Rechtsprechung
BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92 |
Volltextveröffentlichungen (7)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Beweiswürdigung - Arzthaftung - Kontrolluntersuchung - Krankenaufzeichnung
- rabüro.de
Zur Beweiserleichterung im Arzthaftungsprozeß wegen Dokumentationsmangels
- VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)
BGB § 823
Zur Dokumentationspflicht bei Kontrolluntersuchungen - rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
BGB § 823, § 847
Schlußfolgerungen aus nicht dokumentierter Kontrolluntersuchung auf Sudeck-Syndrom - ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NJW 1993, 2375
- MDR 1993, 623
- VersR 1993, 836
Wird zitiert von ... (60) Neu Zitiert selbst (9)
- BGH, 10.11.1987 - VI ZR 39/87
Grober Behandlungsfehler durch ärztliche Versäumnisse bei der diagnostischen …
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Zwar ist die Beurteilung der Frage, ob ein Behandlungsfehler als "grob" anzusehen ist, in erster Linie Sache des Tatrichters, die er anhand der ihm vom Sachverständigen unterbreiteten Fakten zu treffen hat (Senatsurteil vom 10. November 1987 - VI ZR 39/87 - VersR 1988, 293, 294).Die Revision zielt insoweit darauf ab, daß nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats (Urteil vom 10. November 1987 - aaO) ein Diagnosefehler nur dann als grob zu beurteilen sei, wenn er auf einem fundamentalen Irrtum beruhe.
Demgegenüber geht es vorliegend nicht eigentlich um einen Diagnoseirrtum, nämlich die Fehlinterpretation von erhobenen Befunden, sondern um die Frage, ob die Ärzte es grob fehlerhaft unterlassen haben, einer sich aufdrängenden Verdachtsdiagnose mit den dabei üblichen Befunderhebungen nachzugehen (Senatsurteil vom 10. November 1987 - aaO -).
- BGH, 03.02.1987 - VI ZR 56/86
Beweiserleichterungen und Beweislastumkehr bei Unterlassen medizinisch gebotener …
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Zwar kann nach der Rechtsprechung des Senats das Nichtdokumentieren einer ärztlich gebotenen Maßnahme indizieren, daß diese Maßnahme unterblieben ist (Senatsurteil BGHZ 99, 391, 396 f.) [BGH 03.02.1987 - VI ZR 56/86].Danach ist es insbesondere bedenklich, daß die wiederholte mündliche Befragung des Sachverständigen allein durch den Einzelrichter erfolgt ist (Senatsurteil vom 3. Februar 1987 - VI ZR 56/86 - NJW 1987, 1482, 1484, insoweit nicht abgedruckt in BGHZ 99, 391 ff. [BGH 03.02.1987 - VI ZR 56/86]).
- BGH, 24.01.1989 - VI ZR 170/88
Beweiserleichterung aufgrund Mängeln der ärztlichen Dokumentation
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Eine Dokumentation, die medizinisch nicht erforderlich ist, ist auch nicht aus Rechtsgründen geboten, so daß aus dem Unterbleiben derartiger Aufzeichnungen keine beweisrechtlichen Folgerungen gezogen werden können (Senatsurteil vom 24. Januar 1989 - VI ZR 170/88 - NJW 1989, 2330, 2331 = VersR 1989, 512).Wie der Senat wiederholt dargelegt hat, bildet eine unterlassene oder nur lückenhafte Dokumentation aber keine eigenständige Anspruchsgrundlage (Senatsurteile vom 28. Juni 1988 - VI ZR 217/87 - VersR 1988, 80, 81 und vom 24. Januar 1989 - aaO).
- BGH, 28.06.1988 - VI ZR 217/87
grünes Fruchtwasser - § 823 Abs. 1 BGB, Arzthaftung, Beweislast für …
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Wie der Senat wiederholt dargelegt hat, bildet eine unterlassene oder nur lückenhafte Dokumentation aber keine eigenständige Anspruchsgrundlage (Senatsurteile vom 28. Juni 1988 - VI ZR 217/87 - VersR 1988, 80, 81 …und vom 24. Januar 1989 - aaO). - BGH, 21.09.1982 - VI ZR 302/80
Voraussetzungen der Beweislastumkehr wegen grober Behandlungsfehler; Umkehr der …
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Da sich nach den tatsächlichen Feststellungen des Berufungsgerichts bis zum 14. Juni 1984 noch keine äußeren Anzeichen eines Sudeck-Syndroms ausgebildet hatten, spricht auch nichts dafür, daß eine Abschlußuntersuchung zu diesem Zeitpunkt Anzeichen für ein beginnendes Sudeck-Syndrom ergeben haben würde, so daß auch von daher die Bewertung der Unterlassung als grober Behandlungsfehler nicht naheliegt (vgl. Senatsurteil BGHZ 85, 212, 218). - BGH, 24.06.1980 - VI ZR 7/79
Umfang der Aufklärungspflicht über die Gefahr einer Operation; DM 50000 …
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Bei der gebotenen weiteren Sachaufklärung wird das Berufungsgericht zu beachten haben, daß es der besonders schwierigen und verantwortungsvollen richterlichen Aufgaben der Tatsachenfeststellung im Arzthaftungsprozeß nicht gerecht wird, wenn die gesamte Beweisaufnahme - wie vorliegend geschehen - dem Einzelrichter überlassen wird (Senatsurteil vom 24. Juni 1980 - VI ZR 7/79 - VersR 1980, 940). - BGH, 27.06.1978 - VI ZR 183/76
Rechtsfolgen unrichtiger oder unzulänglicher ärztlicher Dokumentation
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Zwar kommen nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats (BGHZ 72, 132 ff. - AHRS 6450/9; Urteil vom 24. Januar 1984 - VI ZR 203/82 - NJW 1984, 1403 ff. [BGH 24.01.1984 - VI ZR 203/82] - AHRS 6450/20) Beweiserleichterungen zu Gunsten des Patienten in Betracht, wenn die gebotene ärztliche Dokumentation lückenhaft ist. - BGH, 24.01.1984 - VI ZR 203/82
Anforderungen an die Dokumentation der Lagerung des Patienten auf dem …
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Zwar kommen nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats (BGHZ 72, 132 ff. - AHRS 6450/9; Urteil vom 24. Januar 1984 - VI ZR 203/82 - NJW 1984, 1403 ff. [BGH 24.01.1984 - VI ZR 203/82] - AHRS 6450/20) Beweiserleichterungen zu Gunsten des Patienten in Betracht, wenn die gebotene ärztliche Dokumentation lückenhaft ist. - BGH, 29.06.1987 - II ZR 5/87
Begriff der Ausübung der Heilkunde
Auszug aus BGH, 23.03.1993 - VI ZR 26/92
Wie der Senat wiederholt dargelegt hat, bildet eine unterlassene oder nur lückenhafte Dokumentation aber keine eigenständige Anspruchsgrundlage (Senatsurteile vom 28. Juni 1988 - VI ZR 217/87 - VersR 1988, 80, 81 …und vom 24. Januar 1989 - aaO).
