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   BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95   

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BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95 (https://dejure.org/1996,42)
BVerwG, Entscheidung vom 06.08.1996 - 9 C 172.95 (https://dejure.org/1996,42)
BVerwG, Entscheidung vom 06. August 1996 - 9 C 172.95 (https://dejure.org/1996,42)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Schutzlosigkeit des Asylsuchenden - Asylanspruch - Bürgerkrieg - Quasi-staatliche Gebietsgewalt - Politische Verfolgung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Asylrecht - Staatlichkeit der Verfolgung von in der "Republika Srpska" verfolgten Muslimen aus Bosnien-Herzegowina

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (2)

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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BVerwGE 101, 328
  • NVwZ 1997, 194
  • DVBl 1997, 182
 
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Wird zitiert von ... (205)Neu Zitiert selbst (18)

  • BVerfG, 10.07.1989 - 2 BvR 502/86

    Tamilen

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    Unter politischer Verfolgung im Sinne des Asylrechts ist grundsätzlich staatliche Verfolgung zu verstehen (stRspr, vgl. BVerfGE 80, 315 (333) mwN; BVerwGE 95, 42 (45) [BVerwG 18.01.1994 - 9 C 48/92]).

    Dem steht nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats und des Bundesverfassungsgerichts allerdings nicht entgegen, daß dem Staat als politischem Verfolger - in Erweiterung des Anwendungsbereichs der Asylrechtsgarantie - solche staatsähnlichen Organisationen gleichstehen, die den jeweiligen Staat verdrängt haben oder denen dieser das Feld überlassen hat und die ihn daher insoweit ersetzen (vgl. BVerfGE 80, 315 (334) unter Hinweis auf BVerwG Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 43).

  • BVerwG, 18.01.1994 - 9 C 48.92

    Ausländer - Politisch Verfolgter - Asylrecht - Bürgerkriegsgebiet

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    Unter politischer Verfolgung im Sinne des Asylrechts ist grundsätzlich staatliche Verfolgung zu verstehen (stRspr, vgl. BVerfGE 80, 315 (333) mwN; BVerwGE 95, 42 (45) [BVerwG 18.01.1994 - 9 C 48/92]).

    Diese Sichtweise begrenzt zugleich den Schutzbereich des Asylgrundrechts aus Art. 16 a Abs. 1 GG; sie gilt gleichermaßen für den asylrechtlichen Abschiebungsschutz nach § 51 AuslG und für den Begriff des Flüchtlings im Sinne der Art. 1 A und 33 des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (Genfer Konvention - GK - vgl. BVerwGE 95, 42).

  • BVerwG, 05.07.1994 - 9 C 158.94

    Asylrecht - Gruppenverfolgung - EntscheidungserheblicheTatsachenfeststellung -

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    Die tatsächlichen Feststellungen des Oberverwaltungsgerichts ergeben insbesondere die erforderliche Verfolgungsdichte, bei der die Regelvermutung eigener Verfolgung gerechtfertigt ist (vgl. BVerwGE 85, 139 (142) [BVerwG 15.05.1990 - 9 C 17/89]; 96, 200 (204) [BVerwG 05.07.1994 - 1 C 13/91]).

    Diese und weitere detaillierte tatsächliche Feststellungen des Oberverwaltungsgerichts ergeben zugleich, daß die "Republika Srpska" von Anfang an die Verfolgung der muslimischen Bevölkerungsgruppe im Sinne eines Verfolgungsprogramms betrieben hat (vgl. zu dem die "enge und dichte Streuung" der tatsächlich geführten Verfolgungsschläge ersetzenden "Verfolgungsprogramm" BVerwGE 96, 200 (207) [BVerwG 05.07.1994 - 9 C 158/94]).

