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   BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93   

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BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93 (https://dejure.org/1994,525)
BGH, Entscheidung vom 17.02.1994 - IX ZR 158/93 (https://dejure.org/1994,525)
BGH, Entscheidung vom 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93 (https://dejure.org/1994,525)
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Notaranderkonto

§ 19 BNotO, Amtspflichtverletzung, Schaden, Tilgungswirkung, § 362 Abs. 1, Abs. 2, §§ 133, 157 BGB, Auszahlungsreife, Anwartschaftsrecht

Volltextveröffentlichungen (8)

  • VersR (via Owlit)(Abodienst, Leitsatz frei)

    BGB § 270 Abs. 1; BGB § 362
    Erfüllungszeitpunkt bei Hinterlegung des Kaufpreises beim Notar

  • FIS Money Advice (Volltext/Auszüge)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 270 Abs. 1, § 362
    Erfüllung der Kaufpreisschuld eines Grundstückskäufers bei Hinterlegung des Kaufpreises bei einem Notar

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Papierfundstellen

  • NJW 1994, 1403
  • MDR 1994, 770
  • DNotZ 1995, 125
  • VersR 1994, 607
  • WM 1994, 647
  • DB 1994, 1182
 
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Wird zitiert von ... (26)Neu Zitiert selbst (27)

  • BGH, 25.03.1983 - V ZR 168/81

    Hinterlegung beim Notar und Vertragserfüllung

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    Ob ein Notar im Rahmen seines öffentlich-rechtlichen Verhältnisses zu den Beteiligten vom Gläubiger gemäß § 362 Abs. 2 in Verbindung mit § 185 BGB ermächtigt werden kann, die vom Schuldner zu erbringende Leistung mit befreiender Wirkung in Empfang zu nehmen (unentschieden in BGHZ 87, 156, 163), kann hier dahinstehen.

    Dies gilt auch für eine Ermächtigung des Käufers durch die Klägerin, den Kaufpreis mit Erfüllungserfolg an den Notar zu zahlen (vgl. BGHZ 87, 156, 163).

    b) Das Berufungsgericht ist zutreffend davon ausgegangen, daß die von den Vertragspartnern vereinbarte "Hinterlegung" des Kaufpreises auf dem Anderkonto des beklagten Notars keine solche im Sinne der §§ 372 ff BGB war und deswegen nicht die in §§ 378, 379 BGB festgelegten Wirkungen hatte (vgl. BGHZ 87, 156, 160).

    Gemäß § 362 BGB erlischt das Schuldverhältnis grundsätzlich noch nicht mit der Leistungshandlung des Schuldners, sondern erst mit dem Eintritt des Leistungserfolges beim Gläubiger (BGHZ 87, 156, 162 m.w.N.).

    Eine Vorverlegung dieses Zeitpunkts auf die vereinbarte Überweisung auf ein Notaranderkonto ist im Regelfall wegen der Interessenlage der Beteiligten nicht anzunehmen (BGHZ 87, 156, 162 ff; 105, 60, 64 [BGH 30.06.1988 - IX ZR 66/87]; BGH, Urt. v. 5. Mai 1986 - III ZR 240/84, aaO).

    Deswegen hat die vertragsgemäße Hinterlegung beim Notar nur dann Erfüllungswirkung, wenn die Vertragspartner dies ausnahmsweise vereinbaren (BGHZ 87, 156, 162, 164).

    d) Für den - hier vorliegenden - Fall, daß der Kaufpreis beim Notar im Interesse beider Vertragspartner hinterlegt ist, wird im Schrifttum die Ansicht vertreten, in der Regel sei die Kaufpreisschuld erfüllt, sobald das Sicherungsinteresse des Käufers erloschen sei und "alleinige Rechtszuständigkeit" des Verkäufers bezüglich der Hinterlegungssumme bestehe, also Auszahlungsreife eingetreten sei; von diesem Zeitpunkt an gebe es meistens keinen Grund, die Erfüllungswirkung aufzuschieben (Zimmermann DNotZ 1980, 451, 461; 1983, 552, 556; 1989, 262, 263 f; Brambring DNotZ 1990, 615, 633).

