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   BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94   

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https://dejure.org/1995,444
BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94 (https://dejure.org/1995,444)
BGH, Entscheidung vom 02.11.1995 - IX ZR 222/94 (https://dejure.org/1995,444)
BGH, Entscheidung vom 02. November 1995 - IX ZR 222/94 (https://dejure.org/1995,444)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    BGB § 138 Abs. 1, § 765
    Sittenwidrigkeit einer Ehegattenbürgschaft

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • onlineurteile.de (Kurzmitteilung)

    Sittenwidrige Bürgschaft einer Ehefrau - Bank unterliegt vor dem Bundesgerichtshof

Besprechungen u.ä.

Papierfundstellen

  • NJW 1996, 513
  • ZIP 1996, 65
  • MDR 1996, 568
  • FamRZ 1996, 277
  • WM 1996, 53
  • BB 1996, 1405
  • BB 1996, 662
  • DB 1996, 322
 
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Wird zitiert von ... (29)Neu Zitiert selbst (11)

  • BGH, 24.02.1994 - IX ZR 227/93

    Wirksamkeit einer von Kindern auf Veranlassung der Eltern geleisteten Bürgschaft

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Die Revision rügt mit Recht, das Berufungsgericht habe Vorbringen der Beklagten außer acht gelassen, das rechtserheblich sei für die erforderliche Abwägung, ob die Bürgschaft nach ihrem Gesamtcharakter, der sich nach den Umständen bei Vertragsschluß aus einer Zusammenfassung von Inhalt, Beweggrund und Zweck des Rechtsgeschäfts ergibt, mit den guten Sitten nicht zu vereinbaren ist (vgl. BGHZ 120, 272, 275 f; 125, 206, 210; BGH, Urt. v. 24. Februar 1994 - IX ZR 227/93, WM 1994, 680, 681).

    Die Klägerin muß sich entsprechend § 166 Abs. 1 BGB zurechnen lassen, daß ihre Mitarbeiter die eine Sittenwidrigkeit begründenden Umstände gekannt haben oder hätten kennen müssen (vgl. BGHZ 83, 293, 296; Becker DZWir 1994, 397, 407); ein Verschulden ihrer Bediensteten hat die Klägerin gemäß § 278 BGB zu vertreten (vgl. BGH, Urt. v. 24. Februar 1994 - IX ZR 227/93, aaO. 684).

  • BGH, 09.03.1993 - XI ZR 179/92

    Haustürwiderrufsgesetz - Anwendbarkeit

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Es kann dahinstehen, ob dieses Gesetz gemäß der Ansicht des XI. Zivilsenats des Bundesgerichtshofes (Urt. v. 9. März 1993 - XI ZR 179/92, NJW 1993, 1594, 1595; vgl. Urt. v. 26. September 1995 - XI ZR 199/94, z.V.b.) - entgegen dem Senatsurteil vom 24. Januar 1991 (IX ZR 174/90, BGHZ 113, 287) - auf Bürgschaften anzuwenden ist.

    Selbst wenn dies der Fall sein sollte, so ist § 1 Abs. 1 Nr. 1 dieses Gesetzes nicht erfüllt, wenn der Hauptschuldner seine Ehefrau zur Unterzeichnung einer Bürgschaftserklärung in der Privatwohnung veranlaßt hat (vgl. BGH, Urt. v. 9. März 1993 - XI ZR 179/92, aaO.).

  • BGH, 05.01.1995 - IX ZR 85/94

    Wirksamkeit einer Ehegattenbürgschaft

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Dieses kann sich insbesondere dann ergeben, wenn der Gläubiger zum eigenen Nutzen eine seelische Zwangslage des Bürgen herbeiführt und dadurch dessen Entschließungsfreiheit unredlich beeinflußt (BGH, Urt. v. 5. Januar 1995 - IX ZR 85/94, ZIP 1995, 203 m.w.N.).

    Sollte die Beklagte nicht beweisen können, daß die behauptete unlautere Einwirkung auf ihre Entschließung zur Bürgschaftsübernahme geführt hat, so wird, wie die Revision zu Recht geltend macht, zu prüfen sein, ob - entsprechend den im Senatsurteil vom 5. Januar 1995 (IX ZR 85/94, aaO. 204 ff) aufgezeigten Grundsätzen - die Haftungsabrede als Stillhalteabkommen auszulegen ist oder ob eine Inanspruchnahme der Beklagten wegen Wegfalls der Geschäftsgrundlage ausscheidet.