- BGH, 27.04.2021 - VI ZR 84/19
Kodifizierung der entwickelten Grundsätze zur therapeutischen Aufklärung bzw. …
Sp.; Senatsurteile vom 2. Juni 1987 - VI ZR 174/86, NJW 1988, 762, juris Rn. 12; vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92, VersR 1993, 836, juris Rn. 9; vom 6. Juli 1999 - VI ZR 290/98, VersR 1999, 1282 Rn. 13).Hiermit sind ersichtlich solche Maßnahmen und Ergebnisse gemeint, deren Aufzeichnung geboten ist, um Ärzte und Pflegepersonal über den Verlauf der Krankheit und die bisherige Behandlung für ihre künftigen Entscheidungen ausreichend zu informieren (vgl. Senatsurteil vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92, VersR 1993, 836, 837, juris Rn. 9;… auch BT-Drucks. 17/10488, S. 26 li. Sp. 1. Absatz: "Dokumentation einer medizinisch wesentlichen Information oder Maßnahme").
Mit dem Hinweis auf die "fachliche Sicht" bringt das Gesetz zum Ausdruck, dass im Einklang mit der bisherigen Rechtsprechung bei Verneinung eines medizinischen Erfordernisses eine Dokumentation auch aus Rechtsgründen nicht geboten ist (…vgl. Katzenmeier in Laufs/Katzenmeier/Lipp, Arztrecht, 8. Aufl., IX Rn. 50;… ders. in BeckOK BGB, 57. Edition, BGB § 630f Rn. 5, § 630h Rn. 48 [Stand: 1. Februar 2021];… MünchKommBGB/Wagner, 8. Aufl., BGB § 630f Rn. 1, 8;… Geiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 7. Aufl., Rn. B 202 f.;… Pauge/Offenloch, Arzthaftungsrecht, 14. Aufl. Rn. 506, 621;… Frahm/Walter, Arzthaftungsrecht, 7. Aufl., Rn. 299; jeweils mwN;… vgl. zur bisherigen Rechtsprechung: Senatsurteile vom 2. Juni 1987 - VI ZR 174/86, NJW 1988, 762, juris Rn. 12; vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92, VersR 1993, 836, juris Rn. 9;… vom 6. Juli 1999 - VI ZR 290/98, VersR 1999, 1282 Rn. 13;… vom 22. Oktober 2009 - VI ZR 71/17, VersR 2020, 233 Rn. 9;… OLG Koblenz, GesR 2017, 731 f., juris Rn. 21).
- BGH, 26.01.2016 - VI ZR 146/14
Arzthaftung: Abgrenzung eines Diagnoseirrtums von einem Befunderhebungsfehler; …
Im Unterschied dazu liegt ein Diagnoseirrtum vor, wenn der Arzt erhobene oder sonst vorliegende Befunde falsch interpretiert und deshalb nicht die aus der berufsfachlichen Sicht seines Fachbereichs gebotenen - therapeutischen oder diagnostischen - Maßnahmen ergreift (…vgl. Senatsurteile vom 21. Dezember 2010 - VI ZR 284/09, BGHZ 188, 28, 35 Rn. 13;… vom 21. Januar 2014 - VI ZR 78/13, VersR 2014, 374 Rn. 19; vom 10. November 1987 - VI ZR 39/87, VersR 1988, 293, 294; vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92, VersR 1993, 836, 838; vom 4. Oktober 1994 - VI ZR 205/93, VersR 1995, 46; vom 8. Juli 2003 - VI ZR 304/02, VersR 2003, 1256, 1257 …und vom 12. Februar 2008 - VI ZR 221/06, VersR 2008, 644 Rn. 7). - BGH, 21.12.2010 - VI ZR 284/09
Arzt- und Krankenhaushaftung: Ärztliche Sorgfaltspflichten bei …
Im Unterschied dazu liegt ein Diagnoseirrtum vor, wenn der Arzt erhobene oder sonst vorliegende Befunde falsch interpretiert und deshalb nicht die aus der berufsfachlichen Sicht seines Fachbereichs gebotenen - therapeutischen oder diagnostischen - Maßnahmen ergreift (vgl. Senatsurteile vom 10. November 1987 - VI ZR 39/87, VersR 1988, 293, 294; vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92, VersR 1993, 836, 838; vom 4. Oktober 1994 - VI ZR 205/93, VersR 1995, 46;… vom 8. Juli 2003 - VI ZR 304/02, aaO, S. 1256 f. …und vom 12. Februar 2008 - VI ZR 221/06, VersR 2008, 644 Rn. 7).
- BGH, 12.02.2008 - VI ZR 221/06
Anforderungen an den Nachweis der Ursächlichkeit einer ärztlichen Fehlbehandlung …
Im Unterschied dazu liegt ein Befunderhebungsfehler und damit ein Therapiefehler vor, wenn die Erhebung medizinisch gebotener Befunde unterlassen wird (vgl. Senatsurteile vom 10. November 1987 - VI ZR 39/87 - VersR 1988, 293, 294; vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92 - VersR 1993, 836, 838; vom 4. Oktober 1994 - VI ZR 205/93 - VersR 1995, 46 und vom 8. Juli 2003 - VI ZR 304/02 - VersR 2003, 1256 f.). - BGH, 16.06.2009 - VI ZR 157/08
Ausschluss eines Behandlungsfehlers durch mangelnde Mitwirkung des Patienten an …
Dabei hat das Gericht die von ihm vorzunehmende Beurteilung anhand der vom Sachverständigen unterbreiteten Fakten zu treffen (Senatsurteile vom 10. November 1987 - VI ZR 39/87 - VersR 1988, 293, 294; vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92 -VersR 1993, 836, 837; vom 29. Mai 2001 - VI ZR 120/00 - VersR 2001, 1030; vom 19. Juni 2001 - VI ZR 286/00 - VersR 2001, 1115 f.; vom 3. Juli 2001 - VI ZR 418/99 - VersR 2001, 1116 f. und vom 28. Mai 2002 - VI ZR 42/01 -VersR 2002, 1026, 1027 f.). - BGH, 06.07.1999 - VI ZR 290/98
Beweiserleichterungen im Arzthaftungsprozeß
Deshalb ist, wie der erkennende Senat mehrfach ausgesprochen hat, eine Dokumentation, die aus medizinischer Sicht nicht erforderlich ist, auch aus Rechtsgründen nicht geboten (Senatsurteile vom 24. Januar 1989 - VI ZR 170/88 - VersR 1989, 512, 513 und vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92 - VersR 1993, 836, 837).Im übrigen hat der Senat im Urteil vom 23. März 1993 (aaO) ausdrücklich darauf hingewiesen, daß eine unvollständige oder auch nur lückenhafte Dokumentation keine eigenständige Anspruchsgrundlage bildet und auch grundsätzlich nicht unmittelbar zu einer Beweislastumkehr hinsichtlich des Ursachenzusammenhangs führt.
