Rechtsprechung
BFH, 29.03.2000 - I R 76/99 |
Volltextveröffentlichungen (7)
- lexetius.com
EStG § 10d; AO 1977 § 45 Abs. 1; BGB § 1922 Abs. 1; FGO § 11 Abs. 3 Satz 1
- IWW
- Simons & Moll-Simons
EStG § 10d; AO 1977 § 45 Abs. 1; BGB § 1922 Abs. 1; FGO § 11 Abs. 3 Satz 1
- Wolters Kluwer
Verlustabzug - Erbe - Erblasser
- Judicialis
EStG § 10d; ; AO 1977 § 45 Abs. 1; ; BGB § 1922 Abs. 1; ; FGO § 11 Abs. 3 Satz 1
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Verlustabzug beim Erben auf dem Prüfstand
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
In Nachschlagewerken
- smartsteuer.de | Lexikon des Steuerrechts
- Negative Einkünfte mit Auslandsbezug
- Nachversteuerung
Verfahrensgang
- FG Köln, 27.07.1999 - 13 K 3512/99
- BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
- BFH, 16.05.2001 - I R 76/99
Papierfundstellen
- BFHE 191, 353
- NJW 2000, 3160 (Ls.)
- BB 2000, 1509
- DB 2000, 1497
- BStBl II 2000, 622
Wird zitiert von ... (22) Neu Zitiert selbst (15)
- BFH, 15.03.1962 - IV 177/60
Abzugsfähigkeit des an den Ehegatten gezahlten Gehalts als Betriebsausgabe - …
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Beim IV., beim VIII. und beim XI. Senat wird angefragt, ob sie an der Auffassung festhalten, dass der Erbe einen vom Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug gemäß § 10d EStG bei seiner eigenen Veranlagung zur Einkommensteuer geltend machen kann (Urteile vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386; vom 15. März 1962 IV 177/60, HFR 1963, 8; vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188).In dem selben Sinne haben nicht nur der IV. (Urteil vom 15. März 1962 IV 177/60, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung --HFR-- 1963, 8), der VI. (Urteil vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386) und der VIII. Senat (Urteile vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188), sondern auch der anfragende Senat in der Vergangenheit entschieden (Urteil vom 17. Mai 1972 I R 126/70, BFHE 105, 483, BStBl II 1972, 621).
Das aber ist bei der Möglichkeit des Verlustabzugs der Fall (a.A. BFH in HFR 1963, 8).
Doch kann diese Erkenntnis nicht dazu führen, dass dem Erben gestattet wird, den vom Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug bei seiner eigenen Besteuerung geltend zu machen (a.A. BFH in HFR 1963, 8).
- BFH, 22.06.1962 - VI 49/61 S
Absetzbarkeit eines in der Person des Erblassers entstandenen Verlustes durch den …
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Beim IV., beim VIII. und beim XI. Senat wird angefragt, ob sie an der Auffassung festhalten, dass der Erbe einen vom Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug gemäß § 10d EStG bei seiner eigenen Veranlagung zur Einkommensteuer geltend machen kann (Urteile vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386; vom 15. März 1962 IV 177/60, HFR 1963, 8; vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188).In dem selben Sinne haben nicht nur der IV. (Urteil vom 15. März 1962 IV 177/60, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung --HFR-- 1963, 8), der VI. (Urteil vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386) und der VIII. Senat (Urteile vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188), sondern auch der anfragende Senat in der Vergangenheit entschieden (Urteil vom 17. Mai 1972 I R 126/70, BFHE 105, 483, BStBl II 1972, 621).
So ist die Rechtsprechung denn auch in der Vergangenheit verfahren (BFH in BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386, und in BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188).
- BFH, 13.11.1979 - VIII R 193/77
Zusammenveranlagung von Ehegatten für das Kalenderjahr des Todes des Ehegatten. …
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Beim IV., beim VIII. und beim XI. Senat wird angefragt, ob sie an der Auffassung festhalten, dass der Erbe einen vom Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug gemäß § 10d EStG bei seiner eigenen Veranlagung zur Einkommensteuer geltend machen kann (Urteile vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386; vom 15. März 1962 IV 177/60, HFR 1963, 8; vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188).In dem selben Sinne haben nicht nur der IV. (Urteil vom 15. März 1962 IV 177/60, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung --HFR-- 1963, 8), der VI. (Urteil vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386) und der VIII. Senat (Urteile vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188), sondern auch der anfragende Senat in der Vergangenheit entschieden (Urteil vom 17. Mai 1972 I R 126/70, BFHE 105, 483, BStBl II 1972, 621).
So ist die Rechtsprechung denn auch in der Vergangenheit verfahren (BFH in BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386, und in BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188).
- FG Schleswig-Holstein, 21.09.1999 - III 23/95
Anspruch auf verbrauchten Verlustabzug des Erblassers; Prinzip der Besteuerung …
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Bei den FG und im Schrifttum ist die zitierte Rechtsprechung zum Teil auf Zustimmung (Hessisches FG, Urteil vom 12. Juni 1995 11 K 381/93, EFG 1997, 736;… Borggräve in Littmann/Bitz/ Hellwig, Das Einkommensteuerrecht, § 10d EStG Rz. 40 f.;… Blümich/Horlemann, Einkommensteuergesetz, § 10d Rz. 32;… wohl auch Schmidt/Heinicke, Einkommensteuergesetz, 18. Aufl., § 10d Rz. 4), ganz überwiegend aber auf Kritik gestoßen (z.B. Trzaskalik, Steuer und Wirtschaft --StuW-- 1979, 97, 102 ff.; Ring, Deutsche Steuer-Zeitung/Ausgabe A --DStZ/A-- 1981, 24; Gosch, Die steuerliche Betriebsprüfung --StBp-- 1994, 126; Strnad, FR 1998, 935;… Raupach/Schencking in Herrmann/Heuer/ Raupach, Einkommensteuer- und Körperschaftsteuergesetz, Kommentar, 21. Aufl., § 2 EStG Anm. 553 "Erbe";… Boeker in Hübschmann/ Hepp/Spitaler, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 10. Aufl., § 45 AO Rz. 33;… von Groll in Kirchhof/Söhn, Einkommensteuergesetz, § 10d Rdnr. B 190; Schleswig-Holsteinisches FG, Urteil vom 21. September 1999 III 23/95, EFG 1999, 1221, m.w.N. zum Streitstand;… zweifelnd auch Schmieszek in Bordewin/Brandt, Einkommensteuergesetz, § 10d Rz. 72).Erblasser und Erbe seien indessen verschiedene Steuersubjekte, weshalb eine Übertragung ausgleichsfähiger Verluste von dem einen auf den anderen mit dem Gesetz schlechterdings unvereinbar sei (Schleswig-Holsteinisches FG in EFG 1999, 1221, 1223; Keuk, StuW 1973, 74, 84 f.; Ring, DStZ/A 1981, 24, 27).
