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   BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85   

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BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85 (https://dejure.org/1987,614)
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BGH, Entscheidung vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 (https://dejure.org/1987,614)
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Lübecker Familienstiftung II

§§ 85, 87 BGB, Rechtsstellung der Destinatäre, (hier) kein Einfluß auf die Satzung;

§ 256 ZPO, kein Rechtsverhältnis bei bloßer Aussicht auf Vermögenszuwendungen

Volltextveröffentlichungen (5)

  • IWW

    § 85 BGB

  • Wolters Kluwer

    Stiftung - Satzung - Klage gegen Änderung des Stiftungszwecks - Verfassung einer Stiftung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 85
    Klagerecht der Destinatäre einer Stiftung

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

In Nachschlagewerken

Papierfundstellen

  • BGHZ 99, 344
  • NJW 1987, 2364
  • ZIP 1987, 1046
  • MDR 1987, 740
 
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Wird zitiert von ... (37)Neu Zitiert selbst (14)

  • BGH, 26.04.1976 - III ZR 21/74

    Beachtlichkeit des Stifters im Rahmen einer Satzungsänderung - Verfügung der

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Über die zivilrechtliche Wirksamkeit oder Unwirksamkeit von Änderungen einer Stiftungssatzung, wie sie hier im Streit ist, haben die ordentlichen Gerichte zu befinden (vgl. Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; BVerwGE 29, 314, 316; auch BVerwG NJW 1985, 2964).

    Oberstes Prinzip des Stiftungsrechts ist der Stifterwille (vgl. BVerfGE 46, 73, 85; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871, 872; auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146; ferner BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; BGB-RGRK/Steffen 12. Aufl. vor § 80 Rdn. 1, 3, 12 § 80 Rdn. 3 § 85 Rdn. 2).

    Der in der Stiftungsurkunde niedergelegte Stifterwille ist auch bei einer Satzungsänderung zu respektieren und zu verwirklichen (vgl. Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 872; Ebersbach aaO S. 91 f.).

    Die Stiftungsaufsicht ist dabei allerdings grundsätzlich auf eine Rechtskontrolle beschränkt; die Aufsichtsbehörde darf nicht ihr Ermessen an die Stelle des Ermessens der Stiftungsorgane setzen (vgl. BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; vgl. auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146 m. w. Nachw.).

    Es kann nicht angenommen werden, daß insoweit eine bewußte und gewollte Abstimmung zum Zwecke der Vereinheitlichung vorliegt (vgl. Senatsurteile BGHZ 7, 299, 300f.; 34, 375, 377f. und vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 872; s. auch BVerwG NJW 1985, 2964).

    Hiervon ist auch der erkennende Senat in dem bereits mehrfach erwähnten Urteil vom 26. April 1976 (III ZR 21/74 = WM 1976, 869 = LM Nr. 2 zu § 86 BGB) ausgegangen, dem eine (Wider-)Klage zugrunde lag, mit der sich ein nach dem ursprünglichen Stiftungsgeschäft als späterer Vorstand der Stiftung vorgesehener Begünstigter gegen eine Satzungsänderung wandte, die seine »Anwartschaft« auf das Vorstandsamt beeinträchtigte.

    Soweit die Revision auf das Urteil des erkennenden Senats vom 26. April 1976 (III ZR 21/74 = WM 1976, 869 = LM Nr. 2 zu § 86 BGB) verweist, führt dies nicht zu einer anderen Beurteilung.

    Insoweit liegt nicht eine bürgerliche Rechtsstreitigkeit (§ 13 GVG) vor, sondern eine öffentlich-rechtliche Streitigkeit (§ 40 Abs. 1 VwGO), wie das Berufungsgericht zutreffend angenommen hat (vgl. dazu auch Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871 m. w. Nachw.).

  • BGH, 03.03.1977 - III ZR 10/74

    Stiftungsaufsicht

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Oberstes Prinzip des Stiftungsrechts ist der Stifterwille (vgl. BVerfGE 46, 73, 85; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871, 872; auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146; ferner BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; BGB-RGRK/Steffen 12. Aufl. vor § 80 Rdn. 1, 3, 12 § 80 Rdn. 3 § 85 Rdn. 2).

    Die Stiftungsaufsicht ist dabei allerdings grundsätzlich auf eine Rechtskontrolle beschränkt; die Aufsichtsbehörde darf nicht ihr Ermessen an die Stelle des Ermessens der Stiftungsorgane setzen (vgl. BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; vgl. auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146 m. w. Nachw.).

