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   BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76   

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BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76 (https://dejure.org/1977,209)
BGH, Entscheidung vom 18.10.1977 - VI ZR 171/76 (https://dejure.org/1977,209)
BGH, Entscheidung vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 (https://dejure.org/1977,209)
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Volltextveröffentlichungen (6)

Kurzfassungen/Presse

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)

    BGB § 823; ZPO § 402
    Haftung des Sachverständigen bei Weitergabe eines fehlerhaften Gutachtens

Papierfundstellen

  • NJW 1978, 751
  • MDR 1978, 395
  • GRUR 1978, 258
  • VersR 1978, 229
  • DB 1978, 487
 
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Wird zitiert von ... (49)Neu Zitiert selbst (15)

  • BGH, 09.12.1975 - VI ZR 157/73

    Haftung für Warentest

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Gutachten von Sachverständigen können nun sowohl Tatsachenbehauptungen als auch Werturteile enthalten (vgl. für Testberichte das Senatsurt.v. 9. Dezember 1975 - VI ZR 157/73 - BGHZ 65, S. 325 ff).

    Im Ergebnis wenn vielleicht auch nicht in ihrer Begründung (vgl. BGHZ 65, 330 [BGH 09.12.1975 - VI ZR 157/73]), ist deshalb der schon vom Reichsgericht vertretenen Auffassung (RGZ 84, 294) zu folgen, daß im Regelfall der Gutachter, der eine (allerdings wohl nicht immer notwendig "wissenschaftliche") Untersuchung vorlegt und deren Ergebnisse darstellt, nur seine subjektive Wahrnehmung und das daraus gewonnene Urteil wiedergibt.

  • BGH, 30.05.1974 - VI ZR 174/72

    Brüning-Memoiren I

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Im Rechtssinne liegt eine Tatsachenbehauptung regelmäßig dann vor, wenn der Gehalt der die Persönlichkeit, hier die Ehre des Angegriffenen tangierenden Äußerung als etwas Geschehenes grundsätzlich dem Beweis offensteht (Senatsurt.v. 30. Mai 1974 - VI ZR 174/72 = LM Nr. 18 zu § 824 BGB m.w.Nachw.; BGH Urt. vom 4. Juli 1977 = II ZR 30/76 = WM 1977, 1166, 1167).

    Entscheidend ist stets der Sinn des Gutachtens, wie er sich nach seinem Gesamtinhalt dem unbefangenen Leser darstellt (vgl. das Senatsurteil vom 30. Mai 1974 - a.a.O.).

  • RG, 14.03.1914 - I 242/13

    Ist in der Veröffentlichung wissenschaftlicher Untersuchungen und ihrer

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Im Ergebnis wenn vielleicht auch nicht in ihrer Begründung (vgl. BGHZ 65, 330 [BGH 09.12.1975 - VI ZR 157/73]), ist deshalb der schon vom Reichsgericht vertretenen Auffassung (RGZ 84, 294) zu folgen, daß im Regelfall der Gutachter, der eine (allerdings wohl nicht immer notwendig "wissenschaftliche") Untersuchung vorlegt und deren Ergebnisse darstellt, nur seine subjektive Wahrnehmung und das daraus gewonnene Urteil wiedergibt.
  • BGH, 17.06.1953 - VI ZR 51/52

    Widerrufsanspruch bei Beleidigungen

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Die Klägerin kann schon deswegen nicht Widerruf der abschließenden Erklärung des Beklagten in seinem Gutachten verlangen, sie sei die Schreiberin der von ihm begutachteten Postkarten gewesen, weil der Widerrufsanspruch auf die Richtigstellung falscher Tatsachenbehauptungen beschränkt ist (BGHZ 10, 104;Senatsurteil vom 23. Januar 1969 - VI ZR 232/67 - LM Nr. 36 zu § 823 BGB [Ah] = Betrieb 1969, 477).
  • BGH, 14.11.1961 - VI ZR 89/59
    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Auch ein derartiger Rechtsstreit und ein entsprechendes Urteil würde im Ergebnis so wie ein Widerrufs- oder Unterlassungsurteil (Senatsurteil vom 14. Juni 1977 - VI ZR 111/75 - NJW 1977, 1681, 1682) in das Strafverfahren eingreifen; auch dies würde von Strafanzeigen abhalten und damit die Strafverfolgung erschweren (vgl. Senatsurteilevom 14. November 1961 - VI ZR 89/59 - NJW 1962, 243 undvom 13. Juli 1971 - VI ZR 275/69 - NJW 1971, 1749 m.w.Nachw.; Helle, Persönlichkeitsrecht, 2. Aufl., S. 129).
  • BGH, 13.07.1965 - VI ZR 70/64