  • BGH, 29.11.1966 - VI ZR 38/65

    Fahrlässige Amtspflichtverletzung eines Notars durch Vornahme von Auszahlungen an

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    An der Pflichtwidrigkeit dieses Vorgehens ändert es nichts, daß der Beklagte nach seinem Vorbringen (GA I 22 ff) auf eine Geldempfangsvollmacht des E. vertraut hat (vgl. BGH, Urt. v. 29. November 1966 - VI ZR 38/65, VersR 1967, 162, 163).

    Die Klägerin durfte sich darauf verlassen, daß der Beklagte diese Vertragsregelung beachten werde, und brauchte nicht damit zu rechnen, daß er ihr Vertrauen zu E. ohne weitere Prüfung einer General- oder Inkassovollmacht gleichsetzen werde (vgl. in einem insoweit gleichgelagerten Fall BGH, Urt. v. 29. November 1966 - VI ZR 38/65, VersR 1967, 162, 163).

  • BGH, 05.05.1986 - III ZR 240/84

    Darlehensgewährung durch Überweisung der Valuta auf ein Notaranderkonto

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    a) Ein Notar, der als Treuhänder Geld zur Aufbewahrung oder Ablieferung übernimmt, wird nicht als Vertreter einer Partei, sondern als unparteiischer Betreuer für sämtliche Beteiligten tätig (§ 14 Abs. 1 Satz 2 BNotO; BGH, Urt. v. 10. Juni 1964 - V ZR 72/62, DNotZ 1965, 343, 345; v. 5. Mai 1986 - III ZR 240/84, WM 1986, 933, 934; Seybold/Hornig, BNotO 5. Aufl. § 24 Rdn. 17).

    Eine Vorverlegung dieses Zeitpunkts auf die vereinbarte Überweisung auf ein Notaranderkonto ist im Regelfall wegen der Interessenlage der Beteiligten nicht anzunehmen (BGHZ 87, 156, 162 ff; 105, 60, 64 [BGH 30.06.1988 - IX ZR 66/87]; BGH, Urt. v. 5. Mai 1986 - III ZR 240/84, aaO).

  • BGH, 03.07.1951 - I ZR 44/50

    verbrannter Hausrat - §§ 254, 278 BGB, bestehendes Vertragsverhältnis

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    Im Rahmen des § 254 BGB darf dem Geschädigten das Verschulden eines Dritten gemäß § 278 BGB nur angelastet werden, wenn der Geschädigte sich der Hilfsperson zur Erfüllung einer im eigenen Interesse gebotenen Obliegenheit bedient hat, um den Schaden abzuwenden oder zu mindern (BGHZ 3, 46, 49 f; 36, 329, 338 f; BGH, Urt. v. 18. März 1993 - IX ZR 120/92, WM 1993, 1376, 1378 m.w.N.).
  • BGH, 16.06.1988 - IX ZR 34/87

    Anspruch auf Schadensersatz wegen Verletzung notarieller Amtspflichten -

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    Neben der Ermittlung des Wortsinnes sind außerhalb der Erklärung liegende Umstände in die Auslegung einzubeziehen, soweit sie einen Schluß auf den Sinngehalt der Erklärung zulassen; dies gilt vor allem für den mit dem Rechtsgeschäft verfolgten Zweck und die Interessenlage der Parteien (BGHZ 20, 109, 110; 21, 319, 328; 63, 359, 362; BGH, Urt. v. 16. Juni 1988 - IX ZR 34/87, WM 1988, 1639, 1641).
  • BGH, 18.03.1993 - IX ZR 120/92

    Anwaltshaftung bei Musterprozessen ohne Verjährungsunterbrechung bezüglich

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    Im Rahmen des § 254 BGB darf dem Geschädigten das Verschulden eines Dritten gemäß § 278 BGB nur angelastet werden, wenn der Geschädigte sich der Hilfsperson zur Erfüllung einer im eigenen Interesse gebotenen Obliegenheit bedient hat, um den Schaden abzuwenden oder zu mindern (BGHZ 3, 46, 49 f; 36, 329, 338 f; BGH, Urt. v. 18. März 1993 - IX ZR 120/92, WM 1993, 1376, 1378 m.w.N.).
  • BGH, 20.12.1974 - V ZR 132/73

