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   BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70   

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BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70 (https://dejure.org/1973,1408)
BGH, Entscheidung vom 19.06.1973 - VI ZR 74/70 (https://dejure.org/1973,1408)
BGH, Entscheidung vom 19. Juni 1973 - VI ZR 74/70 (https://dejure.org/1973,1408)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Entschädigung in Geld für während des zweiten Weltkrieges geleistete Zwangsarbeit - Staatsangehörigkeit in dem Augenblick der Entstehung der geltend gemachten Forderung als entscheidendes Merkmal - Rechtfertigung der Schlechterstellung der Forderungen der Neutralen durch ...

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • NJW 1973, 1549
  • MDR 1973, 1015
 
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Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (19)

  • BGH, 26.02.1963 - VI ZR 94/61
    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Wie der Senat bereits früher ausgesprochen und begründet hat (Urteile vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = LM AuslSchAbk Nr. 15 = RzW 1963, 525 = MDR 1963, 492 und vom 17. März 1964 - VI ZR 186/61 = VersR 1964, 637 und 187/61 = nicht veröffentlicht), fallen hierunter besonders auch Forderungen, die daraus entstehen, daß jemand in ein KZ-Lager eingeliefert und (von der SS) einem Rüstungsbetrieb zum Arbeitseinsatz zugeführt wurde.

    Der erkennende Senat hat im Urteil vom 26. Februar 1963 (VI ZR 94/61 = a.a.O.) befunden und im einzelnen begründet, daß auch juristische Personen des Privatrechts wie die Beklagte zu den Personen im Sinne des Abkommens gehören (s. dort Nr. 1 c), und weiterhin besonders auch, daß sie in einem Fall wie hier "im Auftrage des Reiches" gehandelt hat (s. dort 1 d).

    Hierauf kommt es rechtlich nicht an, wie der erkennende Senat bereits im Urteil vom 26. Februar 19 (VI ZR 94/61 = a.a.O.) - dort handelte es sich um gleichgeartete Ansprüche eines polnischen Staatsangehörigen, dessen Heimatland Polen dem Abkommen ebenfalls nicht beigetreten ist - befunden hat.

    Daher hat der Bundesgerichtshof in ständiger Rechtsprechung die Vorschriften dieses Abkommens auch auf Forderungen solcher Gläubiger angewandt, deren Heimatstaat dem Abkommen nicht beigetreten ist oder noch nicht beigetreten war (vgl. außer dem Urt. v. 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O. - polnischer Staatsangehöriger -: Urt. v. 31. Januar 1955 - II ZR 136/54 = BGHZ 16, 207 - Anwendung des Art. 5 Abs. 3 LondSchAbk auf einen Österreicher, obgleich Österreich dem Abkommen erst am 20. August 1958 beigetreten ist, BGBl II 336; Urt. v. 14. Dezember 1955 - IV ZR 6/55 = BGHZ 19, 259 - Anwendung auf die Forderung eines Italieners, obgleich Italien dem Abkommen bisher nicht beigetreten ist; Urt. v. 2. Oktober 1963 - IV ZR 297/62 = LM Ungar.

    Greift die Vorschrift des Art. 5 Abs. 2 LondSchAbk Platz, ist nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (vgl. das Urteil des erkennenden Senats vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O. zu Nr. 4 m.w. Nachw.; ebenso die beiden Urteile vom 17. März 1964 - VI ZR 186/61 = a.a.O. und VI ZR 187/61) weder für eine Leistungsklage noch in aller Regel für eine Feststellungsklage Raum, vielmehr ist die Klage als zur Zeit unbegründet abzuweisen.

    Somit kommt es auch nicht auf die Frage an, ob die von der Beklagten erhobene Verjährungseinrede durchgreifen würde (BGH Urteil vom 17. März 1964 - VI ZR 186/61 = a.a.O. und VI ZR 187/61 = nicht veröffentlicht; noch offengelassen im Urteil vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O.).

    Die Frage, ob die in solcher Weise zur Zwangsarbeit herangezogenen Häftlinge hierfür eine Entschädigung von den Rüstungsbetrieben verlangen können, stellt daher einen Unterfall des Reparationsproblems dar (Senatsurteil vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = LM LondSchAbk Nr. 15 Bl. 3/4), das insgesamt nur nach den Grundsätzen der Behebung eines Staatsbankrotts bereinigt werden kann.