- BGH, 14.02.1995 - VI ZR 272/93
Verantwortlichkeit des Belegarztes für Fehler einer freiberuflich tätigen …
Dabei wendet sie sich unter Hinweis auf das Senatsurteil vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92 - VersR 1993, 836, 837 f. gegen die Auffassung des Berufungsgerichts, aus der Unterlassung der Dokumentation sei zu folgern, daß die erforderliche Blutdruckmessung nicht stattgefunden habe. - OLG Brandenburg, 05.04.2005 - 1 U 34/04
Haftung eines Zahnarztes auf Schadensersatz und Schmerzensgeld; …
Die Dokumentationspflicht erstreckt sich (nur) auf Umstände, die für die Diagnose und Therapie nach medizinischem Standard wesentlich sind und deren Aufzeichnung und Aufbewahrung für die weitere Behandlung medizinisch erforderlich ist (…s. BGHZ 129, S. 6, 9;… BGH NJW 1989, S. 2330, 2331; NJW 1993, S. 2375, 2376;… NJW 1999, S. 3408, 3409 Steffen/Dressler, Arzthaftungsrecht, 9. Aufl. 2002, Rdn. 457 ff. m.w.Nw.;… Geiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 4. Aufl. 2001, S. 121 ff. m.w.Nw.).Allerdings muss der Arzt an der Sachverhaltsaufklärung mitwirken; eine mangelhafte - unvollständige oder sonst nicht ordnungsgemäße - Dokumentation der Untersuchung bzw. Behandlung kann zu Beweiserleichterungen für den Geschädigten bis hin zu einer Beweislastumkehr führen (…s. BGH NJW 1978, S. 1681, 1682;… NJW 1978, S. 2337, 2338 f.;… NJW 1983, S. 332;… NJW 1988, S. 2949 f.;… NJW 1989, S. 2330, 2331; NJW 1993, S. 2375, 2376;… NJW 1995, S. 1611, 1612;… NJW 1996, S. 779, 780 f.;… NJW 1996, S. 1589 f.;… NJW 1999, S. 3408, 3409 f.;… Palandt/Sprau, aaO., § 823 Rdn. 161;… Zöller/Greger, aaO., vor § 284 Rdn. 20 a;… Müller, aaO., S. 491).
Hinsichtlich des Nachweises der Kausalität zwischen Behandlungsfehler und (Körper- bzw. Gesundheits-)Schaden können Dokumentationsmängel hingegen nur dann und insoweit zu Beweiserleichterungen führen, als sich aus diesen Mängeln Beweiserschwernisse für den Geschädigten ergeben und die Ursächlichkeit zumindest wahrscheinlich ist (…s. BGHZ 99, S. 391, 398 ff.;… BGH NJW 1988, S. 2949, 2950;… NJW 1989, S. 2330, 2331; NJW 1993, S. 2375, 2376 f.;… BGHZ 132, S. 47, 49 ff., 52 = NJW 1996, S. 1589, 1590;… Palandt/Sprau, aaO., § 823 Rdn. 161).
Handelt es sich jedoch um einen schweren ("groben") Behandlungsfehler, ist er als solcher geeignet, den eingetretenen Schaden zumindest mitursächlich herbeizuführen, und ist ein Kausalzusammenhang nicht ganz unwahrscheinlich, so ist es Sache des Anspruchsgegners (des Arztes oder Krankenhausträgers) zu beweisen, dass es an der Kausalität zwischen der Pflichtverletzung und dem (Körper- oder Gesundheits-)Schaden fehlt (Beweislastumkehr;… s. etwa BGHZ 85, S. 212, 215 ff.;… BGH NJW 1987, S. 705;… NJW 1988, S. 2303, 2304;… NJW 1988, S. 2948;… NJW 1988, S. 2949, 2950 f.; NJW 1993, S. 2375, 2376 f.;… NJW 1995, S. 1611, 1612 f.;… NJW 1996, S. 1589, 1590 f.;… NJW 1996, S. 2428;… NJW 1997, S. 796, 797;… NJW 1998, S. 814, 815;… NJW 1998, S. 1782, 1783;… NJW 1999, S. 861, 862;… NJW 1999, S. 862;… NJW 2004, S. 2011, 2012 f. = GesR 2004, S. 290, 292 f.;… Senat, NJW-RR 2000, S. 24, 26 = MedR 2000, S. 85, 88;… VersR 2002, S. 313, 315 = MedR 2002, S. 149, 152;… NJW-RR 2003, S. 1383, 1386 = MedR 2004, S. 226, 230 = VersR 2004, S. 1050, 1052); Palandt/Sprau, aaO., § 823 Rdn. 162; Zöller/Greger, aaO., vor § 284 Rdn. 20 a; Müller, aaO., S. 489 f.).
