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   BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91   

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BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91 (https://dejure.org/1992,763)
BGH, Entscheidung vom 02.12.1992 - XII ZB 64/91 (https://dejure.org/1992,763)
BGH, Entscheidung vom 02. Dezember 1992 - XII ZB 64/91 (https://dejure.org/1992,763)
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Volltextveröffentlichungen (6)

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Ausländische Gerichtsbarkeit - Ordnungsgemäße Zustellung - Verfahren - Versagungsgrund - Zustellungsabkommen

  • riw-online.de(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz/Auszüge frei)

    Keine Heilung eines Zustellungsmangels nach dem Haager Zustellungsübereinkommen durch tatsächlichen Zugang

  • Juristenzeitung(kostenpflichtig)

    Zur internationalen Zustellung des verfahrenseinleitenden Schriftstücks

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Auszüge)

    Fehlerhafte Zustellung durch ausländisches Gericht

Papierfundstellen

  • BGHZ 120, 305
  • NJW 1993, 598
  • MDR 1993, 146
  • FamRZ 1993, 311
  • WM 1993, 398
  • JR 1993, 106
  • JR 1993, 410
 
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Wird zitiert von ... (35)Neu Zitiert selbst (13)

  • BGH, 20.09.1990 - IX ZB 1/88

    Anerkennung und Zustellung eines im Ausland ergangenen Versäumnisurteils

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Für den Anwendungsbereich von Art. 27 Nr. 2 des EG-Übereinkommens vom 27. September 1968 über die gerichtliche Zuständigkeit und die Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen - EGÜbk, an den sich § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO anlehnt, hat der Bundesgerichtshof nach vorgängiger Vorlage an den Europäischen Gerichtshof bereits entschieden, daß die Möglichkeit einer Heilung von Zustellungsmängeln nach dem Recht des Urteilsstaates einschließlich der einschlägigen völkerrechtlichen Verträge zu beurteilen ist (Beschluß vom 20. September 1990 - IX ZB 1/88 - NJW 1991, 641).

    Auch darin liegt ein Mangel, der die Zustellung als unwirksam erscheinen läßt (vgl. MünchKomm-ZPO/Gottwald § 328 Rdn. 74; Junker aaO. S. 123; Stürner JZ 1992, 326, 330; s.a. BGH, Beschluß vom 20. September 1990 aaO. zur Zustellung eines französischen Gerichts ohne Übersetzung).

    Der Bundesgerichtshof hat bereits entschieden, daß dieses Abkommen, insbesondere auch dessen Art. 15, eine Heilung von Zustellungsmängeln nicht vorsieht (vgl. Beschlüsse vom 20. September 1990 aaO. S. 642 und vom 4. April 1991 - IX ZB 87/90IX ZB 87/90 - WM 1991, 1050, 1051 f; ebenso Rauscher aaO.; Stürner aaO. S. 332; Schack, Internationales Zivilverfahrensrecht - 1991 - Rdn. 619).

  • BayObLG, 02.06.1978 - BReg. 1 Z 33/78
    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Für eine zumindest entsprechende Anwendung des § 187 Satz 1 ZPO treten neben dem Bayerischen Obersten Landesgericht (aaO. und BayObLGZ 1978, 132, 133) ein: Stein/Jonas/Schumann ZPO 20. Aufl. § 328 Rdn. 186; Zöller/Geimer aaO. § 328 Rdn. 135; MünchKomm-ZPO/Gottwald § 328 Rdn. 71; Baumbach/Hartmann ZPO 51. Aufl. § 328 Rdn. 23; Thomas/Putzo ZPO 17. Aufl. § 328 Anm. 2 Nr. 2 c; Staudinger/Spellenberg BGB 12. Aufl. § 328 ZPO Rdn. 341; Martiny in Handbuch des Internationalen Zivilverfahrensrechts Bd. III. 1 Rdn. 849. Anderer Auffassung sind: KG FamRZ 1988, 641; AK-ZPO/Koch § 328 Rdn. 33; Jansen FGG 2. Aufl. Art. 7 § 1 FamRÄndG Rdn. 25; Staudinger/Gamillscheg BGB 10./11. Aufl. Anh. Art. 17 EGBGB § 328 ZPO Rdn. 258; Krzywon StAZ 1989, 93, 100 m.w.N.; LJV Bad/Württ. FamRZ 1990, 1015, 1018 (für den Anwendungsbereich des Art. 27 Nr. 2 EGÜbk und des HZÜ s.a. OLG Hamm MDR 1978, 941 [OLG Hamm 12.12.1977 - 20 W 26/77] und IPRspr. 1987 Nr. 159; OLG Stuttgart IPRspr. 1983 Nr. 173; Kropholler, Europäisches Zivilprozeßrecht 3. Aufl. Art. 27 EGÜbk Rdn. 30; Rauscher IPRax 1991, 155, 159; Stürner JZ 1992, 325, 331).