    Antrag auf Feststellung eines Kriegsschadens betreffend eine im Krieg zerstörte

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Zu Unrecht glaubt das Berufungsgericht, sich für seine gegenteilige Auffassung auf die Senatsentscheidungvom 13. Juli 1965 - VI ZR 70/64 - NJW 1965, 1803 - stützen zu können.
  • BGH, 11.01.1966 - VI ZR 221/63

    Einschränkungen des Ehrenschutzes bei Darstellung eines Ereignisses von

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    In solchen Fällen genießen auch Gutachten eines Sachverständigen ebensowenig wie Veröffentlichungen wissenschaftlichen Charakters (vgl. dasSenatsurteil vom 11. Januar 1966 - VI ZR 221/63 - NJW 1966, S. 647) absoluten Schutz.
  • BGH, 21.06.1966 - VI ZR 261/64

    Verletzung des Rechts am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb durch

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Vielmehr kann bei der Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts die Rechtswidrigkeit der Handlung erst aus der zu mißbilligenden Art der Schädigung abgeleitet werden (vgl. BGHZ 45, 296, 307 [BGH 21.06.1966 - VI ZR 261/64] m.w.Nachw.; BGHZ 50, 133, 143) [BGH 20.03.1968 - I ZR 44/66].
  • BGH, 20.03.1968 - I ZR 44/66

    "Mephisto"; Grundlagen des Unterlassungsanspruchs wegen Verletzung des

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Vielmehr kann bei der Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts die Rechtswidrigkeit der Handlung erst aus der zu mißbilligenden Art der Schädigung abgeleitet werden (vgl. BGHZ 45, 296, 307 [BGH 21.06.1966 - VI ZR 261/64] m.w.Nachw.; BGHZ 50, 133, 143) [BGH 20.03.1968 - I ZR 44/66].
  • BGH, 28.01.1969 - VI ZR 232/67

    Widerrufsanspruch auf die Richtigstellung falscher Tatsachen - Umdeutung eines

    Auszug aus BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
    Die Klägerin kann schon deswegen nicht Widerruf der abschließenden Erklärung des Beklagten in seinem Gutachten verlangen, sie sei die Schreiberin der von ihm begutachteten Postkarten gewesen, weil der Widerrufsanspruch auf die Richtigstellung falscher Tatsachenbehauptungen beschränkt ist (BGHZ 10, 104;Senatsurteil vom 23. Januar 1969 - VI ZR 232/67 - LM Nr. 36 zu § 823 BGB [Ah] = Betrieb 1969, 477).
  • BGH, 24.11.1970 - VI ZR 70/69

    Abgrenzung einer Tatsachenbehauptung von einem Werturteil - Schutz der

  • BGH, 13.07.1971 - VI ZR 275/69

    Erledigung eines Feststellungsantrags bezüglich des Nichtbestehens von

  • BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75

    Heimstättengemeinschaft

  • BGH, 04.07.1977 - II ZR 30/76

    Gewerkschaftsmitglieder, die für eine von ihnen neu zu gründende konkurrierende

  • RG, 21.04.1925 - I 159/25

    1. Nimmt ein Gemeindeangehöriger berechtigte Interessen wahr, wenn er die

  • BVerfG, 25.02.1987 - 1 BvR 1086/85

    Verfassungswidrige Schadensersatzpflicht bei redlicher aber erfolgloser

    Eine andere Beurteilung würde die freie Zugänglichkeit der staatlichen Rechtspflegeverfahren, an der auch ein erhebliches öffentliches Interesse bestehe, in bedenklicher Weise einengen (BGH, a.a.O. [15]; zur Problematik der Begrenzung des zivilrechtlichen Ehrenschutzes gegenüber Äußerungen in rechtlich geordneten Verfahren vgl. ferner BGH, NJW 1962,S. 243; NJW 1971, S. 284; DB 1973, S. 818; NJW 1978, S. 751 sowie jüngst NJW 1986, S. 2502).
  • BGH, 02.07.2019 - VI ZR 494/17

