Rechtsprechung
SG Mainz, 17.11.2015 - S 14 AS 956/14 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- openjur.de
- Justiz Rheinland-Pfalz
§ 5 Abs 3 S 1 SGB 2, § 12a S 1 SGB 2, § 12a S 2 Nr 1 SGB 2, UnbilligkeitsV, § 33 Abs 1 SGB 10
Grundsicherung für Arbeitsuchende - vorrangige Leistungen - Aufforderung zur Beantragung der vorzeitigen Altersrente - Unbestimmtheit des Schreibens des Grundsicherungsträgers - Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Unzulässigkeit einer an einen Bürger auf Stellung eines Antrags auf Altersrente gerichteten Bitte mangels Verwaltungsaktsqualität
- ra.de
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- NZS 2016, 196
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (4)
- BSG, 19.08.2015 - B 14 AS 1/15 R
Grundsicherung für Arbeitsuchende - Rechtmäßigkeit der Aufforderung zur …
Auszug aus SG Mainz, 17.11.2015 - S 14 AS 956/14
Bei dem Schreiben vom 6. August 2014 handelt es sich auch um einen Verwaltungsakt im Sinne des § 31 Satz 1 Zehntes Buch Sozialgesetzbuch (SGB X) (vgl. Bundessozialgericht, Beschluss vom 16.12.2011 - B 14 AS 138/11 B, juris Rn 5; BSG, Urteil vom 19. August 2015 - B 14 AS 1/15 R).Die Unbilligkeit kann sich auf dieser Stufe nur aus aus anderen Gesetzesnormen (z.B. § 65 Abs. 4 Satz 3 SGB II iVm § 428 Abs. 2 Satz 1 Halbsatz 2 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch) oder aus § 13 Abs. 2 SGB II i.V.m. der Unbilligkeitsverordnung ergeben (vgl. BSG, Urteil vom 19. August 2015 - B 14 AS 1/15 R).
Die Ermessensgesichtspunkte beider Stufen müssen im Aufforderungsbescheid i.S des § 35 Abs. 1 Satz 3 SGB X erkennbar sein (BSG, Urteil vom 19. August 2015 - B 14 AS 1/15 R, juris Rn. 27).
Dabei lässt auch das Bundessozialgericht Gründe zu, die nicht in der Unbilligkeitsverordnung wurzeln (BSG, Urteil vom 19. August 2015 - B 14 AS 1/15 R, juris Rn. 24 u. 26).
Soweit sich Umstände für solche Härten nicht aufdrängen, ist es am Leistungsberechtigten, atypische Umstände seines Einzelfalles vorzubringen, die der Leistungsträger zu erwägen hat (BSG, Urteil vom 19. August 2015 - B 14 AS 1/15 R, juris Rn. 29).
- BSG, 14.07.1994 - 7 RAr 104/93
Bewilligungsbescheid - Verfahrensmangel - Heilung - Erstattungsansprüche
Auszug aus SG Mainz, 17.11.2015 - S 14 AS 956/14
Dies ist jedenfalls dann zu verneinen, wenn im Ausgangsbescheid nicht alle zugrunde gelegten Tatsachen und rechtlichen Wertungen enthalten waren (vgl. schon BSG v. 14.07.1994 - 7 RAr 104/93; v. 12.12.2001). - BSG, 16.12.2011 - B 14 AS 138/11 B
Sozialgerichtliches Verfahren - Nichtzulassungsbeschwerde - grundsätzliche …
Auszug aus SG Mainz, 17.11.2015 - S 14 AS 956/14
Bei dem Schreiben vom 6. August 2014 handelt es sich auch um einen Verwaltungsakt im Sinne des § 31 Satz 1 Zehntes Buch Sozialgesetzbuch (SGB X) (vgl. Bundessozialgericht, Beschluss vom 16.12.2011 - B 14 AS 138/11 B, juris Rn 5; BSG, Urteil vom 19. August 2015 - B 14 AS 1/15 R). - BSG, 29.11.2012 - B 14 AS 6/12 R
Sozialrechtliches Verwaltungsverfahren - Aufhebung von Verwaltungsakten - …
Auszug aus SG Mainz, 17.11.2015 - S 14 AS 956/14
Allerdings lässt die Rechtsprechung zu, dass dies durch den nachfolgenden Widerspruchsbescheid oder einen Änderungsbescheid noch ex nunc möglich sein kann (BSG v. 29.11.2012 - B 14 AS 6/12 R - juris Rn. 28).
- LSG Bayern, 21.11.2016 - L 11 AS 721/16
Aufforderung zur Rentenantragstellung
Das SG Mainz (S 14 AS 956/14) habe in einem zumindest bezüglich des Wortlauts des Bescheids vergleichbaren Fall entschieden, dass dieser rechtswidrig sei.Zwar ist der ASt zuzugeben, dass im Bescheid vom 15.06.2016 zunächst lediglich die "Bitte" formuliert ist, sie möge einen Rentenantrag stellen (vgl. hierzu auch das von der ASt zitierte Urteil des SG Mainz vom 17.11.2015 - S 14 AS 956/14 - juris).