    In dieser hat der IX. Zivilsenat in Übereinstimmung mit der überwiegenden Meinung zu erkennen gegeben, daß ein solches Rechtsprinzip nicht angenommen wird (ablehnend etwa auch OLG Frankfurt am Main RIW 1991, 587 und IPRax 1992, 90, 92; OLG Köln OLGZ 1990, 381, 383; OLG Stuttgart RIW 1979, 130; BayObLGZ 1978, 132, 134; MünchKomm-ZPO/Gottwald § 328 Rdn. 73; Staudinger/Spellenberg aaO. § 328 ZPO Rdn. 344; Schack aaO. Rdn. 851; Kropholler aaO. Rdn. 38; Stürner aaO. S. 332).

  • KG, 26.01.1988 - 1 VA 3/87

    Anerkennung einer Scheidung; Erbberechtigung an einem Nachlass

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Der Vorlagebeschluß des Kammergerichts vom 26. Januar 1988 (FamRZ 1988, 641), der dieselbe Frage betraf, hat zu keiner Entscheidung geführt, weil der Senat in seinem Beschluß vom 27. Juni 1990 (XII ZB 38/88 - FamRZ 1990, 1100) darauf nicht einzugehen brauchte.

    Für eine zumindest entsprechende Anwendung des § 187 Satz 1 ZPO treten neben dem Bayerischen Obersten Landesgericht (aaO. und BayObLGZ 1978, 132, 133) ein: Stein/Jonas/Schumann ZPO 20. Aufl. § 328 Rdn. 186; Zöller/Geimer aaO. § 328 Rdn. 135; MünchKomm-ZPO/Gottwald § 328 Rdn. 71; Baumbach/Hartmann ZPO 51. Aufl. § 328 Rdn. 23; Thomas/Putzo ZPO 17. Aufl. § 328 Anm. 2 Nr. 2 c; Staudinger/Spellenberg BGB 12. Aufl. § 328 ZPO Rdn. 341; Martiny in Handbuch des Internationalen Zivilverfahrensrechts Bd. III. 1 Rdn. 849. Anderer Auffassung sind: KG FamRZ 1988, 641; AK-ZPO/Koch § 328 Rdn. 33; Jansen FGG 2. Aufl. Art. 7 § 1 FamRÄndG Rdn. 25; Staudinger/Gamillscheg BGB 10./11. Aufl. Anh. Art. 17 EGBGB § 328 ZPO Rdn. 258; Krzywon StAZ 1989, 93, 100 m.w.N.; LJV Bad/Württ. FamRZ 1990, 1015, 1018 (für den Anwendungsbereich des Art. 27 Nr. 2 EGÜbk und des HZÜ s.a. OLG Hamm MDR 1978, 941 [OLG Hamm 12.12.1977 - 20 W 26/77] und IPRspr. 1987 Nr. 159; OLG Stuttgart IPRspr. 1983 Nr. 173; Kropholler, Europäisches Zivilprozeßrecht 3. Aufl. Art. 27 EGÜbk Rdn. 30; Rauscher IPRax 1991, 155, 159; Stürner JZ 1992, 325, 331).

  • BGH, 27.06.1990 - XII ZB 38/88

    Anerkennung einer im Ausland ausgesprochenen Ehescheidung

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Der Vorlagebeschluß des Kammergerichts vom 26. Januar 1988 (FamRZ 1988, 641), der dieselbe Frage betraf, hat zu keiner Entscheidung geführt, weil der Senat in seinem Beschluß vom 27. Juni 1990 (XII ZB 38/88 - FamRZ 1990, 1100) darauf nicht einzugehen brauchte.

