Weitere Entscheidung unten: BFH, 21.12.1990

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   BFH, 09.08.1990 - X R 5/88   

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BFH, 09.08.1990 - X R 5/88 (https://dejure.org/1990,508)
BFH, Entscheidung vom 09.08.1990 - X R 5/88 (https://dejure.org/1990,508)
BFH, Entscheidung vom 09. August 1990 - X R 5/88 (https://dejure.org/1990,508)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Simons & Moll-Simons

    AO 1977 § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. d, § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; GewStG § 10a, § 36 Abs. 3 i.d.F. des StBereinG 1986; EStG § 10d

  • Wolters Kluwer

    Rückwirkung - Änderung - Bescheid

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

In Nachschlagewerken

  • smartsteuer.de | Lexikon des Steuerrechts
    Aufhebung und Änderung von Steuerbescheiden
    Ereignis mit Wirkung für die Vergangenheit i.S.d. § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO
    Änderung steuerrechtlicher Normen

Papierfundstellen

  • BFHE 162, 355
  • NJW 1991, 1704 (Ls.)
  • BB 1990, 2400
  • BB 1991, 467
  • DB 1991, 26
  • BStBl II 1991, 55
 
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Wird zitiert von ... (38)Neu Zitiert selbst (17)

  • BVerfG, 14.03.1963 - 1 BvL 28/62

    Verfassungsrechtliche Prüfung der Beschränkung einer rückwirkend begünstigenden

    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    Die Vorschrift des § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. d AO 1977 bringt jedenfalls zum Ausdruck, daß wegen der Bedeutung, die dem Institut der Bestandskraft für die Rechtssicherheit zukommt, bei Steuerbescheiden für ein in sich geschlossenes überschaubares Korrektursystem gesorgt werden muß (zur Bedeutung der Bestandskraft für die Rechtssicherheit vgl. Beschluß des Bundesverfassungsgerichts - BVerfG - vom 14. März 1963 1 BvL 28/62, BVerfGE 15, 313, 319 ff.).

    dd) Auf den Gleichheitsgrundsatz kann sich die Klägerin mit Erfolg ebenfalls nicht berufen, weil bestandskräftige (rechtskräftige) Einzelfallregelungen von der Rechtsordnung im Vergleich zu noch anfechtbaren Entscheidungen derart anders gewichtet werden, daß sie selbst bei Nichtigkeit ihrer Rechtsgrundlage unberührt bleiben (§ 79 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht - BVerfGG - vgl. BVerfG-Beschlüsse in BVerfGE 15, 313, 319 ff., und vom 15. Februar 1978 2 BvL 8/74, BVerfGE 48, 1, 22).

  • BFH, 12.07.1989 - X R 8/84

    Antrag auf Realsplittung bei nachträglicher Zustimmung des Leistungsempfängers

    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    Aus dem Wortsinn und dem Zweck der Korrekturvorschrift ergibt sich folgendes: Das Ereignis muß nachträglich - d.h. nach Erlaß des aufzuhebenden oder zu ändernden Bescheides (BFH-Urteile vom 26. Oktober 1988 II R 55/86, BFHE 154, 493, BStBl II 1989, 75, und vom 12. Juli 1989 X R 8/84, BFHE 157, 484, BStBl II 1989, 957) - eingetreten sein; es muß den Sachverhalt verändern und dabei derart in die Vergangenheit zurückwirken, daß ein Bedürfnis besteht, eine schon endgültige (bestandskräftig getroffene) Regelung i.S. der §§ 118, 157 AO 1977 an die Sachverhaltsänderung anzupassen (BFH in BFHE 157, 484, BStBl II 1989, 957, und im Urteil vom 27. September 1988 VIII R 432/83, BFHE 155, 83, 89, BStBl II 1989, 225, 228, m.w.N.).

    Daß § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO 1977 nur Veränderungen der zu beurteilenden Sachlage, nicht aber die Kriterien einer solchen Beurteilung betrifft, folgt vor allem aus der Stellung und Bedeutung der Vorschrift im System des Abgabenrechts: Es ist nicht Aufgabe einer allgemeinen Korrekturregelung, eine generelle Antwort darauf zu geben, ob ein Ereignis ausnahmsweise - entgegen dem grundsätzlich im Steuerrecht geltenden Rückwirkungsverbot - in die Vergangenheit zurückwirken darf; dies ist vielmehr den speziellen Normen des materiellen Steuerrechts vorbehalten (erkennender Senat in BFHE 157, 484, BStBl II 1989, 957, 958).