- BFH, 05.05.1999 - XI R 1/97
Verlustabzug beim Erben
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Eine Versagung des Verlustabzugs kann im Streitfall auch nicht auf die Rechtsprechung des BFH gestützt werden, nach der die Abzugsmöglichkeit nur dann vom Erblasser auf den Erben übergeht, wenn dieser selbst den Verlust wirtschaftlich getragen hat (BFH-Urteile vom 17. Februar 1961 VI 66/59 U, BFHE 72, 630, BStBl III 1961, 230; vom 5. Mai 1999 XI R 1/97, BFHE 189, 57, BStBl II 1999, 653).Eine "wirtschaftliche Belastung" des Erben fehlt nämlich nach dieser Rechtsprechung nur dort, wo der Erbe für die Nachlassverbindlichkeiten entweder gar nicht oder nur beschränkt haftet (BFH in BFHE 72, 630, BStBl III 1961, 230: Nachlasskonkurs; BFH in BFHE 189, 57, BStBl II 1999, 653: Eintrittspflicht eines Dritten).
- BFH, 25.01.1972 - VIII R 235/71
Verlustabzug - Steuerfreier Sanierungsgewinn - Verlustausgleich - Rechtzeitige …
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Beim IV., beim VIII. und beim XI. Senat wird angefragt, ob sie an der Auffassung festhalten, dass der Erbe einen vom Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug gemäß § 10d EStG bei seiner eigenen Veranlagung zur Einkommensteuer geltend machen kann (Urteile vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386; vom 15. März 1962 IV 177/60, HFR 1963, 8; vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188).In dem selben Sinne haben nicht nur der IV. (Urteil vom 15. März 1962 IV 177/60, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung --HFR-- 1963, 8), der VI. (Urteil vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386) und der VIII. Senat (Urteile vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188), sondern auch der anfragende Senat in der Vergangenheit entschieden (Urteil vom 17. Mai 1972 I R 126/70, BFHE 105, 483, BStBl II 1972, 621).
- BFH, 17.02.1961 - VI 66/59 U
Berücksichtigung des Verlustes aus Gewerbebetrieben bei der Veranlagung
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Eine Versagung des Verlustabzugs kann im Streitfall auch nicht auf die Rechtsprechung des BFH gestützt werden, nach der die Abzugsmöglichkeit nur dann vom Erblasser auf den Erben übergeht, wenn dieser selbst den Verlust wirtschaftlich getragen hat (BFH-Urteile vom 17. Februar 1961 VI 66/59 U, BFHE 72, 630, BStBl III 1961, 230; vom 5. Mai 1999 XI R 1/97, BFHE 189, 57, BStBl II 1999, 653).Eine "wirtschaftliche Belastung" des Erben fehlt nämlich nach dieser Rechtsprechung nur dort, wo der Erbe für die Nachlassverbindlichkeiten entweder gar nicht oder nur beschränkt haftet (BFH in BFHE 72, 630, BStBl III 1961, 230: Nachlasskonkurs; BFH in BFHE 189, 57, BStBl II 1999, 653: Eintrittspflicht eines Dritten).
- BFH, 26.06.1997 - VIII B 70/96
Gewerbesteuerlicher Verlustabzug bei Tod eines Gesellschafters
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Dennoch ist wohl einhellig anerkannt, dass wegen § 10a Satz 2 i.V.m. § 2 Abs. 5 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) der Erbe seinen Gewerbeertrag nicht um Fehlbeträge kürzen kann, die zu Lebzeiten des Erblassers entstanden sind (BFH-Urteil vom 14. Januar 1965 IV 173/64 S, BFHE 81, 318, BStBl III 1965, 115; BFH-Beschluss vom 26. Juni 1997 VIII B 70/96, BFH/NV 1997, 897;… Blümich/von Twickel, Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz, Gewerbesteuergesetz, § 10a GewStG Rz. 90;… Glanegger/Güroff, Gewerbesteuergesetz, 4. Aufl., § 10a Rz. 12, m.w.N.). - BFH, 03.05.1993 - GrS 3/92
Verlustabzug nach § 10a GewStG entfällt, soweit der Verlust auf ausgeschiedene …
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Diese Bewertung wird zusätzlich gestützt durch einen Blick auf die Behandlung der Problematik im Gewerbesteuerrecht: Die Gewerbesteuer ist als Objektsteuer (BFH-Beschluss vom 3. Mai 1993 GrS 3/92, BFHE 171, 246, BStBl II 1993, 616, 620) stärker als die Einkommensteuer auf den einzelnen Betrieb bezogen, was an sich in besonderem Maße dafür sprechen würde, dass dort ein einmal entstandener Verlustabzug dem Betrieb als solchem anhaftet und also auf einen den Betrieb fortführenden Erben übergehen kann. - BFH, 14.01.1965 - IV 173/64 S
Kürzung von Fehlbeträgen bei Erbschaft eines Einzelunternehmens
Auszug aus BFH, 29.03.2000 - I R 76/99
Dennoch ist wohl einhellig anerkannt, dass wegen § 10a Satz 2 i.V.m. § 2 Abs. 5 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) der Erbe seinen Gewerbeertrag nicht um Fehlbeträge kürzen kann, die zu Lebzeiten des Erblassers entstanden sind (BFH-Urteil vom 14. Januar 1965 IV 173/64 S, BFHE 81, 318, BStBl III 1965, 115;… BFH-Beschluss vom 26. Juni 1997 VIII B 70/96, BFH/NV 1997, 897;… Blümich/von Twickel, Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz, Gewerbesteuergesetz, § 10a GewStG Rz. 90;… Glanegger/Güroff, Gewerbesteuergesetz, 4. Aufl., § 10a Rz. 12, m.w.N.). - BFH, 13.01.1993 - X R 53/91
Vorkostenabzug nach § 10e Abs. 6 EStG nur bei entgeltlichem Erwerb der Wohnung
- BFH, 11.11.1971 - V R 111/68
Gesamtrechtsnachfolge - Innerhalb eines Veranlagungszeitraums - Freibetrag - …
- BFH, 17.05.1972 - I R 126/70
Vererblichkeit des Rechts zur Geltendmachung eines Verlustausgleichs
- FG Hessen, 12.06.1995 - 11 K 381/93
Möglichkeit des Verlustabzuges eines Erben für Verluste, die in der Person des …
- BFH, 21.03.1969 - VI R 208/67
Steuerpflichtiges Veräußerungsgeschäft - Grundstückskauf - Erben - …
- BFH, 17.12.2007 - GrS 2/04
Großer Senat beseitigt Vererblichkeit des Verlustvortrags
