Rechtsprechung
BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- verkehrslexikon.de
Zur Frage, inwieweit ein infolge Unfalls Schwerbehinderter vom Schädiger Kosten für den Bau oder Ausbau eines der Behinderung angepassten Eigenheims ersetzt verlangen kann
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Verletzungen aufgrund eines Verkehrsunfalls - Unfallbedingte Errichtung einer Eigentumswohnung - Anspruch auf Kapitalabfindung
- VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
BGB §§ 249, 251, § 843 Abs. 1
Umfang des Schadensersatzes zur Abgeltung vermehrter Bedürfnisse eines Unfallverletzten; Abgrenzung von einmaligen und ständigen Mehraufwendungen
Papierfundstellen
- NJW 1982, 757
- MDR 1982, 569
- VersR 1982, 238
Wird zitiert von ... (42) Neu Zitiert selbst (7)
- BGH, 23.02.1965 - VI ZR 30/64
Anpassung der Versorgung wehrdienstgeschädigter Soldaten an die Versorgung …
Auszug aus BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79
Während, wie schon aus dem Wortlaut des Gesetzes zu entnehmen ist, der Zuschlag gemäß § 34 Abs. 2 BeamtVG als pauschale Abgeltung der infolge der Hilflosigkeit notwendigen Kosten für Pflege dient, stellt sich der Unfallausgleich seinem Kern nach jedenfalls teilweise als ein pauschalierter Ersatz von infolge unfallbedingter Bedürfnisvermehrung erforderlichen Mehraufwendungen dar (vgl. Senatsurteile vom 23. Februar 1965 - VI ZR 30/64 = VersR 1965, 563 und vom 13. Januar 1970 - VI ZR 124/68 = VersR 1970, 1034; BVerwGE 15, 51, 53;… Schulz a.a.O. Rdnr. 2 zu § 35).Daraus folgt, daß diese Leistungen ihrem Zweck entsprechend solchen gleichzusetzen sind, die ein Schädiger dem Verletzten nach § 843 Abs. 1 BGB zu erbringen hat, so daß eine Kongruenz dieses Ersatzanspruchs mit dem Hilflosigkeitszuschlag und dem Unfallausgleich zu bejahen ist (so schon Senatsurteil vom 23. Februar 1965 a.a.O. unter ausdrücklicher Aufgabe der früheren Rechtsprechung).
- BGH, 19.11.1955 - VI ZR 134/54
Umfang der Ersatzfähigkeit verletzungsbedingt vermehrter Bedürfnisse
Auszug aus BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79
Entscheidend ist in jedem Fall darauf abzustellen, daß es sich um Mehraufwendungen handeln muß, die dauernd und regelmäßig erforderlich sind, zudem nicht, wie etwa Heilungskosten, der Wiederherstellung der Gesundheit dienen (vgl. Senatsurteil vom 19. November 1955 - VI ZR 134/54 = VersR 1956, 22).Dabei ist zu bedenken, daß dieser Anspruch sowohl den Schadensersatz wegen Erwerbsminderung wie auch denjenigen wegen Bedürfnisvermehrung einschließt und in einer einheitlichen Rente zusammenfaßt, aber dennoch wesensverschiedene Schadensarten als Einzelelemente in sich vereint (vgl. Senatsurteile vom 19. November 1955 a.a.O. und vom 5. Juli 1960 - VI ZR 109/59 = VersR 1960, 810, 811).
- BGH, 13.01.1970 - VI ZR 124/68
Unfallausgleich - Ersatzpflicht - Unfallbedingter Mehrbedarf
Auszug aus BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79
Während, wie schon aus dem Wortlaut des Gesetzes zu entnehmen ist, der Zuschlag gemäß § 34 Abs. 2 BeamtVG als pauschale Abgeltung der infolge der Hilflosigkeit notwendigen Kosten für Pflege dient, stellt sich der Unfallausgleich seinem Kern nach jedenfalls teilweise als ein pauschalierter Ersatz von infolge unfallbedingter Bedürfnisvermehrung erforderlichen Mehraufwendungen dar (vgl. Senatsurteile vom 23. Februar 1965 - VI ZR 30/64 = VersR 1965, 563 und vom 13. Januar 1970 - VI ZR 124/68 = VersR 1970, 1034; BVerwGE 15, 51, 53;… Schulz a.a.O. Rdnr. 2 zu § 35).Ein eigener nach seiner Vermögenseinbuße zu berechnender Ersatzanspruch steht dem Staat nicht zu (vgl. hierzu Senatsurteil vom 13. Januar 1970 aaO).
- BGH, 25.09.1973 - VI ZR 49/72
Begriff der vermehrten Bedürfnisse eines Unfallverletzten
Auszug aus BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79
Der Senat hat hierzu bereits in seinem Urteil vom 25. September 1973 (VI ZR 49/72 = VersR 1974, 162) den Begriff "Vermehrung der Bedürfnisse" inhaltlich dahin bestimmt, daß davon alle unfallbedingten ständigen, demnach immer wiederkehrenden Aufwendungen umfaßt werden, die den Zweck haben, diejenigen Nachteile auszugleichen, die dem Verletzten infolge dauernder Beeinträchtigung seines körperlichen Wohlbefindens entstehen. - BVerwG, 10.10.1962 - VI C 180.60
Anspruch eines Beamten auf Gewährung eines Unfallausgleichs gemäß § 129a …
Auszug aus BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79
Während, wie schon aus dem Wortlaut des Gesetzes zu entnehmen ist, der Zuschlag gemäß § 34 Abs. 2 BeamtVG als pauschale Abgeltung der infolge der Hilflosigkeit notwendigen Kosten für Pflege dient, stellt sich der Unfallausgleich seinem Kern nach jedenfalls teilweise als ein pauschalierter Ersatz von infolge unfallbedingter Bedürfnisvermehrung erforderlichen Mehraufwendungen dar (vgl. Senatsurteile vom 23. Februar 1965 - VI ZR 30/64 = VersR 1965, 563 und vom 13. Januar 1970 - VI ZR 124/68 = VersR 1970, 1034; BVerwGE 15, 51, 53;… Schulz a.a.O. Rdnr. 2 zu § 35). - BGH, 08.01.1981 - VI ZR 128/79
Abänderung einer Kapitalabfindung
Auszug aus BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79
Von daher ist dann unter Beachtung der hierzu entwickelten Grundsätze (vgl. Senatsurteil vom 8. Januar 1981 - VI ZR 128/79 = BGHZ 79, 187 mit Anm. von Nehls in VersR 1981, 286) der Kapitalbetrag zu bestimmen. - BGH, 05.07.1960 - VI ZR 109/59
Auszug aus BGH, 19.05.1981 - VI ZR 108/79
Dabei ist zu bedenken, daß dieser Anspruch sowohl den Schadensersatz wegen Erwerbsminderung wie auch denjenigen wegen Bedürfnisvermehrung einschließt und in einer einheitlichen Rente zusammenfaßt, aber dennoch wesensverschiedene Schadensarten als Einzelelemente in sich vereint (…vgl. Senatsurteile vom 19. November 1955 a.a.O. und vom 5. Juli 1960 - VI ZR 109/59 = VersR 1960, 810, 811).
