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   BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82   

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BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82 (https://dejure.org/1984,1002)
BAG, Entscheidung vom 15.08.1984 - 7 AZR 558/82 (https://dejure.org/1984,1002)
BAG, Entscheidung vom 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 (https://dejure.org/1984,1002)
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Volltextveröffentlichungen (2)

Kurzfassungen/Presse (2)

  • REHADAT Informationssystem (Leitsatz)

    Restitutionsklage eines Schwerbehinderten

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Kündigungsschutzklage - Feststellungsbescheid - Versorgungsamt - Schwerbehinderung - Restitutitionsgrund

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 1985, 1485
  • NZA 1985, 100 (Ls.)
 
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Wird zitiert von ... (28)Neu Zitiert selbst (19)

  • BGH, 06.07.1979 - I ZR 135/77

    Anspruch auf Handelsvertreterausgleich; Zulässigkeit einer Restitutionsklage;

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Die Darlegung eines gesetzlichen Restitutionsgrundes genügt für die Zulässigkeit; inwieweit der Restitutionskläger mit dem behaupteten Restitutionsgrund durchdringt, ist eine Frage der Begründetheit der Restitutionsklage (BGH Urteil vom 6. Juli 1979 - I 7-R 135/77 - NJW 1980, 1000; BOHZ 57, 211, 215; BAG Urteil vom 20. März 1958 - 2 AZR 60/55 - AP Nr. 3 zu 5 580 ZPO, zu 1 c der Gründe; PAG Urteil vom 20. Juni 1958 - 2 AZP 231/55 - AP Nr. zu § 580 ZPO, zu II 1 c der Gründe; RGZ 75, 52, 56).

    Der Revision ist zuzugeben, daß der Kreis der im Rahmen des § 580 Nr. 7 b ZPO zugelassenen nachträglich errichteten Urkunden eng gehalten werden muß, damit die Grenzen für eine Durchbrechung der Rechtskraft bestimmbar bleiben (RGZ 151, 203, 206; BGH Urteil vom 6. Juli 1979, aaO).

    Das Landesarbeitsgericht hat zutreffend darauf hingewiesen, daß der Errichtungszeitpunkt des Feststellungsbescheides vom 13. April 1981 eine objektiv mögliche Benutzung der Urkunde im früheren Verfahren ausschloß und daher nach dem Wortlaut des 5 580 Nr. 7 b ZPO die nach Rechtskraft des anzufechtenden Ur teils errichtete Urkunde über die Schwerbehinderteneigenschaft des Restitutionsklägers als Restitutionsgrund ausscheiden müßte (BGH Urteil vom 6. Juli 1979, aaO; BGHZ 30, 60; BGH VersR 1975, 260; RGZ 80, 240, 242; 123, 304, 305; 151, 203, 206 f .; Stein/ Jonas/Grunsky, aaO, ? 580 Rz 26).

    Dagegen hat es die Rechtsprechung abgelehnt, andere nachträglich errichtete Urkunden als Restitutionsgrund im Sinne des P 580 Nr. 7 b ZPO anzuerkennen (ärztliches Sachverständigengutachten = BAG Urteil vom 9. September 1958 - 3 AZR 11/58 - AP Nr. 5 zu ! 580 ZPO; Änderung der Rechtsprechung = BAG Urteil vom 20. Oktober 1955 - 2 AZR 438/54 - AP Nr. 1 zu S 580 ZPO; nachträgliches Vaterschaftsanerkenntnis = OLG Neustadt NJW 1954, 1372; Strafbefehl = BGH Ur teil vom 6. Juli 1979, aaO).

    Die Natur der Urkunde muß also die mißbräuchliche nachträgliche Errichtung von Urkunden ausschließen, die anstelle eines anderen, keinen Restitutionsgrund bildenden Beweismittels in den Prozeß eingeführt und benutzt werden könnten (BGHZ 5, 157, 163)" Diese Gefahr ist bei Personenstandsurkunden, die gemäß 60, 66 PStG mit formeller Beweiskraft ausgestattet und deshalb besonders geeignet sind, eine im Statusverfahren ergangene Entscheidung als augenfällig unrichtig erscheinen zu lassen (BGH Urteil vom 6. Juli 1979, aaO, zu III der Gründe) besonders gering.