    Danach ist eine Einlassung zu verneinen (vgl. Senatsbeschluß vom 27. Juni 1990 aaO.).

  • OLG Köln, 12.04.1989 - 13 W 73/88

    Vollstreckungsklausel; Belgisches Versäumnisurteil; Verhandlungstermin;

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    In dieser hat der IX. Zivilsenat in Übereinstimmung mit der überwiegenden Meinung zu erkennen gegeben, daß ein solches Rechtsprinzip nicht angenommen wird (ablehnend etwa auch OLG Frankfurt am Main RIW 1991, 587 und IPRax 1992, 90, 92; OLG Köln OLGZ 1990, 381, 383; OLG Stuttgart RIW 1979, 130; BayObLGZ 1978, 132, 134; MünchKomm-ZPO/Gottwald § 328 Rdn. 73; Staudinger/Spellenberg aaO. § 328 ZPO Rdn. 344; Schack aaO. Rdn. 851; Kropholler aaO. Rdn. 38; Stürner aaO. S. 332).
  • BGH, 13.03.1980 - VII ZR 147/79

    Fortführung des schriftlichen Vorverfahrens durch Setzung einer Frist zur

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Diese Belange sind nicht weniger gewichtig als die Fälle, in denen auch innerstaatlich eine Heilung durch tatsächlichen Zugang ausscheidet, nämlich bei der Ingangsetzung einer Notfrist (§ 187 Satz 2 ZPO) oder einer Präklusionsfrist (BGHZ 76, 236, 239).
  • BGH, 24.02.1972 - II ZR 7/71

    Klagezustellung im Ausland

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Es stehen also Belange eines geordneten zwischenstaatlichen Rechtsverkehrs in Frage, die über die Wahrung des rechtlichen Gehörs für den auf deutschem Staatsgebiet befindlichen Beklagten hinausgehen (nach Junker aaO. S. 123 und Stürner aaO. S. 331 wird die staatliche Souveränität berührt - s.a. BGHZ 58, 177, 179 f - a.A. insoweit Zöller/Geimer aaO. § 199 Rdn. 3 m.w.N.).
  • EuGH, 12.11.1992 - C-123/91

    Minalmet / Brandeis

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Der Europäische Gerichtshof hat auf die Vorlage durch Urteil vom 12. November 1992 (C-123/91) für den Regelungsbereich des Art. 27 Nr. 2 EGÜbk in gleichem S.
  • BGH, 04.04.1991 - IX ZB 87/90

    Frage zur Vorabentscheidung bezüglich der Auslegung des Art. 27 Nr. 2 des

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Der Bundesgerichtshof hat bereits entschieden, daß dieses Abkommen, insbesondere auch dessen Art. 15, eine Heilung von Zustellungsmängeln nicht vorsieht (vgl. Beschlüsse vom 20. September 1990 aaO. S. 642 und vom 4. April 1991 - IX ZB 87/90IX ZB 87/90 - WM 1991, 1050, 1051 f; ebenso Rauscher aaO.; Stürner aaO. S. 332; Schack, Internationales Zivilverfahrensrecht - 1991 - Rdn. 619).
  • BGH, 14.10.1981 - IVb ZB 718/80

    Maßgebliches Recht für Scheidung einer Ausländerehe in der Bundesrepublik

    Auszug aus BGH, 02.12.1992 - XII ZB 64/91
    Der Zulässigkeit der Vorlage steht nicht entgegen, daß die Vorlagepflicht nach Art. 7 § 1 Abs. 6 Satz 4 FamRÄndG erst mit Wirkung vom 1. Juli 1977 eingeführt wurde, während die Entscheidung, von der das Oberlandesgericht abweichen will, vor diesem Zeitpunkt erging (vgl. Senatsbeschluß BGHZ 82, 34, 38).
  • EuGH, 03.07.1990 - 305/88

    Lancray / Peters und Sickert

  • OLG Hamm, 12.12.1977 - 20 W 26/77
  • BayObLG, 29.11.1974 - BReg. 2 Z 53/74
  • BGH, 14.09.2011 - XII ZR 168/09

