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   BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93   

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BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93 (https://dejure.org/1994,766)
BGH, Entscheidung vom 07.07.1994 - III ZR 5/93 (https://dejure.org/1994,766)
BGH, Entscheidung vom 07. Juli 1994 - III ZR 5/93 (https://dejure.org/1994,766)
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Naturschutzgebiet 'Steinbruch'

Art. 14 GG, ausgleichspflichtige Inhaltsbestimmung, salvatorische Klausel, Bestimmtheitsgebot;

'Situationsbedingtheit'

Volltextveröffentlichungen (5)

  • Wolters Kluwer

    Inhaltsbestimmung des Eigentums - Salvatorische Klausel - Verfassung

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    GG Art. 14; LG NW § 7 S. 1
    Grenzen der Sozialbindung des Eigentums

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    GG Art. 14; NWLandschG § 7 Satz 1
    Inhaltsbestimmung des Eigentums

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BGHZ 126, 379
  • NJW 1994, 3283
  • NVwZ 1995, 198 (Ls.)
  • VersR 1994, 1242
  • WM 1994, 2167
  • DVBl 1995, 104
  • DÖV 1995, 156
  • JR 1995, 417
 
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Wird zitiert von ... (22)Neu Zitiert selbst (20)

  • BGH, 16.07.1993 - III ZR 60/92

    Flugsanddünen als geschützter Landschaftsteil

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    § 7 LG NW ist eine Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG (i. A. an Senat vom 18.2.1993 BGHZ 121, 328 und vom 16.7.1993 BGHZ 123, 242).

    aa) Nutzungsbeschränkungen im Interesse des Landschafts- und Naturschutzes, an die § 7 Satz 1 LG NW anknüpft, stellen keine Enteignungen i.S. von Art. 14 Abs. 3 GG, sondern lediglich Inhaltsbestimmungen des Eigentums dar (Senatsurteile vom 18. Februar 1993 - III ZR 20/92 - BGHZ 121, 328 = LM Art. 14 (Ca) GrundG Nr. 40 m. Anm. Schmidt, und vom 16. Juli 1993 - III ZR 60/92 - NJW 1993, 2605 - für BGHZ 123, 242 vorgesehen; vgl. auch Senatsurteil vom 17. Dezember 1992 - III ZR 112/91 - BGHZ 121, 73).

    Ausgleichspflichtig ist danach eine Beeinträchtigung einer als Eigentum oder Eigentumsbestandteil geschützten Rechtsposition, durch die der Eigentümer unverhältnismäßig oder im Verhältnis zu anderen ungleich in unzumutbarer Weise belastet wird (Senatsurteile vom 18. Februar und 16. Juli 1993 aaO.).

    Wie bereits ausgeführt sind bei der Beurteilung, ob eine Maßnahme des Natur- und Landschaftsschutzes "enteignende Wirkung" i.S. des § 7 Satz 1 LG NW hat, d.h. ob, wenn kein Ausgleich in Geld erfolgt, eine unzumutbar belastende Inhaltsbestimmung des Eigentums vorliegt, sinngemäß die Grundsätze heranzuziehen, die der Bundesgerichtshof - noch unter der Geltung eines umfassenderen Enteignungsbegriffs - zur Abgrenzung der (entschädigungslosen) Sozialbindung des Eigentums von (entschädigungspflichtigen) Eingriffen mit "enteignender" Wirkung entwickelt hat (Senatsurteil vom 16. Juli 1993 aaO.).

    Vielmehr ist entscheidend, ob eine zulässige Nutzungsmöglichkeit, die sich nach Art und Beschaffenheit des Grundstücks objektiv anbietet, untersagt oder wesentlich eingeschränkt wird (BGHZ 87, 66, 71 f [BGH 03.03.1983 - III ZR 93/81]; 90, 4, 14 f; 90, 17, 24/25; 99, 24, 31 f; 105, 15, 17 f; Senatsurteile vom 18. Februar und vom 16. Juli 1993 aaO.; vgl. auch BVerwGE 84, 361, 371; 94, 1, 11).

    Sie sind es, die den Charakter und damit den besonderen Wert des Grundstücks bislang schon ausgemacht haben (vgl. Senatsurteil vom 16. Juli 1993 aaO. m.w.N).

    Bei der Prüfung der Zulässigkeit gewerblicher Nutzung dieser oder anderer Art ist im übrigen in Betracht zu ziehen, ob nicht schon ohne besondere Unterschutzstellung des Geländes die Interessen des Naturschutzes als öffentliche Belange entgegenstanden (vgl. Senatsurteil vom 16. Juli 1993 aaO.).

  • BVerwG, 15.02.1990 - 4 C 47.89

    Muß der Gesetzgeber festlegen, wann eine entschädigungspflichtige Enteignung

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    Das steht zumindest im Ergebnis im Einklang mit der Auffassung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 84, 361, 367 ff; 94, 1).

    Soweit der 4. Senat des Bundesverwaltungsgerichts - auf der Grundlage der als bindend angesehenen Auslegung des Landesrechts durch das Oberverwaltungsgericht - angenommen hat, § 7 Satz 1 LG NW erfasse auch Enteignungen i.S. des Art. 14 Abs. 3 GG und verstoße insoweit gegen die Junktimklausel (BVerwGE 84, 361, 367), berührt dies die Verfassungsmäßigkeit der Norm als Grundlage eines Ausgleichsanspruchs im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nicht.