    Öffentlich-rechtlicher Unterlassungsanspruch gegenüber Äußerungen in einer

    Der Senat hat bereits entschieden, dass Sachverständigengutachten, ebenso wie Testberichte (Senatsurteile vom 9. Dezember 1975 - VI ZR 157/73, BGHZ 65, 325 ff., juris Rn. 20 ff.; vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76, VersR 1978, 229, 229 f., juris Rn. 16 ff.; vom 21. Februar 1989 - VI ZR 18/88, VersR 1989, 521, juris Rn. 11 f.) und ärztliche Diagnosestellungen (vgl. Senatsurteil vom 11. April 1989 - VI ZR 293/88, VersR 1989, 628) sowohl Tatsachenbehauptungen als auch Werturteile enthalten können, und dass es sich bei dem Ergebnis der vorangegangenen Untersuchung in der Regel um ein Werturteil und nicht um die Behauptung einer Tatsache handelt, weil das Ergebnis, mag es auch äußerlich als Tatsachenbehauptung formuliert sein, auf Wertungen beruht (Senatsurteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76, VersR 1978, 229, 229 f., juris Rn. 17).

    Ebenso wie ein Sachverständiger die Existenz einer Tatsache, über die er aufgrund seiner Untersuchungen und Überlegungen Gewissheit erlangt zu haben meint, im Ergebnis uneingeschränkt behaupten wird und hiermit in der Regel ein Werturteil äußert (vgl. Senatsurteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76, VersR 1978, 229, 229 f., juris Rn. 17), handelt es sich auch bei wissenschaftlichen Stellungnahmen in der Regel um Meinungsäußerungen (Burkhardt/Peifer in Wenzel: Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Aufl., Kap. 3 Rn. 40; vgl. auch Staudinger/Hager (2017) BGB § 823 Rn. C 144) bzw. Wertungen (Österreichischer OGH, KUR 2016, 61, 63).

    Dem steht nicht entgegen, dass eine solche Behauptung im Einzelfall auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden kann, nämlich durch Verwendung besserer - z.B. wissenschaftlicher - Erkenntnismittel oder die Aufdeckung von Irrtümern bei den dem Ergebnis vorangehenden Untersuchungen (vgl. Senatsurteile vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76, VersR 1978, 229, 229 f., juris Rn. 17; RGZ 84, 294, 296 ff.).

    Dem Wesen nach handelt es sich dann um die Kundgebung seiner subjektiven, gutachtlichen Überzeugung, die zwar angefochten und bestritten werden kann, auch unter dem Vorbehalt des Irrtums steht, aber immer ihrer Zielrichtung nach Wertung ist und von dem Empfänger auch so verstanden wird (vgl. zum Sachverständigengutachten Senatsurteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76, VersR 1978, 229, 229 f., juris Rn. 17).

  • OLG Frankfurt, 30.11.2023 - 16 U 206/21

    Äußerungsrecht: Kein Anspruch eines ehemaligen Schiedsrichters auf Unterlassung

    Wegen des Widerrufsanspruchs und der weitergehenden Ansprüche hat es die Klage ebenfalls als unbegründet abgewiesen, weil ein Sachverständigengutachten vorliege und die im Gutachten enthaltenen Äußerungen als Werturteile i.S. der Entscheidung des Bundesgerichtshofs, Urteil vom 18. Oktober 1977, VI ZR 171/76, anzusehen seien.

