Rechtsprechung
   BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/1997,768
BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96 (https://dejure.org/1997,768)
BGH, Entscheidung vom 03.07.1997 - IX ZR 122/96 (https://dejure.org/1997,768)
BGH, Entscheidung vom 03. Juli 1997 - IX ZR 122/96 (https://dejure.org/1997,768)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/1997,768) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (6)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Haftung aus Prozessbürgschaft für Schadensersatzanspruch - Zulässigkeit der Aufrechnung von Klageforderungen aus Parallelprozessen - Anforderungen an Befreiung von Prozessbürgin von Haftung - Rechtsfolgen bei materiellrechtlichen Einwänden gegen einen ...

  • FIS Money Advice (Volltext/Auszüge)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 765, § 767 Abs. 1 S. 1; ZPO § 717 Abs. 2
    Inanspruchnahme des Prozeßbürgen

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Besprechungen u.ä.

Papierfundstellen

  • BGHZ 136, 199
  • NJW 1997, 2601
  • NJW-RR 1998, 64 (Ls.)
  • ZIP 1997, 1558
  • MDR 1997, 1053
  • WM 1997, 1611
  • BB 1997, 2188
  • JR 1998, 282
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (44)Neu Zitiert selbst (21)

  • BGH, 22.05.1990 - IX ZR 229/89

    Abwendung der Vollstreckung - Erfüllungswirkung - Zahlungen - Vorläufig

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Ihre Zahlung zur Abwendung der Vollstreckung hat nicht zur Erfüllung einer - im Parallel prozeß eingeklagten - Werklohnforderung der Streithelferin geführt (§ 362 BGB), weil diese Leistung unter dem Vorbehalt stand, daß eine entsprechende Schuld rechtskräftig festgestellt wird (vgl. BGHZ 86, 267, 269; BGH, Urt. v. 22. Mai 1990 - IX ZR 229/89, NJW 1990, 2756).

    Im Urteil des IX. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs vom 22. Mai 1990 (IX ZR 229/89, NJW 1990, 2756) heißt es, ein Anspruch aus § 717 Abs. 3 ZPO habe nicht mehr bestanden, nachdem - nach Aufhebung des ersten Berufungsurteils - "wieder eine vorläufig vollstreckbare Entscheidung über die nämlichen Ansprüche ... vorhanden" gewesen sei; nunmehr hätten die Zahlungen der Abwendung einer Zwangsvollstreckung aus diesem Urteil gedient.

    An den weitergehenden Ausführungen in seinem Urteil vom 22. Mai 1990 (IX ZR 229/89, a.a.O.) hält der Senat nicht fest.

  • BAG, 23.12.1961 - 5 AZR 53/61

    Arbeitnehmerähnliche Persönlichkeit - Beschäftigte in Heimarbeit -

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Zur Auslösung der Schadensersatzpflicht genügte die Aufhebung des vorläufig vollstreckbaren Urteils des Landgerichts aus verfahrensrechtlichen Gründen, weil damit die Grundlage der Vollstreckung weggefallen ist (RG JW 1926, 816, 817; BGH, Urt. v. 28. Oktober 1958 - VIII ZR 431/56, LM ZPO § 551 Ziff. 1 Nr. 27; Beschl. v. 4. Mai 1972 - III ZR 218/68, LM ZPO § 91 a Nr. 32; BAG NJW 1962, 1125, 1126) [BAG 23.12.1961 - 5 AZR 53/61].

    Das Bundesarbeitsgericht (NJW 1962, 1125, 1126) hat die Ansicht vertreten, materiellrechtliche Einwendungen gegen einen Anspruch aus § 717 Abs. 3 ZPO seien nur dann zu berücksichtigen, wenn sie - wie bei Aufrechnung mit einer unstreitigen Gegenforderung - im Einklang stünden mit dem Zweck dieser Bestimmung, nach Aufhebung des Urteils, das die Vollstreckung ermöglicht habe, die dadurch bewirkte Vermögensverschiebung so schnell wie möglich rückgängig zu machen.

    Diese Beurteilung weicht nicht ab von den Entscheidungen des VIII. Zivilsenats vom 28. Oktober 1958 (VIII ZR 431/56, LM ZPO § 551 Ziff. 1 Nr. 27) und des Bundesarbeitsgerichts (NJW 1962, 1125, 1126).