    Das entspricht auch dem Urteil des 7. Senats des Bundesverwaltungsgerichts vom 24. Juni 1993 (BVerwGE 94, 1, 5) [BVerwG 24.06.1993 - 7 C 26/92], der - unter Hinweis auf die Abweichung von BVerwGE 84, 361, 370 ff - entschieden hat, daß Regelungen in einer Naturschutzverordnung, die die Nutzbarkeit situationsbedingt einschränken, auch insoweit keine Enteignungen i.S. des Art. 14 Abs. 3 GG, sondern Bestimmungen von Inhalt und Schranken des Eigentums i.S. des Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG sind, als diese Regelungen in konkrete, durch Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG geschützte Rechtspositionen eingreifen.

    Eine Begrenzung der Geltungsdauer des § 7 Satz 1 LG NW in Betracht zu ziehen (vgl. BVerwGE 84, 361, 367 ff), hält der Senat nicht für geboten.

    In dieser Rechtsprechung hätten sich trotz mancher Unterschiede im Detail doch übereinstimmend zwei hauptsächliche Fallgestaltungen herausgebildet, in denen die Grundstückseigentümer nicht dem Regelfall entsprechend auf die Sozialbindung des Eigentums gemäß Art. 14 Abs. 2 GG verwiesen werden könnten, nämlich zum einen bei Eingriffen in bereits verwirklichte Nutzungen und zum andern beim Ausschluß von Nutzungsmöglichkeiten, die sich nach Lage der Dinge objektiv anböten oder sogar aufdrängten (Hinweis auf BGHZ 90, 17, 24 f; 99, 24, 31 f [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85]; 105, 15, 18 [BGH 23.06.1988 - III ZR 8/87]; BVerwGE 67, 84, 87, 91 f; 67, 93, 95 f [BVerwG 13.04.1983 - 4 C 76/80]; 84, 361, 371).

    Vielmehr ist entscheidend, ob eine zulässige Nutzungsmöglichkeit, die sich nach Art und Beschaffenheit des Grundstücks objektiv anbietet, untersagt oder wesentlich eingeschränkt wird (BGHZ 87, 66, 71 f [BGH 03.03.1983 - III ZR 93/81]; 90, 4, 14 f; 90, 17, 24/25; 99, 24, 31 f; 105, 15, 17 f; Senatsurteile vom 18. Februar und vom 16. Juli 1993 aaO.; vgl. auch BVerwGE 84, 361, 371; 94, 1, 11).

  • BGH, 09.10.1986 - III ZR 2/85

    Entschädigungspflicht einer denkmalschutzrechtlichen Maßnahme

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    In dieser Rechtsprechung hätten sich trotz mancher Unterschiede im Detail doch übereinstimmend zwei hauptsächliche Fallgestaltungen herausgebildet, in denen die Grundstückseigentümer nicht dem Regelfall entsprechend auf die Sozialbindung des Eigentums gemäß Art. 14 Abs. 2 GG verwiesen werden könnten, nämlich zum einen bei Eingriffen in bereits verwirklichte Nutzungen und zum andern beim Ausschluß von Nutzungsmöglichkeiten, die sich nach Lage der Dinge objektiv anböten oder sogar aufdrängten (Hinweis auf BGHZ 90, 17, 24 f; 99, 24, 31 f [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85]; 105, 15, 18 [BGH 23.06.1988 - III ZR 8/87]; BVerwGE 67, 84, 87, 91 f; 67, 93, 95 f [BVerwG 13.04.1983 - 4 C 76/80]; 84, 361, 371).

    Der Senat, der in seiner früheren Rechtsprechung salvatorische Klauseln der vorliegenden Art stets für wirksam gehalten hatte (vgl. BGHZ 99, 24, 28 [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85]; 105, 15, 17 [BGH 23.06.1988 - III ZR 8/87]; Kröner, in Festschrift für Geiger (1989), S. 444, 450), jedoch in den Urteilen vom 18. Februar und vom 16. Juli 1993 die Verfassungsmäßigkeit "reiner" salvatorischer Klauseln als bloßer Ausgleichsregelungen im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums offengelassen hat, schließt sich insoweit dem 7. Senat des Bundesverwaltungsgerichts im Ergebnis und in der Begründung an (in diesem Sinne auch: Steinberg/Lubberger, Aufopferung, Enteignung und Staatshaftung, S. 229, 230; Nüßgens/Boujong, Eigentum, Sozialbindung, Enteignung Rn. 340; Engelhardt, NuR 1991, 101, 103; Heinz/Schmitt, NVwZ 1992, 513, 521; Kleinlein, DVBl. 1991, 365, 373 f, 375; Moench, BauR 1993, 420, 429; a.A. Detterbeck, DÖV 1994, 273, 277; Melchinger, NJW 1991, 2524, 2531; Papier, NVWwBl.