Darüber hinaus kann auch künftig in seltenen und extrem gelagerten Konstellationen eine auf den entsprechenden Einzelfall bezogene abweichende Steuerfestsetzung (§ 163 AO) oder ein Steuererlass (§ 227 AO) in Betracht kommen (vgl. hierzu auch BFH-Beschluss vom 29. März 2000 I R 76/99, BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622, unter III.2.d). - BFH, 28.07.2004 - XI R 54/99
Keine Vererblichkeit des Verlustabzugs nach § 10d EStG
In dem Beschluss vom 29. März 2000 I R 76/99 (BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622) hat der I. Senat die Ansicht vertreten, die Rechtsprechung zur "Vererblichkeit" des Verlustabzugs sollte aufgegeben werden und beim IV., VIII. und XI. Senat angefragt, ob diese Senate an der bisherigen Rechtsprechung festhielten.Der Senat teilt die Auffassung des I. Senats des BFH in dessen Anfragebeschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622, unter III.
Die Berechtigung zum Abzug des vom Erblasser nicht genutzten Verlustabzugs durch den Erben kann nicht aus der Buchwertverknüpfung gefolgert werden (vgl. BFH-Beschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622).
Dennoch ist anerkannt, dass dieser wegen § 10a Satz 2 i.V.m. § 2 Abs. 5 GewStG seinen Gewerbeertrag nicht um Fehlbeträge kürzen kann, die zu Lebzeiten des Erblassers entstanden sind (BFH-Beschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622, m.w.N.).
Zu Recht hat der I. Senat demgegenüber in seinem Beschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622 darauf hingewiesen, dass die Verwertbarkeit des verbliebenen Verlustabzugspotentials beim Erblasser maßgeblich von dessen weiterem wirtschaftlichen Erfolg abhänge und damit nur eine unwägbare Aussicht auf einen zukünftigen steuerlichen Vorteil darstelle.
- BFH, 16.05.2001 - I R 76/99
Verlustabzug im Erbfall
Wegen der Einzelheiten des zu beurteilenden Sachverhalts wird auf den den Streitfall betreffenden Beschluss des Senats vom 29. März 2000 I R 76/99 (BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622) verwiesen.a) Dass der Erbe einen beim Erblasser nicht mehr ausgeglichenen Verlust bei seiner eigenen Besteuerung geltend machen kann, entspricht der bisherigen höchstrichterlichen Rechtsprechung (hierzu Senatsbeschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622).
bb) Die Rechtsprechung zum Verlustabzug des Erben weist, wie der Senat in seinem Beschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622 dargelegt hat, gewisse Unstimmigkeiten und theoretische Schwächen auf.
dd) Schließlich hat der Senat bereits in seinem Beschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622 darauf hingewiesen, dass eine Abkehr von der bisherigen Rechtsprechung zu Folgeproblemen führen könnte, die ggf. im Billigkeitswege gelöst werden müssten.
Hierzu verweist der Senat auf seinen Beschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622 (daselbst unter II. der Entscheidungsgründe); an der dort erläuterten Beurteilung dieses Punktes hält er fest.
- BFH, 10.04.2003 - XI R 54/99
Vererblichkeit des Verlustabzugs
Er teilt die Auffassung des I. Senats des BFH in dessen Anfragebeschluss vom 29. März 2000 I R 76/99 (BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622). - BFH, 17.09.2008 - IX R 79/99
Aufteilung des vererbten Verlustabzugs bei Miterben - Hoferbe im Sinne der …
Eine wirtschaftliche Belastung fehlt, wenn der Erbe für Nachlassverbindlichkeiten gar nicht oder nur beschränkt haftet (BFH-Beschluss vom 29. März 2000 I R 79/99, BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622, unter II.), z.B. weil er im Innenverhältnis von der Verlusttragung freigestellt ist (BFH-Urteil in BFHE 189, 57, BStBl II 1999, 653). - FG Hamburg, 17.05.2002 - II 263/01
Geltendmachung eines Verlustabzugs des Erben bei nichtausgenutztem Verlustabzug …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BFH, 18.04.2013 - VI R 60/11
Vorlage gemäß § 11 FGO - Pflicht zur Anrufung des Großen Senats bei …
A. BFH-Urteile in BFHE 190, 481, BStBl II 2000, 292, Rz 14; in BFH/NV 2000, 942, Rz 13; wohl auch BFH-Urteil in BFHE 206, 68, BStBl II 2004, 1047, Rz 41; a.A. BFH-Urteil vom 21. März 1995 XI R 85/93, BFHE 177, 377, BStBl II 1995, 732, Rz 30; BFH-Beschluss vom 29. März 2000 I R 76/99, BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622; Sunder-Plassmann in Hübschmann/Hepp/Spitaler --HHSp--, § 11 FGO Rz 42, 60 ff., 66 ff.; Brandis in Tipke/ Kruse, Abgabenordnung, Finanzgerichtsordnung, § 11 FGO Rz 5; Müller-Horn in Beermann/Gosch, FGO, § 11 Rz 10; Gräber/Ruban, Finanzgerichtsordnung, 7. Aufl., § 11 Rz 9; Pust, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung 2001, 1084; Steinhauff, jurisPR-SteuerR 33/2011, unter C. VIII., wohl auch Kempermann, Finanz-Rundschau 2002, 154 a.E.). - BFH, 17.04.2018 - IX R 24/17
Keine Übertragung eines für den Erblasser festgestellten Verlustvortrags zum 31. …
Er hält es indes für möglich, dass in seltenen und extrem gelagerten Konstellationen eine auf den entsprechenden Einzelfall bezogene abweichende Steuerfestsetzung (§ 163 AO) oder ein Steuererlass (§ 227 AO) in Betracht kommen kann (Beschluss des Großen Senats des BFH in BFHE 220, 129, BStBl II 2008, 608, unter D.IV.2.b gg, Rz 112) und verweist hierzu auch auf den Vorlagebeschluss des I. Senats (BFH-Vorlagebeschluss vom 29. März 2000 I R 76/99, BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622, unter III.2.d, Rz 20).Auf diese Weise ist es insbesondere möglich, eine Begünstigung des Erben auf diejenigen Fälle zu beschränken, in denen dieser durch die beim Erblasser "verlorenen" Verluste selbst in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist (BFH-Vorlagebeschluss in BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622, unter III.2.d, Rz 20).
