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   BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86   

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https://dejure.org/1988,267
BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86 (https://dejure.org/1988,267)
BGH, Entscheidung vom 02.03.1988 - VIII ZR 380/86 (https://dejure.org/1988,267)
BGH, Entscheidung vom 02. März 1988 - VIII ZR 380/86 (https://dejure.org/1988,267)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Schadensersatzanspruch aus Verschulden bei Vertragsschluss - Schuldhaftes Unterlassen der Aufklärung über die Überschuldung der GmbH - Umfang der persönlichen Haftung eines Gesellschafters

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB §§ 249 ff., § 252 S. 2, § 276
    Umfang des Schadensersatzanspruchs wegen Verhandlungsverschulden

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Evers OK-Vertriebsrecht(Abodienst) (Leitsatz)

    Gewohnheitsrechtliche Erfüllungshaftung des VU, c.i.c, Verschulden bei Vertragsschluss, positive Forderungsverletzung, Aufklärungsverschulden, Erfüllungsinteresse

Papierfundstellen

  • NJW 1988, 2234
  • NJW-RR 1988, 1182 (Ls.)
  • ZIP 1988, 505
  • MDR 1988, 668
  • WM 1988, 781
  • BB 1988, 929
  • DB 1988, 1060
 
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Wird zitiert von ... (41)Neu Zitiert selbst (21)

  • BGH, 23.10.1985 - VIII ZR 210/84

    Eigenhaftung des Vertreters für Verschulden bei Vertragsverhandlungen;

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Soweit das Berufungsgericht eine persönliche Haftung des Beklagten als des maßgeblichen Gesellschafters und Alleingeschäftsführers der GmbH aus Verhandlungsverschulden bejaht, befindet es sich in Übereinstimmung mit der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats (zuletzt BGHZ 87, 27 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; Urteile vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = WM 1982, 1322; vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82 = WM 1984, 475 und vom 23. Oktober 1985 - VIII ZR 210/84 = WM 1985, 1526).

    Ausnahmsweise kann auch ein Vertreter für ein Verschulden bei Vertragsverhandlungen dann haften, wenn er in besonderem Maße persönliches Vertrauen in Anspruch genommen hat oder dem Verhandlungsgegenstand besonders nahesteht, weil er wirtschaftlich selbst stark an dem Vertragsabschluß interessiert ist und aus dem Geschäft eigenen Nutzen erstrebt (Nachweise im Senatsurteil vom 23. Oktober 1985 aaO unter II 1 a).

    Zu Unrecht wird dem entgegengehalten, ein starkes wirtschaftliches Eigeninteresse könne im Rahmen der Haftung für Verhandlungsverschulden nicht als zureichender Rechtsgrund einer vorvertraglichen Aufklärungspflicht anerkannt werden (vgl. außer den Nachweisen im Senatsurteil vom 23. Oktober 1985 aaO jetzt wieder Steininger, Die Haftung des Geschäftsführers und/oder des Gesellschafter-Geschäftsführers aus culpa in contrahendo bei wirtschaftlicher Bedrängnis der Gesellschaft mbH, Diss., 1986, S. 76 f, 126 ff; ders. BB 1986, 1045).

    Dieser Einwand überschätzt die Bedeutung der ursprünglichen dogmatischen Herleitung der vorvertraglichen Haftung aus einer besonderen Vertrauensbeziehung und übergeht die vom erkennenden Senat in Fortentwicklung dieses Instituts gegebene Begründung, daß es nämlich dem gleichsam in eigener Sache tätigen Vertreter nach dem Grundsatz von Treu und Glauben verwehrt sein muß, sich auf seine rechtliche Unzuständigkeit zu berufen, wenn er bei Vertragsverhandlungen einen für den anderen Teil schädlichen Fehler begangen hat (Senatsurteil vom 23. Oktober 1985 aaO unter II 1 b m.Nachw.).

    Der Grundsatz der Vertreterhaftung bei Inanspruchnahme besonderen persönlichen Vertrauens oder starkem wirtschaftlichen Eigeninteresse ist auch in Fällen anwendbar, in denen es um die Haftung von (Allein-) Gesellschaftern und/oder (Allein-) Geschäftsführern einer GmbH geht (Nachw. im Senatsurteil vom 23. Oktober 1985 aaO; ebenso jetzt BGH Urteil vom 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86 = WM 1987, 1431 unter II).

    Das Berufungsgericht hat auch nicht übersehen, daß die Beteiligung des Beklagten an der GmbH für sich allein nicht ausreichte, um seine Haftung aus Verhandlungsverschulden wegen unmittelbaren wirtschaftlichen Eigeninteresses zu begründen (Senatsurteil vom 23. Oktober 1985 aaO unter II 1 c; ebenso BGH Urteile vom 10. März 1986 - II ZR 107/85 = WM 1986, 854 unter II 3 und vom 8. Oktober 1987 aaO unter II 2).

    Entgegen der Auffassung des Beklagten hat es hiermit nicht die in den Senatsurteilen vom 23. Oktober 1985 (aaO unter II 1 d) und 25. Januar 1984 (VIII ZR 227/82 = WM 1984, 775 unter V 1 b, dort für die KG) aufgestellten Grundsätze für eine Eigenhaftung des Gesellschafters/Geschäftsführers verkannt.

