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   VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19   

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VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19 (https://dejure.org/2020,31980)
VerfG Brandenburg, Entscheidung vom 23.10.2020 - VfGBbg 55/19 (https://dejure.org/2020,31980)
VerfG Brandenburg, Entscheidung vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 55/19 (https://dejure.org/2020,31980)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • openjur.de
  • Entscheidungsdatenbank Brandenburg

    Art 2 Abs 1 Verf BB, Art 2 Abs 2 Verf BB, Art 2 Abs 3 Verf BB, Art 12 Abs 1 Verf BB, Art 12 Abs 2 Verf BB, Art 12 Abs 3 Verf BB, Art 21 Verf BB, Art 22 Abs 1 Verf BB, Art 22 Abs 3 ... Verf BB, Art 22 Abs 5 Verf BB, Art 55 Abs 1 Verf BB, Art 56 Abs 1 Verf BB, Art 113 Nr 1 Verf BB, Art 113 Nr 4 Verf BB, Art 3 Abs 2 GG, Art 28 Abs 1 S 2 GG, § 32 Abs 7 S 1 VerfGG BB, § 32 Abs 7 S 2 VerfGG BB, § 35 VerfGG BB, § 36 VerfGG BB, § 45 VerfGG BB, § 45 Abs 2 S 2 VerfGG BB, § 25 Abs 3 WahlG BB, § 25 Abs 8 WahlG BB, § 30 Abs 1 WahlG BB, § 14 Abs 1 RVG, § 33 Abs 1 RVG, § 37 Abs 2 RVG
    Paritätsgesetz nichtig

  • Verfassungsgericht Brandenburg

    LV, Art. 2 Abs. 1; LV, Art. 2 Abs. 2; LV, Art. 2 Abs. 3; LV, Art. 12 Abs. 1; LV, Art. 12 Abs. 2; LV, Art. 12 Abs. 3; LV, Art. 21; LV, Art. 22 Abs. 1; LV, Art. 22 Abs. 3; LV, Art. 2... 2 Abs. 5; LV, Art. 55 Abs. 1; LV, Art. 56 Abs. 1; LV, Art. 113 Nr. 1 LV; Art. 113 Nr. 4 LV; GG, Art. 3 Abs. 2; GG, Art. 28 Abs. 1 Satz 2; VerfGGBbg, § 32 Abs. 7 Satz 1; VerfGGBbg, § 32 Abs. 7 Satz 2; VerfGGBbg, § 35; VerfGGBbg, § 36; VerfGGBbg, § 45; VerfGGBbg, § 45 Abs. 2 Satz 2; BbgLWahlG, § 25 Abs. 3; BbgLWahlG, § 25 Abs. 8; BbgLWahlG, § 30 Abs. 1; RVG, § 14 Abs. 1; RVG, § 33 Abs. 1; RVG, § 37 Abs. 2
    Paritätsgesetz; Brandenburgisches Landeswahlgesetz; nichtig; Verfassungsbeschwerde (teilweise) erfolgreich; Rechtssatzverfassungsbeschwerde; passive Wahlrechtsgleichheit; Diskriminierungsverbot wegen des Geschlechts; Wahlfreiheit; Landtagswahlen; Paritätische ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

 
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Wird zitiert von ... (15)Neu Zitiert selbst (103)

  • VerfGH Thüringen, 15.07.2020 - VerfGH 2/20

    Paritätsgesetz in Thüringen gekippt: Quotenregel ungültig

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    Sie machen zwar geltend, "Parteimitglieder" seien zu einem bestimmten Abstimmungsverhalten bei der Listenerstellung ihrer Partei gezwungen (dazu vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 79, juris).

    Durch die Listenaufstellung wird daher eine notwendige Voraussetzung für die Wahl selbst geschaffen und das aktive und passive Wahlrecht unmittelbar berührt (vgl. zum Bundesrecht BVerfG, Beschluss vom 20. Oktober 1993 ​- 2 BvC 2/91 -, ​BVerfGE 89, 243-265, Rn. 39, juris; zu Art. 46 Abs. 1 Thüringer Verfassung - ThürVerf - ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 76, juris).

    Eine Teilzurückweisung, wie sie etwa (der durch Urteil des ThürVerfGH vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -, juris, für nichtig erklärte) § 30 Abs. 1 Satz 4, 2. Hs. Thüringer Landeswahlgesetz (ThürLWG) vorsah, kommt nicht in Betracht.

    Aus dem Demokratieprinzip folgt kein Auftrag, für eine "Spiegelung" der gesellschaftspolitischen Perspektiven und Prioritäten, Erfahrungen und Interessen von Frauen bzw. des Bevölkerungsanteils von Männern und Frauen im Parlament zu sorgen (im Ergebnis ebenso ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 104 f, juris; BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 114, juris; a. A. hingegen Laskowski, Zur verfassungsrechtlichen Zulässigkeit gesetzlicher Paritéregelungen für die Kommunal- und Landtagswahlen in Thüringen, Gutachten vom 6. Juni 2014, S. 39-43; dies., djbZ 2014, 93, 98; vgl. die Argumentation der Antragstellerinnen und Antragsteller im Popularklageverfahren vor dem BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 19 f, juris, sowie Äußerungsberechtigte Landesregierung im abstrakten Normenkontrollverfahren vor dem ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 50, juris).

    Legitimationssubjekt von Art. 2 Abs. 2 LV ist "das Volk", d. h. die Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger als (Landes-)Staatsvolk (Beschluss vom 16. Dezember 2010 ​- VfGBbg 18/10 -,​LKV 2011, 124, 126; zu Art. 20 Abs. 2 Satz 1 GG BVerfG, Beschluss vom 24. Mai 1995 ​- 2 BvF 1/92 -, ​BVerfGE 93, 37, 66, Rn. 135 f, www.bverfg.de; ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 104 f, juris), nicht hingegen ein in zwei Gruppen geteiltes Staatsvolk.

    Niemand von ihnen vertritt also lediglich eine bestimmte Bevölkerungsgruppe oder Interessengruppe - insbesondere auch nicht die soziale Gruppe, der er selbst angehört (BVerfG, Urteil vom 25. Juli 2012 ​- 2 BvE 9/11 -, ​BVerfGE 131, 316-376, Rn. 72, juris, m. w. N.; ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 104, juris; BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 112, juris).

    Die Integration politischer Kräfte bzw. politischer Strömungen, auf welche die Integrationsfunktion von Wahlen nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts abzielt (BVerfG, Urteil vom 10. April 1997 ​- 2 BvC 3/96 -, BVerfGE 95, 408-425, Rn. 46, 54, juris; ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 107, juris), dient dazu, politische Strömungen aus dem Volk im Parlament zur Geltung zu bringen.

    Die Gesamtheit der Frauen bzw. der Männer ist aber - auch angesichts der unter ihnen selbstverständlich vorhandenen unterschiedlichen politischen Ansichten - keinesfalls als eine Art einheitliche politische Kraft anzusehen (vgl. ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 108, juris).

    Grundsätzlich sind auch Staatszielbestimmungen dazu geeignet, eine Beeinträchtigung subjektiver Rechte zu rechtfertigen (etwa ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 119, 125, juris, zu Art. 2 Abs. 2 ThürVerf).