- FG München, 06.07.2017 - 11 K 954/16
Gesonderte Feststellung des Verlusts
Der BFH habe in seinem Beschluss vom 17. Dezember 2007 auf die Aussagen des BFH im Beschluss vom 29. März 2000 (I R 76/99, BStBl II 2000, 622) verwiesen.Die Kläger machen in ihrer dagegen fristgemäß erhobenen Klage geltend, dass eine Billigkeitsregelung nach der Rechtsprechung des BFH (BFH-Beschluss vom 29. März 2000 I R 76/99, BStBl II 2000, 622) dann zu gewähren sei, wenn ein beim Erben angefallener steuerpflichtiger Gewinn unmittelbar mit einem vom Erblasser erlittenen und bei ihm nicht mehr ausgeglichenen Verlust korrespondiere.
Das FA vertritt die Auffassung, dass sich aus den vom BFH in seinen Entscheidungen vom 29. März 2000 (I R 76/99, BStBl II 2000, 622) und vom 16. Mai 2001 (I R 76/99, BStBl II 2002, 487) entschiedenen Fallkonstellationen ergebe, dass eine Billigkeitsmaßnahme nur dann in Betracht komme, wenn die Einkunftsquelle, die den Verlust verursacht hat, auf die Erben übergehe.
- BFH, 04.10.2016 - IX R 9/16
Vererblichkeit des Verlustabzugs nach § 10d EStG - Alte Rechtslage - Zur …
Eine wirtschaftliche Belastung fehlte jedenfalls, wenn der Erbe für Nachlassverbindlichkeiten gar nicht oder nur beschränkt haftete (BFH-Beschluss vom 29. März 2000 I R 76/99, BFHE 191, 353, BStBl II 2000, 622, unter II.). - FG München, 06.03.2002 - 11 V 342/02
Verlustabzug des Erben; Vererblichkeit von Verlusten.; Aufhebung der Vollziehung …
- BFH, 22.10.2003 - I ER S 1/03
- FG Nürnberg, 30.10.2008 - VII 220/04
Vererblichkeit der Hinzurechnungsbesteuerungspflicht nach § 2 Abs. 1 S. 3 …
- BFH, 14.06.2016 - IX R 30/15
Vererblichkeit des Verlustabzugs nach § 10d EStG - Alte Rechtslage - Zur …
- BFH, 22.10.2003 - I ER -S- 1/03
Vererblichkeit des Verlustabzugs
- FG Bremen, 16.07.2015 - 1 K 32/13
Abzug des anteiligen, für den Erblasser festgestellten Verlustabzugs, beim …
- FG Sachsen, 05.11.2014 - 8 K 491/12
Kein Abzug von Verlusten des Erblassers beim Erben ohne eine wirtschaftliche …
- FG Köln, 27.01.2016 - 4 K 253/11
Geltendmachung eines beim verstorbenen Vater entstandenen und nicht ausgenutzten …
- FG Rheinland-Pfalz, 23.05.2003 - 4 K 2755/01
Körperschaftsteuer auf ausländische Einkünfte
- FG Baden-Württemberg, 25.11.2004 - 14 K 48/03
Vererblichkeit des Verlustabzugs nach § 10d EStG
- FG Nürnberg, 07.11.2012 - 3 K 1206/11
Verlustvorträge des Erblassers kann der Erbe nur dann abziehen, wenn er sie auch …
- FG Schleswig-Holstein, 21.06.2002 - III 79/02
Zur Frage, ob der Erbe einen vom Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug …
Rechtsprechung
BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98 |
Volltextveröffentlichungen (7)
- Simons & Moll-Simons
EStG § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3, § 62 Abs. 1, § 63 Abs. 1 Sätze 1 und 2 ; GG Art. 3 Abs. 3 Satz 2
- REHADAT Informationssystem (Volltext/Leitsatz/Kurzinformation)
Behinderungsbedingter Mehrbedarf und Einkommenssteuer
- Wolters Kluwer
Behindertes Kind - Vollstationäre Unterbringung - Deckung des Lebenbedarfs - Eigene Mittel - Grundbedarf - Behinderungsbedingter Mehrbedarf - Sachbezugsverordnung - Behinderten-Pauschbeträge
- Judicialis
EStG § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3; ; EStG § 62 Abs. 1; ; EStG § 63 Abs. 1 Satz 1; ; EStG § 63 Abs. 1 Satz 2; ; GG Art. 3 Abs. 3 Satz 2
- rechtsportal.de
Volljährige behinderte Kinder
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig, Leitsatz frei)
Ein volljähriges behindertes Kind, das im Rahmen der Eingliederungshilfe vollstationär untergebracht ist, ist dann nicht außerstande, sich selbst zu unterhalten, wenn es mit eigenen Mitteln seinen gesamten Lebensbedarf einschließlich des behinderungsbedingten Mehrbedarfs ...
- juris (Volltext/Leitsatz)
In Nachschlagewerken
- smartsteuer.de | Lexikon des Steuerrechts
- Einkünfte und Bezüge von Kindern
Sonstiges
Verfahrensgang
- FG Baden-Württemberg, 30.07.1998 - 6 K 314/97
- BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Papierfundstellen
- BFHE 189, 457
- NJW 2000, 3160 (Ls.)