  • Drs-Bund, 07.11.1975 - BT-Drs 7/4292
    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    Sowohl in der amtlichen Begründung zu § 156 des Entwurfs (BTDrucks VI/1982, S. 154/155) als auch in der Begründung zur endgültigen Fassung des § 175 AO 1977 (Bericht des Finanzausschusses BTDrucks 7/4292, S. 34) ist klargestellt, daß insoweit gegenüber dem bis dahin geltenden § 4 Abs. 3 Ziff. 2 StAnpG keine inhaltliche Änderung beabsichtigt war.
  • Drs-Bund, 19.03.1971 - BT-Drs VI/1982
    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    Sowohl in der amtlichen Begründung zu § 156 des Entwurfs (BTDrucks VI/1982, S. 154/155) als auch in der Begründung zur endgültigen Fassung des § 175 AO 1977 (Bericht des Finanzausschusses BTDrucks 7/4292, S. 34) ist klargestellt, daß insoweit gegenüber dem bis dahin geltenden § 4 Abs. 3 Ziff. 2 StAnpG keine inhaltliche Änderung beabsichtigt war.
  • BFH, 26.10.1988 - II R 55/86

    Nachträgliches Ereignis i. S. des § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO nur bei Änderung

    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    Aus dem Wortsinn und dem Zweck der Korrekturvorschrift ergibt sich folgendes: Das Ereignis muß nachträglich - d.h. nach Erlaß des aufzuhebenden oder zu ändernden Bescheides (BFH-Urteile vom 26. Oktober 1988 II R 55/86, BFHE 154, 493, BStBl II 1989, 75, und vom 12. Juli 1989 X R 8/84, BFHE 157, 484, BStBl II 1989, 957) - eingetreten sein; es muß den Sachverhalt verändern und dabei derart in die Vergangenheit zurückwirken, daß ein Bedürfnis besteht, eine schon endgültige (bestandskräftig getroffene) Regelung i.S. der §§ 118, 157 AO 1977 an die Sachverhaltsänderung anzupassen (BFH in BFHE 157, 484, BStBl II 1989, 957, und im Urteil vom 27. September 1988 VIII R 432/83, BFHE 155, 83, 89, BStBl II 1989, 225, 228, m.w.N.).
  • BFH, 14.11.1989 - VIII R 209/85

    Berichtigung nach § 10d Sätze 2 und 3 EStG 1979 bei irrtümlich gewährtem

    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    a) Die Vorschrift des § 10a GewStG selbst enthält, im Unterschied zu der entsprechenden Bestimmung des § 10d EStG, keine spezielle Korrekturregelung: Während im Einkommensteuerrecht seit dem Inkrafttreten des Einkommensteueränderungsgesetzes (EStÄndG) vom 20. April 1976 (BGBl I 1976, 1054) zur Verwirklichung des Verlustabzugs prinzipiell uneingeschränkte Möglichkeiten zur Änderung bestandskräftiger Einkommensteuerbescheide eröffnet sind (vgl. § 10d Satz 2 und 3 EStG a.F. und § 10d Abs. 1 Satz 2 und 3 EStG n.F.; dazu die Urteile des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 14. November 1989 VIII R 36/88, BFHE 160, 217, BStBl II 1990, 618 und VIII R 209/85, BFHE 160, 219, BStBl II 1990, 620; von Groll in Kirchhof/Söhn, Kommentar zum Einkommensteuergesetz, § 10d Rdnr. A 144 und Rdnr. B 370 ff. m.w.N.), beschränkt sich § 10a GewStG auf eine rein materiell-rechtliche Regelung des Verlustabzugs.
  • BFH, 28.10.1964 - I 143/64 S

    Vereinbarkeit der Regelung, dass Entscheidungen bestehen bleiben die auf nichtig

    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    Ob und inwieweit es zweckmäßig, erlaubt und geboten ist, bestandskräftige Steuerbescheide in eine Rückwirkungsanordnung einzubeziehen, kann im Interesse des durch Bestandskraft und Rechtskraft gesicherten Vertrauensschutzes nicht abstrakt und allgemein, sondern nur von Fall zu Fall, für jede Gesetzesänderung gesondert entschieden werden (vgl. auch die BFH-Urteile vom 7. Oktober 1964 I 294/62 U, BFHE 80, 508, BStBl III 1964, 657, und vom 28. Oktober 1964 I 143/64 S, BFHE 81, 542, BStBl III 1965, 196, die im Rahmen der insoweit inhaltlich unveränderten früheren Rechtslage der Nichtigerklärung einer Norm durch das BVerfG keine rückwirkende Bedeutung beimessen).
  • BFH, 21.12.1960 - II 244/56 U