- BGH, 26.10.1993 - VI ZR 155/92
Vornahme der Beweisaufnahme durch den Einzelrichter im Berufungsverfahren; …
Diese zwingende Vorschrift läßt es, wie der Senat bereits mehrfach ausgesprochen hat, in aller Regel nicht zu, daß in Arzthaftungsprozessen, in denen die Entscheidung im wesentlichen auf sachverständiger Beratung beruht, die Beweisaufnahme einschließlich der Befragung ärztlicher Gutachter allein durch den Einzelrichter erfolgt (Senatsurteile vom 24. Juni 1980 - VI ZR 7/79 - VersR 1980, 940; vom 3. Februar 1987 - VI ZR 56/86 - VersR 1987, 1089, 1091 und vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92 - VersR 1993, 836, 838 f; s. ferner BGH, Urteil vom 30. Januar 1990 - XI ZR 162/89 - NJW 1991, 1302). - BGH, 04.10.1994 - VI ZR 205/93
Haftung des Arztes wegen Nichterhebung von Befunden; Begriff des groben …
Es geht also nicht um die Fehlinterpretation von Befunden, sondern um deren Nichterhebung (…vgl. Senatsurteile vom 10. November 1987 = aaO. und vom 23. März 1993 - VI ZR 26/92 - VersR 1993, 836, 838). - OLG Karlsruhe, 17.05.2018 - 7 U 32/17
Arzthaftung: Unterlassene Wiedereinbestellung eines Patienten als …
- BGH, 24.01.1995 - VI ZR 60/94
Darlegungs- und Beweislast bei einem Lagerungsschaden im Krankenhaus aufgrund …
- OLG Karlsruhe, 17.02.2016 - 7 U 32/13
Arzthaftungsprozess: Ermessensfehler bei der Auswahl des Sachverständigen; Umfang …
- OLG Brandenburg, 08.11.2000 - 1 U 6/99
Beweisrechtliche Auswirkungen von Dokumentationsmängeln bei der Arzt-Haftung
- OLG Saarbrücken, 04.02.2015 - 1 U 27/13
Arzt- und Krankenhaushaftung: Beweislastumkehr bei Nichtwahrnehmung von …
- OLG Koblenz, 21.11.2011 - 5 U 688/11
Anforderungen an die ärztliche Entscheidungsbildung bei Biopsie einer Brustdrüse; …
- OLG Karlsruhe, 24.06.2005 - 7 W 28/05
Arzthaftungsprozess: Entscheidung und Beweiserhebung durch den Einzelrichter; …
- BGH, 13.03.2013 - VIII ZR 49/12
Beweiserhebung im Berufungsverfahren: Zulässigkeit der Erhebung aller notwendigen …
- BSG, 07.09.2022 - B 6 KA 8/22 B
Sachlich-rechnerische Richtigstellung einer vertragsärztlichen Honorarforderung; …
- OLG Dresden, 06.02.2018 - 4 U 1079/17
Umfang der ärztlichen Risikoaufklärung vor einer Operation
- OLG Dresden, 04.01.2018 - 4 U 1079/17
Umfang der ärztlichen Risikoaufklärung vor einer Operation
- OLG Saarbrücken, 03.05.2017 - 1 U 122/15
Arzt- und Krankenhaushaftung: Abgrenzung zwischen Diagnose- und …
- BSG, 30.09.2020 - B 6 KA 12/20 B
Richtigstellung einer vertragszahnärztlichen Honorarabrechnung
- OLG München, 18.09.2008 - 1 U 4837/07
Arzthaftung: Umfang der Dokumentationspflicht; Infektion eines Neugeborenen mit …
- OLG Koblenz, 08.04.2013 - 5 U 186/13
Haftung des Arztes bei Nichterkennen von Symptomen eines Herzinfarkts
- OLG Frankfurt, 30.09.2003 - 15 U 174/03
Auskunftspflicht und Aufklärung eines Patienten durch einen Arzt; …
- BGH, 27.09.1994 - VI ZR 284/93
Pflicht des Tatrichters zur Aufklärung von Widersprüchen; Anforderungen an einen …
- OLG Brandenburg, 10.03.1999 - 1 U 54/98
Beweislastumkehr bei schwerem Behandlungsfehler - Schadensersatz und …
- OLG Stuttgart, 28.02.2008 - 1 W 4/08
Prozesskostenhilfe: Vorläufige Prüfung durch Einholung eines …
- OLG München, 17.03.2011 - 1 U 5245/10
Arzthaftung: Beweislastumkehr zulasten des Arztes bei Nichtvorlage der …
- OLG Saarbrücken, 08.11.2006 - 1 U 582/05
Arzthaftung wegen Behandlungsfehlers aufgrund fehlender Dokumentation
- OLG Brandenburg, 26.04.2012 - 12 U 166/10
Vertragliches Schadensersatzrecht: Pflichtverletzung eines Tierarztes; …
- BGH, 16.12.2003 - VI ZR 74/03
Verfahrensrecht - Erfolglose Nichtzulassungsbeschwerde
- OLG Stuttgart, 29.07.1997 - 14 U 20/96
Beweislastumkehr wegen unterlassener Erhebung weiterer Befunde
- LG Bochum, 12.02.2020 - 6 O 336/17
Fehler während Geburtsvorgang - Schadenersatz- und Schmerzensgeldanspruch
- OLG Frankfurt, 20.10.2020 - 14 U 103/11
Mehrstufige Kausalitätsprüfung bei Diagnosefehler des …
- OLG Düsseldorf, 10.10.2002 - 8 U 19/02
Zum Behandlungsfehler und zur Dokumentationspflicht des behandelten Zahnarztes …
- OLG Rostock, 03.02.2023 - 5 U 1/14
Krankenhaushaftung für einen Geburtsschaden; Behandlungs- und …
- OLG Zweibrücken, 13.05.1997 - 5 U 7/95
Artzhaftungsprozeß: Anscheinsbeweis, Behandlungsfehler
- OLG München, 08.08.2013 - 1 U 4549/12
Abgrenzung von Diagnoseirrtum und Befunderhebungsfehler
- OLG Köln, 27.04.2005 - 5 U 254/02
Arzthaftung - Operationsbericht durch mitwirkende Oberärztin - Umfang der …
- OLG Hamm, 11.12.2013 - 3 U 152/12
Abweisung der Arzthaftungsklage, da Behandlungsfehler bei der Versorgung eines …
- OLG Oldenburg, 19.12.2007 - 5 U 107/06
Erforderlichkeit der sofortigen Benachrichtigung eines Arztes durch eine Hebamme …
- OLG Stuttgart, 20.10.1994 - 14 U 38/93
Verletzung der psychiatrischen Sorgfaltspflicht bei der stationären Behandlung …
- OLG Braunschweig, 26.11.1998 - 1 U 31/98
Arzt; Aufklärungspflicht; Dokumentationspflicht; Arzthaftung; Schadensersatz; …
- OLG Köln, 27.06.2007 - 5 U 148/05
Fehlerhafte Versorgung eines Dammschnitts und Bildung einer rekto-vaginalen …
- OLG Brandenburg, 18.12.2008 - 12 U 115/08
Arzthaftung: Nachweis der Aufklärung bei fehlender Erinnerung des behandelnden …
- OLG Köln, 21.01.2004 - 5 U 99/03
Auftreten einer Peritonitis nach vaginaler Hysterektomie mit Entfernung beider …
- OLG Karlsruhe, 26.09.2001 - 7 U 92/99
Arzthaftung - Aufklärungspflicht - Behandlungsalternativen - Darlegungslast des …
- OLG Karlsruhe, 26.05.2000 - 7 U 193/97
Arzthaftung - Aufklärung vor Leitungsanästhesie für Wurzelbehandlung eines Zahns …
- LG Bayreuth, 11.07.2018 - 34 O 384/14
Notwendige therapeutische Aufklärung im Falle einer Hochrisikoschwangerschaft
- OLG Stuttgart, 20.04.2004 - 1 U 122/02
Schadensersatzansprüche wegen eines Behandlungsfehlers oder eines …
- OLG Hamburg, 22.02.2002 - 1 U 35/00
Arzthaftung: Bakterielle Infektion nach Operation - Beweislastumkehr bei nicht …
- OLG Hamm, 20.09.2021 - 3 U 100/20
Abweisung der Amtshaftungsklage, da ärztliche Behandlungsfehler und …
- AG Köln, 18.11.2008 - 146 C 214/07
Abrechnung von Szintigraphie und PET: Einschränkungen nicht hinnehmen!