    Die hieran von einem Teil des Schrifttums geübte Kritik (insbesondere Ulmer NJW 1983, 1577, 1579 f; ders. GmbHR 1984, 256, 264; ders. in: Hachenburg, GmbHG, Großkommentar, 7. Aufl., § 64 Rdn. 65; Brandner, Festschrift für Winfried Werner, 1984, S. 53, 55 Fußn. 1; zustimmend dagegen Roth GesRZ 1985, 1 ff; ders. GmbHR 1985, 137 ff; ders. ZGR 1986, 371, 380 f; ders. JuS 1987, 196; Karsten Schmidt, Gesellschaftsrecht, 1986, 817; im Ergebnis auch Nirk, Festschrift für Stimpel, 1985, S. 443, 450 f; differenzierend zur Aufklärungspflicht der GmbH selbst Steininger, Diss. aaO S. 37 ff), die der Beklagte sich zu eigen macht, vermag nicht zu überzeugen.

  • BGH, 27.10.1982 - VIII ZR 187/81

    Persönliche Inanspruchnahme eines Alleingesellschafters einer GmbH; Verletzung

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Soweit das Berufungsgericht eine persönliche Haftung des Beklagten als des maßgeblichen Gesellschafters und Alleingeschäftsführers der GmbH aus Verhandlungsverschulden bejaht, befindet es sich in Übereinstimmung mit der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats (zuletzt BGHZ 87, 27 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; Urteile vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = WM 1982, 1322; vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82 = WM 1984, 475 und vom 23. Oktober 1985 - VIII ZR 210/84 = WM 1985, 1526).

    In der Sache nichts anderes besagt die im Senatsurteil vom 27. Oktober 1982 (aaO unter II 2 c) enthaltene - im Schrifttum gelegentlich als "überraschend" (Ulmer NJW 1983, 1577, 1579) oder "mysteriös" (Roth GmbHR 1985, 137, 138) empfundene - Formulierung, daß "die Berufung (des Vertreters einer GmbH) auf die alleinige Haftung der GmbH ... dann (in Fällen eines derartigen Eigeninteresses) einen Mißbrauch der rechtlichen Selbständigkeit der Gesellschaft" darstelle.

    Bei erkennbarer Überschuldung der GmbH ist der erkennende Senat wegen der dann gegebenen besonderen Gefährdung der Vertragsdurchführung von einer Offenbarungspflicht des für die GmbH handelnden Gesellschafters/Geschäftsführers beim Abschluß von Verträgen ausgegangen, die auf Lieferung von Waren auf Kredit gerichtet sind (Senatsurteile vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = WM 1982, 1322 unter II 2 d und vom 25. Januar 1984 aaO).

    Soweit der Senat in seinem Urteil vom 27. Oktober 1982 (aaO unter II 2 d) auf § 64 Abs. 1 GmbHG hingewiesen hat, ging es nicht um die Rechtsfrage des Schutzzweckcharakters dieser Vorschrift (dazu zuletzt BGH Urteile vom 3. Februar 1987 - VI ZR 268/85 = WM 1987, 556 unter II 4 und vom 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86 = WM 1987, 1431 unter III), sondern darum, inwieweit tatsächlich durch die Stellung des Konkursantrags die Durchführung des Vertrages mit dem Gläubiger gefährdet wird.

  • BGH, 25.01.1984 - VIII ZR 227/82

    Haftung des Kommanditisten einer GmbH & Co. KG wegen unterlassener Aufklärung des

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Soweit das Berufungsgericht eine persönliche Haftung des Beklagten als des maßgeblichen Gesellschafters und Alleingeschäftsführers der GmbH aus Verhandlungsverschulden bejaht, befindet es sich in Übereinstimmung mit der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats (zuletzt BGHZ 87, 27 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; Urteile vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = WM 1982, 1322; vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82 = WM 1984, 475 und vom 23. Oktober 1985 - VIII ZR 210/84 = WM 1985, 1526).

    Entgegen der Auffassung des Beklagten hat es hiermit nicht die in den Senatsurteilen vom 23. Oktober 1985 (aaO unter II 1 d) und 25. Januar 1984 (VIII ZR 227/82 = WM 1984, 775 unter V 1 b, dort für die KG) aufgestellten Grundsätze für eine Eigenhaftung des Gesellschafters/Geschäftsführers verkannt.

    Bei erkennbarer Überschuldung der GmbH ist der erkennende Senat wegen der dann gegebenen besonderen Gefährdung der Vertragsdurchführung von einer Offenbarungspflicht des für die GmbH handelnden Gesellschafters/Geschäftsführers beim Abschluß von Verträgen ausgegangen, die auf Lieferung von Waren auf Kredit gerichtet sind (Senatsurteile vom 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81 = WM 1982, 1322 unter II 2 d und vom 25. Januar 1984 aaO).

    Die Verhandlungsführung ist zwar ein für die Eigenhaftung eines Gesellschafters/Geschäftsführers einer GmbH maßgeblicher Gesichtspunkt (Senatsurteil vom 25. Januar 1984 aaO; BGH Urteil vom 9. Oktober 1986 - II ZR 241/85 = WM 1987, 77 unter II 1 b).