    Anerkennung der Rechtswirkungen einer gesetzlichen Ehe nach dem Gesetz über die

    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    c) Etwas anderes gilt in den Fällen, in denen die rückwirkende Änderung außersteuerrechtlicher Normen dazu führt, daß ein bestandskräftig geregelter Einzelfall (Sachverhalt) nachträglich umgestaltet wird (wie z.B. in dem vom BFH im Urteil vom 21. Dezember 1960 II 244/56 U, BFHE 72, 203, BStBl III 1961, 77 entschiedenen Fall der Auswirkungen einer rückwirkenden Änderung des familienrechtlichen Status des Steuerschuldners auf die bestandskräftig festgesetzte Erbschaftsteuerschuld).
  • BFH, 27.09.1988 - VIII R 432/83

    Bei der Gewährung des Verlustrücktrags sind innerhalb des Korrekturspielraums

    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    Aus dem Wortsinn und dem Zweck der Korrekturvorschrift ergibt sich folgendes: Das Ereignis muß nachträglich - d.h. nach Erlaß des aufzuhebenden oder zu ändernden Bescheides (BFH-Urteile vom 26. Oktober 1988 II R 55/86, BFHE 154, 493, BStBl II 1989, 75, und vom 12. Juli 1989 X R 8/84, BFHE 157, 484, BStBl II 1989, 957) - eingetreten sein; es muß den Sachverhalt verändern und dabei derart in die Vergangenheit zurückwirken, daß ein Bedürfnis besteht, eine schon endgültige (bestandskräftig getroffene) Regelung i.S. der §§ 118, 157 AO 1977 an die Sachverhaltsänderung anzupassen (BFH in BFHE 157, 484, BStBl II 1989, 957, und im Urteil vom 27. September 1988 VIII R 432/83, BFHE 155, 83, 89, BStBl II 1989, 225, 228, m.w.N.).
  • BFH, 07.10.1964 - I 294/62 U

    Vorliegen einer Verfahrensrüge - Feststellung eines Gewerbesteuermeßbetrages

    Auszug aus BFH, 09.08.1990 - X R 5/88
    Ob und inwieweit es zweckmäßig, erlaubt und geboten ist, bestandskräftige Steuerbescheide in eine Rückwirkungsanordnung einzubeziehen, kann im Interesse des durch Bestandskraft und Rechtskraft gesicherten Vertrauensschutzes nicht abstrakt und allgemein, sondern nur von Fall zu Fall, für jede Gesetzesänderung gesondert entschieden werden (vgl. auch die BFH-Urteile vom 7. Oktober 1964 I 294/62 U, BFHE 80, 508, BStBl III 1964, 657, und vom 28. Oktober 1964 I 143/64 S, BFHE 81, 542, BStBl III 1965, 196, die im Rahmen der insoweit inhaltlich unveränderten früheren Rechtslage der Nichtigerklärung einer Norm durch das BVerfG keine rückwirkende Bedeutung beimessen).
  • BVerfG, 15.02.1978 - 2 BvL 8/74

    Fehlerberichtigung im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens

  • OVG Rheinland-Pfalz, 16.01.1986 - 12 A 97/85
  • BFH, 14.11.1989 - VIII R 36/88

    Berichtigung nach § 10d Sätze 2 und 3 EStG 1979 bei irrtümlich gewährtem

  • FG Rheinland-Pfalz, 11.02.1982 - 5 K 314/81
  • FG München, 28.03.1988 - XIII 125/87
  • VG Gelsenkirchen, 02.11.1989 - 16 K 561/88
  • Drs-Bund, 21.05.1975 - BT-Drs 7/3667
  • FG Hamburg, 31.07.2018 - 1 K 92/18

    Änderung bestandskräftiger Steuerbescheide infolge einer Gesetzesänderung -

    Bei rückwirkenden Änderungen aufgrund außersteuerrechtlicher Gesetze bedarf es grundsätzlich keiner weiteren gesetzlichen Anordnung der Durchbrechung der Bestandskraft (im Anschluss an BFH XI R 98/97 und BFH X R 5/88).