- BGH, 12.07.2005 - VI ZR 83/04
Unbeschränkte Haftung von Kapitän, Schiffseigner und Reiseveranstalter für …
Für die Abgeltung vermehrter Bedürfnisse kommt danach in besonders gelagerten Fällen ein nach §§ 249, 251 BGB durchzuführender Schadensausgleich in Betracht (vgl. Senatsurteil vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79 - VersR 1982, 238 ff.), wenn durch die einmalige Anschaffung eines Hilfsmittels für den Behinderten dessen erhöhtes Bedürfnis für die Zukunft in ausreichendem Maße befriedigt werden kann.Deshalb sind etwa die Kosten der Befriedigung des für jedermann allgemein bestehenden Bedürfnisses nach Wohnraum, das zu den gewöhnlichen Lebenshaltungskosten gehört, vom Schädiger nicht zu erstatten (Senatsurteil vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79 - aaO; vom 20. Januar 2004 - VI ZR 46/03 - VersR 2004, 482; OLG Stuttgart VersR 1998, 366 mit Nichtannahmebeschluß des erkennenden Senats vom 14. Oktober 1997 - VI ZR 62/97).
- BGH, 28.08.2018 - VI ZR 518/16
Zugehörigkeit der Kosten für die Beschäftigung einer Pflegeperson und der …
Es hat auch zutreffend angenommen, dass zu den vermehrten Bedürfnisse sowohl die Kosten für die Beschäftigung einer Pflegeperson als auch der Betreuungsaufwand naher Angehöriger, der über die üblicherweise im Krankheitsfall zu erwartende persönliche Zuwendung innerhalb der Familie hinausgeht, gehören (…vgl. Senatsurteile vom 10. November 1998 - VI ZR 354/97, BGHZ 140, 39 Rn. 13; vom 12. April 2011 - VI ZR 158/10, BGHZ 189, 158; vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79, VersR 1982, 238;… vom 8. Juni 1999 - VI ZR 244/98, VersR 1999, 1156 Rn. 7, 14; Zoll, NJW 2014, 967, 970).Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Anspruch auf Ersatz vermehrter Bedürfnisse einen Ausgleich für die Nachteile schaffen soll, die dem Geschädigten infolge dauernder Störungen seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (vgl. Senatsurteile vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79, VersR 1982, 238, 239; vom 20. Januar 2004 - VI ZR 46/03, VersR 2004, 482; Zoll NJW 2014, 967).
Nach der gefestigten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs sind Aufwendungen zur Befriedigung vermehrter Bedürfnisse von Heilungskosten abzugrenzen (vgl. Senatsurteile vom 19. November 1955 - VI ZR 134/54, VersR 1956, 22, 23; vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79, VersR 1982, 238 f.;… vom 29. Oktober 1985 - VI ZR 56/84, VersR 1986, 96, juris Rn. 10 ff.;… vom 20. Januar 2004 - VI ZR 46/03, VersR 2004, 482, juris Rn. 4; Zoll, NJW 2014, 967, 969;… Staudinger/Vieweg, aaO, Rn. 4).
Die Schadensgruppe der vermehrten Bedürfnisse umfasst alle unfreiwilligen Mehraufwendungen, die den Zweck haben, die Nachteile auszugleichen, die dem Verletzten infolge dauernder Beeinträchtigung seines körperlichen Wohlbefindens entstehen, dauernd und regelmäßig erforderlich sind und außerdem nicht - wie etwa Heilungskosten - der Wiederherstellung der Gesundheit dienen (vgl. Senatsurteile vom 19. November 1955 - VI ZR 134/54, VersR 1956, 22, 23; vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79, VersR 1982, 238 f.;… vom 20. Januar 2004 - VI ZR 46/03, VersR 2004, 482, juris Rn. 4).
- BGH, 20.01.2004 - VI ZR 46/03
Umfang des Schadensersatzes bei Querschnittslähmung; Umbau eines Motorrades
Der Begriff der "Vermehrung der Bedürfnisse" umfaßt nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats alle unfallbedingten Mehraufwendungen, die den Zweck haben, diejenigen Nachteile auszugleichen, die dem Verletzten infolge dauernder Beeinträchtigung seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (Senatsurteile vom 20. Mai 1958 - VI ZR 130/57 - VersR 1958, 454; vom 30. Juni 1970 - VI ZR 5/69 - VersR 1970, 899; vom 25. September 1973 - VI ZR 49/72 - VersR 1974, 162 und vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79 - VersR 1982, 238).Es muß sich demnach grundsätzlich um Mehraufwendungen handeln, die dauernd und regelmäßig erforderlich sind und die zudem nicht - wie etwa Heilungskosten - der Wiederherstellung der Gesundheit dienen (vgl. Senatsurteile vom 19. November 1955 - VI ZR 134/54 - VersR 1956, 22, 23 und vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79 aaO).
