Rechtsprechung
BFH, 10.01.1958 - III 342/57 U |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer
Formale und sprachliche Anforderungen an ein Schreiben, welches als Rechtmitteleinlegung gewertet werden kann
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Papierfundstellen
- BFHE 66, 310
- NJW 1958, 648 (Ls.)
- DB 1958, 327
- BStBl III 1958, 119
Wird zitiert von ... (11) Neu Zitiert selbst (2)
- BFH, 10.09.1954 - III 130/54 S
Nachsichtgewährung im Falle einer versehentlichen Versäumung der …
Auszug aus BFH, 10.01.1958 - III 342/57 U
Der Grundsatz, daß die Versäumung von Rechtsmittelfristen infolge Büroversehens bei Rechtsanwälten und Steuerberateren u. U. Anlaß zur Nachsichtgewährung bietet (vgl. Urteile des Bundesfinanzhofs III 130/54 S vom 10. September 1954 und V 123/56 U vom 13. September 1956, Slg. Bd. 59 S. 363, BStBl 1954 III S. 350, und Slg. Bd. 63 S. 341, BStBl 1956 III S. 327), gilt auch dann, wenn es sich um Rechtsmittel des Anwalts oder Steuerberaters selbst handelt, deren Bearbeitung er seinem eigenen Büro übertragen hat.Der Grundsatz, daß die Versäumung von Rechtsmittelfristen infolge Büroversehens bei Rechtsanwälten und Steuerberatern u. U. Anlaß zur Nachsichtgewährung bietet (vgl. Urteile des Bundesfinanzhofs III 130/54 S vom 10. September 1954 und V 123/56 U vom 13. September 1956, Slg. Bd. 59 S. 363, BStBl 1954 III S. 350, und Slg. Bd. 63 S. 341, BStBl 1956 III S. 327), gilt auch dann, wenn es sich um Rechtsmittel des Anwalts oder Steuerberaters selbst handelt, deren Bearbeitung er seinem eigenen Büro übertragen hat.
Wie der erkennende Senat bereits in der Entscheidung III 130/54 S vom 10. September 1954 (Slg. Bd. 59 S. 363, Bundessteuerblatt 1954 III S. 350) für den Fall der Rb. eines Rechtsanwalts für einen Auftraggeber ausgesprochen hat, ist im allgemeinen unter der Voraussetzung eines ordnungsmäßig eingerichteten Bürobetriebes und seiner erforderlichen Überwachung Nachsicht zu gewähren, wenn in einem Einzelfall infolge des Versehens eines Angestellten eine Frist versäumt ist.
- BFH, 13.09.1956 - V 123/56 U
Grundsätze der Nachsichtgewährung bei einem Versehen im Büro des bevollmächtigten …
Auszug aus BFH, 10.01.1958 - III 342/57 U
Der Grundsatz, daß die Versäumung von Rechtsmittelfristen infolge Büroversehens bei Rechtsanwälten und Steuerberateren u. U. Anlaß zur Nachsichtgewährung bietet (vgl. Urteile des Bundesfinanzhofs III 130/54 S vom 10. September 1954 und V 123/56 U vom 13. September 1956, Slg. Bd. 59 S. 363, BStBl 1954 III S. 350, und Slg. Bd. 63 S. 341, BStBl 1956 III S. 327), gilt auch dann, wenn es sich um Rechtsmittel des Anwalts oder Steuerberaters selbst handelt, deren Bearbeitung er seinem eigenen Büro übertragen hat.Der Grundsatz, daß die Versäumung von Rechtsmittelfristen infolge Büroversehens bei Rechtsanwälten und Steuerberatern u. U. Anlaß zur Nachsichtgewährung bietet (vgl. Urteile des Bundesfinanzhofs III 130/54 S vom 10. September 1954 und V 123/56 U vom 13. September 1956, Slg. Bd. 59 S. 363, BStBl 1954 III S. 350, und Slg. Bd. 63 S. 341, BStBl 1956 III S. 327), gilt auch dann, wenn es sich um Rechtsmittel des Anwalts oder Steuerberaters selbst handelt, deren Bearbeitung er seinem eigenen Büro übertragen hat.
