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BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84 |
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- Wolters Kluwer
Höhe eines Pachtzinses nach dem Kleingartenpreisrecht - Verfassungsmäßigkeit des § 1 KlgPachtO (Kleingartenpachtordnung) - Auslegung der Höchstpreisfestsetzung als Voraussetzung für den Anspruch des Verpächters - Verbindlichkeit einer Preisfestsetzung der Behörde - ...
Wird zitiert von ... (4) Neu Zitiert selbst (13)
- BVerfG, 12.06.1979 - 1 BvL 19/76
Kleingarten
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Unter diesen Umständen entfiele schon nach dem Inhalt des § 1 Abs. 1 KlgPachtO eine Bindung an eine Höchstpreisfestsetzung durch die Verwaltungsbehörde, so daß es auf die von der Revision erörterte weitere Frage, ob diese Vorschrift ihrerseits im Einklang mit den Bestimmungen des Grundgesetzes steht (vgl. dazu BVerfGE 52, 1, 39 f) [BVerfG 12.06.1979 - 1 BvL 19/76], nicht mehr ankäme.Eine Vorlage an das Bundesverfassungsgericht ist bei von der Verwaltung erlassenen Rechtsverordnungen nicht erforderlich (vgl. BVerfGE 1, 283, 292; 52, 1, 16; st. Rspr.;… Stern in Bonner Kommentar zum GG, Zweitbearbeitung Art. 100 Rdn. 63;… Hesse, Grundzüge des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland 14. Aufl. Rdn. 684).
Von Bedeutung kann etwa das Verhältnis des Ertragswerts (vgl. BVerfGE 52, 1, 39) [BVerfG 12.06.1979 - 1 BvL 19/76] zum Verkehrswert des Kleingartenpachtlandes sowie der festgesetzten Pachthöchstpreise von Kleingartenland zu den Pachtpreisen im gewerblichen Gartenbau sein.
- BAG, 29.01.1969 - 4 AZR 211/68
Akkordansatz - Akkordvergütung - Akkordlohn
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Auf eine solche vertragliche Regelung ist deshalb nicht § 315 BGB (Bestimmung der Leistung durch einen der Vertragsschließenden), sondern § 317 BGB entsprechend anzuwenden (vgl. BAGE 21, 305, 310; s. auch BAG AP Nr. 2 zu § 319 BGB mit Anm. Herschel;… Staudinger/Mayer-Maly, BGB 12. Aufl. § 315 Rdn. 26).Sollte sich in der erneuten mündlichen Verhandlung herausstellen, daß die Pachtpreisverordnung gegen Art. 14 GG verstößt und eine von den Vertragsparteien in § 3 Satz 1 des Pachtvertrags vorausgesetzte Vereinbarung über die Höhe des Pachtpreises weder vorliegt noch ohne Verzögerung getroffen werden kann, wird das Berufungsgericht in entsprechender Anwendung des § 319 Abs. 1 Satz 2, 2. Halbsatz BGB (vgl. BAGE 21, 305, 311) den vom Beklagten zu zahlenden Pachtzins durch Urteil zu bestimmen haben.
- BGH, 19.06.1970 - V ZR 151/67
Ausübung von Vorkaufsrechten durch Gemeinde - Zustandekommen eines wirksamen …
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Das Revisionsgericht darf jedoch nachprüfen, ob durch das Landesrecht das Grundgesetz und damit Bundesrecht verletzt wird (vgl. BGHZ 13, 378, 382; Senatsurt. v. 19. Juni 1970 - V ZR 151/67, WM 1970, 933, 934).
- BGH, 03.10.1952 - V ZR 137/51
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Diese Höchstpreisfestsetzung ist nicht Voraussetzung für den Anspruch des Verpächters, sondern begrenzt ihn nur nach oben (vgl. Senatsurt. v. 3. Oktober 1952 - V ZR 137/51, RdL 1953, 12, 13 zu § 2 des Gesetzes zur Ergänzung der Kleingartenpachtordnung vom 26. Juni 1935 (RGBl I 809)). - BGH, 25.09.1975 - VII ZR 179/73
Auslegung eines Vertrages durch das Revisionsgericht
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
§ 3 Satz 1 des Pachtvertrags, den der Senat selbst auslegen kann, weil das Berufungsgericht eine Auslegung unterlassen hat und weitere Feststellungen nicht in Betracht kommen (vgl. BGHZ 65, 107, 112) [BGH 25.09.1975 - VII ZR 179/73], enthält keine Vereinbarung eines Pachtzinses in bestimmter Höhe. - BGH, 30.01.1957 - V ZR 84/56
Rechtsmittel
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Dem steht es im Ergebnis gleich, wenn eine Preisfestsetzung der Behörde nichtig und aus diesem Grunde rechtlich unverbindlich ist; auch unter diesen Umständen sind von der Verwaltungsbehörde festgesetzte bindende Höchstpreise nicht vorhanden (vgl. Senatsurt. v. 30. Januar 1957 - V ZR 84/56, RdL 1957, 130, 133; s. auch Urt. des Senats v. 8. Juni 1973 - V ZR 178/71, WM 1973, 1272, 1273 f = LM KleingartenO Nr. 5). - BGH, 04.06.1954 - V ZR 10/54