- BB 2000, 138
- DB 2000, 128
- BStBl II 2000, 79
Wird zitiert von ... (63) Neu Zitiert selbst (11)
- BVerfG, 29.05.1990 - 1 BvL 20/84
Steuerfreies Existenzminimum
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Erst wenn sich daraus eine ausreichende Leistungsfähigkeit des Kindes ergibt, kann davon ausgegangen werden, daß den Eltern kein zusätzlicher Aufwand erwächst, der ihre steuerrechtliche Leistungsfähigkeit mindert (vgl. Beschluß des Bundesverfassungsgerichts --BVerfG-- vom 29. Mai 1990 1 BvL 20/84, 1 BvL 26/84, 1 BvL 4/86, BVerfGE 82, 60, 87, BStBl II 1990, 653, 658).Außerdem dienen die genannten Entlastungen nicht der Freistellung des Existenzminimums des Kindes bei den Eltern, sondern anderen Zwecken, und können daher nicht in die Bemessung des Grundbedarfs eines behinderten Kindes einbezogen werden (vgl. BVerfG-Beschluß in BVerfGE 82, 60, BStBl II 1990, 653, 658).
- BFH, 14.06.1996 - III R 13/94
Für die Beurteilung, ob ein behindertes Kind außerstande ist, sich selbst zu …
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Die Vorinstanz habe sich zu Unrecht der Entscheidung des Bundesfinanzhofs --BFH-- (Urteil vom 14. Juni 1996 III R 13/94, BFHE 181, 128, BStBl II 1997, 173) angeschlossen.Dies ist der Fall, wenn die Behinderung einer Erwerbstätigkeit entgegensteht und das Kind über keine anderen Einkünfte und Bezüge verfügt (…BFH-Urteile vom 12. November 1996 III R 53/95, BFH/NV 1997, 343; in BFHE 181, 128, BStBl II 1997, 173).
- BVerfG, 19.01.1999 - 1 BvR 2161/94
Testierausschluß Taubstummer
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Die Klägerin ist aber nicht Trägerin dieses Grundrechts (vgl. im übrigen BVerfG-Beschluß vom 19. Januar 1999 1 BvR 2161/94, BVerfGE 99, 341).
- BFH, 22.07.1988 - III R 253/83
Im Rahmen der Sozialhilfe geleistete Beträge für Krankenhilfe, häusliche Pflege …
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Es entspricht im übrigen ständiger Rechtsprechung zu § 33a Abs. 1 EStG, Bezüge, die einer unterstützten Person zweckgebunden zufließen, nicht anzurechnen bzw. außer Ansatz zu lassen (vgl. BFH-Urteile vom 22. Juli 1988 III R 253/83, BFHE 154, 111, BStBl II 1988, 830; vom 22. Juli 1988 III R 175/86, BFHE 154, 115, BStBl II 1988, 939). - BFH, 22.07.1988 - III R 175/86
1. Zur Anrechnung eigener Einkünfte und Bezüge (Leibrenten und …
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Es entspricht im übrigen ständiger Rechtsprechung zu § 33a Abs. 1 EStG, Bezüge, die einer unterstützten Person zweckgebunden zufließen, nicht anzurechnen bzw. außer Ansatz zu lassen (vgl. BFH-Urteile vom 22. Juli 1988 III R 253/83, BFHE 154, 111, BStBl II 1988, 830; vom 22. Juli 1988 III R 175/86, BFHE 154, 115, BStBl II 1988, 939). - BFH, 12.11.1996 - III R 53/95
Kinderfreibetrag für volljähriges behindertes Kind
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Dies ist der Fall, wenn die Behinderung einer Erwerbstätigkeit entgegensteht und das Kind über keine anderen Einkünfte und Bezüge verfügt (BFH-Urteile vom 12. November 1996 III R 53/95, BFH/NV 1997, 343; in BFHE 181, 128, BStBl II 1997, 173). - BSG, 03.12.1996 - 10 RKg 12/95
Anspruch auf Kindergeldzuschlag
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Demnach kann für das Steuerrecht auch nicht auf die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG) zum wortgleichen § 2 Abs. 2 Nr. 3 des Bundeskindergeldgesetzes in der bis zum 31. Dezember 1995 geltenden Fassung (BKGG a.F.) zurückgegriffen werden (vgl. BSG-Urteile vom 14. August 1984 10 RKg 6/83, BSGE 57, 108; vom 3. Dezember 1996 10 RKg 12/95, Sozialrecht 3. Folge --SozR 3-- 5870 § 11a BKGG Nr. 10). - BSG, 14.08.1984 - 10 RKg 6/83
Kindergeldanspruch - Behindertes Kind - Erwerbsunfähigkeit - Begriff des …
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Demnach kann für das Steuerrecht auch nicht auf die Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG) zum wortgleichen § 2 Abs. 2 Nr. 3 des Bundeskindergeldgesetzes in der bis zum 31. Dezember 1995 geltenden Fassung (BKGG a.F.) zurückgegriffen werden (vgl. BSG-Urteile vom 14. August 1984 10 RKg 6/83, BSGE 57, 108;… vom 3. Dezember 1996 10 RKg 12/95, Sozialrecht 3. Folge --SozR 3-- 5870 § 11a BKGG Nr. 10). - BVerfG, 10.11.1998 - 2 BvR 1057/91
Familienlastenausgleich II
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Zu diesem Minimum gehören in vertretbarem Umfange auch Beziehungen zur Umwelt, die auch die Kontakte zur Familie einschließen, und eine Teilnahme am kulturellen Leben (vgl. BVerfG-Beschluß vom 10. November 1998 2 BvR 1057/91, 2 BvR 1226/91, 2 BvR 980/91, BVerfGE 99, 216, BStBl II 1999, 182, 191, zu C. II.). - BFH, 10.05.1968 - VI R 291/67
Geltendmachung von Kosten der Unterbringung in einer Heilanstalt und …
Auszug aus BFH, 15.10.1999 - VI R 182/98
Der Ansatz der Heimkosten entspricht deshalb einem Einzelnachweis, so daß daneben für diesen Pauschbetrag kein Raum ist (zu einem rechtsähnlichen Problem: vgl. BFH-Urteil vom 10. Mai 1968 VI R 291/67, BFHE 92, 553, BStBl II 1968, 647). - Drs-Bund, 02.02.1995 - BT-Drs 13/381