    Auslandszustellung nach dem Haager Zustellungsübereinkommen: Verletzung von

    Werden bei einer Auslandszustellung nach dem Haager Zustellungsübereinkommen (HZÜ) vom 15. November 1965 die Anforderungen dieses Abkommens gewahrt und bei der Zustellung nur Formvorschriften des Verfahrensrechts des Zustellungsstaates verletzt, wird der Zustellungsmangel nach § 189 ZPO geheilt, wenn das Schriftstück dem Zustellungsempfänger tatsächlich zugegangen ist (Abgrenzung zum Senatsbeschluss, 2. Dezember 1992, XII ZB 64/91, BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311 ff.).

    Zwar sieht das Abkommen, insbesondere auch in Art. 5 Abs. 2 und Art. 15 HZÜ, eine Heilung von Zustellungsmängeln nicht vor (vgl. Senatsbeschluss BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311, 313; BGHZ 141, 286 = ZIP 1999, 1226, 1227; BGH Beschluss vom 4. April 1991  IX ZB 87/90 - WM 1991, 1050, 1052; ebenso Rauscher IPrax 1991, 155, 159; Stürner JZ 1992, 325, 332; Schack Internationales Zivilverfahrensrecht 5. Aufl. Rn. 69).

    b) Grundsätzlich ist die Zustellung der Klage oder eines verfahrenseinleitenden Antrags Teil des Verfahrens vor dem angerufenen Prozessgericht, so dass sich die Frage ihrer Ordnungsmäßigkeit und der möglichen Heilung von Zustellungsmängeln nach dessen Verfahrensrecht einschließlich der einschlägigen völkerrechtlichen Verträge richtet (vgl. Senatsbeschluss BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311, 312).

    Durch sie sollen vielmehr die Belange eines geordneten zwischenstaatlichen Rechtsverkehrs sichergestellt (vgl. Senatsbeschluss BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311, 312) und die Zustellungsmaßstäbe im zwischenstaatlichen Rechtsverkehr vereinheitlicht werden (Rauscher JR 1993, 413, 414).

    Dadurch würde dem Vorrang der staatsvertraglichen Regelung des Haager Zustellungsübereinkommens nicht entsprochen (Schack JZ 1993, 621, 622).

    Hinzu kommt, dass ein Verstoß gegen wesentliche Förmlichkeiten des internationalen Rechtsverkehrs sanktionslos bliebe, wenn das zuzustellende Schriftstück den Beklagten nur auf irgendeine Weise erreichte (BGHZ 141, 286 = ZIP 1999, 1226 ff.; Schack JZ 1993, 621, 622).

    Dies liefe dem erstrebenswerten Ziel einer einheitlichen Anwendung des Abkommens in den Vertragsstaaten zuwider (Senatsbeschluss BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311, 313; Brand/Reichhelm IPrax 2001, 174, 176).

    Sieht das autonome Recht des Zustellungsstaates allerdings eine Heilung nicht vor, schließt das einen Rückgriff auf § 189 ZPO nicht aus, weil das Zustellungsverfahren Teil des Verfahrens des Prozessgerichts ist (vgl. Senatsbeschluss BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311, 312) und damit jedenfalls die für die Ordnungsmäßigkeit einer Zustellung maßgeblichen Vorschriften der §§ 166 ff. ZPO Anwendung finden (vgl. zur alternativen Heilungsmöglichkeit Roth FS Gerhardt S. 798, 808; ders. in Stein/Jonas ZPO 22. Aufl. § 183 ZPO Rn. 78; einschränkend wegen Art. 15 Abs. 2 HZÜ Kondring Die Heilung von Zustellungsmängeln im internationalen Zivilrechtsverkehr 1995, S. 272 ff.; aA Stadler IPrax 2002, 282, 283: Heilung nur nach dem Recht des Zustellungsstaates; ähnlich Stürner JZ 1992 325, 330).

    Soweit sich der Bundesgerichtshof in der Vergangenheit bei einer Auslandszustellung nach dem Haager Zustellungsübereinkommen an einer Anwendung der Heilungsvorschriften des autonomen Rechts gehindert gesehen hat, betraf dies jeweils Fälle, in denen bei der Zustellung gerade die Bestimmungen des Haager Zustellungsübereinkommens missachtet wurden (vgl. Senatsbeschluss BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311 ff.; BGHZ 141, 286 = ZIP 1999, 1226 ff.; vgl. insoweit auch BGHZ 58, 177, 180 f.).

    Im Senatsbeschluss vom 2. Dezember 1992 (BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311 ff.) hatte das im Scheidungsverfahren vom Ehemann angerufene Gericht des Staates South Carolina (USA) die Zustellung der Klageschrift nebst Vorladung an die in Deutschland lebende Ehefrau unmittelbar auf dem Postweg veranlasst, obwohl die Bundesrepublik Deutschland dieser in Art. 10 HZÜ vorgesehenen Zustellungsform formgerecht widersprochen hat (vgl. Nr. 4 Satz 3 der Bekanntmachung vom 21. Juni 1979 - BGBl. II S. 779 und § 6 Satz 2 des Ausführungsgesetzes zum Haager Zustellungsübereinkommen vom 22. Dezember 1977 - BGBl. I S. 3105).

  • BGH, 29.04.1999 - IX ZR 263/97

    Anerkennung der internationalen Zuständigkeit US-amerikanischer Bundesgerichte;

    Deren Ordnungsmäßigkeit ist zudem selbständige Anerkennungsvoraussetzung neben ihrer Rechtzeitigkeit (BGHZ 120, 305, 310).

    Sie bestimmt sich auch auf der Grundlage des autonomen deutschen Anerkennungsrechts nach dem Recht des Gerichts des Urteilsstaates einschließlich der einschlägigen völkerrechtlichen Verträge (BGHZ 120, 305, 311 f im Anschluß an EuGH IPRax 1991, 177, 178).

    Denn maßgeblich wäre sie nur, soweit sie mit dem Haager Zustellungsübereinkommen vereinbar wäre (ebenso BGHZ 120, 305, 312 f im Anschluß an Senatsbeschl. v. 20. September 1990 - IX ZB 1/88, NJW 1991, 641, 642); anderenfalls wäre die Nichtbeachtung dieses völkerrechtlichen Vertrages für den jeweiligen Urteilsstaat folgenlos, soweit sein nationales Recht Heilungsmöglichkeiten vorsieht.

    Sogar das würde hier aber der Klägerin nicht helfen, weil § 187 Satz 1 ZPO eine Zustellung ohne die erforderliche Übersetzung nicht heilt (BGHZ 120, 305, 313; Stürner JZ 1992, 325, 331; Stein/Jonas/Roth, aaO § 187 Rdnr. 33).

  • OLG Stuttgart, 18.05.2017 - 17 VA 1/16

    Anerkennung einer ausländischen Entscheidung: Ordnungsgemäßheit der Zustellung

    Der BGH hat zu der gleichen Rechtsfrage auch zu der nationalen Vorschrift des § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO in einem Verfahren, in dem es um die Zustellung der Klageschrift in einem Scheidungsverfahren ging, entschieden (Beschluss vom 02.12.1992, FamRZ 1993, 311).

    § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO könne "im wesentlichen gleich ausgelegt werden wie Art. 27 Nr. 2 EGÜbk" (BGH, FamRZ 1993, 311 Rn. 15).

    Soweit das Gemeindegericht Karlovac daher die Zustellung des Scheidungsantrags nebst Ladung an die in Deutschland lebende Antragstellerin veranlasste, musste es sich an die Regeln des HZÜ halten (EuGH, IPRax 2006, 157; BGH, FamRZ 1993, 311 Rn. 13).

    Die Bundesrepublik Deutschland hat jedoch insoweit widersprochen (Nr. 4 Satz 3 der Bekanntmachung vom 21. Juni 1979 - BGBl. II 779), weshalb es im Ausführungsgesetz zu dem Übereinkommen vom 22. Dezember 1977 (BGBl. I 3105) in § 6 Satz 2 ausdrücklich heißt: "Eine Zustellung nach Art. 10 des Übereinkommens findet nicht statt." (BGH, FamRZ 1993, 311 Rn. 13).

    Nachdem das HZÜ eine Heilung von Zustellungsmängeln nicht vorsieht, konnte somit eine Heilung weder nach dem innerstaatlichen kroatischen Recht noch nach dem innerstaatlichen Zustellungsrecht des Zustellungsstaates, d.h. hier gemäß § 189 ZPO, eintreten (BGH, FamRZ 1993, 311 Rn. 20).

  • BGH, 03.04.2019 - XII ZB 311/17

    Anerkennung eines ausländischen Ehescheidungsurteils: Anerkennungshindernis der

    Der Senat hat bereits zu der bis zum 31. August 2009 für die Anerkennung ausländischer Scheidungsurteile geltenden Vorschrift des § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO entschieden, dass eine Anerkennung kumulativ eine ordnungsmäßige und eine rechtzeitige Zustellung der Klageschrift voraussetzt (BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311, 312).

    (2) Eine Heilung dieses Zustellungsfehlers durch einen etwaigen tatsächlichen Zugang des Scheidungsantrags konnte mangels entsprechender Heilungsvorschriften des insoweit abschließenden Haager Zustellungsübereinkommens nicht eintreten (vgl. Senatsurteil BGHZ 191, 59 = FamRZ 2011, 1860 Rn. 25 und 38 und Senatsbeschluss BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311, 313).

    Unter Bezugnahme auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zu Art. 27 Nr. 2 EuGVÜ (Urteil vom 12. November 1992 - C-123/91 - Slg. 1992, I-5661 = IPRax 1993, 394 Rn. 20 f.) hat der Senat zu § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO entschieden, dass die Möglichkeit, später einen Rechtsbehelf gegen die ergangene Entscheidung einzulegen, der Verteidigung vor deren Erlass prozessual nicht gleichwertig ist (BGHZ 120, 305 = FamRZ 1993, 311, 313).

  • OLG Frankfurt, 22.11.2021 - 28 VA 1/21

    Kanadische Zustellung eines Scheidungsantrages per WhatsApp nicht mit § 109 Abs.

    Von maßgeblicher Bedeutung für die Auslegung ist dagegen, dass der deutsche Gesetzgeber den Wortlaut des § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO in Kenntnis der Rechtsprechung von EuGH (Urteil vom 3. Juli 1990 - C-305/88 - Slg. 1990 I-2725 = IPRax 1991, 177, 178) und BGH (FamRZ 1993, 311, 312), nach der eine Anerkennung ausländischer Entscheidungen kumulativ eine rechtzeitige und eine ordnungsmäßige Zustellung der Klageschrift voraussetzt, in § 109 Abs. 1 Nr. 2 FamFG übernommen und damit ausdrücklich an dem Kriterium der Ordnungsgemäßheit festgehalten hat.

    Eine Heilung dieses Zustellungsfehlers durch einen etwaigen tatsächlichen (späteren) Zugang des Scheidungsantrags konnte mangels entsprechender Heilungsvorschriften des insoweit abschließenden Haager Zustellungsübereinkommens nicht eintreten (vgl. BGH aaO.; FamRZ 2011, 1860 Rn. 25 und 38; FamRZ 1993, 311, 313).

    Diese Möglichkeit ist der Verteidigung gegen den ordnungsgemäß zugestellten Antrag vor Erlass der Entscheidung nicht gleichwertig, weil dem Zustellungsempfänger andernfalls eine Tatsacheninstanz genommen würde (vgl. BGH FamRZ 2019, 996; FamRZ 1993, 311, 313; Staudinger/ Spellenberg BGB [2016] § 109 FamFG Rn. 191).

  • BGH, 31.08.2000 - XII ZB 217/99

    Vergütung des Berufsbetreuers

    Aus dem Vorlagebeschluß ergibt sich, daß das vorlegende Bayerische Oberste Landesgericht zu einer anderen als der von ihm beabsichtigten Entscheidung gelangen würde, wenn es sich der abweichenden Ansicht des Oberlandesgerichts Zweibrücken anschlösse, und daß es aus der Sicht des vorlegenden Gerichts für die zu treffende Entscheidung des vorliegenden Falles auf die streitige Rechtsfrage ankommt (vgl. Senatsbeschluß vom 5. Februar 1986 - IVb ZB 1/86 - FamRZ 1986, 460, 461; Senatsbeschluß BGHZ 120, 305, 307).
  • BGH, 06.03.1996 - XII ZB 7/96

    Beschwerdebefugnis naher Angehöriger des Betreuten hinsichtlich der Auswahl des

    Die Vorlage ist zulässig mit der Folge, daß der Senat gemäß § 28 Abs. 3 FGG über die weitere Beschwerde der Beteiligten zu 3 zu entscheiden hat (vgl. etwa Senatsbeschluß BGHZ 120, 305, 307).
  • BGH, 02.10.1996 - XII ZB 37/96

    Anspruch des Vormundes oder Betreuers eines mittellosen Mündels auf Gewährung

    Der Vorlegungsbeschluß ergibt, daß das vorlegende Bayerische Oberste Landesgericht bei Befolgung der abweichenden Ansicht des Oberlandesgerichts Köln zu einer anderen als der von ihm beabsichtigten Entscheidung gelangen würde und daß es für die zu treffende Entscheidung des vorliegenden Falles auf die streitige Rechtsfrage ankommt (vgl. Senatsbeschluß vom 5. Februar 1986 - IVb ZB 1/86 = FamRZ 1986, 460, 461, Senatsbeschluß BGHZ 120, 305).
  • OLG München, 26.07.2016 - 34 Wx 192/16

    Zustellung zwischen USA und Deutschland durch Privatperson -

    bb) Das Übereinkommen sieht eine Heilung von Zustellungsmängeln selbst nicht vor (vgl. BGHZ 120, 305).

    Dies wird im Wesentlichen mit dem Normzweck des § 328 Abs. 1 Nr. 2 ZPO begründet, der darin zu sehen ist, dem Beklagten rechtliches Gehör zu gewähren (siehe BGHZ 120, 305/310; BayObLGZ 1974, 471/477; Zöller/Geimer ZPO 31. Aufl. § 328 Rn. 160).

    Zwar bestimmt sich die Rechtshängigkeit des ausländischen Verfahrens nach dem Recht des Urteilsstaates, mithin nach US-amerikanischem Recht (BGHZ 191, 59 Rn. 26; 120, 305/311; BGH NJW 1991, 641/642; vgl. auch Roth in Stein/Jonas § 183 Rn. 75; derselbe 23. Aufl. § 328 Rn. 92), allerdings unter Einbeziehung der einschlägigen völkerrechtlichen Verträge wie dem HZÜ (BGH a. a. O.), welche keine Heilung mit tatsächlichem Zugang beim Beklagten (Antragsgegner) vorsehen.

  • OLG Düsseldorf, 09.06.2011 - 13 VA 1/11

    Sonstiges

    Diese Frage ist im Anerkennungsverfahren ohne Bindung an die Beurteilung des ausländischen Gerichts zu entscheiden (zu dem bis zum 31.08.2009 maßgeblichen § 328 ZPO a.F. BGH, Beschluss v. 02.12.1992 - XII ZB 64/91, Rn. 13, zitiert nach juris).

    Es kann insoweit weiterhin dahinstehen, ob der Beteiligten zu 2. durch die Übergabe der Übersetzung der Ladung zur Versöhnungssitzung vom 24.12.2008 am 17.12.2008 das verfahrenseinleitende Dokument so rechtzeitig mitgeteilt wurde, dass sie sich vor Erlass des Urteils vom 09.11.2009 hätte verteidigen können, denn die Anerkennung setzt kumulativ eine ordnungsmäßige und eine rechtzeitige Zustellung der Klageschrift voraus (zu dem bis zum 31.08.2009 maßgeblichen § 328 Seite 6 von 6 ZPO a.F. BGH, Beschluss v. 02.12.1992 - XII ZB 64/91, Rn. 15, zitiert nach juris).

    Eine entsprechende Anwendung des § 189 ZPO u.a. auf völkervertragliches Zustellungsrecht bei Zustellungen nach Deutschland ist ausgeschlossen, da dies den Beteiligtenschutz unterlaufen würde (Rauscher in MünchKommZPO, Bd. 4, 2010, § 109 FamFG Rn. 27 mwN, ebenso zu dem bis zum 31.08.2009 maßgeblichen § 328 ZPO a.F. BGH, Beschluss v. 02.12.1992 - XII ZB 64/91, Rn. 18 ff., zitiert nach juris).

    Der Senat folgt hierzu der Auffassung der Bundesgerichtshofs (vgl. BGHZ 120, 305; zur Gegenauffassung vgl. Horndasch/Viefhues-Hohloch, FamFG, 2. Aufl., § 109 Rn. 23 m.w.N.).

  • BGH, 24.10.2001 - XII ZB 142/01

    Umfang des Schonvermögens

  • BVerfG, 20.08.2020 - 1 BvQ 60/20

    Unzureichend begründete Eilanträge und Androhung einer Missbrauchsgebühr mit

  • OLG Stuttgart, 26.09.2011 - 5 U 166/10

    Auslandszustellung eines Versäumnisurteils: Begründung eines

  • OLG München, 24.10.2011 - 19 U 2214/11

    Anerkennung und Vollstreckbarerklärung eines US-amerikaischen Urteils: Einhaltung

  • OLG Stuttgart, 02.05.2002 - 20 U 13/01

    GmbH-Einlageforderung: Geltendmachung durch Prozessstandschafter auch beim

  • OLG Düsseldorf, 15.07.2005 - 3 UF 285/04

    Zustellung eines Versäumnisurteils in den Niederlanden in deutscher Sprache ohne

  • BGH, 09.06.2021 - XII ZB 416/19

    Vollstreckbarerklärung einer US-amerikanischen Unterhaltsentscheidung: Wahrung

  • BGH, 22.01.1997 - XII ZR 207/95

    Vaterschaftsfeststellung durch DDR-Gericht ohne Abstammungsgutachten nicht

  • OLG Köln, 06.10.1994 - 7 W 34/94

    Vollstreckbarkeit ausländischer Urteile nur bei ordnungsgemäßer Zustellung der

  • OLG Düsseldorf, 02.09.1998 - 3 W 148/98
  • BayObLG, 11.10.1999 - 1Z BR 44/99

    Rechtzeitige Zustellung des verfahrenseinleitenden Schriftstücks

  • BGH, 09.10.2014 - IX ZB 46/13

    Anerkennung und Vollstreckbarerklärung eines israelischen Zahlungstitels: Grenzen

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 14.07.2011 - 13 B 696/11

    Landeskasse Düsseldorf darf nicht eine Pfändungsverfügung und

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 25.02.2014 - 13 A 351/12

    Aufsichtsbehörde kann an alten glücksspielrechtlichen Untersagungsverfügungen

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 25.02.2014 - 13 A 1037/12

    Rechtmäßigkeit der Festsetzung von Zwangsgeldern zur Durchsetzung einer

  • BGH, 08.03.2007 - IX ZB 13/06

    Statthaftigkeit einer Rechtsbeschwerde

  • KG, 22.07.2003 - 1 VA 27/02

    Anerkennung ausländischer Entscheidungen in Ehesachen: Berechtigung für Antrag

  • LG Saarbrücken, 07.10.2003 - 1 O 450/01

    EuGVVO: Architektenvertrag ist Verbrauchervertrag

  • OLG Köln, 08.09.2003 - 16 U 104/02

    Voraussetzungen einer Verfahrensaussetzung

  • OLG Koblenz, 02.03.2004 - 11 UF 250/03

    Vollstreckbarerklärung eines litauischen Scheidungsausspruchs

  • BayObLG, 07.05.2003 - 3Z BR 177/02

    Voraussetzungen einer wirksamen Zustellung einer Scheidungsklage nach

  • OLG Düsseldorf, 08.02.1999 - 3 W 429/98

    Folgen der Anordnung der Zwangsverwaltung über ein Grundstück für den Pächter des

  • LG Freiburg, 01.09.1994 - 3 S 240/93

    Schriftformklausel im Mietvertrag; Verbot der Tierhaltung mit

  • OLG Jena, 02.05.2001 - 6 W 184/01

    Auslandszustellung; Mangel; Heilung

  • OLG München, 18.12.1996 - 24 W 66/96
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