    Dabei kann offen bleiben, ob das Fördergebot des Art. 12 Abs. 3 Satz 2 LV im Rahmen der Wahlrechtsgleichheit des Art. 22 Abs. 3 Satz 1 LV überhaupt anwendbar ist (für eine Anwendbarkeit von Art. 2 Abs. 2 Satz 2 auf die Wahlrechtsgleichheit des Art. 46 Abs. 1 ThürVerf ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 122 ff, juris; wohl in diese Richtung auch BVerfG, Beschluss vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -,​ BVerfGE 151, 1-58, Rn. 50 ff, www.bverfg.de) oder sich in ihrem Rahmen ein Rückgriff auf das in Art. 12 Abs. 3 Satz 2 LV enthaltene Fördergebot verbietet, weil das Wahlrecht die Chancengleichheit für Frauen und Männer in dem speziellen Regelungsbereich des Wahlrechts durch die rechtlich formelle Gleichheit aller Wahlbewerberinnen und -bewerber ohne Ansehung ihres Geschlechts bereits selbst enthalte (vgl. etwa Morlok/​Hobusch, NVwZ 2019, 1734, 1736; Parlamentarischer Beratungsdienst des Landtags Brandenburg, Gutachten Geschlechterparität bei Landtagswahlen, S. 53; von Ungern-Sternberg, JZ 2019, 525, 528, 533; Wissenschaftlicher Dienst, Thüringer Landtag, Gutachten vom 24. Juni 2019, Vorlage 6/5765, S. 39 f, m. w. N.) bzw. keine Kollisionslage zwischen der Wahlrechtsgleichheit und dem Fördergebot bestehe, die zur Herstellung eines Ausgleichs durch praktische Konkordanz aber erforderlich sei (Morlok/​Hobusch, NVwZ 2019, 1734, 1736, unter Verweis auf OVG Münster, Beschluss vom 21. Februar 2017 ​- 6 B 1109/16 -Rn. 87 ff, juris; zu Art. 33 Abs. 2 und Art. 3 Abs. 2 Satz 2 GG; Heyen, DÖV 1989, 649, 653).

    Diese Besserstellung von Personen, die weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig sind, ist nicht angesichts ihres sehr geringen Bevölkerungsanteils im Wege der Typisierung als unbeachtlich anzusehen (in diese Richtung aber das Sondervotum der Richterin Heßelmann, ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -, Rn. 148, juris).

    Für eine Beschränkung auf eine bloße Unvereinbarkeitserklärung besteht kein Anlass (vgl. ebenso ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 138, juris; BVerfG, Beschluss vom 10. Juli 2012 ​- 1 BvL 2/10 -,​ BVerfGE 132, 72-99, Rn. 60, www.bverfg.de).

  • VerfGH Bayern, 26.03.2018 - 15-VII-16

    Popularklage - Regelungen aus dem Wahlvorschlagsrecht der Parteien

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    Die Chancengleichheit von Männern und Frauen sei, wie zutreffend vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof (Urteil vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 83-85, 114) ausgeführt, durch die bisherigen Regelungen des passiven Wahlrechts bereits verwirklicht; Frauen würden dadurch nicht benachteiligt.

    Zudem sind Allgemeinheit und Gleichheit der Wahl als besondere Ausprägungen des allgemeinen Gleichheitssatzes (zum GG BVerfG, Beschluss vom 16. Juli 1998 ​- 2 BvR 1953/95 -, BVerfGE 99, 1-19, vgl. Leitsatz 1; Rn. 42, www.bverfg.de; BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16, Rn. 77, juris; s. auch Voßkuhle/​Kaufhold, JuS 2013, 1078, 1079) spezielle Gleichheitsrechte und damit Grundrechte.

    Speziell bezogen auf das passive Wahlrecht gewährleistet er die Chancengleichheit aller Wahlbewerber (BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 77, juris) - unabhängig von ihrem Geschlecht.

    Aus dem Demokratieprinzip folgt kein Auftrag, für eine "Spiegelung" der gesellschaftspolitischen Perspektiven und Prioritäten, Erfahrungen und Interessen von Frauen bzw. des Bevölkerungsanteils von Männern und Frauen im Parlament zu sorgen (im Ergebnis ebenso ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 104 f, juris; BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 114, juris; a. A. hingegen Laskowski, Zur verfassungsrechtlichen Zulässigkeit gesetzlicher Paritéregelungen für die Kommunal- und Landtagswahlen in Thüringen, Gutachten vom 6. Juni 2014, S. 39-43; dies., djbZ 2014, 93, 98; vgl. die Argumentation der Antragstellerinnen und Antragsteller im Popularklageverfahren vor dem BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 19 f, juris, sowie Äußerungsberechtigte Landesregierung im abstrakten Normenkontrollverfahren vor dem ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 50, juris).

    Soweit die ursprüngliche Gesetzesbegründung davon ausging, dass durch den geringeren Frauenanteil im Landtag keine hinreichend effektive Repräsentation und Mitwirkung stattfinde und Interessen von Frauen nicht hinreichend vertreten würden (LT-Drs. 6/8210, S. 32; ähnlich Laskowski, djbZ 2014, 93, 97; Antragsteller im Popularklageverfahren vor dem BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 19 ff, juris), liegt dem ein gesellschaftswissenschaftliches Verständnis von Repräsentation zugrunde, das zumeist als "deskriptive Repräsentation" bezeichnet wird (grundlegend Hanna Fenichel Pitkin, The Concept of Representation, Berkeley/Los Angeles 1967), aber von dem rechtlichen Verständnis der Landesverfassung von demokratischer Repräsentation des Volkes abweicht.

    Diese Legitimation ist im Hinblick auf die Abgeordneten dadurch gewährleistet, dass sie unmittelbar durch die Gesamtheit der Staatsbürger, das (wahlberechtigte) Volk, Frauen wie Männer gleichermaßen, in Wahlen bestimmt werden, die den verfassungsrechtlichen Wahlrechtsgrundsätzen des Art. 22 Abs. 3 LV unterliegen (vgl. BVerfG, Beschlüsse vom 5. Dezember 2002 ​- 2 BvL 5/98 -, BVerfGE 107, 59, 87, Rn. 155, und vom 24. Mai 1995 ​- 2 BvF 1/92 -, ​BVerfGE 93, 37, 66, Rn. 134 f, www.bverfg.de; BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 111, juris).

    Niemand von ihnen vertritt also lediglich eine bestimmte Bevölkerungsgruppe oder Interessengruppe - insbesondere auch nicht die soziale Gruppe, der er selbst angehört (BVerfG, Urteil vom 25. Juli 2012 ​- 2 BvE 9/11 -, ​BVerfGE 131, 316-376, Rn. 72, juris, m. w. N.; ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 104, juris; BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 112, juris).

    Dem Prinzip der Gesamtrepräsentation widerspricht damit die Idee, dass sich in der Zusammensetzung des Parlaments auch diejenige der (wahlberechtigten) Bevölkerung in ihren vielfältig einzuteilenden Gruppen, Schichten oder Klassen widerspiegeln soll (zutreffend BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 110, juris).

    Keine ​- wie auch immer bestimmte -Bevölkerungsgruppe kann aus dem Demokratieprinzip den Anspruch ableiten, entsprechend ihrem (Wahl-)Bevölkerungsanteil proportional im Parlament repräsentiert zu werden (BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 110, juris ).

  • BVerfG, 29.01.2019 - 2 BvC 62/14

    Wahlrechtsausschlüsse für Betreute in allen Angelegenheiten und wegen

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    Entsprechend den Ausführungen des Bundesverfassungsgerichts zum Diskriminierungsverbot von Behinderten bei Wahlen im Beschluss vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -,​ Rn. 49-52, stünden die Gleichheitssätze in Idealkonkurrenz: Die Anwendungsbereiche der Wahlrechtsgleichheit und des Gleichberechtigungsgebots überschnitten sich im Bereich des Wahlrechts zwar, jedoch nur in einem Teilbereich ihres jeweiligen Regelungsumfangs.

    Etwas anderes kann lediglich gelten, wenn zwischen mehreren besonderen Gleichheitssätzen ein eigenständiges Spezialitätsverhältnis besteht (zum Ganzen BVerfG, Beschluss vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -,​ BVerfGE 151, 1-58, Rn. 51, www.bverfg.de, m. zahlr. N.).

    Zudem dienen sie - auch - unterschiedlichen Schutzzwecken (Egalität der Staatsbürger bzw. Nichtdiskriminierung von Menschen wegen ihres Geschlechts) (vgl. zum Benachteiligungsverbot zugunsten von Behinderten BVerfG, Beschluss vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -,​ BVerfGE 151, 1-58, Rn. 52, www.bverfg.de, m. zahlr. N.).

    136 Dieser tritt nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Verhältnis von Art. 3 Abs. 1 GG zu Art. 38 Abs. 1 Satz 1 GG, der sich das Landesverfassungsgericht für das Verhältnis von Art. 12 Abs. 1 zu Art. 22 Abs. 3 Satz 1 LV anschließt, hinter den Grundsatz der Wahlrechtsgleichheit des Art. 22 Abs. 3 Satz 1 LV als spezialgesetzliche Ausprägung zurück, ist also im Anwendungsbereich der Wahlrechtsgleichheit unanwendbar (BVerfG, Beschlüsse vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -,​ BVerfGE 151, 1-58, Rn. 42, und vom 16. Juli 1998 ​- 2 BvR 1953/95 -,​ BVerfGE 99, 1-19, Leitsatz 1, Rn. 54 ff, www.bverfg.de).

