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   BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91   

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BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91 (https://dejure.org/1992,839)
BGH, Entscheidung vom 12.02.1992 - XII ZR 7/91 (https://dejure.org/1992,839)
BGH, Entscheidung vom 12. Februar 1992 - XII ZR 7/91 (https://dejure.org/1992,839)
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Volltextveröffentlichungen (7)

Papierfundstellen

  • BGHZ 117, 200
  • NJW 1992, 1156
  • ZIP 1992, 390
  • MDR 1992, 578
  • WM 1992, 600
  • BB 1992, 670
  • DB 1992, 1233
 
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Wird zitiert von ... (11)Neu Zitiert selbst (13)

  • BGH, 24.06.1958 - VIII ZR 205/57

    Warenlager II - § 929 BGB, sachenrechtlicher Bestimmtheitsgrundsatz; § 136 GVG aF

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Etwas anderes ergebe sich auch nicht, wenn die Beklagte das Eigentum unmittelbar vom Vorbehaltsverkäufer dadurch erworben habe, daß der Mieter vor Eintritt der Bedingung sein Anwartschaftsrecht auf sie übertragen habe und erst danach die Bedingung eingetreten sei (BGHZ 28, 16, 22).

    b) Die Rechtslage ist für die Beklagte jedoch nicht günstiger, wenn danach zugrunde gelegt wird, daß S. die Sicherungsübereignung jeweils als Berechtigter durch Übertragung seines Anwartschaftsrechtes aus bedingter Übereignung auf die Beklagte vornahm und durch Zahlung des Kaufpreises das volle Eigentum unter Umgehung des S. als des früheren Anwartschaftsberechtigten unmittelbar auf die Beklagte überging (vgl. BGHZ 20, 88; 28, 16, 22).

  • BGH, 10.04.1961 - VIII ZR 68/60

    Hotelinventar - § 1120 BGB, Übertragung des Anwartschaftsrechts

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Diese hat der Bundesgerichtshof, vielfacher Kritik der Wissenschaft Rechnung tragend, jedoch in BGHZ 35, 85 in einem Vorrangstreit zwischen Sicherungseigentümer und Grundpfandgläubiger über die Verwertung von Hotelinventar aufgegeben.

    Wird gleichwohl die Raumsicherungsübereignung einer Sachgesamtheit mit (auch) wechselndem Bestand im Interesse der Wirtschaft zugelassen, darf bei der Beurteilung der Frage, welche Teile der Sachgesamtheit von einem bereits vor der Sicherungsübereignung bestehenden Vermieterpfandrecht erfaßt werden, nichts anderes gelten; geboten ist vielmehr eine rechtlich einheitliche Behandlung (BGHZ 35, 85, 92).

  • BGH, 31.05.1965 - VIII ZR 302/63

    Wirksame Entstehung eines Verpächterpfandrechts - Anwendbarkeit des faktischen

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Auch in diesem Fall habe die Beklagte das Eigentum nicht unbelastet vom Vermieterpfandrecht erworben; denn dieses habe bereits an dem Anwartschaftsrecht bestanden und sei weder durch die Übertragung noch den Bedingungseintritt beeinträchtigt worden, sondern durch die Zahlung des Kaufpreises zu einem Pfandrecht an der Kaufsache selbst erstarkt (BGH, Urteil vom 31. Mai 1965 - VIII ZR 302/63 - LM Nr. 3 zu § 559 BGB = NJW 1965, 1475 [BGH 11.05.1965 - VI ZR 16/64]).
  • BGH, 25.02.1987 - VIII ZR 47/86

    Bereicherungsausgleich bei Vollstreckung in schuldnerfremdes Vermögen; Ansprüche

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Der Erlös tritt jedoch an die Stelle der versteigerten Sachen mit der Folge, daß der hinterlegte Betrag nach Maßgabe der materiellen Rechtslage unter den Parteien aufzuteilen ist (ständige Rechtsprechung, vgl. BGHZ 32, 240, 244 ff; 55, 20, 32; 66, 150, 151 [BGH 25.03.1976 - VII ZR 32/75]; 100, 95, 98 ff [BGH 25.02.1987 - VIII ZR 47/86]).
  • BGH, 05.10.1988 - IVb ZR 74/87

