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BGH, 14.01.1985 - II ZR 124/82 |
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Schadensersatz wegen Verschuldens bei Vertragsverhandlungen - Verjährung von Ansprüchen aus der bürgerlich-rechtlichen Prospekthaftung - Prospekthaftung, die nicht an persönliches, sondern an typisiertes Vertrauen anknüpft - Haftung für auf dem freien Kapitalmarkt ...
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Papierfundstellen
- WM 1985, 534
Wird zitiert von ... (8) Neu Zitiert selbst (3)
- BGH, 22.03.1982 - II ZR 114/81
Verjährung von Schadensersatzansprüchen aus Verschulden bei Vertragsverhandlungen
Auszug aus BGH, 14.01.1985 - II ZR 124/82
Für die Prospekthaftung - die nicht an persönliches, sondern an typisiertes Vertrauen anknüpft - hat der erkennende Senat in seinem nach Erlaß des Berufungsurteils ergangenen Urteil vom 22. März 1982 (BGHZ 83, 222) in Ablehnung an die gesetzlich geregelte Haftung für unrichtige Prospekte ausgesprochen, daß die daraus abgeleiteten Ansprüche in einer kürzeren Frist verjähren.Nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats begründet die auf dem freien Kapitalmarkt erfolgende Werbung von Kommanditisten durch unrichtige, unvollständige oder irreführende Emissionsprospekte eine Haftung für die Initiatoren, Gründer und Gestalter der Gesellschaft, soweit sie das Management bilden oder beherrschen, und für die Personen, die hinter der Anlagegesellschaft und ihrer Komplementär-GmbH stehen und neben der Geschäftsleitung besonderen Einfluß ausüben und deshalb Mitverantwortung tragen (ständige Rechtsprechung, vgl. BGHZ 79, 337; 83, 222).
Scheidet sonach eine Haftung wegen Verschuldens bei Vertragsverhandlungen aus und kommt nur die Prospekthaftung in Betracht, so sind hinsichtlich der von dem Beklagten erhobenen Einrede der Verjährung die Grundsätze anzuwenden, die der erkennende Senat in seinem Urteil vom 22. März 1982 (BGHZ 83, 222) ausgesprochen hat.
- BGH, 04.05.1981 - II ZR 193/80
Einmann-GmbH - culpa in contrahendo - Gesellschafter - Geschäftsführer - Haftung …
Auszug aus BGH, 14.01.1985 - II ZR 124/82
Aus Verschulden bei Vertragsverhandlungen haftet allerdings nicht nur, wer Vertragspartner ist oder werden soll, sondern auch ein für ihn auftretender Vertreter oder Beauftragter (Sachwalter), sofern er für seine Person Vertrauen in Anspruch genommen und die Vertragsverhandlungen beeinflußt hat (Sen. Urt. v. 4.5.1981 - II ZR 193/80, LM BGB § 276 (Ci) Nr. 36 m.w.N.).Voraussetzung ist jedoch in jedem Falle, daß er entweder an den Vertragsverhandlungen selbst beteiligt ist oder im Rahmen der Vertragsverhandlungen mit einem Anspruch auf Vertrauen hervortritt (vgl. Sen. Urt. v. 4.5.1981 aaO).
- BGH, 06.10.1980 - II ZR 60/80
Prospekthaftung bei unrichtigem oder unvollständigem Prospekt für den Beitritt zu …
Auszug aus BGH, 14.01.1985 - II ZR 124/82
Nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats begründet die auf dem freien Kapitalmarkt erfolgende Werbung von Kommanditisten durch unrichtige, unvollständige oder irreführende Emissionsprospekte eine Haftung für die Initiatoren, Gründer und Gestalter der Gesellschaft, soweit sie das Management bilden oder beherrschen, und für die Personen, die hinter der Anlagegesellschaft und ihrer Komplementär-GmbH stehen und neben der Geschäftsleitung besonderen Einfluß ausüben und deshalb Mitverantwortung tragen (ständige Rechtsprechung, vgl. BGHZ 79, 337; 83, 222).
- BGH, 13.09.2004 - II ZR 276/02
Begriff des Repräsentanten einer ausländischen Investmentgesellschaft; Haftung …
Hieraus resultierende Ansprüche verjährten nach dem auf den vorliegenden Fall noch anwendbaren § 195 BGB a.F. auch dann in 30 Jahren, wenn das Verschulden auf Prospektmängeln beruhte (vgl. Sen.Urt. v. 14. Januar 1985 - II ZR 124/82, WM 1985, 534 f.; v. 10. Oktober 1994 - II ZR 95/93, ZIP 1994, 1851 f.; v. 14. Januar 2002 - II ZR 40/00, WM 2002, 813 f.; v. 3. Februar 2003 - II ZR 233/01, DStR 2003, 1494). - BGH, 26.09.1991 - VII ZR 376/89
Verjährung von Prospekthaftungsansprüchen im Bauherrenmodell
Inwieweit diese Erwägungen auch für andere Baumodelle und Immobilien-Anlagen gelten, hat der Senat bisher nicht entschieden (vgl. aber BGH Urteil vom 14. Januar 1985 - II ZR 124/82 = WM 1985, 534, 536). - BGH, 31.05.1990 - VII ZR 340/88
Prospekthaftung der Initiatoren eines Bauherrenmodells
Für die Kapitalanlage durch Beteiligung an einer Publikums-KG besteht dieser Grundsatz schon seit langem; der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat ihn in BGHZ 71, 284 aufgestellt und in ständiger Rechtsprechung vertreten (BGHZ 72, 382; 77, 172 [BGH 22.05.1980 - II ZR 209/79]; 79, 337; 83, 222; NJW 1985, 380 [BGH 01.10.1984 - II ZR 158/84]; Urteil vom 14. Januar 1985 - II ZR 124/82 = WM 1985, 534; Urteile vom 17. Februar 1986 - II ZR 238/84 = WM 1986, 583, 584 = VersR 1986, 699; vom 12. Mai 1986 - II ZR 84/85 = WM 1986, 1047 = NJW-RR 1986, 1478; zuletzt NJW 1990, 571).
