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   BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68   

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https://dejure.org/1969,272
BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68 (https://dejure.org/1969,272)
BGH, Entscheidung vom 13.10.1969 - III ZR 187/68 (https://dejure.org/1969,272)
BGH, Entscheidung vom 13. Oktober 1969 - III ZR 187/68 (https://dejure.org/1969,272)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Gegenstandslosigkeit des in § 3 Abs. 2 des Allgemeinen Kriegsfolgengesetzes (AKG) normierten Klagestopps auf Grund der Regelung dieser Schäden im Reparationsschädengesetz (RepG) - Verstoß des RepG gegen Art. 14 des Grundgesetzes (GG) - Maßgeblichkeit der Tatsache des ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

Papierfundstellen

  • BGHZ 52, 371
  • BGHZ 52, 372
  • NJW 1970, 191
  • MDR 1970, 219
  • DVBl 1970, 146
  • DÖV 1970, 129
 
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Wird zitiert von ... (14)Neu Zitiert selbst (21)

  • BGH, 22.12.1953 - V ZR 6/51

    Wohnungsrequisition keine Enteignung

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Das wird in BGHZ 11, 43 und 12, 52 ff eingehend dargelegt unter Hinweis einmal auf die geschichtliche Entwicklung (BGHZ 11, 53/4 und 12, 62/3), die darauf hinweist, daß Art. 14 GG von einem Enteignungsbegriff ausgeht, der Requisitionen einer Besatzungsmacht nicht einschließt, und wird zum anderen daraus hergeleitet, daß die Interessenlage zwischen betroffenem Staatsbürger und enteignendem Hoheitsträger, von der Art. 14 GG ausgeht, sich wesentlich unterscheide von der, wie sie im Verhältnis zu den Besatzungsmächten gegeben sei.

    Die Revision meint zwar (Seite 34/35 der Revisionsbegründung.), die traditionelle Ausklammerung bestimmter Schädigungstatbestände aus dem Begriff der "Enteignung" habe stets nur Kriegslasten, Kriegsschäden und Requisitionen zum Gegenstand gehabt, sei in BGHZ 12, 52 ff daher auch nur hinsichtlich der Regelung der Requisitionsschäden untersucht und bejaht worden; die Reparationsmaßnahmen nach dem zweiten Weltkrieg aber seien eine neue Erscheinung und könnten deshalb nicht Gegenstand der "traditionellen" Ausklammerung aus dem Institut der Enteignung werden.

    Der Revision kann zudem schon deswegen nicht gefolgt werden, weil ganz allgemein ein Enteignungstatbestand im Sinne der Art. 153 WeimVerf., 14 GG das Eingreifen einer deutschen Stelle in das Eigentum voraussetzt (BGHZ 12, 52, 57 [BGH 22.12.1953 - V ZR 6/51] sowie Urteile vom 90. Mai 1967 - III ZR 82/65 NJW 1967, 1861/3, vom 11. Juli 1968 - III ZR 33/66 S, 11 = WM 1968, 1218 und vom 16. September 1968 - III ZR 202/67 S. 10 = WM 1968, 1357).

    Denn ebenso wie die - rechtmäßige - Enteignung, setzt auch der enteignungsgleiche Eingriff ein "Eingreifen" einer deutschen Stelle voraus (BGHZ 12, 52, 57) [BGH 22.12.1953 - V ZR 6/51] .

    Ein allgemeiner völkerrechtlicher Grundsatz, aus dem ein von einem Kriegsschaden Betroffener unabhängig von einer entsprechenden innerstaatlichen Anspruchsgrundlage einen unmittelbaren Anspruch auf Entschädigung gegen seinen Heimatstaat ableiten könnte, besteht nicht (vgl. Scheuner, DöV 1957, 681, 683; Erler JZ 1962, 48, 50 unter III; auch BGHZ 12, 52, 61) [BGH 22.12.1953 - V ZR 6/51] .

  • BGH, 16.09.1968 - III ZR 202/67

    Zahlung einer Nutzungsentschädigung für ein beschlagnahmtes Grundstücks -

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Der Revision kann zudem schon deswegen nicht gefolgt werden, weil ganz allgemein ein Enteignungstatbestand im Sinne der Art. 153 WeimVerf., 14 GG das Eingreifen einer deutschen Stelle in das Eigentum voraussetzt (BGHZ 12, 52, 57 [BGH 22.12.1953 - V ZR 6/51] sowie Urteile vom 90. Mai 1967 - III ZR 82/65 NJW 1967, 1861/3, vom 11. Juli 1968 - III ZR 33/66 S, 11 = WM 1968, 1218 und vom 16. September 1968 - III ZR 202/67 S. 10 = WM 1968, 1357).