  • BGH, 28.10.1958 - VIII ZR 431/56
    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Zur Auslösung der Schadensersatzpflicht genügte die Aufhebung des vorläufig vollstreckbaren Urteils des Landgerichts aus verfahrensrechtlichen Gründen, weil damit die Grundlage der Vollstreckung weggefallen ist (RG JW 1926, 816, 817; BGH, Urt. v. 28. Oktober 1958 - VIII ZR 431/56, LM ZPO § 551 Ziff. 1 Nr. 27; Beschl. v. 4. Mai 1972 - III ZR 218/68, LM ZPO § 91 a Nr. 32; BAG NJW 1962, 1125, 1126) [BAG 23.12.1961 - 5 AZR 53/61].

    Der VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat in seinem Urteil vom 28. Oktober 1958 (VIII ZR 431/56, a.a.O.) unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des Reichsgerichts ausgeführt, gegenüber dem Anspruch aus § 717 Abs. 2, 3 ZPO könne jedenfalls im anhängigen Prozeß nicht mit der Klageforderung aufgerechnet werden.

    Diese Beurteilung weicht nicht ab von den Entscheidungen des VIII. Zivilsenats vom 28. Oktober 1958 (VIII ZR 431/56, LM ZPO § 551 Ziff. 1 Nr. 27) und des Bundesarbeitsgerichts (NJW 1962, 1125, 1126).

  • BGH, 21.04.1980 - II ZR 107/79

    Aufrechnungsmöglichkeit des Vollstreckungsgläubigers gegen Schadensersatzanspruch

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Daran hat das Urteil des II. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs vom 21. April 1980 (II ZR 107/79, NJW 1980, 2527, 2528) entgegen der Ansicht der Revision nichts geändert.

    Danach wertet der Senat die Vorschrift des § 717 Abs. 2 ZPO insoweit, als die Leistung zur Abwendung der Vollstreckung zu ersetzen ist, als Instrument innerprozessualer Waffengleichheit und nicht - wie der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs in seinem Urteil vom 21. April 1980 (II ZR 107/79, NJW 1980, 2527, 2528 mit abl.

    Dagegen folgt der Senat der - im Urteil des II. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs vom 21. April 1980 (II ZR 107/79, a.a.O.) betonten - materiellrechtlichen Sicht des § 717 Abs. 2 ZPO insoweit, als der Vollstreckungsschuldner einen Anspruch aus dieser Vorschrift auf Ersatz seines weiteren Schadens hat, der über den Nachteil infolge der Leistung zur Abwendung der Vollstreckung hinausgeht.

  • BGH, 05.10.1982 - VI ZR 31/81

    Umfang des Schadensersatzanspruchs

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Dementsprechend wird die Schadensersatzpflicht aus dieser Vorschrift nach deren Wortlaut allein durch den prozessualen Tatbestand der Aufhebung oder Änderung eines vorläufig vollstreckbaren Urteils ausgelöst; an die materielle Rechtslage bezüglich der eingeklagten Forderung des Vollstreckungsgläubigers wird nicht ausdrücklich angeknüpft (vgl. BGHZ 85, 110, 113).

    Nach einer Aufhebung oder Änderung des nur vorläufigen Urteils, das den Kläger zur vorzeitigen Vollstreckung berechtigte, soll der daraus folgende Schaden des Beklagten aufgrund einer schuldunabhängigen Risikohaftung des Klägers ausgeglichen werden (BGHZ 54, 76, 80 f [BGH 26.05.1970 - VI ZR 199/68]; 62, 7, 9; 85, 110, 113; 95, 10, 13; BGH, Urt. v. 3. Juli 1984 - VI ZR 264/82, NJW 1985, 128 [BGH 03.07.1984 - VI ZR 264/82]; v. 30. November 1995 - IX ZR 115/94, WM 1996, 796, z.V.b. in BGHZ 131, 233 [BGH 30.11.1995 - IX ZR 115/94]).

    Die vorläufige Vollstreckbarkeit dient innerhalb des Rechtsmittelsystems, das den Schuldner schützt, dem Interesse des Gläubigers; dessen Haftung aus § 717 Abs. 2 ZPO soll die sich daraus ergebenden unvermeidlichen Nachteile des Schuldners ausgleichen, falls die vorläufige Vollstreckbarkeit außer Kraft gesetzt wird (BGHZ 85, 110, 113).