- OLG München, 22.12.1994 - 24 U 3/92
Schadensersatz wegen ärztlicher Versäumnisse bei der nachgeburtlichen Versorgung …
- LG Cottbus, 25.03.2020 - 3 O 370/14
Wurzelkanalbehandlung in einzelner Sitzung - Schadensersatz
- OLG Koblenz, 07.03.2016 - 5 U 1039/15
Zu den Anforderungen an den medizinischen Standard einer Krankenhausversorgung
- LG Memmingen, 15.02.2019 - 26 O 1193/16
Grober Behandlungsfehler
- OLG Düsseldorf, 07.10.1993 - 8 U 105/92
Rechtsprechung
BGH, 16.02.1993 - VI ZR 300/91 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- Wolters Kluwer
Verlauf eines Entbindungsvorgangs - Vaginale Entbindung - Aufklärungspflicht des geburtsleitenden Arztes - Schnittentbindung - Risiken der Entbindungsmethode - Zeitpunkt der Aufklärung
- VersR (via Owlit)
BGB § 823
Notwendigkeit und Zeitpunkt der Aufklärung über Entbindungsalternativen - rechtsportal.de
BGB § 823
Zeitpunkt der Patientenaufklärung bei notwendiger Schnittentbindung - ibr-online
- juris (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- BGH, 16.02.1993 - VI ZR 300/91
- BGH, 08.02.1994 - VI ZR 300/91
Papierfundstellen
- NJW 1993, 2372
- NJW 1993, 2375
- MDR 1993, 741
- VersR 1993, 703
Wird zitiert von ... (39) Neu Zitiert selbst (5)
- BGH, 06.12.1988 - VI ZR 132/88
Arzthaftung bei Geburt aus Beckenendlage
Auszug aus BGH, 16.02.1993 - VI ZR 300/91
a) Das Berufungsgericht geht allerdings insoweit unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des erkennenden Senats zutreffend davon aus, daß der geburtsleitende Arzt gegenüber der Gebärenden von sich aus die Möglichkeit einer Schnittentbindung nur zur Sprache bringen muß, wenn im Falle einer vaginalen Geburt für das Kind ernstzunehmende Gefahren drohen und daher gewichtige Gründe für eine Schnittentbindung sprechen (Senatsurteil BGHZ 106, 153, 157 = AHRS 5000/30). - BGH, 13.12.1988 - VI ZR 22/88
Sorgfaltspflichten des Operateurs bei einer Gefäßoperation an einem Kleinkind
Auszug aus BGH, 16.02.1993 - VI ZR 300/91
Der erkennende Senat verlangt seit langem bei chirurgischen Eingriffen, bei denen der Arzt die ernsthafte Möglichkeit einer Operationserweiterung oder den Wechsel in eine andere Operationsmethode in Betracht ziehen muß, daß der Patient vor der Operation entsprechend aufgeklärt werden muß (Senatsurteile vom 17. September 1985 - VI ZR 12/84 - VersR 1985, 1187, 1188 = AHRS 4750/4 und vom 13. Dezember 1988 - VI ZR 22/88 - VersR 1989, 289 [BGH 13.12.1988 - VI ZR 22/88] = AHRS 4300/5). - BGH, 10.03.1987 - VI ZR 88/86
Annahme eines groben Behandlungsfehlers bei Verletzung der ärztlichen …
Auszug aus BGH, 16.02.1993 - VI ZR 300/91
Es ist zwar richtig, daß ein Patient, der unter einer schweren psychischen und physischen Belastung steht und zudem erheblich sediert ist, kaum in der Lage ist, in einem Aufklärungsgespräch das Für und Wider des weiteren ärztlichen Vorgehens zu erfassen und dann eine eigenverantwortliche Entscheidung zu treffen (Senatsurteil vom 10. März 1987 - VI ZR 88/86 - VersR 1987, 770 = AHRS 4950/8). - BGH, 07.04.1992 - VI ZR 192/91
Darlegungs- und Beweislast bei postoperativer Risikoaufklärung
Auszug aus BGH, 16.02.1993 - VI ZR 300/91
Bei im Voraus geplanten Operationen hat die Aufklärung sogar grundsätzlich schon bei der Festlegung des Operationstermins zu erfolgen (Senatsurteil vom 7. April 1992 - VI ZR 192/91VI ZR 192/91 - VersR 1992, 960 [BGH 07.04.1992 - VI ZR 192/91]). - BGH, 17.09.1985 - VI ZR 12/84
Klage eines Patienten auf Zahlung eines angemessenen Schmerzensgeldes und …
Auszug aus BGH, 16.02.1993 - VI ZR 300/91
Der erkennende Senat verlangt seit langem bei chirurgischen Eingriffen, bei denen der Arzt die ernsthafte Möglichkeit einer Operationserweiterung oder den Wechsel in eine andere Operationsmethode in Betracht ziehen muß, daß der Patient vor der Operation entsprechend aufgeklärt werden muß (Senatsurteile vom 17. September 1985 - VI ZR 12/84 - VersR 1985, 1187, 1188 = AHRS 4750/4 und vom 13. Dezember 1988 - VI ZR 22/88 - VersR 1989, 289 [BGH 13.12.1988 - VI ZR 22/88] = AHRS 4300/5).
