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   AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14   

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AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14 (https://dejure.org/2015,4042)
AG Bad Segeberg, Entscheidung vom 05.03.2015 - 17a C 87/14 (https://dejure.org/2015,4042)
AG Bad Segeberg, Entscheidung vom 05. März 2015 - 17a C 87/14 (https://dejure.org/2015,4042)
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Volltextveröffentlichungen (5)

  • Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)

    Geltendmachung eines Vergütungsanspruchs aus einem Dienstvertrag im Urkundsprozess

  • RA Kotz

    Esoterische Dienstleistung - Zahlungspflicht und Sittenwidrigkeit

  • rabüro.de

    Zum Vergütungsanspruch für eine esoterische Dienstleistung

  • ibr-online(Abodienst, kostenloses Probeabo, Leitsatz frei)

    Beweiskraft von Privaturkunden im Urkundenprozess

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (3)

  • wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)

    Vertrag über eine energetische Beratung und Behandlung bei Ausnutzung der Leichtgläubigkeit sittenwidrig

  • Wolters Kluwer (Kurzinformation)

    Vertrag über eine energetische Beratung und Behandlung bei Ausnutzung der Leichtgläubigkeit sittenwidrig

  • Deutsche Gesellschaft für Kassenarztrecht PDF, S. 138 (Leitsatz und Kurzinformation)

    Vertrag über "esoterische Dienstleistung"

 
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Wird zitiert von ... (2)Neu Zitiert selbst (61)

  • BGH, 13.01.2011 - III ZR 87/10

    Zum Anspruch auf Vergütung für Kartenlegen

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Vereinbaren die Parteien eine Leistung, die unter Einsatz übernatürlicher Kräfte und Fähigkeiten erbracht werden soll (hier: Wiederherstellung und Harmonisierung der körpereigenen Energiefelder unter Zuhilfenahme von Energetik und Chakren), ist die vertraglich übernommene Dienstverpflichtung nicht deshalb unmöglich i.S. des § 275 Abs. 1 BGB, weil sie nach den Naturgesetzen oder nach dem Stand der Erkenntnis von Wissenschaft und Technik schlechthin nicht erbracht werden kann (entgegen BGH, Urteil vom 13. Januar 2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71).

    Es sei für den Bereich des Rechts allgemein anerkannt und offenkundig, dass die Existenz magischer oder parapsychologischer Kräfte und Fähigkeiten nicht beweisbar sei, sondern lediglich dem Glauben oder Aberglauben, der Vorstellung oder dem Wahn angehöre; diese Kräfte und Fähigkeiten könnten, als nicht in der wissenschaftlichen Erkenntnis und Erfahrung des Lebens begründet, vom Richter nicht als Quelle realer Wirkungen erkannt werden, sondern seien in rechtlicher Beziehung nicht als Mittel zur Herbeiführung irgendwelcher Veränderung in der Welt des Tatsächlichen anzusehen (BGH, Urt. v. 13.01.2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71 = NJW 2011, 756, 757 Rn. 9 f. zur Lebensberatung in Verbindung mit Kartenlegen unter Hinweis auf RG, Urt. v. 21.06.1900 - 1983/00, RGSt 33, 321, 322 f.; zustimmend AG Mannheim, Urt v. 04.03.2011 - 3 C 32/11, juris Rn. 4).

    Vorliegend ist nach dem unstreitigen Vorbringen der Parteien nicht davon auszugehen und wäre im Hinblick auf die Höhe der vereinbarten Vergütung auch fernliegend, dass die Parteien nicht den Einsatz übernatürlicher Kräfte übereinstimmend vereinbart haben, sondern lediglich eine jahrmarktähnliche Unterhaltung geschuldet ist (vgl. BGH, Urt. v. 13.01.2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71 = NJW 2011, 756, 757 Rn. 11; s. hierzu auch LG Ingolstadt, Beschl. v. 23.05.2005 - 2 Qs 69/05, NStZ-RR 2005, 313, 314).

    Dabei sei zu beachten, dass die Annahme einer wirksamen Vergütungsvereinbarung nicht voraussetze, dass sich die Parteien darüber im Klaren waren, dass dem Dienstverpflichteten nach den Maßstäben des § 326 Abs. 1 Satz 1 BGB und des § 275 Abs. 1 BGB von Rechts wegen keine Vergütung zustehe (BGH, Urt. v. 13.01.2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71 = NJW 2011, 756, 758 Rn. 16-19).

    Im Schrifttum hat diese Auffassung des Bundesgerichtshofs zum Teil Zustimmung gefunden (Faust, JuS 2011, 359, 361; Pfeiffer, LMK 2011, 314413; Staudinger/Feldmann/Löwisch, BGB, Neubearbeitung 2014, § 311a Rn. 18; Prütting/Wegen/Weinreich/Stürner/Medicus, BGB, 9. Aufl. 2014, § 326 Rn. 15; Windel, ZGS 2011, 218, 221; Erman/H. P. Westermann, 14. Aufl. 2014, § 275 Rn. 5, § 326 Rn. 11).