    Dementsprechend hat der erkennende Senat in seinem Urteil vom 16. September 1968 - III ZR 202/67 S. 10 - (= WM 1968, 1357) bereits dargelegt, daß Art. 3 des Neunten Teils des Überleitungsvertrages für die Bundesrepublik nicht eine Verpflichtung geschaffen habe, die Eigentumsgarantie des Grundgesetzes rückwirkend auf Maßnahmen der Besatzungsmächte in der Besatzungszeit auszudehnen.

  • BVerfG, 14.11.1962 - 1 BvR 987/58

    Staatsbankrott

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Die zu Lasten der Klägerin durchgeführten Reparationsmaßnahmen sind eine unmittelbare Folge des mit dem völligen Zusammenbruch des Deutschen Reiches geendeten zweiten Weltkrieges, der in seinen Auswirkungen das Reich in den Zustand des "Staatsbankrotts" gebracht hatte (vgl. im einzelnen BGHZ 36, 245, 251 [BGH 21.12.1961 - III ZR 157/60] und vor allem BVerfGE 15, 126, 135 ff [BVerfG 14.11.1962 - 1 BvR 987/58] und 23, 153, 166 ff).

    Bei der Regelung all der Schäden, die in dem letzten Krieg und seinen unmittelbaren Folgen ihre Wurzel haben und die sich deshalb eine Regelung im Rahmen des durch den Zusammenbruch des Reiches ausgelösten "Staatsbankrotts" gefallen lassen müssen, hat der Gesetzgeber, dessen Kompetenz sich aus Art. 74 Nr. 6, 9 und 10 sowie aus Art. 134, 135, 135 a GG ergibt, verhältnismäßig freie Hand (vgl. dazu insbesondere BVerfGE 15, 126, 140 ff [BVerfG 14.11.1962 - 1 BvR 987/58] ; BGHZ 36, 245, 251) [BGH 21.12.1961 - III ZR 157/60] .

  • BGH, 14.07.1953 - V ZR 127/51

    Entnahme von Baustoffen aus beschädigtem Grundstück

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Die Revision verweist zur Begründung ihrer gegenteiligen Auffassung auf eine Reihe von Entscheidungen, in denen Maßnahmen der Besatzungsmacht als Ausübung materieller deutscher Hoheitsbefugnis und als entschädigungspflichtige Enteignungsmaßnahmen anerkannt seien (u.a. BGHZ 10, 255 [BGH 14.07.1953 - V ZR 68/51] und 350; LM Nr. 49 zu Arte 14 GG und Nr. 16 zu Art. 153 WeimVerf).

    In der Entscheidung in BGHZ 10, 255 [BGH 14.07.1953 - V ZR 68/51] ging es um die Wegnahme von Baumaterial zur Beschaffung von Wohnraum für die deutsche Bevölkerung, in der in BGHZ 10, 350 um die Beorderung eines Kraftfahrzeuges zur Nutzung durch eine deutsche Stelle.

  • BGH, 05.11.1953 - III ZR 379/51

    Rechtsweg für Requisitionsentschädigung

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Das wird in BGHZ 11, 43 und 12, 52 ff eingehend dargelegt unter Hinweis einmal auf die geschichtliche Entwicklung (BGHZ 11, 53/4 und 12, 62/3), die darauf hinweist, daß Art. 14 GG von einem Enteignungsbegriff ausgeht, der Requisitionen einer Besatzungsmacht nicht einschließt, und wird zum anderen daraus hergeleitet, daß die Interessenlage zwischen betroffenem Staatsbürger und enteignendem Hoheitsträger, von der Art. 14 GG ausgeht, sich wesentlich unterscheide von der, wie sie im Verhältnis zu den Besatzungsmächten gegeben sei.

    Dazu ist zu sagen: Zwar betraf die genannte Entscheidung ebenso wie die in BGHZ 11, 43 Requisitionsschäden.