- BGH, 28.08.2018 - VI ZR 509/17
Schadensersatzanspruch wegen behaupteter ärztlicher Behandlungsfehler und …
In einer solchen Lage muss der Arzt die Mutter über die für sie und das Kind bestehenden Risiken sowie über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Entbindungsmethoden aufklären und sich ihrer Einwilligung für die Art der Entbindung versichern (…Senat, Versäumnisurteil vom 28. Oktober 2014 - VI ZR 125/13, VersR 2015, 579 Rn. 6; Senatsurteile vom 14. September 2004 - VI ZR 186/03, VersR 2005, 227, 228; vom 25. November 2003 - VI ZR 8/03, VersR 2004, 645, 647; vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, 704; vom 19. Januar 1993 - VI ZR 60/92, VersR 1993, 835, 836; vom 6. Dezember 1988 - VI ZR 132/88, BGHZ 106, 153, 157).Eine - vorgezogene - Aufklärung über die unterschiedlichen Risiken und Vorteile der verschiedenen Entbindungsmethoden ist deshalb bereits dann erforderlich - und muss dann bereits zu einem Zeitpunkt vorgenommen werden, zu dem sich die Schwangere noch in einem Zustand befindet, in dem diese Problematik mit ihr besprochen werden kann -, wenn deutliche Anzeichen dafür bestehen, dass sich der Geburtsvorgang so entwickeln kann, dass die Schnittentbindung zu einer echten Alternative zur vaginalen Entbindung wird (…Senat, Versäumnisurteil vom 28. Oktober 2014 - VI ZR 125/13, VersR 2015, 579 Rn. 7;… Senatsurteile vom 17. Mai 2011 - VI ZR 69/10, VersR 2011, 1146 Rn. 11; vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, 704 f.).
Grund für das Erfordernis der vorgezogenen Aufklärung ist, dass eine sinnvolle Besprechung der Problematik zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits von einer Gefährdungslage für das Kind ausgegangen werden muss, im Hinblick auf eine etwaige Reaktion der Schwangeren auf diese Sachlage nicht mehr ohne weiteres möglich sein kann (vgl. Senatsurteil vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, 704 f.).
- BGH, 21.05.2019 - VI ZR 119/18
Anforderungen an die Feststellung einer hypothetischen Einwilligung (hier: zum …
Das wäre erforderlich gewesen, um zunächst die Einwilligung der Klägerin zu dem erweiterten Eingriff (Entfernung auch des Gebärmutterhalses) einzuholen (§ 630d Abs. 1 Satz 1 BGB, vgl. Senat, Urteil vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, NJW 1993, 2372, 2373 f., juris Rn. 21).Kann eine Einwilligung für eine unaufschiebbare Maßnahme nicht rechtzeitig eingeholt werden, darf sie ohne Einwilligung durchgeführt werden, wenn sie dem mutmaßlichen Willen des Patienten entspricht (§ 630d Abs. 1 Satz 4 BGB; Senat, Urteil vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, aaO, Rn. 21;… vgl. Geiß/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, 7. Aufl., Rn. C 102 ff.;… Frahm/Walter, Arzthaftungsrecht, 6. Aufl., Rn. 212).
- BGH, 28.10.2014 - VI ZR 125/13
Krankenhaushaftung bei Geburtsschaden: Reichweite und Zeitpunkt ärztlicher …
Vielmehr muss er die Mutter über die für sie und das Kind bestehenden Risiken sowie über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Entbindungsmethoden aufklären und sich ihrer Einwilligung für die Art der Entbindung versichern (vgl. Senatsurteile vom 6. Dezember 1988 - VI ZR 132/88, BGHZ 106, 153, 157; vom 19. Januar 1993 - VI ZR 60/92, VersR 1993, 835, 836; vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, 704; vom 25. November 2003 - VI ZR 8/03, VersR 2004, 645, 647; vom 14. September 2004 - VI ZR 186/03, VersR 2005, 227; vgl. zur Einwilligung allgemein: Senatsurteil vom 14. Februar 1989 - VI ZR 65/88, BGHZ 106, 391, 397 f.).Eine - vorgezogene - Aufklärung über die unterschiedlichen Risiken und Vorteile der verschiedenen Entbindungsmethoden ist deshalb bereits dann erforderlich, wenn deutliche Anzeichen dafür bestehen, dass sich der Zustand der Schwangeren bzw. der Geburtsvorgang so entwickeln können, dass die Schnittentbindung zu einer echten Alternative zur vaginalen Entbindung wird (vgl. Senatsurteile vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, 704 f. = NJW 1993, 2372, 2373 f. mit Anmerkung Laufs/Hiersche;… vom 17. Mai 2011 - VI ZR 69/10, VersR 2011, 1146 Rn. 11 = MedR 2012, 252 mit Anmerkung Schmidt-Recla).
Das Recht jeder Frau, selbst darüber bestimmen zu dürfen, muss möglichst umfassend gewährleistet werden (vgl. Senatsurteile vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, 704;… vom 17. Mai 2011 - VI ZR 69/10, VersR 2011, 1146 Rn. 11).
- BGH, 17.05.2011 - VI ZR 69/10
Arzthaftung: Aufklärung über die Möglichkeit einer Schnittentbindung bei …
Anders liegt es aber, wenn für den Fall, dass die Geburt vaginal erfolgt, für das Kind ernstzunehmende Gefahren drohen, daher im Interesse des Kindes gewichtige Gründe für eine Schnittentbindung sprechen und diese unter Berücksichtigung auch der Konstitution und der Befindlichkeit der Mutter in der konkreten Situation eine medizinisch verantwortbare Alternative darstellt (vgl. Senatsurteile vom 6. Dezember 1988 - VI ZR 132/88, BGHZ 106, 153, 157; vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, 704; vom 19. Januar 1993 - VI ZR 60/92, VersR 1993, 835, 836; vom 25. November 2003 - VI ZR 8/03, VersR 2004, 645, 648 …und vom 14. September 2004 - VI ZR 186/03, VersR 2005, 227 Rn. 9).Das ist etwa dann der Fall, wenn sich bei einer Risikogeburt konkret abzeichnet, dass sich die Risiken in Richtung auf die Notwendigkeit oder die relative Indikation einer Schnittentbindung entwickeln können (vgl. Senatsurteil vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, aaO S. 704).