    Nichtbeurkundete Erklärung als Auslegungsmittel

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    Neben der Ermittlung des Wortsinnes sind außerhalb der Erklärung liegende Umstände in die Auslegung einzubeziehen, soweit sie einen Schluß auf den Sinngehalt der Erklärung zulassen; dies gilt vor allem für den mit dem Rechtsgeschäft verfolgten Zweck und die Interessenlage der Parteien (BGHZ 20, 109, 110; 21, 319, 328; 63, 359, 362; BGH, Urt. v. 16. Juni 1988 - IX ZR 34/87, WM 1988, 1639, 1641).
  • BGH, 05.10.1961 - VII ZR 207/60

    Rechtswirkungen des Handelns eines Vertreters; Umfang der Ansprüche gegen den

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    Die Auslegung soll den objektiven Erklärungswert ermitteln (BGHZ 36, 30, 33) [BGH 05.10.1961 - VII ZR 207/60].
  • BGH, 14.07.1956 - V ZR 223/54

    Rechtspflichten der Benutzer einer abgetrennten, einem Unternehmen zugeteilten

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    Neben der Ermittlung des Wortsinnes sind außerhalb der Erklärung liegende Umstände in die Auslegung einzubeziehen, soweit sie einen Schluß auf den Sinngehalt der Erklärung zulassen; dies gilt vor allem für den mit dem Rechtsgeschäft verfolgten Zweck und die Interessenlage der Parteien (BGHZ 20, 109, 110; 21, 319, 328; 63, 359, 362; BGH, Urt. v. 16. Juni 1988 - IX ZR 34/87, WM 1988, 1639, 1641).
  • BGH, 30.04.1982 - V ZR 104/81

    Aufhebungsvertrag Grundstückskauf - § 313 BGB <Fassung bis 31.12.01>

    Auszug aus BGH, 17.02.1994 - IX ZR 158/93
    Die Klägerin wiederum mußte als Verkäuferin ein Interesse daran haben, daß der Käufer seine Schuld spätestens in dem Zeitpunkt erfüllte, in dem er ein Anwartschaftsrecht erlangte, also nach Vereinbarung der Auflassung entweder eine Auflassungsvormerkung eingetragen wurde oder der Käufer den Antrag auf Eigentumsumschreibung beim Grundbuchamt stellte (vgl. BGHZ 83, 395, 399).
  • BGH, 05.02.1962 - II ZR 141/60

    Güterauslieferung und Konnossement

  • BGH, 23.02.1956 - II ZR 207/54

    Anforderungen an die Auslegung eines Vertrages; Auslegung nach dem Sinn und

  • RG, 02.11.1914 - V 232/14

    Vertragserfüllung im Konkurse

  • RG, 23.02.1914 - VI 557/13

    Forderung aus Grundstücksverkauf im Konkurse des Bürgen

  • BGH, 30.11.1979 - V ZR 214/77

    Entgangener Gewinn bei verbotswidrigen Verträgen; Nutzungsausfall als

  • BGH, 22.11.1977 - VI ZR 176/76

    Treugeber - Notar - Treuhandgeschäfte - Notarpflichten

  • BGH, 10.06.1964 - V ZR 72/62
  • BGH, 29.04.1958 - VI ZR 82/57

    Geltendmachung des merkantilen Minderwerts

  • BGH, 08.02.1990 - IX ZR 63/89

    Amtshaftung des Notars bei Verletzung eines Treuhandauftrages

  • BGH, 30.06.1988 - IX ZR 66/87

    Pfändung des Anspruchs gegen den Notar auf Auszahlung des Kaufpreises beim

  • BGH, 13.03.1953 - V ZR 92/51

    Rechtsmittel

  • BGH, 19.03.1987 - IX ZR 166/86

    Schaden einer Bank bei pflichtwidriger Auszahlung eines Darlehens durch den Notar