    Unwirksame Eigentumsübertragung - Verstoß gegen den Bestimmtheitsgrundsatz -

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Ebensowenig ist dem Bestimmheitsgrundsatz genügt, wenn die Übereignung auf solche Gegenstände aus einer Sachgesamtheit beschränkt wird, die "frei von Rechten Dritter" sind (vgl. Senatsurteil vom 5. Oktober 1988 - IVb ZR 74/87 - nicht veröffentlicht).
  • BGH, 13.01.1992 - II ZR 11/91

    Handbibliothek Kunst - §§ 929, 930 BGB, Sicherungsübereignung,

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Eine solche wird zwar für möglich erachtet, um den Bedürfnissen der Wirtschaft Rechnung zu tragen, doch müssen die jeweils erfaßten Gegenstände hinreichend gekennzeichnet sein, damit jeder, der die zugrundeliegende Parteivereinbarung kennt, die übereigneten Sachen von anderen unterscheiden kann (vgl. BGH, Urteil vom 13. Januar 1992 - II ZR 11/91 - zur Veröffentlichung bestimmt, m.w.N.).
  • BGH, 11.11.1970 - VIII ZR 242/68

    Vollstreckung gegen Vorbehaltsverkäufer - § 455 BGB <Fassung bis 31.12.01>

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Der Erlös tritt jedoch an die Stelle der versteigerten Sachen mit der Folge, daß der hinterlegte Betrag nach Maßgabe der materiellen Rechtslage unter den Parteien aufzuteilen ist (ständige Rechtsprechung, vgl. BGHZ 32, 240, 244 ff; 55, 20, 32; 66, 150, 151 [BGH 25.03.1976 - VII ZR 32/75]; 100, 95, 98 ff [BGH 25.02.1987 - VIII ZR 47/86]).
  • BGH, 03.12.1987 - IX ZR 228/86

    Bestimmtheit der Übereignung von Hausratsgegenständen

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Eine Einigung ist mangels Bestimmtheit unwirksam, wenn aus einem aufgelisteten oder räumlich umschriebenen Bestand das Eigentum nur an solchen Sachen übergehen soll, die "nicht der Unpfändbarkeit gemäß §§ 808 ff. ZPO unterliegen" (BGH, Urteil vom 3. Dezember 1987 - IX ZR 228/86 - BGHR BGB § 929 Satz 1 - Sachgesamtheit 1 = FamRZ 1988, 255).
  • BGH, 28.04.1960 - III ZR 22/59

    Fehlerhafte Zwangsvollstreckung

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Der Erlös tritt jedoch an die Stelle der versteigerten Sachen mit der Folge, daß der hinterlegte Betrag nach Maßgabe der materiellen Rechtslage unter den Parteien aufzuteilen ist (ständige Rechtsprechung, vgl. BGHZ 32, 240, 244 ff; 55, 20, 32; 66, 150, 151 [BGH 25.03.1976 - VII ZR 32/75]; 100, 95, 98 ff [BGH 25.02.1987 - VIII ZR 47/86]).
  • BGH, 25.03.1976 - VII ZR 32/75

    Stille Zession und Zwangsvollstreckung

    Auszug aus BGH, 12.02.1992 - XII ZR 7/91
    Der Erlös tritt jedoch an die Stelle der versteigerten Sachen mit der Folge, daß der hinterlegte Betrag nach Maßgabe der materiellen Rechtslage unter den Parteien aufzuteilen ist (ständige Rechtsprechung, vgl. BGHZ 32, 240, 244 ff; 55, 20, 32; 66, 150, 151 [BGH 25.03.1976 - VII ZR 32/75]; 100, 95, 98 ff [BGH 25.02.1987 - VIII ZR 47/86]).
  • BGH, 22.02.1956 - IV ZR 164/55

    Dittmann-Anhänger - § 455 BGB <Fassung bis 31.12.01> (nunmehr § 449 BGB

  • BGH, 11.05.1965 - VI ZR 16/64

    Anwendung wettbewerbsrechtlicher Grundsätze bei einem der Leserschaft

  • RG, 04.04.1933 - VII 21/33

    Können Maschinen, die ein Fabrikunternehmer unter Eigentumsvorbehalt gekauft und

  • BGH, 15.10.2014 - XII ZR 163/12

    Gewerberaummiete: Vermieterpfandrecht des Grundstückserwerbers bei

    Dieses genießt insoweit Vorrang (Senatsurteil BGHZ 117, 200 = NJW 1992, 1156, 1157 und BGH Urteil vom 4. Dezember 2003 - IX ZR 222/02 - NJW-RR 2004, 772, 773).