    Sie ist im Sinne einer strengen und formalen Gleichheit bei der Zulassung zur Wahl zum Parlament zu verstehen (st. Rspr. des BVerfG, jüngst Beschluss vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -,​ BVerfGE 151, 1-58, Rn. 42, www.bverfg.de, m. w. N.).

    Ob dieser objektiv denkbare, aber im Gesetzgebungsverfahren nicht angeführte Zweck überhaupt berücksichtigungsfähig ist (grds. bejahend BVerfG, Beschlüsse vom 24. Januar 2012 ​- 1 BvL 21/11 -, BVerfGE 130, 131-151, Rn. 47, und vom 31. März 1998 ​- 1 BvR 2167/93 -,​Rn. 29, www.bverfg.de) oder allein die subjektiv vom Gesetzgeber verfolgten Zwecke beachtlich sind (zu Steuern bzw. Gebühren vgl. BVerfG, Urteil vom 19. März 2003 ​- 2 BvL 9/98 -, ​BVerfGE 108, 1-34, Rn. 63, www.bverfg.de, Beschluss vom 22. Juni 1995 ​- 2 BvL 37/91 -,​BStBl II 1995, 655, BVerfGE 93, 121-165, Rn. 76 f, juris), ist streitig (offen lassend BVerfG, Beschluss vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -, ​BVerfGE 151, 1-58, Rn. 91 f; www.bverfg.de).

    Differenzierungen hinsichtlich der aktiven oder passiven Wahlberechtigung bedürfen zu ihrer Rechtfertigung stets besonderer, sachlich durch die Verfassung legitimierter bzw. "zwingender" Gründe, die von einem Gewicht sind, das der Gleichheit bzw. der Allgemeinheit der Wahl zumindest die Waage halten kann (zur Allgemeinheit jüngst BVerfG, Beschluss vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -,​ Rn. 43, www.bverfg.de; zur Gleichheit BVerfG, Beschluss vom 31. Januar 2012 ​- 2 BvC 3/11 -, ​BVerfGE 130, 212-239, Rn. 61; zur Gleichheit und Chancengleichheit der Parteien BVerfG, Beschluss vom 19. September 2017 ​- 2 BvC 46/14 -, ​BVerfGE 146, 327-375, Rn. 61, www.bverfg.de, jeweils m. zahlr.

    Dabei kann offen bleiben, ob das Fördergebot des Art. 12 Abs. 3 Satz 2 LV im Rahmen der Wahlrechtsgleichheit des Art. 22 Abs. 3 Satz 1 LV überhaupt anwendbar ist (für eine Anwendbarkeit von Art. 2 Abs. 2 Satz 2 auf die Wahlrechtsgleichheit des Art. 46 Abs. 1 ThürVerf ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 122 ff, juris; wohl in diese Richtung auch BVerfG, Beschluss vom 29. Januar 2019 ​- 2 BvC 62/14 -,​ BVerfGE 151, 1-58, Rn. 50 ff, www.bverfg.de) oder sich in ihrem Rahmen ein Rückgriff auf das in Art. 12 Abs. 3 Satz 2 LV enthaltene Fördergebot verbietet, weil das Wahlrecht die Chancengleichheit für Frauen und Männer in dem speziellen Regelungsbereich des Wahlrechts durch die rechtlich formelle Gleichheit aller Wahlbewerberinnen und -bewerber ohne Ansehung ihres Geschlechts bereits selbst enthalte (vgl. etwa Morlok/​Hobusch, NVwZ 2019, 1734, 1736; Parlamentarischer Beratungsdienst des Landtags Brandenburg, Gutachten Geschlechterparität bei Landtagswahlen, S. 53; von Ungern-Sternberg, JZ 2019, 525, 528, 533; Wissenschaftlicher Dienst, Thüringer Landtag, Gutachten vom 24. Juni 2019, Vorlage 6/5765, S. 39 f, m. w. N.) bzw. keine Kollisionslage zwischen der Wahlrechtsgleichheit und dem Fördergebot bestehe, die zur Herstellung eines Ausgleichs durch praktische Konkordanz aber erforderlich sei (Morlok/​Hobusch, NVwZ 2019, 1734, 1736, unter Verweis auf OVG Münster, Beschluss vom 21. Februar 2017 ​- 6 B 1109/16 -Rn. 87 ff, juris; zu Art. 33 Abs. 2 und Art. 3 Abs. 2 Satz 2 GG; Heyen, DÖV 1989, 649, 653).

  • VerfG Brandenburg, 18.06.1998 - VfGBbg 27/97

    Kein Verstoß gegen Rechte der Sorben durch Auflösung der Gemeinde Horno und

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    Sie begründen anders als Grundrechte keine Abwehransprüche gegen staatliches Handeln, sondern eine objektiv-rechtliche Verpflichtung des Staates, sein Handeln (auch) an dem betreffenden Staatsziel auszurichten (Urteil vom 18. Juni 1998 ​- VfGBbg 27/97 -,​LVerfGE 8, 97, 127 f, m. w. N.).

    Die Formulierung, das Land sei verpflichtet, für die Gleichstellung von Frau und Mann in bestimmten Lebensbereichen durch wirksame Maßnahmen zu sorgen, entspricht im Wesentlichen derjenigen anerkannter Staatsziele wie aus Art. 45 Abs. 1 Satz 1, Art. 47 Abs. 1 und Art. 48 Abs. 1 LV (vgl. Urteil vom 18. Juni 1998 ​- VfGBbg 27/97 -,​LVerfGE 8, 97, 129, m. w. N.), die allerdings eine Beschränkung hinsichtlich der Leistungsfähigkeit des Landes ("im Rahmen seiner Kräfte") enthalten.

    Gegen die Einordnung des Art. 12 Abs. 3 Satz 2 LV als Grundrecht spricht im Übrigen, dass der Verfassungsgeber in anderen Vorschriften des 2. Hauptteils der Landesverfassung sowohl bei den "klassischen" Grundrechten als auch bei über den ausdrücklichen Regelungsgehalt des Grundgesetzes hinausgehenden Gewährleistungen dort, wo er sie als Grundrechte ausgestalten will (etwa beim Datenschutz, Art. 11 LV, bei der politischen Mitgestaltung, Art. 21 und 22 LV, der Mitbestimmung von Beschäftigten gemäß Art. 50 Abs. 1 LV [Urteil vom 15. Oktober 2009 ​- VfGBbg 9/08 -,​https://verfassungsgericht.brandenburg.de], und beim Recht der Sorben nach Art. 25 Abs. 3 LV auf Bewahrung und Förderung ihrer Sprache [Urteil vom 18. Juni 1998 ​- VfGBbg 27/97 -,​LVerfGE 8, 97, 157]), üblicherweise Formulierungen verwendet, die den Charakter als subjektives Recht deutlich zum Ausdruck bringen.

    Hätte der Verfassungsgeber Art. 12 Abs. 3 Satz 2 LV ebenfalls als Grundrecht ausgestalten wollen, hätte es nahegelegen, eine zweifelsfreie Formulierung zu verwenden (vgl. Urteil vom 18. Juni 1998 ​- VfGBbg 27/97 -,​LVerfGE 8, 97, 129, m. w. N.).

    Insoweit gilt für die Auslegung der Reichweite von Schutzpflichten aus Staatszielen nichts anderes als für diejenige grundrechtlicher Schutzpflichten (vgl. Urteil vom 18. Juni 1998 ​- VfGBbg 27/97 -,​LVerfGE 8, 97, 138).

    Fehlt es an zwingenden Gründen für eine Ungleichbehandlung, lässt sich diese nur noch im Wege einer Abwägung mit kollidierendem Verfassungsrecht legitimieren (dazu Urteil vom 18. Juni 1998 ​- VfGBbg 27/97 -,​LVerfGE 8, 97, 135; BVerfG, Beschluss vom 25. Oktober 2005 ​- 2 BvR 524/01 -, ​BVerfGE 114, 357-371, Rn. 25, www.bverfg.de, m. w. N.).