    Denn es ist Aufgabe des Gutachters, kraft seiner Sachkunde zu bestimmten Tatsachen Stellung zu nehmen, fachwissenschaftlich oder sachverständig zu untersuchen und ihre Ergebnisse und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen darzustellen, was ihre Einordnung als Werturteil ohne Tatsachenqualität rechtfertigt (vgl. bereits: RG, Urteil vom 14. März 1914, I 242/13, RGZ 84, 294 bis 298, zitiert nach juris; BGH, Urteil vom 18.Oktober 1977 - VI ZR 171/76 - "Schriftgutachten", Rz. 17, zitiert nach juris; BGH, Urteil vom 2. Juli 2019 - VI ZR 494/17 -, "Stasiunterlagenbehörde", Rn. 41 ff., zitiert nach juris; Ahrens in: Ahrens, Der Beweis im Zivilprozess, 1. Aufl. 2015, Kapitel 43: Die Rechtsstellung des Sachverständigen, Rn. 61 und 63; Staudinger/Haager, § 823 Rn. C 144 Burkhardt/Pfeifer in Wenzel: Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 6. Aufl. 2018, Kap. 3 Rn. 40).

    Denn wenn der Sachverständige meint, aufgrund seiner Untersuchungen und Überlegungen Gewissheit über die erfragte Tatsache erlangt zu haben, so wird er deren Existenz im Ergebnis uneingeschränkt behaupten (BGH, Urteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 -, Rn. 17, juris).

    (BGH, Urteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 -, Rn. 17, juris; RGZ 84, 294, 296 ff.; Ahrens, aaO) Dies folgt unmittelbar aus der prinzipiellen Unabgeschlossenheit jeglicher wissenschaftlichen Erkenntnis (vgl. BVerfGE 35, 79, 113, juris Rn. 92).

    Schließlich ließe es sich - so der Bundesgerichtshof - mit dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung aus Art. 5 GG nicht vereinbaren, den Verfasser eines solchen Gutachtens im Wege des staatlichen Zwangs zum Widerruf oder zur Unterlassung dieser seiner subjektiven, auf seinen speziellen Kenntnissen, Erfahrungen und Untersuchungen beruhenden Überzeugung zu zwingen (BGH, Urteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 -, Rn. 17, juris; BGH, Urteil vom 11. April 1989, VI ZR 293/88, Rz 21, zitiert nach juris; Ahrens, aaO.).

    Ferner kann das in der Verfassung (Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG) gewährleistete Recht der Informationsfreiheit nur wirksam ausgeübt werden, wenn sich jedermann zu seiner Unterrichtung auch der Sachkunde von Sachverständigen bedienen kann (BGH, Urteil vom 18.Oktober 1977 - VI ZR 171/76. "Schriftgutachten", Rz. 21, zitiert nach juris).

    Dabei treten das Grundrecht des Beklagten aus Art. 5 Abs. 1 und Art. 12 Abs. 1 GG hinter den Grundrechten des Klägers zurück, wenn der Beklagte bei der Erstellung des Gutachtens grob sorgfaltswidrig methodisch vorgegangen ist, die Anwendung spezieller Kenntnisse nur vorgetäuscht hat oder sonst grob leichtfertig vorgegangen ist und dabei die Verletzung des Persönlichkeitsrechts des Klägers in Kauf genommen hat (Ahrens, Der Beweis im Zivilprozess, aaO. Rz 63; BGH, Urteil vom 18.10.1977, VI ZR 171/76 - Schriftsachverständiger", Rz. 35.).

    Bei Vorliegen derartig grober methodischer Fehler oder grob leichtfertig ausgeführter Untersuchungen würde dann den Persönlichkeitsrechten des Klägers der Vorzug gegenüber dem Schutz der freien Meinungsäußerung und der Berufsfreiheit des Beklagten zu geben sein (so: Ahrens: Der Beweis im Zivilprozeß, aaO., Rn. 63; Staudinger/Haager, § 823 Rn. C 144); BGH,Urteil vom 24. November 1970 - VI ZR 70/69 - NJW 1971, 284, 285 mwN.; vgl. BGH, Urteil vom 11. Januar 1966 - VI ZR 221/63 - NJW 1966, S 647; BGH, Urteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 -, Rn. 18, juris).

    b) aa) nimmt der Senat Bezug (vgl. BGH, Urteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 -, Rn. 17, juris; BGH, Urteil vom 11. April 1989, VI ZR 293/88, Rz 21, zitiert nach juris; Ahrens, aaO.).

