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   BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95   

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BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95 (https://dejure.org/1996,961)
BGH, Entscheidung vom 19.09.1996 - III ZR 82/95 (https://dejure.org/1996,961)
BGH, Entscheidung vom 19. September 1996 - III ZR 82/95 (https://dejure.org/1996,961)
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§ 19 Abs. 3 WHG, Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG, Ausgleichsbestimmung, salvatorische Klausel

Volltextveröffentlichungen (6)

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Enteignungsentschädigung für die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Papierfundstellen

  • BGHZ 133, 271
  • NJW 1997, 388
  • MDR 1997, 47
  • NVwZ 1997, 414 (Ls.)
  • VersR 1997, 706
  • WM 1997, 426
  • DVBl 1997, 45
  • DÖV 1997, 125
  • JR 1997, 240
 
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Wird zitiert von ... (23)Neu Zitiert selbst (18)

  • BVerfG, 15.07.1981 - 1 BvL 77/78

    Naßauskiesung

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Diese Auffassung beruht (noch) auf dem bis zum Naßauskiesungsbeschluß des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 58, 300) auch vom Bundesgerichtshof vertretenen "weiten" Enteignungsbegriff (vgl. dazu näher Senatsurteil BGHZ 99, 24, 26 ff).

    Die Vorschrift gehört zu den sog. salvatorischen Entschädigungsklauseln (BVerfGE 58, 300, 346).

    Sie sind nicht auf den Entzug konkreter Rechtspositionen gerichtet, sondern bestimmen Inhalt und Umfang des Eigentums unter dem Gesichtspunkt des Gewässerschutzes und aktualisieren damit die Sozialpflichtigkeit des Eigentums (vgl. BVerfGE 58, 300, 330 ff, 336 ff; speziell zu § 19 WHG: Pietzcker NVwZ 1991, 418, 423).

    e) Im Wasserschutzrecht ist dabei zu berücksichtigen, daß das Wasserhaushaltsgesetz die Gewässer einer vom Grundeigentum losgelösten öffentlich-rechtlichen Benutzungsordnung unterstellt, die ein Recht des Eigentümers zur Einwirkung auf das (Grund-)Wasser vorbehaltlich einer Gestattung grundsätzlich ausschließt (vgl. BVerfGE 58, 300, 336 ff).

  • BGH, 15.02.1996 - III ZR 49/95

    Naturschutzverordnung

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Danach kann die Vorschrift des § 19 Abs. 3 WHG, wenngleich sie auf dem früher vom Bundesgerichtshof vertretenen umfassenden Enteignungsbegriff beruht, wie alle vergleichbaren sog. salvatorischen Entschädigungsklauseln im Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Denkmalschutzrecht nicht mehr als enteignungsentschädigungsrechtliche Regelung i.S.d. Art. 14 Abs. 3 GG angesehen werden, sondern sie ist nach der neueren Rechtsprechung des Senats als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG auszulegen (vgl. BGHZ 121, 73 und 328; 123, 242; 126, 379; 128, 204 und zuletzt Senatsurteil v. 15. Februar 1996 - III ZR 49/95 = LM GG Art. 14 Ca Nr. 41 = WM 1996, 1233, 1234; s.a. Senatsurteil vom heutigen Tage III ZR 223/95, zur Veröffentlichung in BGHZ vorgesehen).

    Nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben dient die Norm dem Zweck, eine dem Eigentümer durch bestimmte rechtliche Maßnahmen (hier: Schutzanordnungen im festgesetzten Wasserschutzgebiet) im Einzelfall auferlegte besondere Belastung durch die Zubilligung eines Ausgleichs auf ein zumutbares Maß herabzumindern, um so die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (vgl. Senat BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; 126, 379, 382; 128, 204, 205; Senatsurteil v. 15. Februar 1996 III ZR 49/95 = aaO. - jeweils unter Hinweis auf BVerfGE 58, 137 und 79, 174, 192).

    d) Es stellt sich damit die Frage, ob die dem Kläger auferlegte Beschränkung der landwirtschaftlichen Nutzung seiner in die Schutzzone II einbezogenen Grundstücke "enteignend" i.S.d. § 19 Abs. 3 WHG wirkt, d.h. im Lichte der neueren Rechtsprechung die Beeinträchtigung einer als Eigentum geschützten Rechtsposition darstellt, durch die - wenn kein Ausgleich in Geld erfolgt - der Kläger unverhältnismäßig oder im Verhältnis zu anderen ungleich in unzumutbarer Weise belastet wird (vgl. Senatsurteil v. 15. Februar 1996 III ZR 49/95 = aaO.).