  • BGH, 14.02.1952 - IV ZR 137/51

    Beischreibungsvermerk im Geburtsregister

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Dazu zählt nach der Rechtsprechung z.B. die Geburtsurkunde insofern, als sie nicht nur die Geburt, sondern auch die in der Vergangenheit liegende Tatsache der Empfängniszeit beweist (RG HRR 1933" 1621; BOHZ 2, 245; 46, 300; für Beischreibungsvermerk des Standesamtes vgl. BGHZ 5, 157; BSG Urteil vom 20. Dezember 1962 - 3 RJ 85/55 - AP Nr. 6 zu § 580 ZPO).

    Die Natur der Urkunde muß also die mißbräuchliche nachträgliche Errichtung von Urkunden ausschließen, die anstelle eines anderen, keinen Restitutionsgrund bildenden Beweismittels in den Prozeß eingeführt und benutzt werden könnten (BGHZ 5, 157, 163)" Diese Gefahr ist bei Personenstandsurkunden, die gemäß 60, 66 PStG mit formeller Beweiskraft ausgestattet und deshalb besonders geeignet sind, eine im Statusverfahren ergangene Entscheidung als augenfällig unrichtig erscheinen zu lassen (BGH Urteil vom 6. Juli 1979, aaO, zu III der Gründe) besonders gering.

  • RG, 30.03.1936 - VI 447/35

    1. Ist es zulässig, vor der Prüfung des Restitutionsgrundes sachliche Erwägungen

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Der Revision ist zuzugeben, daß der Kreis der im Rahmen des § 580 Nr. 7 b ZPO zugelassenen nachträglich errichteten Urkunden eng gehalten werden muß, damit die Grenzen für eine Durchbrechung der Rechtskraft bestimmbar bleiben (RGZ 151, 203, 206; BGH Urteil vom 6. Juli 1979, aaO).

    Das Landesarbeitsgericht hat zutreffend darauf hingewiesen, daß der Errichtungszeitpunkt des Feststellungsbescheides vom 13. April 1981 eine objektiv mögliche Benutzung der Urkunde im früheren Verfahren ausschloß und daher nach dem Wortlaut des 5 580 Nr. 7 b ZPO die nach Rechtskraft des anzufechtenden Ur teils errichtete Urkunde über die Schwerbehinderteneigenschaft des Restitutionsklägers als Restitutionsgrund ausscheiden müßte (BGH Urteil vom 6. Juli 1979, aaO; BGHZ 30, 60; BGH VersR 1975, 260; RGZ 80, 240, 242; 123, 304, 305; 151, 203, 206 f .; Stein/ Jonas/Grunsky, aaO, ? 580 Rz 26).

  • BAG, 20.03.1958 - 2 AZR 60/55

    Begründung einer Restitutionsklage - Prozeßstoff des Vorprozesses - Aufgefundene

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Diese Prüfung ist auch in der Revisionsinstanz von Amts wegen vorzunehmen (BAG Urteil vom 20. März 1958 - 2 AZR 60/55 - AP Nr. 3 zu «. 580 ZPO zu 1 der Gründe; BAG 34, 275, 276 = AP Nr. 7 zu $ 12 SchwbO zu I der Gründe) und entspricht der im echten Rechtsmittelverfahren durchzuführenden Kontrolle der Zulässigkeit der in der Vorinstanz eingelegten Rechtsmittel.

    Die Darlegung eines gesetzlichen Restitutionsgrundes genügt für die Zulässigkeit; inwieweit der Restitutionskläger mit dem behaupteten Restitutionsgrund durchdringt, ist eine Frage der Begründetheit der Restitutionsklage (BGH Urteil vom 6. Juli 1979 - I 7-R 135/77 - NJW 1980, 1000; BOHZ 57, 211, 215; BAG Urteil vom 20. März 1958 - 2 AZR 60/55 - AP Nr. 3 zu 5 580 ZPO, zu 1 c der Gründe; PAG Urteil vom 20. Juni 1958 - 2 AZP 231/55 - AP Nr. zu § 580 ZPO, zu II 1 c der Gründe; RGZ 75, 52, 56).

