Rechtsprechung
BGH, 15.04.1975 - VI ZR 93/73 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- debier datenbank(Leitsatz frei, Volltext 2,50 €)
- VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- Wolters Kluwer (Leitsatz)
Öffentliche Ordnung - Pornographische Schriften - Notwehr - Geschützte Individualinteressen - Persönlichkeitsrecht - Bahnhofskiosk - Buchhandlung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
BGB § 227
Umfang des Selbsthilferechts
Papierfundstellen
- BGHZ 64, 178
- NJW 1975, 1161
- MDR 1975, 656
- GRUR 1975, 502
- VersR 1975, 831
- DVBl 1975, 579
- afp 1975, 808
- JR 1975, 423
Wird zitiert von ... (4) Neu Zitiert selbst (12)
- BVerfG, 15.01.1970 - 1 BvR 13/68
Ehescheidungsakten
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 05.11.1970 - 4 StR 349/70
Zur Verhinderung der Weiterfahrt eines alkoholisierten Kfz-Führers durch …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 29.05.1970 - I ZR 25/69
Erotik in der Ehe
Kontextvorschau leider nicht verfügbar
- BGH, 21.04.1970 - 5 StR 613/69
Unverlangte Zusendung einer Werbeschrift für ein Buch der Sexualliteratur als …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 25.05.1965 - VI ZR 19/64
Passivlegitimation des Verlags bei Veröffentlichung eines ehrverletzenden …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 26.01.1965 - VI ZR 204/63
Gretna Green - § 823 Abs. 1 BGB, Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Presseberichte …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 08.12.1964 - VI ZR 201/63
Verbreitung eines erdichteten Interview über private Angelegenheiten in der …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 20.05.1958 - VI ZR 104/57
Tonbandaufnahme - Allgemeines Persönlichkeitsrecht
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 05.12.1958 - IV ZR 95/58
Gefallenengedenktafel
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 02.04.1957 - VI ZR 9/56
Persönlichkeitsrecht
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BGH, 02.10.1953 - 3 StR 151/53
'Die Sünderin' - § 32 StGB, Verteidigungswille des Angegriffenen auch bei …
- BGH, 18.11.1952 - 2 StR 139/52
- AG Bonn, 28.01.2014 - 109 C 228/13
Allgemeines Persönlichkeitsrecht; Lichtbilder; Fotos; Naturschutz; …
Der einzelne kann einer Störung der öffentlichen Ordnung unter Berufung auf Nothilfe grundsätzlich nur entgegentreten, wenn der Störer zugleich als solche geschützte Individualinteressen angreift (BGH Urteil vom 15.04.1975 - VI ZR 93/73, NJW 1997, 1161;… vgl. MünchKomm-Grothe § 227 ZPO, Rn. 8;… BeckOK-Dennhardt § 227 BGB, Rn. 23). - BGH, 12.07.1985 - V ZR 172/84
"bordellartige Vorgänge" im Nachbarhaus - §§ 906, 1004 BGB, "moralische …
a) Ein Anspruch wegen einer Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts des Klägers, das nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ein »sonstiges Recht« im Sinne des § 823 Abs. 1 BGB ist (s. nur BGHZ 13, 334, 338; 30, 7, 11), kommt nicht in Betracht, weil sich die die allgemeine Sittenordnung mißachtende Prostitutionsausübung im Nachbarhaus nicht unmittelbar gegen den Kläger richtet (vgl. BGHZ 64, 178, 182) [BGH 15.04.1975 - VI ZR 93/73]. - OLG Koblenz, 24.04.2006 - 12 U 996/04
Haftung bei Körperverletzung: Herausforderung eines anderen durch vorwerfbares …
Ordnungsrechtliche Verhaltensgebote bedeuten nicht, dass jeder Bürger, der sich wegen der Missachtung der allgemeinen Verhaltensordnung oder gar der Strafgesetze durch einen anderen in der Öffentlichkeit beunruhigt oder gestört fühlt, schon deswegen im Wege der Selbsthilfe gegen den Störer vorgehen darf, wenn sich die Störung nicht unmittelbar gegen ihn richtet, er vielmehr selbst erst die Konfrontation sucht, um so Belange der Allgemeinheit zu seiner privaten Angelegenheit machen zu können (BGHZ 64, 178, 182). - OLG Köln, 12.10.2006 - 15 U 58/06 Insoweit kann dahinstehen, ob das von den Beklagten mit der Besetzungsaktion erklärtermaßen verfolgte Interesse des Umweltschutzes überhaupt notstandsfähig ist, weil diese Voraussetzung für Rechtsgüter der Allgemeinheit zu verneinen ist, wenn nicht zumindest auch zugleich der Schutz von Individualinteressen geltend gemacht werden kann (vgl.: BGH, 6. ZS, Urteil vom 15.04.1975, NJW 1975, 1161).