    Dieses ist grundsätzlich dazu geeignet, eine Ungleichbehandlung wegen des Geschlechts zu rechtfertigen, wenn durch eine begünstigende Regelung faktische Nachteile ausgeglichen werden, die typischerweise Angehörige eines Geschlechts treffen (zu Art. 3 Abs. 2 Satz 2 GG Urteil vom 18. Juni 1998 ​- VfGBbg 27/97 -,​LVerfGE 8, 97, 135; grundlegend BVerfG, Beschluss vom 24. Januar 1995 ​- 1 BvL 18/93 -, ​BVerfGE 92, 91-122, Rn. 68, www.bverfg.de).

  • VerfG Brandenburg, 16.12.2010 - VfGBbg 18/10

    Teils unzulässige, im Übrigen unbegründete Verfassungsbeschwerde gegen

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    Eine denkbare Rüge, die Beschwerdeführerinnen und Beschwerdeführer sähen sich in ihrer allgemeinen Handlungsfreiheit (Art. 10 LV) verletzt, da ein diese beschränkendes Gesetz nicht zur verfassungsmäßigen Ordnung gehöre, weil es (formell oder inhaltlich) gegen einzelne Verfassungsbestimmungen oder allgemeine Verfassungsgrundsätze verstoße (vgl. Beschluss vom 16. Dezember 2010 ​- VfGBbg 18/10 -,​ https://verfassungsgericht..de), lässt sich ihrem Vortrag bereits nicht hinreichend entnehmen.

    Dem Volk kommt damit durch die Volkssouveränität die maßgebliche Bestimmungsmacht über die staatliche Gewalt zu (vgl. Beschluss vom 16. Dezember 2010 ​- VfGBbg 18/10 -LKV 2011, 124, 126; zu Art. 20 Abs. 2, Art. 38 Abs. 1 Satz 2 GG BVerfG, Urteil vom 25. Juli 2012 ​- 2 BvE 9/11 -, ​BVerfGE 131, 316-376, Rn. 72, juris, m. w. N.).

    Legitimationssubjekt von Art. 2 Abs. 2 LV ist "das Volk", d. h. die Gesamtheit der Bürgerinnen und Bürger als (Landes-)Staatsvolk (Beschluss vom 16. Dezember 2010 ​- VfGBbg 18/10 -,​LKV 2011, 124, 126; zu Art. 20 Abs. 2 Satz 1 GG BVerfG, Beschluss vom 24. Mai 1995 ​- 2 BvF 1/92 -, ​BVerfGE 93, 37, 66, Rn. 135 f, www.bverfg.de; ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 104 f, juris), nicht hingegen ein in zwei Gruppen geteiltes Staatsvolk.

    Jede Ausübung von Staatsgewalt bedarf damit (nur) einer Legitimation, die sich auf das Volk in seiner Gesamtheit zurückführen lässt, nicht aber (auch) auf den jeweils betroffenen oder interessierten Einzelnen (vgl. Beschluss vom 16. Dezember 2010 ​- VfGBbg 18/10 -, LKV 2011, 124, 126).

  • BVerfG, 13.02.2008 - 2 BvK 1/07

    Sperrklausel Kommunalwahlen

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    Eine strikte verfassungsgerichtliche Kontrolle ist bei Eingriffen in das freie Wahlvorschlagsrecht der Parteien, das seinerseits Ausdruck des Demokratieprinzips aus Art. 2 Abs. 1 LV ist, deshalb geboten, weil mit Regelungen, die die Bedingungen der politischen Konkurrenz berühren, die jeweilige parlamentarische Mehrheit gewissermaßen in eigener Sache tätig wird (BVerfG, Urteile vom 26. Februar 2014 ​- 2 BvE 2/13 -, ​BVerfGE 135, 259-312, Rn. 59, www.bverfg.de, und vom 13. Februar 2008 ​- 2 BvK 1/07 -, BVerfGE 120, 82-125, Rn. 103, www.bverfg.de, zur Chancengleichheit der Parteien).

    Gerade bei der Wahlgesetzgebung besteht die Gefahr, dass die jeweilige Parlamentsmehrheit sich statt von gemeinwohlbezogenen Erwägungen vom Ziel des eigenen Machterhalts leiten lässt (BVerfG, Urteile vom 26. Februar 2014 ​- 2 BvE 2/13 -, BVerfGE 135, 259-312, Rn. 59, vom 9. November 2011 ​- 2 BvC 4/10 -, BVerfGE 129, 300-355, Rn. 91, und vom 13. Februar 2008 ​- 2 BvK 1/07 -, ​BVerfGE 120, 82-125, Rn. 125, www.bverfg.de).

    Es ist jedoch nur der Erlass eines Gesetzes als Maßnahme im Organstreit überprüfbar (zum Bundesrecht st. Rspr. des BVerfG, Urteile vom 13. Februar 2008 ​- 2 BvK 1/07 -, ​BVerfGE 120, 82-125, Rn. 82, m. w. N., und vom 4. Juli 2007 ​- 2 BvE 1/06 -, ​BVerfGE 118, 277-401, Rn. 188, m. zahlr.

    Das Verfassungsgericht kann im Organstreitverfahren lediglich feststellen, ob die streitige Maßnahme gegen eine bestimmte Vorschrift der Landesverfassung verstößt (§ 38 Abs. 1 VerfGGBbg), nicht aber, dass eine Norm gegen Vorschriften der Landesverfassung verstößt und damit nichtig ist (vgl. zum entsprechenden § 67 Satz 1 und 2 BVerfGG BVerfG, Urteil vom 13. Februar 2008 ​- 2 BvK 1/07 -, ​BVerfGE 120, 82-125, Rn. 147, www.bverfg.de).

  • BVerfG, 09.11.2011 - 2 BvC 4/10

    "Fünf-Prozent-Sperrklausel im Europawahlrecht"

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    Der Grundsatz der Gleichheit der Wahl gebietet es, dass alle Staatsbürger das aktive und passive Wahlrecht in formal möglichst gleicher Weise ausüben können (st. Rspr. des BVerfG, z. B. Urteil vom 9. November 2011 ​- 2 BvC 4/10 -, ​BVerfGE 129, 300-355, Rn. 78, www.bverfg.de, m. zahlr.

    151 a. Der Grundsatz der Gleichheit der Wahl gebietet es, dass alle Staatsbürger das aktive und passive Wahlrecht in formal möglichst gleicher Weise ausüben können (st. Rspr. des BVerfG, z. B. Urteil vom 9. November 2011 ​- 2 BvC 4/10 -, ​BVerfGE 129, 300-355, Rn. 78, m. zahlr.

    Gerade bei der Wahlgesetzgebung besteht die Gefahr, dass die jeweilige Parlamentsmehrheit sich statt von gemeinwohlbezogenen Erwägungen vom Ziel des eigenen Machterhalts leiten lässt (BVerfG, Urteile vom 26. Februar 2014 ​- 2 BvE 2/13 -, BVerfGE 135, 259-312, Rn. 59, vom 9. November 2011 ​- 2 BvC 4/10 -, BVerfGE 129, 300-355, Rn. 91, und vom 13. Februar 2008 ​- 2 BvK 1/07 -, ​BVerfGE 120, 82-125, Rn. 125, www.bverfg.de).

    Insoweit ist einem Vergleich mit den vom Äußerungsberechtigten für die Annahme eines Ausgestaltungsspielraums des Gesetzgebers angeführten Beispielen zugunsten von starren Listen (BVerfG, Beschluss vom 3. Juli 1957 ​- 2 BvR 9/56 -, ​BVerfGE 7, 63-75, juris), zur Fünf-Prozent-Hürde (BVerfG, Urteil vom 9. November 2011 ​- 2 BvC 4/10 -, BVerfGE 129, 300-355, www.bverfg.de) und zur Grundmandatsklausel (BVerfG, Urteil vom 10. April 1997 ​- 2 BvC 3/96 -, BVerfGE 95, 408-425, juris) nichts zu entnehmen, da der Gesetzgeber dort wahlrechtsimmanente Zwecke verfolgte.

