ] = EzA § 113 BetrVG 1972 Nr. 19 [ Uhlenbruck ]).

    Der Interessenausgleichsversuch wird selbst dann nicht für überflüssig gehalten, wenn die hierzu erforderliche Zeitspanne den Arbeitnehmern nur wie-tere Nachteile gebracht hätte ( BAG , Urt. v. 18.12.1984 - 1 AZR 176/82, AP Nr. 11 zu § 113 BetrVG 1972).

    Der Insolvenzverwalter muss, falls keine Einigung mit dem Betriebsrat möglich ist, zur Vermeidung der Rechtsfolgen des § 113 Abs. 3 BetrVG im Zweifel selbst die Einigungsstelle anrufen, um dort einen Interessenausgleich zu versuchen ( BAG , Urt. v. 18.12.1984 - 1 AZR 176/82, NZA 1985, 400 = ZIP 1985, 633).

  • BAG, 26.08.1997 - 1 ABR 12/97

    Sperrwirkung eines vorsorglichen Sozialplans

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    Es ist höchstrichterlich anerkannt ( BAG , Bes. v. 26.08.1997 - 1 ABR 12/97, AP Nr. 117 zu § 112 BetrVG 1972), dass Betriebsrat und Arbeitgeber für eine noch nicht (vollständig) geplante, aber in groben Umrissen schon abschätzbare Betriebsänderung einen Sozialplan in Form einer freiwilligen Betriebsvereinbarung aufstellen können.

    In der vorweg-genommenen Regelung läge in Wirklichkeit ein Verzicht auf die Mitgestaltung der künftigen Betriebsänderung; ein solcher Verzicht ist aber nicht möglich ( BAG , Bes. v. 26.08.1997 - 1 ABR 12/97, AP Nr. 117 zu § 112 BetrVG 1972).

  • LAG Hamm, 04.12.2003 - 4 Sa 1407/03

    Nachteilsausgleichsansprüche in der Insolvenz

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    bis zu 12 bzw. 15 bzw. 18 Monatsverdienste anzusetzen, und zwar unter Anrechnung von Sozialplanansprüchen, aber ohne die Beschränkung des Gesamtbetrages auf ein Drittel der Insolvenzmasse und ohne anteilige Kürzung der einzelnen Forderungen ( LAG Hamm , Urt. v. 04.12.2003 - 4 Sa 1247/03, ZInsO 2004, 824).

    Andererseits folgt aus den Sanktionszweck des § 113 Abs. 3 BetrVG, dass das Gericht auch im Rahmen seiner Ermessensentscheidung nicht gehindert ist, eine Abfindung entsprechend niedriger anzusetzen, wenn nur ein geringer Verstoß gegen das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats aus §§ 111, 112 BetrVG vorliegt (insoweit zutreffend LAG Niedersachsen , Urt. v. 12.08.2002 - 5 Sa 534/02, LAGE § 122 InsO Nr. 1 [ Oetker ] = ZInsO 2004, 572; ferner LAG Hamm , Urt. v. 04.12.2003 - 4 Sa 1407/03, ZInsO 2004, 824).

  • LAG Berlin, 25.03.1999 - 10 Sa 104/98

    Sozialplan: Abfindungsanspruch - Voraussetzungen

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    Die Frage, ob es sich um eine Interessenausgleichsregelung oder um eine Sozialplanregelung handelt, beantwortet sich mithin nach dem materiellen Gehalt der getroffenen Regelung, nicht aber nach dem (bloßen) Willen der Betriebsparteien oder nur einer Seite, die im Spruchbereich der Einigungsstelle eine Mehrheit gefunden hat ( LAG Berlin , Urt. v. 25.03.1999 - 10 Sa 104/98, juris KARE545010539), und erst recht nicht nach (überschriftsartigen) Bezeichnung der zwischen den Betriebsparteien getroffenen Einigung als "Interessenausgleich" oder als "Sozialplan".

    Hieraus ergibt sich weiter, dass sich die Frage, welchem Bereich - Interessenausgleich einerseits und Sozialplan andererseits - eine Regelung zuzuordnen ist, die die Betriebsparteien getroffen haben, nach dem Inhalt der Regelung, nicht aber nach dem Standort beantwortet, den ihr die Betriebsparteien zugewiesen haben ( LAG Berlin , Urt. v. 25.03.1999 - 10 Sa 104/98, juris KARE545010539).

