Rechtsprechung
OLG Bamberg, 07.06.2000 - 2 WF 68/00 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Voraussetzungen für den Anspruch auf Zugewinnausgleich; Anforderungen an die gerichtliche Kostenentscheidung; Anforderungen an einen Kostenfestsetzungsbeschluss
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Zur Anwendung des § 58 Abs. 2 S. 2 GKG nach vergleichsweiser Kostenaufhebung
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- AG Bamberg, 04.08.1999 - 3 F 44/95
- AG Bamberg, 05.11.1999 - 3 F 44/95
- AG Bamberg, 18.11.1999 - 3 F 44/95
- OLG Bamberg, 07.06.2000 - 2 WF 68/00
Papierfundstellen
- NJW 2000, 3077
- FamRZ 2001, 241
Wird zitiert von ... (4) Neu Zitiert selbst (5)
- OLG Frankfurt, 10.11.1999 - 12 W 258/99
Auszug aus OLG Bamberg, 07.06.2000 - 2 WF 68/00
Dabei wurde Bezug genommen auf die Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 10. November 1999 (NJW 2000, 1120 f.) sowie die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 23. Juni 1999 (MDR 1999, 1089 ).Einer eigenen Anfechtungsmöglichkeit der Prozesspartei, die in der Kostenrechnung nicht als Kostenschuldner ausgewiesen ist, bedarf es deshalb nicht (OLG Frankfurt NJW 2000, 1120, 1121).
Vor dem Hintergrund dieser Entscheidung ist zum Teil die Auffassung vertreten worden, dass im Falle der Beendigung eines Rechtsstreits durch Vergleich (§ 54 Nr. 2 GKG ) Klagepartei und Beklagtenpartei ebenfalls ohne sachlichen Grund ungleich behandelt würden, mit der Folge, dass dieser Verfassungsverstoß über eine verfassungskonforme Auslegung bzw. eine analoge Anwendung des § 58 Abs. 2 S. 2 GKG zu korrigieren sei (OLG Frankfurt NJW 2000, 1120 ; a.A. OLG Karlsruhe NJW 2000, 1121; OLG Koblenz NJW 2000 2122).
Zwar ist dem Oberlandesgericht Frankfurt (NJW 2000, 1120 ) zuzugeben, dass sich für die Ungleichbehandlung der Klägerseite und der Beklagtenseite kaum sachliche Gründe finden lassen, zumal der Hinweis auf Manipulationsmöglichkeiten zu Lasten der Staatskasse durch einen Vergleich nichts daran ändert, dass eine Ungleichbehandlung vorliegt.
- BVerfG, 23.06.1999 - 1 BvR 984/89
Zur Kostenerstattungspflicht eines Beklagten, dem Prozeßkostenhilfe gewährt …
Auszug aus OLG Bamberg, 07.06.2000 - 2 WF 68/00
Dabei wurde Bezug genommen auf die Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 10. November 1999 (NJW 2000, 1120 f.) sowie die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 23. Juni 1999 (MDR 1999, 1089 ).Der darin liegenden Ungleichbehandlung (Art. 3 Abs. 1 GG ) ist das Bundesverfassungsgericht durch seinen Beschluss vom 23. Juni 1999 (NJW 1999, 3186, 3187) entgegen getreten und hat darauf hingewiesen, dass der Grundrechtsverstoß durch eine verfassungskonforme Auslegung des § 58 Abs. 2 S. 2 GKG korrigiert werden kann und muss, indem die Beschränkung auf bereits bezahlte Gerichtskosten unterbleibt und der "reichen Partei" in diesem Fall entsprechend § 2 Abs. 4 GKG ein Rückerstattungsanspruch gegen die Staatskasse zuerkannt wird.
Von einer Vorlage an das Bundesverfassungsgericht nach Art. 100 GG sieht der Senat jedoch ab, weil das Bundesverfassungsgericht in seiner Entscheidung vom 23. Juni 1999 (NJW 1999, 3186 ) ausdrücklich an der Entscheidung aus dem Jahre 1979 festgehalten und zur Begründung ausgeführt hat, dass die unterschiedliche Behandlung der Sachverhalte zur Vermeidung von Manipulationen der Prozessparteien hinsichtlich der Gerichtskosten zu Lasten der Staatskasse gerechtfertigt ist.