  • VerfG Brandenburg, 17.09.1998 - VfGBbg 30/98

    Ausschluß der Wählbarkeit eines hauptamtlichen Bürgermeisters für den Kreistag

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    121 (1) Art. 22 Abs. 3 Satz 1 LV ist ein Grundrecht und damit im Wege der Verfassungsbeschwerde rügefähig (vgl. Beschluss vom 17. September 1998 ​- VfGBbg 30/98 -LVerfGE 9, 111, 114, Urteil vom 25. Januar 1996 ​- VfGBbg 13/95 -,​LVerfGE 4, 85, 91 f, sowie Sondervotum des Verfassungsrichters von Arnim, ebenda, 100, 102; ebenso Iwers, in: Lieber/​Iwers/​Ernst, Verfassung des Landes Brandenburg, 2012, Art. 22 Anm. 4.1.).

    22 Abs. 1 LV, der die Wahlberechtigung und Wählbarkeit der Bürger als Grundrechte gewährt (vgl. Beschluss vom 17. September 1998 ​- VfGBbg 30/98 -,​ LVerfGE 9, 111, 114), steht in engstem Zusammenhang mit den für diese Wahlen geltenden Grundsätzen nach Art. 22 Abs. 3 Satz 1 LV: Dass bei diesen Wahlen die dort niedergelegten Wahlgrundsätze einzuhalten sind, ist geradezu selbstverständlich.

    Es kann dahinstehen, ob die Norm - wie der Wortlaut von Art. 22 Abs. 5 Satz 1 LV nahelegt -lediglich einen Regelungsvorbehalt enthält, oder ​- wofür die Ausführungen in der Gesetzesbegründung zum nachträglich eingeführten Art. 22 Abs. 5 LV (LT-Drs. 2/3752, S. 5) sprechen - ein (zumindest partieller) Einschränkungs- bzw. Eingriffsvorbehalt beabsichtigt war (vgl. auch Beschluss vom 17. September 1998 ​- VfGBbg 30/98 -, LVerfGE 9, 111, 116).

    Letztere führt nicht zu einem Wählbarkeitsausschluss der von der Regelung erfassten Personen (Ineligibilität), wohl aber müssen sich die Personen im Falle der Wahl zwischen Amt und Mandat entscheiden (Beschluss vom 17. September 1998 ​- VfGBbg 30/98 -, LVerfGE 9, 111, 117).

  • BVerfG, 05.04.1952 - 2 BvH 1/52

    7,5%-Sperrklausel

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    [...] Das Landesverfassungsgericht folgt auch hier der ständigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, wonach Art. 21 GG als ungeschriebener Bestandteil der jeweiligen Landesverfassung gilt (BVerfGE 1, 208, 227; 4, 375, 378; 6, 367, 375; 23, 33, 39; 60, 53, 62; 66, 107, 114) und deshalb die Parteien als Beteiligte von Organstreitverfahren anzuerkennen sind, sofern das Recht der Partei in Frage steht, an der politischen Willensbildung des Volkes mitzuwirken (so bereits Verfassungsgericht des Landes Brandenburg, Urteil vom 16. März 1995 ​- VfGBbg 4/95 EA -,​LVerfGE 3, 135, 139; VerfGH NW, DVBl. 1999, 1271, 1271).".

    N., Beschluss vom 23. Januar 1995 ​- 2 BvE 6/94 -, ​BVerfGE 92, 80-91, Rn. 27, www.bverfg.de, Urteil vom 19. Juli 1966 ​- 2 BvE 1/62 -, ​BVerfGE 20, 119-134, Rn. 37, juris), nicht aber das Gesetz selbst (grundlegend BVerfG, Urteil vom 5. April 1952 ​- 2 BvH 1/52 -, ​BVerfGE 1, 208-261, Rn. 44 f, Beschluss vom 25. November 1998 ​- 2 BvH 1/92 -, ​BVerfGE 99, 332-337, Rn. 19, juris; jüngst z. B. auch VerfGH NRW, Beschluss vom 7. Juli 2020 ​- VerfGH 88/20 -,​Rn. 52, juris; ebenso Barczak, in: ders., BVerfGG: Mitarbeiterkommentar zum Bundesverfassungsgerichtsgesetz, 2018, § 64 Rn. 10; Hillgruber/​Goos, Verfassungsprozessrecht, 3. Auflage 2011, Rn. 360; Umbach, in: Umbach/​Clemens/​Dollinger, Bundesverfassungsgerichtsgesetz, Mitarbeiterkommentar, 2. Auflage 2005, §§ 63, 64 Rn. 139 m. Fn. 152).

    Die Entscheidungen verweisen ihrerseits auf die ständige, durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 5. April 1952 ​- 2 BvH 1/52 -, ​BVerfGE 1, 208-261, begründete Rechtsprechung, die den Erlass eines Gesetzes als Maßnahme nach § 64 BVerfGG bezeichnet, wollen aber ersichtlich gerade nicht davon abweichen.

  • BVerfG, 25.07.2012 - 2 BvF 3/11

    Landeslisten - Neuregelung des Sitzzuteilungsverfahrens für die Wahlen zum

    Auszug aus VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 55/19
    Dem Volk kommt damit durch die Volkssouveränität die maßgebliche Bestimmungsmacht über die staatliche Gewalt zu (vgl. Beschluss vom 16. Dezember 2010 ​- VfGBbg 18/10 -LKV 2011, 124, 126; zu Art. 20 Abs. 2, Art. 38 Abs. 1 Satz 2 GG BVerfG, Urteil vom 25. Juli 2012 ​- 2 BvE 9/11 -, ​BVerfGE 131, 316-376, Rn. 72, juris, m. w. N.).

    Niemand von ihnen vertritt also lediglich eine bestimmte Bevölkerungsgruppe oder Interessengruppe - insbesondere auch nicht die soziale Gruppe, der er selbst angehört (BVerfG, Urteil vom 25. Juli 2012 ​- 2 BvE 9/11 -, ​BVerfGE 131, 316-376, Rn. 72, juris, m. w. N.; ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 ​- VerfGH 2/20 -,​Rn. 104, juris; BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 ​- Vf. 15-VII-16 -,​Rn. 112, juris).

    Der Gesetzgeber muss zu verhindern suchen, dass gewichtige Anliegen im Volk von der Volksvertretung ausgeschlossen bleiben (BVerfG, Urteil vom 25. Juli 2012 ​- 2 BvE 9/11 -,​ BVerfGE 131, 316-376, Rn. 55, juris).