    Die Wahrnehmung der staatlichen Aufsicht über die Stiftungen obliegt den damit betrauten Beamten nicht nur im Interesse der Allgemeinheit und des Staates, sondern auch als Amtspflicht gegenüber der Stiftung selbst (vgl. Senatsurteil BGHZ 68, 142, 145/146).

    dd) Das Berufungsgericht hat ohne Rechtsirrtum angenommen, daß im Streitfall den Klägern aufgrund der Stiftungssatzung, deren Auslegung im Revisionsverfahren frei nachprüfbar ist (vgl. Senatsurteile BGHZ 68, 142, 146 und 70, 313, 321 m. w. Nachw.), der von ihnen geltend gemachte Anspruch auf Rückgängigmachung der Änderung des Stiftungszwecks nicht zusteht.

  • BVerwG, 10.05.1985 - 7 B 211.84

    Parcham’sche Stiftung

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Eine von den Klägern auf Einschreiten der Stiftungsaufsicht gerichtete verwaltungsgerichtliche Klage ist erfolglos geblieben (OVG Lüneburg SchlHA 1984, 190 = NJW 1985, 1572; BVerwG NJW 1985, 2964).

    Über die zivilrechtliche Wirksamkeit oder Unwirksamkeit von Änderungen einer Stiftungssatzung, wie sie hier im Streit ist, haben die ordentlichen Gerichte zu befinden (vgl. Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; BVerwGE 29, 314, 316; auch BVerwG NJW 1985, 2964).

    Daß die staatliche Stiftungsaufsicht, jedenfalls in Schleswig-Holstein, auch bei Familienstiftungen nur dem öffentlichen Interesse und dem Interesse der Stiftung selbst dient, nicht aber auch den Interessen der durch die Stiftung Begünstigten, und daß die Stiftungsdestinatäre deshalb keinen Anspruch auf aufsichtsbehördliches Einschreiten haben, wenn sie sich durch Maßnahmen der Stiftungsorgane in ihren Rechten verletzt sehen, ist in dem von den Klägern gegen die Aufsichtsbehörde angestrengten Verwaltungsgerichtsverfahren rechtskräftig entschieden worden (OVG Lüneburg SchlHA 1984, 190 = NJW 1985, 1572; BVerwG NJW 1985, 2964).

    Es kann nicht angenommen werden, daß insoweit eine bewußte und gewollte Abstimmung zum Zwecke der Vereinheitlichung vorliegt (vgl. Senatsurteile BGHZ 7, 299, 300f.; 34, 375, 377f. und vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 872; s. auch BVerwG NJW 1985, 2964).

  • BGH, 16.01.1957 - IV ZR 221/56

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Der Bundesgerichtshof hat entschieden, daß sich die Frage, ob den Destinatären ein klagbarer Anspruch auf die Stiftungsleistungen zusteht, nach dem in der Stiftungsurkunde bzw. der Stiftungssatzung niedergelegten Willen des Stifters entscheidet (Urteil vom 16. Januar 1957 - IV ZR 221/56 = LM Nr. 1 zu § 85 BGB = NJW 1957, 708).

    Die Stiftungsurkunde enthält aber keine bestimmten objektiven Merkmale, durch deren Erfüllung die Eigenschaft eines Destinatärs unmittelbar erworben wird, ohne daß den Stiftungsorganen noch die Möglichkeit einer Auswahl gelassen ist (vgl. insoweit BGH Urt. v. 16. Januar 1957 - IV ZR 221/56 - LM Nr. 1 zu § 85 BGB = NJW 1957, 708).

  • BGH, 09.02.1978 - III ZR 59/76

    Ehegattenstiftung durch Erbvertrag

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Grenzen sind der Gestaltungsfreiheit nur dort gezogen, wo aus Gründen des öffentlichen Interesses Mindestanforderungen an das Stiftungsgeschäft zu stellen sind und die Privatrechtsordnung einem Rechtsgeschäft die Anerkennung versagen muß, etwa weil es gegen ein gesetzliches Verbot oder gegen die guten Sitten verstößt (vgl. Senatsurteil BGHZ 70, 313, 324f.).

    dd) Das Berufungsgericht hat ohne Rechtsirrtum angenommen, daß im Streitfall den Klägern aufgrund der Stiftungssatzung, deren Auslegung im Revisionsverfahren frei nachprüfbar ist (vgl. Senatsurteile BGHZ 68, 142, 146 und 70, 313, 321 m. w. Nachw.), der von ihnen geltend gemachte Anspruch auf Rückgängigmachung der Änderung des Stiftungszwecks nicht zusteht.