  • BGH, 07.07.1994 - III ZR 5/93

    Inhaltsbestimmung des Eigentums

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Danach kann die Vorschrift des § 19 Abs. 3 WHG, wenngleich sie auf dem früher vom Bundesgerichtshof vertretenen umfassenden Enteignungsbegriff beruht, wie alle vergleichbaren sog. salvatorischen Entschädigungsklauseln im Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Denkmalschutzrecht nicht mehr als enteignungsentschädigungsrechtliche Regelung i.S.d. Art. 14 Abs. 3 GG angesehen werden, sondern sie ist nach der neueren Rechtsprechung des Senats als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG auszulegen (vgl. BGHZ 121, 73 und 328; 123, 242; 126, 379; 128, 204 und zuletzt Senatsurteil v. 15. Februar 1996 - III ZR 49/95 = LM GG Art. 14 Ca Nr. 41 = WM 1996, 1233, 1234; s.a. Senatsurteil vom heutigen Tage III ZR 223/95, zur Veröffentlichung in BGHZ vorgesehen).

    Sie genügt auch in ihrer Ausgestaltung als generalklauselartige ("reine") salvatorische Klausel dem verfassungsrechtlichen Bestimmtheitsgebot und den Anforderungen des Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG (vgl. Senat BGHZ 126, 379, 383 ff; BVerwGE 84, 361, 367 ff; 94, 1, 5).

    Nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben dient die Norm dem Zweck, eine dem Eigentümer durch bestimmte rechtliche Maßnahmen (hier: Schutzanordnungen im festgesetzten Wasserschutzgebiet) im Einzelfall auferlegte besondere Belastung durch die Zubilligung eines Ausgleichs auf ein zumutbares Maß herabzumindern, um so die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (vgl. Senat BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; 126, 379, 382; 128, 204, 205; Senatsurteil v. 15. Februar 1996 III ZR 49/95 = aaO. - jeweils unter Hinweis auf BVerfGE 58, 137 und 79, 174, 192).

  • BGH, 15.12.1994 - III ZB 49/94

    Rechtsweg für Klagen auf Entschädigung nach dem BayNatSchG

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Im Streitfall ist der Zivilrechtsweg nach § 121 Abs. 6 des Wassergesetzes für das Land Rheinland-Pfalz (Landeswassergesetz - LWG - v. 4. März 1983, GVBl. S. 31, jetzt i.d.F. v. 14. Dezember 1990, GVBl. S. 11) ausdrücklich eröffnet (vgl. auch Senat BGHZ 128, 204 zur Sonderzuweisung nach § 40 Abs. 2 S. 1 VwGO).

    Danach kann die Vorschrift des § 19 Abs. 3 WHG, wenngleich sie auf dem früher vom Bundesgerichtshof vertretenen umfassenden Enteignungsbegriff beruht, wie alle vergleichbaren sog. salvatorischen Entschädigungsklauseln im Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Denkmalschutzrecht nicht mehr als enteignungsentschädigungsrechtliche Regelung i.S.d. Art. 14 Abs. 3 GG angesehen werden, sondern sie ist nach der neueren Rechtsprechung des Senats als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG auszulegen (vgl. BGHZ 121, 73 und 328; 123, 242; 126, 379; 128, 204 und zuletzt Senatsurteil v. 15. Februar 1996 - III ZR 49/95 = LM GG Art. 14 Ca Nr. 41 = WM 1996, 1233, 1234; s.a. Senatsurteil vom heutigen Tage III ZR 223/95, zur Veröffentlichung in BGHZ vorgesehen).

    Nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben dient die Norm dem Zweck, eine dem Eigentümer durch bestimmte rechtliche Maßnahmen (hier: Schutzanordnungen im festgesetzten Wasserschutzgebiet) im Einzelfall auferlegte besondere Belastung durch die Zubilligung eines Ausgleichs auf ein zumutbares Maß herabzumindern, um so die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (vgl. Senat BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; 126, 379, 382; 128, 204, 205; Senatsurteil v. 15. Februar 1996 III ZR 49/95 = aaO. - jeweils unter Hinweis auf BVerfGE 58, 137 und 79, 174, 192).

  • BGH, 16.07.1993 - III ZR 60/92

    Flugsanddünen als geschützter Landschaftsteil

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Danach kann die Vorschrift des § 19 Abs. 3 WHG, wenngleich sie auf dem früher vom Bundesgerichtshof vertretenen umfassenden Enteignungsbegriff beruht, wie alle vergleichbaren sog. salvatorischen Entschädigungsklauseln im Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Denkmalschutzrecht nicht mehr als enteignungsentschädigungsrechtliche Regelung i.S.d. Art. 14 Abs. 3 GG angesehen werden, sondern sie ist nach der neueren Rechtsprechung des Senats als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG auszulegen (vgl. BGHZ 121, 73 und 328; 123, 242; 126, 379; 128, 204 und zuletzt Senatsurteil v. 15. Februar 1996 - III ZR 49/95 = LM GG Art. 14 Ca Nr. 41 = WM 1996, 1233, 1234; s.a. Senatsurteil vom heutigen Tage III ZR 223/95, zur Veröffentlichung in BGHZ vorgesehen).

    Nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben dient die Norm dem Zweck, eine dem Eigentümer durch bestimmte rechtliche Maßnahmen (hier: Schutzanordnungen im festgesetzten Wasserschutzgebiet) im Einzelfall auferlegte besondere Belastung durch die Zubilligung eines Ausgleichs auf ein zumutbares Maß herabzumindern, um so die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (vgl. Senat BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; 126, 379, 382; 128, 204, 205; Senatsurteil v. 15. Februar 1996 III ZR 49/95 = aaO. - jeweils unter Hinweis auf BVerfGE 58, 137 und 79, 174, 192).

  • BGH, 03.06.1982 - III ZR 28/76

    Kein Anspruch auf Enteignungsentschädigung bei Versagung der wasserrechtlichen

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Daraus folgt, daß die Untersagung oder Beschränkung einer (landwirtschaftlichen) Grundstücksnutzung, die sich als zulassungspflichtige Gewässerbenutzung (vgl. §§ 2 ff WHG) oder sonst wassergefährdende Einwirkung (vgl. §§ 26 Abs. 2, 34 Abs. 2 WHG) darstellt, lediglich die Sozialpflichtigkeit des Eigentums aktualisiert und daher von vornherein nicht in eine (entschädigungsrechtlich relevante) Rechtsposition einzugreifen vermag (vgl. Senat BGHZ 84, 223, 226 f; Gieseke/Wiedemann/Czychowski aaO. § 19 Rn. 78 ff; Breuer, Öffentliches und privates Wasserrecht 2. Aufl. Rn. 618).
  • BGH, 26.01.1984 - III ZR 179/82

    Rechtsfolgen der Versagung einer wasserrechtlichen Planfeststellung;

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Soweit allerdings wasserwirtschaftliche Gründe einer (ausgeübten oder beabsichtigten) Nutzung im Einzelfall nicht entgegenstehen, kann ein gleichwohl vorgenommener "Eingriff" eine Entschädigungs- bzw. Ausgleichspflicht auslösen (vgl. Senat BGHZ 90, 4, 10 f).
  • BVerfG, 14.07.1981 - 1 BvL 24/78

