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   BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74   

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https://dejure.org/1975,180
BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74 (https://dejure.org/1975,180)
BFH, Entscheidung vom 25.11.1975 - VIII R 116/74 (https://dejure.org/1975,180)
BFH, Entscheidung vom 25. November 1975 - VIII R 116/74 (https://dejure.org/1975,180)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Begründung einer freiberuflichen Tätigkeit - Gewerbliche Tätigkeit - Betrieb eines Untersuchungsinstituts - Bestimmung durch Mitarbeit des Steuerpflichtigen - Fachliche Überprüfung der Arbeitsleistungen

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    EStG § 18; GewStG § 2 Abs. 1

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Papierfundstellen

  • BFHE 117, 247
  • BStBl II 1976, 155
 
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Wird zitiert von ... (40)Neu Zitiert selbst (14)

  • BFH, 29.07.1965 - IV 61/65 U

    Wechsel vom Freiberufler zum Gerwerbetreibenden auf Grund der hohen Anzahl

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    a) Wie sich aus dem Wortlaut des Gesetzes ergibt, kommt der eigenverantwortlichen Tätigkeit als Voraussetzung der Zuordnung der Einkünfte zu denjenigen aus freiberuflicher Tätigkeit eine gegenüber der leitenden Tätigkeit selbständige und ergänzende Bedeutung zu (vgl. BFH-Urteile vom 29. Juli 1965 IV 61/65 U, BFHE 83, 154, BStBl III 1965, 557; vom 11. September 1968 I R 173/66, BFHE 93, 468, BStBl II 1968, 820).

    Eine darüber hinausgehende Mitarbeit eines Steuerpflichtigen ist nur dann eigenverantwortlich, wenn die persönliche Teilnahme an der praktischen Arbeit in ausreichendem Umfang gewährleistet ist (BFH-Urteil I R 173/66), wenn -- wie es die Rechtsprechung bildhaft ausgedrückt hat (vgl. BFH-Urteile vom 25. Oktober 1963 IV 373/60 U, BFHE 77, 750, BStBl III 1963, 595; IV 61/65 U, I R 173/66) -- die Tätigkeit der Mitarbeiter den "Stempel der Persönlichkeit" des Steuerpflichtigen trägt.

    Maßgeblich ist die steuerrechtliche Beurteilung (vgl. z. B. Schick, Die freien Berufe im Steuerrecht, 1973, S. 59; BFH-Entscheidung IV 61/65 U zur Auslegung des Begriffes Eigenverantwortlichkeit im Steuerberatungsgesetz).

  • BFH, 13.12.1973 - I R 138/71

    Zur Abgrenzung zwischen gewerblicher und freiberuflicher Tätigkeit bei privaten

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    Gegenstand der eigenverantwortlichen Einflußnahme des Steuerpflichtigen ist das einzelne, von ihm in Auftrag genommene Werk oder die einzelne Dienstleistung, für deren ordnungsgemäße Ausführung gegenüber dem Auftraggeber er nicht nur die bürgerlich-rechtliche, sondern vor allem auch die fachliche Verantwortung trägt (vgl. außer den genannten Entscheidungen auch BFH-Urteile vom 4. Oktober 1966 I 249/63, BFHE 86, 802, BStBl III 1966, 685; vom 5. Dezember 1968 IV R 125/66, BFHE 94, 344, BStBl II 1969, 165; vom 6. November 1969 IV R 127/68, BFHE 97, 508, BStBl II 1970, 214; zuletzt vom 13. Dezember 1973 I R 138/71, BFHE 111, 105, BStBl II 1974, 213).

    Wird die Grenze zwischen der freiberuflichen und der gewerblichen Tätigkeit durch die Mitarbeit am einzelnen Auftrag bestimmt, dann ist sie von der -- im Einzelfall festzustellenden -- Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen abhängig (in diesem Sinne wohl auch BFH-Entscheidungen IV R 127/68, I R 138/71).

    Er muß die Arbeit (mit)leisten, die den Kern dieser Tätigkeit ausmacht (vgl. BFH-Entscheidung IV R 127/68), die die Leistung prägt (vgl. BFH-Entscheidung IV R 125/66) oder charakterisiert (vgl. BFH-Entscheidung I R 138/71).

