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   BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85   

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BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85 (https://dejure.org/1987,905)
BFH, Entscheidung vom 02.04.1987 - IV R 92/85 (https://dejure.org/1987,905)
BFH, Entscheidung vom 02. April 1987 - IV R 92/85 (https://dejure.org/1987,905)
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Volltextveröffentlichungen (5)

Papierfundstellen

  • BFHE 149, 567
  • NJW 1988, 847
  • BB 1987, 2212
  • BStBl II 1987, 621
 
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Wird zitiert von ... (13)Neu Zitiert selbst (16)

  • BFH, 19.05.1983 - IV R 138/79

    Darlehnszinsen - Erwerb eines Kommanditanteils - Erbauseinandersetzung -

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Der IV. Senat des BFH hat noch unter der Voraussetzung, daß es sich bei einer alsbald nach dem Erbfall vorgenommenen Erbauseinandersetzung über Betriebsvermögen nicht um einen betrieblichen Vorgang handelt, Schuldzinsen aus einem Kredit als Sonderbetriebsausgaben angesehen, mit dessen Hilfe der Erbe Ausgleichszahlungen an Miterben geleistet hatte, um aus dem Nachlaß eine Kommanditbeteiligung zu erlangen (Urteil vom 19. Mai 1983 IV R 138/79, BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380).

    Wie im Urteil in BFHE 138, 241, BStBl II 1983, 380 hervorgehoben, kann der Pflichtteilsanspruch als Einlage für eine stille Gesellschaft zwischen dem Erben und dem Anspruchsberechtigten benutzt werden (ebenso Urteil des Reichsfinanzhofs - RFH - vom 26. September 1934 VI A 634/34, Steuer und Wirtschaft - StuW - 1934, Nr. 746; BFH-Urteil vom 14. Februar 1973 I R 131/70, BFHE 108, 527, BStBl II 1973, 395).

    Wesentlich ist vielmehr, daß das Darlehen in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang mit künftigen gewerblichen Einkünften steht (vgl. BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; BFHE 144, 362, BStBl II 1985, 720; BFHE 145, 211, BStBl II 1986, 161).

    Ob sich diese Auffassung mit dem Grundsatz verträgt, daß Verbindlichkeiten nicht durch einen Willensakt des Verpflichteten zu Betriebsvermögen gemacht werden können und daß die Besteuerung nur an verwirklichte, nicht aber an fiktive Sachverhalte anknüpfen darf (vgl. BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380), ob sich ferner der Zeitpunkt der "Umschuldung" mit hinreichender Sicherheit bestimmen läßt und welche Folgen sich daraus für eine entsprechende Kreditaufnahme im Falle der Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes (EStG) oder für Einkünfte aus Kapitalvermögen oder aus Vermietung und Verpachtung ergeben, braucht der Senat im einzelnen nicht zu erörtern.

  • BFH, 17.02.1965 - I 400/62 U

    Einkommensteuerrechtliche Beurteilung der Entgeltlichkeit von Zahlungen für

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Insoweit hat die Rechtsprechung vielmehr schon bisher angenommen, daß Miterben, wenn sie einen ererbten Gewerbebetrieb in fortgesetzter Erbengemeinschaft fortführen, zu Mitunternehmern werden und daß eine nachfolgende Erbauseinandersetzung als betrieblicher Vorgang zu beurteilen ist (BFH-Urteile vom 17. Februar 1965 I 400/62 U, BFHE 82, 296, BStBl II 1965, 354; vom 10. Dezember 1975 I R 133/73, BFHE 118, 304, BStBl II 1976, 368; vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209); die Erbauseinandersetzung wird damit wie die Auseinandersetzung hinsichtlich einer gewerblich tätigen Personengesellschaft behandelt.

    Demgemäß entsteht aus diesem Vorgang bei ihm weder ein Veräußerungsgewinn, noch hat der Erbe hieraus Anschaffungskosten für das ererbte Betriebsvermögen (vgl. BFH- Urteile in BFHE 82, 296, BStBl III 1965, 354; vom 20. Januar 1966 IV 377/61, BFHE 85, 279, BStBl III 1966, 312).