    Pflichtexemplar

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben dient die Norm dem Zweck, eine dem Eigentümer durch bestimmte rechtliche Maßnahmen (hier: Schutzanordnungen im festgesetzten Wasserschutzgebiet) im Einzelfall auferlegte besondere Belastung durch die Zubilligung eines Ausgleichs auf ein zumutbares Maß herabzumindern, um so die andernfalls eintretende Folge der Verfassungswidrigkeit zu vermeiden (vgl. Senat BGHZ 121, 328, 332; 123, 242, 245; 126, 379, 382; 128, 204, 205; Senatsurteil v. 15. Februar 1996 III ZR 49/95 = aaO. - jeweils unter Hinweis auf BVerfGE 58, 137 und 79, 174, 192).
  • BGH, 17.12.1992 - III ZR 112/91

    Nutzungbeschränkungen nach Denkmalschutzgesetz NRW

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Danach kann die Vorschrift des § 19 Abs. 3 WHG, wenngleich sie auf dem früher vom Bundesgerichtshof vertretenen umfassenden Enteignungsbegriff beruht, wie alle vergleichbaren sog. salvatorischen Entschädigungsklauseln im Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Denkmalschutzrecht nicht mehr als enteignungsentschädigungsrechtliche Regelung i.S.d. Art. 14 Abs. 3 GG angesehen werden, sondern sie ist nach der neueren Rechtsprechung des Senats als Ausgleichsregelung im Rahmen der Inhaltsbestimmung des Eigentums nach Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG auszulegen (vgl. BGHZ 121, 73 und 328; 123, 242; 126, 379; 128, 204 und zuletzt Senatsurteil v. 15. Februar 1996 - III ZR 49/95 = LM GG Art. 14 Ca Nr. 41 = WM 1996, 1233, 1234; s.a. Senatsurteil vom heutigen Tage III ZR 223/95, zur Veröffentlichung in BGHZ vorgesehen).
  • BGH, 09.10.1986 - III ZR 2/85

    Entschädigungspflicht einer denkmalschutzrechtlichen Maßnahme

    Auszug aus BGH, 19.09.1996 - III ZR 82/95
    Diese Auffassung beruht (noch) auf dem bis zum Naßauskiesungsbeschluß des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 58, 300) auch vom Bundesgerichtshof vertretenen "weiten" Enteignungsbegriff (vgl. dazu näher Senatsurteil BGHZ 99, 24, 26 ff).
  • BVerwG, 15.02.1990 - 4 C 47.89

    Muß der Gesetzgeber festlegen, wann eine entschädigungspflichtige Enteignung

  • BGH, 05.02.1987 - III ZR 16/86

    Zulässigkeit der Feststellungsklage trotz der Möglichkeit, Leistungsklage zu

  • BGH, 18.02.1993 - III ZR 20/92

    Ausgleichsanspruch nach Saarländischem Naturschutzgesetz

  • BGH, 28.02.1991 - III ZR 53/90

    Rechtsweg für die gerichtliche Geltendmachung der auf die Kleineinleiter

  • BVerfG, 30.11.1988 - 1 BvR 1301/84

    Straßenverkehrslärm

  • BGH, 19.09.1996 - III ZR 223/95

    Enteignende Anordnungen im Wasserschutzgebiet

  • BGH, 25.01.1973 - III ZR 118/70

    Entschädigung des Eigentümers zum Bimsabbau geeigneter Flächen wegen Versagung

  • BVerwG, 24.06.1993 - 7 C 26.92
  • BayObLG, 29.05.2000 - 2Z RR 12/99

    Entschädigungsanspruch für Grundstücke in einem Wasserschutzgebiet

    Danach stellen Schutzanordnungen im Sinn von § 19 Abs. 2 WHG, Art. 35 BayWG lediglich eine Inhaltsbestimmung des Eigentums im Sinn von Art. 14 Abs. 2 GG dar (vgl. BGHZ 133, 271/274).

    Ausgleichspflichtig ist eine Beeinträchtigung einer als Eigentum oder Eigentumsbestandteil geschützten Rechtsposition, durch die der Eigentümer unverhältnismäßig oder im Verhältnis zu anderen in unzumutbarer Weise belastet wird (BGHZ 133, 271/275; Rinne NVwZ Beil. II/2000 S. 5).