  • BGH, 21.12.1961 - III ZR 157/60

    Funktionsnachfolge bei Haftentschädigungen nach Wiederaufnahme

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Die zu Lasten der Klägerin durchgeführten Reparationsmaßnahmen sind eine unmittelbare Folge des mit dem völligen Zusammenbruch des Deutschen Reiches geendeten zweiten Weltkrieges, der in seinen Auswirkungen das Reich in den Zustand des "Staatsbankrotts" gebracht hatte (vgl. im einzelnen BGHZ 36, 245, 251 [BGH 21.12.1961 - III ZR 157/60] und vor allem BVerfGE 15, 126, 135 ff [BVerfG 14.11.1962 - 1 BvR 987/58] und 23, 153, 166 ff).

    Bei der Regelung all der Schäden, die in dem letzten Krieg und seinen unmittelbaren Folgen ihre Wurzel haben und die sich deshalb eine Regelung im Rahmen des durch den Zusammenbruch des Reiches ausgelösten "Staatsbankrotts" gefallen lassen müssen, hat der Gesetzgeber, dessen Kompetenz sich aus Art. 74 Nr. 6, 9 und 10 sowie aus Art. 134, 135, 135 a GG ergibt, verhältnismäßig freie Hand (vgl. dazu insbesondere BVerfGE 15, 126, 140 ff [BVerfG 14.11.1962 - 1 BvR 987/58] ; BGHZ 36, 245, 251) [BGH 21.12.1961 - III ZR 157/60] .

  • BVerfG, 21.03.1957 - 1 BvR 65/54

    Washingtoner Abkommen

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Ansprüche der Reparationsgeschädigten waren mithin zumindest - wenn man den ausdrücklichen Ausschluß der Klagbarkeit insoweit nur auf die Geltendmachung von Ansprüchen vor deutschen Gerichten bezieht - in Deutschland nicht durchsetzbar und stellten insoweit nicht "Eigentum" im Sinne des Art. 14 GG dar (vgl. dazu auch BVerfGE 6, 290, 300) [BVerfG 21.03.1957 - 1 BvR 65/54] .
  • BGH, 16.01.1958 - III ZR 119/56

    Erledigung des Rechtsstreits durch Kriegsfolgengesetz

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Es kann insoweit auf die Entscheidungen des Senats in BGHZ 26, 239 und 29, 13 ff, die zu der entsprechenden Bestimmung des § 106 AKG ergangen sind, verwiesen werden.
  • BGH, 04.12.1958 - III ZR 117/57

    Unter §§ 1, 2 AKG fallende Ansprüche

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Es kann insoweit auf die Entscheidungen des Senats in BGHZ 26, 239 und 29, 13 ff, die zu der entsprechenden Bestimmung des § 106 AKG ergangen sind, verwiesen werden.
  • RG, 29.03.1928 - VI 220/27

    Völkerrecht und Landesrecht

    Auszug aus BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68
    Zu der vergleichbaren Bestimmung des Art. 297 i des Versailler Vertrages - "Deutschland verpflichtet sich, seine Angehörigen wegen ... zu entschädigen" - hat bereits das Reichsgericht entschieden, ein Einzelner könne aus dem Versailler Vertrag als einem völkerrechtlichen Vertrag "Ansprüche nur herleiten, soweit sich das mit voller Klarheit aus dem Vertrag selbst ergibt, wenn nämlich ... die einzelne Vorschrift nach Inhalt, Zweck und Fassung, ohne daß es noch Völker- oder staatsrechtlicher Akte bedarf, privatrechtliche Wirkung auszuüben geeignet ist", was aber bei der Bestimmung des Art. 297 i des Vertrages nicht der Fall sei (RGZ 121, 7, 9).
  • BVerfG, 29.07.1952 - 2 BvE 3/51

    Petersberger Abkommen

  • BGH, 20.05.1954 - GSZ 6/53

    Bindung an Urteile des Bundesverfassungsgerichts

  • BGH, 11.06.1952 - GSZ 1/52

    Wohlerworbene Beamtenrechte

  • BGH, 06.07.1953 - III ZR 357/52

    Hotelzimmer keine Wohnräume

  • BGH, 08.10.1953 - III ZR 310/51

    Urteilsnichtigkeit nach AllHohKommG 13

  • BVerwG, 28.05.1958 - V C 216.54
  • BGH, 29.05.1967 - III ZR 82/65

    Entziehung eines Grundstücks zu Entmilitarisierungszwecken seitens der

  • BGH, 11.07.1968 - III ZR 33/66

    Rechtliches Interesse für die Zulässigkeit einer Feststellungsklage sei schon aus

  • BGH, 31.10.1962 - II ARZ 1/61

    Enteignung einer Aktie nach der niederländischen Verordnung über Feindvermögen -

  • BGH, 09.07.1953 - III ZR 193/51

    Haftung aus Funktionsnachfolge

  • BGH, 31.10.1962 - II ARZ 2/61
  • BVerfG, 13.01.1976 - 1 BvR 631/69

    Reparationsschäden

    Der Bundesgerichtshof hält den Ausschluß der juristischen Personen von den Entschädigungsleistungen im Reparationsschädengesetz für vereinbar mit Art. 14 Abs. 3 und Art. 3 Abs. 1 GG (vgl. Urteil vom 13. Oktober 1969 - BGHZ 52, 371).