  • BGH, 23.02.1999 - VI ZR 140/98

    Widerruf einer Verdachtsdiagnose

    In solchen Fällen genießen auch Gutachten von Sachverständigen ebensowenig wie Veröffentlichungen wissenschaftlichen Charakters absoluten Schutz (vgl. Senatsurteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 - NJW 1978, 751, 752).
  • BGH, 14.05.2009 - I ZR 82/07

    Mecklenburger Obstbrände

    Es geht hier nicht um die Einordnung der Äußerung eines Sachverständigen in einem von ihm erstellten Gutachten, die auch dann als Werturteil anzusehen sein kann, wenn der Zweck des Sachverständigengutachtens die Feststellung von Tatsachen ist (vgl. BGH, Urt. v. 18.10.1977 - VI ZR 171/76, GRUR 1978, 258, 259 f.; Urt. v. 23.2.1999 - VI ZR 140/98, NJW 1999, 2736 f.).
  • BGH, 11.04.1989 - VI ZR 293/88

    Widerruf einer ärztlichen Diagnose; Unterbringung aufgrund unrichtiger Diagnose

    Das entspricht ständiger Rechtsprechung (vgl. Senatsurteilevom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 - VersR 1978, 229 f undvom 3. Mai 1988 - VI ZR 276/87 - VersR 1988, 827, 828 = BGHR § 1004 Widerruf 2; jeweils m.w.N.).
  • BGH, 03.05.1988 - VI ZR 276/87

    Widerruf einer ärztlichen Diagnose

    Gleichwohl ist der Schluß, den ein Arzt mit einer solchen Diagnose aus seinen Beobachtungen zieht, eine Bewertung und nicht die Behauptung einer Tatsache (vgl. - für das Gutachten eines Sachverständigen - Senatsurteil vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 NJW 1978, 751 f. sowie - zu der zusammenfassenden Bezeichnung eines Verhaltens als "illegal" oder "unlauter" - Senatsurteile vom 22. Juni 1982 aaO und vom 17. Februar 1987 aaO).

    Ob es auch bei einer ärztlichen Diagnose in Betracht kommen kann, daß sie - etwa weil eine die Schlußfolgerung tragende Befundbeobachtung nur vorgetäuscht ist - im Rechtssinne wie eine dem Widerruf zugängliche Tatsachenbehauptung zu behandeln ist (vgl. Senatsurteil vom 18. Oktober 1977 aaO S. 752) und wie in einem solchen Falle gegebenenfalls eine Widerrufserklärung auszusehen hätte, mag dahinstehen, weil hier für einen solchen Ausnahmefall keine geeigneten Anhaltspunkte bestehen.

  • BGH, 20.12.1983 - VI ZR 94/82

    Widerruf von Äußerungen im kleinen Kreis

    Insbesondere fehlt es an einer ausreichenden Tatsachengrundlage, um die Widerrufsklage an den Grundsätzen scheitern zu lassen, nach denen sie gegenüber Behauptungen, die während einer schwebenden gerichtlichen Auseinandersetzung oder eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens sowie im Vorfeld solcher Verfahren gemacht worden sind, nicht eingesetzt werden darf, um die Stellung bei der Rechtsverfolgung oder -verteidigung zu verbessern (Senatsurteile vom 14. November 1961 - VI ZR 89/59 = LM BGB § 1004 Nr. 58; vom 13. Juli 1965 - VI ZR 70/64 = LM BGB § 1004 Nr. 83 = NJW 1965, 1803 [BGH 13.07.1965 - VI ZR 70/64]; vom 14. Juni 1977 = a.a.O., vgl. ferner Senatsurteile vom 18. Oktober 1977 - VI ZR 171/76 = LM BGB § 823 (Ah) Nr. 60 = NJW 1978, 751 [BGH 18.10.1977 - VI ZR 171/76] und vom 5. Mai 1981 - VI ZR 184/79 = LM BGB § 823 (Ah) Nr. 74).
  • OLG München, 11.02.2022 - 5 U 4892/21

    Verletzung rechtlichen Gehörs, Verkehrswesentliche Eigenschaft, Sittenwidrige

    Der Schluss, den ein Sachverständiger aus einem Gutachten ziehe, sei in der Regel ein Werturteil und nicht die Behauptung einer Tatsache, denn es liege im Wesen eines Gutachtens, dass es auf der Grundlage bestimmter Verfahrensweisen zu einem Urteil kommen wolle, dass, selbst wenn es äußerlich als Tatsachenbehauptung formuliert sei, auf Wertungen beruhe (BGH, Urt. v. 23.02.1999 - VI ZR 140/98; BGH, Urt. v. 18.10.1977 - VI ZR 171/76).