Diese Voraussetzung kann etwa bei der Anschaffung eines Rollstuhls für einen Gehunfähigen oder einer elektronischen Schreibhilfe für einen Querschnittgelähmten erfüllt sein (Senatsurteil vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79 - aaO).
Im Einzelfall können auch die Aufwendungen für den Bau oder Ausbau eines der Behinderung angepaßten Eigenheims (Senatsurteil vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79 - aaO; OLG Frankfurt, VersR 1990, 912; OLG Düsseldorf, VersR 1995, 1449; OLG Stuttgart, VersR 1998, 366) oder die Kosten für die Anschaffung eines Kraftfahrzeugs ersatzpflichtig sein, nämlich dann, wenn der Verletzte dadurch überhaupt erst in die Lage versetzt wird, seinen Arbeitsplatz aufzusuchen (…Senatsurteil vom 30. Juni 1970 - VI ZR 5/69 - aaO; OLG München, VersR 1984, 245).
- OLG Nürnberg, 23.12.2015 - 12 U 1263/14
Bemessung eines Haushaltsführungsschadens nach Tabellenwerk - Pardey/Schulz-Borck
Diese Voraussetzung kann etwa bei der Anschaffung eines Rollstuhls für einen Gehunfähigen oder einer elektronischen Schreibhilfe für einen Querschnittgelähmten erfüllt sein (BGH, Urteil vom 19.05.1981 - VI ZR 108/79, NJW 1982, 757), ebenso bei der Anschaffung medizinischer Hilfsgeräte (OLG Stuttgart ZfSch 2012, 198).Im Einzelfall können auch die Aufwendungen für den Bau oder Ausbau eines der Behinderung angepassten Eigenheims (BGH, Urteil vom 19.05.1981 a. a. O.; Urteil vom 12.07.2005 - VI ZR 83/04, BGHZ 163, 351; OLG Frankfurt, VersR 1990, 912; OLG Düsseldorf, VersR 1995, 1449; OLG Stuttgart, VersR 1998, 366) oder die Kosten für die Anschaffung eines Kraftfahrzeugs ersatzpflichtig sein, nämlich dann, wenn der Verletzte dadurch überhaupt erst in die Lage versetzt wird, seinen Arbeitsplatz aufzusuchen (BGH, Urteil vom 30.06.1979 - VI ZR 5/69, NJW 1970, 1685; OLG München, VersR 1984, 245).
- BGH, 17.11.2009 - VI ZR 58/08
Voraussetzungen einer Zurechnung der Betriebsgefahr eines Kraftfahrzeugs …
Er stellt sich als pauschalierter Ersatz echter Mehraufwendungen dar, die durch die wesentliche Minderung der Erwerbsfähigkeit des unfallgeschädigten Beamten erfahrungsgemäß eintreten (vgl. Senatsurteile vom 23. Februar 1965 - VI ZR 30/64 - VersR 1965, 563, 564 unter ausdrücklicher Aufgabe seiner früheren Rechtsprechung; vom 13. Januar 1970 - VI ZR 124/68 - VersR 1970, 1034; vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79 - VersR 1982, 238; ebenso KG Urteil vom 21. November 1991 - 12 U 5939/90 - NVZ 1992, 236, 237; BVerwGE 15, 51, 53; 25, 46, 49;… so auch Wussow/Dressler, Unfallhaftpflichtrecht, 15. Aufl., Kapitel 31 Rn. 3, Kapitel 82 Rn. 19;… Küppersbusch, Ersatzansprüche bei Personenschäden, 9. Aufl., Rn. 734 Fn. 52;… Greger, Haftungsrecht im Straßenverkehr, 4. Aufl., § 34 Rn. 30;… Geigel/Plagemann, Der Haftpflichtprozess, 25. Aufl., Kapitel 30 Rn. 162;… Battis, Bundesbeamtengesetz, 3. Aufl., § 87a Rn. 8;… a. A. Kümmel, Kommentar zum Beamtenversorgungsgesetz, Stand August 2008, § 35 Rn. 10). - BGH, 12.12.1995 - VI ZR 271/94
Gesetzlicher Übergang des Schadensersatzanspruchs wegen vermehrter Bedürfnisse …
Dieser Betrag deckte, soweit er sich auf die vom Beklagten auszugleichenden vermehrten Bedürfnisse des W. bezog, lediglich die vom Schädiger ebenfalls zu ersetzenden Kosten für den Bau eines auf den Sonderbedarf des W. zugeschnittenen Hauses (zur Ersatzpflicht s. Senatsurteil vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79 - VersR 1982, 238, 239 f; OLG Frankfurt, VersR 1990, 912, 913 mit Nichtannahmebeschluß des erkennenden Senats). - LG Köln, 23.06.2015 - 5 O 488/05
Geltendmachung von Ansprüchen wegen einer Verkehrssicherungspflichtverletzung …
Diese Voraussetzung kann etwa bei der Anschaffung eines Rollstuhls für einen Gehunfähigen oder einer elektronischen Schreibhilfe für einen Querschnittgelähmten erfüllt sein (BGH NJW 1982, 757).Im Einzelfall können auch die Aufwendungen für den Bau oder Ausbau eines der Behinderung angepassten Eigenheims (BGH NJW 1982, 757) oder die Kosten für die Anschaffung eines Kraftfahrzeugs ersatzpflichtig sein (vgl. BGH VersR 1970, 899; OLG München VersR 1984, 245;… Küppersbusch, Ersatzansprüche bei Personenschäden, Rn. 264).
Beim Umbau eines Hauses hat der Verletzte daher grundsätzlich Anspruch auf die hierfür erforderlichen und angemessenen Kosten (vgl. BGH VersR 1982, 238; OLG Stuttgart VersR 1998, 366).