Preisstop bei Enteignungsentschädigung
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Das Revisionsgericht darf jedoch nachprüfen, ob durch das Landesrecht das Grundgesetz und damit Bundesrecht verletzt wird (vgl. BGHZ 13, 378, 382; Senatsurt. v. 19. Juni 1970 - V ZR 151/67, WM 1970, 933, 934). - BGH, 27.06.1957 - II ZR 15/56
Rechtsnatur der Verwirkung
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Treuwidrig wäre die jetzige erneute Forderung des im Pachtvertrag vereinbarten Zuschlags grundsätzlich nur dann, wenn sich der Beklagte auch tatsächlich darauf eingerichtet hätte, daß die Klägerinnen den Anspruch nicht mehr geltend machen wollten, und ihm gerade deshalb die verspätete Inanspruchnahme nicht mehr zugemutet werden könnte (vgl. BGHZ 25, 47, 52;… BGH Urt. v. 29. Februar 1984 - VIII ZR 310/82, NJW 1984, 1684 = WM 1984, 818, 819). - BGH, 19.12.1978 - VI ZR 43/77
Nachprüfung von Krankenhauspflegesätzen
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Im Rahmen ihrer gesetzlichen Zuständigkeit für bindende Entscheidungen kann eine Verwaltungsbehörde aber nicht Dritter im Sinne des § 317 BGB sein (BGHZ 73, 114, 116; Senatsurt. v. 26. April 1961 - V ZR 183/59, LM Nr. 8 zu § 317 BGB;… MünchKomm/Söllner, BGB 2. Aufl. § 317 Rdn. 8). - BGH, 08.06.1973 - V ZR 178/71
Anforderungen an den Anspruch auf Pachtzins - Grundsätze der Auslegung eines …
Auszug aus BGH, 06.12.1985 - V ZR 277/84
Dem steht es im Ergebnis gleich, wenn eine Preisfestsetzung der Behörde nichtig und aus diesem Grunde rechtlich unverbindlich ist; auch unter diesen Umständen sind von der Verwaltungsbehörde festgesetzte bindende Höchstpreise nicht vorhanden (vgl. Senatsurt. v. 30. Januar 1957 - V ZR 84/56, RdL 1957, 130, 133; s. auch Urt. des Senats v. 8. Juni 1973 - V ZR 178/71, WM 1973, 1272, 1273 f = LM KleingartenO Nr. 5). - BVerfG, 20.05.1952 - 1 BvL 3/51
Ladenschlußgesetze
- BGH, 29.02.1984 - VIII ZR 310/82
Verwirkung von Nebenkostenansprüchen
- BGH, 26.04.1961 - V ZR 183/59
Rechtsmittel
- BGH, 05.07.1991 - V ZR 117/90
Rechtsfolgen der Nichtigkeit der amtlichen Festsetzung der Höchstpacht
Auf die Revision der Klägerinnen hat der Senat die Entscheidung durch Urteil vom 6. Dezember 1985 (V ZR 277/84) aufgehoben und die Sache zurückverwiesen.1. Im Unterschied zu der dem Senatsurteil vom 6. Dezember 1985 (V ZR 277/84) zugrundeliegenden Vertragsgestaltung kann offenbleiben, ob die Hamburgische Verordnung über Pachtpreise für Kleingärten i.d.F. vom 18. Februar 1969 für die Zeit ab 1. Juli 1977 verfassungswidrig ist.
Die Frage, ob die Hamburger Pachtpreisverordnung vom 18. Februar 1969 für die hier maßgebliche Zeit ab 1. Juli 1977 verfassungswidrig ist, hängt daher nicht ausschließlich von dem Verhältnis des nach den Preisbestimmungen zulässigen Entgelts zum Verkehrswert des Grundstückes ab, sondern muß, wie der Senat in seinem Urteil vom 6. Dezember 1985 (V ZR 277/84) ausgeführt hat, auch nach dem Verhältnis der festgesetzten Pachthöchstpreise zu den Pachtpreisen im gewerblichen Gartenbau beurteilt werden.
- OLG München, 18.02.1994 - 21 U 5772/90 In Anlehnung an die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 6.12.1985 (V ZR 277/84, Anlage zu Bl. 164 d. A.) sei der Pachtzins nach den Grundsätzen über das Fehlen oder den Wegfall der Geschäftsgrundlage anzupassen (Bl. 177 d. A.).
Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 6.12.1985 (-V ZR 277/84 - Anlage zu Bl. 164 d. A.) betrifft einen anderen, nicht vergleichbaren Sachverhalt.
- BGH, 12.11.1998 - III ZR 87/98
Anpassung des Pachtzinses für ein Kleingartengelände
Auf die Revision der Klägerinnen hat der V. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs die Entscheidung durch Urteil vom 6. Dezember 1985 (V ZR 277/84) aufgehoben und die Sache zurückverwiesen. - OLG München, 17.05.1991 - 21 U 5772/90 Unabhängig davon greife im Hinblick auf das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 06.12.1985 (AZ: V ZR 277/84) ein Bestimmungsrecht des Gerichts in entsprechender Anwendung des § 319 Abs. 1 Satz 2 BGB ein.