  • BFH, 06.11.1969 - IV R 127/68

    Wiedereinsetzung in vorigen Stand - Revisionsgericht - Jahresfrist - Leiter einer

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    Gegenstand der eigenverantwortlichen Einflußnahme des Steuerpflichtigen ist das einzelne, von ihm in Auftrag genommene Werk oder die einzelne Dienstleistung, für deren ordnungsgemäße Ausführung gegenüber dem Auftraggeber er nicht nur die bürgerlich-rechtliche, sondern vor allem auch die fachliche Verantwortung trägt (vgl. außer den genannten Entscheidungen auch BFH-Urteile vom 4. Oktober 1966 I 249/63, BFHE 86, 802, BStBl III 1966, 685; vom 5. Dezember 1968 IV R 125/66, BFHE 94, 344, BStBl II 1969, 165; vom 6. November 1969 IV R 127/68, BFHE 97, 508, BStBl II 1970, 214; zuletzt vom 13. Dezember 1973 I R 138/71, BFHE 111, 105, BStBl II 1974, 213).

    Wird die Grenze zwischen der freiberuflichen und der gewerblichen Tätigkeit durch die Mitarbeit am einzelnen Auftrag bestimmt, dann ist sie von der -- im Einzelfall festzustellenden -- Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen abhängig (in diesem Sinne wohl auch BFH-Entscheidungen IV R 127/68, I R 138/71).

    Er muß die Arbeit (mit)leisten, die den Kern dieser Tätigkeit ausmacht (vgl. BFH-Entscheidung IV R 127/68), die die Leistung prägt (vgl. BFH-Entscheidung IV R 125/66) oder charakterisiert (vgl. BFH-Entscheidung I R 138/71).

  • BFH, 11.09.1968 - I R 173/66

    Selbständige Tätigkeit - Eigenverantwortliche Tätigkeit - Gewerbliche Tätigkeit -

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    a) Wie sich aus dem Wortlaut des Gesetzes ergibt, kommt der eigenverantwortlichen Tätigkeit als Voraussetzung der Zuordnung der Einkünfte zu denjenigen aus freiberuflicher Tätigkeit eine gegenüber der leitenden Tätigkeit selbständige und ergänzende Bedeutung zu (vgl. BFH-Urteile vom 29. Juli 1965 IV 61/65 U, BFHE 83, 154, BStBl III 1965, 557; vom 11. September 1968 I R 173/66, BFHE 93, 468, BStBl II 1968, 820).

    Eine darüber hinausgehende Mitarbeit eines Steuerpflichtigen ist nur dann eigenverantwortlich, wenn die persönliche Teilnahme an der praktischen Arbeit in ausreichendem Umfang gewährleistet ist (BFH-Urteil I R 173/66), wenn -- wie es die Rechtsprechung bildhaft ausgedrückt hat (vgl. BFH-Urteile vom 25. Oktober 1963 IV 373/60 U, BFHE 77, 750, BStBl III 1963, 595; IV 61/65 U, I R 173/66) -- die Tätigkeit der Mitarbeiter den "Stempel der Persönlichkeit" des Steuerpflichtigen trägt.

  • BFH, 05.12.1968 - IV R 125/66

    Eigenverantwortliche Tätigkeit des Leiters einer privaten Schule mit mehreren

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    Gegenstand der eigenverantwortlichen Einflußnahme des Steuerpflichtigen ist das einzelne, von ihm in Auftrag genommene Werk oder die einzelne Dienstleistung, für deren ordnungsgemäße Ausführung gegenüber dem Auftraggeber er nicht nur die bürgerlich-rechtliche, sondern vor allem auch die fachliche Verantwortung trägt (vgl. außer den genannten Entscheidungen auch BFH-Urteile vom 4. Oktober 1966 I 249/63, BFHE 86, 802, BStBl III 1966, 685; vom 5. Dezember 1968 IV R 125/66, BFHE 94, 344, BStBl II 1969, 165; vom 6. November 1969 IV R 127/68, BFHE 97, 508, BStBl II 1970, 214; zuletzt vom 13. Dezember 1973 I R 138/71, BFHE 111, 105, BStBl II 1974, 213).