- OLG Karlsruhe, 16.03.2020 - 1 U 16/19
Schadenersatz wegen unfallbedingt vereitelter Eigenleistungen?
a) Der Begriff der "Vermehrung der Bedürfnisse" umfasst nach der Rechtsprechung des BGH alle unfallbedingten Mehraufwendungen, die den Zweck haben, diejenigen Nachteile auszugleichen, die dem Verletzten in Folge dauernder Beeinträchtigung seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (vgl. BGH VersR 1956, 22 [23]; VersR 1958, 454; VersR 1970, 899; VersR 1974, 162; VersR 1982, 238;… NJW-RR 2004, 671 = NZV 2004, 195, sub II 1 = VersR 2004, 482 Rn. 4;… NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 22).Es muss sich demnach grundsätzlich um Mehraufwendungen handeln, die dauernd und regelmäßig erforderlich sind und die zudem nicht - wie etwa Heilungskosten - der Wiederherstellung der Gesundheit dienen (vgl. BGH VersR 1956, 22 [23]; VersR 1982, 238).
Zu den vermehrten Bedürfnissen gehören gegebenenfalls sowohl die Kosten für die Beschäftigung einer Pflegeperson als auch der Betreuungsaufwand naher Angehöriger, der über die üblicherweise im Krankheitsfall zu erwartende persönliche Zuwendung innerhalb der Familie hinausgeht (…vgl. BGHZ 140, 39 = NJW 1999, 421 = NZV 1999, 76 Rn. 13 = NJW-RR 1999, 1115 Ls.; BGHZ 189, 158 = NJW 2011, 2357 = NZV 2011, 436 Ls.; BGH NJW 1982, 757 = r + s 1982, 125 = VersR 1982, 238;… NJW 1999, 2819 = VersR 1999, 1156 Rn. 7, 14;… NJW 2019, 362 = NJW-Spezial 2019, 74 Rn. 12; Zoll NJW 2014, 967 [970]).
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Anspruch auf Ersatz vermehrter Bedürfnisse einen Ausgleich für die Nachteile schaffen soll, die dem Geschädigten in Folge dauernder Störungen seines körperlichen Wohlbefindens entstehen (vgl. BGH NJW 1982, 757 = r + s 1982, 125; NJW-RR 2004, 671; Zoll NJW 2014, 967).
- BGH, 09.04.2019 - VI ZR 377/17
Umfang der vermehrten Bedürfnisse des Geschädigten nach einem Verkehrsunfall
Es hat auch zutreffend angenommen, dass zu den vermehrten Bedürfnissen sowohl die Kosten für die Beschäftigung einer Pflegeperson als auch der Betreuungsaufwand naher Angehöriger, der über die üblicherweise im Krankheitsfall zu erwartende persönliche Zuwendung innerhalb der Familie hinausgeht, gehören (…vgl. Senatsurteile vom 10. November 1998 - VI ZR 354/97, BGHZ 140, 39 Rn. 13; vom 12. April 2011 - VI ZR 158/10, BGHZ 189, 158; vom 19. Mai 1981 - VI ZR 108/79, VersR 1982, 238;… vom 8. Juni 1999 - VI ZR 244/98, VersR 1999, 1156 Rn. 7, 14; Zoll, NJW 2014, 967, 970). - LG Stuttgart, 26.01.2005 - 14 O 542/01
Materieller Schaden bei Körperverletzung: Wichtiger Grund für eine …
Dies ist insbesondere der Fall, wenn der Geschädigte einen ausstattungsbedingten oder räumlichen Mehrbedarf hat (BGH VersR 1982, 238; OLG Stuttgart VersR 1998, 366). - OLG Celle, 30.11.2011 - 14 U 182/10
Zum Anspruch auf Kapitalabfindung bei Erwerbsunfähigkeit des Geschädigten und zu …
- OLG Hamm, 07.10.2009 - 3 U 275/07
Zum verletzungsbedingten Mehrbedarf des Geschädigten wegen des …
- OLG Stuttgart, 30.01.1997 - 14 U 45/95
Umfang der Arzthaftung wegen eines Behandlungsfehlers bei der Geburt eines …
- OLG Brandenburg, 25.02.2004 - 7 U 86/03
Ersatz des materiellen und immateriellen Schadens aus einem Unglücksfall auf …
- OLG Frankfurt, 12.05.2016 - 17 U 122/14
Schadensersatz bei Verkehrsunfall: Kosten eines Zahnimplantats als vermehrte …
- LG Bochum, 04.07.2012 - 6 O 217/10
Zahlung von Schadensersatz und Schmerzensgeld für einen Privatpatienten aufgrund …
- BGH, 15.05.1984 - VI ZR 184/82
Ersatzfähigkeit des Beitragszuschlags wegen Risikoerhöhung in einer …
- OLG Nürnberg, 18.06.1993 - 8 U 569/91
Beschwer des Klägers nach Änderung der Rechtsprechung zur Schmerzensgeldhöhe - …
- OLG Düsseldorf, 29.09.2005 - 8 U 10/05
Anschaffungskosten für Kleidung wegen Gewichtszunahme nach Unfall
- OLG Brandenburg, 23.06.2011 - 12 U 270/08
Schadensersatzansprüche aus übergegangenem Recht in Form von …
- OLG Brandenburg, 27.04.2023 - 12 U 153/22
Umfang des Schadensersatzes aus einem Verkehrsunfall; Mehrkosten für die …
- OLG Hamm, 25.09.2002 - 13 U 62/02
Zu den Vorausetzungen einer Rente wegen vermehrter Bedürfnisse gem. § 843 BGB
- BGH, 11.02.1992 - VI ZR 103/91
Vermehrte Bedürfnisse und Erwerbsschaden bei erhöhten Ausbildungskosten und …
- LG Essen, 05.11.2007 - 3 O 364/99
Erstattung der Kosten für den behindertengerechten Ausbau eines Elternhauses …
- OLG Hamm, 20.08.2014 - 3 U 149/13
Berechnung des Erwerbsschadens eines aufgrund fehlerhaften Geburtsmanagements …
- OLG Brandenburg, 17.01.2013 - 12 U 95/12
Schadensersatz bei einem durch einen ärztlichen Behandlungsfehler …
- OLG München, 27.10.2011 - 1 U 1946/05