  • BAG, 25.11.1980 - 6 AZR 210/80

    Restitutionsgrund des ZPO

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Diese Prüfung ist auch in der Revisionsinstanz von Amts wegen vorzunehmen (BAG Urteil vom 20. März 1958 - 2 AZR 60/55 - AP Nr. 3 zu «. 580 ZPO zu 1 der Gründe; BAG 34, 275, 276 = AP Nr. 7 zu $ 12 SchwbO zu I der Gründe) und entspricht der im echten Rechtsmittelverfahren durchzuführenden Kontrolle der Zulässigkeit der in der Vorinstanz eingelegten Rechtsmittel.

    Die gegenteilige Ansicht (Stein/Jonas/Grunsky, ZPO, 20. Aufl. 1977, vor § 578 Rz 25, ?. 582 Rz 1; Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann, ZPO, 42. Auf I., 5 582 Anm. 1, Grundzüge 3 A vor 5 578; Zöller/Schneider, aaO, $ 582 Anm. I 2; wohl auch BAG 34, 275, 277 = AP Nr. 7 zu « 12 SchwbG, zu II der Gründe) vernachlässigt den Wortlaut des § 582 ZPO, der von der Zulässigkeit der Restitutionsklage spricht und übersieht, daß die Durchbrechung der Rechtskraft nicht der Par teidisposition unterliegen darf (BAG Urteil vom 2. Juni 1982, aaO; Thomas/Putzo, aaO, $ 582 Anm. 1).

  • BAG, 02.06.1982 - 7 AZR 868/77
    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    a) Entgegen der Auffassung des Landesarbeitsgerichts handelt es sich hierbei um eine ZulässigkeitsVoraussetzung der Restitutionsklage (BAG Urteil vom 2. Juni 1982 - 7 AZR 868/77 - nicht veröffentlieht, zu I 3 der Entscheidungsgründe; BGH LM Nr. 1 zu § 582 ZPO; RGZ 99, 168, 170; Thomas/Putzo, ZPO, 12. Aufl., ? 582 Anm. 1? Wieczorek, aaO, 5 582 A I; Rosenberg/Schwab, Zivilprozeßrecht , 13" Aufl., § 162 IV 1; Johannsen, Festschrift für den Ü5. Deutschen Juristentag, S. 90).

    Die gegenteilige Ansicht (Stein/Jonas/Grunsky, ZPO, 20. Aufl. 1977, vor § 578 Rz 25, ?. 582 Rz 1; Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann, ZPO, 42. Auf I., 5 582 Anm. 1, Grundzüge 3 A vor 5 578; Zöller/Schneider, aaO, $ 582 Anm. I 2; wohl auch BAG 34, 275, 277 = AP Nr. 7 zu « 12 SchwbG, zu II der Gründe) vernachlässigt den Wortlaut des § 582 ZPO, der von der Zulässigkeit der Restitutionsklage spricht und übersieht, daß die Durchbrechung der Rechtskraft nicht der Par teidisposition unterliegen darf (BAG Urteil vom 2. Juni 1982, aaO; Thomas/Putzo, aaO, $ 582 Anm. 1).

  • BAG, 09.09.1958 - 3 AZR 11/58

    Ärztliches Sachverständigengutachten - Urkunde - Restitutionsklage -

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Dagegen hat es die Rechtsprechung abgelehnt, andere nachträglich errichtete Urkunden als Restitutionsgrund im Sinne des P 580 Nr. 7 b ZPO anzuerkennen (ärztliches Sachverständigengutachten = BAG Urteil vom 9. September 1958 - 3 AZR 11/58 - AP Nr. 5 zu ! 580 ZPO; Änderung der Rechtsprechung = BAG Urteil vom 20. Oktober 1955 - 2 AZR 438/54 - AP Nr. 1 zu S 580 ZPO; nachträgliches Vaterschaftsanerkenntnis = OLG Neustadt NJW 1954, 1372; Strafbefehl = BGH Ur teil vom 6. Juli 1979, aaO).
  • BGH, 29.04.1959 - IV ZR 311/58