  • BGH, 08.10.1987 - IX ZR 143/86

    Cic - GmbH - Geschäftsführer - Vertreter - Sachwalter

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Die grundsätzliche Möglichkeit einer Haftung des Vertreters (allein) wegen starken wirtschaftlichen Eigeninteresses ist in jüngster Zeit vom II. (Urteil vom 9. Oktober 1986 - II ZR 241/85 = WM 1987, 77 unter II 1 b), V. (Urteile vom 20. März 1987 - V ZR 27/86 = WM 1987, 1222 unter II 1 und vom 16. Oktober 1987 - V ZR 153/86 = WM 1987, 1466 unter II 2) und IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (Urteil vom 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86 = WM 1987, 1431 unter II) erneut bestätigt worden.

    Der Grundsatz der Vertreterhaftung bei Inanspruchnahme besonderen persönlichen Vertrauens oder starkem wirtschaftlichen Eigeninteresse ist auch in Fällen anwendbar, in denen es um die Haftung von (Allein-) Gesellschaftern und/oder (Allein-) Geschäftsführern einer GmbH geht (Nachw. im Senatsurteil vom 23. Oktober 1985 aaO; ebenso jetzt BGH Urteil vom 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86 = WM 1987, 1431 unter II).

    Das Berufungsgericht hat auch nicht übersehen, daß die Beteiligung des Beklagten an der GmbH für sich allein nicht ausreichte, um seine Haftung aus Verhandlungsverschulden wegen unmittelbaren wirtschaftlichen Eigeninteresses zu begründen (Senatsurteil vom 23. Oktober 1985 aaO unter II 1 c; ebenso BGH Urteile vom 10. März 1986 - II ZR 107/85 = WM 1986, 854 unter II 3 und vom 8. Oktober 1987 aaO unter II 2).

    Soweit der Senat in seinem Urteil vom 27. Oktober 1982 (aaO unter II 2 d) auf § 64 Abs. 1 GmbHG hingewiesen hat, ging es nicht um die Rechtsfrage des Schutzzweckcharakters dieser Vorschrift (dazu zuletzt BGH Urteile vom 3. Februar 1987 - VI ZR 268/85 = WM 1987, 556 unter II 4 und vom 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86 = WM 1987, 1431 unter III), sondern darum, inwieweit tatsächlich durch die Stellung des Konkursantrags die Durchführung des Vertrages mit dem Gläubiger gefährdet wird.

  • BGH, 16.12.1958 - VI ZR 245/57

    § 64 Abs. 1 GmbHG als Schutzgesetz

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Es trifft nicht zu, daß die Rechtsprechung des erkennenden Senats deshalb zu einem Bruch mit den bisher anerkannten Grundsätzen der Haftung wegen fahrlässiger Konkursverschleppung (§ 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 64 Abs. 1 GmbHG) führe, weil der Verstoß gegen § 64 Abs. 1 GmbHG nach Auffassung des Bundesgerichtshofs (z.B. BGHZ 29, 100, 104; 75, 96, 106) nur eine auf den Quotenschaden, d.h. die durch die Konkursverschleppung verursachte Verringerung der Konkursquote, begrenzte Haftung nach sich ziehe.

    Entgegen der Ansicht Ulmers (NJW 1983, 1577, 1580; ebenso z.B. Steininger, Diss. aaO S. 81; ähnlich wohl Schanze, Einmanngesellschaft und Durchgriffshaftung, 1975, S. 107) stehen die Entscheidungen des erkennenden Senats auch nicht mit der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs in Widerspruch, nach der es nicht Schutzzweck des § 64 Abs. 1 GmbHG ist, Gläubiger einer GmbH davor zu bewahren, mit einer überschuldeten Gesellschaft noch in Geschäftsbeziehungen zu treten (BGHZ 29, 100, 104, 106; BGH Urteile vom 2. Februar 1960 - VI ZR 13/59 = WM 1960, 641; vom 4. Juli 1961 - VI ZR 84/60 = WM 1961, 1103, 1106 und vom 22. Januar 1962 - III ZR 198/60 = WM 1962, 527, 530).

    Diese Rechtsprechung betraf ausschließlich die deliktische Haftung des Gesellschafters und/oder Geschäftsführers einer GmbH, vertragliche Ansprüche bestanden nicht (z.B. BGH Urteil vom 4. Juli 1961 aaO unter III) oder blieben ausdrücklich ungeprüft (z.B. BGHZ 29, 100, 106 f).

  • BGH, 01.02.1974 - IV ZR 2/72

    Berechnung entgangenen Bankgewinns

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Bei Anwendung dieser Bestimmung nimmt der Bundesgerichtshof in ständiger Rechtsprechung an, es entspreche im Handelsverkehr dem "gewöhnlichen Lauf der Dinge", daß ein Kaufmann marktgängige Waren zum Marktpreis hätte verkaufen können (BGHZ 2, 310, 313; 29, 393, 399 f; 62, 103, 105 f [BGH 01.02.1974 - IV ZR 2/72]; Palandt/Heinrichs, BGB, 47. Aufl., § 252 Anm. 2 c; Baumgärtel/Strieder, Handbuch der Beweislast im Privatrecht, Bd. I, § 252 Rdn. 14 f).

    Ebensowenig wie der Käufer (dazu BGHZ 62, 103, 105) [BGH 01.02.1974 - IV ZR 2/72] braucht beim Handelskauf der Verkäufer nachzuweisen, daß er Abnehmer für die Ware gehabt habe.