Soweit das Berufungsgericht entgegen den entsprechenden Äußerungen des Gerichtssachverständigen Prof. Dr. St. eine Aufklärungspflicht bei einer (relativen) Indikation für eine Schnittentbindung verneint, wird dies weder aus medizinischer Sicht von den Äußerungen des Sachverständigen getragen noch aus rechtlicher Sicht durch die Rechtsprechung des erkennenden Senats (vgl. Senatsurteil vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, aaO).
- BGH, 21.11.2023 - VI ZR 380/22
Aufklärung eines Patienten vor chirurgischen Eingriffen über …
aa) Das Berufungsgericht ist zutreffend davon ausgegangen, dass der Patient vor chirurgischen Eingriffen, bei denen der Arzt die ernsthafte Möglichkeit einer Operationserweiterung oder den Wechsel in eine andere Operationsmethode in Betracht ziehen muss, hierüber und über die damit ggf. verbundenen besonderen Risiken aufgeklärt werden muss (…vgl. Senatsurteile vom 21. Mai 2019 - VI ZR 119/18, VersR 2019, 1369 Rn. 15, 21; vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, juris Rn. 21;… vom 13. Dezember 1988 - VI ZR 22/88, VersR 1989, 289, juris Rn. 13).Hat der Arzt vor der Operation Hinweise auf eine möglicherweise erforderlich werdende Operationserweiterung unterlassen und zeigt sich intraoperativ die Notwendigkeit einer Erweiterung, dann muss er, soweit dies möglich ist, die Operation beenden, den Patienten nach Abklingen der Narkoseeinwirkungen entsprechend aufklären und seine Einwilligung in den weitergehenden Eingriff einholen (vgl. Senatsurteil vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, juris Rn. 21).
- BGH, 25.11.2003 - VI ZR 8/03
Zulässigkeit eines Teilurteils; Anforderungen an die Sachaufklärung im …
Nach dieser muß über die Möglichkeit einer Schnittentbindung nur aufgeklärt werden, wenn sie aus medizinischer Sicht indiziert ist, weil für den Fall, daß die Geburt vaginal erfolgt, ernstzunehmende Gefahren für das Kind drohen und daher im Interesse des Kindes gewichtige Gründe für eine Schnittentbindung sprechen, wobei diese auch unter Berücksichtigung der Konstitution und Befindlichkeit der Mutter in der konkreten Situation eine medizinisch verantwortbare Alternative darstellen muß (Senatsurteile BGHZ 106, 153, 157; vom 12. November 1991 - VI ZR 369/90 - VersR 1992, 237; vom 19. Januar 1993 - VI ZR 60/92 - VersR 1993, 835; vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91 - VersR 1993, 703). - OLG Saarbrücken, 29.03.2023 - 1 U 81/21
Rechtsfolgen unzureichender ärztlicher Aufklärung über Behandlungsalternativen im …
Anders liegt es aber, wenn für den Fall, dass die Geburt vaginal erfolgt, für das Kind ernstzunehmende Gefahren drohen, daher im Interesse des Kindes gewichtige Gründe für eine Schnittentbindung sprechen und diese unter Berücksichtigung auch der Konstitution und der Befindlichkeit der Mutter in der konkreten Situation eine medizinisch verantwortbare Alternative darstellt (vgl. BGH…, Urteil vom 28.8.2018 - VI ZR 509/17, bei Juris Rn. 23; Urteil vom 28.20.2014 - VI ZR 125/13, bei Juris 6;… Urteil vom 17.5.2011 - VI ZR 69/10, bei Juris Rn. 10; Urteil vom 16.2.1993 - VI ZR 300/91, bei Juris Rn. 17).Gleiches gilt, wenn aufgrund konkreter Umstände die ernsthafte Möglichkeit besteht, dass im weiteren Verlauf eine Konstellation eintritt, die als relative Indikation für eine Schnittentbindung zu werten ist (BGH…, Urteil vom 28.8.2018 - VI ZR 509/17, bei Juris Rn. 23;… Urteil vom 28.20.2014 - VI ZR 125/13, bei Juris Rn. 6; Urteil vom 16.2.1993 - VI ZR 300/91, bei Juris Rn. 22).
Eine solch vorgezogene Aufklärung über die unterschiedlichen Risiken und Vorteile der verschiedenen Entbindungsmethoden ist danach zwar nicht bei jeder Geburt erforderlich und auch dann noch nicht, wenn nur die theoretische Möglichkeit besteht, dass im weiteren Verlauf eine Konstellation eintreten kann, die als relative Indikation für eine Schnittentbindung zu werten ist (vgl. BGH…, Urteil vom 17.5.2011 - VI ZR 69/10, bei Juris Rn. 11; Urteil vom 16.2.1993 - VI ZR 300/91, bei Juris Rn. 22).
Erforderlich ist eine vorgezogene Aufklärung über die unterschiedlichen Risiken und Vorteile der verschiedenen Entbindungsmethoden aber bereits dann - und muss dann bereits zu einem Zeitpunkt vorgenommen werden, zu dem die Patientin sich noch in einem Zustand befindet, in dem diese Problematik mit ihr besprochen werden kann -, wenn deutliche Anzeichen dafür bestehen, dass sich der Zustand der Schwangeren bzw. der Geburtsvorgang so entwickeln können, dass die Schnittentbindung zu einer echten Alternative zur vaginalen Entbindung wird (vgl. BGH…, Urteil vom 28.8.2018 - VI ZR 509/17, bei Juris Rn. 23;… Urteil vom 28.20.2014 - VI ZR 125/13, bei Juris Rn. 6;… Urteil vom 17.5.2011 - VI ZR 69/10, bei Juris Rn. 11; Urteil vom 16.2.1993 - VI ZR 300/91, bei Juris Rn. 22).
- OLG Naumburg, 06.02.2014 - 1 U 45/13
Arzthaftung: Umfang der vorgeburtlichen Aufklärung zur Periduralanästhesie (PDA); …
Dieses Vorbringen überging das Landgericht vollständig (Art. 103 Abs. 1 GG), obwohl es auf der Hand liegt, dass die Klägerin unter der Geburt mit Sicherheit in einen Zustand geriet, der es ihr nicht mehr erlaubte, einem Aufklärungsgespräch zu folgen und das Für und Wider eines Eingriffs abzuwägen (BGH NJW 1992, 2351, 2352; 1993, 2372, 2373; 1998, 1784, 1785; Laufs/Hiersche NJW 1993, 2375).Deshalb sind die Aufklärung und das Einholen der Einwilligung erst dann erforderlich, wenn deutliche Anzeichen für eine Entwicklung des Geburtsvorgangs hin zu einer zu rechtfertigenden Behandlungsalternative, hier in Richtung der PDA, bestehen (BGH NJW 1993, 2372, 2374; OLG Bamberg, Beschluss vom 28.7. 2008, 4 U 115/07 - BeckRS 2008, 19112).