  • BVerwG, 22.09.1972 - VII C 27.71
    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Oberstes Prinzip des Stiftungsrechts ist der Stifterwille (vgl. BVerfGE 46, 73, 85; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871, 872; auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146; ferner BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; BGB-RGRK/Steffen 12. Aufl. vor § 80 Rdn. 1, 3, 12 § 80 Rdn. 3 § 85 Rdn. 2).

    Die Stiftungsaufsicht ist dabei allerdings grundsätzlich auf eine Rechtskontrolle beschränkt; die Aufsichtsbehörde darf nicht ihr Ermessen an die Stelle des Ermessens der Stiftungsorgane setzen (vgl. BVerwGE 40, 347 ff. [BVerwG 22.09.1972 - VII C 27/71]; Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; vgl. auch Senatsurteil BGHZ 68, 142, 146 m. w. Nachw.).

  • OVG Niedersachsen-Schleswig-Holstein, 18.09.1984 - 10 A 102/82

    Umfang der staatlichen Stiftungsaufsicht; Dauerhafte Gewähr des Stifterwillens;

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Eine von den Klägern auf Einschreiten der Stiftungsaufsicht gerichtete verwaltungsgerichtliche Klage ist erfolglos geblieben (OVG Lüneburg SchlHA 1984, 190 = NJW 1985, 1572; BVerwG NJW 1985, 2964).

    Daß die staatliche Stiftungsaufsicht, jedenfalls in Schleswig-Holstein, auch bei Familienstiftungen nur dem öffentlichen Interesse und dem Interesse der Stiftung selbst dient, nicht aber auch den Interessen der durch die Stiftung Begünstigten, und daß die Stiftungsdestinatäre deshalb keinen Anspruch auf aufsichtsbehördliches Einschreiten haben, wenn sie sich durch Maßnahmen der Stiftungsorgane in ihren Rechten verletzt sehen, ist in dem von den Klägern gegen die Aufsichtsbehörde angestrengten Verwaltungsgerichtsverfahren rechtskräftig entschieden worden (OVG Lüneburg SchlHA 1984, 190 = NJW 1985, 1572; BVerwG NJW 1985, 2964).

  • BGH, 08.07.1982 - III ZR 103/80

    Einfluß der Koalitionsfreiheit auf Stiftungssatzung

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    In jenem Fall (vgl. auch Senatsurteil BGHZ 84, 352 [BGH 08.07.1982 - III ZR 103/80]) stand dem Beklagten, anders als hier den Klägern, nach dem in der Stiftungsurkunde zum Ausdruck gekommenen Willen des Stifters eine Rechtsposition (»Anwartschaft« auf das Vorstandsamt) zu.
  • RG, 26.05.1905 - VII 508/04

    Familienstiftung; Doppelbesteuerung

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Die Destinatäre einer Familienstiftung mögen zwar infolge ihrer Angehörigeneigenschaft in einem besonders gearteten, engen Verhältnis zur Stiftung stehen (vgl. RGZ 61, 28, 36; RG JW 1909, 160).
  • BVerwG, 26.04.1968 - VII C 103.66

    Widerruf mit Wirkung ex tunc einer Stiftungsgenehmigung nach § 80 BGB durch die

    Auszug aus BGH, 22.01.1987 - III ZR 26/85
    Über die zivilrechtliche Wirksamkeit oder Unwirksamkeit von Änderungen einer Stiftungssatzung, wie sie hier im Streit ist, haben die ordentlichen Gerichte zu befinden (vgl. Senatsurteil vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 = WM 1976, 869, 871; BVerwGE 29, 314, 316; auch BVerwG NJW 1985, 2964).
  • BVerfG, 11.10.1977 - 2 BvR 209/76

    Stiftungen

  • BGH, 20.03.1961 - III ZR 9/60

    Dienstunfall eines Beamten

  • BGH, 16.10.1952 - III ZR 87/51

    Grenzen der Nachprüfung von Landesrecht

  • RG, 18.11.1920 - VI 357/20

    Auslegung einer Urkunde über die Errichtung einer Familienstiftung nach dem

  • BGH, 15.12.2016 - I ZR 63/15

    Zu den Ansprüchen eines bei der Stipendienvergabe nicht berücksichtigten

    aa) Nach § 85 BGB sind die Rechtsverhältnisse von Stiftungen nach den gesetzlichen Vorschriften des Bundes- und Landesrechts und nach der Stiftungsurkunde oder der Stiftungssatzung zu beurteilen (BGH, Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/95, BGHZ 99, 344, 350).