  • OVG Niedersachsen, 10.06.1996 - 12 L 1726/96

    Gruppengerichtete Verfolgung; Sri Lanka; Tamilen; Verfolgungsmaßnahmen durch die

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    Das kann - auch bei einem sezessionistischen Bürgerkrieg (vgl. dazu zweifelnd in bezug auf Sri Linka OVG Lüneburg, Urteil vom 10. Juni 1996 - 12 L 1726/96 -) - dann der Fall sein, wenn sich eine staatsähnliche Herrschaftsmacht auf einem abgegrenzten Gebiet effektiv durchgesetzt und etabliert hat mit der Folge, daß die dort lebende Bevölkerung nunmehr einer neuen quasi-staatlichen Hoheitsgewalt unterworfen ist.

    Die Frage, ob der von politischer Verfolgung eines anderen Staates oder Quasi-Staates Bedrohte in seinem Heimatstaat Schutz findet, ist jedoch nach dem allgemeinen Prognosemaßstab zu beurteilen (so zutreffend auch OVG Lüneburg, Urteil vom 10. Juni 1996, a.a.O.).

  • BVerwG, 03.11.1992 - 9 C 21.92

    Ausländer - Vietnamesische Gastarbeiter - Prognosemaßstab im

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    Der erkennende Senat kann diese Tatsachen bei seiner Entscheidung berücksichtigen (vgl. Urteil vom 20. Oktober 1992 - BVerwG 9 C 77.91 - und vom 3. November 1992 - BVerwGE 9 C 21.92 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 157 und Nr. 158).
  • BVerwG, 20.10.1992 - 9 C 77.91

    Revision - Tatsachenbindung - Asylbewerber

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    Der erkennende Senat kann diese Tatsachen bei seiner Entscheidung berücksichtigen (vgl. Urteil vom 20. Oktober 1992 - BVerwG 9 C 77.91 - und vom 3. November 1992 - BVerwGE 9 C 21.92 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 157 und Nr. 158).
  • BVerwG, 28.05.1991 - 9 C 6.91

    Asylverfahren Asylversagung - Voraufenthalt - Ausschlußgrund - Fluchtalternative

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    Dies galt nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts bereits für Art. 16 Abs. 1 Satz 2 GG a. F. (vgl. Urteil vom 18. Oktober 1983 - BVerwG 9 C 158.80 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 14; BVerwGE 79, 347; 81, 164 [BVerwG 17.01.1989 - 1 C 46/86]; 88, 226) [BVerwG 28.05.1991 - 1 C 33/88].
  • BVerwG, 08.02.1983 - 9 C 218.81

    Asylrecht - Politische Verfolgung - Anlaß aus Vergangenheit

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    In dieser Eignung der Verfolgung zu einer indiziellen Aussage für eine künftige Verfolgung besteht in erster Linie der sachliche Zusammenhang zwischen Erst- und Zweitverfolgung, dessen Fehlen nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts den herabgestuften Maßstab unanwendbar macht (vgl. Urteil vom 27. April 1982 - BVerwG 9 C 308.81 - Buchholz 402.24 § 28 AsylVfG Nr. 37; Urteil vom 8. Februar 1983 - BVerwG 9 C 218.81 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 43).
  • BVerwG, 27.04.1982 - 9 C 308.81

    Antrag auf Anerkennung als Asylberechtigter - Voraussetzungen eines

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    In dieser Eignung der Verfolgung zu einer indiziellen Aussage für eine künftige Verfolgung besteht in erster Linie der sachliche Zusammenhang zwischen Erst- und Zweitverfolgung, dessen Fehlen nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts den herabgestuften Maßstab unanwendbar macht (vgl. Urteil vom 27. April 1982 - BVerwG 9 C 308.81 - Buchholz 402.24 § 28 AsylVfG Nr. 37; Urteil vom 8. Februar 1983 - BVerwG 9 C 218.81 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 43).
  • BVerwG, 18.10.1983 - 9 C 158.80