  • BGH, 03.06.1993 - IX ZR 119/92

    Benachrichtigungspflicht bei drohenden Rechtsnachteilen infolge Bankauflagen

  • OLG Köln, 20.01.1987 - 15 U 109/86
  • BGH, 15.05.1952 - IV ZR 157/51

    Erfüllung durch Banküberweisung

  • BGH, 15.02.1971 - NotSt (Brfg) 1/70

    Disziplinarverfahren gegen einen Notar - Verbuchung von anvertrauten Geldern -

  • BGH, 10.12.1986 - VIII ZR 349/85

    Vereinbarung einer Rücktrittsklausel bei Störungen der öffentlichen Sicherheit

  • BGH, 01.10.2015 - V ZB 171/14

    Notarbeschwerdeverfahren: Berechtigte Amtsverweigerung des Notars hinsichtlich

    aa) Im Ansatz zutreffend geht das Beschwerdegericht davon aus, dass sich Inhalt und Umfang der Amtspflichten des Notars aus den im Kaufvertrag enthaltenen Weisungen ergeben, die er streng zu befolgen und mit an ihrem Wortlaut orientierter Genauigkeit zu beachten hat, ohne dass es auf außerhalb des Auftrags liegende Umstände ankommt (vgl. Senat, Beschluss vom 2. Dezember 2010 - V ZB 174/10, MittBayNot 2011, 422 Rn. 11; BGH, Urteil vom 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, NJW 1994, 1403; Urteil vom 10. Februar 2000 - IX ZR 41/99, NJW 2000, 1644).
  • BGH, 05.07.2018 - IX ZR 126/17

    Schenkungsanfechtung: Beurteilungsmaßstab für das Vorliegen einer freigiebigen

    aa) Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs haben Zahlungen auf ein Notaranderkonto in der Regel - wenn die Vertragsparteien nichts anderes vereinbart haben - keine Erfüllungswirkung (BGH, Urteil vom 25. März 1983 - V ZR 168/81, BGHZ 87, 156, 163; vom 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, NJW 1994, 1403, 1404; vom 20. November 1997 - IX ZR 152/96, NJW 1998, 746, 747; vom 7. Dezember 2006 - IX ZR 161/04, NJW-RR 2007, 845 Rn. 12).

    Ein Notar, der als Treuhänder Geld zur Aufbewahrung oder Ablieferung übernimmt, wird nicht als Vertreter einer Partei, sondern als unparteiischer Betreuer für sämtliche Beteiligten tätig (§ 14 Abs. 1 Satz 2 BNotO; BGH, Urteil vom 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, NJW 1994, 1403, 1404).

  • BGH, 19.03.1998 - IX ZR 242/97

    Rechte des Verkäufers bei Abwicklung eines Grundstückskaufvertrages über das

    Auch in diesen Fällen wird der Notar hoheitlich tätig; zwischen ihm und den Parteien des Kaufvertrages besteht ausschließlich eine öffentlich-rechtliche Rechtsbeziehung (Senatsurt. v. 3. Juni 1993 - IX ZR 119/92, NJW 1993, 2317; v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, NJW 1994, 1403).

    Grundsätzlich wird die Kaufpreisschuld nicht schon mit dem Eingang des Geldes beim Notar erfüllt (BGHZ 87, 156, 162 ff; BGH, Urt. v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, NJW 1994, 1403, 1404).

    Es kann daher dahingestellt bleiben, ob der Kaufvertrag in dem Sinne auszulegen ist, daß die Kaufpreisschuld mit Eintritt der Auszahlungsreife getilgt war (vgl. dazu Senatsurt. v. 17. Februar 1994, aaO S. 1404 f).

  • BGH, 07.12.2006 - IX ZR 161/04

    Rechtsfolgen der Freigabe und Abtretung des Kaufpreisanspruchs in einem

    Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGHZ 87, 157, 162; BGH, Urt. v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, NJW 1994, 1403, 1404; v. 20. November 1997 - IX ZR 152/96, NJW 1998, 746, 747) haben Zahlungen auf ein Notaranderkonto in der Regel - wenn die Vertragsparteien nichts anderes vereinbart haben - keine Erfüllungswirkung.
  • BGH, 11.07.1996 - IX ZR 116/95

    Haftung des Notars bei weisungswidriger Auszahlung der Hinterlegungssumme

    Der Notar wird insoweit ausschließlich hoheitlich tätig; eine schuldhafte Verletzung der Amtspflicht, den Auftrag sorgfältig zu erledigen, begründet einen Anspruch aus Amtshaftung (BGH, Urt. v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, WM 1994, 647).

    Der Beklagte hat seine Amtspflicht, die ihm gegenüber der Klägerin als Auftraggeberin oblag, verletzt, indem er entgegen ihren bindenden Weisungen vor Auszahlungsreife über den hinterlegten Betrag verfügt hat (vgl. BGH, Urt. v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, aaO m.w.N.).

