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   BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82   

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BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82 (https://dejure.org/1984,464)
BGH, Entscheidung vom 25.01.1984 - VIII ZR 227/82 (https://dejure.org/1984,464)
BGH, Entscheidung vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82 (https://dejure.org/1984,464)
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Volltextveröffentlichungen (5)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    GmbH & Co. KG - Kommanditist - CiC - Unerlaubte Handlung - Konkurs - Kreditunwürdigkeit

Papierfundstellen

  • NJW 1984, 2284
  • ZIP 1984, 439
  • MDR 1984, 929
  • VersR 1984, 463
  • WM 1984, 475
  • BB 1984, 1571
 
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Wird zitiert von ... (19)Neu Zitiert selbst (17)

  • BGH, 27.10.1982 - VIII ZR 187/81

    Persönliche Inanspruchnahme eines Alleingesellschafters einer GmbH; Verletzung

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    b) Aus Verschulden bei Vertragsabschluß kann nicht nur der Vertragspartner selbst, sondern auch ein für ihn auftretender Vertreter oder Beauftragter haften, wenn er wirtschaftlich in besonderem Maße an dem Abschluß interessiert ist und aus dem Geschäft eigenen Nutzen erstrebt oder besonderes persönliches Vertrauen in Anspruch genommen hat (Senatsurteile vom 23. Februar 1983 = BGHZ 87, 27 und vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = NJW 1983, 676 mit Anm. Ulmer S. 1575 = WM 1982, 1322, jeweils m.w.N.).

    In der bisherigen Rechtsprechung ist sie vor allem dann bejaht worden, wenn bereits längere Zeit Vertragsbeziehungen bestanden hatten und Geschäfte ordnungsgemäß abgewickelt waren oder wenn der Geschäftspartner Anlaß hatte, aus persönlichen Gründen auf die Ordnungsmäßigkeit der Abwicklung zu vertrauen (vgl. die Senatsurteile vom 23. Februar 1983 und vom 27. Oktober 1982 aaO.).

    Das gilt z.B. hinsichtlich rechtlicher, der Vertragsdurchführung entgegenstehender Hindernisse (Senatsurteile vom 19. Dezember 1962 - VIII ZR 216/61 = LM BGB § 276 Fa Nr. 14 = WM 1963, 160 f.), aber auch in Fällen, in denen die Durchführbarkeit des Vertrages infolge der schlechten Vermögenslage des einen Teils von vornherein schwer gefährdet ist (Senatsurteil vom 5. April 1967 - VIII ZR 82/64 = LM BGB § 276 Fa Nr. 21 = WM 1967, 481; BGHZ 56, 81 ff.), insbesondere bei Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit (Senatsurteil vom 27. Oktober 1982 aaO., unter II 2 d).

    Selbst wenn der Betrugstatbestand nicht in allen Tatbestandsvoraussetzungen erfüllt sein sollte, käme eine Haftung bei fahrlässig unterlassenem Hinweis auf die Vermögenslage in Betracht (Senatsurteil vom 27. Oktober 1982 aaO., unter II 2 c).

  • BGH, 05.04.1971 - VII ZR 163/69

    Verschulden bei Vertragsverhandlungen

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    Ausreichend ist, daß der Verhandelnde besonderen Einfluß in der vertretenen Firma ausübt, dem Vertragspartner als diejenige Person gegenübertritt, von dessen Entscheidung nach den gegebenen Umständen der Abschluß des Geschäfts maßgeblich abhängt und von dessen Verhalten die Entschließung des anderen Teils entscheidend beeinflußt wird (vgl. BGHZ 56, 81, 85, 86 72, 382, 384, 385).

    Vielmehr setzt die Haftung des Vertreters eine engere Beziehung zu dem mit dem Vertragsabschluß verfolgten Ziel voraus (BGHZ 56, 81, 84).