  • BAG, 09.07.1985 - 1 AZR 323/83

    Konkurs - Interessenausgleich - Nachteilsausgleich - Betriebsänderung

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    1.Bei dem geltend gemachten Anspruch handelt es sich um eine Masseforderung, denn zu den Masseschulden i.S.d. § 55 Abs. 1 Nr. 1 InsO gehören Ansprüche auf Nachteilsausgleich nach § 113 Abs. 3 BetrVG, wenn der Insolvenzverwalter nach Verfahrenseröffnung eine Betriebsänderung durchführt, ohne darüber einen Interessenausgleich mit dem Betriebsrat versucht zu haben ( BAG , Urt. v. 18.12.1984 - 1 AZR 176/82, AP Nr. 11 zu § 113 BetrVG 1972; BAG , Urt. v. 09.07.1985 - 1 AZR 323/83, AP Nr. 13 zu § 113 BetrVG 1972; BAG , Urt. v. 23.08.1988 - 1 AZR 276/87, AP Nr. 17 zu § 113 BetrVG 1972 [ Hromadka ]; BAG , Urt. v. 13.6.1989 - 1 AZR 819/87, AP Nr. 19 zu § 113 BetrVG 1972 [ Lüke ] = EzA § 113 BetrVG 1972 Nr. 19 [ Uhlenbruck ]).

    Der Betriebsrat soll die Möglichkeit haben, auf die endgültige Entscheidung des Arbeitgebers im Interesse der von der Betriebsänderung betroffenen Arbeitnehmer einzuwirken, bevor der Arbeitgeber vollendete Tatsachen schafft (vgl. BAG , Urt. v. 14.09.1976 - 1 AZR 784/75, BB 1977, 142 = DB 1977, 309; BAG , Urt. v. 09.07.1985 - 1 AZR 323/83, NZA 1986, 100 = ZIP 1986, 45).

  • BAG, 14.09.1976 - 1 AZR 784/75

    (Rechtzeitige) Einschaltung des Betriebsrats bei geplanter Betriebsänderung

    Auszug aus LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03
    Die Unterrichtung ist immer dann verspätet, wenn der Arbeitgeber/Insolvenzverwalter schon mit der Durchführung der Maßnahmen begonnen hat ( BAG , Urt. v. 14.09.1976 - 1 AZR 784/75, BB 1977, 142 = DB 1977, 309).

    Der Betriebsrat soll die Möglichkeit haben, auf die endgültige Entscheidung des Arbeitgebers im Interesse der von der Betriebsänderung betroffenen Arbeitnehmer einzuwirken, bevor der Arbeitgeber vollendete Tatsachen schafft (vgl. BAG , Urt. v. 14.09.1976 - 1 AZR 784/75, BB 1977, 142 = DB 1977, 309; BAG , Urt. v. 09.07.1985 - 1 AZR 323/83, NZA 1986, 100 = ZIP 1986, 45).