  • BVerfG, 19.07.1966 - 2 BvF 1/65

    Parteienfinanzierung I

  • BVerfG, 24.01.1984 - 2 BvH 3/83

    Organstreitigkeiten in einem Bundesland - Parteienfinanzierung durch Spenden

  • BVerfG, 07.05.1957 - 2 BvH 1/56

    Politische Partei im Organstreit um Kommunalwahlen

  • BVerfG, 25.11.1998 - 2 BvH 1/92

    MfS/AfNS-Verzögerungsschaden

  • BVerfG, 10.04.1997 - 2 BvC 3/96

    Grundmandatsklausel

  • BVerfG, 07.10.2003 - 1 BvR 1712/01

    Exklusivlizenz

  • VerfG Brandenburg, 05.05.2020 - VfGBbg 5/20

    Eilantrag gegen infektionsschutzrechtliche Pflicht zum Tragen einer

  • BVerfG, 11.12.2018 - 2 BvE 1/18

    Das Organstreitverfahren eröffnet nicht die Möglichkeit einer objektiven

  • BVerfG, 26.02.2014 - 2 BvE 2/13

    Europawahl: Drei-Prozent-Sperrklausel für Wahl zum Europäischen Parlament

  • VerfG Brandenburg, 21.12.2006 - VfGBbg 20/06

    Aus Subsidiaritätsgründen unzulässige Verfassungsbeschwerde einer parteinahen

  • BVerfG, 15.02.1978 - 2 BvR 134/76

    Gemeindeparlamente

  • BVerfG, 20.10.1993 - 2 BvC 2/91

    Kandidatenaufstellung

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 06.07.1999 - VerfGH 14/98

    Organklagen gegen 5%-Sperrklausel im Kommunalwahlrecht erfolgreich

  • BVerfG, 24.05.1995 - 2 BvF 1/92

    Mitbestimmungsgesetz Schleswig-Holstein

  • BVerfG, 16.07.1998 - 2 BvR 1953/95

    Bayerische Kommunalwahlen

  • EGMR, 12.11.2019 - 54893/18

    ZEVNIK AND OTHERS v. SLOVENIA

  • VerfG Brandenburg, 25.01.1996 - VfGBbg 13/95

    Wahlrecht; Inkompatibilität; Sondervotum

  • BVerfG, 22.05.1979 - 2 BvR 193/79

    5%-Sperrklausel III

  • BVerfG, 01.12.1954 - 2 BvG 1/54

    Besoldungsgesetz von Nordrhein-Westfalen

  • BVerfG, 05.10.1960 - 2 BvR 536/60

    Einstweilige Anordnung gegen die Niedersächsischen Kommunalwahlen 1960

  • BVerfG, 03.05.1994 - 2 BvR 2760/93

    Isserstedt

  • BVerfG, 19.06.2012 - 2 BvE 4/11

    Anträge im Organstreit "ESM/Euro-Plus-Pakt" erfolgreich

  • BVerfG, 22.06.1960 - 2 BvR 432/60

    Geltendmachung der Benachteiligung einer politischen Partei durch

  • BVerfG, 14.07.1986 - 2 BvE 5/83

    Politische Stiftungen

  • BVerwG, 30.10.1997 - 3 C 35.96

    Bekanntgabe des Verwaltungsakts; Bekanntgabe an den Adressaten trotz Bestellung

  • BVerfG, 08.02.1983 - 1 BvL 28/79

    Pflichtbeiträge in Ausfallzeiten

  • BVerfG, 04.07.2007 - 2 BvE 1/06

    Abgeordnetengesetz

  • BVerfG, 24.01.1995 - 1 BvL 18/93

    Feuerwehrabgabe

  • BVerfG, 09.03.1976 - 2 BvR 89/74

    Wahlkampfkostenpauschale

  • BVerfG, 10.07.2012 - 1 BvL 2/10

    Ausschluss ausländischer Staatsangehöriger mit humanitären Aufenthaltstiteln vom

  • BVerfG, 05.07.1967 - 2 BvL 29/63

    EWG-Recht

  • BVerfG, 06.02.1956 - 2 BvH 1/55

    Schwerpunktparteien

  • BVerfG, 19.03.2003 - 2 BvL 9/98

    Rückmeldegebühr

  • BVerfG, 21.01.1975 - 2 BvR 193/74

    Inkompatibilität/Landtagsmandat

  • BVerfG, 19.12.1967 - 2 BvQ 1/67

    Unzulässigkeit des Antrags auf einstweilige Anordnung gegen eine bereits

  • BVerfG, 21.04.2015 - 2 BvR 1322/12

    Altershöchstgrenzen für die Einstellung in den öffentlichen Dienst in

  • BVerfG, 17.01.2017 - 2 BvB 1/13

    Kein Verbot der NPD wegen fehlender Anhaltspunkte für eine erfolgreiche

  • BVerfG, 09.04.1992 - 2 BvE 2/89

    Parteienfinanzierung II

  • BVerfG, 28.10.1975 - 2 BvR 883/73

    Justizverwaltungsakt

  • VerfG Brandenburg, 18.04.1996 - VfGBbg 11/96

    Organklage von Bündnis 90/Die Grünen gegen Haushaltsmittelverwendung für

  • BVerfG, 05.12.2002 - 2 BvL 5/98

    Lippeverband

  • LVerfG Mecklenburg-Vorpommern, 14.12.2000 - LVerfG 4/99

    Fünf-Prozent-Klausel im Kommunalwahlrecht

  • VerfG Brandenburg, 18.11.2011 - VfGBbg 40/11

    Verkehrssicherungspflicht; Streupflicht; Willkürverbot; faires Verfahren;

  • BVerfG, 18.02.2016 - 2 BvE 6/15

    Erfolgloses Organstreitverfahren betreffend den Einsatz bewaffneter deutscher

  • BVerfG, 31.10.1990 - 2 BvF 3/89

    Ausländerwahlrecht II

  • VerfG Brandenburg, 30.11.2018 - VfGBbg 23/17

    Unzulässigkeit einer Verfassungsbeschwerde mangels hinreichender Begründung -

  • BVerfG, 25.10.2005 - 2 BvR 524/01

    Unterschiedliche Behandlung von Vater und Mutter bei der Erteilung einer

  • BVerfG, 31.01.2012 - 2 BvC 3/11

    Einteilung der Wahlkreise auf der Grundlage der deutschen Wohnbevölkerung

  • BVerfG, 19.07.1966 - 2 BvE 1/62

    Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Parteienfinanzierung

  • BVerfG, 21.06.2016 - 2 BvR 2728/13

    Verfassungsbeschwerden und Organstreitverfahren gegen das OMT-Programm der

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 06.04.2020 - VerfGH 32/20

    Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen nordrhein-westfälische

  • BVerfG, 14.10.2008 - 1 BvR 2310/06

    Versagung von Beratungshilfe in Angelegenheiten des Kindergeldes nach dem

  • BVerfG, 29.09.1990 - 2 BvE 1/90

    Gesamtdeutsche Wahl

  • VerfG Brandenburg, 16.03.1995 - VfGBbg 4/95

    Beteiligtenfähigkeit; Partei

  • BVerfG, 17.09.2013 - 2 BvR 2436/10

    Abgeordnetenbeobachtung durch den Verfassungsschutz unterliegt strengen

  • BVerfG, 07.05.2013 - 2 BvR 909/06

    Ehegattensplitting

  • VerfG Brandenburg, 22.07.2016 - VfGBbg 70/15

    Zur Rechtsstellung einer parlamentarischen Gruppe nach der Verfassung des Landes

  • BVerfG, 14.01.1986 - 2 BvE 14/83

    Haushaltskontrolle der Nachrichtendienste

  • BVerfG, 26.10.2010 - 2 BvR 1913/09

    Mangels rügefähigen Rechts unzulässige Verfassungsbeschwerde, mit der die

  • BVerfG, 19.09.2017 - 2 BvC 46/14

    Wahlprüfungsbeschwerde gegen die Wahl zum 18. Deutschen Bundestag erfolglos

  • BVerfG, 04.07.2012 - 2 BvC 1/11

    Wahlberechtigung der Auslandsdeutschen

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 29.09.1994 - VerfGH 7/94

    Der Verfassungsgerichtshof hält die 5 %-Sperrklausel im nordrhein-westfälischen

  • BVerfG, 22.09.2015 - 2 BvE 1/11

    Grundsatz der Spiegelbildlichkeit von Parlament und Ausschüssen gilt nicht für

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 15.12.2014 - VGH O 22/14

    Keine Verletzung von Rechten der Piratenpartei (Landesverband Rheinland-Pfalz)

  • BVerfG, 31.07.2008 - 1 BvR 840/08

    Verfassungsbeschwerde gegen §§ 116b Abs 2 bis 5 SGB 5 mangels unmittelbarer

  • VerfG Brandenburg, 15.10.2009 - VfGBbg 9/08

    Mitbestimmung; Grundrecht; Staatsziel; Personalvertretung; Schulen; Lehrerräte;

  • BVerfG, 24.01.2012 - 1 BvL 21/11

    Ausschluss der Speisegaststätten von der Erlaubnis zur Einrichtung abgetrennter

  • VerfGH Nordrhein-Westfalen, 07.07.2020 - VerfGH 88/20

    Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen das Erfordernis zur

  • BVerfG, 15.07.2015 - 2 BvE 4/12

    Unzulässige Organklage gegen die Mittelzuweisung an Fraktionen, politische

  • BVerfG, 03.07.1957 - 2 BvR 9/56

    Listenwahl

  • BVerfG, 10.07.1991 - 2 BvE 3/91

    Treuhandanstalt

  • BVerfG, 22.06.1995 - 2 BvL 37/91

    Einheitswerte II

  • BVerfG, 23.08.2005 - 2 BvE 5/05

    Klage der FAMILIEN-PARTEI DEUTSCHLANDS und der Ökologisch-Demokratischen Partei

  • BVerfG, 18.06.2008 - 2 BvL 6/07

    Regelung über Versorgungsabschlag für teilzeitbeschäftigte Beamte nichtig

  • BVerfG, 23.01.1995 - 2 BvE 6/94

    Erfolglose Organstreitverfahren betreffend die Beibehaltung der im

  • BVerfG, 13.06.1989 - 2 BvE 1/88

    Wüppesahl

  • VerfG Brandenburg, 17.04.2020 - VfGBbg 87/19

    Verfassungsbeschwerde unzulässig; Rechtswegerschöpfung; Vorabentscheidung;