    Da die Klägerin bei dieser Sachlage weder die tatsächliche Erreichung eines vertraglich vereinbarten Ziels versprochen noch die Gewähr für die Wirksamkeit der vereinbarten Tätigkeit übernommen hat, sondern die Parteien übereinstimmend die Erbringung einer Dienstleistung vereinbart haben, "deren Grundlagen und Wirkungen nach den Erkenntnissen der Wissenschaft und Technik nicht erweislich sind, sondern nur einer inneren Überzeugung, einem dahingehenden Glauben oder einer irrationalen, für Dritte nicht nachvollziehbaren Haltung entsprechen" (vgl. BGH, Urt. v. 13.01.2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71 = NJW 2011, 756, 758 Rn. 17).

    Die Partien und nicht die Allgemeinheit oder die Gerichte haben über die Sinnhaftigkeit des Vertrages zu entscheiden (zutreffend Grunewald, JZ 2001, 433, 434; Schermaier, JZ 2011, 633, 637; Windel, ZGS 2003, 466, 467 f.; ders., ZGS 2011, 218, 220; in der Sache auch BGH, Urt. v. 13.01.2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71 = NJW 2011, 756, 758 Rn. 17).

    Denn in diesem Zusammenhang dürfe nicht verkannt werden, dass sich viele der Dienstberechtigten, die einen Vertrag mit einem solchen Inhalt abschließen, in einer schwierigen Lebenssituation befänden oder es sich bei ihnen um leichtgläubige, unerfahrene oder psychisch labile Personen handele (BGH, Urt. v. 13.01.2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71 = NJW 2011, 756, 758 Rn. 21 zustimmend Timme, MDR 2011, 397, 398).

  • LG Braunschweig, 28.11.1985 - 7 S 327/84
    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Demnach seien beide Parteien zur Leistung verpflichtet (Staudinger/Kaiser, BGB, Neubearbeitung 2014, Eckpfeiler des Zivilrechts Rn. 94; Schermaier, JZ 2011, 633, 636 f.; Voss, NJW 1953, 1553; ebenso bereits LG Braunschweig, Urt. v. 28.11.1985 - 7 S 327/84, NJW-RR 1986, 478, 479; in diese Richtung auch Nassall, jurisPR-BGHZivilR 5/2011 Anm. 1).

    Weder für den Schuldner (§ 275 Abs. 1 BGB) noch für den Gläubiger (§ 326 Abs. 1 Satz 1 BGB) ist von einer Unmöglichkeit auszugehen, beide Parteien sind vielmehr zur Leistung verpflichtet (zutreffend LG Braunschweig, Urt. v. 28.11.1985 - 7 S 327/84, NJW-RR 1986, 478, 479 Staudinger/Kaiser, BGB, Neubearbeitung 2014, Eckpfeiler des Zivilrechts Rn. 94; Schermaier, JZ 2011, 633, 636 f.; Voss, NJW 1953, 1553; so im Grundsatz auch Erman/H. P. Westermann, 14. Aufl. 2014, § 275 Rn. 5).

    Zwar ist ein Sinneswandel nach Vertragsschluss für die Wirksamkeit eines bereits wirksam zustande gekommenen Vertrages unerheblich (vgl. LG Braunschweig, Urt. v. 28.11.1985 - 7 S 327/84, NJW-RR 1986, 478, 479).

  • OLG Düsseldorf, 27.02.1953 - 5 U 319/52
    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Dies entspricht einer bereits seit längerem in der instanzgerichtlichen Rechtsprechung vertretenen Auffassung, die vor allem unter Geltung des § 306 BGB a.F. entwickelt worden ist (OLG Düsseldorf, Urt. v. 09.09.2008 - 20 U 123/08, NJW 2009, 789, 791 zum Wahrsagen in Zusammenhang mit einem wettbewerbsrechtlichen Unterlassungsanspruch; OLG Düsseldorf, Urt. v. 27.02.1953 - 5 U 319/52, NJW 1953, 1553 zur Erteilung von Weisungen für die Zukunft auf astrologischer Grundlage; LG Aachen, Urt. v. 12.02.1988 - 5 S 414/87, MDR 1989, 63 zur Beeinflussung eines Rechtsstreits mittels "magischer" Kräfte; LG Augsburg, Urt. v. 13.05.2003 - 4 S 5354/02, NJW-RR 2004, 272, LG Kassel, Urt. v. 26.05.1988 - 1 S 483/87, NJW-RR 1988, 1517 und LG Kassel, Urt. v. 14.03.1985 - 1 S 491/84, NJW 1985, 1642 zur Partnerzusammenführung unter Einsatz magischer Kräfte; LG Mannheim, Urt. v. 30.04.1992 - (12) 4 Ns 80/91, NJW 1993, 1488, 1489 zur Vereinbarung über die Vornahme einer Teufelsaustreibung; AG Grevenbroich, Urt. v. 03.11.1997 - 11 C 232/97, NJW-RR 1999, 133 zur Lebenshilfe auf parapsychologischer Grundlage; ebenso Staudinger/Caspers, BGB, Neubearbeitung 2014, § 275 Rn. 13; Prütting/Wegen/Weinreich/Schmidt-Kessel, BGB, 9. Aufl. 2014, § 275 Rn. 8).

