Rechtsprechung
BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87 |
Kanadische Wohnungen II
§ 123 BGB, §§ 172, 173, 142 Abs. 2 BGB, filialübergreifende Wissenszusammenrechnung;
pVV (vgl. nunmehr § 280 Abs. 1 BGB <Fassung seit 1.1.02>), Aufklärungspflichtverletzung, Wissensvorsprung, Fahrlässigkeit
Volltextveröffentlichungen (6)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Haftung für Angaben in einem Prospekt - Kauf und Eigentumserwerb einer Wohnung - Rückzahlung eines gewährten Darlehens - Schadensersatz wegen einer Beratungspflichtverletzung - Vollmachtserteilung aufgrund arglistiger Täuschung
- FIS Money Advice (Volltext/Auszüge)
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 142, 173, 176, 607
Aufklärungs- und Warnpflichten einer Bank bei Wissensvorsprung über Risiken eines zu finanzierenden Geschäfts - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW 1989, 2881
- NJW-RR 1989, 1448 (Ls.)
- ZIP 1989, 1184
- MDR 1990, 30
- WM 1989, 1368
- BB 1989, 1713
- DB 1989, 2374
Wird zitiert von ... (29) Neu Zitiert selbst (8)
- BGH, 17.04.1986 - III ZR 246/84
Tenorierung bei teilweiser erfolgreicher Vollstreckungsgegenklage
Auszug aus BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87
Es reicht aus, wenn der Wissensvorsprung für ihn erkennbar war; für den Schadensersatzanspruch wegen Verletzung (vor)vertraglicher Aufklärungspflichten genügt Fahrlässigkeit; ein arglistiges oder sittenwidriges Verhalten - wie es hier vom Berufungsgericht gefordert und verneint wird - ist nicht erforderlich (vgl.Senatsurteil vom 17. April 1986 - III ZR 246/84 = WM 1986, 1032, 1034 zu II 2 a). - BGH, 10.10.1985 - III ZR 92/84
Kreditfinanzierter Beitritt zu einer Abschreibungsgesellschaft - Im Reisegewerbe …
Auszug aus BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87
Wenn der Beklagte nur die Angaben in den Werbeunterlagen kannte, der Filialleiter der Klägerin aber genau wußte, daß diese Angaben falsch waren, liegt objektiv ein konkreter Wissensvorsprung über spezielle Risiken des zu finanzierenden Projekts vor, der nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats die Bank zur Aufklärung und Warnung verpflichtete (vgl.Senatsurteil vom 10. Oktober 1985 - III ZR 92/84 = WM 1986, 6, 7/8). - BGH, 22.06.1987 - III ZR 263/85
Aufrechnungsbefugnis der Bank bei verdecktem Treuhandkonto
Auszug aus BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87
Er hatte vorher aber die Kenntnisse, auf die es auch insoweit ankommt, im Rahmen seiner P. Tätigkeit für die Klägerin, als deren Vertreter, erworben (vgl.Senatsurteil vom 22. Juni 1987 - III ZR 263/85 = WM 1987, 922, 923; Richardi AcP 169, 385, 397, 401, 402/403).