  • BGH, 25.05.1977 - VIII ZR 186/75

    Schadenersatzanspruch aus c. i.c. bei Kauf von Gesellschaftsanteilen

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Welcher Schaden dabei erstattungsfähig ist, richtet sich angesichts der Vielgestaltigkeit, in der ein Verschulden bei Vertragsschluß in Betracht kommen kann, nach der Ursächlichkeit des schadenstiftenden Verhaltens für den eingetretenen Schaden im Einzelfall (Senatsurteile BGHZ 69, 53, 56 [BGH 25.05.1977 - VIII ZR 186/75] und vom 1. April 1981 - VIII ZR 51/80 = WM 1981, 689 unter II 2 a m.Nachw.).

    Der Anspruch geht in aller Regel auf Ersatz des sog. negativen Interesses, das allerdings nicht durch das Erfüllungsinteresse begrenzt wird, dieses vielmehr im Einzelfall auch übersteigen kann (BGHZ 69, 53, 56) [BGH 25.05.1977 - VIII ZR 186/75].

  • BGH, 09.10.1986 - II ZR 241/85

    Geltung deutschen Rechts aufgrund hypothetischen Parteiwillens

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Die grundsätzliche Möglichkeit einer Haftung des Vertreters (allein) wegen starken wirtschaftlichen Eigeninteresses ist in jüngster Zeit vom II. (Urteil vom 9. Oktober 1986 - II ZR 241/85 = WM 1987, 77 unter II 1 b), V. (Urteile vom 20. März 1987 - V ZR 27/86 = WM 1987, 1222 unter II 1 und vom 16. Oktober 1987 - V ZR 153/86 = WM 1987, 1466 unter II 2) und IX. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (Urteil vom 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86 = WM 1987, 1431 unter II) erneut bestätigt worden.

    Die Verhandlungsführung ist zwar ein für die Eigenhaftung eines Gesellschafters/Geschäftsführers einer GmbH maßgeblicher Gesichtspunkt (Senatsurteil vom 25. Januar 1984 aaO; BGH Urteil vom 9. Oktober 1986 - II ZR 241/85 = WM 1987, 77 unter II 1 b).

  • BGH, 04.07.1961 - VI ZR 84/60
    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Entgegen der Ansicht Ulmers (NJW 1983, 1577, 1580; ebenso z.B. Steininger, Diss. aaO S. 81; ähnlich wohl Schanze, Einmanngesellschaft und Durchgriffshaftung, 1975, S. 107) stehen die Entscheidungen des erkennenden Senats auch nicht mit der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs in Widerspruch, nach der es nicht Schutzzweck des § 64 Abs. 1 GmbHG ist, Gläubiger einer GmbH davor zu bewahren, mit einer überschuldeten Gesellschaft noch in Geschäftsbeziehungen zu treten (BGHZ 29, 100, 104, 106; BGH Urteile vom 2. Februar 1960 - VI ZR 13/59 = WM 1960, 641; vom 4. Juli 1961 - VI ZR 84/60 = WM 1961, 1103, 1106 und vom 22. Januar 1962 - III ZR 198/60 = WM 1962, 527, 530).

    Diese Rechtsprechung betraf ausschließlich die deliktische Haftung des Gesellschafters und/oder Geschäftsführers einer GmbH, vertragliche Ansprüche bestanden nicht (z.B. BGH Urteil vom 4. Juli 1961 aaO unter III) oder blieben ausdrücklich ungeprüft (z.B. BGHZ 29, 100, 106 f).

  • BGH, 29.04.1977 - V ZR 236/74

    Vertrauen auf das Zustandekommen eines Kaufvertrages über ein Grundstück;

    Auszug aus BGH, 02.03.1988 - VIII ZR 380/86
    Da für den Anspruch aus Verhandlungsverschulden die allgemeinen Regeln des Schadensrechts gelten (z.B. Soergel/Wiedemann aaO Rdn. 99 vor § 275; Jauernig/Vollkommer, BGB, 4. Aufl., § 276 Anm. VI 4 a), kommt auch dem von einer vorvertraglichen Pflichtverletzung Betroffenen die Vorschrift des § 252 BGB zugute (BGHZ 69, 34, 36).
  • BGH, 19.06.1951 - I ZR 118/50

    Rechtsmittel

  • BGH, 16.03.1959 - III ZR 20/58

    Schätzung entgangenen Gewinns

  • BGH, 02.02.1960 - VI ZR 13/59
  • BGH, 23.02.1983 - VIII ZR 325/81

    Verjährung der Ansprüche aus Verschulden bei Vertragsverhandlungen

  • BGH, 09.07.1979 - II ZR 118/77

    Herstatt - Konkursverschleppungshaftung von Aufsichtsratsmitgliedern

  • BGH, 01.04.1981 - VIII ZR 51/80

    Haftung des Verkäufers für Nichteinhaltung der vereinbarten Berechnung des

  • BGH, 10.03.1986 - II ZR 107/85

    Voraussetzungen der Haftung aus Verschulden bei Vertragsverhandlungen;