    Hinzu kommt, daß die Frage der privatrechtlichen Reparationsforderungen aufs engste verflochten ist mit dem völkerrechtlichen Reparationsproblem (Senatsurteil vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O.).

  • BVerfG, 06.03.1968 - 1 BvR 975/58

    Schatzanweisungen

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Das Bundesverfassungsgericht und der Bundesgerichtshof haben wiederholt ausgesprochen, daß auf diesem Gebiet dem Gesetzgeber die Hände durch Art. 14 GG nicht gebunden sind (BVerfGE 15, 126, 143 f., 19, 150, 163; 23, 153, 166; 29, 348, 360; BGHZ 36, 245, 251 f.; 52, 371, 376 f.; Urt. v. 1. März 1973 - III ZR 176/69 = WM 73, 491, 494).

    Das Ausscheiden des Art. 14 GG als Prüfungsmaßstab bedeutet freilich nicht, daß der Gesetzgeber bei der Regelung der Kriegsfolgen von allen verfassungsrechtlichen Bindungen frei wäre (BVerfGE 15, 126, 140 ff; 23, 153, 166; 19, 150, 163).

    Allerdings geht auf diesem Gebiet seine Gestaltungsfreiheit besonders weit (BVerfGE 13, 39, 42 f.; 15, 167, 201; 23, 153, 168).

  • BGH, 17.03.1964 - VI ZR 186/61

    Zulässigkeit der Geltendmachung eines Schadensersatzanspruchs einer

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Wie der Senat bereits früher ausgesprochen und begründet hat (Urteile vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = LM AuslSchAbk Nr. 15 = RzW 1963, 525 = MDR 1963, 492 und vom 17. März 1964 - VI ZR 186/61 = VersR 1964, 637 und 187/61 = nicht veröffentlicht), fallen hierunter besonders auch Forderungen, die daraus entstehen, daß jemand in ein KZ-Lager eingeliefert und (von der SS) einem Rüstungsbetrieb zum Arbeitseinsatz zugeführt wurde.

    Greift die Vorschrift des Art. 5 Abs. 2 LondSchAbk Platz, ist nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (vgl. das Urteil des erkennenden Senats vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O. zu Nr. 4 m.w. Nachw.; ebenso die beiden Urteile vom 17. März 1964 - VI ZR 186/61 = a.a.O. und VI ZR 187/61) weder für eine Leistungsklage noch in aller Regel für eine Feststellungsklage Raum, vielmehr ist die Klage als zur Zeit unbegründet abzuweisen.

    Somit kommt es auch nicht auf die Frage an, ob die von der Beklagten erhobene Verjährungseinrede durchgreifen würde (BGH Urteil vom 17. März 1964 - VI ZR 186/61 = a.a.O. und VI ZR 187/61 = nicht veröffentlicht; noch offengelassen im Urteil vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O.).

  • BVerfG, 14.11.1962 - 1 BvR 987/58

    Staatsbankrott

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Das Bundesverfassungsgericht und der Bundesgerichtshof haben wiederholt ausgesprochen, daß auf diesem Gebiet dem Gesetzgeber die Hände durch Art. 14 GG nicht gebunden sind (BVerfGE 15, 126, 143 f., 19, 150, 163; 23, 153, 166; 29, 348, 360; BGHZ 36, 245, 251 f.; 52, 371, 376 f.; Urt. v. 1. März 1973 - III ZR 176/69 = WM 73, 491, 494).

    Das Ausscheiden des Art. 14 GG als Prüfungsmaßstab bedeutet freilich nicht, daß der Gesetzgeber bei der Regelung der Kriegsfolgen von allen verfassungsrechtlichen Bindungen frei wäre (BVerfGE 15, 126, 140 ff; 23, 153, 166; 19, 150, 163).

