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   VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94   

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VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94 (https://dejure.org/1995,6695)
VerfGH Bayern, Entscheidung vom 31.03.1995 - 43-VI-94 (https://dejure.org/1995,6695)
VerfGH Bayern, Entscheidung vom 31. März 1995 - 43-VI-94 (https://dejure.org/1995,6695)
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Volltextveröffentlichung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Papierfundstellen

  • NVwZ 1996, 1206
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (9)

  • VerfGH Bayern, 19.04.1994 - 71-IVa-93

    Verpflichung von, öffentliche Gewalt ausübenden parlamentarischen

    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    Ein solcher Fall ist gegeben, wenn eine parlamentarische Untersuchung wegen etwaigen Fehlverhaltens gegen bestimmte Personen gerichtet ist (sog. Mißstandsenquete; BayVerfGH, NVwZ 1995, 681 = BayVB1 1994, 463 [465]).

    Er beanstandet Einsetzungsbeschlüsse des Landtags nur insoweit, als sie gegen Art. 25 1 BayVerf. verstoßen (BayVerfGH, NVwZ 1995, 681,BayVB1 1994, 463 [469]).

    Ob die Rechtmäßigkeit des Beschlusses eines Parlaments, einen Untersuchungsausschuß zur Aufklärung von Verfehlungen eines Bürgers einzusetzen, nur der verfassungsgerichtlichen Nachprüfung unterliegt oder ob ein Rechtsweg i. S. des Art. 19 IV GG gegeben ist, ist umstritten (vgl. BayVerfGHE 36, 211 [213]; BayVerfGH, NVwZ 1995, 681 = BayVBI 1994, 463 [465]; HessStGH, D V 1972, 568 [569]; Schröder, 57.DJT, Bd. 1 [Gutachten] S. E 33 ff.; Studenroth, Die parlamentarische Untersuchung privater Bereiche, Studien und Materialien zur Verfassungsgerichtsbarkeit, Bd. 5 1, S. 30 f., Di Fabio, Rechtsschutz im parlamentarischen Untersuchungsverfahren, Beiträge zum Parlamentsrecht, Bd. 16, S. 85ff.).

    Eine sachgerechte, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wahrende Abwägung zwischen dem Aufklärungsinteresse der Öffentlichkeit und den Grundrechten des betroffenen Privaten ist wegen der bei Mißstandsenqueten unvermeidlichen Auswirkungen auf die Privatsphäre nicht nur bei der Beweiserhebung durch den Untersuchungsausschuß, sondern bereits bei der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses durch den Landtag vorzunehmen (vgl. BayVerfGH, NVwZ 1995, 681 = BayVB1 1994, 463 [465] m.w.Nachw.).

    im Interesse des Minderheiterschutzes wird der Landtag ein öffentliches Interesse zu bejahen haben, wenn keine triftigen Gegengründe vorliegen (vgl. BayVerfGH, NVwZ 1995, 681, BayVBI 1994, 463 [467] m. w. Nachw.).

    Es liegen somit die Voraussetzungen vor, unter denen sogar der private Bereich einer Person zum Gegenstand einer parlamentarischen Untersuchung werden könnte (vgl. BayVerfGH, NVwZ 1995, 681 = BayVBI 1994, 43 [467]).

  • StGH Baden-Württemberg, 13.08.1991 - GR 1/91

    Beschränkung der Zahl der Untersuchungspersonen im Beschluß des Landtags BW von

    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    Aufgrund der unvermeidlich mit derartigen Enqueten einhergehenden Auswirkungen, etwa auf die private Sphäre des Betroffenen, ist eine sachgerechte, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wahrende Abwägung zwischen dem Aufklärungsinteresse der Öffentlichkeit und den Grundrechten des betroffenen Privaten vorzunehmen (BayVerfGH, BayVBI 1994, 463 [465]; BadWürttStGH, NVwZ-RR 1992, 593 und 596).
  • BVerfG, 02.08.1978 - 2 BvK 1/77