    Demnach seien beide Parteien zur Leistung verpflichtet (Staudinger/Kaiser, BGB, Neubearbeitung 2014, Eckpfeiler des Zivilrechts Rn. 94; Schermaier, JZ 2011, 633, 636 f.; Voss, NJW 1953, 1553; ebenso bereits LG Braunschweig, Urt. v. 28.11.1985 - 7 S 327/84, NJW-RR 1986, 478, 479; in diese Richtung auch Nassall, jurisPR-BGHZivilR 5/2011 Anm. 1).

    Weder für den Schuldner (§ 275 Abs. 1 BGB) noch für den Gläubiger (§ 326 Abs. 1 Satz 1 BGB) ist von einer Unmöglichkeit auszugehen, beide Parteien sind vielmehr zur Leistung verpflichtet (zutreffend LG Braunschweig, Urt. v. 28.11.1985 - 7 S 327/84, NJW-RR 1986, 478, 479 Staudinger/Kaiser, BGB, Neubearbeitung 2014, Eckpfeiler des Zivilrechts Rn. 94; Schermaier, JZ 2011, 633, 636 f.; Voss, NJW 1953, 1553; so im Grundsatz auch Erman/H. P. Westermann, 14. Aufl. 2014, § 275 Rn. 5).

  • OLG Köln, 11.05.2014 - 11 W 16/14

    Begriff der Urkunde i.S. von § 592 ZPO

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Ob die in der Privaturkunde enthaltenen Angaben zutreffen, vorliegend die Klägerin also tatsächlich 12 Sitzungen durchgeführt hat, unterliegt vielmehr der freien tatrichterlichen Beweiswürdigung (BGH, Urt. v. 24.06.1993 - IX ZR 96/92, NJW-RR 1993, 1379, juris Rn. 26 m.w.Nachw.; OLG Köln, Beschl. v. 11.05.2014 - 11 W 16/14, MDR 2014, 1227, juris Rn. 2; BeckOK-ZPO/Kratz § 592 Rn. 33).

    Da sich eine fällige Zahlungsverpflichtung der Beklagten demnach bereits aus der von der Beklagten unterzeichneten "Erklärung" ergibt, ist vorliegend unerheblich, ob die Beklagte darüber hinaus die als "Schuldschein" überschriebene Erklärung vom 12.04.2014 unterschrieben hat und hierdurch eine fällige Zahlungsverpflichtung durch Urkunden bewiesen werden kann (vgl. hierzu OLG München, Urt. v. 29.01.2014 - 13 U 3932/13, juris Rn. 18; OLG Köln, Beschl. v. 11.05.2014 - 11 W 16/14, MDR 2014, 1227 f.).

    Da die Klägerin selbst angegeben hat, sie lasse sich den Schuldschein gesondert unterzeichnen, wenn ein Kunde die Vergütung nicht in bar entrichte, ist vielmehr davon auszugehen, dass es sich bei dieser Erklärung nicht um ein deklaratorisches, sondern um ein nichtrechtsgeschäftliches Anerkenntnis handelt, das die Klägerin sich zum Zwecke der Beweiserleichterung hat unterzeichnen lassen (vgl. BGH,, Urt. v. 24.05.1976 - III ZR 63/74, WM 1976, 974, juris Rn. 17; BGH, Urt. v. 10.06.1985 - III ZR 178/84, NJW 1986, 2571 f.; OLG Köln, Beschl. v. 11.05.2014 - 11 W 16/14, MDR 2014, 1227, juris Rn. 2; OLG Köln, Urt. v. 19.12.1997 - 19 U 142/97, NJW-RR 1998, 1518, juris Rn. 3; OLG Stuttgart, Urt. v. 20.10.2004 - 9 U 127/04, WM 2005, 969, juris Rn. 21).

  • AG Grevenbroich, 03.11.1997 - 11 C 232/97

    Schuldrechtlicher Vertrag über den Einsatz magischer Kräfte; Objektive

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Ein Vertrag über eine "esoterische Dienstleistung" ist nicht deshalb sittenwidrig, weil der Dienstverpflichtete im Prozess nicht dartut, über eine hinreichende Ausbildung zur Vornahme der geschuldeten Dienste zu verfügen (entgegen AG Grevenbroich, Urteil vom 3. November 1997 - 11 C 232/97, MDR 1998, 762).(Rn.90).