Kann die Mutter unter der Geburt nicht mehr über das Legen einer PDA entscheiden, ist für die Rechtfertigung des Eingriffs der mutmaßliche Wille der Patientin ausschlaggebend (BGH NJW 1993, 2372, 2374;… Martis/Winkhart, Rdn. A1875).
- BGH, 14.09.2004 - VI ZR 186/03
Anforderungen an die ärztliche Aufklärung bei einer Zwillingsschwangerrschaft
Anders liegt es aber, wenn für den Fall, daß die Geburt vaginal erfolgt, für das Kind ernstzunehmende Gefahren drohen, daher im Interesse des Kindes gewichtige Gründe für eine Schnittentbindung sprechen und diese unter Berücksichtigung auch der Konstitution und der Befindlichkeit der Mutter in der konkreten Situation eine medizinisch verantwortbare Alternative darstellt (vgl. Senatsurteile BGHZ 106, 153, 157; vom 16. Februar 1993 - VI ZR 300/91 - VersR 1993, 703, 704; vom 19. Januar 1993 - VI ZR 60/92 - VersR 1993, 835, 836). - OLG Karlsruhe, 22.12.2004 - 7 U 4/03
Arzthaftung für eine geburtsmechanische Schädigung: Zeitpunkt für eine …
Nach der Rechtsprechung des BGH gilt jedoch anderes, wenn dem Kind bei vaginaler Geburt ernstzunehmende Gefahren drohen, daher im Interesse des Kindes gewichtige Gründe für eine sectio sprechen und diese unter Berücksichtigung von Konstitution und Befindlichkeit der Mutter in der konkreten Situation eine medizinisch verantwortbare Alternative darstellt (…BGH, Urt. v. 6.12.1988 - VI ZR 132/88, BGHZ 106, 153, 157;… Urt. v. 19.1.1993 - VI ZR 60/92, VersR 1993, 835, 836; Urt. v. 16.2.1993- VI ZR 300/91, VersR 1993, 703, 704;… Urt. v. 25.11.2003 - VI ZR 8/03, VersR 2004, 645, 647;… Senat, Urt. v. 15.8.2001 - 7 U 129/99). - OLG Frankfurt, 11.12.2002 - 13 U 199/98
Krankenhaushaftung: Zeitnahe fachärztliche Eingangsuntersuchung eines neu …
- LG Krefeld, 04.11.2004 - 3 O 213/02
- OLG München, 06.08.1993 - 24 U 645/90
Aufklärungspflichtverletzung für Geburtsschaden anläßlich einer …
- OLG Köln, 23.01.2019 - 5 U 69/16
Aufklärung über Schnittentbindung bei makrosomem Kind
- OLG Hamm, 24.04.2002 - 3 U 8/01
Haftung für die Behandlung in einem sogenannten Geburtshaus
- OLG Zweibrücken, 10.10.2000 - 5 U 8/00
Rechtsanwaltshaftung: Zulässigkeit eines unbezifferten Sachantrags; …
- OLG München, 07.05.2009 - 1 U 4059/08
Arzt- und Krankenhaushaftung für Geburtsschaden: Regelgerechtheit einer …
- LG Kleve, 12.05.2004 - 2 O 20/03
- OLG Bamberg, 28.07.2008 - 4 U 115/07
Arzthaftung: "Vorverlagerung" der Pflicht zur Aufklärung über die …
- OLG Stuttgart, 08.01.2002 - 14 U 70/01
Arzthaftung: Rechtzeitigkeit der Aufklärung über die Operationsrisiken; …
- OLG Hamm, 20.10.1999 - 3 U 158/98
Aufklärung über die Alternative einer Kaiserschnittentbindung
- OLG Stuttgart, 11.01.2000 - 14 U 14/99
Arzthaftung - Sorgfaltspflichten bei Geburt - primäre Section - McRoberts-Manöver …
- OLG Hamm, 07.11.2005 - 3 U 41/05
Schadensersatzbegehren wegen fehlerhafter ärztlicher Behandlung im Zusammenhang …
- OLG Stuttgart, 11.06.2002 - 14 U 93/01
Arzthaftung: Rückschluss auf einen Behandlungsfehler bei der perinatalen …
- OLG Köln, 01.06.2015 - 5 U 18/15
Anforderungen an die ärztliche Aufklärung über zunächst nicht vorgesehene …
- OLG Hamm, 30.10.2015 - 26 U 130/08
Haftung des behandelnden Arztes wegen Behandlungsfehlern beim Geburtsmanagement
- OLG Schleswig, 11.06.2002 - 14 U 93/01
Behandlungsfehler ; Traumatisches Ereignis im Geburtsverlauf; Kausalität; …
- OLG Köln, 06.03.2002 - 5 U 178/01
- OLG München, 27.10.1994 - 24 U 364/89
Haftungsrecht; Arzthaftung
- OLG Naumburg, 18.01.2022 - 1 U 160/19
Arzthaftung bei Entbindung: Pflicht zur Aufklärung der Patientin bei einer …
- OLG Schleswig, 08.01.2002 - 14 U 70/01
Darlegungslast ; Behandlungsvertrag; Schlechterfüllung; …
- OLG Oldenburg, 15.06.1993 - 5 U 10/93
Endonasale Kiefernhöhlenoperation; Aufklärung am Vortag; Überforderung des …
- OLG Düsseldorf, 22.06.2006 - 8 U 160/04
- OLG Oldenburg, 17.10.1995 - 5 U 134/92
Haftung der Beklagten wegen einer fehlerhaften Vorbereitung und Durchführung der …
- OLG Hamm, 10.12.2007 - 3 U 216/06
Ersatzansprüche wegen bei der Geburt erlittener Schulterdystokie mit Plexusparese …
- OLG Oldenburg, 26.05.1998 - 5 U 4/98
Vaginal-operative Entbindung aus hinterer Hinterhauptslage; Ersatzansprüche wegen …
- OLG Köln, 21.08.1996 - 5 U 8/96
- LG Hannover, 21.01.2019 - 2 O 190/17
Krankenhaushaftung für Schmerzen nach einer Geburt
- OLG Celle, 13.11.2019 - 1 U 25/19
Krankenhaushaftung für Geburtsschmerzen nach vaginaloperativer Entbindung