- OLG Düsseldorf, 28.10.2005 - 16 U 8/05
Rückabwicklung einer atypisch stillen Beteiligung an einer Aktiengesellschaft bei …
Zwar verjähren die im Wege der Rechtsfortbildung entwickelten bürgerlich-rechtlichen Prospekthaftungsansprüche, die nicht an persönliches, sondern typisiertes Vertrauen anknüpfen, nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs in sechs Monaten ab Kenntnis des Prospektfehlers und spätestens drei Jahre nach dem Beitritt zu der Gesellschaft oder dem Erwerb der Anteile (vgl. BGHZ 83, 222, 224 ff.; BGH, v. 14.01.1985 - II ZR 124/82, WM 1985, 534; BGH, v. 18.12.2000 - II ZR 84/99, NJW 2001, 1203; v. 14.01.2002 - II ZR 40/00, NJW 2002, 1711; NJW-RR 2003, 1351 = ZIP 2003, 1536, 1537; v. 01.03.2004 - II ZR 82/02, NJW 2004, 2228, 2230; v. 13.09.2004 - II ZR 276/02, NJW 2004, 3706, 3709).Solche Ansprüche verjähren nach bisherigem Recht (§ 195 BGB a.F.) in 30 Jahren, und zwar auch dann, wenn das Verschulden auf Prospektmängeln beruht (vgl. BGH, v. 14.01.1985 - II ZR 124/82, WM 1985, 534, 535; BGH, v. 10.10.1994 - II ZR 95/93, ZIP 1994, 1851, 1852 = NJW 1995, 130; v. 03.02.2003 - II ZR 233/01, DStR 2003, 1494; v. 13.09.2004 - II ZR 276/02, NJW 2004, 3706, 3709; vgl. a. Siol, DRiZ 2003, 209).
- BGH, 03.02.2003 - II ZR 233/01
Verjährung von Prospekthaftungsansprüchen
In einem solchen Falle verjährt der Anspruch aus Verschulden bei Vertragsverhandlungen nach bisherigem, auf den vorliegenden Fall noch anwendbaren Recht auch dann in dreißig Jahren, wenn über den Beitritt unter Verwendung von (fehlerhaften) Prospekten verhandelt worden ist (Sen.Urt. v. 14. Januar 1985 - II ZR 124/82, WM 1985, 534, 535; v. 10. Oktober 1994 - II ZR 95/93, ZIP 1994, 1851, 1852; v. 14. Januar 2002 - II ZR 40/00, WM 2002, 813, 814). - BGH, 31.05.1990 - VII ZR 341/88
Haftung eines Anlagevermittlers - Bauherrenmodell - Verwendung von Prospekten
Für die Kapitalanlage durch Beteiligung an einer Publikums-KG besteht dieser Grundsatz schon seit langem; der II. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat ihn in BGHZ 71, 284 aufgestellt und in ständiger Rechtsprechung vertreten (BGHZ 72, 382; 77, 172; 79, 337; 83, 222; NJW 1985, 380; Urteil vom 14. Januar 1985 - II ZR 124/82 = WM 1985, 534; Urteil vom 17. Februar 1986 - II ZR 238/84 = WM 1986, 583, 584 = VersR 1986, 699; Urteil vom 12. Mai 1986 - II ZR 84/85 = WM 1986, 1047 = NJW-RR 1986, 1478; zuletzt NJW 1990, 571). - BGH, 17.02.1986 - II ZR 238/84
Haftung der Gründer einer GmbH & Co. KG aus Verschulden bei Vertragsschluß
Denn nach der Rechtsprechung des erkennenden Senats begründet die auf dem freien Kapitalmarkt erfolgende Werbung von Kommanditisten oder Treugebern einer Treuhandkommanditistin durch unrichtige, unvollständige oder irreführende Emissionsprospekte eine Haftung für die Initiatoren, Gründer und Gestalter der Gesellschaft, soweit sie das Management bilden oder beherrschen, und für die Personen, die hinter der Anlagegesellschaft und ihrer Komplementär-GmbH stehen und neben der Geschäftsleitung besonderen Einfluß ausüben und deshalb Mitverantwortung tragen (vgl. BGHZ 79, 337, 340; 83, 222, 223 f.; Sen. Urt. v. 14.1.1985 - II ZR 124/82, WM 1985, 534, 535). - LG Düsseldorf, 21.11.2016 - 13 O 408/15 Damit wandte der Bundesgerichtshof lediglich seine zuvor für jegliche Gründungsgesellschafter entwickelte Rechtsprechung (st. Rspr. seit BGH Urteil vom 14.01.1985, II ZR 124/82, z.B. BGH Urteil vom 10.10.1994 II ZR 95/93; BGH Urteil vom 14.01.2002, II ZR 40/00; BGH Urteil vom 03.02.2003, II ZR 233/01) konsequent auch auf diejenigen Gründungsgesellschafter an, die als Treuhandkommanditisten fungierten.