  • BAG, 23.09.2003 - 1 AZR 576/02

    Wirksamkeit eines Verzichts auf Nachteilsausgleich

  • BAG, 04.12.2002 - 10 AZR 16/02

    Nachteilsausgleich als Insolvenzforderung

  • BAG, 23.08.1988 - 1 AZR 276/87

    Anspruch auf Zahlung eines Nachteilsausgleich - Entlassung durch Ausscheiden von

  • BAG, 15.06.2004 - 9 AZR 431/03

    Weitere Masseunzulänglichkeit - Urlaubsentgelt

  • BAG, 27.08.1975 - 4 AZR 454/74

    Interessenausgleich: Auslegung von Sozialplänen

  • LAG Hamm, 04.12.2003 - 4 Sa 1247/03

    Nachteilsausgleichsansprüche in der Insolvenz

  • BAG, 08.11.1988 - 1 AZR 687/87

    Anspruch auf Abfindung des Arbeitnehmers bei geplanter Betriebsänderung -

  • LAG München, 16.07.1997 - 9 TaBV 54/97

    Interessensausgleich: Rechtsnatur - Bindungswirkung

  • LAG Düsseldorf, 16.12.1996 - 18 TaBV 75/96

    Betriebsrat: Anspruch auf Einhaltung des Interessenausgleichs

  • LAG Hamm, 13.01.1993 - 15 Sa 1291/92
  • LAG Hessen, 25.07.2002 - 9 Sa 995/01

    Klage eines Arbeitnehmers (Außendiensttechniker) auf Zahlung eines

  • BAG, 11.06.1975 - 5 AZR 217/74

    Betriebsvereinbarungen - Auslegung

  • BAG, 17.09.1991 - 1 ABR 23/91

    Inhalt eines Sozialplanes

  • BAG, 28.08.1991 - 7 ABR 72/90

    Betriebsrat - Einstweilige Verfügung - Kosten

  • BAG, 10.12.1996 - 1 AZR 290/96

    Nachteilsausgleich bei Betriebsänderung durch Personalabbau

  • BAG, 19.07.1977 - 1 AZR 483/74

    Betriebsrat- rechtsgeschäftliche Vertretungsmacht

  • LAG Sachsen-Anhalt, 24.06.1997 - 2 Sa 688/96

    Abfindungsanspruch eines Arbeitnehmers im Rahmen der Gesamtvollstreckung gegen

  • BGH, 04.12.2003 - IX ZR 222/02

    Pflicht des Insolvenzverwalters zur Erteilung einer Auskunft über den

  • BGH, 29.04.2004 - IX ZR 141/03

    Begriff der Neumasseverbindlichkeit

  • BAG, 31.03.2004 - 10 AZR 254/03

    Insolvenz - Neumasseverbindlichkeiten

  • BAG, 31.03.2004 - 10 AZR 253/03

    Insolvenz - Neumasseverbindlichkeiten

  • BAG, 20.11.1970 - 1 AZR 409/69

    Betriebsratszustimmung - Vermittlungsstelle - Abfindungsanspruch - Konkurs

  • LAG Köln, 22.10.2001 - 2 Sa 31/01

    Insolvenzeröffnungsverfahren, Nachteilsausgleich, Betriebschließung,

  • BAG, 13.06.1989 - 1 AZR 819/87

    Konkurs des Arbeitgebers: Nachteilsausgleichsforderung - spätere Geltendmachung -

  • LAG Köln, 22.10.2001 - 2 (4) Sa 208/01

    Insolvenzeröffnungsverfahren, Nachteilsausgleich, Betriebsschließung,

  • BAG, 11.12.2001 - 9 AZR 459/00

    Leistungsklage bei angezeigter Masseunzulänglichkeit

  • BAG, 08.04.2003 - 2 AZR 15/02

    Kündigung - Insolvenz - Nachteilsausgleich als Insolvenzforderung

  • BAG, 17.09.1974 - 1 AZR 16/74

    Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats bei Eröffnung des Konkursverfahrens -

  • BGH, 03.04.2003 - IX ZR 101/02

    Gerichtliche Geltendmachung von Masseverbindlichkeiten nach Anzeige der

  • BAG, 03.04.1990 - 1 AZR 150/89

    Nachteilsausgleichsanspruch im Konkurs

  • LAG Hamm, 14.02.1990 - 3 TaBV 141/89

    Betriebsrat: Schicksal eines gemeinsamen BR einer KG und einer GmbH bei

  • LAG Hamm, 25.11.2004 - 4 Sa 1120/03

    "Wesentliche" Änderung der Sachlage zwischen dem Zeitpunkt der

    Schließt der Insolvenzverwalter zunächst einen auf Fortführung des Betriebes mit reduzierter Belegschaft ausgerichteten Interessenausgleich ab, dann ist anerkannt, dass eine neue Betriebsänderung i.S.d. § 111 BetrVG vorliegt, die sämtliche Beteiligungsrechte des Betriebsrats neu ausgelöst, wenn er sich später entschließt, den Betrieb insgesamt stillzulegen (LAG Hamm, Urt. v. 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03, n.v.).
  • LAG Hamm, 26.08.2004 - 4 Sa 129/04

    1. Beschränkung der Berufung auf den Hilfsantrag 2. Nachteilsausgleich als

    Dabei ist der Beginn der Durchführung der Betriebsänderung ausschlaggebend ( LAG Hamm , Urt. v. 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03, EzA-SD 2004, Nr. 24 S. 14).

