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   BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80   

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BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80 (https://dejure.org/1980,115)
BGH, Entscheidung vom 29.10.1980 - IVb ZB 586/80 (https://dejure.org/1980,115)
BGH, Entscheidung vom 29. Oktober 1980 - IVb ZB 586/80 (https://dejure.org/1980,115)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Übertragung der elterlichen Gewalt über ein Kind auf einen Elternteil - Internationale Zuständigkeit deutscher Gerichte - Verbringung eines Minderjährigen in einen anderen Staat

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Begriff des gewöhnlichen Aufenthalts

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BGHZ 78, 293
  • NJW 1981, 520
  • MDR 1981, 215
  • FamRZ 1981, 135
 
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Wird zitiert von ... (96)Neu Zitiert selbst (13)

  • BGH, 20.12.1972 - IV ZB 20/72

    Schutzmaßnahmen in einem elterlichen Gewaltverhältnis

    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    Die internationale Zuständigkeit der deutschen Gerichte und das anzuwendende Recht bestimmen sich im vorliegenden Fall nach dem Haager Übereinkommen vom 5. Oktober 1961 über die Zuständigkeit der Behörden und das anzuwendende Recht auf dem Gebiet des Schutzes von Minderjährigen (BGBl. 1971 II 217; im folgenden: MSA), das in der Bundesrepublik Deutschland am 17. September 1971 in Kraft getreten ist (BGBl. 1971 II 1150) und in seinem Anwendungsbereich die allgemeinen Regeln des internationalen Privat- und Verfahrensrechts verdrängt (BGHZ 60, 68, 71).

    Die Regelung der elterlichen Sorge im Falle des Getrenntlebens der Eltern ist - ebenso wie die entsprechende Regelung im Falle der Scheidung der elterlichen Ehe (BGHZ 60, 68, 72) - eine Schutzmaßnahme im Sinne des MSA (Palandt/Heldrich a.a.O. Art. 1 MSA Anm. 3; Staudinger/Kropholler a.a.O. Vorbem. 285 zu Art. 18 EGBGB m.w.N.; vgl. auch BGHZ 67, 255, 260) [BGH 25.10.1976 - IV ZB 38/76].

    In der Rechtsprechung ist dabei bisher regelmäßig der Staatsangehörigkeit des Aufenthaltsstaates ohne weiteres der Vorrang eingeräumt worden (BGHZ 60, 68, 82; BayObLGZ 1975, 218, 226; BayObLG FamRZ 1976, 49, 50; OLG Schleswig SchlHA 1978, 54, 55 f.; weitere Rechtsprechungsnachweise bei Staudinger/Kropholler a.a.O. Vorbem. 537 zu Art. 18 EGBGB; ebenso im Ergebnis: Samtleben RabelZ 1978, 456, 481; Siehr DAVorm 1973, 253; ebenso auch das Beschwerdegericht im vorliegenden Fall), während die Literatur überwiegend auf die effektive Staatsangehörigkeit ohne starre Kriterien abstellt und dabei den gewöhnlichen Aufenthalt nur als ein - freilich gewichtiges - Indiz berücksichtigt (Böhmer/Siehr a.a.O. Bemerkung 1.4.3 ff. und Art. 3 MSA Rdn. 24; Kropholler - MSA S. 23; Palandt/Heldrich a.a.O. Art. 3 MSA Anm. 1; Staudinger/Kropholler Vorbem. 529 ff. zu Art. 18 EGBGB).

  • OLG Hamm, 12.12.1973 - 15 W 190/73
    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    Es hat zutreffend darauf hingewiesen, daß hierfür in der Rechtspraxis häufig eine Aufenthaltsdauer von sechs Monaten gefordert wird (vgl. OLG Hamm NJW 1974, 1053 [OLG Hamm 12.12.1973 - 15 W 190/73]; OLG Stuttgart NJW 1978, 1746 [OLG Stuttgart 18.11.1977 - 15 UF 40/77 EG]; Luther FamRZ 1973, 406; Kropholler MSA S. 62; Palandt/Heldrich a.a.O. Art. 1 MSA Anm. 2; Staudinger/Kropholler a.a.O. Vorbem. 47 zu Art. 18 EGBGB m.w.N.).