    Gerade in dem in Rede stehenden Bereich der Inhaltsbestimmung des Eigentums durch das Denkmal-, Landschafts- und Naturschutzrecht ist der Gesetzgeber auf solche generalklauselartigen Regelungen dringend angewiesen, um nach den Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 58, 1; 79, 174, 192) einigermaßen sicher ausschließen zu können, daß gesetzlich vorgesehene Maßnahmen zum Denkmal-, Landschafts- oder Naturschutz im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums sich im konkreten Fall mangels einer wirksamen Ausgleichsanordnung als verfassungswidrig erweisen (zu den Schwierigkeiten des Gesetzgebers aus dem früheren Blickwinkel des weiteren Enteignungsbegriffs vgl. Senat BGHZ 99, 24, 27) [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85].

    Vielmehr ist entscheidend, ob eine zulässige Nutzungsmöglichkeit, die sich nach Art und Beschaffenheit des Grundstücks objektiv anbietet, untersagt oder wesentlich eingeschränkt wird (BGHZ 87, 66, 71 f [BGH 03.03.1983 - III ZR 93/81]; 90, 4, 14 f; 90, 17, 24/25; 99, 24, 31 f; 105, 15, 17 f; Senatsurteile vom 18. Februar und vom 16. Juli 1993 aaO.; vgl. auch BVerwGE 84, 361, 371; 94, 1, 11).

  • BVerwG, 24.06.1993 - 7 C 26.92

    Naturschutzverordnung

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    Das steht zumindest im Ergebnis im Einklang mit der Auffassung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 84, 361, 367 ff; 94, 1).

    Das entspricht auch dem Urteil des 7. Senats des Bundesverwaltungsgerichts vom 24. Juni 1993 (BVerwGE 94, 1, 5) [BVerwG 24.06.1993 - 7 C 26/92], der - unter Hinweis auf die Abweichung von BVerwGE 84, 361, 370 ff - entschieden hat, daß Regelungen in einer Naturschutzverordnung, die die Nutzbarkeit situationsbedingt einschränken, auch insoweit keine Enteignungen i.S. des Art. 14 Abs. 3 GG, sondern Bestimmungen von Inhalt und Schranken des Eigentums i.S. des Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG sind, als diese Regelungen in konkrete, durch Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG geschützte Rechtspositionen eingreifen.

    In seinem Urteil vom 24. Juni 1993 (aaO.) hat der 7. Senat des Bundesverwaltungsgerichts unter diesem Gesichtspunkt zu Art. 36 Abs. 1 des Bayerischen Naturschutzgesetzes (Bay-NatSchG) - ("Hat eine Behörde aufgrund dieses Gesetzes eine Maßnahme getroffen, die eine Enteignung darstellt oder einer solchen gleichkommt, insbesondere weil sie eine wesentliche Nutzungsbeschränkung darstellt, so ist ... Entschädigung in Geld zu leisten") - ausgeführt: Der Entschädigungstatbestand der "wesentlichen Nutzungsbeschränkung" verstoße nicht gegen das rechtsstaatliche Bestimmtheitsgebot.

    Vielmehr ist entscheidend, ob eine zulässige Nutzungsmöglichkeit, die sich nach Art und Beschaffenheit des Grundstücks objektiv anbietet, untersagt oder wesentlich eingeschränkt wird (BGHZ 87, 66, 71 f [BGH 03.03.1983 - III ZR 93/81]; 90, 4, 14 f; 90, 17, 24/25; 99, 24, 31 f; 105, 15, 17 f; Senatsurteile vom 18. Februar und vom 16. Juli 1993 aaO.; vgl. auch BVerwGE 84, 361, 371; 94, 1, 11).

  • BGH, 23.06.1988 - III ZR 8/87

    Enteignender Eingriff durch Unterbindung des rechtmäßig betriebenen Abbaus von

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    In dieser Rechtsprechung hätten sich trotz mancher Unterschiede im Detail doch übereinstimmend zwei hauptsächliche Fallgestaltungen herausgebildet, in denen die Grundstückseigentümer nicht dem Regelfall entsprechend auf die Sozialbindung des Eigentums gemäß Art. 14 Abs. 2 GG verwiesen werden könnten, nämlich zum einen bei Eingriffen in bereits verwirklichte Nutzungen und zum andern beim Ausschluß von Nutzungsmöglichkeiten, die sich nach Lage der Dinge objektiv anböten oder sogar aufdrängten (Hinweis auf BGHZ 90, 17, 24 f; 99, 24, 31 f [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85]; 105, 15, 18 [BGH 23.06.1988 - III ZR 8/87]; BVerwGE 67, 84, 87, 91 f; 67, 93, 95 f [BVerwG 13.04.1983 - 4 C 76/80]; 84, 361, 371).

    Der Senat, der in seiner früheren Rechtsprechung salvatorische Klauseln der vorliegenden Art stets für wirksam gehalten hatte (vgl. BGHZ 99, 24, 28 [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85]; 105, 15, 17 [BGH 23.06.1988 - III ZR 8/87]; Kröner, in Festschrift für Geiger (1989), S. 444, 450), jedoch in den Urteilen vom 18. Februar und vom 16. Juli 1993 die Verfassungsmäßigkeit "reiner" salvatorischer Klauseln als bloßer Ausgleichsregelungen im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums offengelassen hat, schließt sich insoweit dem 7. Senat des Bundesverwaltungsgerichts im Ergebnis und in der Begründung an (in diesem Sinne auch: Steinberg/Lubberger, Aufopferung, Enteignung und Staatshaftung, S. 229, 230; Nüßgens/Boujong, Eigentum, Sozialbindung, Enteignung Rn. 340; Engelhardt, NuR 1991, 101, 103; Heinz/Schmitt, NVwZ 1992, 513, 521; Kleinlein, DVBl. 1991, 365, 373 f, 375; Moench, BauR 1993, 420, 429; a.A. Detterbeck, DÖV 1994, 273, 277; Melchinger, NJW 1991, 2524, 2531; Papier, NVWwBl.