    Untersuchungsgegenstand

    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    Dem Untersuchungsausschuß wird nur auferlegt, bestimmte Tatbestände, deren Aufklärung im öffentlichen Interesse liegt, zu untersuchen und hierüber dem Landtagsplenum zu berichten (Art. 2 I des Gesetzes über die Untersuchungsausschüsse des Bayerischen Landtags - BayUAG - vom 23.3. 1970, GVBI S. 95, BayRS 1100 - 4 - I, geändert durch Gesetz vom 23.7.1985, GVBI S. 246; BayVerfGHE 30, 48 [59]; BVerfGE 49, 70 [85] = NJW 1979, 261).
  • VerfGH Bayern, 03.08.1994 - 85-IVa-94
    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    Untersuchungsausschüsse enden nach dem Prinzip der Diskontinuität mit dem Ende der Wahlperiode des Landtags (BayVerfGH Entsch. v. 3.8. 1994, Vf. 85-IVa-94, S. 13).
  • VerfGH Bayern, 16.11.1990 - 57-VI-88
    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    a) Die mit der Verfassungsbeschwerde angegriffenen Fragen Nrn. 5 und 6 des Landtagsbeschlusses vom 24.2.1994 sind nicht offensichtlich sachwidrig und eindeutig unangemessen; sie verstoßen nicht gegen das Willkürverbot des Art. 118 1 BayVerf. (vgl. BayVerfGHE 43, 156 [162 f.]; 44, 18 [20]).
  • VerfGH Bayern, 06.08.1993 - 21-VI-92
    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    Auch hieraus ist aber nicht zwingend die Rechtsfolge abzuleiten, daß der Bf. nicht mehr berechtigt wäre, den Beschluß des Bayerischen Landtags zur Einsetzung des Untersuchungsausschusses gerichtlich überprüfen zu lassen, denn unter besonderen Umständen kann das Rechtsschutzinteresse trotz Beendigung der beanstandeten Maßnahme gegeben sein (vgl. BayVerfGHE 43, 187 [189]; 46, 254 [256]; Meder, Art. 120 Rdnr. 33 c m. w. Nachw.).
  • VerfGH Bayern, 12.05.1989 - 6-VII-87
    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    Ein Verstoß gegen die Menschenwürde (Art. 100 BayVerf.) liegt nicht vor, weil hier der Kern der menschlichen Persönlichkeit (vgl. BayVerfGHE 35, 10 [25]; 37, 119 [125]; 42, 72 [77f.]) nicht beeinträchtigt ist.
  • VerfGH Bayern, 11.12.1990 - 36-VI-90
    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    Auch hieraus ist aber nicht zwingend die Rechtsfolge abzuleiten, daß der Bf. nicht mehr berechtigt wäre, den Beschluß des Bayerischen Landtags zur Einsetzung des Untersuchungsausschusses gerichtlich überprüfen zu lassen, denn unter besonderen Umständen kann das Rechtsschutzinteresse trotz Beendigung der beanstandeten Maßnahme gegeben sein (vgl. BayVerfGHE 43, 187 [189]; 46, 254 [256]; Meder, Art. 120 Rdnr. 33 c m. w. Nachw.).
  • VerfGH Bayern, 01.03.1991 - 89-VI-89
    Auszug aus VerfGH Bayern, 31.03.1995 - 43-VI-94
    a) Die mit der Verfassungsbeschwerde angegriffenen Fragen Nrn. 5 und 6 des Landtagsbeschlusses vom 24.2.1994 sind nicht offensichtlich sachwidrig und eindeutig unangemessen; sie verstoßen nicht gegen das Willkürverbot des Art. 118 1 BayVerf. (vgl. BayVerfGHE 43, 156 [162 f.]; 44, 18 [20]).
  • VerfGH Bayern, 17.11.2014 - 70-VI-14