- BGH, 25.03.1982 - VII ZR 60/81
Konto des Ehemanns - § 818 Abs. 4 BGB, § 279 BGB <Fassung bis 31.12.01>; § …
Auszug aus BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87
Zur Begründung seiner Entscheidung beruft sich der IX. Zivilsenat auf den allgemeinen Rechtsgedanken, daß derjenige, der sich bei der Erledigung bestimmter Angelegenheiten eines Vertreters bedient, die in diesem Rahmen vom Vertreter erlangte Kenntnis als eigene gelten lassen muß, sich also nicht auf eigene Unkenntnis berufen kann (vgl. BGHZ 83, 293, 296 [BGH 25.03.1982 - VII ZR 60/81]; auch schon BGHZ 41, 17, 21 [BGH 15.01.1964 - VIII ZR 236/62]; RGZ 101, 402/403). - BGH, 15.01.1964 - VIII ZR 236/62
Konkursanfechtung einer Grundschuldbestellung
Auszug aus BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87
Zur Begründung seiner Entscheidung beruft sich der IX. Zivilsenat auf den allgemeinen Rechtsgedanken, daß derjenige, der sich bei der Erledigung bestimmter Angelegenheiten eines Vertreters bedient, die in diesem Rahmen vom Vertreter erlangte Kenntnis als eigene gelten lassen muß, sich also nicht auf eigene Unkenntnis berufen kann (vgl. BGHZ 83, 293, 296 [BGH 25.03.1982 - VII ZR 60/81]; auch schon BGHZ 41, 17, 21 [BGH 15.01.1964 - VIII ZR 236/62]; RGZ 101, 402/403). - BGH, 22.04.1986 - VI ZR 133/85
Zurechnung der Kenntnisse verschiedener Bediensteter einer Behörde für den …
Auszug aus BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87
Dort kommt es darauf an, wann der für die Vorbereitung und Verfolgung der Ansprüche zuständige Bedienstete der verfügungsberechtigten Behörde die in § 852 Abs. 1 BGB vorausgesetzte Kenntnis erlangt hat (BGH Urteil vom 22. April 1986 - VI ZR 133/85 = NJW 1986, 2315, 2316 [BGH 22.04.1986 - VI ZR 133/85] m.w.Nachw.). - BGH, 01.03.1984 - IX ZR 34/83
Zurechnung der Kenntnis des Kassierers einer Großbank von der Zahlungseinstellung …
Auszug aus BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87
Näher liegt dagegen die - zur Frage der Konkursanfechtung nach § 30 Nr. 1 KO ergangene - Entscheidung des IX. Zivilsenatsvom 1. März 1984 (IX ZR 34/83 = NJW 1984, 1953, 1954) [BGH 01.03.1984 - IX ZR 34/83]. - RG, 08.03.1921 - VII 330/20
Stellvertretung im Wissen
Auszug aus BGH, 01.06.1989 - III ZR 277/87
Zur Begründung seiner Entscheidung beruft sich der IX. Zivilsenat auf den allgemeinen Rechtsgedanken, daß derjenige, der sich bei der Erledigung bestimmter Angelegenheiten eines Vertreters bedient, die in diesem Rahmen vom Vertreter erlangte Kenntnis als eigene gelten lassen muß, sich also nicht auf eigene Unkenntnis berufen kann (vgl. BGHZ 83, 293, 296 [BGH 25.03.1982 - VII ZR 60/81]; auch schon BGHZ 41, 17, 21 [BGH 15.01.1964 - VIII ZR 236/62]; RGZ 101, 402/403).
- BGH, 02.02.1996 - V ZR 239/94
Wissenszurechnung bei arbeitsteiliger Organisationsform
In diesem Sinne hat auch der III. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes mehrfach darauf abgestellt, ob ein Informationsaustausch möglich und naheliegend gewesen sei (Urteile v. 1. Juni 1989, III ZR 261/87 und III ZR 277/87, NJW 1989, 2879 und 2881). - BGH, 03.06.2008 - XI ZR 319/06
Zu den subjektiven Voraussetzungen des Verjährungsbeginns
Dass die finanzierende Bank den Darlehensnehmer über eine von ihr erkannte arglistige Täuschung des Verkäufers gemäß § 123 BGB aufzuklären hat, ist seit langem Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteile vom 1. Juli 1989 - III ZR 277/87, WM 1989, 1368, 1370 und vom 11. Februar 1999 - IX ZR 352/97, WM 1999, 678, 679). - BGH, 29.06.2010 - XI ZR 104/08
"Schrottimmobilien": BGH bestätigt Urteil zur arglistigen Täuschung mittels …
Ständige Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist es nämlich auch, dass eine finanzierende Bank den Kreditnehmer über eine von ihr erkannte arglistige Täuschung gemäß § 123 BGB ungefragt aufzuklären hat (vgl. BGHZ 168, 1, Tz. 51 ff.; BGH, Urteile vom 1. Juli 1989 - III ZR 277/87, WM 1989, 1368, 1370, vom 11. Februar 1999 - IX ZR 352/97, WM 1999, 678, 679 und vom 17. Oktober 2006 - XI ZR 205/05, WM 2007, 114, Tz. 16).