    Vielmehr ist entscheidend, ob eine zulässige Nutzungsmöglichkeit, die sich nach Art und Beschaffenheit des Grundstücks objektiv anbietet, untersagt oder wesentlich eingeschränkt wird (BGHZ 87, 66, 71 f [BGH 03.03.1983 - III ZR 93/81]; 90, 4, 14 f; 90, 17, 24/25; 99, 24, 31 f; 105, 15, 17 f; Senatsurteile vom 18. Februar und vom 16. Juli 1993 aaO.; vgl. auch BVerwGE 84, 361, 371; 94, 1, 11).

  • BVerfG, 30.11.1988 - 1 BvR 1301/84

    Straßenverkehrslärm

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    a) Die Vorschrift ist nicht an der sogenannten Junktimklausel des Art. 14 Abs. 3 Satz 2 GG zu messen, weil sie keinen Fall der Enteignungsentschädigung regelt, sondern den finanziellen Ausgleich von Eigentumsbeschränkungen, die keine Enteignungen sind, aber wegen der Schwere der mit ihnen verbundenen Einschränkungen der Nutzungsbefugnisse nicht ohne einen solchen Ausgleich zulässig wären (vgl. BVerfGE 58, 137, 147 [BVerfG 14.07.1981 - 1 BvL 24/78]; 79, 174, 192).

    bb) Als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums dient § 7 Satz 1 LG NW dem Zweck, eine dem Eigentümer durch naturschutzrechtliche Maßnahmen im Einzelfall auferlegte besondere Belastung durch eine Geldleistung auf ein zumutbares Maß herabzumindern und die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (vgl. BVerfGE 58, 137 [BVerfG 14.07.1981 - 1 BvL 24/78]; 79, 174, 192).

    Gerade in dem in Rede stehenden Bereich der Inhaltsbestimmung des Eigentums durch das Denkmal-, Landschafts- und Naturschutzrecht ist der Gesetzgeber auf solche generalklauselartigen Regelungen dringend angewiesen, um nach den Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 58, 1; 79, 174, 192) einigermaßen sicher ausschließen zu können, daß gesetzlich vorgesehene Maßnahmen zum Denkmal-, Landschafts- oder Naturschutz im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums sich im konkreten Fall mangels einer wirksamen Ausgleichsanordnung als verfassungswidrig erweisen (zu den Schwierigkeiten des Gesetzgebers aus dem früheren Blickwinkel des weiteren Enteignungsbegriffs vgl. Senat BGHZ 99, 24, 27) [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85].

  • BGH, 26.01.1984 - III ZR 216/82

    Anwendbarkeit von § 254 BGB auf Enteignung

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    In dieser Rechtsprechung hätten sich trotz mancher Unterschiede im Detail doch übereinstimmend zwei hauptsächliche Fallgestaltungen herausgebildet, in denen die Grundstückseigentümer nicht dem Regelfall entsprechend auf die Sozialbindung des Eigentums gemäß Art. 14 Abs. 2 GG verwiesen werden könnten, nämlich zum einen bei Eingriffen in bereits verwirklichte Nutzungen und zum andern beim Ausschluß von Nutzungsmöglichkeiten, die sich nach Lage der Dinge objektiv anböten oder sogar aufdrängten (Hinweis auf BGHZ 90, 17, 24 f; 99, 24, 31 f [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85]; 105, 15, 18 [BGH 23.06.1988 - III ZR 8/87]; BVerwGE 67, 84, 87, 91 f; 67, 93, 95 f [BVerwG 13.04.1983 - 4 C 76/80]; 84, 361, 371).

    Vielmehr ist entscheidend, ob eine zulässige Nutzungsmöglichkeit, die sich nach Art und Beschaffenheit des Grundstücks objektiv anbietet, untersagt oder wesentlich eingeschränkt wird (BGHZ 87, 66, 71 f [BGH 03.03.1983 - III ZR 93/81]; 90, 4, 14 f; 90, 17, 24/25; 99, 24, 31 f; 105, 15, 17 f; Senatsurteile vom 18. Februar und vom 16. Juli 1993 aaO.; vgl. auch BVerwGE 84, 361, 371; 94, 1, 11).