  • BGH, 03.02.1987 - VI ZR 268/85

    Voraussetzungen der Konkursantragspflicht bei Überschuldung; Haftung des

  • BGH, 20.03.1987 - V ZR 27/86

    Vermietbarkeit einer Wohnung als vorausgesetzter Vertragszweck; Haftung eines

  • BGH, 16.10.1987 - V ZR 153/86

    Persönliche Haftung - Vertreter - cic - Geschäftsführung - Generalvollmacht -

  • BGH, 22.01.1962 - III ZR 198/60

    Verletzung der Amtspflicht durch das Finanzamt bei Gewährung eines Kredits -

  • BGH, 06.06.1994 - II ZR 292/91

    Haftung des GmbH-Geschäftsführers wegen Verschulden bei Vertragsschluß; Aufgabe

    Um derartige Umstände soll es sich handeln, wenn der Gesellschafter-Geschäftsführer der Gesellschaft zusätzlich zu seiner Kapitalbeteiligung zur Absicherung von Gesellschaftsverbindlichkeiten persönliche Bürgschaften oder dingliche Sicherheiten zur Verfügung stellt (BGH, Urt. v. 23. Oktober 1985 a.a.O. S. 30, v. 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86, WM 1987, 1431, 1432 und v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, ZIP 1988, 505, 507; für den Kommanditisten einer GmbH & Co. KG bereits Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, ZIP 1984, 439, 441 f.), ferner, wenn seine Tätigkeit auf die Beseitigung von Schäden abzielt, für die er anderenfalls von der Gesellschaft in Anspruch genommen werden könnte (Urt. v. 23. Oktober 1985 a.a.O. S. 30 und v. 8. Oktober 1987 a.a.O. S. 1432), und schließlich, wenn er bei Abschluß des Vertrages die Absicht hat, die vom Vertragspartner zu erbringende vertragliche Leistung nicht ordnungsgemäß an die Gesellschaft weiterzuleiten, sondern sie zürn eigenen Nutzen dafür geeigneten Zwecken zuzuführen {Urt. v. 23. Oktober 1985 a.a.O. S. 30).
  • BGH, 01.07.1991 - II ZR 180/90

    GmbH-Geschäftsführer - Vertragsverhandlungen - Pflichtverletzung - Schlechte

    Diese Grundsätze gelten gleichermaßen für den eine GmbH vertretenden Geschäftsführer (BGHZ 87, 27 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; BGH, Urt. v. 4. Mai 1981 - II ZR 193/80, ZIP 1981, 1076, 1077; Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, ZIP 1982, 1435, 1436; Urt. v. 23. Oktober 1985 - VIII ZR 210/84, aaO; Urt. v. 3. Oktober 1987 - IX ZR 143/86, WM 1987, 1431, 1432; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, ZIP 1988, 505 = BGHR BGB vor § 1, Verschulden bei Vertragsschluß - Vertreterhaftung 2; Urt. v. 5. Oktober 1988 - VIII ZR 325/87, ZIP 1988, 1543 = BGHR BGB vor § 1, Verschulden bei Vertragsschluß - Vertreterhaftung 3; Urt. v. 3. Oktober 1989 - XI ZR 157/88, ZIP 1989, 1455, 1457 = BGHR BGB vor § 1, Verschulden bei Vertragsschluß - GmbH-Geschäftsführer 1; Urt. v. 19. Februar 1990 - II ZR 41/89, BGHR BGB vor § 1, Verschulden bei Vertragsschluß - Vertreterhaftung 5).

    Ein darüber hinausgehendes haftungsbegründendes Eigeninteresse des Beklagten ist nicht dargetan (vgl. zu diesen Voraussetzungen u.a. BGH, Urt. v. 3. Oktober 1987 - XI ZR 143/80, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO; Urt. v. 3. Oktober 1989 - XI 157/88, aaO).

    Die Frage nach den Voraussetzungen, unter denen gegenüber dem Vertragspartner eine Pflicht zur Offenbarung der wirtschaftlichen Verhältnisse einer GmbH anzunehmen ist, wird unterschiedlich beantwortet (vgl. dazu u.a. BGHZ 87, 27, 34 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; BGH, Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO; Ulmer in Hachenburg, GmbHG 7. Aufl. § 64 Rdn. 66; ders. NJW 1983, 1577, 1578 f.; K. Schmidt, Gesellschaftsrecht, § 36 II 5 c, S. 817; Lutter/Hommelhoff, GmbHG 13. Aufl. § 43 Rdn. 27; Baumbach/Hueck/Schulze-Osterloh, GmbHG 15. Aufl. § 64 Rdn. 34).

    Der VIII. Zivilsenat geht in diesen Entscheidungen ersichtlich nur deswegen von einer dem Geschäftsführer persönlich obliegenden Offenbarungspflicht aus, weil einmal bereits aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen ein persönliches Vertrauensverhältnis gegeben war (BGHZ 87, 27, 33 f. [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; vgl. dazu Ulmer, NJW 1983, 1577, 1579; Medicus, aaO S. 736; Steininger, aaO S. 93 f.) und zum anderen eine wirtschaftliches Eigeninteresse vorlag (Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; Urt. vom 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO).

    Soweit diese Ansicht auf die bereits genannten Entscheidungen des VIII. Zivilsenates des Bundesgerichtshofes (BGHZ 87, 27 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; BGH, Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO und Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO) gestützt wird, wird sie davon, wie bereits im einzelnen ausgeführt, nicht getragen.

    Sie ist für den Fall angenommen worden, daß der Verhandelnde weiß oder wissen muß, daß er zur Erfüllung der begründeten Verbindlichkeiten z.B. bei Zahlungsunfähigkeit nicht in der Lage ist (BGHZ 87, 27, 34 [BGH 23.02.1983 - VIII ZR 325/81]; BGH, Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO).