    Er muß die Arbeit (mit)leisten, die den Kern dieser Tätigkeit ausmacht (vgl. BFH-Entscheidung IV R 127/68), die die Leistung prägt (vgl. BFH-Entscheidung IV R 125/66) oder charakterisiert (vgl. BFH-Entscheidung I R 138/71).

  • BFH, 29.01.1970 - IV R 78/66

    Freie Erfinder - Einkommensteuerliche Behandlung - Einordnung der Einkünfte -

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    Eine einheitliche Erfassung ist jedoch stets dann geboten, wenn sich Tätigkeiten gegenseitig bedingen und derart miteinander verflochten sind, daß der gesamte Betrieb nach der Verkehrsauffassung als einheitlicher anzusehen ist (vgl. z. B. BFH-Urteile vom 29. Januar 1970 IV R 78/66, BFHE 98, 176, BStBl II 1970, 319; vom 25. April 1974 VIII R 229/71, BFHE 112, 499, BStBl II 1974, 553, beide mit weiteren Nachweisen).
  • BFH, 04.10.1966 - I 249/63
    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    Gegenstand der eigenverantwortlichen Einflußnahme des Steuerpflichtigen ist das einzelne, von ihm in Auftrag genommene Werk oder die einzelne Dienstleistung, für deren ordnungsgemäße Ausführung gegenüber dem Auftraggeber er nicht nur die bürgerlich-rechtliche, sondern vor allem auch die fachliche Verantwortung trägt (vgl. außer den genannten Entscheidungen auch BFH-Urteile vom 4. Oktober 1966 I 249/63, BFHE 86, 802, BStBl III 1966, 685; vom 5. Dezember 1968 IV R 125/66, BFHE 94, 344, BStBl II 1969, 165; vom 6. November 1969 IV R 127/68, BFHE 97, 508, BStBl II 1970, 214; zuletzt vom 13. Dezember 1973 I R 138/71, BFHE 111, 105, BStBl II 1974, 213).
  • BFH, 14.11.1968 - V 191/65

    Berichtigung einer Umsatzsteuerveranlagung wegen neuer Tatsachen

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    Welche Fallgruppen hier in Betracht kommen, ist in dem Urteil des BFH vom 14. November 1968 V 191/65 (BFHE 94, 168, BStBl II 1969, 120) im einzelnen näher dargestellt.
  • BFH, 15.12.1966 - V 181/63

    Umsatzsteuerzahlungen wegen Verpachtung von Stadtreklame und wegen der

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    Insbesondere rechtfertigt die Tatsache, daß der Steuerpflichtige in den Vorjahren entsprechend den Vorschlägen des Betriebsprüfers in seinen Betriebsprüfungsberichten nicht zur Gewerbesteuer veranlagt worden ist, nicht, daß das FA bei der Veranlagung des Streitjahres ebenso hätte verfahren müssen (vgl. z. B. BFH-Urteil vom 15. Dezember 1966 V 181/63, BFHE 87, 469, BStBl III 1967, 212, mit weiteren Nachweisen).
  • BFH, 25.10.1963 - IV 373/60 U

    Der Begriff der "leitenden" bzw. "eigenverantwortlichen" Tätigkeit -

    Auszug aus BFH, 25.11.1975 - VIII R 116/74
    Eine darüber hinausgehende Mitarbeit eines Steuerpflichtigen ist nur dann eigenverantwortlich, wenn die persönliche Teilnahme an der praktischen Arbeit in ausreichendem Umfang gewährleistet ist (BFH-Urteil I R 173/66), wenn -- wie es die Rechtsprechung bildhaft ausgedrückt hat (vgl. BFH-Urteile vom 25. Oktober 1963 IV 373/60 U, BFHE 77, 750, BStBl III 1963, 595; IV 61/65 U, I R 173/66) -- die Tätigkeit der Mitarbeiter den "Stempel der Persönlichkeit" des Steuerpflichtigen trägt.
  • BFH, 07.03.1974 - IV R 196/72

