Rechtsprechung
OLG Hamm, 26.01.1989 - 1 Ws 354/88 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- openjur.de
- NRWE (Rechtsprechungsdatenbank NRW)
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Sittenwidrigkeit eines Vertrags über das Führen telefonischer Sexgespräche gegen Entgelt; Fehlender Strafrechtsschutz im Rahmen des Betrugstatbestandes hinsichtlich nichtiger Ansprüche, die aus verbotenen oder unsittlichen Rechtsgeschäften hergeleitet werden; Rechtliche ...
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (2)
- nrw.de (Leitsatz)
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Leitsatz)
StGB § 263
Verfahrensgang
- OLG Hamm, 26.01.1989 - 1 Ws 354/88
- OLG Hamm, 20.04.1989 - 1 Ws 354/88
Papierfundstellen
- NJW 1989, 2551
- NStZ 1990, 342
Wird zitiert von ... (8)
- BGH, 09.06.1998 - XI ZR 192/97
Förderung von Telefonsex durch den Vertrieb von Telefonkarten
Das Unwerturteil wird im wesentlichen damit begründet, daß beim Telefonsex die jeweilige Mitarbeiterin des Anbieters als Person zum Objekt herabgewürdigt und zugleich der Intimbereich zur Ware gemacht werde (vgl. OLG Düsseldorf NJW-RR 1991, 246 f.; OLG Hamm NJW 1989, 2551; LG Mannheim NJW 1995, 3398 f.; AG Essen NJW 1989, 3162 f.; AG Garmisch- Partenkirchen NJW 1990, 1856 f.; AG Halle NJW-RR 1993, 1016;… Erman/Brox, BGB 9. Aufl., § 138 Rdn. 85;… MünchKomm/Mayer-Maly, BGB 3. Aufl. § 138 Rdn. 52;… Medicus, Allgemeiner Teil des BGB 7. Aufl., Rdn. 701;… Staudinger/Sack (1996) § 138 Rdn. 454). - OLG Köln, 21.11.1997 - 19 U 128/97
Entgeltliche Benutzung von Sex-Dialog-Systemen per Bildschirmtext
Es kann deshalb dahingestellt bleiben, ob das Anbieten von Telefonsex gegen Entgelt gegen die guten Sitten verstößt, weil es sich um eine Art der Prostitution handelt (bejahend OLG Hamm, Beschluß vom 26.01.1989 - 1 Ws 354/88 -, abgedruckt in NJW 1989, 2551; LG Bonn NJW 1989, 2544 f.; LG Mannheim NJW 1985, 3398 f.; verneinend: OLG Hamm, Urteil vom 21.03.1995 - 4 U 195/94 -, abgedruckt in NJW 1995, 2797;… Palandt/Heinrichs, a.a.O., § 138 Rn. 52). - OLG Karlsruhe, 18.04.1996 - 3 Ss 138/95 Allerdings bedarf die Frage der Wirksamkeit bzw. Nichtigkeit eines Vertrages über Telefongespräche mit sexuell stimulierendem Inhalt vorliegend keiner abschließenden Entscheidung (vgl. hierzu nur: einerseits OLG Hamm NJW 1989, 2551; LG Bonn NJW 1989, 2544 ; andererseits OLG Stuttgart NJW 1989, 2899; AG Düsseldorf NJW 1990, 1856 ;… LG Karlsruhe Urt. v. 06.06.1991 -5 S 444/90-; Behm NJW 1990, 1822; vgl. auch LG Mannheim NJW 1995, 3398 m.w.N.;… Palandt/Heinrichs BGB 55. Aufl. (1996) § 138 Rdnr. 521. Zu bemerken ist:.
- LG Osnabrück, 10.11.1995 - 2 O 60/94 Kommunikation mit sexuellen Inhalten über Btx ist nicht mit den von dem Beklagten angeführten "Sex-Telefongesprächen", die teilweise als sittenwidrig mit der Folge des nichtigen Rechtsgeschäftes angenommen werden (OLG Hamm, NJW 1989, S. 2551), vergleichbar.
Sittenwidrig kann jedoch auch schon das sexuelle Reden sein (OLG Hamm, NJW 1989, S. 2551; LG Düsseldorf, Urteil vom 03.03.1995, Az. 2 0 54/95).
- OLG Köln, 30.04.1993 - 19 U 134/92
Anschlußinhaber; Beweispflicht; Tatsache; Mißbrauch eines BTX-Anschlusses; …
Das ist etwas anderes als der Telefonsex, den die Beklagten unter Berufung auf die Entscheidung des OLG Hamm (NJW 1989, 2551) als Beispiel für Sittenwidrigkeit ins Feld führen. - OLG Jena, 11.07.2000 - 9 U 393/00
Zur Sittenwidrigkeit von Telefonsexgesprächen
Während ein Teil der Rechtsprechung (vgl. OLG Stuttgart v. 21.4.1999 - 9 U 252/98, OLGR Stuttgart 1999, 225 = MDR 1999, 1056 = NJW-RR 1999, 1430; v. 27.10.1999 - 9 U 96/99, OLGR Stuttgart 1999, 421; OLG Düsseldorf v. 8.6.1999 - 20 U 100/98, NJW-RR 1999, 1431; LG Bielefeld v. 17.12.1998 - 20 S 130/98, NJW-RR 1999, 1512 f; AG Essen v. 13.7.1989 - 24 C 64/89, NJW 1989, 3162; AG Garmisch-Partenkirchen NJW 1990, 856; OLG Hamm v. 26.1.1989 - 1 Ws 354/88, NJW 1989, 2551; AG Dortmund v. 22.1.1991 - 125 C 9751/90, MDR 1991, 535) Telefonsex -Verträge unter 0190-Servicenummern als sittenwidrig ansieht und einen Anspruch des Telekommunikationsunternehmens auf eine Vergütung insoweit ablehnt, wird demgegenüber im neueren Schrifttum und von einer Reihe von Gerichten die Auffassung vertreten, dass ein Vertrag über Telefongespräche sexuellen Inhalts gegen Entgelt nicht zwangsläufig wegen Verstoßes gegen die "guten Sitten" nach § 138 Abs. 1 BGB nichtig ist und somit grundsätzlich zivilrechtlich wirksam geschlossen werden kann (Behm, NJW 1990, 822 ff; AG Offenbach v. 13.11.1987 - 36 C 3953/87, NJW 1988, 1097; LG Krefeld ArchivPT 1998, 274 ff; OLG Koblenz MMR 1999, 725; LG Bielefeld MMR 2000, 112 f; LG Bielefeld v. 17.12.1998 - 20 S 130/98, NJW-RR 1999, 1512 ff; LG Schwerin v. 4.5.1999 - 1 O 661/98, NJW-RR 2000, 585). - LG Aachen, 31.10.1996 - 8 O 244/96 Die Kommunikation mit sexuellen Inhalten ist auch in diesem Fall nicht mit den in der Rechtsprechung teilweise als sittenwidrig bewerteten Sex-Telefongesprächen (z. B. OLG Hamm, NJW 1989, 2551) vergleichbar.
- OLG Karlsruhe, 19.02.1997 - 7 U 98/94
Zur Aufrechnung mit Gegenansprüchen aus der Lieferung von Telefon-Sex-Karten …
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Rechtsprechung
LG Wiesbaden, 30.03.1989 - 2 Js 145804/87 |
Volltextveröffentlichung
- juris (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW 1989, 2551
- StV 1990, 497