Der V. Senat des Bundesfinanzhofs hat sich in dem Urteil V 123/56 U vom 13. September 1956, Slg. Bd. 63 S. 341, Bundessteuerblatt 1956 III S. 327, der Entscheidung des III. Senats vom 10. September 1954 angeschlossen und ihre Grundsätze auch auf Versehen im Büro eines Steuerberaters übertragen.
- BFH, 29.07.1992 - IV B 44/91
Steuerliche Behandlung von Einkünften einer Erbengemeinschaft - Weiterführung …
Nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (BFH) könne von einem Angehörigen der steuerberatenden Berufe erwartet werden, daß er ein Rechtsmittel auch als solches bezeichne (BFH-Urteil vom 10. Januar 1958 III 342/57 U, BFHE 66, 310, BStBl III 1958, 119 und BFH-Beschluß vom 24. September 1970 II B 28/70, BFHE 100, 83, BStBl II 1970, 813).Zu Unrecht beruft das FA sich für seine gegenteilige Auffassung auf die BFH-Entscheidungen in BFHE 66, 310, BStBl III 1958, 119 und in BFHE 100, 83, BStBl II 1970, 813.
Im Falle des Urteils in BFHE 66, 310, BStBl III 1958, 119 hat der BFH betont, es sei nach den Umständen des Einzelfalles zu beurteilen, ob ein Schriftstück (eines Steuerberaters) eine Rechtsmitteleinlegung darstelle.
- FG Berlin-Brandenburg, 14.11.2023 - 6 K 6002/21 Insbesondere bei einem rechtskundigen Verfahrensbevollmächtigten kann vor diesem Hintergrund erwartet werden, dass er klar zum Ausdruck bringt, ob ein Rechtsmittel einlegt wird, oder ob dies erst später erfolgen soll (BFH, Urteil vom 10. Januar 1958 - III 342/57 U, BStBl. III 1958, 119).
- BFH, 24.09.1970 - II B 28/70
Aussetzung der Vollziehung - Erlaßablehnende Bescheide - Umdeutung - Erlaß einer …
Demgegenüber hat es der BFH stets abgelehnt, eine solche Umdeutung bei steuerberatenden Berufen oder Rechtsanwälten vorzunehmen (vgl. Urteile III 342/57 U vom 10. Januar 1958, BFH 66, 310, BStBl III 1958, 119; VI 211/58 vom 27. November 1959, HFR 1961, 39, und II 76/63 vom 24. Juni 1964, HFR 1965, 177).
- BFH, 10.07.1964 - III 120/61 U
Zulässigkeit der fernmündlichen Einlegung eines Rechtsmittels
Da aber andererseits auf ein gewisses Mindestmaß nicht verzichtet werden kann, müssen im Interesse der Rechtssicherheit und der prozessualen Klarheit Erklärungen verlangt werden, die so eindeutig sind, daß Mißverständnisse und Schwierigkeiten in der Auslegung vermieden werden (Urteil des Bundesfinanzhofs III 342/57 U vom 10. Januar 1958, BStBl 1958 III S. 119, Slg. Bd. 66 S. 310). - BFH, 09.05.1961 - I 237/60 S
Einlegung eines Rechtsmittel bei Vorliegen des Bescheids und Kenntnis durch den …
Der Tatbestand der Vorschrift ist nur dann erfüllt, wenn der Erklärende die Entscheidung erkennbar macht, durch die er beschwert zu sein glaubt und die er nachgeprüft wissen will; der Wille, eine bestimmte Entscheidung anzugreifen, muß aus der Erklärung klar und eindeutig ersichtlich sein (vgl. auch Urteil des Bundesfinanzhofs III 342/57 U vom 10. Januar 1958, BStBl 1958 III S. 119, Slg. Bd. 66 S. 310). - FG Düsseldorf, 06.10.2020 - 10 K 3906/15
Auslegung einer Erklärung als Einspruch - Benennung der angegriffenen Bescheide - …
Darlegungen des Klägers zu seinen Einkommens- und Vermögensverhältnissen ("Ich habe die von Ihnen geforderten Summen nicht, nicht einmal teilweise, und erwarte auch in der näheren Zukunft keine Besserung.", "Da ich weder über ein pfändbares Gehalt, andere Einkünfte oder Vermögenswerte verfüge, aber an einer Regelung in beidseitigem Interesse und Einvernehmen interessiert bin, hoffe ich auf eine kreative Lösung.", "Ich könnte tatsächlich für die ...