    Dies entspricht einer bereits seit längerem in der instanzgerichtlichen Rechtsprechung vertretenen Auffassung, die vor allem unter Geltung des § 306 BGB a.F. entwickelt worden ist (OLG Düsseldorf, Urt. v. 09.09.2008 - 20 U 123/08, NJW 2009, 789, 791 zum Wahrsagen in Zusammenhang mit einem wettbewerbsrechtlichen Unterlassungsanspruch; OLG Düsseldorf, Urt. v. 27.02.1953 - 5 U 319/52, NJW 1953, 1553 zur Erteilung von Weisungen für die Zukunft auf astrologischer Grundlage; LG Aachen, Urt. v. 12.02.1988 - 5 S 414/87, MDR 1989, 63 zur Beeinflussung eines Rechtsstreits mittels "magischer" Kräfte; LG Augsburg, Urt. v. 13.05.2003 - 4 S 5354/02, NJW-RR 2004, 272, LG Kassel, Urt. v. 26.05.1988 - 1 S 483/87, NJW-RR 1988, 1517 und LG Kassel, Urt. v. 14.03.1985 - 1 S 491/84, NJW 1985, 1642 zur Partnerzusammenführung unter Einsatz magischer Kräfte; LG Mannheim, Urt. v. 30.04.1992 - (12) 4 Ns 80/91, NJW 1993, 1488, 1489 zur Vereinbarung über die Vornahme einer Teufelsaustreibung; AG Grevenbroich, Urt. v. 03.11.1997 - 11 C 232/97, NJW-RR 1999, 133 zur Lebenshilfe auf parapsychologischer Grundlage; ebenso Staudinger/Caspers, BGB, Neubearbeitung 2014, § 275 Rn. 13; Prütting/Wegen/Weinreich/Schmidt-Kessel, BGB, 9. Aufl. 2014, § 275 Rn. 8).

    Der zwischen den Parteien geschlossene Dienstvertrag ist auch nicht bereits deshalb sittenwidrig, weil die Klägerin nicht dargetan hat, über eine hinreichende Ausbildung zur Vornahme der geschuldeten Dienste zu verfügen (anders AG Grevenbroich, Urt. v. 03.11.1997 - 11 C 232/97, NJW-RR 1999, 133 für eine Lebenshilfe auf parapsychologischer Grundlage).

  • BGH, 24.04.1974 - VIII ZR 211/72

    Beweisbedürftigkeit von Tatsachen

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Überwiegend wird die Auffassung vertreten, dass unstreitige oder zugestandene Tatsachen nicht durch Urkunden bewiesen werden müssten (BGH, Urt. v. 24.04.1974 - VIII ZR 211/72, BGHZ 62, 286 = NJW 1974, 1199 m.w.Nachw.; BGH, Urt. v. 18.09.2007 - XI ZR 211/06, BGHZ 173, 366 = NJW 2008, 523, juris Rn. 13; BGH, Urt. v. 22.10.2014 - VIII ZR 41/14, NJW 2015, 475, 476 Rn. 14; BGH, Urt. v. 04.02.1985 - II ZR 142/84, WM 1985, 738 f.; OLG München, Urt. v. 29.01.2014 - 13 U 3932/13, juris Rn. 17; OLG München, Urt. v. 07.02.2007 - 7 U 4952/06, OLG 2007, 440, 441; Dötsch, NZBau 2013, 767; BeckOK-ZPO/Kratz § 592 Rn. 24, 24.2).

    Die überwiegend vertretene Gegenauffassung hält für die Statthaftigkeit der Klage im Urkundenprozess die Vorlage sich auf die Klageforderung beziehender Urkunden bei Nichtbestreiten nicht für schlechthin entbehrlich (vgl. OLG München, Urt. v. 21.09.2011 - 7 U 4957/10, MDR 2012, 186, juris Rn. 34: Unstatthaftigkeit des Urkundenprozesses bei Fehlen jeglicher [beweisgeeigneter] Urkunden), sondern gibt die Möglichkeit, "Lücken", die bei dem geführten Urkundenbeweis vorhanden sind, dadurch "auszufüllen", dass unstreitige oder zugestandene Tatsachen nicht als beweisbedürftig zu werten sind (BGH, Urt. v. 24.04.1974 - VIII ZR 211/72, BGHZ 62, 286 = NJW 1974, 1199, 1200 f.; OLG Köln, Beschl. v. 10.06.2014 - 11 U 74/14, MDR 2014, 1022 f.; OLG München, Beschl. v. 23.12.2011 - 7 U 3385/11, juris Rn. 11; Dötsch, NZBau 2013, 767; Musielak/Voit, ZPO, 11. Aufl. 2014, § 592 Rn. 11).