    Das gilt z.B. hinsichtlich rechtlicher, der Vertragsdurchführung entgegenstehender Hindernisse (Senatsurteile vom 19. Dezember 1962 - VIII ZR 216/61 = LM BGB § 276 Fa Nr. 14 = WM 1963, 160 f.), aber auch in Fällen, in denen die Durchführbarkeit des Vertrages infolge der schlechten Vermögenslage des einen Teils von vornherein schwer gefährdet ist (Senatsurteil vom 5. April 1967 - VIII ZR 82/64 = LM BGB § 276 Fa Nr. 21 = WM 1967, 481; BGHZ 56, 81 ff.), insbesondere bei Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit (Senatsurteil vom 27. Oktober 1982 aaO., unter II 2 d).

  • BGH, 27.09.1976 - II ZR 162/75

    Kapitalersetzende Gesellschafterleistungen bei GmbH & Co. KG

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    Die Rechtsprechung hat allerdings - worauf die Revision zutreffend hinweist - den Kommanditisten einer GmbH & Co. unter unmittelbarer bzw. analoger Anwendung der §§ 30, 31 GmbHG für verpflichtet gehalten, unter bestimmten unter unmittelbarer bzw. analoger Anwendung der §§ 30, 31 GmbHG für verpflichtet gehalten, unter bestimmten Voraussetzungen sogenannte "kapitalersetzende" Leistungen, zu denen auch die Übernahme einer Bürgschaft gehören kann, zu erstatten, wenn sie an den Gesellschafter zurückgewährt worden sind (BGHZ 60, 324, 328, 329; 67, 171, 174; 76, 326, 329, 336; 81, 252, 255).

    Die aus der Besonderheit der Rechtslage bei der GmbH stammende Verpflichtung, der Gesellschaft unter gewissen Umständen auch freiwillige zusätzliche Leistungen zu erhalten, kann auf den Gläubigeranspruch nicht übertragen werden, weil andernfalls das Haftungssystem der Kommanditgesellschaft weitgehend beseitigt würde (BGHZ 60, 324, 327, 328; vgl. auch BGHZ 67, 171, 175 f.).

  • BGH, 23.02.1983 - VIII ZR 325/81

    Verjährung der Ansprüche aus Verschulden bei Vertragsverhandlungen

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    b) Aus Verschulden bei Vertragsabschluß kann nicht nur der Vertragspartner selbst, sondern auch ein für ihn auftretender Vertreter oder Beauftragter haften, wenn er wirtschaftlich in besonderem Maße an dem Abschluß interessiert ist und aus dem Geschäft eigenen Nutzen erstrebt oder besonderes persönliches Vertrauen in Anspruch genommen hat (Senatsurteile vom 23. Februar 1983 = BGHZ 87, 27 und vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = NJW 1983, 676 mit Anm. Ulmer S. 1575 = WM 1982, 1322, jeweils m.w.N.).

    Davon ist die Rechtsprechung in solchen Fällen ausgegangen, in denen der Vertreter alleiniger Geschäftsführer und Allein- oder Mehrheitsgesellschafter einer GmbH war (Senatsurteile vom 27. Oktober 1982 und vom 23. Februar 1983 aaO.), weil hier praktisch Identität zwischen der Gesellschaft und dem Gesellschafter besteht.

  • BGH, 14.05.1974 - VI ZR 8/73

    Ansehen einer Person als Verrichtungsgehilfe; Anwendbarkeit des § 831 Abs. 2

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    Zwar trifft die Haftung für eine unerlaubte Handlung, die ein Vertreter oder sonstiger Beauftragter in Ausführung der Geschäfte eines anderen gegenüber einem Dritten begeht, grundsätzlich den Geschäftsherrn (BGH, Urteil vom 14. Mai 1974 - VI ZR 8/73 = NJW 1974, 1371, 1372) .

    Jedoch haftet daneben auch der unmittelbare Schädiger für sein eigenes Verschulden (BGH, Urteile vom 14. Mai 1974 aaO., S. 1372; vom 30. November 1978 - II ZR 204/76 = LM GmbHG § 13 Nr. 11 = NJW 1979, 2104).