  • BGH, 04.05.1972 - III ZR 218/68

    Ausstellung eines Jagderlaubnisscheines für die Dauer der Jagdpacht -

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Zur Auslösung der Schadensersatzpflicht genügte die Aufhebung des vorläufig vollstreckbaren Urteils des Landgerichts aus verfahrensrechtlichen Gründen, weil damit die Grundlage der Vollstreckung weggefallen ist (RG JW 1926, 816, 817; BGH, Urt. v. 28. Oktober 1958 - VIII ZR 431/56, LM ZPO § 551 Ziff. 1 Nr. 27; Beschl. v. 4. Mai 1972 - III ZR 218/68, LM ZPO § 91 a Nr. 32; BAG NJW 1962, 1125, 1126) [BAG 23.12.1961 - 5 AZR 53/61].

    Der III. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat in seinem Beschluß vom 4. Mai 1972 (III ZR 218/68, LM ZPO § 91 a Nr. 32) ausgeführt, der Vollstreckungsschuldner "verliere" seinen Schadensersatzanspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO in dem - hier nicht vorliegenden - Falle, daß das Urteil, das einen vorläufig vollstreckbaren Titel aufgehoben und den Schadensersatzanspruch zuerkannt habe, seinerseits durch ein Urteil in der Hauptsache zugunsten des Vollstreckungsgläubigers aufgehoben werde.

  • BGH, 25.04.1988 - II ZR 252/86

    Unterbrechung des Rechtsstreits durch Eröffnung des Seerechtlichen

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Diese unstreitige Tatsache ist im Revisionsverfahren zu berücksichtigen, weil schutzwerte Belange der übrigen Prozeßbeteiligten nicht entgegenstehen (vgl. BGHZ 104, 215, 221).
  • RG, 09.11.1934 - VII 185/34

    Können sich die Prozeßparteien noch nach Aufhebung eines für vorläufig

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Das Reichsgericht (RGZ 145, 328, 332 f) hat angenommen, ein Schadensersatzanspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO müsse "von selbst wieder wegfallen", wenn sich ergebe, daß das - später aufgehobene - Urteil dem Kläger das zugesprochen habe, was ihm von Rechts wegen gebührte.
  • BGH, 26.05.1970 - VI ZR 199/68

    Schadensersatz nach §§ 945, 717 Abs. 2 ZPO

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Nach einer Aufhebung oder Änderung des nur vorläufigen Urteils, das den Kläger zur vorzeitigen Vollstreckung berechtigte, soll der daraus folgende Schaden des Beklagten aufgrund einer schuldunabhängigen Risikohaftung des Klägers ausgeglichen werden (BGHZ 54, 76, 80 f [BGH 26.05.1970 - VI ZR 199/68]; 62, 7, 9; 85, 110, 113; 95, 10, 13; BGH, Urt. v. 3. Juli 1984 - VI ZR 264/82, NJW 1985, 128 [BGH 03.07.1984 - VI ZR 264/82]; v. 30. November 1995 - IX ZR 115/94, WM 1996, 796, z.V.b. in BGHZ 131, 233 [BGH 30.11.1995 - IX ZR 115/94]).
  • BGH, 11.11.1971 - VII ZR 57/70

    Rechtsfolgen der Prozeßaufrechnung

    Auszug aus BGH, 03.07.1997 - IX ZR 122/96
    Der Aufrechnung steht zwar nicht entgegen, daß die Gegenforderung rechtshängig ist (§ 261 ZPO; BGHZ 57, 242, 244) [BGH 11.11.1971 - VII ZR 57/70].
  • BGH, 04.12.1973 - VI ZR 213/71

    Schadensersatz nach § 945 ZPO bei Gegendarstellung

  • BGH, 19.03.1975 - VIII ZR 250/73

    Kauf von Straßendeckenfertigern - Übergang vom Urkundenprozess zum ordentlichen

  • BGH, 20.11.1978 - VIII ZR 243/77

    Voraussetzungen für das wirksame Zustandekommen eines Bürgschaftsvertrages -

  • BGH, 21.02.1979 - VIII ZR 124/78

    weggenommene Stute - Einschränkung von § 863 BGB bei gleichzeitiger

  • BGH, 19.01.1983 - VIII ZR 315/81

    Vorbehaltsurteil gegen Bürgen

  • BGH, 03.07.1984 - VI ZR 264/82

    Fiktiver Zinsschaden des Versicherungsnehmers bei Zahlung des Versicherers in der