    Demgegenüber hat eine nachträgliche Sicherungsübereignung der eingebrachten Sachen bei unverändertem Vermieter keinen Einfluss auf den Umfang des Vermieterpfandrechts (Senatsurteil BGHZ 117, 200 = NJW 1992, 1156, 1157; BGH Urteile vom 20. Juni 2005 - II ZR 189/03 - NJW-RR 2005, 1328, 1329 und vom 4. Dezember 2003 - IX ZR 222/02 - NJW-RR 2004, 772, 773), das auch erst zukünftig entstehende Forderungen aus dem Mietverhältnis sichert (BGHZ 170, 196 = NZM 2007, 212 Rn. 11 mwN und BGH Urteil vom 20. März 1986 - IX ZR 42/85 - NJW 1986, 2426, 2427).

  • OLG Düsseldorf, 16.12.1998 - 11 U 33/98

    Vorrang des Vermieterpfandrechts vor Sicherungseigentum künftig eingebrachter

    Gehen diese Abreden dem Besitzerwerb des Sicherungsgebers voraus, so erwirbt der Sicherungsnehmer daher erst dann Eigentum an dem Sicherungsgut, wenn der Veräußerer Besitzer der Sache geworden ist und sein Übereignungswille zu diesem Zeitpunkt noch fortbesteht (BGHZ 28, 16, 27 f = MDR 1958, 683 = NJW 1958, 1133; Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90, [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]; Palandt/Bassenge, BGB, § 930 Rz. 5 und 10).

    Fallen aber Besitzerlangung und Einbringung i.S.d. § 559 BGB zusammen, so ist der Mieter zumindest für eine "logische Sekunde" Eigentümer geworden, so daß sich das Vermieterpfandrecht ungeachtet der gleichzeitig vollendeten Sicherungsübereignung auf die eingebrachte Sache erstreckt (vgl. Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    aaa) Zwar kann sich auch der Vorbehaltskäufer schon vor Ablösung des Restkaufpreises mit einem Darlehensgeber unter Vereinbarung eines antizipierten Besitzkonstituts über die Übertragung seines künftigen Eigentums einigen (Senat Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    Dies gilt auch für das Pfandrecht aus § 559 BGB; der Sicherungsnehmer kann deshalb das Eigentum über den nachträglich verfügungsberechtigten Schuldner nur belastet mit dem ebenfalls wirksam gewordenen Vermieterpfandrecht erwerben (BGH NJW 1965, 1475; Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    Fiel diese mit der Einbringung in die Mieträume zusammen, so entstand hierdurch ein Vermieterpfandrecht des Beklagten an der Anwartschaft, das sich nach Bedingungseintritt an dem Vollrecht fortsetzte (vgl. Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    In einem solchen Fall geht zwar das Eigentum bei Bedingungseintritt ohne Zwischenerwerb des Vorbehaltsverkäufers unmittelbar vom Vorbehaltsverkäufer auf den Erwerber des Anwartschaftsrechts über (BGHZ 20, 88, 100 f = NJW 1956, 665; BGHZ 28, 16, 27 = MDR 1958, 683 = NJW 1958, 1163; BGH v. 2.2.1984 - IX ZR 8/83, MDR 1984, 664 = NJW 1984, 1184, 1185; BGH v. 12.2.1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 205 = MDR 1992, 578 = NJW 1992, 1156, 1157; Palandt/Bassenge, BGB, § 929 Rz. 49).

    Mit der Einbringung unter Eigentumsvorbehalt erworbener Sachen entsteht jedoch zugunsten des Verpächters ein Verpächterpfandrecht an dem Anwartschaftsrecht, das mit der Befriedigung des Vorbehaltsverkäufers zu einem Pfandrecht an der Kaufsache selbst erstarkt (BGHZ 35, 85, 92 f = MDR 1961, 680 = NJW 1961, 1349; BGH NJW 1965, 1475; BGH v. 15.2.1995 - XII ZR 260/93, MDR 1995, 570 = NJW 1995, 1350, 1351; Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]; Sternel, Mietrecht Rz. III 260; Emmerich/Sonnenschein, § 559 BGB Rz. 5; Wolf/Eckert, Handbuch des gewerblichen Miet-, Pacht- und Leasingrechts, 7. Aufl. 1995, Rz. 727; Voelskow in MünchKomm/BGB, § 559 Rz. 15).