  • BGH, 29.03.1973 - II ZR 25/70

    Haftung für überhöhte Entnahmen in der GmbH & Co. KG

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    Die Rechtsprechung hat allerdings - worauf die Revision zutreffend hinweist - den Kommanditisten einer GmbH & Co. unter unmittelbarer bzw. analoger Anwendung der §§ 30, 31 GmbHG für verpflichtet gehalten, unter bestimmten unter unmittelbarer bzw. analoger Anwendung der §§ 30, 31 GmbHG für verpflichtet gehalten, unter bestimmten Voraussetzungen sogenannte "kapitalersetzende" Leistungen, zu denen auch die Übernahme einer Bürgschaft gehören kann, zu erstatten, wenn sie an den Gesellschafter zurückgewährt worden sind (BGHZ 60, 324, 328, 329; 67, 171, 174; 76, 326, 329, 336; 81, 252, 255).

    Die aus der Besonderheit der Rechtslage bei der GmbH stammende Verpflichtung, der Gesellschaft unter gewissen Umständen auch freiwillige zusätzliche Leistungen zu erhalten, kann auf den Gläubigeranspruch nicht übertragen werden, weil andernfalls das Haftungssystem der Kommanditgesellschaft weitgehend beseitigt würde (BGHZ 60, 324, 327, 328; vgl. auch BGHZ 67, 171, 175 f.).

  • BGH, 18.03.1974 - II ZR 167/72

    Wirkung des Vertreterhandelns bei Verstoß gegen den Offenkundigkeitsgrundsatz;

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    In Ausnahmefällen hat die Rechtsprechung jedoch auch eine persönliche Haftung der für eine GmbH & Co. KG handelnden Geschäftsführer der Komplementär-GmbH angenommen, weil sie verantwortlich dafür waren, daß entgegen den analog anzuwendenden Bestimmungen des § 4 GmbHG und des § 4 AktG ein die Gesellschaftsform der GmbH Co. KG klarstellender Zusatz nicht geführt wurde (BGHZ 71, 354, 356: vgl. auch BGHZ 62, 216, 222, 228) .
  • BGH, 05.04.1967 - VIII ZR 82/64

    Haftung eines Vertreters für ein Verschulden bei Vertragsschluss - Handlungen des

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    Das gilt z.B. hinsichtlich rechtlicher, der Vertragsdurchführung entgegenstehender Hindernisse (Senatsurteile vom 19. Dezember 1962 - VIII ZR 216/61 = LM BGB § 276 Fa Nr. 14 = WM 1963, 160 f.), aber auch in Fällen, in denen die Durchführbarkeit des Vertrages infolge der schlechten Vermögenslage des einen Teils von vornherein schwer gefährdet ist (Senatsurteil vom 5. April 1967 - VIII ZR 82/64 = LM BGB § 276 Fa Nr. 21 = WM 1967, 481; BGHZ 56, 81 ff.), insbesondere bei Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit (Senatsurteil vom 27. Oktober 1982 aaO., unter II 2 d).
  • BGH, 29.10.1959 - VIII ZR 125/58

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    Eine solche Täuschung war zugleich arglistig und verpflichtete die Beklagten zum Schadensersatz wegen sittenwidriger Schädigung (Senatsurteile vom 29. Oktober 1959 - VIII ZR 125/58 = NJW 1960, 237; vom 15. Januar 1969 - VIII ZR 239/66 = WM 1969, 496, 498; MünchKomm/Kramer, BGB , 123 Rdn. 7; BGB -RGRK/Krüger-Nieland, 12. Aufl. § 123 Rdn. 6).
  • BGH, 30.11.1978 - II ZR 204/76

    Haftung der Gesellschafter und Geschäftsführer einer Komplementär-Gesellschaft

    Auszug aus BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82
    Jedoch haftet daneben auch der unmittelbare Schädiger für sein eigenes Verschulden (BGH, Urteile vom 14. Mai 1974 aaO., S. 1372; vom 30. November 1978 - II ZR 204/76 = LM GmbHG § 13 Nr. 11 = NJW 1979, 2104).
  • BGH, 04.10.1962 - III ZR 129/61