    Verfassungsbeschwerde gegen die Einsetzung eines parlamentarischen

    Nach mittlerweile wohl überwiegender Auffassung liegt daher in dem Rechtsschutzbegehren eines Privaten gegen die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses eine verfassungsrechtliche Streitigkeit, für die der Verwaltungsrechtsweg nicht eröffnet ist (SaarlOVG vom 17.7.2002 - 1 W 15/02 - juris Rn. 8 ff.; vom 3.8.2010 - 3 B 205/10 - juris Rn. 53 ff.; Prehn, NVwZ 2013, 1581 f.; Di Fabio, JZ 1995, 828; Kopp/Schenke, VwGO, 20. Aufl. 2014, § 40 Rn. 33; Sodan in Sodan/ Ziekow, VwGO, 4. Aufl. 2014, § 40 Rn. 231; Reimer in Posser/Wolff, VwGO, 2. Aufl. 2014, § 40 Rn. 135; Rennert in Eyermann, VwGO, 14. Aufl. 2014, § 40 Rn. 29; Schmidt-Aßmann in Maunz/Dürig, GG, Art. 19 Abs. 4 Rn. 91; Ehlers in Schoch/Schneider/Bier, VwGO, § 40 Rn. 186; Redeker/v. Oertzen, VwGO, 16. Aufl. 2014, § 40 Rn. 4; offengelassen VerfGH vom 31.3.1995 VerfGHE 48, 34/38; SaarlVerfGH vom 31.10.2002 NVwZ-RR 2003, 393; a. A. Huber in Meder/Brechmann, Die Verfassung des Freistaates Bayern, 5. Aufl. 2014, Art. 25 Rn. 7; Schweiger in Nawiasky/Schweiger/Knöpfle, Die Verfassung des Freistaates Bayern, Art. 25 Rn. 6 b; Schröder, Empfiehlt sich eine gesetzliche Neuordnung der Rechte und Pflichten parlamentarischer Untersuchungsausschüsse?, Gutachten E zum 57. Deutschen Juristentag, 1988, S. 34 f.; Glauben, a. a. O., § 8 Rn. 22 ff.; ders., DVBl 2006, 1263/1264 f.; Platter, Das parlamentarische Untersuchungsverfahren vor dem Verfassungsgericht, 2004, S. 134; Peters, Untersuchungsausschussrecht, 2012, Rn. 149).

    a) Beschlüsse des Landtags über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Art. 25 Abs. 1 BV) bewirken im Allgemeinen noch keinen Eingriff in verfassungsmäßige Rechte von Bürgern (VerfGHE 48, 34/36 m. w. N.).

    Es kann jedoch besondere Gestaltungen geben, in denen ausnahmsweise schon der Einsetzungsbeschluss die Rechtsposition von Bürgern unmittelbar berührt, z. B. wenn sich eine parlamentarische Untersuchung wegen eines möglichen Fehlverhaltens (sog. Missstandsenquete) ausdrücklich gegen bestimmte (Amts- oder Privat-)Personen richtet und damit in deren allgemeines Persönlichkeitsrecht oder in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung eingreift (VerfGH vom 19.4.1994 VerfGHE 47, 87/124; VerfGHE 48, 34/36).

    Im Interesse des Minderheitenschutzes wird der Landtag ein öffentliches Interesse zu bejahen haben, wenn keine triftigen Gegengründe vorliegen (vgl. VerfGHE 48, 34/38 f. m. w. N.).

  • VerfGH Saarland, 21.01.2020 - Lv 15/19

    Missbrauchsverdacht an Uniklinik: Erweiterung des Untersuchungsausschusses

    Solche Beschlüsse berühren jedenfalls dann den Rechtskreis von Bürgerinnen und Bürgern, wenn sie, wie hier, auch darauf abzielen, deren mögliches Fehlverhalten zum Gegenstand der parlamentarischen Kontrolle zu machen (BayVerfGH v. 17.11.2014 - Vf. 70-VI-14 - VerfGHE BY 67, 291; v. 31.03.1995 - Vf 43-VI-94 - NVwZ 1996, 1206).

    Die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses stellt deshalb prinzipiell eine parlamentsinterne Maßnahme dar, die Rechte privater Personen noch nicht tangiert (BayVerfGH v. 31.03.1995 - Vf. 43-VI/94 - NVwZ 1996, 1206; Hess StGH v. 09.02.1972, P.St. 665, juris Rn. 39; Glauben, NVwZ 2015, 1023, 1024; Brocker, NVwZ 2014, 1357 (1357 f); Glauben in Glauben/Brocker, Das Recht der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse in Bund und Ländern - Handbuch mit Kommentierung zum PUAG, 2. Aufl. 2016, Kap. 8 Rn. 18 m.w.N.; Platter, Das parlamentarische 12.