    Der Beklagte, der auch in einem Treuhandverhältnis zu den Parteien des Kaufvertrages - zur Vertragsabwicklung - stand, war nicht berechtigt, die voneinander abweichenden Weisungen der Verkäufer und der Klägerin - zu deren Lasten - eigenmächtig in Einklang zu bringen (vgl. BGH, Urt. v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, aaO; Rinsche, Die Haftung des Rechtsanwalts und des Notars 5. Aufl. Rdnrn. II 123 ff; Haug DNotZ 1982, 592, 599 f; Reithmann, Vorsorgende Rechtspflege durch Notare und Gerichte 1989 S. 221, 224, 226).

    Es hat rechtsfehlerfrei festgestellt, daß bei pflichtgerechtem Verhalten des Beklagten die Klägerin nicht gemäß der Anweisung des Beklagten vom 11./15. Oktober 1991 die - von ihr auf dem Notaranderkonto des Beklagten ohne Erfüllungswirkung hinterlegten (vgl. BGH, Urt. v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, aaO 648) - 20 Mio. DM an die Verkäufer überwiesen und nach dem Ende des bis zum 21. Dezember 1991 befristeten Treuhandauftrags ihren Hinterlegungsbetrag - möglicherweise Zug um Zug gegen Löschung ihrer Grundschuld - zurückerhalten hätte.

  • BGH, 18.11.1999 - IX ZR 153/98

    Haftung des Notars wegen Verletzung eines Treuhandauftrages

    Ein Notar hat sich streng an die Treuhandauflagen und Hinterlegungsanweisungen zu halten (BGH, Urt. v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, WM 1994, 647; v. 19. März 1987 - IX ZR 166/86, NJW 1987, 3201, 3202).

    Zur Ermittlung des Schadens ist bei weisungswidriger Verwendung von Treuhandgeldern zu fragen, wie sich das Vermögen des Treugebers im Vergleich zum tatsächlichen Ablauf entwickelt hätte, wenn der Notar seine Amtspflicht entsprechend dem Treuhandauftrag erfüllt hätte (BGH, Urt. v. 11. Juli 1996 - IX ZR 116/95, WM 1996, 2074, 2076; v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, WM 1994, 647, 648).

  • BGH, 20.11.1997 - IX ZR 152/96

    Beachtlichkeit von Zahlungsbestimmungen des Drittschuldners

    Zwar hatten die Zahlungen auf das Notaranderkonto noch keine Erfüllungswirkung (vgl. BGH, Urt. v. 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, NJW 1994, 1403, 1404).
  • BGH, 28.10.2010 - V ZB 70/10

    Materiellrechtlicher Auszahlungsanspruch i.R.e. Grundstückkaufvertrages bei

    Maßstab ist im Wesentlichen der Wortlaut der von den Beteiligten erteilten Treuhandauflagen und Weisungen (vgl. BGH, Urteil vom 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, WM 1994, 647; Urteil vom 18. November 1999 - IX ZR 153/98, WM 2000, 193, 195; OLG Hamm, MittBayNot 1999, 201 f.; Sandkühler, DNotZ 2009, 164, 170).

    (1) Dahingestellt bleiben kann, ob der Notar zur Auszahlung des Kaufpreises verpflichtet ist, sobald das Grundstück an den Käufer übergeben und übereignet wurde, weil ab diesem Zeitpunkt dessen Sicherungsinteresse befriedigt sei (KG, NJW-RR 1988, 331; vgl. auch BGH, Urteil vom 17. Februar 1994 - IX ZR 158/93, WM 1994, 647, 649), da der Beteiligte zu 1 noch nicht als Eigentümer im Grundbuch eingetragen ist.

  • OLG Naumburg, 20.02.2002 - 5 U 153/01

    Anforderungen an die Durchführung eines Insolvenzverfahrens; Voraussetzungen für

    Die "Hinterlegung" des Kaufpreises beim Notar hat daher nur dann Erfüllungswirkung, wenn die Parteien dies ausnahmsweise vereinbarten (BGHZ 87, 156, 162; BGH NJW 1998, 2134, 2135; NJW 1994, 1403, 1404).