    Restitutionsklage

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Das Landesarbeitsgericht hat zutreffend darauf hingewiesen, daß der Errichtungszeitpunkt des Feststellungsbescheides vom 13. April 1981 eine objektiv mögliche Benutzung der Urkunde im früheren Verfahren ausschloß und daher nach dem Wortlaut des 5 580 Nr. 7 b ZPO die nach Rechtskraft des anzufechtenden Ur teils errichtete Urkunde über die Schwerbehinderteneigenschaft des Restitutionsklägers als Restitutionsgrund ausscheiden müßte (BGH Urteil vom 6. Juli 1979, aaO; BGHZ 30, 60; BGH VersR 1975, 260; RGZ 80, 240, 242; 123, 304, 305; 151, 203, 206 f .; Stein/ Jonas/Grunsky, aaO, ? 580 Rz 26).
  • BSG, 20.12.1962 - 3 RJ 85/55

    Gewährung von Waisenrente - Rechtskräftige Feststellung der Unehelichkeit eines

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Dazu zählt nach der Rechtsprechung z.B. die Geburtsurkunde insofern, als sie nicht nur die Geburt, sondern auch die in der Vergangenheit liegende Tatsache der Empfängniszeit beweist (RG HRR 1933" 1621; BOHZ 2, 245; 46, 300; für Beischreibungsvermerk des Standesamtes vgl. BGHZ 5, 157; BSG Urteil vom 20. Dezember 1962 - 3 RJ 85/55 - AP Nr. 6 zu § 580 ZPO).
  • BGH, 20.03.1963 - IV ZR 147/62

    Restitutionsklage. Beschwer in Ehesachen

    Auszug aus BAG, 15.08.1984 - 7 AZR 558/82
    Dagegen ist es unerheblich, ob die Urkunde schon früher hätte errichtet werden können (Stein/Jonas/Grunsky, aaO, % 580 Rz 27; Zöl1er/Schneider, aaO, § 580 III 2 b; BGH MDR 1977, 212 r Einbürgerungsurkunde; BGHZ 39, 179, 185; a.A. BGHZ 31", 77, 80).
  • BGH, 27.10.1976 - IV ZR 147/75

    Staatsangehörigkeit eines Mannes als Zulässigkeitsvoraussetzung in einer

  • BAG, 02.06.1982 - 7 AZR 32/80

    Revisionzulassung in einem Kündigungsrechtsstreit

  • BGH, 14.11.1974 - VII ZB 25/74

    Restitutionsgrund - Abschluss des Verfahrens - Beschwerdefrist - Wiedereinsetzung

  • RG, 19.10.1912 - VI 137/12

    Restitutionsklage

  • RG, 23.12.1910 - II 278/10

    Verjährung; Lieferungen an Künstler

  • BAG, 21.10.1955 - 2 AZR 438/54

    Arbeitsgerichtsverfahren: Voraussetzungen für ein Wiederaufnahmeverfahren

  • RG, 15.02.1929 - VII A 65/29

    Genügt zur Begründung einer Restitutionsklage aus § 580 Nr. 7b ZPO. gegen ein

  • BAG, 20.06.1958 - 2 AZR 231/55

    Restitutionsverfahren - Revision - Vorprozeß - Revisionsgrenze -

  • RG, 17.05.1920 - VI 49/20

    Restitutionsklage auf das Auffinden einer Urkunde

  • BAG, 02.03.2006 - 2 AZR 53/05

    Außerordentliche Kündigung

    Dem Kläger steht ggf. der Restitutionsgrund des § 580 Nr. 7b ZPO analog zur Seite, falls er später vor dem Verwaltungsgericht obsiegen sollte (BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - AP SchwbG § 12 Nr. 13 = EzA ZPO § 580 Nr. 2).
  • OLG Karlsruhe, 09.04.2008 - 6 U 199/06

    Grenzanlagen: Haftung für die Unterhaltskosten einer der Abfangung der

    Nach § 922 S. 3 BGB darf die Mauer, solange einer der Nachbarn ein Interesse an ihrem Fortbestand hat, nicht ohne dessen Zustimmung geändert oder beseitigt werden; das gilt auch und gerade für das äußere Erscheinungsbild (BGH NJW 1985, 1485).
  • BAG, 22.01.1998 - 2 AZR 455/97