    Ein solcher Fall kann insbesondere gegeben sein, wenn eine parlamentarische Untersuchung wegen etwaigen Fehlverhaltens gegen eine oder mehrere bestimmte Personen gerichtet ist (sog. Missstandsenquête; vgl. bereits VerfGH des Saarlandes v. 31.10.2002, Lv 2/02, NVwZ-RR 2003, 393, juris Rn. 23: Verfassungsbeschwerde zulässig; BayVerfGH v. 17.11.2014, Vf. 70-VI-14, juris Rn. 41; BayVerfGH v. 31.03.1995, Vf. 43-VI/94, NVwZ 1996, 1206; BayVerfGH v. 19.04.1994, Vf. 71-Iva/93, NVwZ 1995, 681 (682 f.)).

    Grundrechten des betroffenen Privaten vorzunehmen (BayVerfGH v. 31.03.1995 - Vf. 43- VI/94 - NVwZ 1996, 1206; BayVerfGH v. 19.04.1994 - Vf. 71-IVa/93 - NVwZ 1995, 681 (682 f.); BadWürttStGH v. 13.08.1991 - GR 1/91 - NVwZ-RR 1992, 593 (596)).

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 20.04.2021 - VerfGH 177/20

    Teilweise erfolgreiches Organstreitverfahren wegen unvollständiger Zuleitung von

    bb) Nach überwiegend vertretenem, vom Verfassungsgerichtshof geteilten Verständnis dieser Ausnahmekategorie handelt es sich dabei um eine absolute Grenze der Weitergabe persönlicher Daten und damit des Aktenvorlagerechts insgesamt; absolut ist die Grenze, weil sie ungeachtet etwaiger Geheimschutzmaßnahmen greift (vgl. Georgii, in: Waldhoff/Gärditz, PUAG, 2015, § 29 Rn. 19; Glauben, in: Glauben/Brocker, Das Recht der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse in Bund und Ländern, 3. Aufl. 2016, Kapitel 17 Rn. 29; derselbe, in: Bonner Kommentar zum Grundgesetz, Art. 44 Rn. 108, Stand März 2013; VGH BW, Beschluss vom 7. August 2015 - 1 S 1239/15, juris, Rn. 53, 59; Peters, NVwZ 2020, 1550, 1555; ähnlich: VerfGH BY, Entscheidung vom 31. März 1995 - Vf. 43-VI-94, VerfGHE BY 48, 34 = juris, Rn. 24; BVerwG, Beschluss vom 2. September 2019 - 6 VR 2.19, NVwZ 2020, 151 = juris, Rn. 51; Klein, in: Maunz/Dürig, GG, Art. 44 Rn. 216, Stand Dezember 2015; Kluth, in: Schmidt-Bleibtreu/Klein/Hofmann/Henneke, GG, 14. Aufl. 2018, Art. 44 Rn. 32; anders wohl Gärditz, in: Waldhoff/Gärditz, PUAG, 2015, § 18 Rn. 37).
  • VerfGH Saarland, 27.05.2002 - Lv 2/02
    Daher steht die Rechtsprechung - bislang weithin einhellig - auf dem Standpunkt, dass für Streitigkeiten eines Bürgers mit einem Untersuchungsausschuss der Verwaltungsrechtsweg eröffnet ist (BayVerfGH DÖV 1992, 967; offen gelassen von BayVerfGH JZ 1995, 826, 827 unter lll 1 e; BVerwGE 79, 339, 340; inzident auch OVG des Saarlandes NVwZ 1987, 612; OVG Rheinland-Pfalz AS 20, 228 f.; Eyermann/Rennert, VwGO, § 40 Rdn. 27; Richter, Privatpersonen im parlamentarischen Untersuchungsausschuß,1 991, S. 125 ff.).
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