- BGH, 24.01.1992 - V ZR 262/90
Begriff des "Wissenvertreters" und Zurechnung seines Wissens analog § 166 BGB zu …
Darin unterscheidet sich der Fall von den Sachverhalten, welche den von der Revision in Bezug genommenen Entscheidungen des Bundesgerichtshofes (…Urt. v. 1. März 1984, IX ZR 34/83, NJW 1984, 1953 [BGH 01.03.1984 - IX ZR 34/83];… Urt. v. 1. Juni 1989, III ZR 261/67, NJW 1989, 2879; Urt. v. 1. Juni 1989, III ZR 277/87, NJW 1989, 2881) zu Grunde liegen.In entsprechender Anwendung der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes zur Wissenszusammenrechnung im Verhältnis verschiedener Bankfilialen (BGH, Urt. v. 1. Juni 1989, III ZR 261/87 und III ZR 277/87 aaO) kann es unter Umständen geboten sein, das Aktenwissen eines an dem konkreten Rechtsgeschäft nicht beteiligten Amtes der Gemeinde dann zuzurechnen, wenn der sachliche Zusammenhang der in verschiedenen Ämtern angefallenen Vorgänge bekannt, ein Informationsaustausch daher möglich und nahe liegend war.
- BGH, 17.10.2006 - XI ZR 205/05
Beratungspflichten der Bank bei Abschluss eines Grundstückskaufvertrages zum …
Die kreditgebende Bank trifft, was das Berufungsgericht nicht berücksichtigt hat, eine Aufklärungs- und Warnpflicht nämlich auch dann, wenn sie bei Vertragsschluss weiß, dass für die Bewertung des Kaufobjektes wesentliche Umstände durch Manipulation verschleiert wurden (vgl. Senatsurteil vom 17. Dezember 1991 - XI ZR 8/91, WM 1992, 216, 218), oder dass der Vertragsschluss ihres Kunden auf einer arglistigen Täuschung des Verkäufers im Sinne des § 123 BGB (vgl. BGH, Urteile vom 1. Juli 1989 - III ZR 277/87, WM 1989, 1368, 1370 und vom 11. Februar 1999 - IX ZR 352/97, WM 1999, 678, 679) bzw. auf einer vorsätzlichen culpa in contrahendo beruht. - BGH, 27.05.2008 - XI ZR 132/07
Verjährung von Schadensersatzansprüchen wegen vorvertraglichen …
Dass die finanzierende Bank den Darlehensnehmer über eine von ihr erkannte arglistige Täuschung des Verkäufers gemäß § 123 BGB aufzuklären hat, ist seit langem Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (vgl. BGH, Urteile vom 1. Juli 1989 - III ZR 277/87, WM 1989, 1368, 1370 und vom 11. Februar 1999 - IX ZR 352/97, WM 1999, 678, 679). - BGH, 15.12.2005 - IX ZR 227/04
Wirksamkeit einer Verfügung über ein Bankguthaben bei Anordnung der vorläufigen …
Dazu kann ein Informationsfluss von unten nach oben, aber auch ein horizontaler, filialübergreifender Austausch erforderlich sein (…BGH, Urt. v. 1. Juni 1989 - III ZR 261/87, WM 1989, 1364, 1367; v. 1. Juni 1989 - III ZR 277/87, WM 1989, 1368, 1369 f.; v. 15. Januar 2004 - IX ZR 152/00, WM 2004, 720, 722). - BGH, 18.01.2005 - XI ZR 201/03
Zurechnung des Wissens eines in einer Filiale tätigen Bankangestellten; …
Einen solch konkreten Wissensvorsprung in bezug auf ein spezielles Risiko des zu finanzierenden Vorhabens besitzt ein Kreditinstitut zum Beispiel dann, wenn es weiß oder damit rechnet, daß wertbildende Faktoren durch Manipulationen verschleiert wurden (Senatsurteil vom 17. Dezember 1991 - XI ZR 8/91, WM 1992, 216, 218) oder daß der Kreditnehmer von den Geschäftspartnern arglistig getäuscht wurde (BGH, Urteile vom 1. Juni 1989 - III ZR 277/87, WM 1989, 1368, 1370 und vom 11. Februar 1999 - IX ZR 352/97, WM 1999, 678, 679). - BGH, 17.06.1994 - V ZR 204/92