  • BFH, 23.04.1985 - IX R 39/81

    Einkommensteuer - Erbauseinandersetzung - Gleichstellung - Kredit -

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Damit übereinstimmend wurden auch Zinsen aus Darlehen als Werbungskosten angesehen, die zur Erfüllung von Auflagen aus einer vorweggenommenen Erbfolge, nämlich der Abfindung von Geschwistern aufgenommen wurden (BFH-Urteil vom 23. April 1985 IX R 39/81, BFHE 144, 362, BStBl II 1985, 720; ähnlich Urteil vom 26. November 1985 IX R 64/82, BFHE 145, 211, BStBl II 1986, 161).

    Wesentlich ist vielmehr, daß das Darlehen in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang mit künftigen gewerblichen Einkünften steht (vgl. BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; BFHE 144, 362, BStBl II 1985, 720; BFHE 145, 211, BStBl II 1986, 161).

  • BFH, 09.07.1985 - IX R 49/83

    Einkommensteuerliche Behandlung der Erbauseinandersetzung über Privatvermögen

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Zwischenzeitlich hat der IX. Senat der Sache nach entschieden, daß die Erbauseinandersetzung über Privatvermögen als entgeltliches Geschäft anzusehen ist, soweit nicht die Grundsätze der Naturalteilung (Realteilung) zur Geltung kommen (Urteil vom 9. Juli 1985 IX R 49/83, BFHE 144, 366, BStBl II 1985, 722).

    Der IX. Senat des BFH hat sich dieser Beurteilung angeschlossen und Zinsen für einen Kredit als Werbungskosten angesehen, wenn mit dessen Hilfe im Rahmen einer Erbauseinandersetzung über Privatvermögen Abfindungszahlungen geleistet werden, selbst wenn sie beim leistenden Miterben nicht zu Anschaffungskosten führen (Urteil in BFHE 144, 366, BStBl II 1985, 722).

  • BFH, 26.11.1985 - IX R 64/82

    Steuerliche Folgen einer vorweggenommenen Erbfolgeregelung

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Damit übereinstimmend wurden auch Zinsen aus Darlehen als Werbungskosten angesehen, die zur Erfüllung von Auflagen aus einer vorweggenommenen Erbfolge, nämlich der Abfindung von Geschwistern aufgenommen wurden (BFH-Urteil vom 23. April 1985 IX R 39/81, BFHE 144, 362, BStBl II 1985, 720; ähnlich Urteil vom 26. November 1985 IX R 64/82, BFHE 145, 211, BStBl II 1986, 161).

    Wesentlich ist vielmehr, daß das Darlehen in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang mit künftigen gewerblichen Einkünften steht (vgl. BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; BFHE 144, 362, BStBl II 1985, 720; BFHE 145, 211, BStBl II 1986, 161).

  • BFH, 09.08.1983 - VIII R 35/80

    Schuldzinsen - Schenkungsteuer - Finanzierung der Schenkungsteuer - Erwerb von

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Der Senat weicht mit seiner Entscheidung nicht vom Urteil des VIII. Senats vom 9. August 1983 VIII R 35/80 (BFHE 139, 253, BStBl II 1984, 27) ab, in dem der Abzug von Zinsen für einen Kredit als Werbungskosten verwehrt wurde, der zur Ablösung einer Schenkungsteuerverbindlichkeit aufgenommen worden war.
  • BFH, 02.12.1976 - IV R 115/75

    Erbauseinandersetzung - Tod des Erblassers - Fortführung eines Gewerbebetriebes -

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Insoweit hat die Rechtsprechung vielmehr schon bisher angenommen, daß Miterben, wenn sie einen ererbten Gewerbebetrieb in fortgesetzter Erbengemeinschaft fortführen, zu Mitunternehmern werden und daß eine nachfolgende Erbauseinandersetzung als betrieblicher Vorgang zu beurteilen ist (BFH-Urteile vom 17. Februar 1965 I 400/62 U, BFHE 82, 296, BStBl II 1965, 354; vom 10. Dezember 1975 I R 133/73, BFHE 118, 304, BStBl II 1976, 368; vom 2. Dezember 1976 IV R 115/75, BFHE 121, 39, BStBl II 1977, 209); die Erbauseinandersetzung wird damit wie die Auseinandersetzung hinsichtlich einer gewerblich tätigen Personengesellschaft behandelt.
  • BFH, 17.04.1985 - I R 101/81