Arzt- und Krankenhaushaftung: Verspätete Hirnentlastungsoperation bei einem …
- OLG Brandenburg, 10.06.2010 - 12 U 3/09
Verkehrsunfallhaftung: Kollision eines nachfolgenden Fahrzeugs mit einem …
- LG Trier, 15.06.2005 - 4 O 421/03
Arzthaftung für cerebrale Schwerstbehinderung eines Kindes
- OLG Köln, 02.08.1991 - 11 U 277/90
Schadensersatz; Umfang; Einzelposten; Verletzung; Schwerstbehinderter; …
- OLG Düsseldorf, 07.12.2010 - 1 U 57/10
- OLG Stuttgart, 26.01.1995 - 14 U 62/93
Arzthaftung für Diagnosefehler - Schmerzensgeld
- LG München I, 08.05.2018 - 3 O 16126/08
Schadensersatz, Unfall, Insolvenzverwalter, Insolvenzverfahren, …
- BGH, 14.09.2004 - VI ZR 358/03
Ausgleich verletzungsbedingt vermehrter Wohnbedürfnisse
- OLG Bamberg, 13.11.2023 - 4 U 51/23
Umfang des Schadensersatzanspruchs
- OLG München, 27.09.1988 - 5 U 6599/87
- OLG Celle, 21.03.2002 - 14 U 164/99
Erwerbsschadenersatz nach Kfz-Unfall: Anrechnung des einem Beamten gezahlten …
- LG Stuttgart, 25.01.1991 - 21 O 586/89
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines …
- LG Nürnberg-Fürth, 06.03.2008 - 8 S 101/08
Allgemeine Versicherungsbedingungen der privaten Krankenversicherung: …
- OLG Koblenz, 29.11.1995 - 12 W 461/95
Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines …
- VG Lüneburg, 27.02.2007 - 3 A 362/05
Abzug; Alternative; Anpassung; Anrechnung; Aufwand; Ausbau; Bad ; Baumaßnahme; …
- AG Eisenach, 09.02.2012 - 54 C 571/11
Ersatzanspruch bezüglich der Anschaffungskosten für Spezialschuhe sowie des …
Rechtsprechung
BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80 |
Volltextveröffentlichungen (6)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Pflicht eines Kraftfahrers bei Ansichtigwerden von einer Gruppe größerer Kinder zur Vornahme von unfallvermeidenen vorbeugenden Maßnahmen - Zulässigkeit der Annahme hinreichender Verkehrsgewöhnung und Verkehrserfahrung bei 12-jährigen Kindern und Vertrauen auf ihr ...
- VersR (via Owlit)
StVG § 7
- rechtsportal.de
StVG § 7
Haftungsverteilung bei Anfahren eines plötzlich auf die Straße laufenden Kindes - ibr-online
- juris (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW 1982, 1149
- MDR 1982, 569
- VersR 1982, 441
- VersR 1982, 442
Wird zitiert von ... (40) Neu Zitiert selbst (8)
- BGH, 16.01.1979 - VI ZR 243/76
Haftungsverteilung bei Überfahren eines nicht hinreichend beaufsichtigten, noch …
Auszug aus BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80
Nach ständiger Rechtsprechung muß sich das geschädigte Kind ein etwaiges Mitverschulden seiner Eltern bei der Schadensentstehung nur dann nach §§ 254 Abs. 2 S. 2, 278 BGB anrechnen lassen, wenn zwischen ihm und dem Schädiger eine rechtliche Sonderverbindung bestanden hat (zuletzt BGHZ 73, 190, 192 und Senatsurt. v. 20. Mai 1980 - VI ZR 185/78 = VersR 1980, 938 m.w.Nachw.), was im Streitfall nicht zutrifft.Der Senat hat wiederholt betont, daß für die Beurteilung, ob die wirtschaftlichen Verhältnisse eine Haftungsminderung auf Seiten des Schädigers nach der Billigkeit erfordern, dem Umstand ausschlaggebende Bedeutung zukommt, daß für ihn eine gesetzliche Haftpflichtversicherung besteht, deren Einführung gerade bezweckt, die Ersatzansprüche der Verkehrsopfer sicherzustellen (BGHZ 73, 190, 192 ff mit Nachw.).
- BGH, 14.03.1974 - VI ZR 192/72
Haftungsverteilung bei Kollision eines PKW mit einem über die Fahrbahn laufenden …
Auszug aus BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80
Richtig ist der Ausgangspunkt des Berufungsgerichts, wonach ein Kraftfahrer nach den von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätzen beim Ansichtigwerden einer sich auf dem Gehweg befindlichen Gruppe von größeren Kindern (anders als bei noch nicht schulpflichtigen kleineren Kindern) nicht von vornherein ein verkehrswidriges und unvorsichtiges Verhalten der Kinder in Rechnung stellen muß, sondern nur dann zu unfallvermeidenden vorbeugenden Maßnahmen verpflichtet ist, wenn nach der konkreten Sachlage Anlaß zur Sorge besteht, eines der Kinder könne unversehens auf die Fahrbahn laufen (s. Strafurteile vom 9. November 1962 VRS 24, 200 und vom 22. Juni 1962 VRS 23, 267 und Senatsurteile vom 19. Mai 1970 - VI ZR 54/69 - VersR 1970, 820 und vom 18. September 1973 - VI ZR 192/72 = VersR 1974, 138 - beide m.w.Nachw.). - BGH, 10.04.1962 - VI ZR 63/61
Entsprechende Anwendung des § 829 BGB im Rahmen des § 254 BGB
Auszug aus BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80
Eine an sich zulässige "spiegelbildliche" Anwendung des § 829 BGB im Rahmen des § 254 BGB (BGHZ 37, 102) ist im Streitfall nicht geboten.