- FG Niedersachsen, 02.12.2016 - 7 K 83/16
BVerfG-Vorlage: Sind die Kinderfreibeträge in verfassungswidriger Weise zu …
Dies beruht auf der ständigen Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (vgl. Entscheidungen vom 15. Oktober 1999 VI R 40/98, BStBl. II 2000, 75 und VI R 182/98, BStBl. II 2000, 79). - BFH, 15.10.1999 - VI R 40/98
Volljährige behinderte Kinder
HVBG HVBG-Info 02/2000 vom 14.01.2000, S. 0148 - 0167, DOK 452.22:474 Zur Frage der Gewährung von Kindergeld für volljährige behinderte Kinder - BFH-Urteile vom 15.10.1999 - VI R 40/98 -, - VI R 182/98 - und - VI R 183/97 Kindergeld für ein im Rahmen der Eingliederungshilfe vollstationär untergebrachtes volljähriges behindertes Kind - Rechtsprechung BFH / BSG nach Systemumstellung des Kindergeldrechts - existenzieller Lebensbedarf eines Kindes (§ 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 EStG = § 67 Abs. 3 Nr. 2c SGB VII); hier:.------------------------------------------------------------------ Kein Kindergeld für ein volljähriges behindertes und vollstationär untergebrachtes Kind, das seinen Lebensbedarf aus eigenen Mitteln decken kann - Rechtsprechung BFH / BSG nach Systemumstellung des Kindergeldrechts (§ 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 EStG = § 67 Abs. 3 Nr. 2c SGB VI); hier: Urteil des Bundesfinanzhofes (BFH) vom 15.10.1999 - VI R 182/98 - Der BFH hat mit Urteil vom 15.10.1999 - VI R 182/98 - Folgendes entschieden: Leitsatz:.
Orientierungssatz zum BFH-Urteil vom 15.10.1999 - VI R 182/98 -:.
BFH-Urteil vom 15.10.1999 - VI R 182/98 -:.
- BFH, 13.04.2016 - III R 28/15
Kindergeld: Keine Berücksichtigung einer Schmerzensgeldrente bei den finanziellen …
Da bei dem behinderten Kind aber --auch weiterhin-- ein am Existenzminimum orientierter Betrag als allgemeiner Unterhaltsbedarf anerkannt werden muss (BFH-Urteile vom 15. Oktober 1999 VI R 182/98, BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79, unter II.2.c, und in BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72, unter 1.c), ist zur Bemessung des Grundbedarfs an den Grundfreibetrag i.S. des § 32a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 EStG anzuknüpfen (…vgl. auch Beschluss des Bundesverfassungsgerichts --BVerfG-- vom 27. Juli 2010 2 BvR 2122/09, BFH/NV 2010, 1994, unter II.1., zu § 32 Abs. 4 Satz 2 EStG a.F.).
- BFH, 14.12.2001 - VI B 178/01
Kindergeld; behinderte Kinder; Ursächlichkeit der Behinderung für die Unfähigkeit …
Das Finanzgericht (FG) führte unter Berufung auf die Rechtsprechung des erkennenden Senats (Urteile jeweils vom 15. Oktober 1999 VI R 183/97, BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72; VI R 40/98, BFHE 189, 449, BStBl II 2000, 75; VI R 182/98, BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79) im Wesentlichen aus, S sei in den Jahren 1997 und 1998 außerstande gewesen, sich selbst zu unterhalten.In den Entscheidungen des Bundesfinanzhofs (BFH) in BStBl II 2000, 72; BStBl II 2000, 75, und BStBl II 2000, 79 sei die erforderliche Kausalität zwischen der Behinderung und der Unfähigkeit, eine "normale" Berufsausbildung zu absolvieren, bedeutungslos gewesen, weil es sich um Kinder gehandelt habe, die voll- bzw. teilstationär in Heimen untergebracht waren und die ganz offensichtlich keinen Zugang zu einer regulären Berufsausbildung gehabt hätten.
Nach der Rechtsprechung des Senats in seinen Grundsatzentscheidungen vom 15. Oktober 1999 in BStBl II 2000, 72; BStBl II 2000, 75, und BStBl II 2000, 79 ist ein behindertes Kind --positiv ausgedrückt-- erst dann imstande, sich selbst zu unterhalten, wenn es über eine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit verfügt, die zur Bestreitung seines gesamten notwendigen Lebensbedarfs ausreicht.
- BFH, 17.12.2009 - III R 74/07
Kindergeld: Verletztenrente aus der gesetzlichen Unfallversicherung als Bezug des …
Die nach § 3 Nr. 1 Buchst. a EStG steuerfreie sog. Verletztenrente aus der gesetzlichen Unfallversicherung gehört nicht zu den Einkünften, sondern in vollem Umfang zu den Bezügen (Urteil des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 15. Oktober 1999 VI R 182/98, BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79, unter II. 4. c), da hierunter alle Zuflüsse in Geld oder Naturalleistungen fallen, die nicht im Rahmen der einkommensteuerrechtlichen Einkünfteermittlung erfasst werden, also nicht steuerbare oder für steuerfrei erklärte Einnahmen (BFH-Urteil vom 26. September 2000 VI R 85/99, BFHE 192, 485, BStBl II 2000, 684, unter 2. b, m. w. N.).Die Verletztenrente soll den Mehrbedarf durch die bleibenden Verletzungen aufgrund des Unfalls und den Einnahmenverlust aufgrund der geminderten Erwerbsfähigkeit ausgleichen (…Urteil des Bundessozialgerichts - BSG - vom 19. Juni 1986 12 RK 7/85, SozR 2200 § 180 Nr. 31; Mucha in Jahn SGB VII § 56 Rz 4, 12; a. A. - nur Lohnersatzfunktion - möglicherweise BFH-Urteil in BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79, unter II. 4. c).
