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   AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07   

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AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07 (https://dejure.org/2007,35386)
AG Hamburg, Entscheidung vom 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07 (https://dejure.org/2007,35386)
AG Hamburg, Entscheidung vom 19. Dezember 2007 - 164 Gs 1082/07 (https://dejure.org/2007,35386)
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Volltextveröffentlichung

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Rechtmäßigkeit einer Beschlagnahme von E-Mail-Adressen und dazugehörigen Zugangsdaten; Möglichkeit einer Beschlagnahme von unter gefundenen E-Mail-Adressen und Internet-Adressen gespeicherten Nachrichten; Zulässigkeit eines verdeckten Zugriffs auf die Server eines ...

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Verfahrensgang

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (13)

  • BVerfG, 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04

    Kommunikationsverbindungsdaten

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Das Normengefüge der Strafprozessordnung prägt das Bild einer Durchsuchung als durch die körperliche Anwesenheit des Ermittlungsbeamten vor Ort unter Offenlegung der Ermittlungen gekennzeichnete Maßnahme (vgl. BVerfG, NJW 2006, 976 (981) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ; BGH, BeckRS 2007, 01978; Schäfer in Löwe/Rosenberg, 25. Aufl., § 102, Rdnr. 1; Nack in KK, 5. Aufl., § 102, Rdnr. 1).

    Bedenken unter dem Gesichtspunkt verfassungsrechtlicher Gesetzesbestimmtheit und im Hinblick auf die Vorgaben des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung bestehen nicht (BVerfG, StV 2005, 363 (366) [BVerfG 12.04.2005 - 2 BvR 1027/02] ; BVerfG, NJW 2006, 976 (980) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ).

    Der Übertragungsvorgang einer E-Mail ist erst abgeschlossen, wenn sie die Privatsphäre des Empfängers erreicht hat (vgl. BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ).

    Die für die Abgrenzung des Schutzbereichs des Fernmeldegeheimnisses beim Zugriff auf Inhalte und Verbindungsdaten der Telekommunikation vom Bundesverfassungsgericht aufgestellten Maßstäbe (vgl. BVerfG, NJW 2006, 976 (978f) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ), zeigen, dass die beim Telekommunikationsdienstleister gespeicherten Daten auch nach Kenntnisnahme durch den Empfänger von Art. 10 Abs. 1 GG geschützt bleiben.

    Es ist entwicklungsoffen gegenüber dem technischen Fortschritt und unabhängig von der Übertragungstechnik (vgl. BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ; BVerfGE 46, 120 (144); BVerfGE 106, 28 (36)).

    Der Schutz des Grundrechts ende nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts dann, wenn die zu übermittelnde Nachricht beim Empfänger, das heißt in dessen Privatsphäre, angekommen, der Übertragungsvorgang also beendet sei (BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ).

    Beim Empfänger angekommen, bestehe eine Vergleichbarkeit der übermittelten Daten mit den sonst in der Privatsphäre des Empfängers gespeicherten Daten, etwa einem Rufnummernverzeichnis im Telefongerät oder auf einer Computerfestplatte abgelegten Informationen (BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ).

    Das Grundrecht errichtet eine besondere Schranke gegen den leicht möglichen Zugriff, der durch die Fernmeldetechnik ermöglicht wird (BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ; Mangold/ Klein/ Starck, GG, Art. 10, Rdnr. 19).

    Diese Verbindungsdaten unterfallen als so genannte nähere Umstände des Fernmeldevorgangs (vgl. BVerfGE 67, 157 (172) [BVerfG 20.06.1984 - 1 BvR 1494/78] ; BVerfGE 110, 33 (53) [BVerfG 03.03.2004 - 1 BvF 3/92] ; BVerfG, NJW 2005, 2603 (2604) [BVerfG 27.07.2005 - 1 BvR 668/04] ; BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ) dem Schutz des Art. 10 Abs. 1 GG , und mit ihnen die E-Mail als ganzes.

  • BVerfG, 12.04.2005 - 2 BvR 1027/02

    Beschlagnahme von Datenträgern und Daten bei Rechtsanwälten und Steuerberaterern

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Die Beschlagnahmeregelung des § 94 Abs. 1 StPO kann nach heutiger Rechtsprechung zwar auch auf Datenträgern gespeicherte Daten erfassen (BVerfG, StV 2005, 363 (366) [BVerfG 12.04.2005 - 2 BvR 1027/02] ; LG Trier, NJW 2004, 869 [LG Trier 16.10.2003 - 5 Qs 133/03] ; KK-Nack, § 94, Rdnr. 3f; Meyer-Goßner, § 94, Rdnr. 16a).