  • BGH, 23.05.1985 - IX ZR 132/84

    Schadensersatzanspruch des Gläubigers bei ungerechtfertigter einstweiliger

  • BGH, 30.11.1995 - IX ZR 115/94

    Verhängung eines Ordnungsmittels aufgrund eines Unterlassungstitels

  • RG, 14.11.1906 - I 167/06

    69. Vorläufige Vollstreckbarkeit. Schadensersatz.

  • RG, 05.01.1907 - V 2/07

    Kann die Verhandlung des Rechtsstreites, der einen auf Grund des § 945 Z.P.O.

  • RG, 21.12.1921 - V 539/21

    Erstattungsanspruch aus § 717 Abs. 3 ZPO

  • BGH, 04.02.2010 - I ZR 30/08

    Rechtsanwaltsvergütung: Berechnung der für ein Abschlussschreiben entstandenen

    Besonderheiten gelten lediglich für eine Aufrechnung mit der Klageforderung selbst (vgl. BGHZ 136, 199, 204 f.; MünchKomm.ZPO/Krüger aaO § 717 Rdn. 19 f.).
  • BGH, 05.05.2011 - IX ZR 176/10

    Aufhebung eines vorläufig vollstreckbaren Berufungsurteils: Örtliche

    Ob der Kläger mit einem endgültigen Bestand seines Titels gerechnet hat und rechnen konnte oder nicht, ist unerheblich (BGH, Urteil vom 26. Mai 1970 - VI ZR 199/68, BGHZ 54, 76, 80 f; vom 4. Dezember 1973 - VI ZR 213/71, BGHZ 62, 7, 9; vom 25. Oktober 1977 - VI ZR 166/75, BGHZ 69, 373, 378; vom 5. Oktober 1982 - VI ZR 31/81, BGHZ 85, 110, 113; vom 23. Mai 1985 - IX ZR 132/84, BGHZ 95, 10, 14 f; vom 3. Juli 1997 - IX ZR 122/96, BGHZ 136, 199, 205; vom 26. Oktober 2006 - IX ZR 147/04, BGHZ 169, 308, 314; vom 20. November 2008 - IX ZR 139/07, WM 2009, 273 Rn. 6).

    cc) Der Erstattungsanspruch aus § 717 Abs. 3 Satz 2 ZPO lässt sich vielmehr ebenso wie derjenige aus § 717 Abs. 2 Satz 1 ZPO auf den Grundsatz zurückführen, dass der Gläubiger, der von einem noch nicht endgültig rechtsbeständigen Vollstreckungstitel Gebrauch macht, dies auf eigene Gefahr unternimmt und die Folgen zu tragen hat, falls der Titel letztlich keinen Bestand hat (BGH, Urteil vom 25. Oktober 1977 - VI ZR 166/75, BGHZ 69, 373, 378; vom 3. Juli 1997 - IX ZR 122/96, BGHZ 136, 199, 205; BAGE 11, 202, 206; BAGE 12, 158, 167 f).

    Der Senat hat die Vorschrift des § 717 Abs. 2 Satz 1 ZPO insoweit, als die Leistung zur Abwendung der Zwangsvollstreckung zu ersetzen ist, als Instrument innerprozessualer Waffengleichheit angesehen (BGH, Urteil vom 3. Juli 1997 - IX ZR 122/96, BGHZ 136, 199, 207).

    Wie der Senat zur Frage der Aufrechnung gegen den Schadensersatzanspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO bereits ausgeführt hat (BGH, Urteil vom 3. Juli 1997 - IX ZR 122/96, BGHZ 136, 199 ff), regeln § 717 Abs. 2 und Abs. 3 ZPO jeweils einen prozessualen Erstattungsanspruch, der Zahlungen oder andere Leistungen aufgrund eines vorläufig vollstreckbaren Urteils betrifft und sogleich nach Aufhebung dieses Urteils durchgesetzt werden kann.