  • BVerfG, 16.06.2016 - 1 BvL 9/14

    Unzulässige Richtervorlage zur Verfassungsmäßigkeit von § 312a BGB a.F

  • BVerfG, 09.02.1982 - 2 BvK 1/81

    Rundfunkrat

  • BVerfG, 31.03.1998 - 1 BvR 2167/93

    Altersgrenze für Kassenärzte ist verfassungsgemäß

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 21.02.2017 - 6 B 1109/16

    Neuregelung zur Frauenförderung verfassungswidrig

  • VerfG Brandenburg, 19.09.2014 - VfGBbg 19/14

    Prozesskostenhilfe; Verfahrensdauer; Erfolgsaussicht; Begründungserfordernis;

  • BVerfG, 28.01.1987 - 1 BvR 455/82

    Altersruhegeld

  • BVerfG, 27.03.2012 - 2 BvR 2258/09

    Ausschluss der Anrechnung von Maßregelvollzugszeiten auf verfahrensfremde

  • BVerfG, 27.10.2010 - 1 BvR 2736/08

    Zurückweisung einer sofortiger Beschwerde gegen Kostenfestsetzungsbeschluss im

  • VerfG Brandenburg, 17.06.2016 - VfGBbg 95/15

    Zwangsvollstreckung; Vollstreckungsabwehrklage; Notwegerecht; Ersatzweg;

  • BVerfG, 28.06.2000 - 1 BvR 1864/94

    Keine erhöhten Prozessgebühren für die Vertretung mehrerer Beschwerdeführer in

  • VerfG Brandenburg, 12.10.2000 - VfGBbg 19/00

    Zur Frage der Nachfolge für verzichtenden Wahlkreisabgeordneten, dessen Partei

  • VerfG Brandenburg, 20.11.2003 - VfGBbg 95/02

    Auslagenerstattung

  • VerfG Brandenburg, 15.11.2019 - VfGBbg 17/19

    Verfassungsbeschwerde unzulässig; Beschwerdebefugnis; Prozessstandschaft

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 04.04.2014 - VGH A 15/14

    Vorschriften über Angaben zur Geschlechterparität auf dem Stimmzettel der

  • BVerfG, 28.06.1972 - 1 BvR 105/63

    Klagestop Kriegsfolgen

  • VerfGH Rheinland-Pfalz, 13.06.2014 - VGH N 14/14

    Vorschriften über Angaben zur Geschlechterparität auf dem Stimmzettel der

  • BVerfG, 15.12.2020 - 2 BvC 46/19

    Erfolglose Wahlprüfungsbeschwerde bezogen auf das Fehlen gesetzlicher Regelungen

    Auch hätte sich die Wahlprüfungsbeschwerde mit den aktuellen, in Rechtsprechung und Literatur gezogenen Folgerungen zur Unzulässigkeit gruppen- beziehungsweise geschlechterbezogener Repräsentation (vgl. BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 - Vf. 15-VII-16 -, NVwZ-RR 2018, S. 457 ; VerfGBbg, Urteile vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 9/19 -, Rn. 130 ff. und - VfGBbg 55/19 -, Rn. 186; Morlok/Hobusch, DÖV 2019, S. 14 ; Burmeister/Greve, ZG 2019, S. 154 ; s.a. Fontana, DVBl 2019, S. 1153 ; Röhner, djbZ 2019, S. 125 ) auseinandersetzen müssen.

    Eine verfassungsrechtliche Verpflichtung zur "Spiegelung" des Bevölkerungsanteils von Frauen und Männern im Deutschen Bundestag und ein daraus folgendes Gebot paritätischer Ausgestaltung des Wahlvorschlagsrechts kann Art. 20 Abs. 1 und Abs. 2 GG jedenfalls nicht entnommen werden (vgl. BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 - Vf. 15-VII-16 -, NVwZ-RR 2018, S. 457 ; VerfGBbg, Urteile vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 9/19 -, Rn. 130 und - VfGBbg 55/19 -, Rn. 186).

    (bb) In der landesverfassungsgerichtlichen Judikatur (vgl. BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 - Vf. 15-VII-16 -, NVwZ-RR 2018, S. 457 ; ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 - VerfGH 2/20 -, NVwZ 2020, S. 1266 ; VerfGBbg, Urteil vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 9/19 -, Rn. 124 ff.; Urteil vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 55/19 -, Rn. 154 ff.) und im verfassungsrechtlichen Schrifttum (vgl. etwa Butzer, NdsVBl 2019, S. 10 ; Morlok/Hobusch, DÖV 2019, S. 14 ; Pernice-Warnke, DVBl 2020, S. 81 ) wird bei Zugrundelegung des in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts angelegten Verständnisses der Wahlgleichheit in einem strengen und formalen Sinn ein rechtfertigungsbedürftiger Eingriff in das passive Wahlrecht angenommen, wenn für den Einzelnen aufgrund von Quotenregelungen die Bewerbung nur für bestimmte Listenplätze oder Wahlkreismandate zulässig und für andere Plätze und Mandate versperrt ist.

    Ebenso können in der landesverfassungsgerichtlichen Rechtsprechung erhobene Bedenken gegen die verfassungsrechtliche Zulässigkeit verbindlicher Quotenregelungen (vgl. BayVerfGH, Entscheidung vom 26. März 2018 - Vf. 15-VII-16 -, NVwZ-RR 2018, S. 457 ; ThürVerfGH, Urteil vom 15. Juli 2020 - VerfGH 2/20 -, NVwZ 2020, S. 1266 ; VerfGBbg, Urteile vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 9/19 -, Rn. 86 ff. und - VfGBbg 55/19 -, Rn. 149 ff.) und in diesem Zusammenhang angestellte Erwägungen dahinstehen, dass ein Paritätsgesetz das "demokratische Grundprinzip, dass das - ganze, ungeteilte - Volk Träger der Staatsgewalt ist", berühre und angesichts der "überragenden Stellung der demokratischen Wahlrechtsgrundsätze" im Gleichstellungsgebot keine ausreichende verfassungsrechtliche Grundlage finde (vgl. VerfGBbg, Urteil vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 9/19 -, Rn. 166).

  • VerfG Brandenburg, 23.10.2020 - VfGBbg 9/19

    Paritätsgesetz verletzt Parteienrechte

    Ihre Nominierung zur Landesliste kann verwehrt sein, wenn nicht ausreichend Bewerberinnen bzw. Bewerber des anderen Geschlechts bei der innerparteilichen Kandidatenaufstellung vorhanden sind (in Bezug auf die passive Wahlrechtsgleichheit s. das Urteil des Gerichts vom heutigen Tag - VfGBbg 55/19 -, Rn. 159).

    Das Paritätsgesetz beeinträchtigt die passive Wahlrechtsgleichheit von Kandidatinnen und Kandidaten der Parteien, indem es ihnen - anders als Personen des jeweils anderen Geschlechts den Zugang zu bestimmten Listenplätzen bzw. Vorlisten bei der innerparteilichen Kandidatenaufstellung verwehrt, den Zugang zu einer Landesliste überhaupt verwehren kann, und Personen des dritten Geschlechts gegenüber Frauen und Männern weitergehende Kandidaturmöglichkeiten einräumt (im Einzelnen dazu s. das Urteil des Gerichts vom heutigen Tag - VfGBbg 55/19 -, Rn. 154 ff).

  • VerfG Brandenburg, 17.09.2021 - VfGBbg 22/21

    Organstreit unzulässig; Verfristung; Ausschlussfrist; Fristbeginn;

    Er kann sich nicht unmittelbar auf die in Art. 22 Abs. 3 LV als Grundrecht (vgl. hierzu Urteil vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 55/19 -, Rn. 121, https://verfassungsgericht.‌brandenburg.de) verbürgten Wahlrechtsgrundsätze berufen.