    Diese Rechtsprechungsgrundsätze gelten in vollem Umfang auch für die gesetzliche Regelung der Entschädigung von Reparationsschäden (vgl. auch BGHZ 52, 371 (373 ff.)).

    Gerade die Kriegsfolgenregelung nach dem Ersten Weltkrieg, auf die sich die Beschwerdeführerin zu 1) insoweit beruft, ergibt, daß damals Verdrängungsschäden (Vertreibungsschäden) und Verluste infolge von Plünderungen oder Brandschatzungen nicht anders behandelt worden sind als Schäden durch Konfiskation des Auslandsvermögens oder durch die Wegnahme von Wirtschaftsgütern zu Reparationszwecken im Inland (vgl. die Gewaltschädenverordnung vom 28. Oktober 1923 - RGBl. I S. 1018 - und das Liquidationsschädengesetz i. d. F. vom 20. November 1923 - RGBl. I S. 1148 - i. V. m. dem Kriegsschädenschlußgesetz vom 30. März 1928 - RGBl. I S. 120 - s. a. BGHZ 52, 371 (375 f.)).

    Nachw., (273); s. a. BGHZ 52, 371 (378 ff.); BVerwG, Urteil vom 27. Juni 1974 - III C 65.72 -, Umdruck S. 8 f.; RGZ 121, 7 (9)).

    Diese Verfassungsnorm verschafft den allgemeinen Regeln des Völkerrechts Geltung in der Bundesrepublik mit Vorrang vor den deutschen Gesetzen; sie verändert aber nicht den Inhalt der Völkerrechtsregel und der daraus etwa herzuleitenden Ansprüche, besonders nicht deren Adressaten (BVerfGE a.a.O. (274); s. a. BVerfGE 18, 441 (448) - Hypothekengewinnabgabe für Ausländer - BGHZ 52, 371 (384)).

    Gleiches gilt für die ebenfalls aus der angeblichen Tilgung der Reparationsschuld hergeleiteten bürgerlich-rechtlichen Ansprüche aus Geschäftsführung ohne Auftrag (vgl. a. BGHZ 52, 371 (384)).

    Im übrigen gibt auch die englische Fassung keine Anhaltspunkte für eine hinreichende Konkretisierung des behaupteten Anspruchs (s. a. BGHZ 52, 371 (375)).

    Ebensowenig bestand vor Abschluß des Überleitungsvertrags für die Reparationsgeschädigten die Möglichkeit, etwaige individuelle Ersatz- oder Entschädigungsansprüche der bezeichneten Art gegen die ausländischen Staaten durchzusetzen (vgl. BGHZ 52, 371 (382)).

    Dies ist in Übereinstimmung mit dem Bundesgerichtshof (BGHZ 52, 371 (383 f.)) und dem Bundesverwaltungsgericht (Urteil vom 27. Juni 1974 - III C 65.72 - Umdruck S. 14 f.) zu verneinen.

    b) Ebensowenig läßt sich eine Besonderheit der Reparationsschäden damit begründen, diese Schäden seien durch gezielte, planmäßige Maßnahmen verursacht, während es sich bei den Vertreibungs- und Kriegssachschäden um vom blinden Zufall gelenkte Schicksalsschläge gehandelt habe (s. a. BGHZ 52, 371 (374 f.)).

  • BVerfG, 03.12.1969 - 1 BvR 624/56

    Kriegsfolgeschäden

    Für ihre Eingriffe kann die deutsche öffentliche Hand grundsätzlich nicht verantwortlich gemacht werden (vgl. BVerfGE 3, 4 [11 f.]; BGHZ 12, 52 [56 ff.]; BGH, NJW 1970, S. 191 [192]; BVerwGE 8, 4 [6, 8]).