  • BGH, 26.10.2006 - IX ZR 147/04

    Verjährung des Schadensersatzanspruchs wegen unberechtigter vorläufiger

    Zur Auslösung der Schadensersatzpflicht genügt die Aufhebung des vorläufig vollstreckbaren Urteils (BGHZ 136, 199, 201).

    Vielmehr soll die Vorschrift gewährleisten, dass derjenige, der aufgrund eines vorläufig vollstreckbaren Urteils in Anspruch genommen worden ist, die zur Abwehr der Vollstreckung erbrachte Leistung nach Aufhebung des Titels sogleich zurückerhält (BGHZ 136, 199, 204).

    Die Vorschrift ermöglicht gerade eine beschleunigte Durchsetzung des Begehrens, indem der Anspruch schon im anhängigen Rechtsstreit geltend gemacht werden kann und materielle Einwendungen weitgehend ausgeschlossen sind (BGHZ 136, 199, 204 ff).

    Diese als Instrument innerprozessualer Waffengleichheit ausgestaltete Norm (BGHZ 136, 199, 207) verwehrt es der Partei jedoch nicht, bis zum Vorliegen einer rechtskräftigen Entscheidung abzuwarten und sodann die daraus folgenden Bereicherungsansprüche geltend zu machen.

    a) Anders als gegenüber einem entsprechenden Anspruch aus § 717 Abs. 2 Satz 1 ZPO (vgl. dazu BGHZ 136, 199, 204 ff) darf der Hauptschuldner jedoch unbegrenzt mit fälligen Gegenansprüchen aufrechnen, was gemäß § 768 Abs. 1 Satz 1 BGB einen selbständigen Einwand des Bürgen begründet.

  • BGH, 17.11.2005 - IX ZR 179/04

    Rückforderung eines Vergütungsvorschusses durch einen Sonderverwalter; Entnahme

    Nach einer Aufhebung oder Änderung des nur vorläufigen Titels, der den Gläubiger zur vorzeitigen Vollstreckung berechtigt, soll der daraus folgende Schaden des Schuldners aufgrund einer schuldunabhängigen Risikohaftung des Gläubigers ausgeglichen werden (BGHZ 54, 76, 80 f; 62, 7, 9; 85, 110, 113; 95, 10, 13; 136, 199, 205).

    Mit diesem Zweck wäre es unvereinbar, die Aufrechnung zuzulassen, soweit damit die Leistung zur Abwendung der Vollstreckung oder der durch die Vollstreckung beigetriebenen Beträge betroffen ist (BGHZ 136, 199, 202 f; Stein/Jonas/Münzberg, aaO § 717 ZPO Rn. 33; Musielak/Lackmann, aaO § 717 ZPO Rn. 13).

    Nichts anderes gilt für den Zinsanspruch, der allein wegen Verzugs mit der Rückzahlung des genannten Betrages begründet ist (vgl. BGHZ 136, 199, 200, 207).

    Eine Aufrechnung mit weitergehenden Schäden wäre zwar zulässig (BGHZ 136, 199, 207 f).

  • BGH, 05.02.2009 - IX ZR 36/08

    Anwendbarkeit des § 717 Abs. 2 Zivilprozessordnung ( ZPO ) für Schäden durch eine

    Der aus einer Vollstreckung, für die später die Grundlage wegfällt, folgende Schaden soll vollständig aufgrund einer schuldunabhängigen Risikohaftung des Gläubigers ausgeglichen werden (BGHZ 95, 10, 14 f ; 136, 199, 204 f ; 169, 308, 314Rn. 19; BGH, Urt. v. 20. November 2008 - IX ZR 139/07 Rn. 6, zVb).

    Eine Aufrechung mit der ursprünglich titulierten Forderung wäre damit unvereinbar (BGHZ 136, 199, 204) .

    Zugleich ist jedoch anerkannt, dass ein zunächst in Betracht kommender Schadensersatzanspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO ausscheidet, wenn der materiellrechtliche Anspruch, dessen nicht rechtsbeständige Titulierung der Vollstreckung zugrunde lag, später rechtsbeständig tituliert wird (BGHZ 136, 199, 211 ; BGH, Beschl. v. 7. April 2005 - IX ZR 294/01, NJW-RR 2005, 1135).