  • BVerfG, 14.07.1981 - 1 BvL 24/78

    Pflichtexemplar

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    a) Die Vorschrift ist nicht an der sogenannten Junktimklausel des Art. 14 Abs. 3 Satz 2 GG zu messen, weil sie keinen Fall der Enteignungsentschädigung regelt, sondern den finanziellen Ausgleich von Eigentumsbeschränkungen, die keine Enteignungen sind, aber wegen der Schwere der mit ihnen verbundenen Einschränkungen der Nutzungsbefugnisse nicht ohne einen solchen Ausgleich zulässig wären (vgl. BVerfGE 58, 137, 147 [BVerfG 14.07.1981 - 1 BvL 24/78]; 79, 174, 192).

    bb) Als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums dient § 7 Satz 1 LG NW dem Zweck, eine dem Eigentümer durch naturschutzrechtliche Maßnahmen im Einzelfall auferlegte besondere Belastung durch eine Geldleistung auf ein zumutbares Maß herabzumindern und die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (vgl. BVerfGE 58, 137 [BVerfG 14.07.1981 - 1 BvL 24/78]; 79, 174, 192).

  • BGH, 18.02.1993 - III ZR 20/92

    Ausgleichsanspruch nach Saarländischem Naturschutzgesetz

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    § 7 LG NW ist eine Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG (i. A. an Senat vom 18.2.1993 BGHZ 121, 328 und vom 16.7.1993 BGHZ 123, 242).

    aa) Nutzungsbeschränkungen im Interesse des Landschafts- und Naturschutzes, an die § 7 Satz 1 LG NW anknüpft, stellen keine Enteignungen i.S. von Art. 14 Abs. 3 GG, sondern lediglich Inhaltsbestimmungen des Eigentums dar (Senatsurteile vom 18. Februar 1993 - III ZR 20/92 - BGHZ 121, 328 = LM Art. 14 (Ca) GrundG Nr. 40 m. Anm. Schmidt, und vom 16. Juli 1993 - III ZR 60/92 - NJW 1993, 2605 - für BGHZ 123, 242 vorgesehen; vgl. auch Senatsurteil vom 17. Dezember 1992 - III ZR 112/91 - BGHZ 121, 73).

  • BVerfG, 25.05.1994 - 1 BvR 563/90

    Verfassungsmäßigkeit der Entschädigungsversagung bei Nutzungsbeschränklungen aus

    Auszug aus BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93
    Dieser Beschluß besagt nicht mehr, als daß der Senat die tatrichterliche Würdigung in jenem Fall gebilligt hat, ein vernünftiger Eigentümer würde davon abgesehen haben, die vorhandenen besonders schutzwürdigen, nach dem Bodenabbau durch den Eigentümer dort angesiedelten Pflanzengesellschaften zu zerstören, um Land- oder Forstwirtschaft zu betreiben, zumal für diesen Zweck umfangreiche, mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand verbundene Maßnahmen erforderlich gewesen wären (vgl. zu jenem Rechtsstreit auch den Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 25. Mai 1994 - 1 BvR 563/90 - über die Nichtannahme der Verfassungsbeschwerde gegen den Senatsbeschluß vom 29. März 1990 aaO. und das zugrundeliegende Urteil des Oberlandesgerichts Hamm vom 2. März 1989 - 22 U 106/88).
  • BGH, 26.01.1984 - III ZR 179/82

    Rechtsfolgen der Versagung einer wasserrechtlichen Planfeststellung;

  • BGH, 03.03.1983 - III ZR 93/81

    Entschädigung für eine Teilenteignung wegen Verlustes der Kiesabbaumöglichkeit

  • OLG Hamm, 02.03.1989 - 22 U 106/88
  • BVerwG, 13.04.1983 - 4 C 21.79

    Auskiesungsverbot im Landschaftsschutzgebiet

  • BGH, 17.12.1992 - III ZR 112/91

    Nutzungbeschränkungen nach Denkmalschutzgesetz NRW

  • BVerfG, 04.07.1989 - 1 BvR 1460/85

    Anwaltsnotar - Sozietät - Steuerberater - Kammerrechtsbeistand

  • BVerwG, 13.04.1983 - 4 C 76.80

    Ordnungsgemäße land- und forstwirtschaftliche Bodennutzung bei Wechsel von der

  • BVerwG, 16.05.1991 - 4 C 4.89

    Verwirkung von nachbarlichen Abwehrrechten

  • BVerfG, 23.06.1981 - 2 BvR 1107/77

    Eurocontrol I

  • VGH Hessen, 06.11.1989 - 8 TH 685/89

    Parlamentsvorbehalt für Errichtung und Betrieb gentechnischer Anlagen

  • BGH, 07.07.2016 - III ZR 28/15

    Städtebauliche Sanierungsmaßnahme: Verfassungsmäßigkeit der

    Wie die Grenzen im Einzelfall zu ziehen sind, ist jeweils aufgrund einer wertenden Beurteilung der Kollision zwischen den berührten Belangen des Allgemeinwohls und den betroffenen Eigentümerinteressen festzustellen (vgl. Senat, Urteile vom 17. Dezember 1992 - III ZR 112/91, BGHZ 121, 73, 78; vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93, NJW 1994, 3283, 3285 f - insoweit in BGHZ 126, 379 nicht abgedruckt und vom 15. Februar 1996 - III ZR 49/95, NVwZ 1996, 930, 932 f).
  • BGH, 15.02.1996 - III ZR 49/95

    Entschädigung des Eigentümers zum Bimsabbau geeigneter Flächen wegen Versagung

    Dementsprechend kann die Vorschrift des § 31 Abs. 1 DSchPflG, obwohl sie auf dem früher vom Bundesgerichtshof vertretenen "weiten" Enteignungsbegriff beruht, wie alle vergleichbaren sog. salvatorischen Klauseln im Natur-, Landschafts- und Denkmalschutzrecht nicht mehr als enteignungsentschädigungsrechtliche Regelung im Sinne des Art. 14 Abs. 3 GG angesehen werden, sondern sie ist als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG auszulegen (vgl. BGHZ 121, 73; 121, 328; 123, 242; 126, 379; 128, 204).