    Betriebsverfassungsrechtlicher Verhandlungs und Vertragspartner der betrieblichen Vertretungsorgane der Arbeitnehmer (Betriebsrat, Gesamtbetriebsrat, Jugendvertretung usw.) wird der Insolvenzverwalter, da auch insoweit die Arbeitgeberfunktion übergeht (so zum Konkurs LAG Hamm , Bes. v. 14.02.1990 - 3 TaBV 141/89, AiB 1991, 26 [ Bichlmeier ]; so zur Insolvenz LAG Hamm , Urt. v. 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03, EzA-SD 2004, Nr. 24 S. 14).

    Der Information über die geplante Betriebsänderung folgt die Beratung mit dem Betriebsrat (§ 111 Satz 1 BetrVG) mit folgenden Maßgaben ( LAG Hamm , Urt. v. 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03, EzA-SD 2004, Nr. 24 S. 14):.

  • LAG Hamm, 12.01.2006 - 4 Sa 1512/05

    Beschwer als Zulässigkeitsvoraussetzung für eine Anschlussberufung,

    Im Falle der Verletzung des gesetzlichen Schriftformerfordernisses (§ 112 Abs. 1 Satz 1 BetrVG i.V.m. §§ 125, 126 BGB) drohen Nachteilsausgleichsansprüche, für die auch in der Insolvenz gemäß § 113 Abs. 3 Satz 1 i.V.m. Abs. 1 BetrVG und § 10 Abs. 1 und Abs. 2 KSchG je nach Lebensalter und Beschäftigungsdauer gerichtlich maximal 12 bzw. 15 oder 18 Monatsverdienste als Abfindung festgesetzt werden dürfen, und zwar unter Anrechnung von Sozialplanansprüchen, aber ohne die Beschränkung des Gesamtbetrages auf ein Drittel der Insolvenzmasse und ohne anteilige Kürzung der einzelnen Forderungen (LAG Hamm, Urt. v. 04.12.2003 - 4 Sa 1247/03, ZInsO 2004, 824; LAG Hamm, Urt. v. 04.12.2003 - 4 Sa 1407/03, ZInsO 2004, 824; LAG Hamm, Urt. v. 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03, LAGReport 2005, 242).
  • LAG Hamm, 12.01.2006 - 4 Sa 1412/05

    Beschwer als Zulässigkeitsvoraussetzung für eine Anschlussberufung,

    Im Falle der Verletzung des gesetzlichen Schriftformerfordernisses (§ 112 Abs. 1 Satz 1 BetrVG i.V.m. §§ 125, 126 BGB) drohen Nachteilsausgleichsansprüche, für die auch in der Insolvenz gemäß § 113 Abs. 3 Satz 1 i.V.m. Abs. 1 BetrVG und § 10 Abs. 1 und Abs. 2 KSchG je nach Lebensalter und Beschäftigungsdauer gerichtlich maximal 12 bzw. 15 oder 18 Monatsverdienste als Abfindung festgesetzt werden dürfen, und zwar unter Anrechnung von Sozialplanansprüchen, aber ohne die Beschränkung des Gesamtbetrages auf ein Drittel der Insolvenzmasse und ohne anteilige Kürzung der einzelnen Forderungen (LAG Hamm, Urt. v. 04.12.2003 - 4 Sa 1247/03, ZInsO 2004, 824; LAG Hamm, Urt. v. 04.12.2003 - 4 Sa 1407/03, ZInsO 2004, 824; LAG Hamm, Urt. v. 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03, LAGReport 2005, 242).
  • ArbG Magdeburg, 30.01.2013 - 3 Ca 1436/12

    Insolvenz - Nachteilsausgleichanspruch als Masseverbindlichkeit

    Die Einstufung als sog. Neu- (§ 209 Abs. 1 Ziff.2 InsO) oder Altmasseverbindlichkeit (§ 209 Abs. 1 Ziff.3 InsO) hängt davon ab, ob die Betriebsänderung nach(neu) oder vor(alt) der Anzeige der Masseunzulänglichkeit beginnt (BAG 04.06.2003 - 10 AZR 586/02 a.a.O.; LAG Hamm 26.08.2004 - 4 Sa 1853/03 zitiert über Juris).
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