    Zur Beurteilung der Frage, ob eine wasserrechtliche Maßnahme den betroffenen Eigentümer ohne Entschädigung unzumutbar belasten würde, ist auf die Grundsätze zurückzugreifen, die noch unter der Geltung des umfassenden Enteignungsbegriffs zur Abgrenzung der entschädigungslosen Sozialbindung von entschädigungspflichtigen Eingriffen mit enteignender Wirkung entwickelt worden sind (BGHZ 133, 271/276).

    Bei der in Anbetracht der Situationsgebundenheit des Grundeigentums gebotenen wertenden Beurteilung der Kollision zwischen den im Einzelfall berührten Belangen der Allgemeinheit (hier des Gewässerschutzes) und den betroffenen Interessen des Eigentümers ist nicht nur auf gezogene Nutzungen abzustellen; entscheidend ist vielmehr, ob eine zulässige Nutzungsmöglichkeit, die sich nach Lage und Beschaffenheit des Grundstücks objektiv anbietet, untersagt oder wesentlich eingeschränkt wird (BGHZ 133, 271/276).

    Soweit allerdings wasserwirtschaftliche Gründe einer ausgeübten oder beabsichtigten Nutzung im Einzelfall nicht entgegenstehen, kann ein gleichwohl vorgenommener Eingriff eine Entschädigungspflicht auslösen (BGHZ 133, 271/276 f.).

    Für Schutzanordnungen im Rahmen der Festsetzung eines Wasserschutzgebiets bedeutet dies, daß der Eigentümer die Auferlegung von Pflichten, die sich bereits aus der Anwendung der dem Gewässerschutz dienenden allgemeinen Vorschriften ergeben, entschädigungslos hinnehmen muß; werden indes durch eine solche Schutzanordnung darüber hinausgehende Nutzungen untersagt oder beschränkt, etwa in Ausprägung eines (abstrakt vorbeugend) umfassenden, bereits im Vorfeld einer konkreten Gefahr eingreifenden Gewässerschutzes, kann dies im Einzelfall die Grenzen der Situationsgebundenheit überschreiten, etwa wenn die in Frage stehende Nutzungsform im gegebenen Fall grundwasserneutral ist (vgl. BGHZ 133, 271/277 m.w.N.).

    c) Das Berufungsgericht hat geprüft, ob die von der Lage im Grundwassereinzugsgebiet geprägte Situation des Grundstücks seiner weiteren Bebauung entgegenstand, so daß ein vernünftig denkender Eigentümer von sich aus von einer weiteren baulichen Nutzung abgesehen hätte (vgl. BGHZ 133, 271/277; BayObLGZ 1973, 195/202).

  • BGH, 07.12.2000 - III ZR 84/00

    Amtshaftung bei entschädigungspflichtiger Ablehnung eines Antrags

    Nach dieser Rechtsprechung sind bei der Bestimmung, ob eine Maßnahme "enteignende Wirkung" hat, d.h. ob, wenn kein Ausgleich in Geld erfolgt, eine unzumutbar belastende Inhaltsbestimmung des Eigentums vorliegt, sinngemäß die Grundsätze heranzuziehen, die der Bundesgerichtshof - noch unter der Geltung eines umfassenderen Enteignungsbegriffs - zur Abgrenzung der entschädigungslosen Inhaltsbestimmung des Eigentums von entschädigungspflichtigen Eingriffen mit "enteignender" Wirkung entwickelt hatte (Einzelheiten in dem Senatsurteil vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - NJW 1994, 3283 ff; insoweit in BGHZ 126, 379 teilweise nicht abgedruckt; vgl. auch BGHZ 121, 328; 123, 242; 133, 271).
  • VGH Bayern, 21.06.2022 - 8 ZB 21.2359

    Finanzieller Ausgleich für eine unzumutbare Eigentumsbeschränkung eines im

    Hinzu kommt, dass ein Entschädigungsanspruch ausscheidet, wenn Nutzungen verboten werden, die ihrerseits erlaubnispflichtig sind (§ 9 Abs. 2 Nr. 2 WHG; vgl. BGH, U.v. 19.9.1996 - III ZR 82/95 - BGHZ 133, 271 = juris Rn. 33).