    Maßgebend für die Frage, ob das Kind im Inland einen gewöhnlichen Aufenthalt hatte und damit das MSA eingriff, war für das Oberlandesgericht der Zeitpunkt des Erlasses seiner Entscheidung (so zutreffend auch OLG Hamm NJW 1974, 1053 [OLG Hamm 12.12.1973 - 15 W 190/73]).

  • BGH, 20.06.1979 - IV ZR 106/78

    Anfechtung der Ehelichkeit und internationales Privatrecht; effektive

    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    Die früher in der Praxis herrschende Auffassung, daß im internationalen Privatrecht bei Doppelstaatern mit Inlandsstaatsangehörigkeit im Inland stets an diese anzuknüpfen sei (Nachweise in BGHZ 75, 32, 39), ist in der neueren Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes für das deutsche internationale Privatrecht allgemein aufgegeben worden.

    Selbst wenn man dem gewöhnlichen Aufenthalt, dem im MSA auch sonst eine wesentliche Bedeutung für die Anknüpfung zukommt, im Rahmen des Art. 3 nicht schlechthin die maßgebliche Bedeutung zumessen wollte, wäre er doch regelmäßig ein wesentliches Indiz dafür, daß der minderjährige Mehrstaater zum Aufenthaltsstaat, in dem sein Lebensmittelpunkt liegt, die engste persönliche Beziehung hat (BGHZ 75, 32, 42).

  • BayObLG, 19.06.1975 - BReg. 1 Z 117/74
    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    In der Rechtsprechung ist dabei bisher regelmäßig der Staatsangehörigkeit des Aufenthaltsstaates ohne weiteres der Vorrang eingeräumt worden (BGHZ 60, 68, 82; BayObLGZ 1975, 218, 226; BayObLG FamRZ 1976, 49, 50; OLG Schleswig SchlHA 1978, 54, 55 f.; weitere Rechtsprechungsnachweise bei Staudinger/Kropholler a.a.O. Vorbem. 537 zu Art. 18 EGBGB; ebenso im Ergebnis: Samtleben RabelZ 1978, 456, 481; Siehr DAVorm 1973, 253; ebenso auch das Beschwerdegericht im vorliegenden Fall), während die Literatur überwiegend auf die effektive Staatsangehörigkeit ohne starre Kriterien abstellt und dabei den gewöhnlichen Aufenthalt nur als ein - freilich gewichtiges - Indiz berücksichtigt (Böhmer/Siehr a.a.O. Bemerkung 1.4.3 ff. und Art. 3 MSA Rdn. 24; Kropholler - MSA S. 23; Palandt/Heldrich a.a.O. Art. 3 MSA Anm. 1; Staudinger/Kropholler Vorbem. 529 ff. zu Art. 18 EGBGB).

    Maßgeblich für die Anknüpfung nach Art. 3 MSA war für das Oberlandesgericht auch insoweit der Zeitpunkt seiner Entscheidung (BGH FamRZ 1974, 180; BayObLGZ 1975, 218, 226; BayObLG FamRZ 1976, 49, 50; OLG Schleswig SchlHA 1978, 54, 55 f.).

  • BGH, 11.04.1979 - IV ZR 93/78

    Voraussetzungen für das Vorliegen einer Maßnahme der freiwilligen Gerichtsbarkeit

    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    Dem Heimatrecht des Kindes und der Zuständigkeit der Heimatbehörden wird - wenn das Kind einem Nichtvertragsstaat angehört und damit die weitergehenden Regeln des Abkommens zugunsten der Vertragsstaaten nicht gelten - dadurch Rechnung getragen, daß ein nach dem Heimatrecht kraft Gesetzes bestehendes Gewaltverhältnis anzuerkennen ist (Art. 3 MSA) und Entscheidungen der Gerichte des Heimatstaates im Inland anerkannt und für vollstreckbar erklärt werden können (BGH FamRZ 1979, 577 - NJW 1980, 529).
  • BGH, 17.04.1980 - IVa ZR 8/80