    Dies gilt auch dann, wenn der Kaufpreis für die unter Eigentumsvorbehalt gelieferte Sache aus Krediten eines Dritten beglichen wird, der sich die Sache vorher zur Sicherung seines Rückzahlungsanspruchs aus § 607 BGB hat übereignen lassen (BGH NJW 1965, 1475, 1476; Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]; Palandt/Putzo, BGB, § 559 Rz. 9).

    Dabei spielt es keine Rolle, daß die Sicherungsabrede bereits vor Einbringung der Sachen in die Mieträume getroffen worden ist (Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]; offengelassen in BGH v. 12.2.1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 207 = MDR 1992, 578 = NJW 1992, 1156, 1157).

    Zwar kann ein Mieter durch vorweggenommene Einigung und antizipierte Besitzmittlungsabrede auch erst künftig entstehende Anwartschaftsrechte auf einen Kreditgeber übertragen (BGHZ 28, 16, 21 = MDR 1958, 683 = NJW 1958, 1133; Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    Entscheidender Gesichtspunkt für die Belastung der Anwartschaft ist vielmehr in allen Fällen, daß deren Übertragung den Vorschriften über die Übereignung beweglicher Sachen (§§ 929 ff BGB) unterliegt (BGHZ 28, 16, 21 = MDR 1958, 683 = NJW 1958, 1133 m.w.N.; BGHZ 35, 85, 89 = MDR 1961, 680 = NJW 1961, 1349; BGH v. 2.2.1984 - IX ZR 8/83, MDR 1984, 664 = NJW 1984, 1184, 1185; Palandt/Bassenge, BGB, § 929 Rz. 45) und ein lastenfreier Erwerb unabhängig von der zeitlichen Abfolge von Sicherungsabrede und Einbringung der Sachen nur dann in Betracht kommt, wenn der Erwerbstatbestand der §§ 929, 930 BGB - wie beim Vollrecht (oben bb) ? vor Entstehung des Vermieterpfandrechts bereits vollendet ist (vgl. Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    Dieser erwirbt das Anwartschaftsrecht jedoch erst mit der Lieferung in seine Geschäftsräume, so daß sich das Vermieterpfandrecht (wenn auch nur für eine logische Sekunde) hierauf erstreckt und sodann an dem später erworbenen Volleigentum fortsetzt (Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    Diese Gleichstellung von Anwaltschaft und Eigentum rechtfertigt sich daraus, daß derjenige, der Eigentum durch Erstarken eines ihm übertragenen Anwartschaftsrechts erwirbt, nicht besser stehen darf als derjenige, dem der Sicherungsgeber von vorneherein das volle Eigentum übertragen hat (BGHZ 35, 85, 91 = MDR 1961, 680 = NJW 1961, 1349; BGH v. 12.2.1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 205 = MDR 1992, 578 = NJW 1992, 1156, 1157).

    Auch wirtschaftlich betrachtet besteht kein Anlaß, den Erwerber eines Anwartschaftsrechts gegenüber demjenigen zu bevorzugen, dem mangels Verfügungsmacht des Veräußerers (oben aaa) kein (Voll-)Eigentum übertragen werden kann (BGH NJW 1965, 1475, 1476; Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    Die Übertragung von Eigentum und Anwartschaft sind vielmehr gleich zu behandeln, weil der Vorbehaltskäufer durch Abtretung des - auch künftigen - Anwartschaftsrechts mittelbar über das Vollrecht und daher wie ein Eigentümer über eigenes Vermögen verfügt und er sich wirtschaftlich den Wert der Sachen zuführt, indem er sie als Kreditunterlage benutzt (BGHZ 35, 85, 90 = MDR 1961, 680 = NJW 1961, 1349; BGH v. 12.2.1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 205 = MDR 1992, 578 = NJW 1992, 1156, 1157).

    Es handelt sich mithin wirtschaftlich um die gleiche Vermögensmasse, die nach den Vorstellungen des Gesetzgebers vorrangig als Pfand für die Ansprüche aus dem Mietverhältnis dienen soll (BGH v. 12.2.1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 205 f = MDR 1992, 578 = NJW 1992, 1156, 1157).