  • BGH, 24.02.1994 - IX ZR 93/93

    Wirksamkeit einer von Kindern zu Gunsten der Eltern geleisteten Bürgschaft

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Die Revision rügt mit Recht, das Berufungsgericht habe Vorbringen der Beklagten außer acht gelassen, das rechtserheblich sei für die erforderliche Abwägung, ob die Bürgschaft nach ihrem Gesamtcharakter, der sich nach den Umständen bei Vertragsschluß aus einer Zusammenfassung von Inhalt, Beweggrund und Zweck des Rechtsgeschäfts ergibt, mit den guten Sitten nicht zu vereinbaren ist (vgl. BGHZ 120, 272, 275 f; 125, 206, 210; BGH, Urt. v. 24. Februar 1994 - IX ZR 227/93, WM 1994, 680, 681).

    Sollte dies nicht zutreffen, weil die Klägerin entgegen banküblicher Gepflogenheit die Werthaltigkeit der Bürgschaft nicht überprüft hat, so hätte sich die Klägerin der Erkenntnis, welchen geringen Wert die Sicherheit bietet, bewußt verschlossen (vgl. BGHZ 125, 206, 213).

  • BGH, 26.09.1995 - XI ZR 199/94

    Bestellung einer Sicherungsgrundschuld als entgeltliche Leistung;

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Es kann dahinstehen, ob dieses Gesetz gemäß der Ansicht des XI. Zivilsenats des Bundesgerichtshofes (Urt. v. 9. März 1993 - XI ZR 179/92, NJW 1993, 1594, 1595; vgl. Urt. v. 26. September 1995 - XI ZR 199/94, z.V.b.) - entgegen dem Senatsurteil vom 24. Januar 1991 (IX ZR 174/90, BGHZ 113, 287) - auf Bürgschaften anzuwenden ist.
  • BGH, 19.06.1985 - IVa ZR 196/83

    Maklerprovision für Steuerberater

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Die Beweislast für die behaupteten objektiven und subjektiven Voraussetzungen der Sittenwidrigkeit trägt die Beklagte (vgl. BGHZ 53, 369, 379; 95, 81, 85; 120, 275, 279 f).
  • BGH, 15.02.1978 - VIII ZR 47/77

    Untermieter - § 328 BGB, Vertrag mit Schutzwirkung für Dritte

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Diese war nach ihrem Vorbringen auch nicht in den Schutzbereich dieser Verträge in der Weise einbezogen, daß sie bestimmungsgemäß mit der Leistung der Klägerin in Berührung kommen sollte (vgl. BGHZ 70, 327, 329).
  • BGH, 25.03.1982 - VII ZR 60/81

    Konto des Ehemanns - § 818 Abs. 4 BGB, § 279 BGB <Fassung bis 31.12.01>; §

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Die Klägerin muß sich entsprechend § 166 Abs. 1 BGB zurechnen lassen, daß ihre Mitarbeiter die eine Sittenwidrigkeit begründenden Umstände gekannt haben oder hätten kennen müssen (vgl. BGHZ 83, 293, 296; Becker DZWir 1994, 397, 407); ein Verschulden ihrer Bediensteten hat die Klägerin gemäß § 278 BGB zu vertreten (vgl. BGH, Urt. v. 24. Februar 1994 - IX ZR 227/93, aaO. 684).
  • BGH, 24.01.1991 - IX ZR 174/90

    Haustürwiderrufsgesetz - Anwendbarkeit

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Es kann dahinstehen, ob dieses Gesetz gemäß der Ansicht des XI. Zivilsenats des Bundesgerichtshofes (Urt. v. 9. März 1993 - XI ZR 179/92, NJW 1993, 1594, 1595; vgl. Urt. v. 26. September 1995 - XI ZR 199/94, z.V.b.) - entgegen dem Senatsurteil vom 24. Januar 1991 (IX ZR 174/90, BGHZ 113, 287) - auf Bürgschaften anzuwenden ist.
  • BGH, 31.03.1970 - III ZB 23/68

    Zulässigkeit der Beschwerde gegen eine Entscheidung der Oberlandesgerichte im FGG