- BVerfG, 13.06.1979 - 1 BvL 97/78
Verfassungsmäßigkeit der Kostenhaftung trotz Prozeßkostenhilfe bei im …
Auszug aus OLG Bamberg, 07.06.2000 - 2 WF 68/00
Das Bundesverfassungsgericht hat nämlich auf Vorlagebeschluss des Landgerichts Bremen gemäß Art. 100 GG bereits mit Beschluss vom 13. Juni 1979 (NJW 1979, 2608, 2609) ausdrücklich festgestellt, dass § 58 Abs. 2 i.V.m. § 49 S. 1 GKG mit dem Grundgesetz vereinbar ist, obwohl § 58 Abs. 2 S. 2 GKG die Inanspruchnahme des Veranlassungsschuldners im Falle der Beendigung des Rechtsstreits durch einen Vergleich nicht ausschließt. - BGH, 25.10.1983 - VI ZR 249/81
Interesse einer im Rechtsstreit unterlegenen Partei an der Befreiung von der …
Auszug aus OLG Bamberg, 07.06.2000 - 2 WF 68/00
Einwände gegen die Höhe der Honorierung kann eine Partei als Kostenschuldner nur nach § 5 GKG im Erinnerungsverfahren vorbringen, wobei keinerlei Bindung an ein gerichtliches Festsetzungsverfahren gemäß § 16 ZuSEG besteht (BGH NJW 1984, 870, 871). - OLG Karlsruhe, 01.09.1999 - 11 W 112/99
Vergleich hinsichtlich der Kosten eines Rechtsstreits; Erstattungsanspruch …
Auszug aus OLG Bamberg, 07.06.2000 - 2 WF 68/00
Vor dem Hintergrund dieser Entscheidung ist zum Teil die Auffassung vertreten worden, dass im Falle der Beendigung eines Rechtsstreits durch Vergleich (§ 54 Nr. 2 GKG ) Klagepartei und Beklagtenpartei ebenfalls ohne sachlichen Grund ungleich behandelt würden, mit der Folge, dass dieser Verfassungsverstoß über eine verfassungskonforme Auslegung bzw. eine analoge Anwendung des § 58 Abs. 2 S. 2 GKG zu korrigieren sei (OLG Frankfurt NJW 2000, 1120 ; a.A. OLG Karlsruhe NJW 2000, 1121; OLG Koblenz NJW 2000 2122).
- BGH, 23.10.2003 - III ZB 11/03
Festsetzung von Gerichtskosten aufgrund eines Vergleichs bei Bewilligung von PKH …
Sie ist in Übereinstimmung mit der herrschenden Meinung zu bejahen (OLG Zweibrücken Rpfleger 2002, 33 f; OLG Dresden, 5. Zivilsenat, NJW-RR 2002, 144 [nur Leitsatz]; OLG München, NJW-RR 2001, 1578 und MDR 1999, 957; OLG Stuttgart, FamRZ 2001, 926 f; OLG Düsseldorf, Rpfleger 2001, 87 f; OLG Nürnberg, MDR 2000, 1034 und JurBüro 2000, 88; OLG Koblenz, NJW 2000, 1122; OLG Karlsruhe, NJW 2000, 1121 f; OLG Bamberg, FamRZ 2001, 241, 242 f und JurBüro 2000, 88 f;… zustimmend: Zöller/Philippi, ZPO, 23. Aufl., § 123 Rn. 6;… Musielak/Fischer, ZPO, 3. Aufl., § 123 Rn. 4;… MünchKomm-ZPO/Wax, 2. Aufl., § 123 Rn. 6;… Hartmann, Kostengesetze, 32. Aufl., § 58 GKG Rn. 23; a.A. OLG Dresden, 11. Zivilsenat, Rpfleger 2002, 213, 214; OLG Frankfurt a.M., NJW 2000, 1120, 1121; OLG Hamm, Rpfleger 2000, 553 f). - OLG Karlsruhe, 15.02.2001 - 11 W 9/01
Kostenberechnung bei Haftung nach Bruchteilen - fehlerhafte Verrechnung des …
Dieser Erstattungsanspruch ist auch nicht dadurch ausgeschlossen, dass dem Beklagten Ziffer 1 schon für die erste Instanz Prozesskostenhilfe ohne Ratenzahlung bewilligt wurde, da er nicht Entscheidungsschuldner (vgl. insoweit BVerfG MDR 1999, 1089), sondern Vergleichsschuldner ist (vgl. BVerfG MDR 2000, 1157; Senat in JurBüro 2000, 28 = NJW 2000, 1121; OLG Koblenz NJW 2000, 1122; OLG Stuttgart, Die Justiz 2000, 84; OLG Nürnberg MDR 2000, 1034; OLG Bamberg NJW 2000, 3077; OLG Düsseldorf Rpfleger 2001, 87; a.A. OLG Frankfurt NJW 2000, 1120). - OLG Stuttgart, 19.12.2000 - 8 WF 25/00
Prozesskostenhilfe für Beklagten - Kostenübernahme durch Vergleich
c) Demgegenüber haben zahlreiche andere Oberlandesgerichte (zB OLG Bamberg JurBüro 2000, 88; NJW 2000, 3077; OLG Karlsruhe NJW 2000, 1121 = JurBüro 2000, 28 = Die Justiz 2000, 40; OLG Koblenz NJW 2000, 1122 = RPfl 2000, 73; OLG Nürnberg MDR 1999, 1527 = JurBüro 2000, 88 = OLGRep 2000, 72; MDR 2000, 1034 = … - OLG Koblenz, 15.10.2001 - 11 WF 624/01
Unterhalt; Abänderung des Unterhaltstitels; Sachverständigengutachten; …
Das Amtsgericht hat zu Recht darauf hingewiesen, dass hier nichts für eine Regelungslücke spricht, dass vielmehr der Gesetzgeber ausdrücklich nur die Fälle des § 54 Ziffer 1 erfassen wollte und von daher eine analoge Anwendung nicht in Betracht kommt (so die - soweit erkennbar - ganz überwiegende Meinung, vgl. OLG Bamberg, NJW 2000, 3077, 3078, BVerfG, MDR 2000, 1157, a.A., OLG Frankfurt, NJW 2000, 1120).