    Abgrenzung gewerblicher von freiberuflicher (künstlerischer) Tätigkeit bei

  • BFH, 25.04.1974 - VIII R 229/71

    Unterhaltung eines Kindererholungsheims als Gewerbebetrieb

  • BFH, 01.08.1957 - IV 163/56
  • BVerwG, 09.11.1972 - II CB 30.72

    Verstoß gegen den Grundsatz auf Gewährung rechtlichen Gehörs - Antrag auf

  • BFH, 07.10.1987 - X B 54/87

    Grundsätzliche Bedeutung einer Rechtsfrage - Arzt - Laboratoriumsmedizin -

    Dies hindere nach dem Grundsatzurteil des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 25. November 1975 VIII R 116/74 (BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155) die Annahme einer freiberuflichen Tätigkeit.

    Demgegenüber erfordere das angefochtene Urteil, daß unabhängig von dem Anteil der Befunde im Normalbereich der Praxisinhaber in dem vom Urteil in BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155 geforderten Umfang mitwirke.

    Mit diesen Tatbestandsmerkmalen hat sich die Rechtsprechung in einer Vielzahl von Entscheidungen für die unterschiedlichsten freien Berufe befaßt (BFH-Urteile in BFHE 77, 750, BStBl III 1963, 595; vom 29. Juli 1965 IV 61/65 U, BFHE 83, 154, BStBl III 1965, 557; vom 11. September 1968 I R 173/66, BFHE 93, 468, BStBl II 1968, 820; vom 5. Dezember 1968 IV R 125/66, BFHE 94, 344, BStBl II 1969, 165; vom 24. Juli 1969 IV R 92/67, BFHE 97, 159, BStBl II 1970, 86; vom 6. November 1969 IV R 127/68, BFHE 97, 508, BStBl II 1970, 214; in BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155; vom 11. Mai 1976 VIII R 111/71, BFHE 119, 253, BStBl II 1976, 641; vom 16. November 1978 IV R 191/74, BFHE 126, 220, BStBl II 1979, 246; vom 2. Dezember 1980 VIII R 32/75, BFHE 132, 77, BStBl II 1981, 170, und in BFHE 136, 86, BStBl II 1982, 589).

    Sie hat dabei insbesondere dargelegt, daß nach dem Gesetzeswortlaut dem Tatbestandsmerkmal "eigenverantwortlich" gegenüber dem Tatbestandsmerkmal "leitend" eine selbständige und ergänzende Bedeutung zukommt (vgl. Urteile in BFHE 93, 468, BStBl II 1968, 820; in BFHE 117, 247, 250, BStBl II 1976, 155, mit Nachweisen).

    Gegenstand der eigenverantwortlichen Einflußnahme des Steuerpflichtigen ist das einzelne, von ihm in Auftrag genommene Werk oder die einzelne Dienstleistung, zu deren ordnungsgemäßer Ausführung er vor allem die fachliche Verantwortung trägt (Urteil in BFHE 117, 247, 250, BStBl II 1976, 155, mit Nachweisen).

    Die fehlende Mitarbeit am einzelnen Auftrag muß auf Ausnahmen - Vertretungsfälle (§ 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 4 EStG) und Routinearbeiten - beschränkt bleiben (Urteil in BFHE 117, 247, 250, BStBl II 1976, 155).

    Die Grenze zum Gewerbebetrieb ist deshalb bereits dann überschritten, wenn der Steuerpflichtige sich nur noch um besonders wichtige oder besonders schwierige Aufträge selbst kümmert, die einfachen oder wenigen bedeutsamen aber ganz seinen Mitarbeitern überläßt (Urteile in BFHE 117, 247, 251, BStBl II 1976, 155).

    e) Der BFH hat ferner zu Recht entschieden, daß die Auslegung nach dem Wortlaut durch die Zielsetzung des Gesetzes gestützt wird, die selbständige persönliche Arbeit steuerlich zu begünstigen (Urteil in BFHE 117, 247, 250, BStBl II 1976, 155, mit Nachweisen).

    Das Urteil in BFHE 117, 247, 252, BStBl II 1976, 155 hat daher entschieden, daß die Befundauswertung zum Kernbereich der ärztlichen Tätigkeit gehört.

