Rechtsprechung
OLG Stuttgart, 19.11.1955 - 8 W 360/55 |
Zitiervorschläge
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1955,890) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.
Volltextveröffentlichung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW 1956, 473
Wird zitiert von ... (3)
- BGH, 19.03.1975 - IV ARZ (VZ) 29/74
Reiseentschädigung an mittellose Partei
Nach der in Rechtsprechung und Schrifttum ganz überwiegend vertretenen Rechtsauffassung handelt es sich bei der Entscheidung über die Bewilligung von Reisekosten an mittellose Parteien um einen Akt der Rechtsprechung, im Zivilprozeß jedenfalls dann, wenn die um die Bewilligung nachsuchende Partei das Armenrecht besitzt (RGZ 145, 357, 359 für den Fall der Parteivernehmung; KG JW 1937, 2240; DR 1940, 205; DR 1941, 654; OLG Stuttgart NJW 1956, 473; OLG Düsseldorf NJW 1959, 728; OLG Bremen NJW 1965, 1617; OLG Karlsruhe, Die Justiz 1972, 209; OVG Münster DVBl 1955, 469; Gaedeke JW 1935, 744 ff, 1140, 2909;… Rosenberg/Schwab, Zivilprozeßrecht 11. Aufl., § 90 III 1 a;… Baumbach/Lauterbach, ZPO 32. Aufl., § 115 Anm. 2 B;… Thomas/Putzo, ZPO 8. Aufl., § 115 Anm. 1 Nr. 1;… Zöller/Stephan, ZPO 11. Aufl., § 115 Anm. 1 b am Ende). - OLG Hamburg, 16.11.2007 - 2 Ws 263/07
VwV Reiseentschädigung
Rechtsgrundlage für eine derartige Entscheidung ist nicht die bundeseinheitliche, in Hamburg durch Allgemeinverfügung der Justizbehörde Nr. 15/2006 vom 26. Juni 2006 am 1. Juli 2006 in Kraft getretene bloße Verwaltungsvorschrift "Gewährung von Reiseentschädigungen an mittellose Personen und Vorschusszahlungen für Reiseentschädigungen an Zeuginnen, Zeugen, Sachverständige, Dolmetscherinnen, Dolmetscher, Übersetzerinnen und Übersetzer, ehrenamtliche Richterinnen, ehrenamtliche Richter und Dritte" (HmbJVBl 2006, 71), sondern eine entsprechende Anwendung der Rechtsvorschriften über die Prozesskostenhilfe (vgl. BGH in NJW 1975, 1124; OLG Stuttgart in NJW 1956, 473). - OLG Hamm, 16.06.1982 - 1 UF 663/82 Bei der Entscheidung über einen Antrag auf Ausdehnung der Prozeßkostenhilfe ist allerdings nicht allein zu prüfen, ob die Maßnahme zu der zweckentsprechenden Rechtsverfolgung notwendig ist; es ist insbesondere auch erforderlich, daß der angemessene Lebensunterhalt der Parteien erheblich beeinträchtigt werden würde, wenn sie die Kosten selbst aufbringen müßte (vgl. OLG Stuttgart NJW 1956, 473).