- BGH, 20.05.1980 - VI ZR 185/78
Begehren von Schadensersatz für Heilbehandlungskosten bedingt durch einen Unfall …
Auszug aus BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80
Nach ständiger Rechtsprechung muß sich das geschädigte Kind ein etwaiges Mitverschulden seiner Eltern bei der Schadensentstehung nur dann nach §§ 254 Abs. 2 S. 2, 278 BGB anrechnen lassen, wenn zwischen ihm und dem Schädiger eine rechtliche Sonderverbindung bestanden hat (zuletzt BGHZ 73, 190, 192 und Senatsurt. v. 20. Mai 1980 - VI ZR 185/78 = VersR 1980, 938 m.w.Nachw.), was im Streitfall nicht zutrifft. - BGH, 19.05.1970 - VI ZR 54/69
Haftungsverteilung bei Unfall mit einem Kind in einem Wohngebiet
Auszug aus BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80
Richtig ist der Ausgangspunkt des Berufungsgerichts, wonach ein Kraftfahrer nach den von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätzen beim Ansichtigwerden einer sich auf dem Gehweg befindlichen Gruppe von größeren Kindern (anders als bei noch nicht schulpflichtigen kleineren Kindern) nicht von vornherein ein verkehrswidriges und unvorsichtiges Verhalten der Kinder in Rechnung stellen muß, sondern nur dann zu unfallvermeidenden vorbeugenden Maßnahmen verpflichtet ist, wenn nach der konkreten Sachlage Anlaß zur Sorge besteht, eines der Kinder könne unversehens auf die Fahrbahn laufen (s. Strafurteile vom 9. November 1962 VRS 24, 200 und vom 22. Juni 1962 VRS 23, 267 und Senatsurteile vom 19. Mai 1970 - VI ZR 54/69 - VersR 1970, 820 und vom 18. September 1973 - VI ZR 192/72 = VersR 1974, 138 - beide m.w.Nachw.). - BGH, 13.04.1967 - III ZR 2/65
Schadensersatz wegen unzureichender Sicherung des Toilettenraums einer Schule - …
Auszug aus BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80
Derartige Kosten sind grundsätzlich als eine dem Verletzten selbst entstandene Vermögenseinbuße zu erstatten (s. Urteile vom 1. Dezember 1960 - III ZR 197/59 = VersR 1961, 272 und vom 13. April 1967 - III ZR 2/65 = VersR 1967, 714, 716). - BGH, 01.12.1960 - III ZR 197/59
Ersatzfähigkeit von Fahrtkosten naher Angehöriger
Auszug aus BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80
Derartige Kosten sind grundsätzlich als eine dem Verletzten selbst entstandene Vermögenseinbuße zu erstatten (s. Urteile vom 1. Dezember 1960 - III ZR 197/59 = VersR 1961, 272 und vom 13. April 1967 - III ZR 2/65 = VersR 1967, 714, 716). - BGH, 09.11.1962 - 4 StR 288/62
Ausnahmen vom Vertrauensgrundsatz - Verhalten größerer Kinder - …
Auszug aus BGH, 09.02.1982 - VI ZR 59/80
Richtig ist der Ausgangspunkt des Berufungsgerichts, wonach ein Kraftfahrer nach den von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätzen beim Ansichtigwerden einer sich auf dem Gehweg befindlichen Gruppe von größeren Kindern (anders als bei noch nicht schulpflichtigen kleineren Kindern) nicht von vornherein ein verkehrswidriges und unvorsichtiges Verhalten der Kinder in Rechnung stellen muß, sondern nur dann zu unfallvermeidenden vorbeugenden Maßnahmen verpflichtet ist, wenn nach der konkreten Sachlage Anlaß zur Sorge besteht, eines der Kinder könne unversehens auf die Fahrbahn laufen (s. Strafurteile vom 9. November 1962 VRS 24, 200 und vom 22. Juni 1962 VRS 23, 267 und Senatsurteile vom 19. Mai 1970 - VI ZR 54/69 - VersR 1970, 820 und vom 18. September 1973 - VI ZR 192/72 = VersR 1974, 138 - beide m.w.Nachw.).
- AG Brandenburg, 27.05.2022 - 31 C 290/20
Verkehrsunfall - Vorfahrtverletzung durch Linksabbieger
Dabei können jedoch nur solche Umstände der Beurteilung zugrunde gelegt werden, die zur Überzeugung des Gerichts feststehen; eine Unaufklärbarkeit von Umständen geht dann zu Lasten derjenigen Prozesspartei, die sich auf ein "unabwendbares Ereignis" im Sinne von § 17 Abs. 3 StVG beruft (BGH, NJW 1982, Seiten 1149 f.; BGH, NJW 1973, Seiten 44 ff.; OLG Brandenburg, Urteil vom 14.07.2016, Az.: 12 U 121/15, u.a. in: r + s 2016, Seiten 636 f.; OLG München, Urteil vom 12.08.2011, Az.: 10 U 3150/10, u.a. in: "juris"; OLG Celle, OLG-Report 2007, Seite 854; KG Berlin, NZV 2004, Seiten 579 ff.; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 21.02.2019, Az.: 31 C 211/17, u.a. in: NJOZ 2019, Seiten 923 ff. = "juris" = BeckRS 2019, Nr. 1954; AG Brandenburg an der Havel, Urteil vom 13.01.2017, Az.: 31 C 71/16, u.a. in: DAR 2017, Seiten 322 ff.). - AG Brandenburg, 09.04.2019 - 31 C 168/18
Haftung bei einer Fahrt in Gegenrichtung der Einbahnstraße
Dabei können jedoch aber nur solche Umstände der Beurteilung zugrunde gelegt werden, die zur Überzeugung des Gerichts feststehen; eine Unaufklärbarkeit von Umständen geht dann zu Lasten derjenigen Prozesspartei, die sich auf ein "unabwendbares Ereignis" im Sinne von § 17 Abs. 3 StVG beruft ( BGH , NJW 1982, Seiten 1149 f.; BGH , NJW 1973, Seiten 44 ff.; OLG Brandenburg , Urteil vom 14.07.2016, Az.: 12 U 121/15, u.a. in: r + s 2016, Seiten 636 f.; OLG München , Urteil vom 12.08.2011, Az.: 10 U 3150/10, u.a. in: "juris"; OLG Celle , OLG-Report 2007, Seite 854; KG Berlin , NZV 2004, Seiten 579 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 13.01.2017, Az.: 31 C 71/16, u.a. in: DAR 2017, Seiten 322 ff. ). - AG Essen, 27.08.2013 - 11 C 265/13
Fahrradfahrer, Gehweg, Zusammenstoß, Schadensersatz
Im Rahmen dieser Abwägung können zu Lasten einer Partei jedoch nur solche Umstände berücksichtigt werden, die als unfallursächlich feststehen, mithin nur solche Umstände, die ein Verschulden des Fahrzeugführers oder eine Erhöhung der Betriebsgefahr begründen, wenn diese unstreitig oder von der jeweils anderen Partei konkret bewiesen und erwiesenermaßen ursächlich für den Unfall oder den Schaden geworden sind (BGH, NJW 2006, 896; 1982, 1149).