    Denn eine solche treuhänderische Wahrnehmung der Befugnisse des besetzten Staates, die diesem selbst zuzurechnen wäre, könnte allenfalls in Betracht kommen, soweit es sich um die "normale" Ausübung staatlicher Gewalt im ausschließlichen Interesse des vertretenen Staates und für dessen Zwecke handelte, z. B. bei Maßnahmen zur Sicherstellung der Ernährung und Unterbringung der Bevölkerung (vgl. BGH, NJW 1970, S. 191 [193] und die dort zitierten Entscheidungen).

    Es gibt keinen Rechtssatz des Völkerrechts, wonach der besetzte Staat unabhängig von der innerstaatlichen Rechtslage verpflichtet ist, für die durch die Besetzung seines Gebietes den Bewohnern verursachten Schäden einzustehen (vgl. Scheuner, DÖV 1957, S. 681 [683]; BGH, NJW 1970, S. 191 [194]).

  • BVerwG, 27.06.1974 - III C 65.72

    Gewährung von Entschädigung wegen Reparationsschäden für den Verlust eines Lkws -

    Dabei kann dahingestellt bleiben, ob es sich bei einer Restitutionsmaßnahme überhaupt um eine Enteignung im Sinne von Art. 14 GG handelt (vgl. von Mangold-Klein, Komm. z. GG, 2. Aufl., Art. 14, Anm. VI 6) und ob, wenn man dies bejahen will, die betreffende Maßnahme, die zu einem Restitutionsschaden geführt hat, sich als eine in den Verantwortungsbereich deutscher Stellen fallende Enteignungsmaßnahme darstellt (vgl. BGH, Urteile vom 29. Mai 1967 - III ZR 82/65 - [NJW 1967, 1861] und vom 13. Oktober 1969 - III ZR 187/68 - [NJW 1970, 191], OLG Stuttgart, Urteil vom 7. Oktober 1970 - 1 U 42/70 - [Mtbl.

    Denn dieser Anspruch betrifft eine Verbindlichkeit des Bundes, die auf einer Maßnahme des Deutschen Reiches beruht (vgl. BGH, Urteil vom 13. Oktober 1969, a.a.O.).

    Sodann ist fraglich, ob die Bundesrepublik mit der Erklärung, daß sie "Vorsorge treffen" werde, überhaupt eine bindende Verpflichtung hat eingehen wollen (verneinend BGH, Urteil vom 13. Oktober 1969, a.a.O.).

  • BSG, 01.07.2020 - B 13 R 7/19 BH

    Ablehnung eines Prozesskostenhilfeantrags

    Es entspricht der ständigen höchstrichterlichen Rechtsprechung, dass subjektive Rechte auch aufgrund von in das Bundesrecht transformierten völkerrechtlichen Verträgen (vgl hierzu zB BVerfG Beschluss vom 14.10.2004 - 2 BvR 1481/04 - BVerfGE 111, 307 - juris RdNr 30 ff mwN) nur dann entstehen, wenn der Vertrag solche Rechte vermitteln will (vgl zB BSG Urteil vom 9.9.1986 - 7 RAr 67/85 - BSGE 60, 230 = SozR 6100 Allg Nr. 1 - juris RdNr 27 ff; BSG Urteil vom 6.3.2012 - B 1 KR 10/11 R - BSGE 110, 194 = SozR 4-1100 Art. 3 Nr. 69, RdNr 24 f; BGH Urteil vom 13.10.1969 - III ZR 187/68 - BGHZ 52, 371 - juris RdNr 57) .

    Anderenfalls sind solche Normen "non-self-executing", weshalb es zu ihrer Umsetzung einer Ausführungsgesetzgebung bedarf (vgl zB BSG Urteil vom 15.10.2014 - B 12 KR 17/12 R - BSGE 117, 117 = SozR 4-2500 § 5 Nr. 24, RdNr 27; vgl auch BGH Urteil vom 13.10.1969 - III ZR 187/68 - BGHZ 52, 371 - juris RdNr 57) .

  • BGH, 30.05.1983 - III ZR 195/81

    Entschädigung für grenzüberschreitende Immissionen

    Danach können gesetzliche Regelungen zur Bewältigung der außergewöhnlichen Probleme, die ihren Ursprung in historischen Vorgängen aus der Zeit vor der Entstehung der Bundesrepublik haben, nicht an Art. 14 Abs. 3 GG gemessen werden (BVerfGE 41, 126, 150, 152 f.; 45, 83, 100 ff.; 53, 164, 175 f. [BVerfG 26.02.1980 - 1 BvR 195/77]; Senatsurteile BGHZ 52, 371; vom 11. Juli 1968 - III ZR 33/66 = WM 1968, 1218, 1220; vgl. auch Senatsurteil vom 1. März 1973 - III ZR 176/69 = LM Art. 14 [Bc] GG Nr. 17).
  • LSG Bayern, 29.03.2001 - L 9 EG 18/97