    Auszug aus BGH, 02.11.1995 - IX ZR 222/94
    Die Beweislast für die behaupteten objektiven und subjektiven Voraussetzungen der Sittenwidrigkeit trägt die Beklagte (vgl. BGHZ 53, 369, 379; 95, 81, 85; 120, 275, 279 f).
  • BGH, 24.11.1992 - XI ZR 98/92

    Kriterien für die Haftung einkommens- und vermögensloser naher Angehöriger des

  • BGH, 14.11.2000 - XI ZR 248/99

    Wirksamkeit der bürgschaftlichen Mithaftung eines Ehegatten

    Sieht eine Bank - wie hier - davon ab, befragt sie also insbesondere den Betroffenen nicht nach seinen derzeitigen und zukünftigen finanziellen Möglichkeiten, so ist im Zweifel davon auszugehen, daß sie die die krasse finanzielle Überforderung begründenden objektiven Tatsachen und Verhältnisse schon bei Vertragsabschluß kannte oder sich ihnen bewußt verschlossen hat (vgl. BGH, Urteile vom 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53, 54; 8. Oktober 1998 - IX ZR 257/97, WM 1998, 2327, 2329 m.w.Nachw. und 27. Januar 2000 - IX ZR 198/98, WM 2000, 410, 412).
  • BGH, 28.10.1999 - IX ZR 364/97

    Unwirksamkeit einer formularmäßigen Klausel, durch die die Haftung des Bürgen

    Auch insoweit trägt die Beklagte die Beweislast (BGH, Urt. v. 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53, 55 m.w.N.).
  • BGH, 15.04.1997 - IX ZR 112/96

    Aufklärungspflicht der Gläubigerbank über das Bürgschaftsrisiko; Vollstreckung

    Dabei können zugunsten der Beklagten, deren Vetter einer der beiden Hauptschuldner ist, die Grundsätze entsprechend angewendet werden, die der Senat für die Beurteilung der Rechtswirksamkeit von Ehegattenbürgschaften entwickelt hat (BGH, Urt. v. 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53 ; v. 18. Januar 1996 - IX ZR 171/95, WM 1996, 519 ; v. 25. April 1996 - IX ZR 177/95, NJW 1996, 2088 , z.V.b. in BGHZ 132, 328; v. 23. Januar 1997 - IX ZR 69/96, NJW 1997, 1003 , z.V.b. in BGHZ).

    Die 1935 oder 1936 geborene Beklagte, die die objektiven und subjektiven Voraussetzungen einer Sittenwidrigkeit des Bürgschaftsvertrages darzulegen und zu beweisen hat (BGH, Urt. v. 2. November 1995 - IX ZR 222/94, aaO. 55), hat schon nicht behauptet, daß die Bürgschaftsverpflichtung ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überschreite.

  • BGH, 27.01.2000 - IX ZR 198/98

    Sittenwidrigkeit einer Bürgschaftsverpflichtung

    Sieht eine Bank von derartigen Nachforschungen ab, befragt sie also insbesondere den Beteiligten nicht nach seiner finanziellen Leistungsfähigkeit, muß sie sich in aller Regel die objektiven Tatsachen als bekannt entgegenhalten lassen (Senatsurt. v. 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53, 54; v. 8. Oktober 1998 - IX ZR 257/97, aaO S. 2329 m.w.N.).
  • BGH, 29.06.1999 - XI ZR 10/98

    Sittenwidrigkeit einer Bürgschaft wegen finanzieller Überforderung des Bürgen

    Hat sie von solchen Nachforschungen abgesehen, insbesondere den Betroffenen nicht zu seiner finanziellen Leistungsfähigkeit befragt, muß sie sich in aller Regel die objektiven Tatsachen als bekannt entgegenhalten lassen (BGH, Urteile vom 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53, 54 und vom 8. Oktober 1998 - IX ZR 257/97, WM 1998, 2327, 2329).

    Dagegen hält es der IX. Zivilsenat grundsätzlich für sachgerechter, die Zukunftsprognose jedenfalls dann auf den Zeitpunkt des Eintritts der Fälligkeit der Bürgschaftsschuld auszurichten, wenn bis dahin kein ungewöhnlich langer, außerhalb jeder Erwartung liegender Zeitraum vergangen ist (BGHZ 132, 328, 334 f.; wohl auch Urteil vom 13. November 1997 - IX ZR 289/96, WM 1998, 67, 69, insoweit in BGHZ 137, 153 nicht abgedruckt; anders dagegen Urteile vom 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53, 54 und vom 18. Januar 1996 - IX ZR 171/95, WM 1996, 519, 522).