    Restitutionsklage nach Verdachtskündigung bei neuen Entlastungsgesichtspunkten

    a) Zur Zulässigkeit der Restitutionsklage gehört auch die Darlegung eines gesetzlichen Restitutionsgrundes; hingegen ist es eine Frage der Begründetheit der Restitutionsklage, inwieweit der Restitutionskläger mit dem Restitutionsgrund durchdringt (vgl. BAG Urteil vom 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - AP Nr. 13 zu § 12 SchwbG, zu I 5 der Gründe, m.w.N.; BGH in st. Rspr., vgl. Urteil vom 6. Juli 1979 - I ZR 135/77 - NJW 1980, 1000).

    Dies entspricht der ständigen Rechtsprechung (vgl. BAG Urteil vom 15. August 1984, aaO, zu I 5 b der Gründe; BGHZ 30, 60, 65; BGH Beschluß vom 14. November 1974 - VII ZB 25/74 - VersR 1975, 260; BGH Urteil vom 8. Februar 1984 - IV a ZR 203/81 - VersR 1984, 453, 455; BGH Urteil vom 6. Juli 1979 - I ZR 135/77 - NJW 1980, 1000, 1001; RGZ 123, 304, 305, m.w.N.) und wird auch von der Revision nicht in Zweifel gezogen.

    d) Ausnahmsweise ist auch eine nachträglich errichtete Urkunde als gesetzlicher Restitutionsgrund anzuerkennen; dabei ist der Kreis der nach § 580 Nr. 7 b ZPO zuzulassenden nachträglich errichteten Urkunden eng zu ziehen, weil mit der Restitution stets die nur ausnahmsweise zulässige Durchbrechung der Rechtskraft des Urteils einhergeht (BAG Urteil vom 15. August 1984, aaO, zu I 5 b der Gründe; BGH Urteil vom 6. Juli 1979, aaO) und bei nachträglich errichteten Urkunden die Gefahr des Mißbrauchs besteht (BGHZ 2, 245, 246; BSG Urteil vom 20. Dezember 1962 - 3 RJ 85/55 - AP Nr. 6 zu § 580 ZPO, m.w.N.).

    Als Restitutionsgrund anerkannt ist ferner der nach Rechtskraft eines klagabweisenden Kündigungsschutzurteils ergangene, die Schwerbehinderung zum Kündigungszeitpunkt feststellende Bescheid des Versorgungsamtes; auch hier besteht trotz nachträglicher Errichtung ein hoher Grad an Mißbrauch ausschließender Beweissicherheit, auch diese Urkunde hat Beweiskraft für zurückliegende Tatsachen (BAG Urteil vom 15. August 1984, aaO).

    Der die Schwerbehinderung rückwirkend feststellende Verwaltungsakt entstand ebenfalls erst nach sozialgerichtlicher Einholung eines Sachverständigengutachtens (BAG Urteil vom 15. August 1984, aaO).

    Das Bundesarbeitsgericht hat sich dem Argument der formellen Beweiskraft für den die Schwerbehinderung feststellenden Verwaltungsakt angeschlossen; dieser begründe als öffentliche Urkunde i.S.v. § 418 ZPO gegenüber jedermann den vollen Beweis der Schwerbehinderteneigenschaft (BAG Urteil vom 15. August 1984, aaO, zu I 5 der Gründe).

  • BAG, 29.09.2011 - 2 AZR 674/10

    Restitutionsklage

    Eine solche Ausnahme kommt für nachträglich errichtete Personenstandsurkunden, etwa eine Geburtsurkunde (BGH 28. Mai 1951 - IV ZR 6/50 - BGHZ 2, 245) , oder den Bescheid des Versorgungsamts in Betracht, mit dem nach Rechtskraft eines die Kündigungsschutzklage abweisenden Urteils die Schwerbehinderung des Arbeitnehmers zum Kündigungszeitpunkt festgestellt wird (BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - zu I 5 b der Gründe, AP SchwbG § 12 Nr. 13 = EzA ZPO § 580 Nr. 2) .