    Nach der Gegenauffassung soll erforderlich sein, dass sämtliche anspruchsbegründenden, also auch unstreitige Tatsachen durch Urkunden beweisbar sind (OLG Schleswig, Urt. v. 30.08.2013 - 1 U 11/13, NJW 2014, 945, 946; MünchKomm-ZPO/Braun, 4. Aufl. 2012, § 592 Rn. 14; Leidig/Jöbges, NJW 2014, 892, 893 ff.; Wieczorek/Schütze/Olzen, ZPO, 4. Aufl. 2013, § 592 Rn. 30 f.; s. ferner die Nachweise bei BGH, Urt. v. 24.04.1974 - VIII ZR 211/72, BGHZ 62, 286 = NJW 1974, 1199).

  • LG Kassel, 14.03.1985 - 1 S 491/84

    Geistheiler vor Gericht

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Dies entspricht einer bereits seit längerem in der instanzgerichtlichen Rechtsprechung vertretenen Auffassung, die vor allem unter Geltung des § 306 BGB a.F. entwickelt worden ist (OLG Düsseldorf, Urt. v. 09.09.2008 - 20 U 123/08, NJW 2009, 789, 791 zum Wahrsagen in Zusammenhang mit einem wettbewerbsrechtlichen Unterlassungsanspruch; OLG Düsseldorf, Urt. v. 27.02.1953 - 5 U 319/52, NJW 1953, 1553 zur Erteilung von Weisungen für die Zukunft auf astrologischer Grundlage; LG Aachen, Urt. v. 12.02.1988 - 5 S 414/87, MDR 1989, 63 zur Beeinflussung eines Rechtsstreits mittels "magischer" Kräfte; LG Augsburg, Urt. v. 13.05.2003 - 4 S 5354/02, NJW-RR 2004, 272, LG Kassel, Urt. v. 26.05.1988 - 1 S 483/87, NJW-RR 1988, 1517 und LG Kassel, Urt. v. 14.03.1985 - 1 S 491/84, NJW 1985, 1642 zur Partnerzusammenführung unter Einsatz magischer Kräfte; LG Mannheim, Urt. v. 30.04.1992 - (12) 4 Ns 80/91, NJW 1993, 1488, 1489 zur Vereinbarung über die Vornahme einer Teufelsaustreibung; AG Grevenbroich, Urt. v. 03.11.1997 - 11 C 232/97, NJW-RR 1999, 133 zur Lebenshilfe auf parapsychologischer Grundlage; ebenso Staudinger/Caspers, BGB, Neubearbeitung 2014, § 275 Rn. 13; Prütting/Wegen/Weinreich/Schmidt-Kessel, BGB, 9. Aufl. 2014, § 275 Rn. 8).

    Dabei hat der Bundesgerichtshof Bezug genommen auf einen Gesetzentwurf der Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur Modernisierung des Schuldrechts (BT-Drucks. 14/6040, S. 164); dort heißt es: "Von der Rechtsprechung in Anwendung des bisherigen § 306 gelöste Fälle des Versprechens einer Leistung, die nur Aberglaube für möglich halten kann (vgl. LG Kassel, NJW 1985, 1642, LG Kassel, NJW-RR 1988, 1517), rechtfertigen die Beibehaltung dieser Vorschrift nicht; sie dürften häufig als sittenwidrig und deshalb nach § 138 als nichtig behandelt werden können.".

  • AG Mannheim, 04.03.2011 - 3 C 32/11

    Sittenwidrigkeit eines Vertrags zur Lebenshilfe unter Ausnutzung des Aberglaubens

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Es sei für den Bereich des Rechts allgemein anerkannt und offenkundig, dass die Existenz magischer oder parapsychologischer Kräfte und Fähigkeiten nicht beweisbar sei, sondern lediglich dem Glauben oder Aberglauben, der Vorstellung oder dem Wahn angehöre; diese Kräfte und Fähigkeiten könnten, als nicht in der wissenschaftlichen Erkenntnis und Erfahrung des Lebens begründet, vom Richter nicht als Quelle realer Wirkungen erkannt werden, sondern seien in rechtlicher Beziehung nicht als Mittel zur Herbeiführung irgendwelcher Veränderung in der Welt des Tatsächlichen anzusehen (BGH, Urt. v. 13.01.2011 - III ZR 87/10, BGHZ 188, 71 = NJW 2011, 756, 757 Rn. 9 f. zur Lebensberatung in Verbindung mit Kartenlegen unter Hinweis auf RG, Urt. v. 21.06.1900 - 1983/00, RGSt 33, 321, 322 f.; zustimmend AG Mannheim, Urt v. 04.03.2011 - 3 C 32/11, juris Rn. 4).

