Volltextveröffentlichungen (2)

• Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

  Berichtigung des Eintrags des Geschlechts im Geburtenbuch; Anforderungen an den Berichtigungsantrag; Definition des Begriffs "Geschlecht"; Anspruch auf personenstandsrechtliche Behandlung und Eintragung als Zwitter, Hermaphrodit, Intersexueller oder Intrasexueller

• juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

• anwaltonline.com (Kurzinformation)

  Geschlecht nur männlich oder weiblich

Besprechungen u.ä. (2)

• tolmein.de (Entscheidungsbesprechung)

  Messerscharfer Schluss // Bücherwissen statt Lebensweisheit: Urteil im Zwitter-Prozeß (Oliver Tolmein; FAZ vom 17.10.2001)

• tolmein.de (Pressekommentar zum Verfahren - vor Ergehen der Entscheidung, 23.07.2001)

  Mädchenkleider: Jeder preußische Kartoffelsack wäre manchem Zwitter lieber

Sonstiges

• archive.org (Schriftsatz aus dem Verfahren, 26.05.2000)

  Antrag auf Änderung des Geburtseintrags nach § 47 PStG und § 65 PStG

Verfahrensgang

• AG München, 13.09.2001 - 722 UR III 302/00
• LG München I, 30.06.2003 - 16 T 19449/02

Papierfundstellen

• NJW-RR 2001, 1586
• FamRZ 2002, 955

Wird zitiert von ... (0)Neu Zitiert selbst (6)

• BVerfG, 11.10.1978 - 1 BvR 16/72

  Transsexuelle I

  Auszug aus AG München, 13.09.2001 - 722 UR III 302/00

  Immerhin wurde der Begriff immer wieder von der Rechtsprechung für intersexuelle Menschen verwendet (vergleiche LG Frankenthal, FamRZ 1976, 214/217, BGH, NJW 1972, 330/333 und BVerfG, NJW 1979/595/596).

  Immerhin hat das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in seinem Beschluß vom 11.10.1978 (NJW 1979/595) in dem Fall eines Transsexuellen ausgeführt, daß Menschenwürde und das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit es gebieten, den Personenstand eines Menschen dem Geschlecht zuzuordnen, dem er nach seiner psychischen und physischen Konstitution angehört.

• OLG Bremen, 09.08.1994 - 1 W 23/94

  Zurückverweisung einer Entscheidung; Ausnutzung aller geeigneten …

  Auszug aus AG München, 13.09.2001 - 722 UR III 302/00

  Der gesetzlich nicht definierte Begriff der Berichtigung bedeutet die nachträgliche Änderung des Wortlautes einer abgeschlossenen Eintragung durch Richtigstellung einer von Anfang an bestehenden Unrichtigkeit (Pfeiffer/Strickert PStG Anm. 4 zu § 47, BGH NJW 1988, 1469/1470, OLG Bremen StAZ 1995, Seite 108, BayObLG StAZ 1994, 313/314 m.w.N.).

  Nach wohl einhelliger Auffassung kann das gerichtliche Berichtigungsverfahren, das der Ordnung der Personenstandsbücher dient, nur dann zu einer Berichtigung führen, wenn ohne jeden Zweifel feststeht, daß eine Eintragung unrichtig ist (BayObLG a.a.O., OLG Bremen StAZ 1995, 108), wenn also die vorhandenen Unterlagen ausreichen, um dem Richter die Überzeugung von der Unrichtigkeit der beanstandeten Eintragung zu verschaffen.

• BGH, 21.10.1987 - IVb ZB 141/86

  Berichtigung von Unterschriften in Personenstandsbüchern

  Auszug aus AG München, 13.09.2001 - 722 UR III 302/00

  Der gesetzlich nicht definierte Begriff der Berichtigung bedeutet die nachträgliche Änderung des Wortlautes einer abgeschlossenen Eintragung durch Richtigstellung einer von Anfang an bestehenden Unrichtigkeit (Pfeiffer/Strickert PStG Anm. 4 zu § 47, BGH NJW 1988, 1469/1470, OLG Bremen StAZ 1995, Seite 108, BayObLG StAZ 1994, 313/314 m.w.N.).

 
• BGH, 21.09.1971 - IV ZB 61/70

  Ausgestaltung des Namensrechts bei Transsexuellen

  Auszug aus AG München, 13.09.2001 - 722 UR III 302/00

  Immerhin wurde der Begriff immer wieder von der Rechtsprechung für intersexuelle Menschen verwendet (vergleiche LG Frankenthal, FamRZ 1976, 214/217, BGH, NJW 1972, 330/333 und BVerfG, NJW 1979/595/596).
• BayObLG, 19.03.1987 - BReg. 3 Z 139/86

  Führen der Namenszusätze "Singh" und "Kaur" durch Angehörige der Sikh

  Auszug aus AG München, 13.09.2001 - 722 UR III 302/00

  Die Berichtigung des abgeschlossenen Eintrages im Geburtenbuch erfolgt nicht im Amtsverfahren sondern lediglich auf Antrag (BayObLGZ 1987, 102/104, Hepting/Gaaz PStG § 47 Rn. 12).
• BGH, 04.10.1989 - IVb ZB 9/88

  Erwerb eines spanischen Namens

  Auszug aus AG München, 13.09.2001 - 722 UR III 302/00

  Demgemäß darf das Gericht über den Inhalt des Berichtigungsantrages nicht hinausgehen, es kann also keine weitere Berichtigung anordnen als beantragt ist (BGH StAZ 1989, 372/373, BayObLG StAZ 1993, 9/10, 1987, 168).