  • BGH, 25.04.1996 - IX ZR 177/95

    Wegfall der Geschäftsgrundlage für die Bürgschaft eines finanziell nicht

    Der Umstand allein, daß eine Ehefrau voraussichtlich die für ihren Ehemann übernommene Bürgschaft nicht erfüllen kann, macht diese noch nicht sittenwidrig (BGHZ 128, 230, 232; BGH, Urt. v. 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53; v. 18. Januar 1996 - IX ZR 171/95, WM 1996, 519, 521).

    Solche Belastungen können sich insbesondere daraus ergeben, daß der Gläubiger selbst Umfang und Tragweite der Haftung verharmlost (vgl. BGH, Urt. v. 24. Februar 1994 - IX ZR 227/93, WM 1994, 680, 683), ungewöhnliche und schwerwiegende, dem Bürgen ersichtlich unbekannte Haftungsrisiken verschweigt (vgl. BGHZ 125, 206, 217; BGH, Beschl. v. 28. März 1996 - IX ZR 199/95, z.V.b. in BGHR), in rechtlich verwerflicher Weise für ihn eine Zwangslage begründet (vgl. BGH, Urt. v. 2. November 1995, aaO. S. 54 f) oder in sonstiger Weise dessen Geschäftsunerfahrenheit zu seinem Vorteil ausnutzt (vgl. BGHZ 125, 206, 217; BGH, Urt. v. 24. Februar 1994 - IX ZR 227/93, aaO.).

  • BGH, 16.01.1997 - IX ZR 250/95

    Sittenwidrigkeit einer Bürgschaft wegen Überrumpelung

    Solche Belastungen können sich insbesondere daraus ergeben, daß der Gläubiger die Geschäftsunerfahrenheit oder eine seelische Zwangslage des Bürgen ausnutzt oder auf andere Weise ihn in seiner Entscheidungsfreiheit unzulässig beeinträchtigt (vgl. BGHZ 125, 206, 209 f; 128, 230, 232; BGH, Urt. v. 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53, 54; v. 25. April 1996 - IX ZR 177/95, WM 1996, 1124 f, z.V.b. in BGHZ 132, 328; v. 10. Oktober 1996 - IX ZR 333/95, WM 1996, 2194, 2195).
  • BGH, 23.01.1997 - IX ZR 55/96

    Übernahme einer Bürgschaft durch den nichtehelichen Lebenspartner des

    Das Verlangen der Bank nach einer Bürgschaft ist in solchen Fällen nur dann zu beanstanden, wenn das Kreditinstitut die Zwangslage in rechtlich verwerflicher Weise begründet oder ausnutzt (BGH, Urt. v. 2. November 1995 - IX ZR 222/94, WM 1996, 53, 54 f; v. 25. April 1996, aaO.).

    Der hier zur Entscheidung stehende Sachverhalt ist insbesondere nicht mit demjenigen vergleichbar, der dem Senatsurteil vom 2. November 1995 (IX ZR 222/94, WM 1996, 53) zugrunde lag.

  • BGH, 18.01.1996 - IX ZR 171/95

    Sittenwidrigkeit einer Ehegattenbürgschaft

    Hiervon könnte etwa auszugehen sein, wenn die Beklagte schon bei der Auszahlung des Umlaufmittelkredits im Jahre 1990 als sicher damit gerechnet hätte, später noch eine Bürgschaft der Klägerin zu fordern, ohne darauf hinzuweisen (vgl. Senatsurt. v. 2. November 1995 - IX ZR 222/94, ZIP 1996, 65, 66).
  • OLG Stuttgart, 01.03.1996 - 9 W 61/95

    Voraussetzungen für eine Vollstreckungsabwehrklage einer einkommens- und

    Sowohl der für das Bürgschaftsrecht zuständige IX. wie auch der für das allgemeine Kreditrecht zuständige XI. Zivilsenat des BGH gehen im Grundsatz davon aus, daß es jedem Volljährigen aufgrund der allgemeinen Vertragsfreiheit als Teil der Privatautonomie unbenommen bleiben muß, gegebenenfalls auch risikoreiche Geschäfte abzuschließen und sich zu Leistungen zu verpflichten, die ihn schlechthin überfordern oder die von ihm nur unter besonders günstigen Bedingungen, notfalls sogar unter dauernder Inanspruchnahme des pfändungsfreien Einkommens, erbracht werden können (BGHZ 120, 272 = NJW 93, 322 zu B I 1 und NJW 94, 1726 zu II 1 für Fälle der Mitverpflichtung/Schuldbeitritt eines mittellosen, leistungsunfähigen Ehegatten; BGH NJW 95, 592 und NJW 96, 513 für Ehegatten-Bürgschaften).