    Die Anerkennung dieser Ausnahmetatbestände beruht darauf, dass es sich bei den bezeichneten Urkunden um solche handelt, die ihrer Natur nach nicht in zeitlichem Zusammenhang mit den durch sie bezeugten Tatsachen errichtet werden können und die deshalb, wenn sie - später - errichtet werden, notwendig Tatsachen beweisen, die einer zurückliegenden Zeit angehören (BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - aaO; BGH 6. Juli 1979 - I ZR 135/77 - zu III der Gründe, NJW 1980, 1000) .

    Dazu war er nicht gehalten (vgl. BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - zu I 4 b der Gründe , AP SchwbG § 12 Nr. 13 = EzA ZPO § 580 Nr. 2 ; 25. November 1980 - 6 AZR 210/80 - zu II 1 der Gründe, BAGE 34, 275) .

    aa) Der Wiederaufnahmegrund des § 580 Nr. 6 ZPO findet, wie alle übrigen Restitutionsgründe, seine Berechtigung in der Notwendigkeit, das Vertrauen in die Rechtspflege zu sichern und die Autorität der Gerichte zu wahren (BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - zu I 5 b der Gründe, AP SchwbG § 12 Nr. 13 = EzA ZPO § 580 Nr. 2) .

    Sie sind zwar trotz ihres Ausnahmecharakters grundsätzlich einer erweiternden Auslegung zugänglich (vgl. BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - aaO; BFH 27. September 1977 - VII K 1/76 - BFHE 123, 310) .

  • BAG, 24.11.2005 - 2 AZR 514/04

    Krankheitsbedingte Kündigung - Weiterbeschäftigung auf freiem Arbeitsplatz

    b) Wird im - noch nicht abgeschlossenen - sozialgerichtlichen Verfahren festgestellt, dass der Kläger tatsächlich zum Zeitpunkt des Zugangs der Kündigung schwer behindert war, steht dem Kläger ggf. der Restitutionsgrund des § 580 Nr. 7b ZPO analog zur Seite, da dann die Kündigung rückwirkend wegen fehlender Zustimmung des Integrationsamts nichtig ist, § 85 SGB IX iVm. § 134 BGB (BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - AP SchwbG § 12 Nr. 13 = EzA ZPO § 580 Nr. 2).
  • BAG, 25.04.2007 - 6 AZR 436/05

    Unzulässigkeit der Berufung - Restitutionsgründe

    Schließt der Errichtungszeitpunkt der Urkunde eine objektiv mögliche Verwertung der Urkunde im früheren Verfahren aus, scheidet sie grundsätzlich auch als Restitutionsgrund aus (vgl. BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - AP SchwbG § 12 Nr. 13 = EzA ZPO § 580 Nr. 2).

    Als Restitutionsgrund anerkannt ist ferner der nach Rechtskraft eines klagabweisenden Kündigungsschutzurteils ergangene, die Schwerbehinderung des Klägers zum Kündigungszeitpunkt feststellende Bescheid des Versorgungsamts (BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - AP SchwbG § 12 Nr. 13 = EzA ZPO § 580 Nr. 2).

    Während Personenstandsbüchern und -urkunden nach §§ 60, 66 PStG formelle Beweiskraft zukommt (vgl. BGH 6. Juli 1979 - I ZR 135/77 - NJW 1980, 1000) und der die Schwerbehinderung feststellende Verwaltungsakt als öffentliche Urkunde iSv. § 418 ZPO gleichfalls gegenüber jedermann den vollen Beweis der Schwerbehinderteneigenschaft erbringt (BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - aaO), erzeugt ein Strafurteil keine rechtliche Bindung eines anderen Gerichts an die jeweils festgestellten Tatsachen.

  • LAG Hessen, 03.03.2017 - 10 Sa 1348/16

    Die Entscheidung des BAG über die Unwirksamkeit der Allgemeinverbindlicherklärung

    Nach h.M. muss die "Urkunde" bereits im Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung errichtet worden sein, nur dann hätte sie noch im Vorprozess geltend gemacht werden können (vgl. BAG 25. April 2007 - 6 AZR 436/05 - Rn. 25, NZA 2007, 1387 [BAG 25.04.2007 - 6 AZR 436/05] ; BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - zu I 5 b der Gründe, AP Nr. 13 zu § 12 SchwbG; Müko-ZPO/Braun 5. Aufl. § 580 Rn. 53; Zöller/Greger ZPO 31. Aufl. § 580 Rn. 16a).