  • BGH, 17.03.1964 - VI ZR 187/61

    Zulässigkeit der Geltendmachung eines Schadensersatzanspruchs einer

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Greift die Vorschrift des Art. 5 Abs. 2 LondSchAbk Platz, ist nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (vgl. das Urteil des erkennenden Senats vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O. zu Nr. 4 m.w. Nachw.; ebenso die beiden Urteile vom 17. März 1964 - VI ZR 186/61 = a.a.O. und VI ZR 187/61) weder für eine Leistungsklage noch in aller Regel für eine Feststellungsklage Raum, vielmehr ist die Klage als zur Zeit unbegründet abzuweisen.

    Somit kommt es auch nicht auf die Frage an, ob die von der Beklagten erhobene Verjährungseinrede durchgreifen würde (BGH Urteil vom 17. März 1964 - VI ZR 186/61 = a.a.O. und VI ZR 187/61 = nicht veröffentlicht; noch offengelassen im Urteil vom 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O.).

  • BGH, 31.01.1955 - II ZR 136/54

    Londoner Schuldenabkommen. Österreich

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Eine solche Wirkung ist gerade den Vorschriften beizumessen, die für gewisse Forderungen ein Moratorium aussprechen, um so die Durchführung des Londoner Schuldenabkommens zu ermöglichen und die Hindernisse auf dem Weg zu normalen internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu beseitigen (vgl. BGHZ 16, 207, 212).

    Daher hat der Bundesgerichtshof in ständiger Rechtsprechung die Vorschriften dieses Abkommens auch auf Forderungen solcher Gläubiger angewandt, deren Heimatstaat dem Abkommen nicht beigetreten ist oder noch nicht beigetreten war (vgl. außer dem Urt. v. 26. Februar 1963 - VI ZR 94/61 = a.a.O. - polnischer Staatsangehöriger -: Urt. v. 31. Januar 1955 - II ZR 136/54 = BGHZ 16, 207 - Anwendung des Art. 5 Abs. 3 LondSchAbk auf einen Österreicher, obgleich Österreich dem Abkommen erst am 20. August 1958 beigetreten ist, BGBl II 336; Urt. v. 14. Dezember 1955 - IV ZR 6/55 = BGHZ 19, 259 - Anwendung auf die Forderung eines Italieners, obgleich Italien dem Abkommen bisher nicht beigetreten ist; Urt. v. 2. Oktober 1963 - IV ZR 297/62 = LM Ungar.

  • BGH, 21.06.1955 - I ZR 74/54

    Londoner Schuldenabkommen

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Während von den Forderungen der Alliierten nur die aus dem zweiten Weltkrieg herrührenden Forderungen gegen das Reich und im Auftrage des Reiches handelnde Stellen oder Personen, d.h. Forderungen mit Reparationscharakter (Féaux de la Croix, Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht-Heft 29, S. 40 N. 56, S. 58-62, S. 64; Gurski, AWiD 1961, 12, 14; ders. Komm. Art. 5 Anm. 9; BGHZ 18, 22, 26, 32) zurückgestellt wurden, erfuhr der Kreis der zurückgestellten Forderungen der Neutralen eine Erweiterung auf alle während des zweiten Weltkrieges entstandenen Forderungen, d.h. es genügt hier das bloße zeitliche Zusammenfallen der Forderungsbegründung mit dem zweiten Weltkrieg, ein irgendwie gearteter ursächlicher Zusammenhang mit dem Kriegsgeschehen, wie ihn Abs. 2 voraussetzt, ist nicht erforderlich (Feaux de la Croix, Beiträge S. 62-65; Gurski AWiD a.a.O.; ders. Komm. Art. 5 Anm. 5, 11 und 23; Veith BB 1955, 241, 242; BGHZ 18, 22, 27, 32).

    Daher sind seine Vorschriften von den Gerichten bei Streitigkeiten über zivilrechtliche Ansprüche zu beachten, soweit ihnen nach Inhalt und Zweck unmittelbar privatrechtliche Wirkung zukommt (BGHZ 18, 22, 26).