    Im Hinblick auf den Fortgang des Rechtsstreites beim Landgericht Tübingen und auf begonnene, derzeit leider ins Stocken geratene außergerichtliche Vergleichsverhandlungen der Parteien weist der Senat jedoch darauf hin, daß sich die einschlägige Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs durch die Urteile vom 2.11.1995 (NJW 96, 513 = WM 96, 53) und vom 18.1.1996 (bislang unveröffentlicht, jedoch zur Veröffentlichung bestimmt) weiterentwickelt hat, wobei insbesondere auch der Gesichtspunkt des Wegfalls der Geschäftsgrundlage gemäß § 242 BGB angesprochen worden ist (NJW 96, 515 zu II 4).

    Der Senat macht außerdem darauf aufmerksam, daß es sich im BGH-Urteil vom 5.1.95 (NJW 95, 592) um den Sonderfall der Feststellung noch bestehender Bürgschaftsverpflichtungen lediglich über einen bereits rechtkräftig titulierten Anspruchsteil hinaus, beim BGH-Urteil vom 2.11.1995 (NJW 96, 513) noch uneingeschränkt um ein nicht rechtskräftig abgeschlossenes Erkenntnisverfahren gehandelt hat.

  • BGH, 08.11.2001 - IX ZR 46/99

    Sittenwidrigkeit einer Bürgschaft; Formularmäßige Erweiterung der Zweckerklärung

  • BGH, 07.03.1996 - IX ZR 43/95

    Formularmäßige Erstreckung einer Höchstbetragsbürgschaft auf zukünftige Ansprüche

  • BGH, 15.02.1996 - IX ZR 245/94

    Sicherungszweck der Bürgschaft für ein Gesellschafterdarlehen

  • OLG Düsseldorf, 18.08.1997 - 15 W 60/97

    Anwendbarkeit des VerbrKrG auf Bürgschaftsverträge

  • BGH, 13.06.1996 - IX ZR 229/95

    Zulässigkeit einer formularmäßigen Höchstbetragsbürgschaft für zukünftige

  • OLG Köln, 11.07.2002 - 13 U 56/02

    Verbraucherrecht; Bankrecht - Falsche Werteinschätzungen in Selbstauskunft eines

  • OLG Jena, 13.10.1998 - 5 U 249/98

    Nichtigkeit eines Bürgschaftsvertrages; Haftung des Ehegatten und der Kinder für

  • LG Mainz, 02.10.2006 - 5 O 63/06

    Mithaftung der einkommens- und vermögenslosen Ehefrau für einen Bausparkredit des

  • OLG Frankfurt, 03.12.2004 - 24 U 121/04

    Sittenwidrigkeit der für den Ehemann übernommenen Bürgschaften bei derselben Bank

  • OLG Rostock, 11.12.2008 - 1 W 81/08

    Sittenwidrigkeit einer von einem Gesellschafter übernommenen Bürgschaft

  • BGH, 02.05.1996 - IX ZR 259/95

    Wegfall der Geschäftsgrundlage für die Bürgschaft eines einkommens- und

  • OLG Nürnberg, 24.11.1997 - 5 U 134/97

    Sittenwidrigkeit einer Ehegattenbürgschaft

  • OLG Stuttgart, 17.07.2000 - 6 U 97/99

    Berücksichtigung weiterer Bürgschaften bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit

  • BGH, 05.12.1996 - IX ZR 137/95

    Nichtigkeit eines Bürgschaftsvertrages wegen Verstoß gegen die guten Sitten -

  • OLG Stuttgart, 13.07.2001 - 2 U 223/00
  • OLG Köln, 27.08.1999 - 19 W 27/99
  • OLG Köln, 27.02.2002 - 13 U 40/01
  • OLG München, 17.09.1996 - 18 U 2182/96

    Sittenwidrige Zwangslage bei Ehegattenbürgschaft - Wegfall der Geschäftsgrundlage

  • LG Karlsruhe, 23.01.2009 - 8 O 444/08
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