    Diese Norm ist in der Vergangenheit über ihren Wortlaut hinaus analog auf den Fall zur Anwendung gebracht worden, dass das Versorgungsamt nachträglich die Schwerbehinderteneigenschaft feststellt, nachdem das Kündigungsschutzverfahren rechtskräftig abgeschlossen worden ist (vgl. BAG 25. April 2007 - 6 AZR 436/05 - Rn. 28, NZA 2007, 1387 [BAG 25.04.2007 - 6 AZR 436/05] ; BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - zu I 5 b der Gründe, AP Nr. 13 zu § 12 SchwbG).

    a) Bei der Prüfung, ob eine Partei den Restitutionsgrund ohne ihr Verschulden bereits in dem früheren Rechtsstreit hätte geltend machen können, handelt es sich nach richtiger Ansicht um eine Frage der Zulässigkeit, nicht der Begründetheit der Restitutionsklage (vgl. BAG 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - zu I 4 der Gründe, AP Nr. 13 zu § 12 SchwbG; Reichold in Thomas/Putzo 37. Aufl. § 582 Rn. 1).

  • VG Karlsruhe, 05.10.2006 - 2 K 113/06

    Zustimmug des Integationsamtes zur betriebsbedingten Kündigung wegen

    Das bedeutet, dass die Klägerin im Falle der Aufhebung der Bescheide des Beklagten durch das Verwaltungsgericht die Wiederaufnahme des rechtskräftig abgeschlossenen arbeitsgerichtlichen Verfahrens betreiben kann (siehe VGH Bad.Württ., Beschl. v. 01.07.1996 - 3035/95 - m .w.N.; LArbG Frankfurt, Urt. v. 26.05.2000 - 2 Sa 347/00 - BAG . Urt. v. 15.08.1984 - 7 AZR 558/82 -, alle juris, sowie Lehr- und Praxiskommentar LPK- SGB IX, § 85 Rd. Nr. 39).

    § 582 ZPO schließt eine Restitutionsklage nur dann aus, wenn die unterlassene Einlegung eines Rechtsmittels dem Schwerbehinderten als Verschulden anzurechnen ist (so ausdrücklich BAG , Urt. v. 15.08.1984 - 7 AZR 558/82 -, juris).

    Da sich bei dieser Sachlage eine offensichtliche Nichtigkeit der Zustimmung des Integrationsamtes nicht aufdrängen musste, konnte der Klägerin die Einlegung der Berufung gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Pforzheim vom 19.01.2005 - 5 Ca 405/04 - nicht zugemutet werden (siehe die entsprechende ausdrückliche Formulierung im Urteil des BAG vom 15.08.1984, aaO.).

    Die Einlegung eines Rechtsmittels mit dem begrenzten Ziel, in der zweiten Instanz die Aussetzung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens bis zum rechtskräftigen Abschluss des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens zu erreichen, ist nach ständiger Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts vom Schwerbehinderten nicht zu verlangen, da die Aussetzung des Verfahrens wegen Vorgreiflichkeit des verwaltungsgerichtlichen Rechtsstreits gemäß § 148 ZPO im pflichtgemäßen Ermessen der Arbeitsgerichte steht (siehe BAG , Urt. v. 15.08.1984, aaO.).

  • LAG Hessen, 04.03.2020 - 18 Sa 1443/15

    Außerordentliche Kündigung des Arbeitsverhältnisses wegen einer strafrechtlichen

    Sollte eine rechtskräftige verwaltungsgerichtliche Entscheidung ergehen, durch welche der Zustimmungsbescheid aufgehoben wird, wäre dies - soweit die Kündigungsschutzklage erfolglos blieb - auf eine Restitutionsklage zu berücksichtigen (vgl. BAG Urteil vom 14. November 2005 - 2 AZR 514/04 - NZA 2006, 665; BAG Urteil vom 15. August 1984 - 7 AZR 558/82 - AP Nr. 13 zu § 12 SchwbG ).
  • LAG Hessen, 26.05.2000 - 2 Sa 347/00

    Restitutionsklage - rückwirkende Anerkennung der Schwerbehinderteneigenschaft

    Die Frist beginnt erst mit der Feststellung des Versorgungsamtes ( BAG Urteil vom 15. Aug. 1984 -- 7 AZR 558/82 -- EzA § 580 ZPO Nr. 2).