    Wird die in Rede stehende Forderung dem Vollstreckungsgläubiger rechtskräftig zuerkannt, steht fest, dass der Vollstreckungsschuldner überhaupt keinen Schadensersatzanspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO hatte (BGHZ 136, 199, 204 ; BGH, Beschl. v. 7. April 2005 a.a.O.).

  • BGH, 07.07.2016 - III ZR 28/15

    Städtebauliche Sanierungsmaßnahme: Verfassungsmäßigkeit der

    § 717 Abs. 2 ZPO lässt sich auf den Grundsatz zurückführen, dass der Gläubiger, der von einem noch nicht endgültig rechtsbeständigen Vollstreckungstitel Gebrauch macht, dies auf eigene Gefahr unternimmt und die Folgen zu tragen hat, falls der Titel letztlich keinen Bestand hat (z.B. BGH, Urteile vom 4. Dezember 1973 - VI ZR 213/71, BGHZ 62, 7, 9 und vom 3. Juli 1997 - IX ZR 122/96, BGHZ 136, 199, 205; vgl. dazu bereits Hahn/Mugdan, Die gesammelten Materialien zu den Reichsjustizgesetzen, Bd. 8, 1898, S. 135, 393 ff).

    Der nach den Grundsätzen der Gefährdungshaftung begründete Erstattungsanspruch des § 717 Abs. 2 ZPO ist als Instrument innerprozessualer Waffengleichheit anzusehen und findet seinen Grund in der Risikozuweisung an den Gläubiger, insoweit unabhängig von der materiellen Rechtslage (BGH, Urteil vom 3. Juli 1997 aaO; vgl. auch Urteil vom 5. Mai 2011 - IX ZR 176/10, BGHZ 189, 320, Rn. 14).

    Deshalb kann ihm die Duldung des Vollstreckungszugriffs aufgrund eines lediglich vorläufig vollstreckbaren Titels nur zugemutet werden, wenn ihm der Vollstreckungsgläubiger Ersatz zu leisten hat, falls die Rechtsgrundlage der Vollstreckung später wegfällt (BGH, Urteile vom 26. Mai 1990 - VI ZR 199/68, BGHZ 54, 76, 81 und vom 11. Mai 1999 - IX ZR 423/97, NJW-RR 1999, 1223; vgl. auch BGH, Urteil vom 3. Juli 1997 aaO mwN).

  • OLG Jena, 26.01.2024 - 9 U 364/18

    Anwaltshaftung, Fehlberatung, Änderung der höchstrichterlichen Rechtsprechung

    Dies gilt auch für die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 3. Juli 1997 (IX ZR 122/96), denn hier war der konkret bezifferte Zinsschaden von dem Tatrichter festgestellt worden und ist vom Bundesgerichtshof insoweit als weitergehender Schaden im Sinne des § 717 Abs. 2 ZPO eingeordnet worden.
  • OLG Düsseldorf, 08.01.2015 - 2 U 142/08

    Umfang des Schadens zur Abwendung der Vollstreckung i.S. von § 717 Abs. 2 ZPO

    Nach einer Aufhebung oder Änderung des nur vorläufigen Urteils, das den Kläger zur vorzeitigen Vollstreckung berechtigte, soll der daraus folgende Schaden des Beklagten aufgrund einer schuldunabhängigen Risikohaftung des Klägers ausgeglichen werden (vgl. nur BGHZ 136, 199, 204 f. = NJW 1997, 2601 m. w. Nachw.).

    Die vorläufige Vollstreckbarkeit dient innerhalb des Rechtsmittelsystems, das den Schuldner schützt, dem Interesse des Gläubigers; dessen Haftung aus § 717 Abs. 2 ZPO soll die sich daraus ergebenden unvermeidlichen Nachteile des Schuldners ausgleichen, falls die vorläufige Vollstreckbarkeit außer Kraft gesetzt wird (BGHZ 85, 110, 113 = NJW 1983, 232; BGHZ 136, 199, 205 = NJW 1997, 2601).