    Die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs über Stiftungen verleihen den Destinatären im Verhältnis zur Stiftung keine Rechtsposition im Sinne mitgliedschaftsähnlicher oder aufsichtsmäßiger Befugnisse, in deren Wahrnehmung sie auf die Verfolgung und Wahrung des Stiftungszwecks sowie die Verwaltung Einfluss nehmen könnten (BGHZ 99, 344, 350).

    Vielmehr ist der Wille des Stifters maßgeblich, wenn es um die konkrete Ausprägung der Stiftungsverfassung geht, insbesondere hinsichtlich des Stiftungszwecks, der Befugnisse der Organe sowie der Stellung der Begünstigten (vgl. BGH, NJW 1957, 708; BGHZ 99, 344, 351; OLG Stuttgart, OLGR 2000, 177; Stumpf in Stumpf/Suerbaum/Schulte/Pauli, Stiftungsrecht, 2. Aufl., B § 85 BGB Rn. 23; Hof in v. Campenhausen/Richter, Stiftungsrechts-Handbuch, 4. Aufl., § 7 Rn. 161; MünchKomm.BGB/Weitemeyer, 7. Aufl., § 85 Rn. 38; Staudinger/Hüttemann/Rawert aaO § 85 Rn. 7).

    Die Rechtsstellung der Destinatäre ist daher danach zu beurteilen, ob und inwieweit der Stifter hierzu Anordnungen getroffen hat (BGHZ 99, 344, 351; vgl. BGH, Urteil vom 8. September 2016 - III ZR 7/15, NZG 2016, 1187 Rn. 14).

    Grenzen sind der Gestaltungsfreiheit nur dort gezogen, wo aus Gründen des öffentlichen Interesses Mindestanforderungen an das Stiftungsgeschäft zu stellen sind und die Privatrechtsordnung einem Rechtsgeschäft die Anerkennung versagen muss, etwa weil es gegen ein gesetzliches Verbot oder gegen die guten Sitten verstößt (BGHZ 99, 344, 352; vgl. BGH, Urteil vom 9. Februar 1978 - III ZR 59/76, BGHZ 70, 313, 324 ff.).

    Die Frage, ob die dem Kreis der Destinatäre angehörenden Personen einen klagbaren Anspruch auf die Stiftungsleistungen haben, entscheidet sich ausschließlich nach dem in der Stiftungsurkunde oder der Stiftungssatzung niedergelegten Willen des Stifters, der erforderlichenfalls durch Auslegung der Satzung zu ermitteln ist (vgl. RG, Urteil vom 18. November 1920 - VI 357/20, RGZ 100, 230, 234; BGH, NJW 1957, 708; NJW 1987, 2364, 2366; Stumpf in Stumpf/Suerbaum/Schulte/Pauli aaO B § 85 BGB Rn. 25; Blydt-Hansen aaO S. 107).

    Maßgeblich ist, ob die Satzung für den Kreis der in Frage kommenden Destinatäre bestimmte objektive Merkmale aufstellt, durch deren Erfüllung die Eigenschaft eines Destinatärs unmittelbar erworben wird, ohne dass den Stiftungsorganen die Möglichkeit einer Auswahl gelassen ist, oder ob einem Stiftungsorgan oder einem Dritten die Befugnis eingeräumt wird, die Stiftungsdestinatäre, die in den Genuss des Stiftungsnutzens kommen sollen, aus einem in der Satzung näher umschriebenen Kreis von Personen auszuwählen (BGH, NJW 1957, 708; BGHZ 99, 344, 352; OLG Hamm, NJW-RR 1992, 451, 452).

    Soweit keine klare Regelung besteht, erhalten Dritte mit der Satzung lediglich eine nicht rechtlich definierte Chance auf den Erhalt von Stiftungsleistungen und nicht bereits einen Rechtsanspruch (vgl. BGHZ 99, 344, 354; Stumpf in Stumpf/Suerbaum/Schulte/Pauli aaO B § 85 Rn. 23; Blydt-Hansen aaO S. 107; Muscheler, Stiftungsrecht, 2005, S. 240; Hof in v. Campenhausen/Richter aaO Rn. 174; vgl. auch Thymm, Das Kontrollproblem der Stiftung und die Rechtsstellung der Destinatäre, 2007, S. 322 ff.).