    Bedenken unter dem Gesichtspunkt verfassungsrechtlicher Gesetzesbestimmtheit und im Hinblick auf die Vorgaben des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung bestehen nicht (BVerfG, StV 2005, 363 (366) [BVerfG 12.04.2005 - 2 BvR 1027/02] ; BVerfG, NJW 2006, 976 (980) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ).

    Die Argumente, die die Ausweitung der Beschlagnahme auf elektronische Daten als nichtkörperliche Gegenstände im Sinne des § 94 Abs. 1 StPO tragen (vgl. BVerfG, StV 2005, 363 (366)), können zur Ausdehnung des Anwendungsbereichs auf elektronischen Zugriff auf bei einem Telekommunikationsdienstleister gespeicherte E-Mails nicht herangezogen werden.

    Es hat die Vorschrift sodann an den Vorgaben des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung aus Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG gemessen und ausgeführt, der Verwendungszweck der erhobenen Daten sei durch den Normenzusammenhang, insbesondere die Begrenzung zulässiger Eingriffe auf den Ermittlungszweck durch §§ 152 Abs. 1, 155 Abs. 1, 160, 170, 244 Abs. 2, 264 StPO hinreichend präzise vorgegeben (BVerfG, StV 2005, 363 (366)).

  • BGH, 31.01.2007 - StB 18/06

    Verdeckte Online-Durchsuchung unzulässig

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Das Normengefüge der Strafprozessordnung prägt das Bild einer Durchsuchung als durch die körperliche Anwesenheit des Ermittlungsbeamten vor Ort unter Offenlegung der Ermittlungen gekennzeichnete Maßnahme (vgl. BVerfG, NJW 2006, 976 (981) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ; BGH, BeckRS 2007, 01978; Schäfer in Löwe/Rosenberg, 25. Aufl., § 102, Rdnr. 1; Nack in KK, 5. Aufl., § 102, Rdnr. 1).

    Die Vorschriften stellen zwingendes Recht dar und lassen keinen Raum für alternativ vorzunehmende verdeckte Maßnahmen (BGH, BeckRS 2007, 01978; vgl. auch vgl. Schäfer, in Löwe/Rosenberg, 25. Aufl., § 105, Rdnr. 56, § 106, Rdnr. 15 und § 107, Rdnr. 1; Rudolphi, in SK-StPO, 1994, § 106, Rdnr. 1).

    Die erhöhte Eingriffsintensität einer verdeckten Maßnahme verleiht ihr gegenüber einer vergleichbaren offenen Maßnahme einen neuen, eigenständigen Charakter (BGH, BeckRS 2007, 01978).

    Ohnehin ist eine analoge Heranziehung staatlicher Eingriffsnormen ebenso unzulässig wie eine Kombination einzelner Elemente verschiedenen Ermächtigungsgrundlagen zur Schaffung einer Grundlage für eine neue, technisch mögliche Ermittlungsmaßnahme (vgl. BGH, StB 18/06 = HRRS 2007, Nr. 197).

  • LG Ravensburg, 09.12.2002 - 2 Qs 153/02

    Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluß gegen Provider - Analoge Anwendung von §

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Eine E-Mail lässt sich nur grob mit einem postlagernd beförderten Brief vergleichen (so aber LG Ravensburg, NStZ 2003, 325 [LG Ravensburg 09.12.2002 - 2 Qs 153/02] ).

    Soweit vorgeschlagen wird, § 99 StPO analog auf die Beschlagnahme von E-Mails anzuwenden (LG Ravensburg, NStZ 2003, 325 [LG Ravensburg 09.12.2002 - 2 Qs 153/02] ), kann dem nicht gefolgt werden.

  • BVerfG, 27.07.2005 - 1 BvR 668/04

    Vorbeugende Telekommunikationsüberwachung

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Diese Verbindungsdaten unterfallen als so genannte nähere Umstände des Fernmeldevorgangs (vgl. BVerfGE 67, 157 (172) [BVerfG 20.06.1984 - 1 BvR 1494/78] ; BVerfGE 110, 33 (53) [BVerfG 03.03.2004 - 1 BvF 3/92] ; BVerfG, NJW 2005, 2603 (2604) [BVerfG 27.07.2005 - 1 BvR 668/04] ; BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ) dem Schutz des Art. 10 Abs. 1 GG , und mit ihnen die E-Mail als ganzes.