    Anspruch auf Erziehungsgeld nach dem Bundeserziehungsgeldgesetz (BErzGG);

    Erforderlich ist, dass eine in das innerstaatliche Recht umgesetzte völkerrechtliche Vertragsbestimmung überhaupt auf Ansprüche Einzelner abzielt und nach Wortlaut, Zweck und Inhalt geeignet ist, wie eine innerstaatliche Gesetzesvorschrift rechtliche Wirkungen auszulösen (BSG vom 09.09.1986 BSGE 60, 230/234, BGH vom 13.10.1969 in BGHZ 52, 371/383, jeweils mit weiteren Rechtsprechungshinweisen).
  • BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70

    Entschädigung in Geld für während des zweiten Weltkrieges geleistete Zwangsarbeit

    Das Bundesverfassungsgericht und der Bundesgerichtshof haben wiederholt ausgesprochen, daß auf diesem Gebiet dem Gesetzgeber die Hände durch Art. 14 GG nicht gebunden sind (BVerfGE 15, 126, 143 f., 19, 150, 163; 23, 153, 166; 29, 348, 360; BGHZ 36, 245, 251 f.; 52, 371, 376 f.; Urt. v. 1. März 1973 - III ZR 176/69 = WM 73, 491, 494).
  • BVerwG, 24.03.1988 - 3 C 24.87

    Entschädigung eines Rückerstattungsschadens an einem Grundstück - Schäden durch

    Sie durften ebenso wie letztere nach den in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts entwickelten Grundsätzen über die Bereinigung des Staatsbankrotts des Deutschen Reichs abgewickelt werden (vgl. u.a. Urteile vom 27. Juni 1974 - BVerwG 3 C 65.72 - <BVerwGE 45, 250/254>, vom 13. Mai 1976 - BVerwG 3 C 15.75 - ; Beschlüsse vom 7. Dezember 1981 - BVerwG 3 B 20.81 - und vom 20. September 1984 - BVerwG 3 B 38.83 - ; BVerfGE 41, 126; BGHZ 52, 371).
  • BVerwG, 20.09.1984 - 3 B 38.83

    Entschädigung nach Enteignungsgrundsätzen

    Daß der Bundesgesetzgeber im übrigen von Verfassungs wegen (Art. 14 GG) nicht gehalten war, in Durchführung alliierter Vorschriften über die Rückerstattung feststellbarer Vermögensgegenstände entstandene Schäden im Rahmen des RepG höher zu entschädigen, als dies für andere dem Bereich der Kriegs- und Kriegsfolgeschäden zuzurechnenden Schäden vorgesehen ist, die nach den in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts entwickelten Grundsätzen über die Bereinigung des Staatsbankrotts des Deutschen Reiches abgewickelt werden, hat das Verwaltungsgericht zutreffend angenommen (vgl. hierzu auch: BVerfGE 41, 126; BGHZ 52, 371; BVerwGE 45, 250; Beschluß vom 7. Dezember 1981 - BVerwG 3 B 20.81 -).
  • BVerwG, 07.12.1981 - 3 B 20.81

    Nichtzulassung einer Revision mangels grundsätzlicher Bedeutung -

    Die Beschwerde berücksichtigt im übrigen nicht, daß den angeführten Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts eine umfangreiche wissenschaftliche Auseinandersetzung um die Verfassungsmäßigkeit des Reparationsschädengesetzes vorangegangen war und auch der Bundesgerichtshof (BGHZ 52, 371) und das Bundesverwaltungsgericht (BVerwGE 45, 250) sich mit diesem komplexen Fragenkreis befaßt hatten.
  • BGH, 01.03.1973 - III ZR 176/69

    Enteignende Wirkung eines Zustimmungsgesetzes zum österreichischen

  • BGH, 27.05.1971 - III ZR 200/68

    Anspruch auf Nutzungsentschädigung nach dem Allgemeinen Kriegsfolgengesetz (AKG)

  • BGH, 22.02.1971 - III ZR 42/68

    Hoheitsbefugnisse und Macht auf dem Gebiet der zivilen Luftfahrt - Maßnahmen

  • BGH, 11.06.1970 - III ZR 38/69

    Bewertung eines Vorgangs als einheitlicher enteignungsgleicher Eingriff -

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