    Differenzierungen hinsichtlich der passiven Wahlrechtsgleichheit sind zulässig, wenn sie durch besondere, sachlich durch die Verfassung legitimierte Gründe gerechtfertigt sind, die von einem solchen Gewicht sind, da s s sie der Gleichheit bzw. der Allgemeinheit der Wahl zumindest die Waage halten können (vgl. Urteil vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 55/19 -, Rn.196, https://verfassungsgericht.‌brandenburg.de).

    Das gilt hier insbesondere, weil mit der Forderung von Unterstützungsunterschriften die Beschränkung der Teilnahme auf ernsthafte Wahlvorschläge und damit ein wahlrechtsimmanenter Zweck verfolgt wird (vgl. zum Ganzen: Urteil vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 55/19 -, Rn. 174ff., und Beschluss vom 19. Februar 2021 - VfGBbg 35/20 -, Rn. 13, https://verfassungsgericht.‌brandenburg.de).

  • VerfG Brandenburg, 11.12.2020 - VfGBbg 16/19

    Paritätsgesetz; Brandenburgisches Landeswahlgesetz; Erledigung; politische

    Durch zwei Urteile vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 9/19 und VfGBbg 55/19 -, https://verfassungsgericht.brandenburg.de, hat das Verfassungsgericht über verschiedene Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Paritätsgesetz im Rahmen eines Organstreitverfahrens einer politischen Partei sowie von Verfassungsbeschwerden von Parteimitgliedern entschieden.

    Die wesentlichen verfassungsrechtlichen Fragen hat das Verfassungsgericht mit den Urteilen vom 23. Oktober 2020 ‌- VfGBbg 9/19 und VfGBbg 55/19 - entschieden.

    Im Verfahren VfGBbg 55/19 hat das Gericht die durch das Gesetz geänderten Vorschriften des Brandenburgischen Landeswahlgesetzes mit Ausnahme von § 25 Abs. 8 Satz 2 für nichtig erklärt.

    Sie hatten auch in der Sache, wie aus den Urteilen vom 23. Oktober 2020 ‌- VfGBbg 9/19 und VfGBbg 55/19 -,‌ https://verfassungsgericht.‌brandenburg.de, ersichtlich ist, Aussicht auf Erfolg.

    Dabei trägt das Gericht auch der Tatsache Rechnung, dass die Verfahrensbevollmächtigten die Beschwerdeführerin, den Beschwerdeführer und die Antragstellerin vertreten haben und damit für mehrere Auftraggeber tätig geworden sind (vgl. Urteil vom 23. Oktober 2020 ‌- VfGBbg 55/19 -,‌ Rn. 253, https://verfassungsgericht.brandenburg.de; BVerfG, Beschlüsse vom 27. Oktober 2010 ‌- 1 BvR 2736/08 -,‌ juris, und vom 28. Juni 2000 ‌- 1 BvR 1864/94 -,‌ Rn. 2 f, www.bverfg.de).

  • VerfG Brandenburg, 16.02.2024 - VfGBbg 41/22

    Organstreit; Antrag unzulässig; Informationsrecht der Abgeordneten;

    Der kontradiktorisch ausgestaltete Organstreit dient maßgeblich der gegenseitigen Abgrenzung der Kompetenzen von Verfassungsorganen, nicht aber einer objektiven Kontrolle der Verfassungsmäßigkeit (Urteil vom 23. Oktober 2020 ‌- VfGBbg 55/19 -,‌ Rn. 246, https://verfassungsgericht.‌brandenburg.de, m. w. N.).
  • VerfG Brandenburg, 19.03.2021 - VfGBbg 11/21

    Verfassungsbeschwerde unzulässig; einstweilige Anordnung abgelehnt;

    Die Auslegung des Begehrens richtet sich mangels ausdrücklicher Regelung im Verfassungsgerichtsgesetz nach den gemäß § 13 Abs. 1 VerfGGBbg entsprechend heranzuziehenden Bestimmungen und Grundsätzen der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) (vgl. Urteil vom 14. Februar 2002 ‌- VfGBbg 17/01 -, und vom 23. Oktober 2020, Rn. 242‌- VfGBbg 55/19 -‌, https://verfassungsgericht.brandenburg.de).

    Das ist der Fall, wenn der bisherige Prozessstoff als Entscheidungsgrundlage verwertbar bleibt, durch die Zulassung ein neuer Prozess vermieden wird und auch für den geänderten Streitgegenstand die Sachurteilsvoraussetzungen vorliegen (vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2020 ‌- 2 BvR 859/15 -‌, Rn. 87 m. w. N., www.bverfg.de; vgl. zum Organstreitverfahren: Urteil vom 23. Oktober 2020 ‌- VfGBbg 55/19 -‌, Rn. 242, https://verfassungsgericht.brandenburg.de).

  • VerfG Brandenburg, 16.09.2022 - VfGBbg 92/20

    Verfassungsbeschwerde unzulässig; Begründungsmangel; Subsidiarität;

    Eine Sache ist grundsätzlich von allgemeiner Bedeutung, wenn die Entscheidung über die Beschwerde hinaus die Klärung grundsätzlicher verfassungsrechtlicher Fragen erwarten lässt (vgl. Urteil vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 55/19 -, Rn. 146, https://verfassungsgericht.brandenburg.de).
  • VerfG Brandenburg, 05.05.2021 - VfGBbg 10/21

    Eilantrag auf Aussetzung des Unterschriftenquorums zur Bürgermeisterwahl

    Das gilt insbesondere, wenn mit einer einschränkenden Regelung - wie hier mit der Beschränkung der Wahlteilnahme auf ernsthafte Wahlvorschläge und der Sicherung des Charakters der Wahl als Integrationsvorgang bei der politischen Willensbildung des Volkes - wahlrechtsimmanente Zwecke verfolgt werden (vgl. zum Ganzen Urteil vom 23. Oktober 2020 - VfGBbg 55/19 -, Rn. 174ff., und Beschluss vom 19. Februar 2021 - VfGBbg 35/20 -, Rn. 13, https://verfassungsgericht..de).
  • VerfG Brandenburg, 19.02.2021 - VfGBbg 49/20

    Verfassungsbeschwerde teilweise unzulässig; Verfassungsbeschwerde unbegründet;

    Ein rügefähiges Grundrecht begründet die Vorschrift nicht (st. Rspr., Urteil vom 23. Oktober 2020 ‌- VfGBbg 55/19 -,‌ Rn. 140, und Beschluss vom 19. September 2014 ‌- VfGBbg 19/14 -,‌ https://verfassungsgericht.‌brandenburg.de).
  • VerfG Brandenburg, 22.09.2023 - VfGBbg 66/20

    Verfassungsbeschwerde unzulässig; Begründungsanforderungen; Subsidiarität;

    Eine Sache ist grundsätzlich von allgemeiner Bedeutung, wenn die Entscheidung über die Beschwerde hinaus die Klärung grundsätzlicher verfassungsrechtlicher Fragen erwarten lässt (vgl. Urteil vom 23. Oktober 2020 ‌- VfGBbg 55/19 -‌, Rn. 146, https://verfassungsgericht.‌brandenburg.de).
  • VerfG Brandenburg, 25.10.2021 - VfGBbg 17/21

    Verfassungsbeschwerde unzulässig; Begründungsmangel; allgemeine Bedeutung;

  • VerfG Brandenburg, 19.02.2021 - VfGBbg 35/20

    Wahlprüfungsbeschwerde verworfen; 5%-Klausel; Dualwahl; Wahlgleichheit; milderes

  • VerfG Brandenburg, 20.05.2022 - VfGBbg 13/22

    Verfassungsbeschwerde unzulässig; Verfristung Rechtssatzverfassungsbeschwerde;

  • VerfG Brandenburg, 20.11.2020 - VfGBbg 58/20

    Rechtsschutzbedürfnis; Verfassungsbeschwerde unzulässig; Erledigung; Gesetz

  • VerfG Brandenburg, 11.12.2020 - VfGBbg 47/19

    Paritätsgesetz; Brandenburgisches Landeswahlgesetz; Verfassungsbeschwerde;

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