  • BGH, 21.12.1961 - III ZR 157/60

    Funktionsnachfolge bei Haftentschädigungen nach Wiederaufnahme

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Das Bundesverfassungsgericht und der Bundesgerichtshof haben wiederholt ausgesprochen, daß auf diesem Gebiet dem Gesetzgeber die Hände durch Art. 14 GG nicht gebunden sind (BVerfGE 15, 126, 143 f., 19, 150, 163; 23, 153, 166; 29, 348, 360; BGHZ 36, 245, 251 f.; 52, 371, 376 f.; Urt. v. 1. März 1973 - III ZR 176/69 = WM 73, 491, 494).
  • BGH, 13.10.1969 - III ZR 187/68

    Reparationsschädengesetz

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Das Bundesverfassungsgericht und der Bundesgerichtshof haben wiederholt ausgesprochen, daß auf diesem Gebiet dem Gesetzgeber die Hände durch Art. 14 GG nicht gebunden sind (BVerfGE 15, 126, 143 f., 19, 150, 163; 23, 153, 166; 29, 348, 360; BGHZ 36, 245, 251 f.; 52, 371, 376 f.; Urt. v. 1. März 1973 - III ZR 176/69 = WM 73, 491, 494).
  • BVerfG, 09.12.1970 - 1 BvL 7/66

    Deutsch-Niederländischer Finanzvertrag

    Auszug aus BGH, 19.06.1973 - VI ZR 74/70
    Das Bundesverfassungsgericht und der Bundesgerichtshof haben wiederholt ausgesprochen, daß auf diesem Gebiet dem Gesetzgeber die Hände durch Art. 14 GG nicht gebunden sind (BVerfGE 15, 126, 143 f., 19, 150, 163; 23, 153, 166; 29, 348, 360; BGHZ 36, 245, 251 f.; 52, 371, 376 f.; Urt. v. 1. März 1973 - III ZR 176/69 = WM 73, 491, 494).
  • BGH, 29.05.1967 - III ZR 115/66

    Ersatz eines Verfolgungsschadens - Vertreibung der Sudetendeutschen -

  • BVerwG, 12.06.1970 - VII C 64.68

    Verletzung des rechtlichen Gehörs bei Tatsachenfragen und bei Rechtsfragen -

  • BVerfG, 03.11.1965 - 1 BvR 62/61

    Allgemeines Kriegsfolgengesetz

  • BVerfG, 27.06.1961 - 1 BvL 26/58

    Verfassungsmäßigkeit des § 37 Abs. 1 BEG

  • BGH, 01.03.1973 - III ZR 176/69

    Enteignende Wirkung eines Zustimmungsgesetzes zum österreichischen

  • BVerfG, 11.12.1962 - 2 BvL 2/60

    Ruhegehalt nach Entnazifizierung

  • BVerwG, 29.04.1963 - VIII B 15.63

    Beschwerde gegen die Nichtzulassung einer Revision - Anspruch auf Gewährung der

  • BGH, 14.12.1955 - IV ZR 6/55

    Italienischer Friedensvertrag. Forderungsverzicht

  • BGH, 02.10.1963 - IV ZR 297/62

    Rechtsmittel

  • BGH, 26.06.2003 - III ZR 245/98

    Distomo-Prozeß vor dem BGH

    Die genannten Forderungen waren also vorläufig gestundet und deshalb regelmäßig mangels Fälligkeit als zur Zeit unbegründet abzuweisen (BGHZ 16, 207, 211 f; 18, 22, 30; BGH, Urteile vom 26. Februar 1963 - VI ZR 85/62 - MDR 1963, 492 und vom 19. Juni 1973 - VI ZR 74/70 - NJW 1973, 1549, 1552).

    Das heißt, daß, soweit die Vorschrift des Art. 5 Abs. 2 LondSchAbk greift, die Klageforderung grundsätzlich sachlich nicht geprüft - also im Regelfall auch nicht endgültig abgewiesen - werden konnte (BGH, Urteile vom 26. Februar 1963 aaO und vom 19. Juni 1973 aaO).

  • LG Bonn, 05.11.1997 - 1 O 134/92

    Vergütung für geleistete Zwangsarbeit aus dem Gesichtspunkt der Amtshaftung ;

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  • OLG Koblenz, 30.10.2000 - 10 W 542/00

    Verjährung von Ansprüchen ehemaliger Zwangsarbeiter gegen die Bundesrepublik

    Zu den Personen im Sinne des Abkommens gehörten nicht nur Behörden im engeren Sinne, sondern auch juristische Personen des Privatrechts, wenn sie im Auftrage des Reiches gehandelt haben, wobei weder eigene wirtschaftliche Interessen noch behauptete Misshandlungen durch eigenes Personal geeignet waren, ein Handeln im Auftrage des Reiches auszuschließen (vgl. BGH NJW 73, 1549, 1551).