-Skulptur eine Rechnung aufmachen, und es könnte dann mit dem von Ihnen geforderten Betrag verrechnet werden, dann würde ich sicher noch etwas herausbekommen.", "Auch wenn ich mich hier wiederhole, mein einziges Vermögen sind meine Kunstwerke, und diese müssen auch erst einmal verkauft werden, um wirkliches Vermögen zu sein. ... Also hoffe ich auch auf eventuelle Vorschläge von Ihrer Seite.") sprechen vielmehr dafür, dass es ihm nicht um eine Anfechtung von Steuerfestsetzungen ging, sondern um eine seinen Interessen gerecht werdende Regelung auf der Ebene der Steuererhebung (vgl. dazu auch BFH-Urteil vom 10. Januar 1958 III 342/57 U, BStBl II 1958, 119), zumal der Kläger im Schreiben vom 5. Juni 2015 zum Ausdruck gebracht hat, an einer Unterstützung durch einen Angehörigen der rechtsberatenden Berufe nicht interessiert zu sein ("Ich habe wegen meiner derzeitigen Lage auch nicht die Mittel, noch ist es mein Interesse, mich Anwälten zur Regelung dieser Angelegenheit anzuvertrauen, hoffe, es finden sich vorher andere Wege."). - BFH, 17.11.1987 - IX R 56/83
Verschulden der Fristversäumnis durch mangelnde Organisation der Fristenkontrolle
Denn Fehler, die den Mitarbeitern bei der Fristenüberwachung unterliefen, sog. Büroversehen, könnten dem Prozeßbevollmächtigten oder Steuerberater nicht zugerechnet werden (Hinweis auf Urteil des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 10. Januar 1958 III 342/57, BFHE 66, 310, BStBl III 1958, 119). - FG Münster, 22.05.2015 - 6 K 2928/12 Von rechtskundigen Personen wie Steuerberatern und Rechtsanwälten kann verlangt werden, dass sie den Rechtsbehelf wählen oder den Antrag stellen, der dem Gesetz entspricht (vgl. ständige Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs - BFH -, vgl. Urteil vom 10.01.1958 III 342/57 U, BStBl III 1958, 119; Beschluss vom 24.09.1970 II B 28/70, BStBl II 1970, 813 m.w.N.).
- BFH, 02.03.1993 - IX R 75/89 Übergibt ein Rechtsanwalt oder Steuerberater seinem Büro eine eigene Sache zur Bearbeitung, so gelten hinsichtlich der Fristüberwachung keine anderen Grundsätze als bei Angelegenheiten von Mandanten (BFH-Urteil vom 10. Januar 1958 III 342/57 U, BFHE 66, 310, BStBl III 1958, 119).
- BFH, 13.06.1958 - III 207/57 U
Wirkungen eines "vorsorglich" eingelegten Rechtsmittels - Zurücknahme eines …
Der erkennende Senat hat bereits in dem Urteil III 342/57 U vom 10. Januar 1958 (Bundessteuerblatt - BStBl - 1958 III S. 119) betont, daß aus Gründen der Rechtssicherheit Klarheit darüber bestehen muß, ob ein Rechtsmittel schwebt oder nicht. - BFH, 28.07.1961 - III 455/59 U
Regelungen für die Versäumung von Rechtsmittelfristen
Rechtsprechung
BFH, 13.11.1957 - II 52/56 U |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer
Geltendmachung und Erstattung von Rechtsanwaltsgebühren bei erfolgreicher Wahrnehmung einer Steuerangelegenheit seiner Ehefrau
- datenbank.nwb.de
- juris (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 66, 47
- NJW 1958, 648
- DB 1958, 264
- BStBl III 1958, 18
Wird zitiert von ... (5) Neu Zitiert selbst (3)
- BFH, 10.08.1955 - II 27/55 S
Erstattungsfähigkeit von Gebühren für einen Anwalt, der seine eigene Steuersache …
Auszug aus BFH, 13.11.1957 - II 52/56 U
Da § 316 Abs. 2 AO nur die Erstattung von Kosten für die Zuziehung eines Bevollmächtigten vorsieht, kann in Verfahren vor den Finanzgerichten ein Rechtsanwalt, der seine eigene Steuerangelegenheit mit Erfolg wahrnimmt, eine Erstattung von Gebühren vom Finanzamt nach der genannten Vorschrift nicht verlangen (vgl. Urteil des erkennenden Senats II 27/55 S vom 10. August 1955 - Slg. Bd. 61 S. 204, BStBl 1955 III S. 276 -).Die Erstattung kann daher nicht aus den Gründen des angeführten Urteils II 27/55 S vom 10. August 1955 versagt werden.