    Streupflicht der Gemeinde bei Glatteis

  • BGH, 15.01.1969 - VIII ZR 239/66
  • BGH, 24.03.1980 - II ZR 213/77

    Kapitalersetzende Gesellschafterleistungen in der GmbH & Co. KG

  • BGH, 08.05.1978 - II ZR 97/77

    Publizität des Handelsregisters; persönliche Haftung der GmbH-Geschäftsführer

  • BGH, 13.07.1981 - II ZR 256/79

    Gesellschafterbürgschaft und Kaufpreisstundung als Kapitalersatz

  • BGH, 19.12.1962 - VIII ZR 216/61

    Offenbarungspflicht des Vermieters oder Verpächters über den Miet- oder

  • BGH, 15.06.1954 - 1 StR 526/53

    Rechtsmittel

  • BGH, 06.06.1994 - II ZR 292/91

    Haftung des GmbH-Geschäftsführers wegen Verschulden bei Vertragsschluß; Aufgabe

    Um derartige Umstände soll es sich handeln, wenn der Gesellschafter-Geschäftsführer der Gesellschaft zusätzlich zu seiner Kapitalbeteiligung zur Absicherung von Gesellschaftsverbindlichkeiten persönliche Bürgschaften oder dingliche Sicherheiten zur Verfügung stellt (BGH, Urt. v. 23. Oktober 1985 a.a.O. S. 30, v. 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86, WM 1987, 1431, 1432 und v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, ZIP 1988, 505, 507; für den Kommanditisten einer GmbH & Co. KG bereits Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, ZIP 1984, 439, 441 f.), ferner, wenn seine Tätigkeit auf die Beseitigung von Schäden abzielt, für die er anderenfalls von der Gesellschaft in Anspruch genommen werden könnte (Urt. v. 23. Oktober 1985 a.a.O. S. 30 und v. 8. Oktober 1987 a.a.O. S. 1432), und schließlich, wenn er bei Abschluß des Vertrages die Absicht hat, die vom Vertragspartner zu erbringende vertragliche Leistung nicht ordnungsgemäß an die Gesellschaft weiterzuleiten, sondern sie zürn eigenen Nutzen dafür geeigneten Zwecken zuzuführen {Urt. v. 23. Oktober 1985 a.a.O. S. 30).
  • BGH, 01.07.1991 - II ZR 180/90

    GmbH-Geschäftsführer - Vertragsverhandlungen - Pflichtverletzung - Schlechte

    Denn die Beteiligung des Geschäftsführers und Gesellschafters einer GmbH an der von ihm vertretenen Gesellschaft reicht allein nicht aus, um seine Haftung aus Verhandlungsverschulden wegen unmittelbaren wirtschaftlichen Eigeninteresses zu begründen (BGH, Urt. v. 4. Mai 1981 - II ZR 193/80, aaO; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, WM 1984, 475, 477; Urt. v. 23. Oktober 1985 - VIII ZR 210/84, aaO unter Klarstellung der sich auf geschäftsführende Allein- oder Mehrheitsgesellschafter beziehenden Rechtsprechung, vgl. BGHZ 87, 27 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81] und Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; vgl. auch Urt. v. 3. Oktober 1989 - XI ZR 157/88, aaO).

    Die Frage nach den Voraussetzungen, unter denen gegenüber dem Vertragspartner eine Pflicht zur Offenbarung der wirtschaftlichen Verhältnisse einer GmbH anzunehmen ist, wird unterschiedlich beantwortet (vgl. dazu u.a. BGHZ 87, 27, 34 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; BGH, Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO; Ulmer in Hachenburg, GmbHG 7. Aufl. § 64 Rdn. 66; ders. NJW 1983, 1577, 1578 f.; K. Schmidt, Gesellschaftsrecht, § 36 II 5 c, S. 817; Lutter/Hommelhoff, GmbHG 13. Aufl. § 43 Rdn. 27; Baumbach/Hueck/Schulze-Osterloh, GmbHG 15. Aufl. § 64 Rdn. 34).

    Der VIII. Zivilsenat geht in diesen Entscheidungen ersichtlich nur deswegen von einer dem Geschäftsführer persönlich obliegenden Offenbarungspflicht aus, weil einmal bereits aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen ein persönliches Vertrauensverhältnis gegeben war (BGHZ 87, 27, 33 f. [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; vgl. dazu Ulmer, NJW 1983, 1577, 1579; Medicus, aaO S. 736; Steininger, aaO S. 93 f.) und zum anderen eine wirtschaftliches Eigeninteresse vorlag (Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; Urt. vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO).