    Ist der Vertragspartner wie vorliegend eine GmbH, also eine Kapitalgesellschaft, wird es als ausreichend angesehen, wenn die Durchführbarkeit des Vertrages bei Vorleistungspflicht des Vertragspartners durch Überschuldung der Gesellschaft von vornherein schwerwiegend gefährdet ist (BGH, Urt. v. 27. Oktober 1982 - VIII ZR 187/81, aaO; Urt. v. 25. Januar 1984 - VIII ZR 227/82, aaO; Urt. v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, aaO; Lutter/Hommelhoff, aaO § 43 Rdn. 27; Scholz/U.H. Schneider, GmbH, 7. Aufl., § 43 Rdn. 227; K. Schmidt, aaO S. 817).

  • BGH, 15.11.2011 - VI ZR 4/11

    Schadensersatz beim Betrug: Vermutung des Verkaufs marktgängiger Ware an Dritte

    Dem Geschädigten wäre dann bei Wegfall der Täuschung der Vorteil in jedem Fall über ein hypothetisches Geschäft zugeflossen (vgl. BGH, Urteile vom 29. Juni 1994 - VIII ZR 317/93, BGHZ 126, 305, 308 und vom 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, NJW 1988, 2234, 2236).

    Diese Vermutung kann der Schädiger durch den Beweis entkräften, dass der Gewinn im tatsächlichen Verlauf doch nicht gemacht worden wäre (vgl. BGH, Urteil vom 2. März 1988 - VIII ZR 380/86 aaO), im Streitfall die Klägerin also das Heizöl nicht oder nicht zu dem mit den Beklagten vereinbarten Preis hätte verkaufen können.

  • BGH, 06.04.2001 - V ZR 394/99

    Verletzung vorvertraglicher Aufklärungspflichten; Umfang des

    Deshalb richtet sich der Anspruch nicht auf ordnungsgemäße Vertragserfüllung, sondern auf den Ausgleich der Nachteile, die durch die Verletzung des bei der Vertragsanbahnung in den Vertragspartner gesetzten Vertrauens entstanden sind (BGHZ 49, 77, 82; 57, 191, 197; BGH, Urt. v. 2. März 1988, VIII ZR 380/86, NJW 1988, 2234, 2236; Urt. v. 6. Juni 2000, aaO, 1841).
  • BGH, 27.04.2009 - II ZR 253/07

    Darlegungs- und Beweislast im Rahmen der Insolvenzverschleppungshaftung

    Ein Anspruch auf Ersatz entgangenen Gewinns ( § 252 BGB) kann einem Neugläubiger allerdings dann zustehen, wenn ihm wegen des Vertragsschlusses mit der insolventen Gesellschaft ein Gewinn entgangen ist, den er ohne diesen anderweitig hätte erzielen können (vgl. BGHZ 171, 46 Tz. 21; BGH, Urt. v. 22. September 2005 - VII ZR 34/04, NJW 2006, 60, 62 f.; v. 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, NJW 1988, 2234, 2236; v. 17. April 1984 - VI ZR 191/82, NJW 1984, 1950 f.).
  • LG Stuttgart, 11.07.2016 - 27 O 338/15

    Rechtsanwaltsvertrag: Hinweispflicht eines Rechtsanwalts auf voraussichtlich

    Der Kläger ist so zu stellen, wie er bei Erfüllung der die Beklagten treffenden Offenbarungspflicht gestanden hätte (BGH, Urteil vom 02. März 1988 - VIII ZR 380/86, juris Rn. 26).
  • BGH, 24.06.1998 - XII ZR 126/96

    Ersatz des positiven Interesses bei Verschulden bei Vertragsschluß

    Nach den Regeln über das Verschulden bei Vertragsschluß kann ausnahmsweise das Interesse des Geschädigten an der Erfüllung eines nicht zustande gekommenen Vertrages zu ersetzen sein, wenn im Einzelfall feststeht, daß die Vertragspartner ohne das schuldhafte Verhalten statt des abgeschlossenen Vertrages einen anderen, für den Geschädigten günstigeren Vertrag abgeschlossen hätten (Fortführung von BGH, Urteil vom 2. März 1988 - VIII ZR 380/86 - NJW 1988, 2234; BGHZ 108, 200, 207 f.).

    Dies hat schon das Reichsgericht mehrfach entschieden (vgl. z.B. RGZ 97, 336, 339 und 159, 33, 57), und der Bundesgerichtshof hat diese Rechtsprechung fortgeführt (BGHZ 108, 200, 207 f. m.N.; BGH, Urteil vom 2. März 1988 - VIII ZR 380/86 - NJW 1988, 2234 = ZIP 1988, 505 = BGHR BGB § 252 Satz 2 Aufklärungspflicht 1; vgl. auch MünchKomm-BGB/Emmerich, 3. Aufl., vor § 275 Rdn. 202 f.; Palandt/Heinrichs, BGB 57. Aufl. § 276 Rdn. 101).

    Unproblematisch sind Fälle, in denen ohne das schuldhafte Verhalten ein Vertrag zu den von dem Geschädigten angestrebten, für ihn günstigeren Bedingungen mit einem Dritten zustande gekommen wäre (BGH, Urteil vom 2. März 1988 aaO; Erman/Battes, BGB 9. Aufl. § 276 Rdn. 124; MünchKomm-BGB/Emmerich und Palandt/Heinrichs aaO).