    Sie genügt auch dem verfassungsrechtlichen Bestimmtheitsgebot (vgl. BGHZ 126, 379, 383 ff).

    Nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben dient die genannte Vorschrift dem Zweck, eine dem Eigentümer durch bestimmte rechtliche Maßnahmen auferlegte besondere Belastung durch eine Geldleistung auf ein zumutbares Maß herabzumindern um so die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; 126, 379, 382 - jeweils unter Bezugnahme auf BVerfGE 58, 137 und 79, 174, 192).

    a) Bei der Prüfung, ob eine Maßnahme des Denkmalschutzes im Sinne des § 31 Abs. 1 S. 2 DSchPflG "enteignend wirkt", ist nach der neueren Rechtsprechung zu fragen, ob eine Beeinträchtigung einer als Eigentum geschützten Rechtsposition vorliegt, durch die - wenn kein Ausgleich in Geld erfolgt - der Eigentümer unverhältnismäßig oder im Verhältnis zu anderen ungleich in unzumutbarer Weise belastet wird (vgl. BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; 126, 379, 382).

    Im Rahmen der Prüfung der Zumutbarkeit sind die Grundsätze sinngemäß heranzuziehen, die der Bundesgerichtshof noch unter der Geltung eines umfassenden Enteignungsbegriffs zur Abgrenzung der (entschädigungslosen) Sozialbindung des Eigentums von entschädigungspflichtigen Eingriffen mit "enteignender" Wirkung entwickelt hat und wie sie das Berufungsgericht unter Hinweis auf BGHZ 90, 17; 99, 24 und auf das Senatsurteil vom 23. Juni 1988 - III ZR 8/87 - NJW 1988, 3201 zutreffend darstellt (zur neuesten Rechtsprechung vgl. BGHZ 121, 328, 336; 123, 242, 252; Senatsurteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - DVBl. 1995, 104, 106 - insoweit in BGHZ 126, 379 nicht abgedruckt).

    Rechtsfehlerfrei hat das Berufungsgericht nach den für die Enteignungsentschädigung geltenden Grundsätzen, die hier entsprechend heranzuziehen sind (vgl. BGHZ 126, 379, 385), eine Entschädigung für die "Substanz" der den Beteiligten zu 1 genommenen Möglichkeit, auf der Grundlage ihrer Abbauverträge (rechtlich: Pachtverträge; vgl. BGH, Urteil vom 7. Dezember 1984 aaO.) mit den Grundeigentümern Bims und andere Mineralien abzubauen, zugesprochen, nämlich den Betrag, der im gesunden Verkehr für den Erwerb einer gleichgearteten (nutzbaren) Rechtsstellung aufgewendet werden müßte (vgl. RGRK-Kreft BGB 12. Aufl. vor § 839 Rn. 119).

  • BVerwG, 30.09.1996 - 4 NB 31.96

    Verfassungsrecht - Bestimmung von Inhalt und Schranken des Eigentums; Wasserrecht

    Hierbei hat es sich auf die Entscheidung BVerfGE 58, 137 [Pflichtexemplar] bezogen (vgl. auch BVerfGE 79, 174 [192]; ferner BVerwGE 94, 1 [10 ff.]; BGHZ 123, 242 [245]; 126, 379 [382]).

    Dieser Rechtsprechung ist das Bundesverwaltungsgericht, weitgehend inzwischen auch der Bundesgerichtshof, gefolgt (vgl. insoweit erneut BVerwG, Urteil vom 15. Februar 1990 - BVerwG 4 C 47.89 - BVerwGE 84, 361 [370]; Urteil vom 24. Juni 1993 - BVerwG 7 C 26.92 - BVerwGE 94, 1 [6 f.]; ferner auch BGHZ 121, 73 [78]; 121, 328 [332]; 122, 76 [78]; 126, 379 [382]).

  • BGH, 07.12.2000 - III ZR 84/00

    Amtshaftung bei entschädigungspflichtiger Ablehnung eines Antrags

    Der Senat hat § 7 LG (auch schon in der bis 1994 geltenden Fassung; Satz 1: "Hat eine Maßnahmen nach diesem Gesetz enteignende Wirkung, so kann der hiervon Betroffene eine angemessene Entschädigung in Geld verlangen") als eine - auch als "reine" salvatorische Klausel - verfassungsrechtlich nicht zu beanstandende Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG angesehen (BGHZ 126, 379).