    Es liege im Wesen des Gutachtens, dass es auf der Grundlage bestimmter Verfahrensweisen zu einem Urteil komme, das selbst, wenn es äußerlich als Tatsachenbehauptung formuliert sei, auf Wertungen beruhe (BGH, Urt. v. 18.10.1977 - VI ZR 171/76).

    Entsprechend hat der BGH in seinem Urt. v. 18.10.1977 - VI ZR 171/76 ausgeführt, dass bei der Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts die Rechtswidrigkeit der Handlung erst aus der zu missbilligenden Art der Schädigung abgeleitet werden könne.

    Es handelt sich vorliegend um einen Einzelfall, den der Senat anhand der bereits vorliegenden obergerichtlichen und höchstrichterlichen Rechtsprechung entschieden hat, insbesondere unter Berücksichtigung der Entscheidung BGH, Urt. v. 18.10.1977 - VI ZR 171/76.

  • LG München I, 04.09.2020 - 25 O 11574/19

    Zulässige Äußerungen auf Basis der Kurzfassung einer wissenschaftlichen Studie

    Denn es liegt im Wesen des Gutachtens, dass es auf der Grundlage bestimmter Verfahrensweisen zu einem Urteil kommen will, dass, selbst wenn es äußerlich als Tatsachenbehauptung formuliert worden ist, auf Wertungen beruht (BGH, Urteil vom 23.02.1999 - VI ZR 140/98; BGH, Urteil vom 18.10.1977 - VI ZR 171/76).

    Mit dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung lässt es sich aber nicht vereinbaren, den Verfasser eines solchen Gutachtens zum Widerruf dieser seiner subjektiven, auf seinen speziellen Kenntnissen, Erfahrungen und Untersuchungen beruhenden Überzeugung zu zwingen (BGH, Urteil vom 18.10.1977 - VI ZR 171/76).

    Vielmehr ist die anderweitige subjektive Überzeugung des Beklagten zu respektieren (BGH, Urteil vom 18.10.1977 - VI ZR 171/76).

    Einem Widerruf bzw. einer Richtigstellung zugänglich, sind im Übrigen nur Tatsachenbehauptungen, nicht jedoch Wertungen wie im vorliegenden Fall (vgl. BGH, Urteil vom 18.10.1977 - VI ZR 171/76; BGH, Urteil vom 23.02.1999 - VI ZR 140/98).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 04.06.2020 - 16 A 2447/12

    Klage des ehemaligen kaufmännischen Geschäftsführers der Kunst- und

  • BVerwG, 09.11.2009 - 7 B 10.09

    Urteil; Entscheidungsgründe; fehlende Entscheidungsgründe; Urteilsberichtigung;

  • BGH, 25.11.1986 - VI ZR 57/86

    Ehrverletzung (Rufschädigung durch Zeitungsartikel)