    Soweit diese Ansicht auf die bereits genannten Entscheidungen des VIII. Zivilsenates des Bundesgerichtshofes (BGHZ 87, 27 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; BGH, Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO und Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO) gestützt wird, wird sie davon, wie bereits im einzelnen ausgeführt, nicht getragen.

    a) Eine Verpflichtung zur Offenbarung der Vermögenslage bei Verhandlungen über Abschluß oder Fortführung von Verträgen besteht dann, wenn dem Vertragspartner unbekannte Umstände vorliegen, die ihm nach Treu und Glauben bekannt sein müssen, weil sein Verhalten bei den Vertragsverhandlungen und die von ihm zu treffenden Entscheidungen davon wesentlich beeinflußt werden (BGH, Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO).

    Sie ist für den Fall angenommen worden, daß der Verhandelnde weiß oder wissen muß, daß er zur Erfüllung der begründeten Verbindlichkeiten z.B. bei Zahlungsunfähigkeit nicht in der Lage ist (BGHZ 87, 27, 34 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; BGH, Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO).

    Ist der Vertragspartner wie vorliegend eine GmbH, also eine Kapitalgesellschaft, wird es als ausreichend angesehen, wenn die Durchführbarkeit des Vertrages bei Vorleistungspflicht des Vertragspartners durch Überschuldung der Gesellschaft von vornherein schwerwiegend gefährdet ist (BGH, Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO; Lutter/Hommelhoff, aaO § 43 Rdn. 27; Scholz/U.H. Schneider, GmbH, 7. Aufl., § 43 Rdn. 227; K. Schmidt, aaO S. 817).

    Verletzt er diese Pflicht, kann seine Haftung wegen sittenwidriger Schädigung gemäß § 826 BGB in Betracht kommen (vgl. u.a. BGHZ 56, 73, 77 f.; BGH, Urt. v. 27. September 1965 - VII ZR 210/63, BB 1966, 53; Urt. v. 14. Mai 1974 - VI ZR 8/73, NJW 1974, 371, 372; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; RGRK-Steffen, 12. Aufl. § 826 Rdn. 46, 48; Soergel/Hönn, 11. Aufl., § 826 Rdn. 80, 116; Erman/Schiemann, 8. Aufl. § 826 Rdn. 17).

  • BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86

    Umfang des Schadensersatzanspruchs wegen Verhandlungsverschulden

    Soweit das Berufungsgericht eine persönliche Haftung des Beklagten als des maßgeblichen Gesellschafters und Alleingeschäftsführers der GmbH aus Verhandlungsverschulden bejaht, befindet es sich in Übereinstimmung mit der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats (zuletzt BGHZ 87, 27 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; Urteile vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = WM 1982, 1322; vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82 = WM 1984, 475 und vom 23. Oktober 1985 - VIII ZR 210/84 = WM 1985, 1526).

    Entgegen der Auffassung des Beklagten hat es hiermit nicht die in den Senatsurteilen vom 23. Oktober 1985 (aaO unter II 1 d) und 25. Januar 1984 (VIII ZR 227/82 = WM 1984, 775 unter V 1 b, dort für die KG) aufgestellten Grundsätze für eine Eigenhaftung des Gesellschafters/Geschäftsführers verkannt.

    Bei erkennbarer Überschuldung der GmbH ist der erkennende Senat wegen der dann gegebenen besonderen Gefährdung der Vertragsdurchführung von einer Offenbarungspflicht des für die GmbH handelnden Gesellschafters/Geschäftsführers beim Abschluß von Verträgen ausgegangen, die auf Lieferung von Waren auf Kredit gerichtet sind (Senatsurteile vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = WM 1982, 1322 unter II 2 d und vom 25. Januar 1984 aaO).

    Die Verhandlungsführung ist zwar ein für die Eigenhaftung eines Gesellschafters/Geschäftsführers einer GmbH maßgeblicher Gesichtspunkt (Senatsurteil vom 25. Januar 1984 aaO; BGH Urteil vom 9. Oktober 1986 - II ZR 241/85 = WM 1987, 77 unter II 1 b).