    Anknüpfung an die Staatsangehörigkeit im deutschen internationalen Privatrecht

    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    Der Bundesgerichtshof erachtet unter Berücksichtigung des Grundsatzes der effektiven Staatsangehörigkeit in solchen Fällen die ausländische Staatsangehörigkeit für maßgebend, wenn die Beziehung des Mehrstaaters zu seinem ausländischen Heimatstaat wesentlich enger ist als die zum Inland (BGHZ a.a.O. S. 40 ff.; BGH NJW 1980, 2016).
  • OLG Stuttgart, 23.06.1975 - 8 W 181/75

    Verfahren wegen vorläufiger Anordnung im Rahmen des Verfahrens auf Regelung der

    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    1 Z 99/73">BayObLGZ 1973, 345, 349; OLG Hamburg FamRZ 1972, 514; KG OLGZ 1976, 281, 282; OLG Stuttgart NJW 1976, 483, 484 [OLG Stuttgart 23.06.1975 - 8 W 181/75]; OLG Schleswig SchlHA 1978, 74, 75; Böhmer/Siehr a.a.O. Art. 1 MSA Rdn. 8 ff.; Kropholler, MSA a.a.O. S. 64 ff.; Luther FamRZ 1973, 406, 408; Palandt/Heldrich a.a.O. Art. 1 MSA Anm. 2; Siehr DAVorm 1973, 254, 259 f.; Staudinger/Kropholler a.a.O. Vorbemerkung 601 ff. zu Art. 18 EGBGB; Stöcker DAVorm 1975, 507, 522 f.).
  • BayObLG, 02.07.1971 - BReg. 1 Z 125/70

    Freiwillige Gerichtsbarkeit; Perpetuatio fori; Internationale Zuständigkeit;

    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    Zum Teil wird eine Änderung des gewöhnlichen Aufenthalts in solchen Fällen abgelehnt mit der Begründung, daß Kindesentführung und Rechtsbruch nicht sanktioniert werden dürften ("legal kidnapping"), jedenfalls aber die nach Art. 1 MSA an den gewöhnlichen Aufenthalt geknüpfte internationale Zuständigkeit durch eine Kindesentführung nicht begründet werden könne (OLG Karlsruhe FamRZ 1976, 708 = NJW 1976, 485 - OLGZ 76, 1; Kegel, IPR 4. Aufl. § 14 V - S. 222; Wuppermann FamRZ 1972, 247; 1974, 414, 416; vgl. auch BayObLG FamRZ 1972, 578, 579; Jayme JR 1973, 177, 180).
  • BGH, 05.02.1975 - IV ZR 103/73

    Internatsaufenthalt eines fünfjährigen Kindes im Ausland; Der gewöhnliche

    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    Es handelt sich um einen "faktischen" Wohnsitz, der ebenso wie der gewillkürte Wohnsitz Daseinsmittelpunkt sein muß (BGH FamRZ 1975, 272 = NJW 1975, 1068 m.w.N.).
  • OLG Karlsruhe, 18.07.1975 - 4 W 16/75
    Auszug aus BGH, 29.10.1980 - IVb ZB 586/80
    Zum Teil wird eine Änderung des gewöhnlichen Aufenthalts in solchen Fällen abgelehnt mit der Begründung, daß Kindesentführung und Rechtsbruch nicht sanktioniert werden dürften ("legal kidnapping"), jedenfalls aber die nach Art. 1 MSA an den gewöhnlichen Aufenthalt geknüpfte internationale Zuständigkeit durch eine Kindesentführung nicht begründet werden könne (OLG Karlsruhe FamRZ 1976, 708 = NJW 1976, 485 - OLGZ 76, 1; Kegel, IPR 4. Aufl. § 14 V - S. 222; Wuppermann FamRZ 1972, 247; 1974, 414, 416; vgl. auch BayObLG FamRZ 1972, 578, 579; Jayme JR 1973, 177, 180).
  • OLG Stuttgart, 18.11.1977 - 15 UF 40/77

    Sorgerecht für ein Kind ; Schutz von Minderjährigen ; Umgangsrecht mit einem Kind

