Rechtsprechung
AG Berlin-Charlottenburg, 19.12.2019 - 230 C 79/19 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- openjur.de
- Entscheidungsdatenbank Berlin
§ 556d Abs 2 BGB
Wohnraummiete: Unwirksamkeit der Berliner Mietenbegrenzungsverordnung - grundeigentum-verlag.de(Abodienst, Leitsatz frei)
Nichtigkeit der Berliner Mietenbegrenzungsverordnung wegen fehlender Begründung
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)
Auch Bauarbeiten im Haus mindern die Miete
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Besprechungen u.ä. (2)
- ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Entscheidungsbesprechung)
Auch Bauarbeiten mit Lärm und Schmutz im Haus mindern die Miete (IMR 2020, 145)
- ibr-online (Entscheidungsbesprechung)
AG Charlottenburg erachtet die Berliner Mietenbegrenzungsverordnung als nichtig (IMR 2020, 142)
Verfahrensgang
- AG Berlin-Charlottenburg, 19.12.2019 - 230 C 79/19
- LG Berlin, 14.12.2020 - 64 S 26/20
Wird zitiert von ... (0) Neu Zitiert selbst (5)
- BGH, 17.07.2019 - VIII ZR 130/18
Vereinbarkeit der Hessischen Mietenbegrenzungsverordnung mit gesetzlicher …
Auszug aus AG Berlin-Charlottenburg, 19.12.2019 - 230 C 79/19
Das erkennende Amtsgericht hat die Verwerfungskompetenz hinsichtlich der Berliner Mietenbegrenzungsverordnung (vgl. BGH, Urt. v. 17. Juli 2019 - VIII ZR 130/18, NJW 2019, 2844, Tz. 15).Welcher Maßstab an die ordnungsgemäße Bekanntmachung der Begründung einer Verordnung nach § 556d Abs. 2 BGB anzulegen ist, ergibt sich aus der bereits zitierten Entscheidung des Bundesgerichtshofes vom 17. Juli 2019 - VIII ZR 130/18 - (NJW 2019, 2844).
Dass eine ordnungsgemäß bekannt gemachte Verordnungsbegründung Wirksamkeitsvoraussetzung für eine Verordnung nach § 556d Abs. 2 BGB ist, hat der Bundesgerichtshof kürzlich entschieden (vgl. Urt. v. 17. Juli 2019 - VIII ZR 130/18, NJW 2019, 2844).
Es soll insbesondere Wohnungsvermietern die Möglichkeit zur Vergewisserung gegeben werden, ob die Ausweisung ihrer Gemeinde als Gebiet mit angespanntem Wohnungsmarkt geeignet, erforderlich und verhältnismäßig ist und warum somit bei einer Wiedervermietung die ortsübliche Vergleichsmiete zwar überschritten werden darf, aber nur um bis zu zehn Prozent (vgl. BGH, Urt. v. 17. Juli 2019 - VIII ZR 130/18, NJW 2019, 2844, Tz. 28, 29).
- LG Berlin, 10.10.2019 - 67 S 80/19
Wirksamkeit der Berliner Mietenbegrenzungsverordnung
Auszug aus AG Berlin-Charlottenburg, 19.12.2019 - 230 C 79/19
Das genügt den Anforderungen an eine ordnungsgemäße Bekanntmachung der Begründung nicht (so auch LG Berlin, 67. Zivikammer, Urt. v. 10. Oktober 2019 - 67 S 80/19, GE 2019, 1507, 1508;… anders LG Berlin, 65 Zivilkammer, Urt. v. 10. Oktober 2019 - 65 S 107/19, GE 2019, 1576 f.).Entscheidend ist nach Ansicht der erkennenden Abteilung, dass die Bekanntmachung nicht nur an irgendeiner amtlichen Stelle erfolgt, sondern dies auf der Veranlassung durch die amtliche Stelle beruht, der die Normsetzung obliegt (das klingt an bei LG Berlin, Zivilkammer 67, Urt. v. 10. Oktober 2019 - 67 S 80/19, GE 2019, 1507, 1508 anders wohl LG Berlin, 65. Zivilkammer, Urt. v. 10. Oktober 2019 - 65 S 107/19, GE 1576, 1577, wo die Kammer (nur) auf das Abgeordnetenhaus als amtliche Stelle der Bekanntmachung abhebt).
Nicht zu folgen vermag die erkennende Abteilung dem LG Berlin 67. Zivilkammer (Urt. v. 10. Oktober 2019 - 67 S 80/19, GE 2019, 1507, 1508 f.), wonach der Mangel ordnungsgemäßer Bekanntmachung der Verordnungsbegründung die Wirksamkeit der Verordnung nicht hindere, weil der Mangel nicht schwerwiegend genug oder nicht offenkundig sei.
- LG Berlin, 10.10.2019 - 65 S 107/19
Wohnraummiete in Berlin: Vereinbarkeit der Mietenbegrenzungsverordnung mit der …
Auszug aus AG Berlin-Charlottenburg, 19.12.2019 - 230 C 79/19
Das genügt den Anforderungen an eine ordnungsgemäße Bekanntmachung der Begründung nicht (…so auch LG Berlin, 67. Zivikammer, Urt. v. 10. Oktober 2019 - 67 S 80/19, GE 2019, 1507, 1508; anders LG Berlin, 65 Zivilkammer, Urt. v. 10. Oktober 2019 - 65 S 107/19, GE 2019, 1576 f.).Entscheidend ist nach Ansicht der erkennenden Abteilung, dass die Bekanntmachung nicht nur an irgendeiner amtlichen Stelle erfolgt, sondern dies auf der Veranlassung durch die amtliche Stelle beruht, der die Normsetzung obliegt (das klingt an bei LG Berlin, Zivilkammer 67, Urt. v. 10. Oktober 2019 - 67 S 80/19, GE 2019, 1507, 1508 anders wohl LG Berlin, 65. Zivilkammer, Urt. v. 10. Oktober 2019 - 65 S 107/19, GE 1576, 1577, wo die Kammer (nur) auf das Abgeordnetenhaus als amtliche Stelle der Bekanntmachung abhebt).
- BVerfG, 18.07.2019 - 1 BvL 1/18
Anträge gegen die Mietpreisbremse erfolglos
Auszug aus AG Berlin-Charlottenburg, 19.12.2019 - 230 C 79/19
Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts (Kammer) vom 18. Juli 2019 - 1 BvL 1/18, 1 BvL 4/18, 1 BvR 1595/18 - (NJW 2019, 3054) betreffend zwei konkrete Normenkontrollverfahren (mangels hinreichender Begründung als unzulässig festgestellt) und betreffend eine Verfassungsbeschwerde (mangels grundsätzlicher verfassungsrechtlicher Bedeutung nicht zur Entscheidung angenommen) binden die erkennende Abteilung nicht dahin, dass von der Wirksamkeit der Berliner Mietenbegrenzungsverordnung auszugehen wäre. - BVerfG, 24.06.2015 - 1 BvR 1360/15
Verfassungsbeschwerde gegen "Mietpreisbremse" in Berlin unzulässig
Auszug aus AG Berlin-Charlottenburg, 19.12.2019 - 230 C 79/19
Auch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (Kammer) vom 24. Juni 2015 - 1 BvR 1360/15 - (NJW 2015, 3024) hindert die erkennende Abteilung - wiederum unter Absehen von den unter aa) genannten Bedenken - nicht gemäß § 31 Abs. 1 u. 2 BVerfGG daran, die Unwirksamkeit der Berliner Mietenbegrenzungsverordnung anzunehmen.