Abtretung des Eigentumsübertragungsanspruchs nach Auflassung des Kaufgrundstücks; …
Voraussetzung für einen auf Verschulden bei Vertragsschluß gestützten Anspruch ist aber grundsätzlich, daß derjenige, gegen den der Vorwurf der Pflichtverletzung erhoben wird, die aufklärungsbedürftige Tatsache kennt (BGH, Urt. v. 1. Juni 1989, III ZR 277/87, BGHR BGB vor § 1/Verschulden bei Vertragsschluß - Aufklärungspflicht 25;… v. 3. Dezember 1991, XI ZR 300/90, BGHR BGB vor § 1/Verschulden bei Vertragsschluß - Aufklärungspflicht 49;… Beschl. v. 28. Januar 1992, XI ZR 301/90, BGHR BGB vor § 1/Verschulden bei Vertragsschluß - Aufklärungspflicht 52). - BGH, 09.02.1990 - V ZR 200/88
Formularmäßige Beschränkung der Abtretung des Anspruchs auf Rückgewähr einer …
Da dieser Schutz bei Kenntnis von der Abtretung versagt, laufen große Kreditinstitute bei freier Abtretbarkeit von Grundschuldrückgewähransprüchen Gefahr, daß ihnen die Kenntnis eines mit der Sache sonst nicht befaßten Angestellten über eine Abtretung zugerechnet wird (…vgl. BGH Urt. v. 1. März 1984, IX ZR 34/83, NJW 1984, 1953 [BGH 01.03.1984 - IX ZR 34/83]; Urt. v. 1. Juni 1989, III ZR 277/87, WM 1989, 1368) und sie deswegen doppelt in Anspruch genommen werden. - BGH, 11.02.1999 - IX ZR 352/97
Haftung eines Kreditinstituts für das Verschweigen von wesentlichen Eigenschaften …
- BGH, 01.10.1999 - V ZR 218/98
Umfang der Nachforschungspflicht einer Gemeinde zu Altlasten auf zu verkaufendem …
- OLG Brandenburg, 10.10.2007 - 4 U 20/07
Haftungsklausel unwirksam: Investitionsbank des Landes Brandenburg kann …
- BGH, 03.06.2008 - XI ZR 318/06
Beginn der Verjährung von Schadensersatzansprüchen wegen vorvertraglichen …
- BGH, 07.11.1991 - III ZR 118/90
Aufklärungspflicht eines im Rahmen eines Kapitalanlagemodells tätigen Treuhänders
- BGH, 19.01.1993 - XI ZR 76/92
Grob fahrlässiger Erwerb eines abhandengekommenen Inhaberverrechnungsschecks
- LG Berlin, 17.08.2005 - 22 O 127/05
- BGH, 19.10.1989 - III ZR 92/88
Zurechnung von Pflichtverletzungen des Filialleiters einer Bank im Rahmen der …
- OLG Hamm, 02.02.2012 - 5 U 110/11
Hemmung der Verjährung durch Anbringung eines Prozesskostenhilfegesuchs
- OLG Dresden, 09.04.2008 - 8 U 1819/07
Fortwirkung einer Haustürsituation - Wertermittlung nach der …
- OLG München, 03.05.2002 - 21 U 5239/01
Verstoß des Geschäftsbesorgungsvertrages gegen Rechtsberatungsgesetz führt nicht …
- FG Schleswig-Holstein, 03.08.2006 - 5 V 69/06
Ämterübergreifender Informationsaustausch - Kenntnis der Zahlungseinstellung und …
- BGH, 15.03.1990 - I ZR 149/88
Aufwendungsersatzanspruch des Auftragnehmers bei Kündigung eines …
- LG Berlin, 24.05.2007 - 21 O 4/07
Subventionierung: Schadensersatzanspruch einer Immobilien-Fondsgesellschaft wegen …
- OLG München, 26.04.2002 - 21 U 4618/01
Verstoß des Geschäftsversorgungsvertrages gegen Rechtsberatungsgesetz führt nicht …
- LG Dortmund, 22.11.2013 - 3 O 213/13
Haftung der kreditgebenden Bank im Zusammenhang mit einer Geldanlage (hier: …
- OLG Köln, 20.12.2001 - 12 U 258/99
- KG, 24.06.2004 - 19 U 1/04
Darlehensvertrag zwischen einem Kreditinstitut und einer "Fonds-KG": …
- LG Berlin, 20.02.2003 - 9 O 659/01