  • BVerwG, 06.03.2019 - 6 B 135.18

    Ausschluss der Öffentlichkeit; Beigeladener; Beschlussfassung; Beschwer;

    Des Weiteren ist die Entscheidungsfreiheit des Stiftungsvorstands wegen der heteronomen Determination durch den Stifterwillen beschränkt, der notfalls auch gegen die Absichten der Stiftungsorgane durch die staatliche Stiftungsaufsicht durchgesetzt wird (BVerwG, Urteile vom 22. September 1972 - 7 C 27.71 - BVerwGE 40, 347 und vom 12. Februar 1998 - 3 C 55.96 - BVerwGE 106, 177 ; Beschluss vom 29. November 1990 - 7 B 155.90 - NJW 1991, 713; BGH, Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 ).

    Der Vorstand vertritt die Stiftung im Rechtsverkehr und nur er verschafft - vorbehaltlich durch Gesetz oder Satzung normierter Ausnahmen - dem Stifterwillen Geltung (BGH, Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 ).

    Da aber die im Verwaltungsprozess nach § 137 Abs. 1 VwGO - anders als im Zivilprozess gemäß § 545 Abs. 1 ZPO (vgl. BGH, Urteile vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 und vom 3. März 1977 - III ZR 10/74 - BGHZ 68, 142 ; stRspr) - nicht revisible Stiftungssatzung der Klägerin nach der den Senat in einem Revisionsverfahren bindenden Auslegung der Vorinstanz (§ 137 Abs. 1, § 173 Satz 1 VwGO i.V.m. § 560 ZPO) die Zulässigkeit der Stellvertretung stillschweigend voraussetzt, verbleibt im vorliegenden Fall kein Raum für die gesetzliche Auffangregelung.

    Denn auch der nur im Wege der Auslegung zu ermittelnde Stifterwille hat im Stiftungsrecht maßgebende Bedeutung (vgl. BGH, Urteil vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 m.w.N.) und die Rechtsordnung hat zu gewährleisten, dass er sich so weit wie möglich durchsetzt.

    Denn die Beschwerde führt selbst aus, dass Satzungsänderungen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs mit dem erklärten oder mutmaßlichen Willen des Stifters in Einklang stehen müssen und nach einem allgemeinen Grundsatz des Stiftungsrechts nur zulässig sind, wenn hierfür ein rechtfertigender Grund besteht, vor allem wenn sie wegen wesentlicher Veränderung der Verhältnisse angezeigt sind (BGH, Urteile vom 26. April 1976 - III ZR 21/74 - JZ 1976, 715 und vom 22. Januar 1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 ).

  • BSG, 23.02.2021 - B 12 R 15/19 R

    Sozialversicherungspflicht eines Mitglieds des Vorstandes einer rechtsfähigen

    Er ist die oberste Richtschnur für das Handeln des Vorstands (Primat des Stifterwillens; vgl §§ 4, 8 Abs. 1 StiftG NRW; vgl BVerfG Beschluss vom 11.10.1977 - 2 BvR 209/76 - BVerfGE 46, 73 = juris RdNr 25; BGH Urteil vom 22.1.1987 - III ZR 26/85 - BGHZ 99, 344 = juris RdNr 22 mwN) .
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Rechtsprechung
   BVerfG, 11.07.1986 - 1 BvR 71/86   

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BVerfG, 11.07.1986 - 1 BvR 71/86 (https://dejure.org/1986,2736)
BVerfG, Entscheidung vom 11.07.1986 - 1 BvR 71/86 (https://dejure.org/1986,2736)
BVerfG, Entscheidung vom 11. Juli 1986 - 1 BvR 71/86 (https://dejure.org/1986,2736)
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Volltextveröffentlichung

  • juris (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Wissenschaftsfreiheit - Fachhochschule - Hochschullehrer - Rechtsgestaltung - Fachhochschullehrer - Fachhochschule für öffentliche Verwaltung

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 1987, 2364 (Ls.)
  • NVwZ 1987, 675
 
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Wird zitiert von ... (7)

  • BVerwG, 26.08.1998 - 6 C 5.97

    Fachbereichsrat, Sitzverteilung im - bei der FHS für öffentliche Verwaltung des

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts können selbst die Fachhochschullehrer eine besondere Form der Teilhabe an der Wissenschaftsverwaltung nicht auf Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG gestützt verlangen, soweit es um Fragen der (anwendungsbezogenen) Lehre geht (Beschluß der 2. Kammer des 1. Senats vom 11. Juli 1986 - 1 BvR 71/86 - NvWZ 1987, 675).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 16.09.2003 - 6 B 721/03

