Rechtsprechung
KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- openjur.de
- Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Anforderungen an die gerichtliche Überzeugungsbildung bei einem gestellten Unfall
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
ZPO § 286
Anforderungen an die gerichtliche Überzeugungsbildung bei einem gestellten Unfall - juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Berlin - 24 O 118/06
- KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Papierfundstellen
- NZV 2010, 351 (Ls.)
- VRS 118, 196
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (14)
- KG, 16.01.2003 - 12 U 207/01
Schadensersatz bei Verkehrsunfall: Beweisanzeichen für einen gestellten Unfall
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Soweit sie ausführt, die Anhörung hätte dazu erfolgen müssen, ob die Beklagte zu 1) und der Kläger sich persönlich kannten, kann dies schon deshalb dahinstehen, weil es im Bereich fingierter Unfälle durchaus üblich ist, dass sie "Schädiger" und "Opfer" nicht persönlich kennen (vgl. hierzu statt aller Senat, Urteil vom 16. Januar 2003 - 12 U 207/01 - KG Report 2003, 366). - OLG Hamm, 30.11.1998 - 6 U 148/97
Schadensersatz wegen eines vorsätzlich herebigeführten Verkehrsunfalls; …
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
7 Als Indizien für einen manipulierten Unfall sind dabei insbesondere folgende Umstände zu werten: Eine Unfallsituation, bei der der Geschädigte dem Grunde nach die volle Haftung der Gegenseite erwarten kann, die Abwesenheit unbeteiligter Zeugen, eine begrenzte Bereitschaft zur Sachaufklärung durch den Schädiger, ein fehlender Grund für den behaupteten Fahrfehler, ein wertloses oder nicht tätereigenes Schädigerfahrzeug, die Beteiligung von Personen, die erfahrungsgemäß aus finanziellen Gründen leicht zur vorsätzlichen Herbeiführung von Unfällen gewonnen werden können, ein bereits vorgeschädigtes Fahrzeug (vgl. OLG Hamm, Urteil vom 30. November 1998 - 6 U 148/797 - DAR 1999, 404). - KG, 29.04.2002 - 12 U 7995/00
Nachweis der Manipulation/Vortäuschung eines wegen Schadensersatzforderungen …
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Eine ungewöhnliche Häufung von Beweisanzeichen kann die Feststellung rechtfertigen, dass ein Unfall verabredet gewesen ist, wobei die erhebliche Wahrscheinlichkeit dafür ausreicht (st. Rspr., vgl. nur BGHZ 71, 339; Senat, NZV 2003, 87; NZV 2003, 233; KGR 2005, 851).
- OLG Frankfurt, 11.09.2006 - 22 U 132/06
Wiedereinsetzung: Verspätete Übermittlung der Berufungsbegründung wegen …
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Für die erforderliche Überzeugungsbildung über die erhebliche Wahrscheinlichkeit eines manipulierten Unfalls kommt es nicht darauf an, dass bestimmte, nach ihrer Anzahl und/ oder ihrer äußeren Erscheinungsform immer gleiche Beweisanzeichen festgestellt werden müssen; entscheidend ist vielmehr stets die Werthaltigkeit der Beweisanzeichen (KG, Urteil vom 19. Februar 2007 - 22 U 132/06 -). - BGH, 13.12.1977 - VI ZR 206/75
Zu den Beweislastproblemen bei einem fingiertem Unfall und zur …
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Eine ungewöhnliche Häufung von Beweisanzeichen kann die Feststellung rechtfertigen, dass ein Unfall verabredet gewesen ist, wobei die erhebliche Wahrscheinlichkeit dafür ausreicht (st. Rspr., vgl. nur BGHZ 71, 339; Senat, NZV 2003, 87; NZV 2003, 233; KGR 2005, 851). - OLG Köln, 23.08.2000 - 11 U 121/98
Beweislast bei Schaden infolge Ausweichmanöver mit PKW
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Es passt auch in das Bild eines manipulierten Verkehrsunfalls, dass ein nicht objektiv überprüfbarer Grund für den angeblichen Fahrfehler genannt wird (vgl. Senat KGR 2007, 304; OLG Köln VersR 2002, 252; Senat, NZV 2003, 530: "Irritation durch Wespe oder Biene"). - OLG Hamm, 30.05.2005 - 13 U 30/05
Durchführung einer Gesamtschau zum Nachweis einer Unfallmanipulation
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
28 Vorgeschädigte Fahrzeuge sind signifikant häufig an manipulierten Geschehen beteiligt (vgl. hierzu bspw. OLG Hamm, Urteil vom 30.5.2005 - 13 U 30/05 - ZfS 2005, 539; KG, Urteil vom 18. Oktober 2004 - 22 U 80/04 - Urteil vom 23.5.2003 - 22 U 222/02 - Urteil vom 14. Juni 2004 - 22 U 321/02 - Urteil vom 12.1.2004 - 22 U 281/02 - Senat, Urteile vom 2. Juli 1992 - 12 U 6592/91 - vom 14. Juni 1993 - 12 U 2859/92 - vom 21. April 1994 - 12 U 6733/92 - vom 20. Februar 1995 - 12 U 451/94 - vom 27. Februar 1995 - 12 U 3250/93 - vom 13. Juli 1995 - 12 U 1692/94 - vom 11. Juli 1996 - 12 U 3918/95 - und 22. September 1997 - 12 U 1683/96 -). - OLG Köln, 07.02.1994 - 12 U 206/93
Fingierter Schaden; Versicherungsschutz
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Entscheidend ist die Gesamtschau, nicht die isolierte Würdigung der einzelnen Umstände (OLG Köln, Urteil vom 13. Februar 1994 - 12 U 206/93 - r + s 1994, 212). - KG, 17.04.2003 - 12 U 272/01
Verkehrsunfallklage: Erhebliche Wahrscheinlichkeit für eine Unfallmanipulation
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Es passt auch in das Bild eines manipulierten Verkehrsunfalls, dass ein nicht objektiv überprüfbarer Grund für den angeblichen Fahrfehler genannt wird (vgl. Senat KGR 2007, 304; OLG Köln VersR 2002, 252; Senat, NZV 2003, 530: "Irritation durch Wespe oder Biene"). - OLG Karlsruhe, 08.03.2007 - 19 U 54/06
Kfz-Kaskoversicherung: Beweis für fingierten Unfall; Obliegenheitsverletzung bei …
Auszug aus KG, 31.08.2009 - 12 U 203/08
Das gilt auch dann, wenn in diesem Sinne geeignete Indizien bei isolierter Betrachtung jeweils auch als unverdächtig erklärt werden könnten (OLG Karlsruhe, Urteil vom 8. März 2007 -19 U 54/06 - MDR 2007, 1019). - KG, 21.04.1994 - 12 U 6733/92
- KG, 20.02.1995 - 12 U 451/94
- KG, 06.06.2005 - 12 U 190/04
Verkehrsunfallklage: Voraussetzungen der Feststellung hinreichender …
- KG, 24.10.2006 - 12 U 32/06
Haftung bei Kfz-Unfall: Voraussetzungen der Feststellung einer erheblichen …
- OLG Saarbrücken, 04.12.2014 - 4 U 36/14
Beweislast bei Kfz-Unfall: Behauptung der Beschädigung eines geparkten Fahrzeugs …
Im Übrigen wird es in der obergerichtlichen Rechtsprechung bereits als typisches Beweisanzeichen für Manipulationsfälle angesehen, wenn der angegebene Grund für den behaupteten Fahrfehler (z. B. Niesen) objektiv nicht nachprüfbar ist (KG VRS 118, 196 ff., juris Rn. 20).