    Dass die Klägerin selbst davon ausgegangen ist, die Leistung nicht erbringen zu können (s. hierzu Grunewald, JZ 2001, 433, 434; s. ferner AG Mannheim, Urt. v. 04.03.2011 - 3 C 32/11, juris, das in einem solchen Fall von der Sittenwidrigkeit des Vertrages ausgeht), hat die Beklagte weder behauptet, noch hat die Anhörung der Klägerin Dahingehendes ergeben.

  • OLG Düsseldorf, 18.09.2008 - 5 U 55/08

    Nachprüfung des ausländischen Wohnsitzes einer Partei in der Berufungsinstanz;

    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Die Statthaftigkeit des Urkundenprozesses erfordert dabei nicht nur die (theoretische) Beweisbarkeit der anspruchsbegründenden Tatsachen durch die vorgelegte Urkunde, sondern auch das Gelingen des Beweises (OLG Düsseldorf, Urt. v. 18.09.2008 - 5 U 55/08, OLGR 2009, 259, 260; BeckOK-ZPO/Kratz § 592 Rn. 33, § 597 Rn. 7).

    Aus dem Wortlaut der "Erklärung" ergibt sich nicht, dass diese Zahlungsverpflichtung an die tatsächliche Erbringung der Dienste geknüpft sein sollte (vgl. OLG Düsseldorf, Urt. v. 18.09.2008 - 5 U 55/08, OLGR 2009, 259, 260 f.).

  • LG Kassel, 26.05.1988 - 1 S 483/87
    Auszug aus AG Bad Segeberg, 05.03.2015 - 17a C 87/14
    Dies entspricht einer bereits seit längerem in der instanzgerichtlichen Rechtsprechung vertretenen Auffassung, die vor allem unter Geltung des § 306 BGB a.F. entwickelt worden ist (OLG Düsseldorf, Urt. v. 09.09.2008 - 20 U 123/08, NJW 2009, 789, 791 zum Wahrsagen in Zusammenhang mit einem wettbewerbsrechtlichen Unterlassungsanspruch; OLG Düsseldorf, Urt. v. 27.02.1953 - 5 U 319/52, NJW 1953, 1553 zur Erteilung von Weisungen für die Zukunft auf astrologischer Grundlage; LG Aachen, Urt. v. 12.02.1988 - 5 S 414/87, MDR 1989, 63 zur Beeinflussung eines Rechtsstreits mittels "magischer" Kräfte; LG Augsburg, Urt. v. 13.05.2003 - 4 S 5354/02, NJW-RR 2004, 272, LG Kassel, Urt. v. 26.05.1988 - 1 S 483/87, NJW-RR 1988, 1517 und LG Kassel, Urt. v. 14.03.1985 - 1 S 491/84, NJW 1985, 1642 zur Partnerzusammenführung unter Einsatz magischer Kräfte; LG Mannheim, Urt. v. 30.04.1992 - (12) 4 Ns 80/91, NJW 1993, 1488, 1489 zur Vereinbarung über die Vornahme einer Teufelsaustreibung; AG Grevenbroich, Urt. v. 03.11.1997 - 11 C 232/97, NJW-RR 1999, 133 zur Lebenshilfe auf parapsychologischer Grundlage; ebenso Staudinger/Caspers, BGB, Neubearbeitung 2014, § 275 Rn. 13; Prütting/Wegen/Weinreich/Schmidt-Kessel, BGB, 9. Aufl. 2014, § 275 Rn. 8).

    Dabei hat der Bundesgerichtshof Bezug genommen auf einen Gesetzentwurf der Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur Modernisierung des Schuldrechts (BT-Drucks. 14/6040, S. 164); dort heißt es: "Von der Rechtsprechung in Anwendung des bisherigen § 306 gelöste Fälle des Versprechens einer Leistung, die nur Aberglaube für möglich halten kann (vgl. LG Kassel, NJW 1985, 1642, LG Kassel, NJW-RR 1988, 1517), rechtfertigen die Beibehaltung dieser Vorschrift nicht; sie dürften häufig als sittenwidrig und deshalb nach § 138 als nichtig behandelt werden können.".

  • BGH, 16.07.2002 - X ZR 27/01

    Abgrenzung von Dienst- und Werkvertrag bei Forschungs- und Entwicklungsleistungen