Rechtsprechung
BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Anforderungen an die Auslösung einer Vertragsstrafe - Anforderungen an die Auslegung eines Vertrages - Voraussetzungen für die Verwirkung einer Vertragsstrafe
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- Evers OK-Vertriebsrecht(Abodienst) (Leitsatz)
Bestimmtheitserfordernis bei Vertragsstrafversprechen, Vertragsstrafe
Papierfundstellen
- MDR 1975, 656
- DB 1975, 879
- BauR 1975, 209
Wird zitiert von ... (6) Neu Zitiert selbst (11)
- BGH, 27.11.1974 - VIII ZR 9/73
Geltendmachung von Schadensersatz wegen entgangenen Gewinns; Anforderungen an die …
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Die Vertragsstrafe soll den Schuldner vor Vertragsverletzungen abschrecken und dem Gläubiger die Schadloshaltung erleichtern (BGHZ 33, 163, 165; BGH NJW 1975, 163, 164). - BGH, 16.04.1962 - VII ZR 47/61
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Eine Ausnahme von dieser Beschränkung greift nur dort ein, wo das Berufungsgericht sich mit der zu erörternden Frage gar nicht befaßt hat, die Erklärungen nur eine Auslegung zulassen und die Feststellung weiterer Umstände durch den Tatrichter nicht in Betracht kommt (Senatsurteile vom 4. April 1960 - VII ZR 208/59 - und vom 16. April 1962 - VII ZR 47/61 = WM 1962, 742). - BGH, 11.03.1971 - VII ZR 112/69
Vertragsstrafe; Verschulden; Vorbehalt bei Erfüllungsannahme; Fälligkeit
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Demgemäß können, wie in der Rechtsprechung seit langem anerkannt ist, Vertragsparteien abweichend von der Vorschrift des § 339 BGB vereinbaren, daß die Vertragsstrafe auch dann verwirkt sein soll, wenn die Leistung des Schuldners aus Gründen unterbleibt, die von seinem Willen unabhängig sind oder ihm nicht als Verschulden zugerechnet werden können (BGH NJW 1971, 883 mit Nachw.).
- BGH, 13.03.1953 - I ZR 136/52
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Sollte das Berufungsgericht zu dem Ergebnis gelangen, daß der Beklagte eine Vertragsstrafe verwirkt hat, wird es schließlich auch auf dessen Antrag auf Herabsetzung der Strafe gemäß § 343 Abs. 1 BGB eingehen müssen und dabei die in LM BGB § 339 Nr. 2 (Urteil vom 13. März 1953 - I ZR 136/52 -) entwickelten Grundsätze zu beachten haben. - BGH, 09.11.1966 - V ZR 39/64
Vereinbarung eines Vorkaufrechts über ein Grundstück - Annahme eines bedingten …
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Der Einigungsmangel über wesentliche Vertragsbestandteile ist im übrigen unschädlich, wenn die Bestimmung der Leistung einem der Beteiligten - hier dein Beklagten - überlassen wird oder ein noch offener Punkt einverständlich einer späteren Regelung vorbehalten bleiben soll (BGH Urteil vom 9. November 1966 - V ZR 39/64 = BB 1966, 1412). - BGH, 22.01.1959 - II ZR 321/56
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Gleichwohl kann der Beklagte sich im Verzuge befunden haben, weil die Mahnung nach dem Rechtsgedanken des § 284 Abs. 2 BGB hier entbehrlich gewesen ist (RG JW 1933, 2204; BGH NJW 1959, 933; 1963, 1823). - BGH, 04.04.1960 - VII ZR 208/59
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Eine Ausnahme von dieser Beschränkung greift nur dort ein, wo das Berufungsgericht sich mit der zu erörternden Frage gar nicht befaßt hat, die Erklärungen nur eine Auslegung zulassen und die Feststellung weiterer Umstände durch den Tatrichter nicht in Betracht kommt (Senatsurteile vom 4. April 1960 - VII ZR 208/59 - und vom 16. April 1962 - VII ZR 47/61 = WM 1962, 742). - BGH, 20.09.1960 - I ZR 77/59
Krankenwagen II
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Die Vertragsstrafe soll den Schuldner vor Vertragsverletzungen abschrecken und dem Gläubiger die Schadloshaltung erleichtern (BGHZ 33, 163, 165; BGH NJW 1975, 163, 164). - BVerfG, 25.10.1966 - 2 BvR 506/63