    Es hat auch nicht verkannt, dass eine Überschreitung der Grenze der entschädigungslos hinzunehmenden Sozialbindung nicht nur dann in Betracht kommt, wenn eine bisher ausgeübte Nutzung unterbunden wird, sondern auch dann, wenn Nutzungsmöglichkeiten ausgeschlossen werden, die sich nach Lage der Dinge objektiv anbieten (UA Rn. 44; vgl. BVerwG, B.v. 10.5.1995 - 4 B 90.95 - NJW 1996, 409 = juris Rn. 3; U.v. 25.10.2018 - 4 C 9.17 - BVerwGE 163, 294 = juris Rn. 40; BGH, U.v. 19.9.1996 - III ZR 82/95 - BGHZ 133, 271 = juris Rn. 31).

  • OLG Saarbrücken, 20.02.2014 - 4 U 411/12

    Zulässigkeit einer Feststellungsklage zur Feststellung von Unfallschäden

    In Bezug auf zukünftigen Schaden ist ein Feststellungsinteresse gemäß § 256 Abs. 1 ZPO bei Schadensersatzansprüchen dann zu bejahen, wenn ein Schaden des Klägers noch nicht abschließend feststeht, künftige Schadensfolgen aber, sei es auch nur entfernt, möglich, ihre Art, ihr Umfang und sogar ihr Eintritt aber noch ungewiss sind (vgl. BGH, NJW 1984, 1552 (1554); NJW 1991, 2707 (2708); NJW 1997, 388 (389); Zöller-Greger, 29. Auflage, § 256 ZPO , Rdnr. 7a; Geigel-Bacher, Der Haftpflichtprozess, 26. Auflage, 39. Kapitel, Rdnr. 19).
  • BGH, 14.05.1998 - III ZR 286/97

    Begriff der land- und fortwirtschaftlichen Nutzung eines Grundstücks

    Stellt eine solche Anordnung eine "Enteignung" dar, so ist nach § 19 Abs. 3 WHG "dafür Entschädigung zu leisten" (vgl. dazu Senatsurteil BGHZ 133, 271).

    Die Parteien streiten (nur) darum, ob dem Kläger ein (Billigkeits-)Ausgleich nach § 19 Abs. 4 WHG zugestanden hätte, wenn dieser fristgerecht innerhalb der Notfrist des § 92 Abs. 4 Satz 3 HWG von den Beklagten gerichtlich geltend gemacht worden wäre (vgl. zum Verhältnis der Ansprüche aus § 19 Abs. 3 und Abs. 4 WHG Senatsurteil BGHZ 133, 271, 275, 280).

  • OLG Köln, 24.06.2004 - 7 U 23/04

    Kosten für die medizinische Versorgung eines mittellosen, nicht

    Insoweit kommt ein Entschädigungsanspruch in Betracht, wenn Maßnahmen der öffentlichen Hand, die nicht auf eine Enteignung i.S. des Art. 14 Abs. 3 GG abzielen, Inhalt und Umfang einer eigentumsmäßig geschützten Rechtsposition in einer Weise festlegen, die den betroffenen Eigentümer in unverhältnismäßiger Weise belasten (vgl. BGHZ 133, 271, 274; Staudinger/Wurm a.a.O. Rdnr. 496 ff.).
  • OLG Saarbrücken, 14.12.2004 - 4 U 478/02

    Vermittelter Eigentumswohnungskauf zur Kapitalanlage: Haftung des Verkäufers für

    In diesem Fall ist die Feststellungsklage insgesamt zulässig, auch wenn bereits eine teilweise Bezifferung des Schadens und die Geltendmachung dieses Teils im Wege der Leistungsklage möglich ist (vgl. BGH, NJW 1984, 1552 (1554); NJW 1991, 2707; NJW 1997, 388; Zöller-Greger, Zivilprozessordnung, 23. Auflage, § 256 ZPO, Rdnr. 7a; Geigel-Kolb, Der Haftpflichtprozess, 23. Auflage, 39. Kapitel, Rdnr. 12).
  • OVG Niedersachsen, 26.09.2018 - 13 LC 204/14