    Diese Erwägungen gelten - entgegen der Auffassung der Klägerin - unabhängig davon, ob die Sicherungsübereignung bestimmte Einzelgegenstände oder Sachgesamtheiten betrifft (vgl. BGH v. 12.2.1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 205 f = MDR 1992, 578 = NJW 1992, 1156, 1157; Palandt/Bassenge, BGB, § 929 Rz. 49).

    Im letzeren Fall wird nach Auffassung des BGH die Sinnwidrigkeit einer unterschiedlichen Behandlung von Eigentum und (gegenwärtigen oder künftigen) Anwartschaften lediglich besonders deutlich, weil insbesondere bei einem Raumsicherungsvertrag mit wechselndem Bestand nicht mehr in einer dem Bestimmheitserfordernis genügenden Weise zwischen Volleigentum, unbelasteter oder belasteter Anwartschaft unterschieden werden könne (BGH v. 12.2.1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 206 f = MDR 1992, 578 = NJW 1992, 1156, 1157).

    In jedem Fall kann der Erwerber mit der Übertragung des Anwartschaftsrechts nicht mehr Rechte erhalten, als sie dem Vorbehaltskäufer zustehen; er erwirbt daher lediglich belastetes Eigentum, wenn das Anwartschaftsrecht vor Vollendung des dinglichen Erwerbsgeschäfts bereits mit einem Vermieterpfandrecht belastet war (BGH NJW 1965, 1475, 1476; Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]).

    Eine gleichzeitige und gleichrangige Entstehung von Sicherungseigentum und Vermieterpfandrecht kommt nicht in Betracht, weil dies zu einer wirtschaftlichen Aushöhlung des Vermieterpfandrechts führen würde (BGH v. 12.2.1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 207 f = MDR 1992, 578 = NJW 1992, 1156, 1157; Senat, Urt. v. 12.12.1990 - 11 U 28/90 [teilweise abgedruckt in BGHZ 117, 200, 202 f]; a.A. H. Weber/Rauscher, NJW 1988, 1571, 1572 f; Voelskow in MünchKomm/BGB, § 559 Rz. 15 a).

  • BGH, 24.01.2019 - IX ZR 110/17

    Festsetzung des Streitwerts für das Revisionsverfahren mit der teilweisen

    Ein solches Vermieterpfandrecht, das dem Vermieter in der Insolvenz des Mieters nach § 50 InsO ein Recht auf abgesonderte Befriedigung verschafft (vgl. BGH, Urteil vom 4. Dezember 2003 - IX ZR 222/02, NZI 2004, 209, 210), geht einer Raumsicherungsübereignung vor, und zwar sowohl für die Ware, die im Zeitpunkt der Sicherungsübereignung bereits eingebracht war, als auch für die Ware, die erst nach der Sicherungsübereignung dem Warenlager zugeführt wurde (BGH, Urteil vom 12. Februar 1992 - XII ZR 7/91, BGHZ 117, 200, 207; vom 4. Dezember 2003, aaO).
  • BGH, 04.12.2003 - IX ZR 222/02

    Pflicht des Insolvenzverwalters zur Erteilung einer Auskunft über den

    Auch in bezug auf Ware, die erst nach der Sicherungsübereignung dem Warenlager zugeführt wurde, hat das Vermieterpfandrecht den Vorrang (vgl. BGHZ 117, 200, 207; MünchKomm-InsO/Ganter, § 50 Rn. 89).
  • OLG Köln, 28.06.1995 - 17 U 114/94

    Verhältnis zwischenVermieterpfandrecht gem.§ 559 BGB und Sicherungseigentum einer

    Im Rahmen des Durchgangserwerbs bei der Fa. N. wäre zugunsten des Vermieters ein gegenüber dem Sicherungseigentum der Klägerin vorrangiges Vermieterpfandrecht gemäß § 559 BGB an den zu diesem Zeitpunkt in der Gaststätte befindlichen Einrichtungsgegenständen entstanden (vgl. BGH NJW 1992, 1156, 1157).

    In dieser logischen Sekunde des Durchgangserwerbs trat die Belastung des Eigentums mit dem Vermieterpfandrecht ein (BGH NJW 1965, 1475; NJW 1992, 1156, 157).

    Nichts anderes gilt für die Übertragung eines künftig entstehenden Anwartschaftsrechts (BGH NJW 1992, 1156, 1157).

    Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung soll im Vorrangstreit zwischen dem Sicherungseigentümer und dem Inhaber eines gesetzlichen Pfandrechts der Sicherungseigentümer im Falle der Abtretung der Eigentumsanwartschaft des Schuldners gegenüber dem Pfandgläubiger nicht besser gestellt werden, als wenn ihm das Vollrecht zur Sicherheit übertragen wird (BGHZ 35, 85, 89; BGH NJW 1992, 1156, 1157).

  • BGH, 03.11.1992 - VI ZR 362/91

    Mängel der Anwendung sachlichen Rechts als Verfahrensfehler

    Denn ein Vermieterpfandrecht der Klägerin an Waren, die von der Sicherungsübereignung erfaßt wurden (auch an erst nach Abschluß des Sicherungsübereignungsvertrages in die Sicherungsräume eingebrachten Gegenständen), hatte Vorrang vor dem Sicherungseigentum (vgl. BGH, Urteil vom 12. Februar 1992 - XII ZR 7/91 - WM 1992, 600, 601 f.) [BGH 12.02.1992 - XII ZR 7/91].
  • OLG Düsseldorf, 17.01.2012 - 14 U 10/12

    Anforderungen an die Sicherungsübereignung einer Sachgesamtheit im Rahmen einer

    Die Sicherungsübereignung einer Sachgesamtheit wird zwar für möglich erachtet, um den Bedürfnissen der Wirtschaft Rechnung zu tragen, doch müssen die jeweils erfassten Gegenstände hinreichend gekennzeichnet sein, damit jeder, der die zugrunde liegende Parteivereinbarung kennt, die übereigneten Sachen von anderen unterscheiden kann (vgl. BGH, Urt. v. 12.02.1992 - XII ZR 7/91- juris; BGH, Urteil vom 13. Januar 1992 - II ZR 11/91 - m.w.N.).
  • OLG Oldenburg, 09.09.1998 - 2 U 118/98

    Entstehung eines Vermieterpfandrechts an den Einrichtungsgegenständen einer

    Zwar entsteht nach höchstrichterlicher Rechtsprechung ein vorrangiges Vermieterpfandrecht auch dann, wenn im Rahmen eines sogenannten Raumsicherungsübereignungsvertrags die Sicherungsübereignung wie das Vermieterpfandrecht erst mit Einbringung in die Mieträume wirksam wird (BGH NJW 1992, 1156 [BGH 12.02.1992 - XII ZR 7/91] ).

    In einem derartigen Fall entsteht kein Vermieterpfandrecht, weil die eingebrachten Sachen keine solchen des Mieters sind (Palandt-Putzo, BGB, 57. Aufl., § 559 Rn. 10; Staudinger-Emmerich, BGB (1994), § 559 Rn. 39; Bub/Treier- v. Martius, Geschäfts- und Wohnraummiete, 2. Aufl., Rn. 857; Nicolai, JZ 1996, 219, 220; offen gelassen aber in BGH NJW 1992, 1156, 1157) [BGH 12.02.1992 - XII ZR 7/91] .

  • OLG Brandenburg, 13.03.2013 - 4 U 60/12

    Fristlose Kündigung eines Darlehensvertrages durch den Darlehensgläubiger als

    Dies gilt umso mehr angesichts des Umstandes, dass die unbestritten bis zu der E-Mail vom 08.09.2011 aufgelaufenen Rückstände in Bezug auf die Mietzahlungsverpflichtungen der Beklagten zu 1. wegen des Vorrangs des Vermieterpfandrechts gegenüber der Sicherungsübereignung des Warenlagers (vgl. dazu nur: BGH Urteil vom 12.02.1992 - XII ZR 7/91 - Rn. 15) den Wert der Sicherheit durchaus in Frage stellen konnten.
  • OLG Düsseldorf, 19.12.1997 - 22 U 133/97

    Haftung des Konkursverwalters bei Vereitelung des Absonderungsrechtes

    Hiervon ist mit der Rechtsprechung des BGH (NJW 1992, 1156, 1157; NJW 1965, 1475) auszugehen, um einerseits zum vermeiden, daß derjenige, der das Eigentum durch Erstarken eines ihm übertragenen Anwartschaftsrechts erwirbt, besser steht, als derjenige, dem der Sicherungsgeber von vornherein das volle Eigentum überträgt.
  • OLG Oldenburg, 20.06.2012 - 3 U 97/11

    Voraussetzungen des gutgläubigen Erwerbs eines Anwartschaftsrechts bei

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