- KG, 17.01.2000 - 12 U 6678/98
Haftungsverteilung bei Vorfahrtverletzung und Überschreitung der zulässigen …
Stets ist jedoch für eine Mithaftung wegen Geschwindigkeitsüberschreitung erforderlich, dass diese Sorgfaltspflichtverletzung unfallursächlich war; denn im Rahmen der Vorschrift des § 17 StVG dürfen nur Umstände berücksichtigt werden, die erwiesenermaßen ursächlich für den Schaden geworden sind (ständige Rechtsprechung, vgl. BGH VersR 1982, 442 = NJW 1982, 1149; NJW 1988, 58; Senat VerkMitt 1984, 36; NZV 1999, 85, 86 = KG Report 1999, 315, 318 sowie zuletzt Urteile vom 24. September 1998 - 12 U 3283/96 - sowie vom 25. März 1999 - 12 U 9746/97 - OLG Celle VersR 1973, 1174; OLG Bremen NZV 1988, 42, 43; OLG Hamm NZV 1996, 69; 70; OLG Stuttgart DAR 1997, 26, 27; OLG Rostock DAR 1999, 550, Ls.; LG Augsburg r + s 1987, 338; für alkoholbedingte Fahruntüchtigkeit: BGH NJW 1995, 1029 = NZV 1995, 145;… ferner generell Jagusch/Hentschel, a. a. O., StVG § 17 Rdnr. 5;… StVO § 3 Rdnr. 67).Daher kommt es für eine bei der Abwägung nach § 17 Abs. 1 StVG zu berücksichtigende Sorgfaltspflichtverletzung darauf an, ob sich der Beklagte zu 3. infolge überhöhter Geschwindigkeit außerstande gesetzt hat, unfallverhütend zu reagieren oder ob ihm dies auch bei Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit nicht möglich gewesen wäre (BGH VersR 1982, 442, 443; BGH NJW 1988, 58; BGH NZV 1991, 23, 24); dies gilt nicht nur für Geschwindigkeitsüberschreitungen bis zu 10 km/h, die auch nur dann zu vernachlässigen sind, wenn sie nicht unfallursächlich waren (BGH VersR 1980, 868, 869; VersR 1982, 442, 443; so ausdrücklich auch Senat, Urteil vom 31. Januar 1994 - 12 U 3121/92 - vgl. auch Senat VerkMitt 1987, 86, 87 sowie VerkMitt 1990, 51, jeweils unter Bezugnahme auf BGH VersR 1982, 442).
- OLG Karlsruhe, 14.04.2004 - 1 Ss 159/03
Besondere Sorgfaltspflichten des Fahrzeugführers beim Befahren einer Spielstraße
Es bestehen nämlich besondere, über die allgemeine Sorgfaltspflichten (vgl. BGH NJW 1986, 184 f. ;BGH NZV 1992, 360 f.; BGH NJW 1982, 1149) hinausgehende besondere Anforderungen, wenn sich der Kraftfahrer mit seinem Fahrzeug in einer sogenannten "Spielstraße" (verkehrsberuhigter Bereich, Zeichen 325) bewegt. - BGH, 28.05.1985 - VI ZR 258/83
Haftungsverteilung bei Unfall mit einem radfahrenden Schulkind um die Mittagszeit
Erhöht sind insbesondere auch die bereits an den Durchschnittsfahrer gestellten strengeren Anforderungen an die Aufmerksamkeit im Verkehr bei offensichtlich unachtsamen, ersichtlich gebrechlichen oder körperbehinderten Personen und kleinen Kindern, unter Umständen, je nach ihrem Verhalten, auch bei jugendlichen Verkehrsteilnehmern (Senatsurteile vom 2. Februar 1968 - VI ZR 167/66 - VersR 1968, 475; vom 19. Mai 1970 - VI ZR 54/69 - VersR 1970, 820 und vom 9. Februar 1982 - VI ZR 59/80 - VersR 1982, 441). - OLG Frankfurt, 15.04.2014 - 16 U 213/13
Verkehrsunfall zwischen zwei Pkw im Kreuzungsbereich einer Tempo30-Zone: Deutlich …
Insbesondere ist ein unabwendbares Ereignis zu verneinen, wenn ein besonders umsichtiger Fahrer die Gefahr noch abgewandt oder jedenfalls einen weniger schweren Unfall verursacht hätte (BGH, Urteil vom 9.2.1982, VI ZR 59/80 = NJW 1982, 1149). - AG Brandenburg, 15.10.2019 - 31 C 246/18
Verkehrsunfall - Wildunfall auf Landstraße - hochgeschleudertes Damwild
Dabei können jedoch nur solche Umstände der Beurteilung zugrunde gelegt werden, die zur Überzeugung des Gerichts feststehen; eine Unaufklärbarkeit von Umständen geht dann zu Lasten derjenigen Prozesspartei, die sich auf ein "unabwendbares Ereignis" im Sinne von § 17 Abs. 3 StVG beruft ( BGH , NJW 1982, Seiten 1149 f.; BGH , NJW 1973, Seiten 44 ff.; OLG Brandenburg , Urteil vom 14.07.2016, Az.: 12 U 121/15, u.a. in: r + s 2016, Seiten 636 f.; OLG München , Urteil vom 12.08.2011, Az.: 10 U 3150/10, u.a. in: "juris"; OLG Celle , OLG-Report 2007, Seite 854; KG Berlin , NZV 2004, Seiten 579 ff.; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 21.02.2019, Az.: 31 C 211/17, u.a. in: NJOZ 2019, Seiten 923 ff. = "juris" = BeckRS 2019, Nr. 1954; AG Brandenburg an der Havel , Urteil vom 13.01.2017, Az.: 31 C 71/16, u.a. in: DAR 2017, Seiten 322 ff. ). - OLG München, 29.10.2010 - 10 U 2996/10
Haftungsverteilung bei Verkehrsunfall: Unabwendbarkeit einer Kollision eines …
Die Unabwendbarkeit muss sich nach h.M. auf das Unfallereignis selbst und die eingetretenen Schadensfolge beziehen (BGH NJW 1982, 1149 [1150]; 2000, 3069; VersR 2002, 911; OLG Stuttgart VersR 1980, 341 f.; OLG Hamm r+s 2002, 412).Dabei können nur solche Umstände der Beurteilung zugrunde gelegt werden, die zur Überzeugung des Gerichts feststehen; eine Unaufklärbarkeit von Umständen geht zu Lasten des Halters (BGH VersR 1973, 83 [84] = DAR 1973, 72 = VerkMitt. 1973, Nr. 49 = NJW 1973, 44 [46] = MDR 1973, 208; NJW 1982, 1149 [1150]; OLG Celle OLGR 2007, 854; KG NZV 2004, 579 = VRS 107 [2004] 23 = KGR 2004, 459).