    Ein nachträgliches Ereignis mit steuerlicher Rückwirkung muss demgemäß zu einer Änderung des Sachverhalts führen, den die Finanzbehörde bei der Steuerfestsetzung zugrunde gelegt hat, und nicht nur zu einer veränderten rechtlichen Beurteilung des nämlichen Sachverhalts (vgl. Beschluss des Großen Senats des BFH vom 19.07.1993 GrS 2/92, BFHE 172, 66, BStBl II 1993, 897; BFH-Urteil vom 09.08.1990 X R 5/88, BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55).

    Ob und inwieweit es zweckmäßig, erlaubt und geboten ist, bestandskräftige Steuerbescheide in eine Rückwirkungsanordnung einzubeziehen, kann im Interesse des durch Bestandskraft und Rechtskraft gesicherten Vertrauensschutzes nicht abstrakt und allgemein, sondern nur von Fall zu Fall, für jede Gesetzesänderung gesondert entschieden werden (BFH-Urteil vom 09.08.1990 X R 5/88, BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55; BFH-Urteil vom 12.07.2017 I R 86/15, BFHE 259, 200, BStBl II 2018, 138, m. w. N.).

    Eine rückwirkende Änderung steuerrechtlicher Vorschriften gestaltet nicht den bereits bestandskräftig geregelten Einzelfall i. S. der §§ 118, 155 AO (den Sachverhalt), sondern wirkt lediglich auf die rechtlichen Grundlagen eines solchen Steuerverwaltungsakts ein (BFH-Urteil vom 09.08.1990 X R 5/88, BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55; BFH-Urteil vom 12.07.2017 I R 86/15, BFHE 259, 200, BStBl II 2018, 138, m. w. N.).

    Die Einbeziehung bestandskräftig (oder rechtskräftig) abgeschlossener Fälle in die Rückwirkung muss sich deshalb unmittelbar aus dem Gesetz ergeben, entweder aus dem Zusammenwirken einer speziellen Korrekturregelung und einer entsprechenden materiellen Rückwirkungsanordnung oder aber dadurch, dass die spezialgesetzliche Rückwirkungsanordnung die Durchbrechung der Bestandskraft (bzw. der Rechtskraft) ausdrücklich mit einschließt (BFH-Urteil vom 09.08.1990 X R 5/88, BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55; BFH-Urteil vom 12.07.2017 I R 86/15, BFHE 259, 200, BStBl II 2018, 138, m. w. N.).

    Etwas anderes gilt allerdings in den Fällen, in denen die rückwirkende Änderung außersteuerrechtlicher Normen dazu führt, dass ein bestandskräftig geregelter Einzelfall (Sachverhalt) nachträglich umgestaltet wird (BFH-Urteil vom 09.08.1990 X R 5/88, BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55, m. w. N.; BFH, Urteil vom 22.09.1999 XI R 98/97, BFHE 190, 13, BStBl II 2000, 115, jeweils m. w. N.).

    Der erkennende Senat vermag nicht festzustellen, dass das Konzept der Bestandskraft ein in dem Sinne tragendes Prinzip des deutschen Rechts oder jedenfalls des Abgabenrechts ist, dass es für eine Änderung bestandskräftiger Bescheide einer ausdrückliche Anordnung der Durchbrechung der Bestandskraft im Änderungsgesetz bedarf (vgl. auch BFH-Urteil vom 09.08.1990 X R 5/88, BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55, m. w. N.; BFH-Urteil vom 22.09.1999 XI R 98/97, BFHE 190, 13, BStBl II 2000, 115).

  • BFH, 12.07.2017 - I R 86/15

    Blockwahlrecht nach § 34 Abs. 7 Satz 8 Nr. 2 KStG 2002 i.d.F. des Korb

    Ein nachträgliches Ereignis mit steuerlicher Rückwirkung muss demgemäß zu einer Änderung des Sachverhalts führen, den die Finanzbehörde bei der Steuerfestsetzung zugrunde gelegt hat, und nicht nur zu einer veränderten rechtlichen Beurteilung des nämlichen Sachverhalts (vgl. Beschluss des Großen Senats des BFH in BFHE 172, 66, BStBl II 1993, 897; BFH-Urteil vom 9. August 1990 X R 5/88, BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55).