  • BGH, 23.10.1985 - VIII ZR 210/84

    Eigenhaftung des Vertreters für Verschulden bei Vertragsverhandlungen;

    b) Sowohl der erkennende Senat (Urteile vom 19. Dezember 1962 - VIII ZR 216/61 = WM 1963, 160, 161; vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = WM 1982, 1322 f. und BGHZ 87, 27, 32 f.; für die KG vgl. Urteil vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82 = WM 1984, 475, 477) als auch andere Senate den Bundesgerichtshofs (Urteile vom 3. November 1976 - I ZR 156/74 = WM 1977, 73, 75 f.; vom 5. Juli 1977 - VI ZR 268/75 = VersR 1978, 59, 60; vom 4. Mai 1981 - II ZR 193/80 = WM 1981, 1021, 1022; vgl. auch BAG, AP GmbHG § 13 Nr. 1) haben diesen Grundsatz - je nach Sachlage mit unterschiedlichem Ergebnis - auch in Fällen angewendet, in denen es um die Vertreterhaftung von (Allein-) Gesellschaftern und/oder (Allein-) Geschäftsführern einer GmbH ging.

    1981 aaO., WM 1981, 876, 877; vom 14. November 1983 aaO., WM 1984, 127, 128; vom 17. Mai 1984 aaO., = WM 1984, 960, 961) oder das ganz allgemeine Interesse, das jeder Gesellschafter an den Geschäften "seiner" GmbH hat (Senatsurteil vom 25. Januar 1984 aaO., WM 1984, 475 unter V 1 b), - reicht allerdings für die Begründung seiner Eigenhaftung nicht aus.

    Erforderlich ist vielmehr eine so enge Beziehung zum Gegenstand der Vertragsverhandlungen, daß der Vertreter als eine Art "procurator in rem suam" (RGZ 120, 249, 253) wirtschaftlich gleichsam in eigener Sache beteiligt ist (BGHZ 56, 81, 83 f.; Senatsurteil vom 25. Januar 1984 aaO.).

    Das besondere wirtschaftliche Eigeninteresse des Vertreters am Zustandekommen des vermittelten Vertrages braucht sich nämlich nicht auf die Beteiligung an der vertretenen Gesellschaft zu beschränken, sondern kann darüber hinausgehen, so z.B. wenn der Gesellschafter aufgrund von ihm übernommener unbeschränkter selbstschuldnerischer Bürgschaften für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haftet (vgl. für die KG, Senatsurteil vom 25. Januar 1984 aaO., WM 1984, 475 unter V 1 b) oder wenn die Tätigkeit des Vertreters auf die Beseitigung von Schäden abzielt, für die er andernfalls vom Vertretenen in Anspruch genommen werden könnte (BGH, Urteil vom 27. Juni 1963 - VII ZR 7/62 = NJW 1963, 2166 unter C II 1 a).

  • BGH, 12.03.1996 - VI ZR 90/95

    Persönliche Haftung des GmbH-Geschäftsführers

    Dieser Grundsatz schließt indessen eine daneben bestehende eigene Haftung des Geschäftsführers nicht aus, wenn er persönlich den Schaden durch eine unerlaubte Handlung herbeigeführt hat (Senatsurteile BGHZ 109, 297, 302; vom 14. Mai 1974 - VI ZR 8/73 - NJW 1974, 1371, 1372; vom 29. September 1987 - VI ZR 300/86 - NJW 1988, 1782 und vom 11. Juli 1995 - VI ZR 409/94 - VersR 1995, 1205; vgl. auch BGHZ 56, 73, 77 sowie BGH, Urteil vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82 - NJW 1984, 2284, 2285).
  • BGH, 09.10.1991 - VIII ZR 19/91

    Keine Anspruchminderung wegen grober Fahrlässigkeit bei vorsätzlich

    Eine solche Täuschung verpflichtet stets zum Schadensersatz wegen sittenwidriger Schädigung (BGH, Urteil vom 21. Juni 1974 - V ZR 15/73, NJW 1974, 1505 unter I; Senatsurteil vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, ZIP 1984, 439 unter IV 3 m.w.Nachw.; Soergel/Hönn, BGB, 11. Aufl.,. Rdnrn. 109, 110; Staudinger/Schäfer, BGB, 12. Aufl., Rdnr. 8; MünchKomm/Mertens, BGB, 2. Aufl., Rdnr. 117, je zu § 826).
  • BGH, 17.06.1991 - II ZR 171/90