    Den in § 580 Nr. 6 genannten Urteilen sind Verwaltungsakte gleichzustellen, wenn sie ihrer Bedeutung nach einem Urteil gleichkommen ( vgl. BAG Urt. vom 26. Sept. 1991 -- 2 AZR 132/91 -- EzA § 1 KSchG Personenbedingte Kündigung Nr. 10; BAG Urteil vom 15. Aug. 1984 -- 7 AZR 558/82 -- EzA § 580 ZPO Nr. 2; Baumbach/Lauterbach/Hartmann, ZPO , § 580 Rz. 9,10; Zöller-Schneider, ZPO , § 580 Rz. 13).

  • BGH, 25.02.2015 - XII ZB 304/12

    Beschwerdeentscheidung zur rückwirkenden Zahlung einer Ausgleichsrente im Rahmen

  • BAG, 17.06.1998 - 2 AZR 519/97
  • LSG Baden-Württemberg, 11.11.2009 - L 6 VJ 3978/08

    Sozialgerichtliches Verfahren - Wiederaufnahme des Verfahrens - Restitutionsklage

  • LAG Schleswig-Holstein, 05.06.1997 - 5 (4) Sa 10/97

    Restitutionsklage; Kündigungsschutzklage; Verdachtskündigung; Richterliches

  • BAG, 17.02.1994 - 8 AZR 13/92

    Restitutionsklage gegen DDR-Urteil - Wiederaufnahme eins rechtskräftig

  • LAG Köln, 19.09.2007 - 7 Sa 506/07

    Restitutionsklage; Restitutionsgrund; Anerkennung als Schwerbehinderter;

  • LG Bonn, 07.11.2008 - 15 O 3/06

    Verjährung des Anspruchs eines Auftraggebers auf Schadenersatz aus einem zwischen

  • BSG, 30.09.2020 - B 6 KA 8/20 B

    Verfahrensrüge im Nichtzulassungsbeschwerdeverfahren

  • LSG Hessen, 18.06.2013 - L 7 SF 3/13

    Sozialgerichtliches Verfahren - Statthaftigkeit der Anhörungsrüge gegen die

  • BAG, 22.05.1984 - 2 AZB 25/82

    Vorliegen einer vermögensrechtlichen Streitigkeit

  • LSG Bayern, 12.11.2007 - L 10 AL 60/06

    Anspruch auf Wiederaufnahme eines sozialgerichtlichen Verfahrens; Voraussetzungen

  • LSG Bayern, 25.10.2006 - L 13 R 501/06

    Wiederaufnahme eines sozialgerichtlichen Verfahrens; Vorziehung des Beginns der

  • LSG Thüringen, 30.01.2006 - L 6 R 771/05

    Restitutionsgrund für die Wiederaufnahme des Verfahrens

  • LSG Bayern, 25.10.2006 - L 13 R 500/06

    Klage auf Wiederaufnahme eines Verfahrens vor dem Sozialgericht; Voraussetzungen

  • LSG Thüringen, 30.01.2006 - L 6 R 771/05/05

    Anforderungen an die Darlegung der Gründe für die Wiederaufnahme des Verfahrens;

  • LAG Hamm, 27.05.2004 - 8 Sa 204/04

    Betriebsstillegung / Betriebsverlagerung / Betriebsübergang / Betriebsidentität

  • LAG Köln, 19.10.2000 - 10 Sa 581/00

    Wiederaufnahme eines durch rechtskräftiges Urteil abgeschlossenen

  • VG Karlsruhe, 05.10.2006 - 2 K 111/06

    Zustimmung des Integrationsamtes zur personenbedingten ordentlichen Kündigung

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