    Nach dieser Rechtsprechung sind bei der Bestimmung, ob eine Maßnahme "enteignende Wirkung" hat, d.h. ob, wenn kein Ausgleich in Geld erfolgt, eine unzumutbar belastende Inhaltsbestimmung des Eigentums vorliegt, sinngemäß die Grundsätze heranzuziehen, die der Bundesgerichtshof - noch unter der Geltung eines umfassenderen Enteignungsbegriffs - zur Abgrenzung der entschädigungslosen Inhaltsbestimmung des Eigentums von entschädigungspflichtigen Eingriffen mit "enteignender" Wirkung entwickelt hatte (Einzelheiten in dem Senatsurteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - NJW 1994, 3283 ff; insoweit in BGHZ 126, 379 teilweise nicht abgedruckt; vgl. auch BGHZ 121, 328; 123, 242; 133, 271).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 15.08.1997 - 7 A 133/95

    Abbruch eines Baudenkmals; Genehmigung; Übernahmeanspruch; Gesamtwirtschaftliche

    Zur Situationsgebundenheit aus denkmal- und naturschutzrechtlichen Gründen als Element der Sozialpflichtigkeit des Grundeigentums vgl.: BGH, Urteil vom 9. Oktober 1986 - III ZR 2/85 - NJW 1987, 2068 und Urteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - DVBl. 1995, 104; BVerwG, Urteil vom 24. Juni 1993 - 7 C 26.92 - DVBl. 1993, 1141 und Beschluß vom 30. September 1996 - 4 NB 31 und 32.96 - ZfBR 1997, 94.

    vgl. BGH, Urteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - DVBl. 1995, 104; BVerwG, Urteil vom 24. Juni 1993 - 7 C 26.92 - DVBl. 1993, 1141.

    Zum Regelungsgehalt und zur Gültigkeit salvatorischer Klauseln der hier vorliegenden Art vgl.: BVerwG, Urteil vom 24. Juni 1993 - 7 C 26.92 - DVBl. 1993, 1141; BGH, Urteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - DVBl. 1995, 104.

  • BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95

    Enteignungsentschädigung für die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes

    Danach kann die Vorschrift des § 19 Abs. 3 WHG, wenngleich sie auf dem früher vom Bundesgerichtshof vertretenen umfassenden Enteignungsbegriff beruht, wie alle vergleichbaren sog. salvatorischen Entschädigungsklauseln im Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Denkmalschutzrecht nicht mehr als enteignungsentschädigungsrechtliche Regelung i.S.d. Art. 14 Abs. 3 GG angesehen werden, sondern sie ist nach der neueren Rechtsprechung des Senats als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG auszulegen (vgl. BGHZ 121, 73 und 328; 123, 242; 126, 379; 128, 204 und zuletzt Senatsurteil v. 15. Februar 1996 - III ZR 49/95 = LM GG Art. 14 Ca Nr. 41 = WM 1996, 1233, 1234; s.a. Senatsurteil vom heutigen Tage III ZR 223/95, zur Veröffentlichung in BGHZ vorgesehen).

    Sie genügt auch in ihrer Ausgestaltung als generalklauselartige ("reine") salvatorische Klausel dem verfassungsrechtlichen Bestimmtheitsgebot und den Anforderungen des Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG (vgl. Senat BGHZ 126, 379, 383 ff; BVerwGE 84, 361, 367 ff; 94, 1, 5).

    Nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben dient die Norm dem Zweck, eine dem Eigentümer durch bestimmte rechtliche Maßnahmen (hier: Schutzanordnungen im festgesetzten Wasserschutzgebiet) im Einzelfall auferlegte besondere Belastung durch die Zubilligung eines Ausgleichs auf ein zumutbares Maß herabzumindern, um so die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (vgl. Senat BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; 126, 379, 382; 128, 204, 205; Senatsurteil v. 15. Februar 1996 III ZR 49/95 = aaO. - jeweils unter Hinweis auf BVerfGE 58, 137 und 79, 174, 192).

  • BGH, 15.12.1994 - III ZB 49/94

    Rechtsweg für Klagen auf Entschädigung nach dem BayNatSchG

    Die Vorschrift gehört zu den sog. salvatorischen Entschädigungsklauseln im Natur-, Landschafts- und Denkmalschutzrecht, die auf dem früher vom Bundesgerichtshof vertretenen "weiten" Enteignungsbegriff beruhen (vgl. dazu näher Senatsurteil BGHZ 99, 24, 26, 27), [BGH 09.10.1986 - III ZR 2/85]jedoch nach der neueren Rechtsprechung nicht mehr als enteignungsentschädigungsrechtliche Regelungen i.S. des Art. 14 Abs. 3 GG angesehen werden können, sondern als Ausgleichsansprüche im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG auszulegen sind (vgl. BVerwGE 84, 361, 370 ff; 94, 1, 5; Senatsurteile BGHZ 121, 328; 123, 242 und vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - NJW 1994, 3012 [BGH 07.07.1994 - III ZR 52/93] - für BGHZ vorgesehen).

    Ausgleichspflichtig ist danach eine Beeinträchtigung einer als Eigentum oder Eigentumsbestandteil geschützten Rechtsposition, durch die der Eigentümer unverhältnismäßig oder im Verhältnis zu anderen ungleich in unzumutbarer Weise belastet wird (Senatsurteile BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; vom 7. Juli 1994 aaO.).