    Asylsuchender - Drittstaat - Politische Verfolgung - Asylberechtigter -

    Auszug aus BVerwG, 06.08.1996 - 9 C 172.95
    Dies galt nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts bereits für Art. 16 Abs. 1 Satz 2 GG a. F. (vgl. Urteil vom 18. Oktober 1983 - BVerwG 9 C 158.80 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 14; BVerwGE 79, 347; 81, 164 [BVerwG 17.01.1989 - 1 C 46/86]; 88, 226) [BVerwG 28.05.1991 - 1 C 33/88].
  • BVerwG, 17.01.1989 - 9 C 44.87

    Asylverfahren - Rechtsschutzinteresse - Leistungsklage - Verpflichtungsklage -

  • BVerwG, 30.04.1996 - 9 C 171.95

    Asylrecht: Asylberechtigung von Kurden aus der Türkei, Nachfluchtgrund einer

  • BVerwG, 21.06.1988 - 9 C 12.88

    Bewilligung von Prozesskostenhilfe

  • BVerwG, 15.05.1990 - 9 C 17.89

    Unmittelbare Gruppenverfolgung - Mittelbare Gruppenverfolgung - Flächendeckende

  • BVerwG, 07.11.1995 - 9 C 73.95

    Ein Ausländer, der auf dem Landweg nach Deutschland eingereist, ist, hat auch

  • BVerfG, 14.05.1996 - 2 BvR 1938/93

    Sichere Drittstaaten

  • BVerfG, 02.07.1980 - 1 BvR 147/80

    Wirtschaftsasyl

  • BVerwG, 05.07.1994 - 1 C 13.91

    Berufsfreiheit - Seelotsen

  • BVerwG, 20.02.2001 - 9 C 20.00

    Quasistaatliche Verfolgung in Afghanistan?

    Darüber hinaus gewähren das Ausländerrecht in §§ 32, 32 a, 33, 53, 54 und 55 AuslG sowie Art. 3 EMRK einen Schutz gegen Abschiebung (vgl. BVerfG a.a.O.; BVerwGE 99, 331; 101, 328, 340; 102, 249; 104, 260; 104, 265; 109, 1, 5f.; 109, 12, 17; vgl. auch Beschluss vom 23. Februar 2000 - BVerwG 9 B 65.00 - Buchholz 402.240 § 53 AuslG Nr. 30).

    Besteht es erst kurze Zeit, spricht dies - zumal in einem andauernden Bürgerkrieg - gegen eine "stabilisierte", zu politischer Verfolgung fähige Herrschaft (vgl. das Bosnien-Urteil vom 6. August 1996 - BVerwG 9 C 172.95 - BVerwGE 101, 328, 334 zu einer Zeitspanne von zwei Monaten).

    Kennzeichnend dafür ist vor allem die Erringung eines weitgehenden - auch für die Staaten typischen - tatsächlichen (Schutz- und) Gewaltmonopols im Innern, ohne das eine gemeinschaftsorientierte Friedensordnung nicht lebensfähig ist (vgl. etwa Urteil vom 6. August 1996 a.a.O. BVerwGE 101, 328, 331; Urteil vom 15. April 1997 - BVerwG 9 C 15.96 - BVerwGE 104, 254, 257 f.).

    Das setzt aber grundsätzlich voraus, dass dem Revisionsgericht eine abschließende Sachentscheidung ermöglicht wird und die Nichtberücksichtigung mit der Prozessökonomie in so hohem Maße unvereinbar wäre, dass ihr der Vorrang vor dem Grundsatz der Unbeachtlichkeit neuer Tatsachen im Revisionsverfahren eingeräumt werden darf (vgl. Urteil vom 20. Oktober 1992 - BVerwG 9 C 77.91 - BVerwGE 91, 104, 105 ff. m.w.N.; zu Asylverfahren ferner Urteil vom 30. März 1999 - BVerwG 9 C 23.98 - BVerwGE 109, 12, 21 f.; Urteil vom 6. August 1996 a.a.O. BVerwGE 101, 328, 340; Urteil vom 19. Januar 1993 - BVerwG 9 C 8.92 - InfAuslR 1993, 235; Urteil vom 28. Februar 1984 - BVerwG 9 C 981.81 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 19; vgl. auch Urteil vom 23. Februar 1993 - BVerwG 1 C 16.87 - Buchholz 310 § 121 VwGO Nr. 64 = NVwZ 1993, 781).