    Privatschuld - Betriebsschuld - Geerbter Gewerbebetrieb - Aufnahme eines Kredites

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Demgegenüber möchte der I. Senat den zur Ablösung eines mit dem Pflichtteilsanspruch vergleichbaren Erbersatzanspruchs aufgenommenen Kredit als Privatschuld ansehen, ihn aber im Falle der Einbuchung insoweit zur Betriebsschuld werden lassen, als betriebliche Mittel zu seiner Ablösung zur Verfügung stehen, so daß er durch einen Betriebskredit ersetzt werden könnte (Urteil vom 17. April 1985 I R 101/81, BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510).
  • BFH, 22.01.1970 - IV 85/65

    Vorweggenommene Erbregelung - Stille Beteiligungen - Nahe Angehörige -

    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    In gleicher Weise können Pflichtteils- oder Vermächtnisansprüche durch eine Unterbeteiligung am Gesellschaftsanteil des Erben abgelöst werden (vgl. BFH-Urteile vom 4. Oktober 1979 IV R 144/76, nicht veröffentlicht; vom 1. Juli 1982 IV R 152/79, BFHE 136, 244, BStBl II 1982, 646), wie auch anstelle von Abfindungsansprüchen im Rahmen einer vorweggenommenen Erbfolge stille Beteiligungen am übergehenden Unternehmen begründet werden können (vgl. BFH-Urteil vom 22. Januar 1970 IV 85/65, BFHE 98, 401, BStBl II 1970, 413).
  • BGH, 26.04.1972 - IV ZR 114/70
    Auszug aus BFH, 02.04.1987 - IV R 92/85
    Soweit im Betriebsvermögen stille Reserven enthalten sind, muß der Belastung mit latenten Ertragsteuern bei der Bemessung des Pflichtteilsanspruchs Rechnung getragen werden (vgl. Urteile des Bundesgerichtshofs - BGH - vom 26. April 1972 IV ZR 114/70, Neue Juristische Wochenschrift - NJW - 1972, 1269; vom 17. Januar 1973 IV ZR 142/70, NJW 1973, 509).
  • BFH, 01.06.1978 - IV R 109/74

    Zinszahlung - Schenkung von Eltern an ihre Kinder - Darlehnsforderung

  • BFH, 14.02.1973 - I R 131/70

    Angemessenheit der Gewinnbeteiligung eines Familienangehörigen an einer typischen

  • BFH, 01.07.1982 - IV R 152/79

    Vermächtnisnehmer - Unterbeteiligung - Kommanditanteil - Erbauseinandersetzung

  • BFH, 10.12.1975 - I R 133/73

    Erblasser - Verpachtung eines Gewerbebetriebes - Übernahme des Betriebes -

  • BFH, 20.01.1966 - IV 377/61
  • BGH, 17.01.1973 - IV ZR 142/70

    Bewertung eines Unternehmens

  • BFH, 04.07.1990 - GrS 2/88

    Kontokorrentverbindlichkeit; Auszahlungen; Überweisungen; Betriebliche

    Eine Gleichstellung beider Sachverhalte in tatsächlicher Hinsicht scheidet bereits deshalb aus, weil der Besteuerung der verwirklichte, nicht hingegen ein gedachter (fiktiver) Sachverhalt zugrunde zu legen ist (BVerfG-Beschluß in HFR 1989, 316; BFH-Beschluß in BFHE 151, 523, BStBl II 1988, 348 C. I. 3. c; BFH-Urteile vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621; vom 13. Dezember 1985 VI R 190/82, BFHE 145, 549, BStBl II 1986, 486; vom 19. Mai 1983 IV R 138/79, BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; Beisse, StuW 1981, 1, 11).
  • BFH, 02.03.1993 - VIII R 47/90

    Wird ein Pflichtteilsanspruch aufgrund Vereinbarung mit dem Erben eines Betriebs

    Soweit die BFH-Urteile vom 19. Mai 1983 IV R 138/79 (BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380), vom 2. April 1987 IV R 92/85 (BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621), vom 28. April 1989 III R 4/87 (BFHE 156, 497, BStBl II 1989, 618) und vom 17. April 1985 I R 101/81 (BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510) hiervon abweichen, sind sie durch die Beschlüsse des Großen Senats vom 4. Juli 1990 GrS 2-3/88 (BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817) und vom 5. Juli 1990 GrS 2/89 (BFHE 161, 332, BStBl II 1990, 837) überholt.