  • BGH, 16.11.1982 - VI ZR 122/80

    Anspruch auf Unterlassung von an das Arbeitsamt gerichteten Vorwürfen betreffend

  • OLG Hamm, 12.01.2022 - 11 U 21/21

    Haftung eines gerichtlich bestellten Sachverständigen wegen vermeintlich

  • BayObLG, 14.02.2024 - 301 LBG-Z 1/23

    Krankenversicherung, Behandlungsfehler, Zahnarzt, Krankheit, Meinungsfreiheit,

  • OLG Köln, 28.10.2004 - 15 U 125/04

    Bezeichnung von Milchprodukten als "Gen-Milch"; Kampagne einer

  • OLG Köln, 29.08.2012 - 5 U 104/12

    Umfang der Haftung des Sachverständigen

  • BFH, 18.02.2008 - V B 35/06

    Umsatzsteuerpflicht von Schönheitsoperationen - Änderungsbescheid im

  • BGH, 20.06.1978 - VI ZR 66/77

    Ersatzansprüche eines Bankkunden wegen Fehlmeldungen einer zentralen

  • LG Frankfurt/Main, 06.10.2017 - 7 O 431/16

    Keine Verletzung des Persönlichkeitsrechts durch einen Untersuchungsbericht

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 02.12.2008 - 13 E 1108/08

    Kein Widerruf bei Diagnosen durch den Amtsarzt

  • LG Köln, 25.02.2013 - 24 O 374/12

    Unterlassungsanspruch gegen einen Gutachter bzgl. Behauptungen im Zusammenhang

  • VerfGH Berlin, 01.06.2010 - VerfGH 13/10

    Verletzung rechtlichen Gehörs iSv

  • OLG München, 20.09.2007 - 6 U 3231/00

    Prüfung des Vorliegens einer Vertragsanlage zu einem Lizenzpatent - Maßgebliche

  • LG München I, 18.06.2021 - 25 O 18549/18

    Streitwertfestsetzung, Wahrnehmung berechtigter Interessen, Vorläufige

  • OLG Karlsruhe, 08.03.2007 - 19 U 28/06

    Zivilprozess auf Feststellung einer Erbenposition: Ausschluss einer

  • BGH, 05.05.1981 - VI ZR 184/79

    Unterlassung von Äußerungen - Ehrenkränkende Vorbringen eines Sachverständigen

  • LG Köln, 24.05.2006 - 28 O 358/05
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 15.06.2000 - 19 A 572/00

    Medizinische Wertung als eine dem Widerruf zugängliche Tatsachenbehauptung

  • BVerfG, 07.05.1997 - 1 BvR 1805/92

    Keine Verletzung von Grundrechten durch die Ablehnung eines Anspruchs auf

  • OLG Naumburg, 17.04.2003 - 7 U (Hs) 62/02

    Zur Frage des Handelns in Wettbewerbsabsicht bei Meinungsäußerungen im Rahmen von

  • LG Magdeburg, 26.02.2014 - 9 O 1641/13
  • OLG München, 06.07.2001 - 21 U 4864/00

    Üble Nachrede; Meinungsäußerung; Tatsachenbehauptung; Aussage im Internet; Kritik

  • OLG München, 01.03.2011 - 18 U 2992/10
  • LG Köln, 16.03.2005 - 28 O 64/05

    Bezeichnung von Produkten eines führenden, die Marken "Müller", "Weihenstephan",

  • LG Köln, 05.09.2007 - 28 O 244/07

    Unterlassungsanspruch gegen ehrverletzende Behauptungen wegen angeblich

  • OLG Jena, 28.04.2004 - 2 U 743/03

    Nichtangriffsverpflichtung

  • LSG Hessen, 03.06.1998 - L 3 U 940/97

    Wegeunfall - innerer Zusammenhang - Abweg - irrtümliches Abweichen - absolute

  • KG, 20.06.2011 - 10 U 170/10

    Zur zulässigen Kritik an einem medizinischen Gutachten; Bezeichnung als

  • LG Bonn, 19.09.2006 - 10 O 77/06

    Haftung eines gerichtlichen Sachverständigen

  • OLG Köln, 18.03.1992 - 2 U 152/91
  • OLG Hamm, 03.02.2003 - 6 U 45/02
  • VG Berlin, 17.07.1995 - 1 A 198.95

    Verfahrenshindernis des Verbotes verfahrensbegleitenden Rechtsschutzes in

  • OLG Frankfurt, 11.11.1988 - 24 U 218/88

    "Sachverständiger" - Bezeichnung als irreführende Werbung

  • OLG Stuttgart, 13.10.1987 - 10 U 300/86

    Anspruch auf Unterlassung ; Bestimmtheit eines Antrags ; Zulassung eines neuen

  • BGH, 01.07.1986 - 1 StR 317/86

    Möglichkeit der Durchführung einer Richtigkeitskontrolle durch Zeugenbeweis -

  • LAG Nürnberg, 22.12.1987 - 1 Sa 14/87

    Prozesskostenhilfe; Ärztliche Diagnose als nichtbeweisbares Werturteil; Anspruch

  • LG Frankfurt/Main, 20.09.2021 - 19 O 95/19
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