    Eine Leistung zur Abwendung der Vollstreckung ist demnach nur anzunehmen, wenn sich der Schuldner, der aufgrund eines für vorläufig vollstreckbar erklärten ausgeurteilten Unterlassungsanspruchs leistet, damit einem gegen ihn ausgeübten Vollstreckungsdruck beugt (st. Rspr., vgl. BGHZ 85, 110 = NJW 1983, 232; BGHZ 120, 73 = GRUR 1993, 415; BGHZ 131, 233 = GRUR 1996, 812; BGHZ 136, 199 = NJW 1997, 2601; BGH, RU, Rdnr. 19 = GRUR 2011, 364, 366).

  • LG Görlitz, 16.07.2008 - 2 T 97/08

    Verpflichtung eines Gerichtsvollziehers zur Überprüfung der Identität bei

    Der aus einer Vollstreckung, für die später die Grundlage wegfällt, folgende Schaden soll vollständig aufgrund einer schuldunabhängigen Risikohaftung des Gläubigers ausgeglichen werden (BGHZ 95, 10, 14 f; 136, 199, 204 f; 169, 308, 314 Rdnr. 19; BGH, Urteil vom 20. November 2008 ­ IX ZR 139/07 Rdnr. 6, zVb).

    Eine Aufrechnung mit der ursprünglich titulierten Forderung wäre damit unvereinbar (BGHZ 136, 199, 204).

    Zugleich ist jedoch anerkannt, dass ein zunächst in Betracht kommender Schadensersatzanspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO ausscheidet, wenn der materiellrechtliche Anspruch, dessen nicht rechtsbeständige Titulierung der Vollstreckung zugrunde lag, später rechtsbeständig tituliert wird (BGHZ 136, 199, 211; BGH, Beschluss vom 7. April 2005 ­ IX ZR 294/01, NJW-RR 2005, 1135).

    Wird die in Rede stehende Forderung dem Vollstreckungsgläubiger rechtskräftig zuerkannt, steht fest, dass der Vollstreckungsschuldner überhaupt keinen Schadensersatzanspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO hatte (BGHZ 136, 199, 204; BGH, Beschluss vom 7. April 2005, a. a. O.).

  • BAG, 18.12.2008 - 8 AZR 105/08

    Schadensersatzanspruch gemäß § 717 Abs. 2 ZPO - Tarifliche Ausschlussfrist

    Darum ist der Anspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO aufzuspalten, wenn ihm materiellrechtliche Einwendungen entgegen gesetzt werden (vgl. BGH 3. Juli 1997 - IX ZR 122/96 - BGHZ 136, 199).

    Unabhängig davon, ob § 717 Abs. 2 ZPO als prozessrechtlicher oder materiell-rechtlicher Schadensersatzanspruch einzuordnen ist (vgl. dazu BGH 3. Juli 1997 - IX ZR 122/96 - BGHZ 136, 199), steht dieser Schadensersatzanspruch in einem Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis, wenn das Urteil, das Grundlage der Vollstreckungsabwehrmaßnahmen war, einen arbeitsvertraglichen Anspruch betraf.

    Hinzu kommt, dass der Anspruch aus § 717 Abs. 2 ZPO zwar bereits vor Rechtskraft der aufhebenden bzw. abändernden Entscheidung entsteht, jedoch dann erlischt, wenn rechtskräftig feststeht, dass dem Vollstreckungsgläubiger der vorläufig vollstreckte Anspruch doch zusteht (BGH 3. Juli 1997 - IX ZR 122/96 - BGHZ 136, 199).

  • BGH, 20.11.2008 - IX ZR 139/07

    Wirkung der Aufrechnung mit einem wegen Aufhebung eines zunächst für

  • KG, 25.01.2018 - 8 U 58/16

    Geschäftsraummiete: Rückforderung einer zur Abwendung der Zwangsvollstreckung

  • BGH, 21.12.2023 - IX ZR 238/22

    Auslegung des Klageantrags auf Herausgabe einer verkörperten Information als

  • OLG Hamburg, 13.08.2004 - 11 U 168/03
  • BAG, 20.03.2014 - 8 AZR 269/13

    Leistung zur Abwendung der Vollstreckung (§ 717 Abs. 2 Satz 1 ZPO) - vertragliche

  • BAG, 12.11.2014 - 7 ABR 86/12

    Beschlussverfahren - Zwangsvollstreckung - Schadensersatz

  • OLG Düsseldorf, 25.03.2010 - 2 U 142/08

    Umfang des Schadensersatzes wegen Zwangsvollstreckung aus einem später

  • OLG Frankfurt, 15.04.2016 - 10 U 80/14

    Abrechnung gemäß § 649 Satz 2 BGB nach Kündigung - Abgrenzung zu § 650 BGB

  • BGH, 10.09.2015 - IX ZR 220/14

    Insolvenzanfechtung: Unentgeltlichkeit der Leistung des späteren

  • OLG Köln, 31.10.2018 - 11 U 166/17

    Keine fiktiven Mängelbeseitigungskosten bei Durchgriffshaftung wegen Baumängeln!