'nulla poena sine culpa'
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Mit einer Strafe für kriminelles Unrecht oder mit einer nur strafähnlichen Sanktion für sonstiges Unrecht ist sie entgegen der Auffassung des Berufungsgerichts nicht vergleichbar (BVerfG NJW 1967, 195, 196). - BGH, 18.02.1954 - IV ZR 145/53
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 13.03.1975 - VII ZR 205/73
Das Revisionsgericht darf die Auslegung im allgemeinen nur darauf überprüfen, ob gesetzliche Auslegungsregeln, Denkgesetze, Erfahrungssätze oder Verfahrensvorschriften verletzt sind (BGH, Urteil vom 18. Februar 1954 - IV ZR 145/53 = LM ZPO § 550 Nr. 5). - BGH, 04.07.1963 - II ZR 174/61
Schadensersatzansprüche aus Verzugsschaden wegen Nichteinhaltung einer …
- BGH, 19.09.1977 - II ZR 11/76
Einziehung eines Geschäftsanteils aus in der Person des Gesellschafters liegendem …
Als privatrechtliche Vereinbarung unterliegt sie ebensowenig wie etwa ein Vertragsstrafeversprechen (vgl. dazu Urt. d. BGH v. 13.3. 75 - VII ZR 205/73, LM BGB § 339 Nr. 19 = WM 1975, 470) den strengen Bestimmtheitsanforderungen des Grundgesetzes, wie sie für strafrechtliche oder strafrechtsähnliche Sanktionen gelten.Dazu reicht es aber aus, daß sich die in Frage kommenden Tatbestände, notfalls im Wege der Auslegung, anhand der Satzung einwandfrei bestimmen lassen (vgl. zum Vertragsstrafeversprechen: Urt. d. BGH v. 13.3. 75 a.a.O.).
- OLG Karlsruhe, 12.01.2005 - 7 U 181/03
Wirksamkeit eines Stimmbindungsvertrages, der auch in Fällen, in denen in der …
Ein Vertragsstrafeversprechen ist eine vertragliche Abrede und muss die strafauslösende Pflichtverletzung und die zu leistende Strafe bestimmen oder bestimmbar bezeichnen (BGH, Urteil vom 13.03.1975 - VII ZR 205/73 - LM, § 339 Nr. 19 = MDR 1975, 656, OLG Koblenz, Urteil vom 03.07.1986 - 6 U 591/85 - WRP 1986, 694). - BGH, 25.09.1975 - VII ZR 179/73
Auslegung eines Vertrages durch das Revisionsgericht
Seine früher vertretene Auffassung (zuletztUrteil vom 13. März 1975 - VII ZR 205/73 = WM 1975, 470), dem Revisionsgericht sei eine eigene Auslegung nur dann erlaubt, wenn lediglich eine einzige Auslegung möglich sei, gibt der Senat auf.
- BGH, 12.03.1981 - VII ZR 293/79
Verstoß gegen AGB-Gesetz: Überhöhte Vertragsstrafe
Eine solche, den Auftraggeber einseitig bevorzugende Regelung in Allgemeinen Geschäftsbedingungen kann nicht hingenommen werden, auch nicht unter Berücksichtigung des Zwecks der Vertragsstrafe, den Schuldner vor Vertragsverletzungen abzuschrecken und dem Gläubiger die Schadloshaltung zu erleichtern (vgl. dazu BGHZ 33, 163, 165; 63, 256, 259 [BGH 27.11.1974 - VIII ZR 9/73]; Senatsurteil vom 13. März 1975 - VII ZR 205/73 = LM BGB § 339 Nr. 19). - OLG Rostock, 19.01.2022 - 2 U 23/21
Verwirkung einer Vertragsstrafe; hinreichende Bestimmtheit einer strafbewehrten …
Es entspricht einhelliger Auffassung, dass Unterlassungspflichten nicht deshalb einem gesteigerten - vertragsstrafespezifischen - Bestimmtheitsmaßstab unterliegen, weil sie strafbewehrt sind (…Staudinger/Rieble, BGB, Neubearbeitung 2020 [Updatestand: 09.05.2021], Vor §§ 339 ff. Rn. 113 i.V.m. § 339 Rn. 38, m.w.N.; vgl. BGH, Urteil vom 13.03.1975 - VII ZR 205/73, MDR 1975, 656 = WM 1975, 470 [Juris; Tz. 10]); etwas anderes gilt mit Blick auf § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB lediglich im Fall einer - hier nicht in Rede stehenden - Vertragsstrafevereinbarung per AGB (…Rieble, a.a.O., Vor §§ 339 ff. Rn. 114 i.V.m. § 339 Rn. 23). - KG, 23.04.2007 - 10 U 41/04 Die rechtlich zulässige Abbedingung des Schulderfordernisses gestaltet das Vertragsstrafeversprechen garantieähnlich (vgl. BGH BauR 2002, 1086, 1087 ; NJW-RR 1997, 686; BGHZ 82, 398, 401 f.; BauR 1975, 209 f. ; NJW 1971, 883 f.).