    Eine rückwirkende Änderung steuerrechtlicher Vorschriften gestaltet nicht den bereits bestandskräftig geregelten Einzelfall i.S. der §§ 118 Satz 1, 155 AO (den Sachverhalt), sondern wirkt lediglich auf die rechtlichen Grundlagen eines solchen Steuerverwaltungsakts ein (BFH-Urteil in BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55).

    (4) Es ist indessen nicht Aufgabe einer allgemeinen Korrekturregelung, eine generelle Antwort darauf zu geben, ob ein Ereignis ausnahmsweise --entgegen dem grundsätzlich im Steuerrecht geltenden Rückwirkungsverbot-- in die Vergangenheit zurückwirken darf; dies ist vielmehr den speziellen Normen des materiellen Steuerrechts vorbehalten (BFH-Urteil in BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55).

    Die Einbeziehung bestandskräftig (oder rechtskräftig) abgeschlossener Fälle in die Rückwirkung muss sich deshalb unmittelbar aus dem Gesetz ergeben, entweder aus dem Zusammenwirken einer speziellen Korrekturregelung und einer entsprechenden materiellen Rückwirkungsanordnung oder aber dadurch, dass die spezialgesetzliche Rückwirkungsanordnung die Durchbrechung der Bestandskraft (bzw. der Rechtskraft) ausdrücklich mit einschließt (BFH-Urteil in BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55).

  • BFH, 03.03.2005 - III R 22/02

    Wahl der getrennten Veranlagung als rückwirkendes Ereignis

    Ob ein Ereignis in die Vergangenheit zurückwirkt, ist den Normen des materiellen Steuerrechts zu entnehmen (so schon BFH-Urteil vom 9. August 1990 X R 5/88, BFHE 162, 355, BStBl II 1991, 55).
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Rechtsprechung
   BFH, 21.12.1990 - VI R 10/86   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1990,1261
BFH, 21.12.1990 - VI R 10/86 (https://dejure.org/1990,1261)
BFH, Entscheidung vom 21.12.1990 - VI R 10/86 (https://dejure.org/1990,1261)
BFH, Entscheidung vom 21. Dezember 1990 - VI R 10/86 (https://dejure.org/1990,1261)
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Volltextveröffentlichungen (4)

Papierfundstellen

  • BFHE 163, 400
  • NJW 1991, 1704
  • BB 1991, 1475
  • BB 1991, 969
  • DB 1991, 1104
  • BStBl II 1991, 437
 
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Wird zitiert von ... (12)Neu Zitiert selbst (6)

  • BVerfG, 01.12.1982 - 1 BvR 607/82

    Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Zusammenhang mit Postlaufzeiten

    Auszug aus BFH, 21.12.1990 - VI R 10/86
    Rechtsmittelfristen können bis zum letzten Tage ausgeschöpft werden, ohne daß der Rechtsmittelführer die Ausnutzung der Frist zu rechtfertigen hätte (Beschlüsse des BVerfG vom 3. Juni 1975 2 BvR 99/74, BVerfGE 40, 42; und vom 1. Dezember 1982 1 BvR 607/82, BVerfGE 62, 334; s. auch Tipke/Kruse, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 13. Aufl., § 110 AO 1977 Tz. 21 m.w.N.).

    Auf die ausgehängten "Übersichten wichtiger Postlaufzeiten" muß er sich verlassen können, ohne daß es einer weiteren Prüfung bedarf, ob ein fristgerechter Zugang auch sichergestellt ist (BVerfG in BVerfGE 62, 334, 337).

  • BVerfG, 05.02.1980 - 2 BvR 914/79

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand

    Auszug aus BFH, 21.12.1990 - VI R 10/86
    Auch wer sich am letzten Tag einer Frist auf die normale Beförderungsdauer verlasse, verletze keine Sorgfaltspflichten (Beschluß des BVerfG vom 5. Februar 1980 2 BvR 914/79, BVerfGE 53, 148, BStBl II 1980, 544).
  • BFH, 05.02.1982 - VI R 124/81
    Auszug aus BFH, 21.12.1990 - VI R 10/86
    Die Vorentscheidung weiche von den Urteilen des BFH vom 12. März 1980 I R 148/76 (BFHE 130, 361, BStBl II 1980, 514) und vom 5. Februar 1982 VI R 124/81 (nicht veröffentlicht) ab.
  • BFH, 12.03.1980 - I R 148/76