  • BGH, 25.10.1976 - IV ZB 38/76

    Gerichtliche Zuständigkeit für Vollstreckbarerklärung einer ausländischen

  • KG, 17.02.1976 - 1 W 1273/75
  • BGH, 22.01.2015 - 3 StR 410/14

    Freiheitsberaubung (eingeschränkte Fortbewegungsmöglichkeit; Freiheitsentziehung

    Dieser gewöhnliche Aufenthalt richtet sich danach, an welchem Ort oder in welchem Land der Minderjährige seinen Daseinsmittelpunkt hat (BGH, Urteil vom 5. Februar 1975 - IV ZR 103/73, NJW 1975, 1068 (zu Art. 1 des Haager Übereinkommens über das auf Unterhaltsverpflichtungen gegenüber Kindern anzuwendende Recht); Beschluss vom 29. Oktober 1980 - IVb ZB 586/80, NJW 1981, 520 (zu Art. 13 Abs. 1 MSA); Staudinger/Henrich (2014) Art. 21 EGBGB Rn. 16).

    Entscheidend ist vielmehr der "faktische" Wohnsitz, der den Daseinsmittelpunkt darstellt (BGH, Urteil vom 5. Februar 1975 - IV ZR 103/73, NJW 1975, 1068; Beschluss vom 29. Oktober 1980 -I Vb ZB 586/80, NJW 1981, 520).

    Bei Minderjährigen ist der gewöhnliche Aufenthalt nach diesen Kriterien selbständig auf ihre Person bezogen zu ermitteln; er leitet sich nicht vom gewöhnlichen Aufenthalt oder Wohnsitz des Sorgeberechtigten ab (BGH, Beschluss vom 29. Oktober 1980 -IVb ZB 586/80, NJW 1981, 520).

    Da es auf den tatsächlichen Daseinsmittelpunkt des Minderjährigen ankommt, kann ein gewöhnlicher Aufenthalt auch gegen den Willen des Sorgeberechtigten (BGH, Beschluss vom 29. Oktober 1980 - IVb ZB 586/80, NJW 1981, 520, 521; OLG Hamm, Urteil vom 29. April 1988 - 5 UF 57/88, NJW 1989, 672) oder des Minderjährigen begründet werden.

    Diese findet bei einer Fünfzehn- bis Sechzehnjährigen ihren Ausdruck nicht mehr vorrangig in ihren familiären Einbindungen, sondern maßgeblich auch in den Beziehungen zu Außenstehenden und manifestiert sich unter anderem in Schulbesuch, Ausbildung und Freundschaften (vgl. hierzu BGH, Beschluss vom 29. Oktober 1980 - IVb ZB 586/80, NJW 1981, 520, 521; OLG Jena, Beschluss vom 19.November 2014 - 4 UF 543/13, juris Rn. 15 mwN).

  • BVerfG, 29.10.1998 - 2 BvR 1206/98

    Gegenläufige Kindesrückführungsanträge

    Sie orientiert sich an der überwiegenden Auffassung, daß der "gewöhnliche Aufenthalt" rein tatsächlich und nicht normativ bestimmt werden muß (vgl. etwa die Materialien zum Haager Kindesentführungsübereinkommen, BTDrucks 11/5314, S. 48 ; C. von Bar, Internationales Privatrecht, Bd. II, 1991, Rn. 333), und bleibt auch im Rahmen der Rechtsprechung zur Begründung eines neuen gewöhnlichen Aufenthalts nach Art. 1 MSA bei rechtswidriger Verbringung eines Kindes an diesen neuen Ort (vgl. BGH, FamRZ 1997, S. 1070; BGH, NJW 1981, S. 520 ; OLG Karlsruhe, FamRZ 1993, S. 96 ; OLG Hamm, FamRZ 1991, S. 1346 und S. 1466 ; OLG Celle, FamRZ 1991, S. 1221 ).
  • BGH, 20.03.2019 - XII ZB 530/17

    Rechtliche Mutterschaft der Leihmutter bei Anwendung deutschen Rechts

    (1) Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist der gewöhnliche Aufenthalt der Schwerpunkt der Bindungen der betroffenen Person, ihr Daseinsmittelpunkt (Senatsbeschluss BGHZ 78, 293 = FamRZ 1981, 135, 136 f. zum Haager Minderjährigenschutzabkommen; BGH Urteil vom 5. Februar 1975 - IV ZR 103/73 - FamRZ 1975, 272, 273 zum Haager Unterhaltsübereinkommen).
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