- FG Sachsen, 27.05.2004 - 5 K 8/02
Statthafte Klageart bei Begehren der Änderung eines bestandskräftigen Bescheids; …
Kontextvorschau leider nicht verfügbar - BFH, 14.10.2002 - VIII R 55/01
Volljährige behinderte Kinder - kein Ansatz eigenen Vermögens
Die Fähigkeit des Kindes zum Selbstunterhalt ist daher anhand eines Vergleichs zweier Bezugsgrößen, nämlich des gesamten Lebensbedarfs des Kindes einerseits sowie der finanziellen Mittel des Kindes andererseits, zu prüfen (BFH-Urteile vom 15. Oktober 1999 in BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72; VI R 40/98, BFHE 189, 449, BStBl II 2000 75; VI R 182/98, BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79).Wie der BFH in den Grundsatzurteilen vom 15. Oktober 1999 in BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72, in BFHE 189, 449, BStBl II 2000, 75 und in BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79 dargelegt hat, setzt sich der gesamte existenzielle Lebensbedarf eines behinderten Kindes aus dem allgemeinen Lebensbedarf (Grundbedarf) und dem individuellen behinderungsbedingten Mehrbedarf zusammen.
Dabei kann der Senat offen lassen, ob er der vom VI. Senat des BFH in seinen Urteilen in BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72, in BFHE 189, 449, BStBl II 2000, 75 und in BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79 angewandten Berechnungsmethode in allen Einzelheiten folgen könnte.
- FG Sachsen, 26.09.2001 - 5 K 1366/00
Kindergeld für ein seit dem 22. Lebensjahr behindertes Kind; Ermittlung des …
Nur diese Auslegung entspricht dem gesetzgeberischen Willen, bei hinreichender Leistungsfähigkeit des behinderten Kindes kein Kindergeld bzw. keinen Kinderfreibetrag zu gewähren (vgl. BFH-Urteil vom 15. Oktober 1999 VI R 182/98, BStBl. II 2000, 79).Dann ist es auch gerechtfertigt, für behinderte Kinder kein Kindergeld bzw. keinen Kinderfreibetrag zu gewähren (BStBl. II 2000, 79).
Der Grundbedarf kann für das Jahr 1998 mit dem am Existenzminimum eines Alleinstehenden orientierten Betrag nach § 32 Abs. 4 Satz 2 EStG i.H.v. 12.360,00 DM beziffert werden (BStBl. II 2000, 79).
Erfolgt insoweit seitens des Steuerpflichtigen kein Einzelnachweis, so kann der maßgebliche Behindertenpauschbetrag (§ 33 b Abs. 1 bis 3 EStG ) als Anhalt für den betreffenden Mehrbedarf dienen, soweit nicht die Kosten einer stationären Unterbringung angesetzt werden, in denen verschiedene Bestandteile enthalten sind, die von den Pauschbeträgen nach § 33 b EStG typisierend mit erfasst werden (BStBl. II 2000, 79).
- BFH, 14.11.2000 - VI R 62/97
Kindergeld/-freibetrag: Ermittlung des Jahresgrenzbetrages
In Übereinstimmung hiermit hat der Senat den Bedarf eines behinderten Kindes für existenziell notwendige Lebenshaltungskosten am Grenzbetrag des § 32 Abs. 4 Satz 2 EStG orientiert und Mittel, die behinderungsbedingten Mehrbedarf abdecken, außer Ansatz gelassen, weil sie für die bloße Lebenshaltung nicht zur Verfügung stehen (Urteile des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 15. Oktober 1999 VI R 183/97, BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72; VI R 40/98, BFHE 189, 449, BStBl II 2000, 75, und VI R 182/98, BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79). - BFH, 14.10.2002 - VIII R 60/01
Volljährige behinderte Kinder - kein Ansatz eigenen Vermögens
Die Fähigkeit des Kindes zum Selbstunterhalt ist daher anhand eines Vergleichs zweier Bezugsgrößen, nämlich des gesamten Lebensbedarfs des Kindes einerseits sowie der finanziellen Mittel des Kindes andererseits, zu prüfen (BFH-Urteile in BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72; vom 15. Oktober 1999 VI R 40/98, BFHE 189, 449, BStBl II 2000, 75; vom 15. Oktober 1999 VI R 182/98, BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79).Wie der BFH in den Grundsatzurteilen in BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72, in BFHE 189, 449, BStBl II 2000, 75 sowie in BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79 dargelegt hat, setzt sich der gesamte existentielle Lebensbedarf eines behinderten Kindes aus dem allgemeinen Lebensbedarf (Grundbedarf) und dem individuellen behinderungsbedingten Mehrbedarf zusammen.
Dabei kann der Senat offen lassen, ob er der vom VI. Senat des BFH in seinen Urteilen in BFHE 189, 442, BStBl II 2000, 72, in BFHE 189, 449, BStBl II 2000, 75 und in BFHE 189, 457, BStBl II 2000, 79 angewandten Berechnungsmethode in allen Einzelheiten folgen könnte.