- OLG Hamm, 24.03.2010 - 13 U 125/09
Haftungsverteilung bei einem Kettenauffahrunfall; Höhe zu erstattender …
Kein unabwendbares Unfallereignis ist es, wenn ein besonders umsichtiger Fahrer jedenfalls nur einen weniger folgenschweren Unfall verursacht hätte (BGH, NJW 1982, 1149;… König in Hentschel u. a., Straßenverkehrsrecht, 40. Aufl., 2009, § 17 StGB Rdnr. 28). - KG, 01.10.2001 - 12 U 2139/00
Haftungsverteilung bei Unfall zwischen PKWs im Falle Wendens auf 6-spuriger …
- OLG München, 12.08.2011 - 10 U 3150/10
Haftung bei Verkehrsunfall: Nachweis der Unabwendbarkeit des Unfalls; …
- KG, 09.04.2001 - 12 U 8410/99
Schadensersatz nach Unfall mit einer Straßenbahn
- OLG Karlsruhe, 14.04.2004 - 1 Ss 150/03
Strafverfahren: Verstoß gegen den Grundsatz der Öffentlichkeit des Verfahrens; …
- LG Nürnberg-Fürth, 25.03.2010 - 8 O 3107/08
Schmerzensgeldanspruch nach Unfall mit einem Gabelstapler: …
- OLG Jena, 25.01.2001 - 1 U 716/00
Haftungsverteilung beim Begegnungsverkehr zwischen Bus und LKW auf enger Strecke …
- OLG Frankfurt, 18.06.1999 - 25 U 129/98
Haftung bei Kfz-Unfall: Sorgfaltspflichten des Fahrzeugführers im …
- KG, 31.10.1994 - 12 U 4031/93
Haftungsverteilung bei Verletzung eines Kleinkindes
- BGH, 02.07.1985 - VI ZR 22/84
Sorgfaltspflichten eines Kraftfahrers bei Entgegenkommen von Kindern auf …
- OLG Düsseldorf, 25.11.2014 - 1 U 211/13
- OLG Hamm, 16.05.2002 - 6 U 173/01
Haftungsverteilung bei nächtlicher Kollision eines Motorradfahrers mit einem …
- OLG Schleswig, 22.06.1994 - 9 U 95/93
Haftungsverteilung bei Anfahren von plötzlich aus einer Gruppe auf die Fahrbahn …
- OLG Naumburg, 17.05.2001 - 3 U 4/01
Grundstücksausfahrt - Pflichten des Verkehrsteilnehmers
- OLG Düsseldorf, 19.03.1986 - 15 U 152/85
Der Anscheinsbeweis spricht für das Verschulden des vom Fahrbahnrand Anfahrenden, …
- AG Essen, 14.03.2013 - 11 C 287/12
Anscheinsbeweis, dass Wartepflichtiger bei einer Kollision im Kreuzungsbereich …
- OLG Bamberg, 31.03.1992 - 5 U 48/91
Haftungsverteilung bei Kollision eines Linienbusses mit einem an der Haltestelle …
- LG Köln, 04.01.2023 - 13 S 43/21
- OLG Rostock, 02.09.1999 - 1 U 311/97
Bei einer Kollision eines bei frühem Rot in den Kreuzungsbereich einfahrenden …
- LG Coburg, 23.07.2003 - 12 O 837/02
- OLG München, 22.09.1987 - 5 U 4359/86
Haftungsverteilung bei Kollision eines einem Baufahrzeug ausweichenden Fahrzeugs …
- AG Essen, 29.03.2023 - 29 C 269/22
- OLG Karlsruhe, 11.04.1986 - 10 U 245/85
Schadenersatz wegen Verkehrsunfall mit Kind als Unfallopfer; Verkehrsunfall als …
- AG Essen, 21.07.2023 - 29 C 152/22
- LG Bonn, 06.06.2023 - 5 S 93/22
- AG Hattingen, 13.01.2005 - 5 C 162/04
Verkehrsrecht Sonstiges
- OLG Braunschweig, 01.11.1999 - 6 U 20/99
- KG, 27.11.1986 - 12 U 990/86
Ersatzansprüche in Form von Nutzungsausfall und Schmerzensgeld nach einem …
- AG Essen, 09.07.2013 - 11 C 232/13
- LG Frankenthal, 24.02.2005 - 3 O 92/04
- LG Münster, 06.05.2003 - 9 S 26/03