    Erhöhte Anforderungen; Arzneimittelrückstände; Aufbringung; Ausgleich;

    Dabei kann der Senat hier offenlassen, ob als Bezugspunkt für den anzustellenden Vergleich, ob die betreffende Schutzbestimmung "erhöhte" Anforderungen an die Nutzung stellt, im Sinne des vom Verwaltungsgericht und von den Beteiligten einhellig vertretenen Ansatzes nur allgemeine im engeren Sinne , das heißt prinzipiell überall und unabhängig von einer Wasserschutzgebietsfestsetzung und damit auch außerhalb von Wasserschutzgebieten (aber eben auch innerhalb derer) geltende Regelungen aus dem Wasserrecht (jenseits des speziellen "Wasserschutzgebietsregimes" der §§ 51 ff. WHG, das heißt etwa §§ 5 Abs. 1 Nr. 1, 48 WHG) und aus dem sonstigen Fachrecht (z.B. § 7 Abs. 3 Satz 2 KrWG) gewählt werden müssen (vgl. so etwa OLG Frankfurt am Main, Urt. v. 7.11.1997 - 24 U 251/95 -, ZfW 1998, 515, 516, juris Rn. 5; OLG Celle, Urt. v. 13.12.1996 - 4 U 82/95 -, ZfW 1998, 395, 396, juris Rn. 7; OLG München, Urt. v. 11.5.1995 - 1 U 1661/95 -, ZfW 1996, 479, 481, juris Rn. 6; Andeutung in der Rede des Bundesumweltministers Dr. Wallmann in der 226. Sitzung des 10. Deutschen Bundestages v. 27.6.1986, PlProt. 10/226, S. 17533 (B); Czychowski/Reinhardt, a.a.O., § 52 Rn. 101; Thieme, Ausgleichszahlungen für die Land- und Forstwirtschaft für Beschränkungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Wasserschutzgebieten, ZfW 1998, 469, 471; Murswiek, Rechtsfragen der Umsetzung des § 19 Abs. 4 WHG in den Ländern, NuR 1990, 289, 290; Breuer, Das Wasserhaushaltsgesetz nach der 5. Novelle, NuR 1987, 49, 58; Kimminich, Ausgleichszahlungen für Land- und Forstwirtschaft in Wasserschutzgebieten, NuR 1989, 2, 7) oder ob dabei auch ein Vergleich zu speziellen Regelungen aus sonstigen Fachgesetzen und -verordnungen, die sich nur auf Wasserschutzgebiete beziehen (etwa in § 49 Anlagenverordnung - AwSV -, in § 4 Abs. 7 a.F. / § 15 Abs. 6 n.F. Klärschlammverordnung - AbfKlärV - oder in § 3 Abs. 2 Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung - PflSchAnwV -) gezogen werden muss (in diese Richtung LG Köln, Urt. v. 20.12.1994 - 65 O (Baul) 2/94 -, ZfW 1996, 338, 340; offengelassen von BGH, Urt. v. 19.9.1996 - III ZR 82/95 -, BGHZ 133, 271, juris Rn. 36 f.).
  • VG Augsburg, 19.07.2021 - Au 9 K 20.2672

    Verpflichtungsklage, Festsetzung einer Entschädigung für geltend gemachte

    Sie sind nicht auf den Entzug konkreter Rechtspositionen gerichtet, sondern bestimmen Inhalt und Umfang des Eigentums unter dem Gesichtspunkt des Gewässerschutzes und aktualisieren damit die Sozialpflichtigkeit des Eigentums (vgl. BGH, U.v. 19.9.1996 - III ZR 82/95 - DVBl 1997, 45 ff.; BVerwG, B.v. 30.9.1996 - 4 NB 32.96 - ZfW 1997, 163 ff.; BayVGH, B.v. 13.2.2014 - 8 ZB 12.1985 - juris Rn. 12; NdsOVG, B.v. 23.5.2018 - 13 La 284/17 - ZfW 2018, 228 ff. = juris Rn. 9 m.w.N.; Czychowski/Reinhardt, WHG, 12. Auflage 2019, § 52 Rn. 71).