    Eigenhaftung des Vertreters; Verschulden bei der Anbahnung von

    Erforderlich ist vielmehr eine so enge Beziehung zum Vertragsgegenstand, daß der Verhandelnde gleichsam in eigener Sache tätig wird, daß er als wirtschaftlicher Herr des Geschäfts anzusehen ist (BGHZ 56, 81, 84; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, NJW 1984, 2284, 2286; Urt. v. 17. Oktober 1989 - XI ZR 173/88, LM § 164 BGB Nr. 65).
  • BGH, 30.10.1987 - V ZR 144/86

    Zusicherung von Steuervorteilen

    Daneben würden jedoch die Beklagten zu 3 und 4 als unmittelbare Schädiger für die von ihnen begangene unerlaubte Handlung persönlich haften (BGH Urt. v. 25. Januar 1984, VIII ZR 227/82, NJW 1984, 2284, 2285 m.w.N.).
  • BGH, 01.03.1993 - II ZR 292/91

    Zur Haftung des GmbH-Geschäftsführers wegen Konkursverschleppung

    Um derartige Umstände soll es sich handeln, wenn der Gesellschafter-Geschäftsführer der Gesellschaft zusätzlich zu seiner Kapitalbeteiligung zur Absicherung von Gesellschaftsverbindlichkeiten persönliche Bürgschaften oder dingliche Sicherheiten zur Verfügung stellt (BGH, Urt. v. 23. Oktober 1985 aaO S. 30, v. 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86, WM 1987, 1431, 1432 und v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, ZIP 1988, 505, 507; für den Kommanditisten einer GmbH & Co. KG bereits Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, ZIP 1984, 439, 441 f.), ferner, wenn seine Tätigkeit auf die Beseitigung von Schäden abzielt, für die er anderenfalls von der Gesellschaft in Anspruch genommen werden könnte (Urt. v. 23. Oktober 1985 aaO S. 30 und v. 8. Oktober 1987 aaO S. 1432), und schließlich, wenn er bei Abschluß des Vertrages die Absicht hat, die vom Vertragspartner zu erbringende vertragliche Leistung nicht ordnungsgemäß an die Gesellschaft weiterzuleiten, sondern sie zum eigenen Nutzen dafür geeigneten Zwecken zuzuführen (Urt. v. 23. Oktober 1985 aaO S. 30).
  • BGH, 16.04.1986 - VIII ZB 26/85

    Berufung gegen zweites Versäumnisurteil

    Hinsichtlich der nach dem Vorbringen des Klägers bereits bei Vertragsschluß gegebenen Zahlungsunfähigkeit der Gründer hätten diese ihn aufklären müssen (vgl. zuletzt Senatsurteil vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/84 = WM 1984, 475, 476 unter IV).
  • BGH, 07.11.1994 - II ZR 138/92

    Persönliche Haftung des GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführer wegen

  • OLG Hamm, 08.12.1992 - 7 U 37/92
  • OLG Nürnberg, 21.03.2001 - 4 U 3965/00

    Verkehrsunfall - Schadensersatzpflicht gegenüber Dienstherrn des Geschädigten -

  • OLG Düsseldorf, 18.04.1997 - 22 U 226/96

    Berücksichtigung eines kapitalersetzenden Darlehens im Überschuldungsstatus der

  • OLG Koblenz, 18.04.1991 - 5 U 1698/90

    Wann haftet ein Architekt als "Sachwalter"?

  • OLG München, 21.04.1994 - 29 U 3177/93

    Begriff des qualifizierten faktischen GmbH-Konzerns - Mißbräuchliche Ausübung der

  • OLG München, 17.05.1991 - 21 U 4529/90
  • LG Stuttgart, 25.10.2019 - 19 O 54/19

    Dieselskandal: Anspruch auf Zahlung eines Minderungsbetrages nach Erwerb eines

  • OLG Koblenz, 11.01.1989 - 1 U 1654/87

    Haftung des Geschäftsführer einer GmbH & CO. KG für eigenes Verschulden;

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