    Verfassungsbeschwerde - Wiedereinsetzung in den vorigen Stand - Aufhebung eines

    Auszug aus BFH, 21.12.1990 - VI R 10/86
    Die Vorentscheidung weiche von den Urteilen des BFH vom 12. März 1980 I R 148/76 (BFHE 130, 361, BStBl II 1980, 514) und vom 5. Februar 1982 VI R 124/81 (nicht veröffentlicht) ab.
  • BVerfG, 03.06.1975 - 2 BvR 99/74

    Wiedereinsetzung in den vorigen Stand - Postlaufzeiten

    Auszug aus BFH, 21.12.1990 - VI R 10/86
    Rechtsmittelfristen können bis zum letzten Tage ausgeschöpft werden, ohne daß der Rechtsmittelführer die Ausnutzung der Frist zu rechtfertigen hätte (Beschlüsse des BVerfG vom 3. Juni 1975 2 BvR 99/74, BVerfGE 40, 42; und vom 1. Dezember 1982 1 BvR 607/82, BVerfGE 62, 334; s. auch Tipke/Kruse, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 13. Aufl., § 110 AO 1977 Tz. 21 m.w.N.).
  • BVerfG, 25.10.1978 - 1 BvR 761/78

    Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Verzögerungen der Briefbeförderung und

    Auszug aus BFH, 21.12.1990 - VI R 10/86
    Zwar hat das BVerfG in seinem Beschluß vom 25. Oktober 1978 1 BvR 761, 806/78 (Neue Juristische Wochenschrift 1979, 641) Fälle für denkbar gehalten, in denen es verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden wäre, wenn ein Gericht bei verspäteter Postzustellung ein Verschulden des Bürgers deswegen annimmt, weil er die Verzögerung habe voraussehen können.
  • BFH, 14.10.2003 - IX R 68/98

    Bekanntgabe: Verlängerung der Dreitagesfrist

    Andernfalls würde die mit dem (vermuteten) Zugang beginnende Rechtsbehelfsfrist, die der Steuerpflichtige als Überlegungs- und Bearbeitungsfrist grundsätzlich voll nutzen können soll (st.Rspr., vgl. z.B. BFH-Urteil vom 21. Dezember 1990 VI R 10/86, BFHE 163, 400, BStBl II 1991, 437) unzulässig verkürzt, weil dann die Rechtsbehelfsfrist bereits am Sonntag beginnt, obwohl an diesem Tag keine Möglichkeit des Zugangs bestand und am Sonnabend eine Abholung vom Postamt aus dem Postfach nicht erwartet werden konnte.
  • BGH, 13.05.2004 - V ZB 62/03

    Verschulden des Prozessbevollmächtigten bei Versäumung von Fristen durch

    nur bei juris; Beschl. v. 30. September 2003, VI ZB 60/02, BGH-Report 2004, 124) und der anderen obersten Gerichtshöfe des Bundes (BAG, NJW 1995, 548, 549 und 2575; BFH, NJW 1991, 1704; BSG, Urt. v. 30. September 1996, 10 RAr 1/96, veröff. bei juris; BVerwG Buchholz 310 § 60 VwGO Nr. 154, 166; NJW 1990, 2639, 2640) dürfen dem Bürger Verzögerungen der Briefbeförderung oder Briefzustellung durch die Deutsche Post AG nicht als Verschulden angerechnet werden.
  • BFH, 17.09.2002 - IX R 68/98

    Bekanntgabefiktion: Verlängerung des Dreitageszeitraumes

    Andernfalls würde die mit dem (vermuteten) Zugang beginnende Rechtsbehelfsfrist, die der Steuerpflichtige als Überlegungs- und Bearbeitungsfrist grundsätzlich voll nutzen können soll (st. Rspr., vgl. z.B. BFH-Urteil vom 21. Dezember 1990 VI R 10/86, BFHE 163, 400, BStBl II 1991, 437) unzulässig verkürzt, weil dann die Rechtsbehelfsfrist bereits am Sonntag beginnt, obwohl an diesem Tag keine Möglichkeit des Zugangs bestand und am Sonnabend eine Abholung vom Postamt aus dem Postfach nicht erwartet werden konnte.
  • BFH, 06.04.1995 - VIII B 61/94