  • OLG München, 29.01.2014 - 13 U 3932/13

    Verfahren des Berufungsgerichts im Urkundenprozess

  • OLG München, 23.12.2011 - 7 U 3385/11

    Rückabwicklung eines Mietverhältnisses: Statthaftigkeit eines Urkundsprozesses

  • OLG Köln, 10.06.2014 - 11 U 74/14

    Anforderungen an den Nachweis von Tatsachen im Urkundenverfahren

  • BGH, 18.09.2007 - XI ZR 211/06

    Statthaftigkeit der Beweisführung durch ein im selbständigen Beweisverfahren

  • BGH, 12.07.1985 - V ZR 15/84

    Beweisantritt im Urkundenprozeß

  • OLG Frankfurt, 14.02.2008 - 15 U 5/07

    Ansprüche aus Sachmängelhaftung im Kaufvertragsrecht: Umfang der

  • BAG, 13.03.1997 - 2 AZR 512/96

    Kündigungsschutzklage und allgmeine Feststellungsklage nach § 256 ZPO

  • LG Aachen, 12.02.1988 - 5 S 414/87
  • LG Stuttgart, 20.03.2012 - 24 O 287/11

    Urkundsprozess wegen der Zahlung einer Vertragsstrafe

  • BGH, 24.06.2010 - V ZR 225/09

    Sittenwidrigkeit bei Grundstücksgeschäften: Auffälliges Missverhältnis zwischen

  • OLG Koblenz, 21.03.2002 - 5 U 908/01

    Anwaltspflichten und -haftung im Mandatsverhältnis; versäumter Hinweis an das

  • OLG Köln, 22.02.2011 - 15 U 147/10

    Ansprüche des Auftragnehmers wegen Verlängerung der Bauzeit

  • BGH, 22.09.2011 - IX ZR 1/11

    Rechtsbeständigkeit eines deklaratorischen Schuldanerkenntnisses: Anspruch aus

  • BGH, 28.10.2003 - X ZR 178/02

    Begriff der Freizeitveranstaltung

  • BGH, 10.10.1997 - V ZR 74/96

    Wirksamkeit einer unter Ausschaltung des Rechtsanwalts einer Vertragspartei

  • BGH, 03.04.2003 - IX ZR 113/02

    Prozesstrennung im Urkundenverfahren; Formularmäßige Anerkennung von anwaltlichen

  • LG Mannheim, 30.04.1992 - 4 Ns 80/91

    Teufelsaustreibung - §§ 263, 13 StGB

  • OLG Köln, 19.12.1997 - 19 U 142/97

    Beweisgrundsätze bei Darlehensschuldschein - Sittenwidrigkeit des Freikaufs einer

  • BGH, 13.01.2011 - IX ZA 49/10

    Entstehung eines Vorenthaltungsschadens durch die anfechtungsrechtliche

  • BVerwG, 04.11.1965 - I C 6.63

    Beruf

  • LG Ingolstadt, 23.05.2005 - 2 Qs 69/05

    Entsagung von Vernunft

  • OLG München, 16.11.1987 - 3 W 3109/87

    Anforderungen an die Darlegung der Rechtzeitigkeit der Anfechtungserklärung;

  • BGH, 16.01.1997 - IX ZR 250/95

    Sittenwidrigkeit einer Bürgschaft wegen Überrumpelung

  • BGH, 03.06.2008 - XI ZR 239/07

    Darlehensablösung kein kausales Anerkenntnis

  • BGH, 24.06.1993 - IX ZR 96/92

    Beweiskraft öffentlicher und privater Urkunden - Anfechtbarkeit unentgeltlicher

  • OLG Düsseldorf, 09.09.2008 - 20 U 123/08

    Wahrsagen und Kartenlegen: Spielkarten mit Copyright-Hinweis einer Kartenlegerin

  • OLG Köln, 29.06.2010 - 15 U 25/10

    Vereinbarung einer BGB -Gesellschaft ohne Beteiligung eines der Gesellschafter am

  • LAG Düsseldorf, 25.07.2002 - 11 Sa 392/02

    Voraussetzungen der Vorschussfiktion; Wertung von gezahlten Krankenbezügen als

  • BGH, 24.05.1976 - III ZR 63/74

    Beweislast für das Vorliegen eines Darlehnsvertrages - Zur Beachtung von

  • BGH, 10.06.1985 - III ZR 178/84

    Beweislast im Darlehensrückzahlungs-Prozeß; Ausstellung eines Schuldscheins

  • BGH, 07.12.2006 - V ZR 90/06

    Aufhebung und Zurückverweisung wegen Übergehens eines entscheidungserheblichen

  • LG Augsburg, 13.05.2003 - 4 S 5354/02
  • BGH, 22.03.1995 - VIII ZR 191/93

    Auslegung von Urkunden im Urkundenprozeß; Beweislast hinsichtlich der Echtheit

  • OLG Stuttgart, 20.10.2004 - 9 U 127/04

    Kommunalkredit in Form eines "Schuldscheindarlehens": Wirkungen des

  • BGH, 16.03.1988 - VIII ZR 12/87

    Formbedürftigkeit mit einem Grundstückskaufvertrag verbundener Verträge;

  • OLG Karlsruhe, 07.02.2006 - 15 W 72/05

    Auswirkung einer - unzulässigen - Klageerweiterung nach Schluss der mündlichen

  • BGH, 27.01.1988 - VIII ZR 155/87

    Sittenwidrigkeit eines als Haustürgeschäft zustande gekommenen Möbelkaufvertrages