  • BVerwG, 04.11.1997 - 9 C 34.96

    Kein Asyl für Bürgerkriegsflüchtlinge aus Afghanistan

    »Zu den Anforderungen an staatsähnliche Organisationen (hier: in Afghanistan; Fortführung von BVerwGE 101, 328 und Urteil vom 15. April 1997 - BVerwG 9 C 15.96 - NVwZ, 1131 [zur Veröffentlichung in der Entscheidungssammlung bestimmt]).«.

    Ein Asylanspruch nach Art. 16 a GG und ein Anspruch auf Abschiebungsschutz nach § 51 Abs. 1 AuslG bestehen nur, wenn der Ausländer von politischer, d.h. staatlicher oder quasistaatlicher Verfolgung bedroht ist (vgl. zuletzt die Urteile vom 6. August 1996 - BVerwG 9 C 172.95 - BVerwGE 101, 328 und vom 15. April 1997 - BVerwG 9 C 15.96 - InfAuslR 1997, 379, zur Veröffentlichung in der Entscheidungssammlung vorgesehen).

    Die tatsächliche Grundlage einer derartigen Annahme wäre nämlich - wie mit den Beteiligten in der Revisionsverhandlung erörtert - jedenfalls nach dem Erlaß des Berufungsurteils mit der Eroberung Kabuls durch die Taliban Ende September 1996 entfallen (zur Berücksichtigung derartiger allgemeinkundiger Tatsachen vgl. zuletzt das Urteil vom 6. August 1996 - BVerwG 9 C 172.95 - a.a.O. S. 340 m.w.N.).

    Insoweit stimmt das Berufungsurteil nicht mit den bundesrechtlichen Anforderungen an staatsähnliche Organisationen überein, wie sie der Senat zuletzt - zeitlich nach der hier angegriffenen Entscheidung und deshalb vom Berufungsgericht noch nicht berücksichtigt - in den bereits zitierten Urteilen vom 6. August 1996 - BVerwG 9 C 172.95 - und vom 15. April 1997 - BVerwG 9 C 15.96 - a.a.O. näher bestimmt und umschrieben hat.

    Damit ist nur zu rechnen, wenn die Bürgerkriegsparteien nicht mehr unter Einsatz militärischer Mittel mit der Absicht, den Gegner zu vernichten, und mit Aussicht auf Erfolg um die Macht im ganzen Bürgerkriegsgebiet kämpfen, die Fronten also über längere Zeit hinweg stabil sind und allenfalls in Randbereichen noch gekämpft wird, im übrigen aber eine dauerhafte nichtmilitärische Lösung zu erwarten ist (vgl. hierzu etwa die Ausführungen zum Bürgerkrieg in Bosnien im Urteil des Senats vom 6. August 1996 - BVerwG 9 C 172.95 - aaO).

  • BVerwG, 18.12.2019 - 1 C 2.19

    EuGH soll Fragen zum Familienflüchtlingsschutz bei unterschiedlicher

    In diesem Sinne sind auch Art. 2 Buchst. d und n RL 2011/95/EU sowie § 3 Abs. 1 AsylG auszulegen: Nur wer schutzlos ist, weil er keinen wirksamen Schutz durch ein Herkunftsland im Sinne des Art. 2 Buchst. n RL 2011/95/EU genießt, ist danach Flüchtling im Sinne von Art. 2 Buchst. d RL 2011/95/EU (vgl. BVerwG, Urteile vom 18. Oktober 1983 - 9 C 158.80 - Buchholz 402.25 § 1 AsylVfG Nr. 14 S. 36 f., vom 17. Januar 1989 - 9 C 44.87 - BVerwGE 81, 164 , vom 28. Mai 1991 - 9 C 6.91 - BVerwGE 88, 226 und vom 6. August 1996 - 9 C 172.95 - BVerwGE 101, 328 ).
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