  • BGH, 03.06.2004 - III ZR 56/03

    Entschädigung wegen pflanzenschutzrechtlicher behördlicher Maßnahmen

    Sie regelt vielmehr im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums den finanziellen Ausgleich von Eigentumsbeschränkungen und -beeinträchtigungen, die wegen der Schwere des mit ihnen verbundenen Eingriffs nicht ohne einen solchen Ausgleich zulässig wären (vgl. BVerfGE 58, 137, 147; 79, 174, 192; aus der neueren Senatrechtsprechung vgl. nur BGHZ 121, 73; 173, 328, 332; 123, 242, 244; 126, 379, 381).

    Sie geht, soweit sie an die "Billigkeit" anknüpft, entgegen dem Vorverständnis des Berufungsgerichts, so wie es im Berufungsurteil anklingt, auch über den Rahmen eines Ausgleichs für eine unverhältnismäßige (ungleiche) und zumutbare Inhaltsbestimmung des Eigentums (vgl. Senatsurteile vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - NJW 1999, 3283 ff; BGHZ 121, 328; 123, 242; 133, 271; 145, 122, 136) hinaus.

  • BVerwG, 18.12.1995 - 4 NB 8.95

    Geschützter Landschaftsbestandteil - Naturschutzverordnung - Landesrecht -

    Diese Regelung hat es in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (vgl. Urteil vom 24. Juni 1993 - BVerwG 7 C 26.92 - BVerwGE 94, 1 [BVerwG 24.06.1993 - 7 C 26/92] = NJW 1993, 2949 [BVerwG 24.06.1993 - 7 C 26/92] = NuR 1993, 487, m.w.N.) und des Bundesgerichtshofs (vgl. Urteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - NJW 1994, 3283 [BGH 07.07.1994 - III ZR 5/93] = NuR 1995, 49, m.w.N.) als Bestimmungen von Inhalt und Schranken des Eigentums qualifiziert.

    Auch daß die Junctim-Klausel des Art. 14 Abs. 3 Satz 2 GG nicht entsprechend auf Inhalts- und Schrankenbestimmungen im Sinne von Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG anwendbar ist, ist bereits in der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (vgl. Urteil vom 24. Juni 1993, a.a.O.) und des Bundesgerichtshofs (vgl. Urteil vom 7. Juli 1994, a.a.O.) geklärt.

  • VG Düsseldorf, 27.06.2008 - 25 K 1378/08
    Zur Situationsgebundenheit aus denkmal- und naturschutzrechtlichen Gründen als Element der Sozialpflichtigkeit des Grundeigentums vgl.: BGH, Urteil vom 9. Oktober 1986 - III ZR 2/85 - NJW 1987, 2068 und Urteil vom 7. Juli 1994 III ZR 5/93 - DVBl. 1995, 104; BVerwG, Urteil vom 24. Juni 1993 - 7 C 26.92 - DVBl. 1993, 1141 und Beschluss vom 30. September 1996 - 4 NB 31 und 32.96 - ZfBR 1997, 94.

    vgl. BGH, Urteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - DVBl. 1995, 104; BVerwG, Urteil vom 24. Juni 1993 - 7 C 26.92 - DVBl. 1993, 1141.

    Zum Regelungsgehalt und zur Gültigkeit salvatorischer Klauseln der hier vorliegenden Art vgl. BVerwG, Urteil vom 24. Juni 1993 - 7 C 26.92 - DVBl. 1993, 1141; BGH, Urteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - DVBl. 1995, 104.

  • OVG Schleswig-Holstein, 17.10.2003 - 1 LA 116/03

    Fristbindung bei einer Geltendmachung von Wiedereinsetzungsgründen; Qualifikation

  • OLG Köln, 19.10.2000 - 7 U 56/00

    Gemeinderecht: Eigentumsschutz am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb

  • BGH, 19.09.1996 - III ZR 223/95

    Entschädigung für die Neugliederung der Einzugsbereiche der

  • OLG Naumburg, 30.06.2006 - 1 U 4/06

    Eigenverantwortliche Prüfungspflicht der Zivilgerichte bei Amtspflichtverletzung

  • VerfGH Bayern, 30.06.1998 - 9-VII-94

    Die Einschränkung des Grundrechts auf Naturgenuß nach Art. 141 Abs. 3 S. 1

  • LG Bonn, 16.01.2004 - 1 O 278/03

    Anforderungen an die Substantiierung eines Entschädigungsanspruchs eines

  • OLG Frankfurt, 04.05.2006 - 1 U 249/05

    Entschädigung für naturschutzrechtliche Nutzungseinschränkungen im Lande Hessen:

  • VGH Baden-Württemberg, 03.08.1998 - 3 S 990/98

    Ersatzansprüche wegen rechtswidriger zeitweiliger Versagung einer Baugenehmigung

  • VG Regensburg, 25.02.2008 - RN 8 K 07.1579

    Art. 62 Abs. 2 BayWG 2008 (= Art. 62 Abs. 1 BayWG a.F.) kann taugliche

  • VG Regensburg, 13.10.2008 - RN 8 K 08.535

    Maisanbauverbot an der Donau

  • OVG Schleswig-Holstein, 04.10.1995 - 2 K 2/94
  • BVerwG, 24.07.1995 - 7 B 68.95

    Abgrabungsgenehmigung zur Betreibung eines Steinbruchs unter Verwendung von

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