- BFH, 19.08.2002 - VIII R 17/02
Vermögen eines volljährigen behinderten Kindes, welches das 27. Lebensjahr noch …
- FG Sachsen, 26.06.2006 - 1 K 1565/04
Keine Kindergeldaufhebung bei aus anderem Grund fortbestehenden Anspruch; …
- FG Düsseldorf, 08.02.2007 - 14 K 5102/05
Kindergeld; Behinderung; Fähigkeit zum Selbstunterhalt; Möglichkeit der Ausübung …
- BFH, 19.08.2002 - VIII R 51/01
Berücksichtigung behinderter Kinder
- BFH, 06.05.2003 - VIII B 178/02
Behinderte Kinder, behinderungsbedingter Mehrbedarf
- BFH, 14.11.2000 - VI R 52/98
Kindergeld/-freibetrag: Ermittlung des Jahresgrenzbetrages
- BFH, 26.07.2001 - VI R 56/98
Wegfall des Kindergelds wegen zu hoher Einkünfte und Bezüge
- FG Sachsen, 19.08.2005 - 5 V 1797/04
Kindergeld für ein Kind, das für einen Handwerksberuf ausgebildet wird und für …
- BFH, 24.05.2000 - VI R 89/99
A. Bedarf
- FG Sachsen, 22.03.2006 - 5 K 2798/02
Kindergeld; Langfristige Arbeitsunfähigkeit bzw. eingeschränkte Arbeitsfähigkeit …
- FG Sachsen, 03.08.2005 - 5 K 827/04
Kindergeld; Ursächlichkeit der Lernbehinderung eines Kindes für seine Unfähigkeit …
- BFH, 22.05.2002 - VIII R 74/01
Bezüge und Kosten bei Au-pair-Tätigkeit
- FG Hamburg, 06.05.2002 - I 498/98
Kindergeldanspruch für behindertes Kind
- FG Hessen, 07.05.2002 - 9 K 3425/00
Kindergeld; Psychisch behindert; Behinderungsbedingter Mehrbedarf; …
- BFH, 09.02.2012 - III R 5/08
Kindergeld: Minderung einer als Bezug anzusetzenden Verletztenrente um den …
- BFH, 26.08.2003 - VIII R 58/99
Kindergeld; Fähigkeit zum Selbstunterhalt; schwerbehindertes, …
- FG Saarland, 08.04.2003 - 2 K 107/02
Einkommensteuer: Rentennachzahlung an behindertes Kind im Bewilligungsjahr
- BFH, 16.03.2015 - XI B 109/14
Anforderungen an die Darlegung der grundsätzlichen Bedeutung einer Rechtssache …
- BFH, 16.04.2002 - VIII R 96/01
Kindergeld; Erfassung von Rentennachzahlungen im Jahr des Zuflusses
- BFH, 09.10.2003 - III B 139/02
Außergewöhnliche Belastung; Mehraufwendungen für Diätverpflegung
- FG Münster, 22.05.2001 - 12 K 5708/99
Bemessung des Kindergeld für ein in Ausbildung befindliches behindertes und …
- FG Münster, 22.06.2001 - 11 K 3623/99
Einem behinderten Kind zur Verfügung stehende Mittel
- BFH, 17.11.2004 - VIII R 18/02
Behinderungsbedingter Mehraufwand bei volljährigen Kindern
- FG Düsseldorf, 15.11.2007 - 14 K 1342/06
Bestehen eines Antragsrechts für Personen mit einem berechtigten Interesse an der …
- BFH, 19.05.2004 - VIII B 245/03
NZB: Kindergeld - Klärungsbedürftigkeit; volljähriges behindertes Kind
- BFH, 19.08.2002 - VIII R 66/01
Volljährige behinderte Kinder, kein Ansatz eigenen Vermögens
- FG Sachsen, 27.05.2004 - 5 K 1493/00
Kindergeldliche Berücksichtigung eines behinderten Kindes; Voraussetzungen für …
- BFH, 14.10.2002 - VIII R 70/01
Volljährige behinderte Kinder - kein Ansatz eigenen Vermögens
- FG Baden-Württemberg, 21.01.2009 - 7 K 30/07
Fähigkeit eines teilstationär untergebrachten Kindes zum Selbstunterhalt: keine …
- OLG Köln, 24.02.2003 - 16 U 93/02
Verfassungsgemäßheit der Vorschrift des § 661a BGB
- FG Münster, 25.06.2002 - 6 K 7313/00
Existenzieller Lebensbedarf eines behinderten Kindes - Anrechnung eigenen …
- BFH, 15.01.2004 - VIII B 288/02
Kindergeld für volljähriges behindertes Kind
- FG München, 27.08.2015 - 10 K 3121/14
Kindergeld für drogenbedingt behindertes Kind bei Zurückstellung der …
- BFH, 13.08.2004 - VIII B 65/04
Ersatzleistungen (Unfallrente) als Einkünfte/Bezüge i. S. von § 32 Abs. 4 Satz 2 …
- FG Nürnberg, 15.05.2003 - IV 479/01
Kindergeld bzw. Behinderten-Pauschbetrag gem. § 33b Abs. 3 EStG für ein …
- FG Niedersachsen, 20.01.2003 - 14 K 520/01
Pflicht des Finanzamtes zur Zahlung von Kindergeld bei einem Grad der Behinderung …
- OLG Köln, 16.12.2002 - 16 U 54/02
Gewinnzusage
- FG Berlin, 21.03.2003 - 10 K 10104/02
Kindergeld: Bezüge aus einer Au-pair-Tätigkeit in den USA
- FG Niedersachsen, 05.09.2002 - 5 K 526/00
Grenzbetrag ist bei Behinderten der Jahresbetrag, wenn die Behinderung im ganzen …
- FG München, 23.01.2001 - 12 K 5096/97
Kindergeld
- FG Köln, 10.04.2000 - 2 K 8998/98
Ermittlung des behinderungsbedingten Mehrbedarfs
- FG Nürnberg, 15.09.2003 - IV 152/02
Wesentlicher Beitrag zu den Unterhaltskosten eines Pflegekindes
- FG Thüringen, 28.02.2023 - 3 K 150/20
Kindergeld für ein verheiratetes, behindertes Kind - Zur Beurteilung der …
- FG Münster, 25.06.2003 - 6 K 7313/00
Rückforderung zuviel gezahlten Kindergeldes; Nachweis eines behinderungsbedingten …
- FG Münster, 25.10.2001 - 14 K 4010/99
Verfahren über die Festsetzung bzw. Aufhebung von Kindergeld; Unterhaltsanspruch …
- FG Münster, 25.10.2001 - 14 K 6485/98
Eigene Mittel des Kindes im Sinne des § 32 Abs. 4 S. 2 EStG
- FG Münster, 25.10.2001 - 14 K 6299/99
Klagebefugnis des Sozialleistungsträgers - kein Ausschluss der Bedürftigkeit des …
- FG Münster, 25.10.2001 - 14 K 532/99
Eigene Mittel des Kindes im Sinne des § 32 Abs. 4 S. 2 EStG
- FG Hamburg, 05.08.2008 - 3 K 117/07
Kindergeldrecht: Kind mit Drogenproblematik
- FG Baden-Württemberg, 12.04.2001 - 9 K 81/00
Aus öffentlichen Kassen gezahlte Jugendhilfeleistungen als "Bezüge" des …
- FG Brandenburg, 05.12.2001 - 6 K 399/00
Kindergeld für ein volljähriges behindertes und teilstationär untergebrachtes …
- FG Niedersachsen, 11.04.2000 - 15 K 857/97
Kinderfreibetrag, wenn das behinderte Kind Eigentümer einer Eigentumswohnung ist
- BFH, 14.10.2002 - VII R 70/01