- BFH, 27.04.1956 - III 41/56 S
Zeitpunkt der steuerrechtlichen Zurechnung eines Betriebes an einen neuen …
Auszug aus BFH, 13.11.1957 - II 52/56 U
Daran wird auch dadurch nichts geändert, daß durch den im Streitfall vor dem Finanzgericht angefochtenen Zurechnungsbescheid auch die Interessen des Ehemannes als des früheren Eigentümers des Grundstücks berührt wurden (vgl. dazu Urteil des Bundesfinanzhofs III 41/56 S vom 27. April 1956 - Slg. Bd. 63 S. 21 ff., 25 , BStBl 1956 III S. 203 ff., 205 unter II, Abs. 1 -). - BFH, 06.02.1957 - II 186/55 S
Anfallen einer Verhandlungsgebühr bei Erledigung des Rechtsstreites - Berechnung …
Auszug aus BFH, 13.11.1957 - II 52/56 U
gefunden hatte (vgl. Urteil des Bundesfinanzhofs II 186/55 S vom 6. Februar 1957, Slg. Bd. 64 S. 312, Bundessteuerblatt - BStBl - 1957 III S. 118).
- BGH, 26.07.2001 - III ZR 172/00
Rechtsberatung unter Ehegatten
Mit Rücksicht hierauf durfte er sich nach § 1353 Abs. 1 Satz 2 BGB einer Bitte um Beistand insgesamt nicht verschließen (vgl. dazu auch BFHE 66, 47, 49 f. = NJW 1958, 648; BFHE 97, 54, 57 = NJW 1970, 912;… Soergel/Lange aaO;… Staudinger/Hübner/Voppel, BGB, 13. Bearb., § 1353 Rn. 53). - OLG München, 18.03.2009 - 15 U 5298/08
Anwaltsvertrag: Honoraranspruch des Rechtsanwalts gegen seine geschiedene Ehefrau …
Das vom Landgericht angeführte Urteil BFH NJW 1958, 648 beziehe sich auf einen geringfügigen Rechnungsbetrag. - BFH, 29.10.1968 - VII B 10/67
Finanzgerichtliches Verfahren - Rechtsanwalt - Gebühren - Auslagen
Der BFH hat zu § 316 AO a. F., der vor dem Inkrafttreten der FGO die Erstattung von Kosten regelte, in ständiger Rechtsprechung die Auffassung vertreten, daß einem Rechtsanwalt, der in eigenen Steuerangelegenheiten obsiegt, Gebühren und Auslagen nicht zu erstatten seien (BFH-Urteile II 27/55 S vom 10. August 1955, BFH 61, 204, BStBl III 1955, 276; II 52/56 U vom 13. November 1957, BFH 66, 47, BStBl III 1958, 18; VII 178/60 U vom 29. März 1961, BFH 72, 680, BStBl III 1961, 247; VII 237/64 vom 11. Januar 1966, BFH 84, 582, BStBl III 1966, 211). - BFH, 29.08.1969 - III B 37/66
Zuziehung eines Bevollmächtigten - Vorverfahren - Notwendigkeit - Rechtsanwalt - …
Dies habe der BFH im Urteil II 52/56 U vom 13. November 1957 (BFH 66, 47, BStBl III 1958, 18 f.) ausgesprochen. - BFH, 29.03.1961 - VII 178/60 U
Erstattung von eigenen Gebühren eines Rechtsanwaltes bei endgültigem Erfolg im …
Der für Kostenerstattungssachen damals zuständige II. Senat hat durch Urteil II 27/55 S vom 10. August 1955 (BStBl 1955 III S. 276, Slg. Bd. 61 S. 204), an dem er in seinem Urteil II 52/56 U vom 13. November 1957 (BStBl 1958 III S. 18, Slg. Bd. 66 S. 47) festhält, entschieden, daß ein Rechtsanwalt, der im Verfahren vor den Finanzgerichten seine eigene Steuerangelegenheit mit endgültigem Erfolg wahrnimmt, eine Erstattung von Gebühren nach § 316 AO nicht verlangen kann.