  • BGH, 24.03.1976 - IV ZR 222/74

    Inhalt und Tragweite eines "Anerkenntnisses"

  • RG, 21.06.1900 - 1983/00

    Ist die Aufforderung, einen Menschen durch Beschwörungen oder Sympathiemittel zu

  • BGH, 04.02.1985 - II ZR 142/84

    Anforderungen an Substantiiertheit des Beklagtenvortrags - Entbehrlichkeit des

  • OLG Köln, 07.01.1993 - 18 U 117/92

    Statthaftigkeit einer Klage im Urkundenprozess; Zeitpunkt für die Abstandnahme

  • OLG München, 07.02.2007 - 7 U 4952/06

    Protokolle über Zeugen- und Beschuldigtenvernehmungen in Strafverfahren als

  • OLG Schleswig, 10.10.2006 - 3 U 132/05

    Beweislast bei Vergütungsklage des Dienstverpflichteten im Urkundenprozess

  • BGH, 22.10.2014 - VIII ZR 41/14

    Statthaftigkeit des Urkundenprozesses für Ansprüche des Vermieters auf

  • OLG München, 06.03.1998 - 21 U 5432/97
  • OLG München, 21.09.2011 - 7 U 4957/10

    Statthaftigkeit des Urkundsprozesses

  • OLG Jena, 23.04.1997 - 4 U 1190/96
  • OLG Schleswig, 30.08.2013 - 1 U 11/13

    Urkundenprozess: Statthaftigkeit bei Geltendmachung von Werklohnforderungen vor

  • OLG Celle, 07.12.2006 - 14 U 61/06

    Rechtsnatur der Rechtsprüfung durch einen öffentlichen Auftraggeber

  • BGH, 11.05.2009 - II ZR 137/08

    Lurgi II

  • OLG Bremen, 02.10.2019 - 1 U 12/18

    Zur Sittenwidrigkeit durch Ausnutzung einer Vertrauensstellung zur Erlangung

    Zwar ist es in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs anerkannt, dass bei Verträgen über die Erbringung von Lebensberatung in Verbindung mit Kartenlegen bzw. den Einsatz von sonstigen übernatürlichen, magischen Kräfte und Fähigkeiten die Sittenwidrigkeit solcher Vereinbarungen mit der Folge der Nichtigkeit nach § 138 Abs. 1 BGB allgemein als nahe liegend anzusehen ist (siehe BGH, Urteil vom 13.01.2011 - III ZR 87/10, juris Rn. 21, BGHZ 188, 71; für die Sittenwidrigkeit solcher Geschäfte auch OLG Stuttgart, Urteil vom 26.04.2018 - 1 U 75/17, juris Rn. 36 ff., NJW-RR 2018, 1257; AG Bad Segeberg, Urteil vom 05.03.2015 - 17a C 87/14, juris Rn. 91 ff.; AG Mannheim, Urteil vom 04.03.2011 - 3 C 32/11, juris Rn. 11; vgl. auch OLG Stuttgart, Urteil vom 08.04.2010 - 7 U 191/09, juris Rn. 23 (dort i.E. offengelassen); nicht generell für eine Sittenwidrigkeit dagegen noch OLG Düsseldorf, Urteil vom 09.09.2008 - 20 U 123/08, juris Rn. 19, NJW 2009, 789; LG Kassel, Urteil vom 14.03.1985 - 1 S 491/84, NJW 1985, 1642; AG München, Urteil vom 10.05.2006 - 212 C 25151/05, juris Rn. 21), da sich viele der Dienstberechtigten, die einen Vertrag mit einem solchen Inhalt abschließen, in einer schwierigen Lebenssituation befinden oder es sich bei ihnen um leichtgläubige, unerfahrene oder psychisch labile Personen handelt.
  • LG Ulm, 15.08.2016 - 2 O 64/16

    Wirksamkeit einer Vereinbarung über eine Einweihung in den "3. Grad" des "Reiki"

    In diesem Zusammenhang kann nicht außer Betracht bleiben, dass die angeblichen Wirkungen und Wirkungsweisen der von der Klägerin angebotenen "Leistungen" für einen Außenstehenden, der dieser Lehre nicht anhängt, in keiner Weise nachvollziehbar sind, dass mit den außerordentlich hohen Gebühren jedoch Zahlungen insbesondere von Menschen verlangt werden, die aufgrund einer schwierigen Lebenssituation, Leichtgläubigkeit oder einer besonderen Beeinflussbarkeit besonders verletzlich und damit schutzbedürftig sind (vgl. auch AG Grevenbroich NJW-RR 1999, 133 zur "Lebenshilfe" auf parapsychologischer Basis durch ein "Medium" und AG Bad Segeberg, Urteil 05.03.2015 - 17a C 87/14 - zu einem Vertrag über "Wiederherstellung und Harmonisierung körpereigener Energiefelder unter Zuhilfenahme von Energetik und Chakren").
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