    Gründungsrektor der neuen Universität Duisburg-Essen kann bestellt werden

    BVerfG, Urteil vom 29.5.1973 - 1 BvR 424/71 und 325/72 -, BVerfGE 35, 79 (112, 116), und Beschluss vom 11.7.1986 - 1 BvR 71/86 -, VBlBW 1986, 415.
  • VG Karlsruhe, 06.04.2011 - 7 K 390/09

    Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung; Fachbereichsrat; Wahlen

    Daher sei es nicht zulässig, die im Hochschulurteil (BVerfGE 35, 79) für die wissenschaftlichen Hochschulen (mit dem Ziel der Sicherung der herausgehobenen Stellung des Typus des "materiellen Hochschullehrers") entwickelten Grundsätze uneingeschränkt auf den Bereich der Verwaltungsfachhochschulen zu übertragen (vgl. BVerwG vom v. 25.05.1989, a.a.O.; vgl. auch BVerfG, 2. Kammer des Ersten Senats, Beschl. v. 11.07.1986 - 1 BvR 71/86 -, NVwZ 1987, 675).
  • OVG Berlin-Brandenburg, 09.05.2007 - 5 S 44.07

    Anfechtung der Auflösung eines Fachbereichs durch Fachhochschullehrer; Abberufung

    Inwieweit diese für die wissenschaftlichen Hochschulen entwickelten Grundsätze in vollem Umfang auf den Bereich der Fachhochschulen und zu Gunsten des Antragstellers zu übertragen sind (grds. ablehnend: Scholz, in Maunz-Dürig, GG, Stand Nov. 2006, Art. 5 Abs. 3 Rn. 106), obwohl Fachhochschullehrer wegen ihrer andersgearteten Qualifikation und Funktion und der besonderen Aufgabe der Fachhochschule nicht als Hochschullehrer in dem auf wissenschaftliche Hochschulen bezogenen (materiellen) Sinn angesehen werden (BVerfG, Beschluss vom 11. Juli 1986 - 1 BvR 71.86 -, NVwZ 1987, 675 m. w. Nachw.), bedarf vorliegend keiner Entscheidung.
  • BVerwG, 20.10.1989 - 7 B 204.88

    Fachhochschullehrer - Fachhochschule für öffentliche Verwaltung -

    Die einschlägigen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts (Beschluß vom 11. Juli 1986 - 1 BvR 71/86 - <NVwZ 1987, 675 [BVerfG 11.07.1986 - 1 BvR 71/86]>) und des beschließenden Senats (Beschluß vom 24. Juli 1986 - BVerwG 7 B 26.86 - <NVwZ 1987, 681>) befaßten sich mit Fragen der Lehrinhalte und des Umfangs der Lehrverpflichtungen, nicht aber mit der Form, in der die Lehrveranstaltungen durchzuführen seien.
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 27.11.1996 - 25 A 1189/93

    Korporationsrechtliche Zuordung bei Hochschulwahlen

    Vgl. BVerfG, Beschluß vom 29.6.1983 BvR 720/79 u.a. -, BVerfGE 64, 323, 354 ff.; Beschluß vom 11.7.1986 BvR 71/86 NVwZ 1987, 675; BVerwG, Beschluß vom 24.7.1986 B 26.86 -, Buchholz 421.2 Hochschulrecht Nr. 115; Beschluß vom 20.10.1989 B 204.88 -, Buchholz, a.a.O., Nr. 128; Hailbronner, a.a.O., § 38 RdNr. 52. Es reicht daher, was die korporationsrechtliche Einordnung des Klägers anbetrifft, nicht weiter als der in § 38 Abs. 1 Satz 1 HRG normierte Grundsatz der funktionsgerechten Mitwirkung.
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 28.09.1992 - 6 A 1365/90

    Regellehrverpflichtung

    Der Professor an einer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung hat kraft seines funktionellen Amtes allenfalls einen auf die Durchführung dieses Bildungszieles beschränkten Forschungsauftrag, - vgl. VGH BW., Beschluß vom 29.11.1985 S 658/84 -, NVwZ 1986, 855; BVerwG, Beschluß vom 24. Juli 1986 B 26/86 -, NVwZ 1987, 681; BVerfG, Beschluß vom 11.7.1986 BvR 71/86 -, NVwZ 1987, 675 und lediglich insoweit eine - aus Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG herrührende wesentliche Grundrechtsposition.
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