  • BGH, 29.06.1994 - VIII ZR 317/93

    Umfang des Schadens eines Gebrauchtwagenhändlers bei Nichtabnahme eines

    Ist der Schadensersatzgläubiger Kaufmann - wie hier die Klägerin -, so entspricht es dem "gewöhnlichen Lauf der Dinge", daß er marktgängige Waren jederzeit zum Marktpreis absetzen kann (vgl. z.B. Senatsurteil vom 2. März 1988 - VIII ZR 380/86 = WM 1988, 781, 785 unter III 2 b = NJW 1988, 2234, 2236 [BGH 02.03.1988 - VIII ZR 380/86]; Baumgärtel/Strieder, Handbuch der Beweislast im Privatrecht, 2. Aufl., Bd. 1, § 252 Rdnr. 15 - jeweils m.w.Nachw.).
  • BGH, 10.03.2010 - VIII ZR 65/09

    Beschwer des Rechtsmittelklägers bei Verurteilung zur Rechnungserteilung mit

    Sowohl nach den Grundsätzen des Verschuldens bei Vertragsschluss (c.i.c.) als auch nach § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 263 StGB hat der zum Schadensersatz Verpflichtete lediglich das negative Interesse zu ersetzen (für c.i.c.: BGHZ 142, 51, 62 ff.; Senatsurteil vom 2. März 1988 - VIII ZR 380/86, NJW 1988, 2234, unter III 2 a; für § 823 Abs. 2 BGB: BGH, Urteil vom 25. November 1997 - VI ZR 402/96, NJW 1998, 983, unter II 2 a).

    Der Kläger könnte eine Rechnungserteilung als zu ersetzendes negatives Interesse daher nur dann verlangen, wenn feststünde, dass ohne die behauptete Täuschung über die Verkaufsgeschäfte mit den "Scheinfirmen" entsprechende Geschäfte mit den Beklagten zustande gekommen wären, aus denen sich dann eine Nebenpflicht zur Rechnungserteilung ableiten ließe (vgl. BGHZ 108, 200, 207 f.; Senatsurteil vom 2. März 1988, aaO; BGH, Urteile vom 25. November 1997, aaO; vom 24. Juni 1998 - XII ZR 126/96, NJW 1998, 2900, unter 2; vom 19. Mai 2006, aaO, Tz. 23).

  • BGH, 05.10.1988 - VIII ZR 325/87

    Haftung des Gesellschafter-Geschäftsführers einer GmbH und Co. KG aus

    Es trifft zwar zu, daß nach der ständigen Rechtsprechung des erkennenden Senats eine persönliche Haftung des maßgeblichen Gesellschafters und Geschäftsführers einer GmbH aus Verhandlungsverschulden in Betracht kommt, wenn er bei Bestellung von auf Kredit an die Gesellschaft zu liefernden Waren in besonderem Maße persönliches Vertrauen in Anspruch genommen hat oder dem Verhandlungsgegenstand besonders nahesteht, weil er wirtschaftlich selbst stark an dem Vertragsabschluß interessiert ist und aus dem Geschäft eigenen Nutzen erstrebt (zuletzt Senatsurteil vom 2. März 1988 - VIII ZR 380/86 = WM 1988, 781 unter I 2 m.Nachw.).

    Denn das Berufungsgericht hat unbeachtet gelassen, daß nach der Rechtsprechung des Senats die Beteiligung des Gesellschafters und Geschäftsführers einer GmbH an der von ihm vertretenen Gesellschaft allein nicht ausreicht, um seine Haftung aus Verschulden beim Vertragsschluß wegen wirtschaftlichen Eigeninteresses zu begründen (Urteile vom 23. Oktober 1985 - VIII ZR 210/84 = WM 1985, 1526 unter II 1 c und vom 2. März 1988 a.a.O. unter I 2 a cc m.Nachw.; hierin zustimmend z.B. Hommelhoff EWiR § 43 GmbHG 1/86, 165; Krämer WuB II C § 13 GmbHG 3.86; Roth JuS 1987, 196, 197; Steininger, Die Haftung des Geschäftsführers und/oder des Gesellschafter-Geschäftsführers aus culpa in contrahendo bei wirtschaftlicher Bedrängnis der Gesellschaft mbH, Diss., 1986, S. 133; ders. BB 1986, 1045, 1046).

    Ebenso kann offenbleiben, ob eine Eigenhaftung des Beklagten auch deshalb ausscheidet, weil die Bestellungen bei der Klägerin unstreitig nicht von ihm selbst, sondern von den örtlichen Baustellenleitern aufgegeben worden sind und es daher an der Haftungsvoraussetzung des maßgeblichen Einflusses des Vertreters auf die Verhandlungsführung (dazu Senatsurteile vom 23. Oktober 1985 a.a.O. unter II 1 b und vom 2. März 1988 a.a.O. unter I 2 b bb beta m.Nachw.) fehlen kann, oder ob von diesem grundsätzlichen Erfordernis in Fällen der Haftung wegen Eigeninteresses (zum Haftungsgrund vgl. Senatsurteil vom 2. März 1988 a.a.O. unter I 2 a aa) eine Ausnahme gemacht werden kann, wenn die eigentlichen Verhandlungsführer - wie dies das Landgericht für die Baustellenleiter und den Beklagten ohne dessen Widerspruch als unstreitig festgestellt hat - mit Wissen und unter Duldung des Vertreters gehandelt haben.