    Gewährung einer Wiedereinsetzung in den vorigen Stand ohne besonderen Antrag

    Versagen diese Vorkehrungen, dürfen Verzögerungen der Briefbeförderung nicht dem Rechtschutzsuchenden als Verschulden angerechnet werden (Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts -- BVerfG -- vom 3. November 1982 2 BvR 1145/81, BVerfGE 62, 216, 221, m. w. N.; vom 1. Dezember 1982 1 BvR 607/82, BVerfGE 62, 334, 337 [BVerfG 01.12.1982 - 1 BvR 607/82], m. w. N.; BFH-Beschluß vom 15. Juli 1992 X B 13/92, BFH/NV 1992, 763, 764; Urteil vom 21. Dezember 1990 VI R 10/86, BFHE 163, 400, BStBl II 1991, 437, 438).
  • VGH Hessen, 30.09.1992 - 12 TG 947/92

    Unerlaubte Einreise eines Negativstaaters mit unzureichendem Visum;

    Allein die Nichteinhaltung der Regellaufzeit bei früheren Postsendungen macht die Überschreitung der amtlichen Regellaufzeit bei späteren Sendungen nicht voraussehbar (BFH, 21.12.1990 -6 R 10/86-, NJW 1991, 1704).
  • FG Saarland, 03.01.2002 - 1 K 243/99

    Abgabe einer Einkommensteuererklärung auf Kopie des amtlichen Vordrucks

    Er ist im Rahmen der von der Deutschen Post AG verlautbarten Regellaufzeiten auch nicht gehalten, zusätzliche Vorkehrungen zur Fristwahrung zu treffen (vgl. BFH-Urteil vom 21. Dezember 1990 VI R 10/86, BStBl II 1991, 437, 438).
  • BFH, 21.10.1996 - VI R 4/94

    Unzulässigkeit einer Klage wegen Versäumung der Klagefrist

    Nach ständiger Rechtsprechung hat jedoch ein Verfahrensbeteiligter, der eine Rechtsbehelfsfrist -- zulässigerweise -- bis zum letztmöglichen Zeitpunkt ausnutzt, Verzögerungen der Briefbeförderung durch die Post nicht zu vertreten (vgl. Urteil des Bundesfinanzhofs -- BFH -- vom 21. Dezember 1990 VI R 10/86, BFHE 163, 400, BStBl II 1991, 437, m. w. N.).
  • BGH, 07.04.1993 - XII ZB 38/93

    Verschulden für Nichteinhaltung einer Frist bei Überschreitung der regulären

    Es war ihm deshalb verwehrt, davon auszugehen, der Anwalt habe seine Sorgfaltspflicht verletzt, weil er in Thüringen mit einer Verzögerung der Briefbeförderung durch die Post habe rechnen müssen (vgl. auch BFH NJW 1991, 1704).
  • LSG Baden-Württemberg, 15.06.2009 - L 1 AS 3124/07
    Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (z.B. NJW 1992, 1952; 1994, 244, 245 und 1854; 1995, 1210, 1211 und 2546, 2547), des Bundesgerichtshofs (zuletzt: Beschluss vom 13. Mai 2004 - V ZB 62/03, zitiert nach Juris) und der anderen obersten Gerichtshöfe des Bundes (BAG, NJW 1995, 548, 549 und 2575; BFH, NJW 1991, 1704; BSG, Urt. v. 30. September 1996, 10 RAr 1/96, zitiert nach Juris; BVerwG Buchholz 310 § 60 VwGO Nr. 154, 166; NJW 1990, 2639, 2640) darf der Bürger darf darauf vertrauen, dass die Postlaufzeiten eingehalten werden, die seitens der Deutsche Post AG für den Normalfall festgelegt werden.
  • VG Lüneburg, 22.06.2005 - 1 A 286/03

    Arzneimittel; Beihilfe; Brieflaufzeit; Impfkommission; Jahresfrist;

    Bei einfachem Brief darf der Absender sich auf die üblichen Brieflaufzeiten oder auf eine Auskunft des Postamtes (BGH, NJW-RR 1990, 508) verlassen, sofern der Brief ordnungsgemäß adressiert und frankiert war (BFH NJW 1991, 1704).
  • FG Rheinland-Pfalz, 22.03.2004 - 5 K 1234/02

    Zur Frage eines außerhäuslichen Arbeitszimmers

  • FG Berlin, 11.11.1999 - 8 K 8761/97
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