    Daraus folgt, dass die Untersagung oder Beschränkung einer landwirtschaftlichen Grundstücksnutzung, die sich als zulassungspflichtige Gewässerbenutzung (§§ 8, 9 Abs. 1 WHG) oder sonstige wassergefährdende Einwirkung i.S.d. § 9 Abs. 2 Nr. 2 WHG darstellt, lediglich die Sozialpflichtigkeit des Eigentums aktualisieren und daher von vornherein nicht in eine entschädigungsrechtlich relevante Position einzugreifen vermögen (vgl. BGH, U.v. 19.9.1996 - III ZR 82/95 - DVBl 1997, 45 ff.).

    Einen besonders wichtigen Abwägungsgesichtspunkt stellt dabei die vorgegebene "Situation" der betroffenen Grundstücke dar (BGH, U.v. 19.9.1996 - III ZR 82/95 - DVBl. 1997, 45 ff.).

  • BGH, 03.06.2004 - III ZR 56/03

    Entschädigung wegen pflanzenschutzrechtlicher behördlicher Maßnahmen

    Sie geht, soweit sie an die "Billigkeit" anknüpft, entgegen dem Vorverständnis des Berufungsgerichts, so wie es im Berufungsurteil anklingt, auch über den Rahmen eines Ausgleichs für eine unverhältnismäßige (ungleiche) und zumutbare Inhaltsbestimmung des Eigentums (vgl. Senatsurteile vom 7. Juli 1994 - III ZR 5/93 - NJW 1999, 3283 ff; BGHZ 121, 328; 123, 242; 133, 271; 145, 122, 136) hinaus.
  • OLG Saarbrücken, 20.01.2004 - 3 U 6/03

    Haftung bei Kfz-Unfall: Nachweis der Kausalität für Folgeschäden bei unstreitiger

  • OLG Frankfurt, 21.06.2007 - 1 U 11/06

    Amtshaftung: Schadensersatz wegen unterbliebener Beförderung; Nichtgebrauch eines

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 01.10.2001 - 20 A 1945/99

    Zuständigkeit der Bezirksregierung für die Durchführung des

  • VG Augsburg, 19.07.2021 - Au 9 K 20.2678

    Entschädigung wegen Verkehrswertminderung eines im Geltungsbereich einer

  • BGH, 19.09.1996 - III ZR 223/95

    Entschädigung für die Neugliederung der Einzugsbereiche der

  • VGH Bayern, 27.11.2012 - 22 N 09.2974

    Schutzanordnungen in Wasserschutzgebietsverordnung

  • VG Hannover, 01.10.2014 - 4 A 5365/13

    Klärschlamm; ordnungsgemäße Landwirtschaft; Schutzzone III; Verbot; Verordnung

  • OLG Zweibrücken, 24.07.2003 - 6 U 8/02

    Entschädigungsanspruch unter enteignungsrechtlichen Gesichtspunkten wegen

  • OLG Saarbrücken, 09.04.2002 - 4 U 124/01

    Schadensersatz wegen unterbliebener Beförderung

  • VGH Baden-Württemberg, 03.08.1998 - 3 S 990/98

    Ersatzansprüche wegen rechtswidriger zeitweiliger Versagung einer Baugenehmigung

  • BayObLG, 08.12.1998 - 2Z RR 363/97

    Ausgleichsanspruch bei Nutzungsbeschränkungen im Interesse des Denkmalschutzes

  • OLG Brandenburg, 04.12.2001 - 2 U 71/00

    Sonderopfer infolge Naturschutzunterstellung; Ausweisung von Fischteichen als

  • OVG Mecklenburg-Vorpommern, 25.06.2008 - 4 K 7/05

    Erforderlichkeit der Festsetzung eines Wasserschutzgebietes zur Sicherung der

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