    Auch ein - von den Parteien nur beiläufig angesprochener - auf Ersatz des sog. Quotenschadens gerichteter Anspruch der Klägerin aus § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit §§ 177 a, 130 a HGB, 64 Abs. 1 GmbHG wegen verspäteter Stellung des Konkurs- oder Vergleichsantrages (dazu z.B. Senatsurteil vom 2. März 1988 a.a.O. unter I 2 b bb alpha m.Nachw.; BGHZ 100, 19; BGH Urteil vom 8. Oktober 1987 - IX ZR 143/86 = WM 1987, 1431; Scholz/K. Schmidt, GmbH-Gesetz, 7. Aufl., § 64 Rdn. 63, 68) ist aufgrund des bisherigen Sach- und Streitstandes nicht von vornherein auszuschließen und könnte näherer Erörterung bedürfen.

  • BGH, 02.12.1994 - V ZR 193/93

    Verzugsschaden des Käufers einer Eigentumswohnung bei Verzug des Verkäufers mit

  • BGH, 01.02.1990 - IX ZR 82/89

    Pflichten des Rechtsanwalts nach Beendigung des Anwaltsvertrages

  • BGH, 19.11.1997 - VIII ZR 33/96

    Darlegungs- und Beweislast beim Schadensersatz wegen Nichterfüllung eines als

  • BGH, 03.10.1989 - XI ZR 157/88

    Schadensersatzpflicht des Geschäftsführers einer GmbH gegenüber einem

  • BGH, 01.03.1993 - II ZR 292/91

    Zur Haftung des GmbH-Geschäftsführers wegen Konkursverschleppung

  • OLG Saarbrücken, 02.02.2011 - 1 U 31/10

    Kauf einer Photovoltaikanlage: Angaben zur Einspeisevergütung als vereinbarte

  • BAG, 15.12.2005 - 8 AZR 106/05

    Haftung bei Verschweigen der Insolvenzreife

  • OLG Naumburg, 28.09.2000 - 2 U 28/00

    Haftung des Geschäftsführers einer GmbH wegen sittenwidriger Schädigung;

  • OLG Hamm, 08.12.1992 - 7 U 37/92
  • OLG Celle, 24.11.1999 - 2 U 16/99

    Ersatz des im Vertrauen auf das Zustandekommen eines Mietvertrags entstandenen

  • BGH, 17.05.1990 - IX ZR 85/89

    Anwaltsvertrag - Schutzwirkung - Erkärungen des Anwalts

  • OLG Koblenz, 18.04.1991 - 5 U 1698/90

    Wann haftet ein Architekt als "Sachwalter"?

  • BGH, 07.11.1994 - II ZR 138/92

    Persönliche Haftung des GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführer wegen

  • OLG Köln, 10.07.1996 - 27 U 109/95

    Zahlungsanspruch einer GmbH gegen ihre ehemalige Alleingesellschafterin und

  • LG Krefeld, 28.04.2021 - 7 O 59/20

    Senkung von Verbrauchskosten

  • OLG Dresden, 15.01.2020 - 5 U 8/19
  • OLG Hamm, 29.03.2011 - 34 U 144/09

    Aufklärungspflichten der anlageberatenden Bank bei Vermittlung von Anteilen an

  • LAG Hamm, 05.07.2001 - 17 Sa 455/01

    Ausführen von Arbeiten während der gesetzlich vorgeschriebenen

  • OLG Hamm, 29.09.2011 - 34 U 37/10

    Pflicht des Anlageberaters zur Aufklärung über Vermittlungsprovisionen

  • OLG Hamm, 04.12.2003 - 27 U 5/03

    § 265b Strafgesetzbuch (StGB) als Schutzgesetz i.S.v. § 823 Abs. 2 BGB

  • OLG Köln, 06.12.2000 - 11 U 205/99

    Anspruch auf Schadensersatz wegen Beeinträchtigung von Exklusivrechten zur

  • KG, 07.10.2004 - 12 W 25/04

    Beratungsverschulden einer Bank; Erwerb einer Windkraftanlage

  • OLG Hamm, 26.09.2000 - 28 U 50/00
  • LAG Hamm, 26.10.2000 - 17 Sa 1109/00

    Arbeitnehmerhaftung für Schäden des Arbeitgebers; Diebstahl von Geld und

  • OLG Düsseldorf, 18.04.1997 - 22 U 226/96

    Berücksichtigung eines kapitalersetzenden Darlehens im Überschuldungsstatus der

  • LAG Baden-Württemberg, 23.01.2007 - 8 Sa 88/05

    Ausgleichbetrag bei Berufsausbildungsverhältnis

  • OLG München, 17.05.1991 - 21 U 4529/90
  • OLG Brandenburg, 14.11.2001 - 13 U 221/00

    C.I.C.; Vorvertrag; Vergütungsanspruch; Gastspielvertrag; Verschulden;

  • OLG München, 14.07.1992 - 25 U 6093/91

    Aufklärungspflicht des Geschäftsführers einer erkennbar überschuldeten GmbH

  • OLG Karlsruhe, 05.04.1989 - 1 U 194/88

    Schadensersatz und Schmerzensgeld: Haftung für die Verursachung eines

  • LG Magdeburg, 29.03.1996 - 3 T 201/96

    Recht auf Einsichtnahme in ein Sachverständigengutachten i.R.e.

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