    Die "Hinterlegung" des Kaufpreises beim Notar hat daher nur dann Erfüllungswirkung, wenn die Parteien dies ausnahmsweise vereinbarten (BGHZ 87, 156, 162; BGH NJW 1998, 2134, 2135; NJW 1994, 1403, 1404).

    Es bedarf im vorliegenden Fall keiner Entscheidung, ob die Kaufpreisschuld regelmäßig als erfüllt anzusehen ist, sobald im Fall einer "Hinterlegung" des Kaufpreises beim Notar das Sicherungsinteresse des Käufers erloschen ist und "alleinige Rechtszuständigkeit" des Verkäufers bezüglich der Hinterlegungssumme besteht, also Auszahlungsreife eingetreten ist (hierzu BGH NJW 1994, 1403, 1404).

    Der Bundesgerichtshof hat sich zu der im vorliegenden Fall entscheidungserheblichen Rechtsfrage, unter welchen Voraussetzungen im Fall der "Hinterlegung" des Kaufpreises auf einem Notaranderkonto vor Auszahlung des Kaufpreises an den Gläubiger Erfüllung eintreten kann, bereits geäußert (BGH NJW 1994, 1403, 1405).

  • BGH, 20.05.1994 - V ZR 64/93

    Umfang des Anspruchs des Verkäufers auf Schadensersatz wegen Nichterfüllung

    Am 1. März 1991 war zwar nicht der Leistungserfolg, die Tilgung der Kaufpreisforderung (§ 362 BGB), geschuldet, denn die Zahlung auf ein Notaranderkonto führt im Regelfalle nicht zum Erlöschen der Verbindlichkeit (Senatsurt. BGHZ 87, 156, 162; BGH, Urt. v. 17. Februar 1994, IX ZR 158/93, WM 1994, 647).
  • OLG Köln, 11.11.2009 - 5 U 77/09

    Anspruch des Auftraggebers einer tierärztlichen Ankaufsuntersuchung auf

  • BGH, 24.07.2003 - IX ZR 333/00

    Ablehnung der Aufnahme des Rechtsstreits durch den Treuhänder im vereinfachten

  • BGH, 10.02.2000 - IX ZR 41/99

    Auslegung einer Hinterlegungsanweisung durch den Notar

  • BGH, 21.11.1996 - IX ZR 220/95

    Haftungsausfüllende Kausalität im Rahmen der Haftung eines Notars

  • BGH, 03.07.1997 - IX ZB 116/96

    Rechtsweg gegen Ablehnung einer Amtstätigkeit durch einen Notar

  • OLG Hamburg, 22.11.1995 - 5 U 153/95

    Erfüllungswirkung der Kaufpreiszahlung auf ein Notaranderkonto; Vorverlegung der

  • BGH, 07.03.1997 - V ZR 4/96

    Erfüllung der Kaufpreisverpflichtung durch Hinterlegung bei dem Urkundsnotar;

  • OLG Hamm, 06.12.2007 - 28 U 58/07

    Umfang des rechtlichen Gehörs im Zivilverfahren

  • BFH, 21.09.2004 - IX R 5/03

    Scheingeschäft - Kaufvertrag unter Ehegatten

  • OLG Düsseldorf, 16.06.2004 - 18 U 237/03

    Schadensersatzansprüche bei Verlust undeklarierter Wertpakete

  • OLG Düsseldorf, 06.04.2005 - 24 U 211/04

    Überprüfungspflicht des Rechtsanwalts eines treuhändisch überlassenen

  • OLG Düsseldorf, 06.07.2005 - 18 U 238/00

    Mithaftung des Versenders bei Verlust eines Paketes dessen Wert die vereinbarte

  • OLG Köln, 20.04.2000 - 1 U 101/99

    Überraschende Klausel in § 3 AGBG

  • LAG München, 28.10.2014 - 6 Sa 877/13

    Versorgungsrecht, Ergänzung

  • LG Karlsruhe, 05.04.2023 - 11 T 268/22

    Beschwerde gegen den Vorbescheid des Notars über die Vollziehung eines

  • OLG Stuttgart, 30.09.1998 - 9 U 125/98

    Erfüllungswirkung einer Darlehenszahlung auf ein Notaranderkonto

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