  • BGH, 16.12.2010 - Xa ZR 66/10

    Steroidbeladene Körner

  • BGH, 11.05.1999 - IX ZR 423/97

    Schadensersatzpflicht wegen Vollstreckung aus einem inhaltlich unbestimmten

  • BGH, 05.05.2011 - VII ZB 39/10

    Kosten der Zwangsvollstreckung: Erstattungsfähigkeit der Kosten der Vollstreckung

  • OLG Köln, 16.01.2002 - 13 U 52/01

    Bankrecht: Erstattungsanspruch der Bank bei auftragswidriger Bürgschaft auf

  • OLG Nürnberg, 11.09.2015 - 7 UF 451/15

    Teilhabe an Hinterbliebenenversorgung bei erneuter Heirat des

  • BGH, 08.03.2007 - VII ZR 101/05

    Umfang des Schadensersatzes bei Vollstreckung aus einem ein

  • KG, 26.08.2019 - 19 W 90/19

    Rückfestsetzung von auf einen Kostenfestsetzungsbeschluss geleisteten Zahlungen

  • LG München I, 22.09.2021 - 21 O 4641/21

    Anspruch auf Herausgabe bzw. Löschung von durch vorläufige Vollstreckung eines

  • OLG Schleswig, 27.02.2009 - 4 U 86/08

    Gläubigerhaftung aus der Vollstreckung eines polnischen Zahlungsbefehls im Inland

  • BGH, 07.04.2005 - IX ZR 294/01

    Erledigung des Schadensersatzanspruchs durch Feststellung des vorrangig geltend

  • OLG Zweibrücken, 02.07.2007 - 7 U 113/06

    Rückwirkungszeitpunkt der Aufrechnung mit einer Schadensersatzforderung auf Grund

  • OLG Frankfurt, 10.03.2004 - 17 U 16/04

    Ersatzfähigkeit eines Vollstreckungsschadens vor Rechtskraft

  • OLG Zweibrücken, 11.06.2007 - 7 U 113/06

    Streit über die Höhe eines Werklohnanspruchs; Kostentragungslast im Falle einer

  • OLG Köln, 11.08.2004 - 11 U 169/03

    Bezugnahme auf Beweisverfahren kann als Sachvortrag ausreichen

  • LG Hamburg, 16.10.2009 - 324 O 323/09
  • OLG Celle, 11.02.2004 - 15 UF 175/03

    Zulässigkeit eines Mitverschuldenseinwand gegenüber einem Schadenersatzanspruch

  • LG Hamburg, 03.04.2009 - 324 O 783/08
  • LG Nürnberg-Fürth, 30.09.2015 - 6 O 488/07

    Anspruchsverjährung, Werklohnanspruch, VOB-Bauvertrag, Bauleistungsabnahme,

  • LG Hamburg, 01.08.2003 - 317 O 218/01

    Anspruch auf Rückzahlung einer Konkursverwaltervergütung; Zeitpunkt der Entnahme

  • OLG Schleswig, 08.07.2000 - 6 U 13/00

    Erstattung von zur Abwendung der Zwangsvollstreckung gezahlten Beträgen nach

  • OLG Koblenz, 07.05.1998 - 5 U 1315/97

    Obsiegen eines Gesamtschuldner in 2. Instanz, Rückforderungsanspruch nach § 717

  • LG Frankfurt/Main, 17.06.2015 - 13 O 23/14

    Leistung zur Abwendung der Vollstreckung

  • OLG Jena, 08.05.2001 - 5 U 1400/00

    Auslegung eines Prozessbürgschaft

  • LG Düsseldorf, 31.10.2006 - 4b O 527/05

    Vollstreckungsschuldner als Anspruchsinhaber i.S.d. § 717 Abs. 2 ZPO; Entstehen

Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht