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Rechtsprechung
   BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2009,912
BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08 (https://dejure.org/2009,912)
BGH, Entscheidung vom 23.04.2009 - IX ZR 65/08 (https://dejure.org/2009,912)
BGH, Entscheidung vom 23. April 2009 - IX ZR 65/08 (https://dejure.org/2009,912)
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Volltextveröffentlichungen (15)

  • IWW
  • Deutsches Notarinstitut

    InsO §§ 82, 166 Abs. 2; BGB §§ 407, 408, 412
    Keine Erfüllungswirkung bei Leistung an Sicherungszessionar nach Insolvenzeröffnung bei Kenntnis des Drittschuldners

  • JLaw (App) | www.prinz.law PDF
  • Wolters Kluwer

    Alleinige Befugnisse des Insolvenzverwalters zur Einziehung und Verwertung der vom Schuldner zur Sicherung zedierten Forderungen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens; Voraussetzungen einer Leistung des Drittschuldners an den Sicherungszessionar ohne befreiende Wirkung

  • zvi-online.de

    InsO § 166 Abs. 2, § 82; BGB §§ 407, 408, 412
    Keine Erfüllungswirkung der Leistung des Drittschuldners an Sicherungszessionar bei Kenntnis von Insolvenz des ursprünglichen Gläubigers und Sicherungszweck

  • Judicialis

    InsO § 82 Abs. 1 S. 1; ; InsO § 166 Abs. 2; ; InsO § 407 Abs. 1; ; InsO § 408; ; BGB § 412

  • ra.de
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Alleinige Befugnisse des Insolvenzverwalters zur Einziehung und Verwertung der vom Schuldner zur Sicherung zedierten Forderungen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens; Voraussetzungen einer Leistung des Drittschuldners an den Sicherungszessionar ohne befreiende Wirkung

  • datenbank.nwb.de
  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Nur Insolvenzverwalter ist zur Verwertung v. Forderungen befugt

  • Der Betrieb(Abodienst, Leitsatz frei)

    Sicherungsabtretung: Alleiniges Einziehungsrecht des Insolvenzverwalters nach Insolvenzeröffnung ? Unzulässige Leistung des Drittschuldners an den Sicherungszessionar bei Kenntnis von der Insolvenzeröffnung

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)

    Sicherungszessionen in der Insolvenz

Besprechungen u.ä.

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • NJW 2009, 2304
  • ZIP 2008, 749
  • ZIP 2009, 1075
  • MDR 2009, 1007
  • NZI 2009, 425
  • NZI 2010, 33
  • NJ 2009, 340
  • WM 2009, 1046
  • DB 2009, 1699
  • NZG 2009, 742
 
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Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (10)

  • BGH, 20.11.2003 - IX ZR 259/02

    Rechtsstellung des absonderungsberechtigten Gläubigers einer Forderung

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Dieses geht mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens umfassend auf den Insolvenzverwalter über (BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 - IX ZR 262/01, ZIP 2002, 1630 f; v. 20. November 2003 - IX ZR 259/02, ZIP 2004, 42; v. 17. November 2005 - IX ZR 174/04, ZIP 2006, 91, 92 Rn. 9; KG ZIP 2001, 2012, 2013).

    Der Bundesgerichtshof hat bisher offen gelassen, ob Leistungen des Drittschuldners an den Sicherungszessionar auf dessen Zahlungsverlangen trotz des bestehenden alleinigen Einziehungs- und Verwertungsrechts des Verwalters befreiende Wirkung haben (BGHZ 154, 72, 78 f; BGH, Urt. v. 20. November 2003 - IX ZR 259/02, ZIP 2004, 42, 43).

    Er hat die Einziehungsmaßnahme des Sicherungszessionars als objektiv rechtswidrig bezeichnet und festgestellt, dass der Sicherungszessionar hieraus keine Vorteile erzielen darf (BGH je aaO) und hierdurch eingetretene Nachteile der Masse im Wege des Schadensersatzes ausgeglichen werden müssen (BGH, Urt. v. 20. November 2003 aaO).

    Dadurch werden die berechtigten Interessen der Gläubigergemeinschaft im Grundsatz hinreichend geschützt (BGH, Urt. v. 20. November 2003 aaO; vgl. auch BGH, Urt. v. 16. November 2006 - IX ZR 135/05, ZIP 2006, 2390, 2391 Rn. 9).

  • BGH, 11.07.2002 - IX ZR 262/01

    Verwertung sicherungshalber abgetretener Forderungen durch den

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Dieses geht mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens umfassend auf den Insolvenzverwalter über (BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 - IX ZR 262/01, ZIP 2002, 1630 f; v. 20. November 2003 - IX ZR 259/02, ZIP 2004, 42; v. 17. November 2005 - IX ZR 174/04, ZIP 2006, 91, 92 Rn. 9; KG ZIP 2001, 2012, 2013).

    Das Einziehungs- und Verwertungsrecht an den zur Sicherung eines Anspruchs abgetretenen Forderungen besteht gemäß § 166 Abs. 2 Satz 1 InsO unabhängig davon, ob und wann die Sicherungszession gegenüber dem Drittschuldner offen gelegt worden ist (BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 aaO).

    Dies rechtfertigt es zugleich, den Sicherungsgläubigern durch die Einbindung in das Verfahren bei der Durchsetzung ihrer Rechte gewisse Rücksichtnahmen abzuverlangen (BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 aaO S. 1631; BT-Drucks. 12/2443 S. 86).

    Der Sicherungszessionar wird dagegen häufig ohne Auskunftserteilung und Unterstützung durch den Insolvenzverwalter nicht in der Lage sein, die zur Sicherung an ihn abgetretenen Forderung festzustellen und mögliche Einwendungen des Drittschuldners auszuräumen (vgl. BT-Drucks. 12/2443, S. 178; BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 aaO S. 1631; v. 17. November 2005 - aaO).

  • BGH, 17.11.2005 - IX ZR 174/04

    Verwertung eines vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens hinterlegten

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Dieses geht mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens umfassend auf den Insolvenzverwalter über (BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 - IX ZR 262/01, ZIP 2002, 1630 f; v. 20. November 2003 - IX ZR 259/02, ZIP 2004, 42; v. 17. November 2005 - IX ZR 174/04, ZIP 2006, 91, 92 Rn. 9; KG ZIP 2001, 2012, 2013).

    Der Sicherungszessionar wird dagegen häufig ohne Auskunftserteilung und Unterstützung durch den Insolvenzverwalter nicht in der Lage sein, die zur Sicherung an ihn abgetretenen Forderung festzustellen und mögliche Einwendungen des Drittschuldners auszuräumen (vgl. BT-Drucks. 12/2443, S. 178; BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 aaO S. 1631; v. 17. November 2005 - aaO).

  • KG, 13.08.2001 - 12 U 5843/00

    Einziehung von abgetretenen Forderungen durch den Nachlassinsolvenzverwalter

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Dieses geht mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens umfassend auf den Insolvenzverwalter über (BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 - IX ZR 262/01, ZIP 2002, 1630 f; v. 20. November 2003 - IX ZR 259/02, ZIP 2004, 42; v. 17. November 2005 - IX ZR 174/04, ZIP 2006, 91, 92 Rn. 9; KG ZIP 2001, 2012, 2013).

    Nach ganz überwiegender Auffassung wird der Drittschuldner durch die Zahlung an den Sicherungszessionar nicht von seiner Leistungspflicht frei, wenn er die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen seines ursprünglichen Gläubigers und den damit - wegen Vorliegens lediglich einer Sicherungszession - verbundenen Übergang des Einziehungsrechts auf den Verwalter kennt (KG ZIP 2001, 2012, 2013; Uhlenbruck, InsO 12. Aufl. § 166 Rn. 16; Braun/Dithmar, InsO 3. Aufl. § 166 Rn. 17; Smid, InsO 2. Aufl. § 166 Rn. 40; FK-InsO/Wegener, 5. Aufl. § 166 Rn. 8; Flöther in Kübler/ Prütting/Bork, InsO § 166 Rn. 17; HK-InsO/Landfermann, 5. Aufl. § 166 Rn. 33; HmbKomm-InsO/Büchler, 2. Aufl. § 166 Rn. 14; Pape NZI 2000, 301, 302; Lüke in Festschrift für Gero Fischer S. 353, 360 f).

  • BGH, 16.02.2006 - IX ZR 26/05

    Zinsansprüche der Gläubiger gegen den Insolvenzverwalter; Höhe des Zinsanspruchs

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Durch § 166 Abs. 2 InsO verliert der Absonderungsberechtigte sein Einziehungsrecht (BGHZ 166, 215, 218 Rn. 13).
  • BGH, 20.02.2003 - IX ZR 81/02

    Kosten der Feststellung vor oder nach Insolvenzeröffnung getilgter,

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Der Bundesgerichtshof hat bisher offen gelassen, ob Leistungen des Drittschuldners an den Sicherungszessionar auf dessen Zahlungsverlangen trotz des bestehenden alleinigen Einziehungs- und Verwertungsrechts des Verwalters befreiende Wirkung haben (BGHZ 154, 72, 78 f; BGH, Urt. v. 20. November 2003 - IX ZR 259/02, ZIP 2004, 42, 43).
  • BGH, 16.11.2006 - IX ZR 135/05

    Verwertung von einem Dritten zur Weitervermietung überlassenen Gegenständen durch

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Dadurch werden die berechtigten Interessen der Gläubigergemeinschaft im Grundsatz hinreichend geschützt (BGH, Urt. v. 20. November 2003 aaO; vgl. auch BGH, Urt. v. 16. November 2006 - IX ZR 135/05, ZIP 2006, 2390, 2391 Rn. 9).
  • BGH, 24.03.2009 - IX ZR 112/08

    Befreiende Leistung eines Schuldners trotz Insolvenzverfahrens über das Vermögen

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Diese Wertung entspricht derjenigen, die der Senat zu der Frage eingenommen hat, ob das Einziehungsrecht des Insolvenzverwalters bei sicherungshalber abgetretenen Forderungen abdingbar ist (vgl. BGH, Beschl. v. 24. März 2009 - IX ZR 112/08, ZIP 2009, 768 f).
  • BGH, 11.12.2008 - IX ZR 194/07

    Voraussetzungen einer unverzüglichen Befriedigung des Gläubigers aus einer vom

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Ist sie noch nicht eingetreten, hat der Verwalter gegebenenfalls entsprechende Rückstellungen zu bilden, um den Erlösanteil des Sicherungszessionars bei Fälligkeit gemäß § 170 Abs. 1 Satz 2 InsO auskehren zu können (BGH, Urt. v. 11. Dezember 2008 - IX ZR 194/07, NZI 2009, 165, 166 f Rn. 21).
  • OLG Celle, 27.03.2008 - 13 U 160/07

    Verwertungsrecht eines Insolvenzverwalters an zur Sicherheit abgetretenen

    Auszug aus BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08
    Das Berufungsgericht, dessen Urteil unter anderem veröffentlicht ist in ZIP 2008, 749, meint, der Kläger dürfe als Insolvenzverwalter gemäß § 166 Abs. 2 InsO die Forderung, die die Schuldnerin zur Sicherung eines Anspruchs an die Streitverkündete abgetreten gehabt habe, zur Masse einziehen.
  • BGH, 15.04.2010 - IX ZR 62/09

    Insolvenzrecht: Berufung eines Unternehmens auf die Unkenntnis von der

    Der Drittschuldner des Insolvenzschuldners, hier der Beklagte, hat deshalb nach öffentlicher Bekanntmachung der Insolvenzeröffnung seine Unkenntnis dieses Rechtszustandes zu beweisen (vgl. BGH, Urt. v. 23. April 2009 - IX ZR 65/08, ZIP 2009, 1075, 1077 Rn. 22), sonst würde die gesetzliche Wertung des § 82 InsO zu Lasten der Masse verschoben.

    Die Rechtsfolge des § 82 Satz 2 InsO ist unverändert geblieben, nach welcher mit der öffentlichen Bekanntmachung der Insolvenzeröffnung über das Vermögen des Empfängers der Leistung nur die Beweislast für die Unkenntnis dieser Rechtstatsache auf den leistenden Drittschuldner übergeht (BGH, Urt. v. 23. April 2009, aaO).

  • BGH, 14.11.2019 - IX ZR 50/17

    Durchführung einer Verwertung durch den Insolvenzverwalter kraft seines

    Der gesicherte Gläubiger ist dagegen ohne Auskunftserteilung und Unterstützung durch den Insolvenzverwalter häufig nicht in der Lage, die zur Sicherheit an ihn abgetretene Forderung festzustellen und mögliche Einwendungen des Drittschuldners auszuräumen (vgl. BT-Drucks., aaO; BGH, Urteil vom 23. April 2009 - IX ZR 65/08, NZI 2009, 425 Rn. 14 mwN).

    Der Gesetzgeber hat angenommen, dass dem Insolvenzverwalter in aller Regel die Einziehung der Forderung leichter als dem Abtretungsempfänger fallen werde, weil er über die Unterlagen des Schuldners verfüge (vgl. BT-Drucks. 12/2443, S. 178 zu § 191 InsO; BGH, Urteil vom 23. April 2009 - IX ZR 65/08, NZI 2009, 425 Rn. 14 mwN).

    (c) Die Senatsentscheidungen vom 23. April 2009 (IX ZR 65/08, NZI 2009, 425) und 18. Oktober 2012 (IX ZR 10/10, WM 2013, 45), in denen dem Insolvenzverwalter unter Hinweis auf Sinn und Zweck von § 166 Abs. 2 InsO eine umfassende Verwertungsbefugnis zugesprochen wird, stehen dieser Auslegung nicht entgegen.

    Die Entscheidungen betrafen nicht die gegenständliche Reichweite des Verwertungsrechts aus § 166 Abs. 2 InsO, sondern die Art und Weise der Verwertung (vgl. BGH, Urteil vom 23. April 2009, aaO; Beschluss vom 18. Oktober 2012, aaO Rn. 2).

  • BGH, 23.04.2009 - IX ZR 19/08

    Zum Erlöschen der gegen den Drittschuldner gerichteten Forderung durch Konfusion

    Dieses geht vielmehr umfassend auf den Insolvenzverwalter über (BGHZ 166, 215, 218 Rn. 13; BGH, Urt. v. 11. Juli 2002 - IX ZR 262/01, ZIP 2002, 1630 f; v. 20. November 2003 - IX ZR 259/02, ZIP 2004, 42; v. 23. April 2009 - IX ZR 65/08, z.V.b.).

    Wie der Senat mit Urteil vom heutigen Tag in der Sache IX ZR 65/08 entschieden hat, kann der Drittschuldner allerdings trotz des Einziehungs- und Verwertungsrechtes des Insolvenzverwalters weiterhin mit befreiender Wirkung an den Sicherungszessionar leisten, solange ihm die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen seines ursprünglichen Gläubigers unbekannt ist oder er nicht weiß, dass die erfolgte Abtretung lediglich zu Sicherungszwecken erfolgt ist.

    Wegen der Einzelheiten der Begründung wird auf das genannte Urteil Bezug genommen (BGH, Urt. v. 23. April 2009 - IX ZR 65/08 z.V.b.).

    Auch wenn die Drittschuldnerin an der Forderung ein Absonderungsrecht in der Insolvenz der Schuldnerin erworben hat und deshalb der Erlös nach Abzug der Kosten an den Beklagten auszukehren ist, kann er nach Treu und Glauben nicht verlangen, so gestellt zu werden, als habe er die Forderung selbst bereits unter Verstoß gegen § 166 Abs. 2 InsO eingezogen und könne nur auf Kosten und Schadensersatz in Anspruch genommen werden (vgl. hierzu BGH, Urt. v. 23. April 2009 - IX ZR 65/08 z.V.b.).

  • BGH, 05.10.2010 - VI ZR 257/08

    Einspruch gegen ein Versäumnisurteil: Einspruchseinlegung durch den

    Zum einen, weil es sich lediglich um eine Sicherungsabtretung handelte, also ein Rest des Stammrechts bei der Insolvenzschuldnerin verblieben war (vgl. etwa BGH, Urteil vom 24. Juli 2003 - IX ZR 333/00, ZIP 2003, 1972, 1973 unter I. 1.) und zum anderen, weil der Insolvenzverwalter das Einziehungsrecht nach § 166 Abs. 2 InsO hätte ausüben und die Kostenbeiträge gemäß §§ 170, 171 InsO zur Masse ziehen können (vgl. etwa BGH, Urteil vom 23. April 2009 - IX ZR 65/08, WM 2009, 1046, 1047 Rn. 10).
  • OLG Hamm, 07.02.2012 - 7 U 59/10

    Darlegungs- und Beweislast des Insolvenzverwalters hinsichtlich der

    Dass ihm ein Verwertungsrecht gemäß § 166 Abs. 2 InsO zustand, welches eine Zahlung seitens des Treuhänders Dr. P an die Beklagte mit befreiender Wirkung verhinderte (vgl. hierzu BGH, NZI 2009, 425), hat der Kläger - trotz mit der Ladungsverfügung vom 06.12.2011 erteilten rechtlichen Hinweises - ebenfalls nicht ausreichend substantiiert und damit nicht schlüssig dargelegt.

    Die Vorschrift greift demgegenüber nicht, wenn die Abtretung an Erfüllungs statt oder erfüllungshalber erfolgt ist (vgl. BGH, NZI 2009, 425 unter RN 21).

  • OLG Frankfurt, 11.02.2011 - 2 U 59/10

    Verpflichtung zur Leistung von Umlagen aufgrund eines Untermietvertrages über

    Dem steht die Sicherungsabtretung sämtlicher Rechte und Ansprüche aus dem mit der Beklagten bestehenden Mietverhältnis an die Bank1 durch den Insolvenzschuldner unter dem 2.6./29.8.1997 nicht entgegen, da der Insolvenzverwalter nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens sicherungshalber abgetretene Forderungen einziehen darf (§ 166 Abs. 2 InsO; vgl. BGH, NJW 2009, 2304 ff.).
  • LG Bonn, 22.07.2019 - 1 O 35/19
    Bei § 166 Abs. 2 InsO, demzufolge der Insolvenzverwalter allein berechtigt ist, eine zur Sicherheit abgetretene Forderung zu verwerten, handelt es sich nach zutreffender höchstrichterlicher Rechtsprechung um ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB zu Gunsten der Gläubigergesamtheit (BGH, Urteil vom 23.04.2009, Az. IX ZR 65/08 = NZI 2009, 425, Rn. 18; BGH, Urteil vom 20.11.2003, Az. IX ZR 259/02 = NZI 2004, 137, 138; Uhlenbruck/Brinkmann, InsO, 15. Aufl. 2019, § 166 Rn. 3; BeckOK-InsO/Lütcke, 14. Edition Stand: 25.04.2019, § 166 Rn. 43).
  • LG Oldenburg, 29.02.2012 - 13 O 1915/11

    Lebensversicherung - Leistung an Inhaber des Versicherungsscheins trotz Abtretung

    Eine Leistung des Drittschuldners an den Absonderungsberechtigten hat jedenfalls dann keine schuldbefreiende Wirkung, wenn der Drittschuldner den Charakter der Sicherungszession und die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen seines ursprünglichen Gläubigers kennt, weil er dann nicht mehr schutzbedürftig ist (BGH, Urteil vom 23.04.2009, Az. IX ZR 65/08 - zitiert nach Juris).
  • LG Gera, 10.09.2009 - 6 O 269/09

    Anspruch auf Zahlung von Verzugszinsen

    Dies rechtfertigt es aber zugleich, den Sicherungsgläubigern durch die Einbindung in das Verfahren bei der Durchsetzung ihrer Rechte gewisse Rücksichtnahmen abzuverlangen (vgl. zuletzt BGH WM 2009, 1046 - 1048).
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Rechtsprechung
   OLG Celle, 27.03.2008 - 13 U 160/07   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2008,3537
OLG Celle, 27.03.2008 - 13 U 160/07 (https://dejure.org/2008,3537)
OLG Celle, Entscheidung vom 27.03.2008 - 13 U 160/07 (https://dejure.org/2008,3537)
OLG Celle, Entscheidung vom 27. März 2008 - 13 U 160/07 (https://dejure.org/2008,3537)
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Volltextveröffentlichungen (7)

  • openjur.de

    Verwertung abgetretener Forderungen im Insolvenzverfahren: Alleinige Empfangszuständigkeit des Insolvenzverwalters

  • Entscheidungsdatenbank Niedersachsen

    § 96 Nr. 1 InsO; § 131 Abs. 1 Nr. 1 InsO; § 142 InsO; § 143 Abs. 1 InsO; § 166 Abs. 2 InsO; § 170 Abs. 1 S. 1 InsO; § 173 Abs. 1 InsO; Nr. 14 AGBBanken
    Verwertungsrecht eines Insolvenzverwalters an zur Sicherheit abgetretenen Forderungen; Voraussetzungen für einen Ausschluss der schuldbefreienden Wirkung einer Zahlung des Drittschuldners an den Abtretungsempfänger

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Verwertungsrecht eines Insolvenzverwalters an zur Sicherheit abgetretenen Forderungen; Voraussetzungen für einen Ausschluss der schuldbefreienden Wirkung einer Zahlung des Drittschuldners an den Abtretungsempfänger

  • zvi-online.de

    InsO § 166 Abs. 2
    Zur Erfüllungswirkung bei Auszahlung eines vom Insolvenzschuldner sicherungsabgetretenen Guthabens durch den Drittschuldner an den Zessionar

  • Judicialis

    InsO § 166 Abs. 2

  • rechtsportal.de

    InsO § 166 Abs. 2
    Verwertungsrecht des Insolvenzverwalters bezüglich vom Schuldner sicherheitsabgetretener Forderungen

  • juris (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

  • schluender.info (Kurzinformation)

    Keine befreiende Zahlung des Drittschuldners an Sicherungszessionar bei Kenntnis von Insolvenzeröffnung

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2008, 749
  • NZI (Beilage) 2009, 27
  • NZI 2008, 29
  • NZI 2008, 434
 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (5)

  • BGH, 20.02.2003 - IX ZR 81/02

    Kosten der Feststellung vor oder nach Insolvenzeröffnung getilgter,

    Auszug aus OLG Celle, 27.03.2008 - 13 U 160/07
    Der Sicherungszessionar verliert vom Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung an seine Einziehungsbefugnis (BGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - IX ZR 81/02. Urteil vom 17. November 2005 - IX ZR 174/04. OLG Dresden, Urteil vom 10. August 2006 - 13 U 926/06. OLG Frankfurt, Urteil vom 25. Mai 2005 - 1 U 124/04. OLG Düsseldorf, Urteil vom 25. August 2006 - 16 U 87/05).

    Zur Begründung wird ausgeführt, die in § 166 Abs. 2 InsO genannte Einziehungs- bzw. Verwertungsbefugnis bedeute nur, dass der Verwalter die Leistung vom Drittschuldner verlangen und dieser mit Erfüllungswirkung an den Verwalter leisten könne, nicht aber, dass der Drittschuldner nicht mehr mit befreiender Wirkung auch an den Sicherungszessionar leisten könne (Häcker, NZI 2002, 409. Schlegel, NZI 2003, 17. a. A: Pape, NZI 2000, 301. Uhlenbruck, InsO, 12. Aufl., § 166 Rdnr. 16. offen gelassen: BGH, Urt. vom 20. Februar 2003 - IX ZR 81/02. OLG Dresden a. a. O.. OLG Frankfurt a. a. O).

    Das ist auch dann der Fall, wenn der Drittschuldner mit Zustimmung des Verwalters unmittelbaren Absonderungsgläubiger leistet (vgl. BGH, Urteil vom 20. Februar - IX ZR 81/02).

  • BGH, 17.11.2005 - IX ZR 174/04

    Verwertung eines vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens hinterlegten

    Auszug aus OLG Celle, 27.03.2008 - 13 U 160/07
    Der Sicherungszessionar verliert vom Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung an seine Einziehungsbefugnis (BGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - IX ZR 81/02. Urteil vom 17. November 2005 - IX ZR 174/04. OLG Dresden, Urteil vom 10. August 2006 - 13 U 926/06. OLG Frankfurt, Urteil vom 25. Mai 2005 - 1 U 124/04. OLG Düsseldorf, Urteil vom 25. August 2006 - 16 U 87/05).

    Die Zahlungspflicht der Beklagten nach § 166 Abs. 2 InsO entstand erst nach Insolvenzeröffnung, weil die dem Verwalter nach dieser Vorschrift eingeräumte Verfügungs- und Einziehungsbefugnis erst mit der Verfahrenseröffnung beginnt (vgl. BGH, Urteil vom 17. November 2005 - IX ZR 174/04).

  • BGH, 11.07.2002 - IX ZR 262/01

    Verwertung sicherungshalber abgetretener Forderungen durch den

    Auszug aus OLG Celle, 27.03.2008 - 13 U 160/07
    Die Interessen der Beteiligten sollen so koordiniert werden, dass der Wert des Schuldnervermögens maximiert wird (BGH, Urteil vom 11. Juli 2002, IX ZR 262/01).
  • OLG Dresden, 10.08.2006 - 13 U 926/06

    Zusammentreffen eines Verwertungsrechtes des Insolvenzverwalters mit dem

    Auszug aus OLG Celle, 27.03.2008 - 13 U 160/07
    Der Sicherungszessionar verliert vom Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung an seine Einziehungsbefugnis (BGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - IX ZR 81/02. Urteil vom 17. November 2005 - IX ZR 174/04. OLG Dresden, Urteil vom 10. August 2006 - 13 U 926/06. OLG Frankfurt, Urteil vom 25. Mai 2005 - 1 U 124/04. OLG Düsseldorf, Urteil vom 25. August 2006 - 16 U 87/05).
  • OLG Frankfurt, 25.05.2005 - 1 U 124/04

    Insolvenzverfahren: Verwertungsrecht des Insolvenzverwalters bezüglich einer

    Auszug aus OLG Celle, 27.03.2008 - 13 U 160/07
    Der Sicherungszessionar verliert vom Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung an seine Einziehungsbefugnis (BGH, Urteil vom 20. Februar 2003 - IX ZR 81/02. Urteil vom 17. November 2005 - IX ZR 174/04. OLG Dresden, Urteil vom 10. August 2006 - 13 U 926/06. OLG Frankfurt, Urteil vom 25. Mai 2005 - 1 U 124/04. OLG Düsseldorf, Urteil vom 25. August 2006 - 16 U 87/05).
  • BGH, 23.04.2009 - IX ZR 65/08

    Alleinige Befugnisse des Insolvenzverwalters zur Einziehung und Verwertung der

    Das Berufungsgericht, dessen Urteil unter anderem veröffentlicht ist in ZIP 2008, 749, meint, der Kläger dürfe als Insolvenzverwalter gemäß § 166 Abs. 2 InsO die Forderung, die die Schuldnerin zur Sicherung eines Anspruchs an die Streitverkündete abgetreten gehabt habe, zur Masse einziehen.
  • OLG Rostock, 15.05.2008 - 3 U 18/08

    Verwertungsrecht des Insolvenzverwalters bei vorangegangener Sicherungszession:

    Das aus § 166 Abs. 2 Satz 1 InsO abgeleitete alleinige Einziehungsrecht des Insolvenzverwalters entspricht dem Sinn und Zweck der Regelung und ist in Rechtsprechung und Literatur allgemein anerkannt (BGH, Urt. v. 17.11.2005, IX ZR 174/04, ZIP 2006, 91; KG, Urt. v. 13.08.2001, 12 U 5843/00, ZIP 2001, 2012; OLG Dresden, Urt. v. 10.08.2006, 13 U 926/06, ZInsO 2006, 1168; OLG Celle, Urt. v. 27.03.2008, 13 U 160/07, ZIP 2004, 749; OLG Frankfurt, Urt. v. 25.05.2005, 1 U 124/04, InVo 2005, 404; Häcker, NZI 2002, 409; FK/Wegener, § 166 Rn. 6; Landfermann in Heidelberger Kommentar zur Insolvenzordnung [HK], 4. Aufl., § 166 Rn. 5; Dithmar in Braun, Insolvenzordnung,, 3. Aufl., § 166 Rn. 12).

    Das alleinige Einziehungsrecht des Verwalters schafft die notwendige Klarheit (BGH, Urt. v. 17.11.2005, IX ZR 174/04, ZIP 2006, 91; KG, Urt. v. 13.08.2001, 12 U 5843/00, ZIP 2001, 2012; OLG Dresden, Urt. v. 10.08.2006, 13 U 926/06, ZInsO 2006, 1168; OLG Celle, Urt. v. 27.03.2008, 13 U 160/07, ZIP 2008, 749; Dithmar in Braun, § 166 Rn. 1; Hess Insolvenzrecht, 2007, § 166 Rn. 3).

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Rechtsprechung
   OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2008,9492
OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 14.03.2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
OLG Hamburg, Entscheidung vom 14. März 2008 - 1 U 19/07 (https://dejure.org/2008,9492)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • Wolters Kluwer

    Anspruch eines Insolvenzverwalters gegen die Krankenkasse eines Insolvenzschuldners auf Rückzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen wegen Insolvenzanfechtung; Gläubigerbenachteiligung aufgrund der Pfändbarkeit des Anspruchs eines Bankkunden gegen sein Kreditinstitut auf ...

  • juris (Volltext/Leitsatz)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2008, 749
 
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (21)

  • BGH, 20.12.2007 - IX ZR 93/06

    Prüfung der Zahlungsunfähigkeit - Keine Berücksichtigung der von einem

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dabei sind bei einem kongruenten Deckungsgeschäft, bei dem der Schuldner dem Gläubiger nur das gewährt, worauf dieser einen Anspruch hat, erhöhte Anforderungen an die Darlegung und den Beweis des Benachteiligungsvorsatzes zu stellen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 21.01.1999 - IX ZR 329/97 -, ZIP 1999, 406; MünchKommInsO, a.a.O., § 133 Rn. 13 m.w.N.).

    Gemäß § 133 Abs. 1 S. 2 InsO wird diese Kenntnis vermutet, wenn der andere Teil im Zeitpunkt der Vornahme der Handlung wusste, dass die Zahlungsunfähigkeit des Schuldners drohte und dass die Handlung die Gläubiger benachteiligte (BGH v. 20.12.2007 - IX Zr 93/06 - WM 2008, 452, 454).

    Hiervon ausgenommen sind solche Verpflichtungen, die von Gläubigern gestundet werden, wozu auch ein bloßes Stillhalteabkommen zählt (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452, 454; MünchKommInsO, a.a.O., § 17 Rn. 7).

    In Rechtsprechung und Literatur ist anerkannt, dass die Bitte um Stundung fälliger Verbindlichkeiten ein "weiterer Umstand" sein kann, der die Kenntnis des Sozialversicherungsträgers von der Zahlungseinstellung des Schuldners mitbegründen kann (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 - WM 2008, 452, 455).

    Insofern obliegt es der Beklagten, die von der einmal eingetretenen Zahlungsunfähigkeit wusste, darzulegen und zu beweisen, warum sie davon ausging, die Schuldnerin habe ihre Zahlungen allgemein wieder aufgenommen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 - WM 2008, 452, 455).

  • BGH, 20.11.2001 - IX ZR 48/01

    Insolvenzanfechtung nach erledigtem Eröffnungsantrag; Beseitigung einer einmal

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Denn erfahrungsgemäß sind Unternehmer schon wegen der Strafandrohung des § 266a StGB bestrebt, solche Beitragsrückstände zu vermeiden (BGH v. 10.07.2003 - IX 89/02 -, WM 2003, 1776; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    So hat der Bundesgerichtshof einen Beitragsrückstand von vier Monaten in einem Fall für ausreichend erachtet, in dem der Schuldner den Sozialversicherungsträger mit uneingelösten Versprechungen vertröstet hatte, fruchtlose Pfändungsversuche unternommen worden waren und trotz eines sodann gestellten Gläubigerantrags auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Beitragsrückstände weiter angestiegen waren (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Diese Erfahrungswerte verbieten einen Schluss des Gläubigers dahin, dass - nur weil er selbst Zahlungen erhalten hat - der Schuldner seine Zahlungen auch im Allgemeinen wieder aufgenommen habe (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 190 [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01]; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]).

  • BGH, 13.05.2004 - IX ZR 190/03

    Darlegungs- und Beweislast im Hinblick auf die Kenntnis vom

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dabei sind bei einem kongruenten Deckungsgeschäft, bei dem der Schuldner dem Gläubiger nur das gewährt, worauf dieser einen Anspruch hat, erhöhte Anforderungen an die Darlegung und den Beweis des Benachteiligungsvorsatzes zu stellen (BGH v. 20.12.2007 - IX ZR 93/06 -, WM 2008, 452; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 21.01.1999 - IX ZR 329/97 -, ZIP 1999, 406; MünchKommInsO, a.a.O., § 133 Rn. 13 m.w.N.).

    Zudem liegt es für einen Sozialversicherungsträger auf der Hand, dass ein gewerblich tätiger Schuldner nicht nur ihm gegenüber, sondern auch gegenüber anderen Gläubigern Verbindlichkeiten haben wird, zumal die für die Arbeitnehmer abzuführenden Sozialversicherungsbeiträge wegen der Strafandrohung von § 266a StGB üblicherweise vorrangig bedient werden (BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02-, NJW 2003, 3347; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, der der Senat folgt, kann die Kenntnis des Anfechtungsgegners von dem Benachteiligungsvorsatz des Schuldners schon dann gem. § 133 Abs. 1 S. 2 InsO vermutet werden, wenn die Verbindlichkeiten des Schuldners bei dem späteren Anfechtungsgegner über einen längeren Zeitraum hinweg ständig in beträchtlichem Umfang nicht ausgeglichen wurden und jenem den Umständen nach bewusst ist, dass es noch weitere Gläubiger mit ungedeckten Ansprüchen gibt (BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512; BGH v. 17.02.2004 - IX ZR 318/01 -, ZIP 2004, 186).

  • BGH, 25.10.2001 - IX ZR 17/01

    Benachteiligung der Gläubiger durch Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dies entspricht der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, der der Senat folgt (BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; 513 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 08.12.2005 - IX ZR 182/01 -, NJW 2006, 1348 [BGH 08.12.2005 - IX ZR 182/01]).

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Diese Erfahrungswerte verbieten einen Schluss des Gläubigers dahin, dass - nur weil er selbst Zahlungen erhalten hat - der Schuldner seine Zahlungen auch im Allgemeinen wieder aufgenommen habe (BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 190 [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01]; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]).

  • BGH, 17.07.2003 - IX ZR 272/02

    Anforderungen an den Gläubigerbenachteilungsvorsatz

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Einem Schuldner, der weiß, dass er nicht alle seine Gläubiger befriedigen kann und der Forderungen eines einzelnen Gläubigers vorwiegend deshalb erfüllt, um diesen von der Stellung eines Insolvenzantrages abzuhalten, kommt es nicht in erster Linie auf die Erfüllung seiner gesetzlichen oder vertraglichen Pflichten, sondern auf die Bevorzugung dieses einzelnen Gläubigers an; damit nimmt er die Benachteiligung der anderen Gläubiger im Allgemeinen in Kauf (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560; BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02 -, NJW 2003, 3347).

    Er nimmt dies jedenfalls dann billigend in Kauf, wenn er damit den begünstigten Gläubiger von der Stellung eines Insolvenzantrages abhalten will (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560).

  • BGH, 10.07.2003 - IX ZR 89/02

    Gläubigerbenachteiligung durch Abführung von Beiträgen zur Sozialversicherung;

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Denn erfahrungsgemäß sind Unternehmer schon wegen der Strafandrohung des § 266a StGB bestrebt, solche Beitragsrückstände zu vermeiden (BGH v. 10.07.2003 - IX 89/02 -, WM 2003, 1776; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 187) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

    Dementsprechend kann eine halbjährige Nichtabführung von Sozialversicherungsbeiträgen bereits hinreichend auf eine Zahlungseinstellung hindeuten (BGH v. 10.07.2003 - IX ZR 89/02 -, WM 2003, 1776 ff.).

  • BGH, 27.05.2003 - IX ZR 169/02

    Anfechtbarkeit von Zahlungen zur Abwendung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Einem Schuldner, der weiß, dass er nicht alle seine Gläubiger befriedigen kann und der Forderungen eines einzelnen Gläubigers vorwiegend deshalb erfüllt, um diesen von der Stellung eines Insolvenzantrages abzuhalten, kommt es nicht in erster Linie auf die Erfüllung seiner gesetzlichen oder vertraglichen Pflichten, sondern auf die Bevorzugung dieses einzelnen Gläubigers an; damit nimmt er die Benachteiligung der anderen Gläubiger im Allgemeinen in Kauf (BGH v. 17.07.2003 - IX ZR 272/02 -, NJW 2003, 3560; BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02 -, NJW 2003, 3347).

    Zudem liegt es für einen Sozialversicherungsträger auf der Hand, dass ein gewerblich tätiger Schuldner nicht nur ihm gegenüber, sondern auch gegenüber anderen Gläubigern Verbindlichkeiten haben wird, zumal die für die Arbeitnehmer abzuführenden Sozialversicherungsbeiträge wegen der Strafandrohung von § 266a StGB üblicherweise vorrangig bedient werden (BGH v. 27.05.2003 - IX ZR 169/02-, NJW 2003, 3347; BGH v. 13.05.2004 - IX ZR 190/03 -, ZIP 2004, 1512).

  • BGH, 13.06.2006 - IX ZB 238/05

    Anforderungen an die Glaubhaftmachung der Zahlungsunfähigkeit; Rechtsfolgen von

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Die strafbewehrte Sanktion lässt das Vorliegen einer bloßen Zahlungsunwilligkeit als unwahrscheinlich erscheinen, insbesondere bei einer monatelangen Nichtabführung von Sozialversicherungsbeiträgen (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05 -, ZIP 2006, 1457).

    Eine einmal nach außen hin in Erscheinung getretene Zahlungseinstellung wirkt grundsätzlich fort und kann nur dadurch wieder beseitigt werden, dass die Zahlungen im Allgemeinen wieder aufgenommen werden (BGH v. 13.06.2006 - IX ZB 238/05-, ZIP 2006, 1457; BGH v. 25.10.2001 - IX ZR 17/01 -, NJW 2002, 512 [BGH 25.10.2001 - IX ZR 17/01]; BGH v. 20.11.2001 - IX ZR 48/01 -, BGHZ 149, 178, 188) [BGH 20.11.2001 - IX ZR 48/01].

  • BGH, 12.10.2006 - IX ZR 228/03

    Anforderungen an die Feststellung der Zahlungsunfähigkeit

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Dass nicht lediglich eine Zahlungsstockung vorlag, ist im Nachhinein ohne weiteres feststellbar (BGH v. 12.10.2006 - IX ZR 228/03 -, ZIP 2006, 2222, 2224).

    In seinem Urteil vom 12.10.2006 (IX ZR 228/03, ZIP 2006, 2222, 2223) hat der BGH zur Frage der Kenntnis der Zahlungseinstellung gem. § 17 Abs. 2 S. 2 InsO ausgeführt:.

  • BGH, 25.01.2001 - IX ZR 6/00

    Gutschriften auf debitorisch geführtem Konto

    Auszug aus OLG Hamburg, 14.03.2008 - 1 U 19/07
    Schon die Nichtbezahlung einer einzelnen, für die Verhältnisse des Schuldners erheblichen Schuld kann die Zahlungseinstellung zum Ausdruck bringen (BGH v. 25.01.2001 - IX ZR 6/00 -, NJW 2001, 689), wobei als unwesentlich allenfalls ein Anteil von weniger als 10% angesehen werden kann.
  • BGH, 11.12.2003 - VII ZB 14/03

    Unterbrechung des selbständigen Beweisverfahrens durch die Insolvenz einer Partei

  • BGH, 11.01.2007 - IX ZR 31/05

    Anfechtung der Befriedigung eines Gläubigers aus einer geduldeten

  • BGH, 17.02.2004 - IX ZR 318/01

    Anfechtung der Pfändung von Ansprüchen des Schuldners aus einem vereinbarten

  • BGH, 21.01.1999 - IX ZR 329/97

    Nachweis der Gläubigerbenachteiligungsabsicht des Schuldners

  • BVerwG, 31.01.1997 - 1 B 2.97

    Erwerb der Staatsangehörigkeit durch Geburt - Nichteheliches Kind eines deutschen

  • BVerfG, 08.07.1976 - 1 BvL 19/75

    Contergan

  • BGH, 08.12.2005 - IX ZR 182/01

    Anfechtung der Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen

  • BGH, 26.02.1953 - III ZR 214/50

    Revision. Berücksichtigung neuen Rechts

  • LG Hamburg, 12.01.2007 - 303 O 209/06
  • BAG, 07.03.2001 - GS 1/00

    Zinsen auf Bruttolohn

  • BVerfG, 31.03.1965 - 2 BvL 17/63

    Verschollenheitsrente

  • LG Dortmund, 29.05.2009 - 3 O 90/09
    Die mit der Gesetzesänderung vom 19. Dezember 2007 zum 01. Januar 2008 in Kraft getretene Neuregelung des § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV, wonach die vom Arbeitgeber abgeführten Arbeitnehmeranteile als aus dem Vermögen des Beschäftigten erbracht gelten, wirkt nicht auf Zeiträume vor ihrem in Kraft treten zurück (BGH IX ZR 210/07 Beschluss vom 27.03.2008, OLG München 19 U 5187/07 Beschluss vom 11.03.2008, OLG Hamburg 1 U 19/07 Urteil vom 14.03.2008, a. A. LG Stendal 22 S 136/08 Urteil vom 07.05.2009).

    Da ohne diese Anordnung die Rechtsfolge eine andere wäre, hat der Gesetzgeber das Recht ändern wollen (BGH IX ZR 210/07), und zwar ab 01.01.2008 (OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 37 ff.).

    Das bedeutet, dass die Fiktion des § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV nicht für Anfechtungsansprüche eingreift, die aufgrund von Zahlung von Arbeitnehmeranteilen zur Sozialversicherung aus dem Vermögen des Arbeitgebers vor dem 01.01.2008 entstanden sind (OLG Hamburg 1 U 19/07, OLG München 19 U 5187/07).

    Dahinstehen kann, ob sich aus der Begründung des Gesetzentwurfes zu § 28 e Abs. 1 Satz 2 SGB IV oder der Entstehungsgeschichte des Gesetzes eine Rückwirkung herleiten lässt (verneinend OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 39 - 44 des Urteils), denn die Rückwirkung eines Gesetzes ist die Ausnahme von der Regel, wonach Gesetze nur für die Zeit nach ihrer Verkündung gelten und so für gegenwärtige und künftige Rechtsverhältnisse zur Anwendung kommen.

    Demgemäß muss der Wille des Gesetzgebers, dass der Geltungsbereich des Gesetzes auch auf in der Vergangenheit liegende Vorgänge erstreckt werden soll, im Gesetz selbst zum Ausdruck kommen (OLG Hamburg 1 U 19/07 Rdnr. 45 des Urteils) was vorliegend nicht der Fall ist.

  • LG Rostock, 29.07.2009 - 1 S 51/09

    Arbeitgeberinsolvenz: Anfechtung der Überweisung von Arbeitnehmerbeiträgen zur

    Vielmehr werden auch Arbeitnehmeranteile am Gesamtsozialversicherungsbeitrag - ebenso wie der Nettoarbeitslohn - aus dem Vermögen des Arbeitgebers gezahlt, soweit und solange sie nicht ausnahmsweise durch den Arbeitgeber von dessen Vermögen getrennt treuhänderisch verwaltet werden ( vgl. nur BGH, NJW 2006, 1348; OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 35; OLG München, Beschluss vom 11.03.2008 - 19 U 5187/07, juris-Rn. 7; Kirchhof in Münchener Kommentar zur Insolvenzordnung, 2. Aufl. 2008, § 129 Rn. 78c, § 143 Rn. 5a; Dauernheim in Wimmer, FK-InsO, 5. Aufl 2009, § 129 Rn. 47a, § 143 Rn. 14).

    Sie entfaltet keine Rückwirkung ( vgl. BGH, NJW 2008, 1535; OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 34, 36; OLG Koblenz, ZIP 2008, 1987, juris-Rn. 22; OLG München, Beschluss vom 11.03.2008 - 19 U 5187/07, juris-Rn. 4; LG Hamburg, ZInsO 2008, 277; aA. Blank, ZInsO 2008, 1).

    Allein hierauf kommt es an, nicht auf den Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung und damit der Vollendung des Anfechtungstatbestandes ( vgl. Bräuer, ZInsO 2008, 781; Brinkmann/Luttmann, ZIP 2008, 901; Büchler, EWiR 2008, 113; von der Heydt, ZInsO 2008, 178; Kreft, aaO., § 129 Rn. 5; O. Bauer/Esser, ZInsO 2008, 296; obiter dicta OLG Koblenz, ZIP 2008, 1987, juris-Rn. 22; LG Hamburg, ZInsO 2008, 277; undeutlich OLG Hamburg, ZIP 2008, 749, juris-Rn. 37; aA.

  • OLG Hamburg, 24.07.2009 - 1 U 23/09

    Insolvenzanfechtung: Voraussetzungen der Zahlungsunfähigkeit einer GmbH; Nachweis

    Nach der Rechtsprechung des BGH (Urteil vom 12. Oktober 2006, IX ZR 228/03, a.a.O.), der der Senat folgt (Urteil vom 14. März 2008, 1 U 19/07, hier zitiert nach juris), ist eine Liquiditätsbilanz jedoch nicht erforderlich, wenn anderweitig festgestellt werden kann, dass der Schuldner einen wesentlichen Teil seiner fälligen Verbindlichkeiten nicht bezahlen konnte.
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