  • BFH, 01.02.1990 - IV R 140/88

    Umfang der Praxis eines Arztes für Laboratoriumsmedizin kann Freiberuflichkeit in

    Es ist vielmehr offenkundig, daß das FG von den im BFH-Urteil vom 25. November 1975 VIII R 116/74 (BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155) niedergelegten Rechtsgrundsätzen entweder bewußt abgewichen ist oder sich zumindest im Zweifel war, ob es von ihnen abweichen würde.

    a) Das FG ist unter Berufung auf das BFH-Urteil in BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155 davon ausgegangen, daß eigenverantwortlich die Tätigkeit eines Steuerpflichtigen dann sei, wenn er über seine leitende Tätigkeit hinaus persönlich an der praktischen Arbeit in ausreichendem Umfang teilnehme.

    Für den Laborarzt hat die Rechtsprechung daraus gefolgert, daß er, um eigenverantwortlich tätig zu sein, jeden eingegangenen Untersuchungsauftrag nach Inhalt und Fragestellung zur Kenntnis nehmen, die Bearbeitung durch die zuständigen Abteilungen sowie die Auswahl und Anwendung der Untersuchungsmethode kontrollieren und die Plausibilität des Ergebnisses (Befunderhebung und Befundauswertung) nachprüfen muß (BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155).

    b) Das BFH-Urteil in BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155 hat es für offenbar unmöglich gehalten, daß ein einzelner Praxisinhaber 325 Aufträge am Tag mit der notwendigen Sorgfalt bearbeiten kann.

    Außerdem wird geltend gemacht, daß aufgrund des technischen und wissenschaftlichen Fortschritts ein einziger Arzt für Laboratoriumsmedizin in den Jahren nach 1970 erheblich mehr Untersuchungsaufträge inhaltlich zur Kenntnis nehmen und die Untersuchungsbefunde auswerten konnte, als dies im Jahre 1967 (Jahr des dem Urteil in BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155 zugrunde liegenden Falles) möglich gewesen sei (Römermann, Betriebsberater - BB - 1979, 419).

    Seine Arbeit an jedem einzelnen Auftrag besteht vielmehr in der geistigen Erfassung (Kenntnisnahme) und der abschließenden Auswertung des Befundes (BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155; BFHE 151, 147, BStBl II 1988, 17; BFHE 153, 414, BStBl II 1988, 782).

    Auch insoweit hält der Senat an der in BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155 getroffenen Entscheidung fest.

  • BFH, 21.03.1995 - XI R 85/93

    Zur Abgrenzung zwischen freiberuflicher und gewerblicher Tätigkeit bei einem Arzt

    Wie den Formulierungen "als Ausübung eines freien Berufs" in § 1 Abs. 1 GewStDV bzw. § 15 Abs. 2 Satz 1 EStG und "Berufstätigkeit der Ärzte ..." in § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 EStG zu entnehmen ist, kommt es für die Abgrenzung zwischen gewerblichen und freiberuflichen Einkünften nicht schlechthin auf Aus- und Vorbildung sowie Berufsbezeichnung des Steuerpflichtigen, sondern auf die Art der von ihm ausgeübten Tätigkeit an (vgl. z. B. BFH-Urteil vom 25. November 1975 VIII R 116/76, BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155).

    Selbst eine besonders intensive leitende Tätigkeit, zu der u. a. die Organisation des Sach- und Personalbereichs, Arbeitsplanung, Arbeitsverteilung, Aufsicht über Mitarbeiter und deren Anleitung, stichprobenweise Überprüfung der Ergebnisse gehören, vermag allerdings die eigenverantwortliche Tätigkeit nicht zu ersetzen (vgl. BFH-Beschluß in BFHE 151, 147, BStBl II 1988, 17; BFH-Urteil in BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155).

    Die Ausführung jedes einzelnen Auftrags muß vielmehr ihm selbst und nicht den qualifizierten Mitarbeitern, den Hilfskräften, den technischen Hilfsmitteln oder dem Unternehmen als Ganzem zuzurechnen sein (vgl. BFH-Urteil in BFHE 117, 247, BStBl II 1976, 155).

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