    Ungeachtet dessen, ob im Hinblick auf die Rechtsprechung des BGH zur Exklusivität des Völkerrechts die Geltendmachung von Individualansprüchen wegen Zwangsarbeit in der NS-Zeit bis zur endgültigen Regelung der Reparationsfrage gehindert war (BGHZ 18, 22-1 BGH NJW 1973, 1549), lässt sich aus diesem Gesichtspunkt kein Hemmungstatbestand herleiten.

  • OLG Schleswig, 19.01.2001 - 4 W 47/99

    Verjährung von Ansprüchen ehemaliger Zwangsarbeiter gegen die Bundesrepublik

    Dafür kam es nach der Rechtsprechung nicht darauf an, ob der Heimatstaat des Gläubigers dem Abkommen beigetreten war oder nicht (vgl. BGH NJW 1973, 1549, 1551 m. Nachw.).

    Die Abweisung der Klage von Zwangsarbeitern erfolgt nämlich nur im Hinblick auf die durch Art. 5 Abs. 2 LSchA vorgeschriebene (vorläufige) Zurückstellung als zur Zeit unbegründet, nicht jedoch schlechthin im Hinblick auf einen Grundsatz der Exklusivität völkerrechtlicher Entschädigung, der vielmehr in Zweifel gezogen (BGH MDR 1963, 492, 493) oder nicht einmal erwogen wurde (BGH NJW 1973, 1549, 1552).

  • LG Bremen, 03.12.1992 - 1 O 2889/90

    Zur Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen von NS-Verfolgten

    ... Der BGH hat wiederholt Klagen ehemaliger Zwangsarbeiter (Angehöriger von Gläubigerstaaten im Sinne des Art. 5 Abs. 2 und 3 LSchA) auf Vergütung mit der Begründung zurückgewiesen, da Art. 5 Abs. 2 und 3 LSchA die Prüfung solcher Ansprüche bis zur endgültigen Regelung der Reparationsfrage zurückgestellt habe, sei in Ermangelung bislang getroffener derartiger Regelungen weder Raum für eine Leistungsklage noch in aller Regel für eine Feststellungsklage (... BGHZ 18, 22; ... BGH, ... NJW 1973, 1549).

    Die sachlichen Voraussetzungen für eine am Zweck des Art. 5 LSchA gegründete Klagesperre sind jedenfalls seit der letzten einschlägigen Entscheidung des BGH aus dem Jahre 1973 (NJW 1973, 1549) unzweifelhaft entfallen.

  • OLG Stuttgart, 20.06.2000 - 12 U 37/00

    Verjährung von Ansprüchen von Zwangsarbeitern gegenüber dem

    Hierunter fielen grundsätzlich auch Ansprüche, die von Zwangsarbeitern gegen deutsche Firmen geltend gemacht wurden (BGH MDR 1963, 492; vgl. auch BGH NJW 1973, 1549; BGHZ 16, 207; BGHZ 18, 22).
  • BVerfG, 29.11.1996 - 2 BvL 21/93

    Unzulässigkeit einer Richtervorlage

    Für die Klägerin zu 1. sei insofern ihre damalige ungarische Staatsangehörigkeit maßgeblich, wie eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH, NJW 1973, S. 1549) ergebe.
  • LG Stuttgart, 24.11.1999 - 24 O 192/99

    Anspruch auf Bezahlung und Schmerzensgeld für Zwangsarbeit; Zulässigkeit trotz zu

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  • ArbG Hannover, 05.08.1999 - 10 Ca 272/99

    Rechtsformverfehlung durch Zwangsarbeit in Konzentrationslagern; Zuständigkeit

    Er ist (entgegen der von der Beklagten zitierten Rechtsprechung des BGH und anderer Zivilgerichte, s. insb. BGH NJW 73, S. 1549, 1551; LG Bonn, 24.9.97 - 1 O 134/92; LG Bremen, 2.6.98 - 1 O 2889/90) privatrechtlicher und nicht öffentlich-rechtlicher Natur.
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