    Darüber hinaus verlangt Art. 10 Abs. 2 GG, dass Eingriffsnormen bereichsspezifische, präzise und normenklare Regelungen treffen (BVerfGE 100, 313 (359f); BVerfG, NJW 2005, 2603 (2607) [BVerfG 27.07.2005 - 1 BvR 668/04] ).

  • BVerfG, 09.10.2002 - 1 BvR 1611/96

    Mithörvorrichtung

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Es ist entwicklungsoffen gegenüber dem technischen Fortschritt und unabhängig von der Übertragungstechnik (vgl. BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ; BVerfGE 46, 120 (144); BVerfGE 106, 28 (36)).

    Es soll weiterhin vor den spezifischen Gefahren für die Vertraulichkeit von Mitteilungen schützen, die aus dem Übermittlungsvorgang einschließlich der Einschlatung Dritter entstehen (BVerfG, NJW 2002, 3619 (3620) [BVerfG 09.10.2002 - 1 BvR 1611/96] .

  • BVerfG, 14.07.1999 - 1 BvR 2226/94

    Telekommunikationsüberwachung I

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Darüber hinaus verlangt Art. 10 Abs. 2 GG, dass Eingriffsnormen bereichsspezifische, präzise und normenklare Regelungen treffen (BVerfGE 100, 313 (359f); BVerfG, NJW 2005, 2603 (2607) [BVerfG 27.07.2005 - 1 BvR 668/04] ).
  • BVerfG, 20.06.1984 - 1 BvR 1494/78

    G 10

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Diese Verbindungsdaten unterfallen als so genannte nähere Umstände des Fernmeldevorgangs (vgl. BVerfGE 67, 157 (172) [BVerfG 20.06.1984 - 1 BvR 1494/78] ; BVerfGE 110, 33 (53) [BVerfG 03.03.2004 - 1 BvF 3/92] ; BVerfG, NJW 2005, 2603 (2604) [BVerfG 27.07.2005 - 1 BvR 668/04] ; BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ) dem Schutz des Art. 10 Abs. 1 GG , und mit ihnen die E-Mail als ganzes.
  • BVerfG, 03.03.2004 - 1 BvF 3/92

    Zollkriminalamt

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Diese Verbindungsdaten unterfallen als so genannte nähere Umstände des Fernmeldevorgangs (vgl. BVerfGE 67, 157 (172) [BVerfG 20.06.1984 - 1 BvR 1494/78] ; BVerfGE 110, 33 (53) [BVerfG 03.03.2004 - 1 BvF 3/92] ; BVerfG, NJW 2005, 2603 (2604) [BVerfG 27.07.2005 - 1 BvR 668/04] ; BVerfG, NJW 2006, 976 (978) [BVerfG 02.03.2006 - 2 BvR 2099/04] ) dem Schutz des Art. 10 Abs. 1 GG , und mit ihnen die E-Mail als ganzes.
  • LG Hanau, 23.09.1999 - 3 Qs 149/99

    E-Mail-Beschlagnahme beim Provider rechtmäßig?

    Auszug aus AG Hamburg, 19.12.2007 - 164 Gs 1082/07
    Dagegen kann nicht eingewandt werden, die Aufteilung des Übermittlungsvorgangs einer E-Mail in verschiedene Phasen, nämlich die Übermittlung an und das anschließende Ruhen auf dem Server des Telekommunikationsdienstleisters sowie die Übertragung vom Server an den Empfänger, sei künstlich und rechtlich nicht haltbar; vielmehr stünde die Kommunikation insgesamt unter dem Schutz des Fernmeldegeheimnisses nach Art. 10 Abs. 1 GG (so LG Hanau, NJW 1999, 3647 [LG Hanau 23.09.1999 - 3 Qs 149/99] ).
  • BVerfG, 12.10.1977 - 1 BvR 217/75

    Direktruf

  • LG Braunschweig, 12.04.2006 - 6 Qs 88/06

    Account; angemieteter Speicherplatz; Beschlagnahmeanordnung;

  • LG Trier, 16.10.2003 - 5 Qs 133/03

    Beschlagnahme von Software

  • LG Hamburg, 08.01.2008 - 619 Qs 1/08

    Strafrechtliches Ermittlungsverfahren: Überwachung von E-Mail-Accounts auf

    Auf die Beschwerde der Staatsanwaltschaft Hamburg wird der Beschluss des Amtsgerichts Hamburg vom 19. Dezember 2007 (Az.: 164 Gs 1082/07) aufgehoben.
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