    Die Erfüllung eines Pflichtteilsanspruchs kann mithin nicht als entgeltliches Geschäft angesehen werden (vgl. z. B. BFH-Urteil vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621).

    Allerdings hat der IV. Senat in den Urteilen in BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380, und in BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621 bei Ablösung eines Pflichtteilsanspruchs mit Hilfe eines Darlehens die Schuldzinsen dennoch insoweit als Betriebsausgaben anerkannt, als der Pflichtteilsanspruch aus übergegangenem Betriebsvermögen herrühre; in diesem Umfang sei das Darlehen als Betriebsschuld einzubuchen.

    Allein die wirtschaftliche Belastung eines Betriebs als Bestandteil des Nachlasses mit einer Pflichtteilsschuld reicht abweichend von den Urteilen in BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621, und in BFHE 156, 497, BStBl II 1989, 618 für die betriebliche Veranlassung des Schuldzinsenabzugs nicht aus.

    Soweit in den Urteilen in BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621, und in BFHE 156, 497, BStBl II 1989, 618 der Betriebsausgabenabzug der Schuldzinsen damit gerechtfertigt wurde, daß die Schuld in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang mit künftigen gewerblichen Einkünften stehe, kann dem für die Fallgestaltung nicht mehr gefolgt werden, daß die Schuld oder das zu ihrer Tilgung aufgenommene Darlehen in die Privatsphäre des Schuldners fällt (Großer Senat in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817; Groh, a. a. O.; so auch schon Wolff-Diepenbrock, DB 1989, 1434, und Wassermeyer, Deutsches Steuerrecht - DStR - 1986, 771, 777; a. A. z. B. Biergans, Steuer und Wirtschaft - StuW - 1991, 381, 387; Knobbe-Keuk, Bilanz- und Unternehmenssteuerrecht, 8. Aufl., 732, und Tiedtke, Finanz-Rundschau - FR - 1984, 157, 161 f.).

  • BFH, 17.10.1991 - IV R 97/89

    Zur Aufgabe zweier Betriebe durch eine Erbengemeinschaft bei gleichzeitiger

    Dazu wurde u. a. auf die Rechtsprechung verwiesen, nach der ein Vereinbarungsdarlehen in Zusammenhang mit der Ablösung eines Pflichtteilsanspruchs eine betriebliche Verbindlichkeit ist, soweit der Pflichtteilsanspruch aus übergegangenem Betriebsvermögen herrührt (BFH-Urteile vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621, und vom 28. April 1989 III R 4/87, BFHE 156, 497, BStBl II 1989, 618).

    Demgemäß entsteht bei ihm weder ein Veräußerungsgewinn, noch hat der Erbe bzw. der ausgleichspflichtige Ehegatte hieraus Anschaffungskosten für das ausgleichspflichtige Vermögen (Senats-Urteil in BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621).

  • BFH, 14.04.1992 - VIII R 6/87

    Keine Werbungskosten durch Verzugszinsen aus verspäteter Pflichtteilsleistung

    Infolgedessen entsteht aus diesem Vorgang weder ein Veräußerungsgewinn beim Pflichtteilsberechtigten, noch hat der Erbe hieraus Anschaffungskosten für das ererbte Vermögen (BFH-Urteile vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621, und vom 17. Oktober 1991 IV R 97/89, BFHE 166, 149, BStBl II 1992, 392).

    Die Erfüllung von Pflichtteilsansprüchen kann jedoch der Zahlung von Abfindungen im Rahmen der vorweggenommenen Erbfolge nicht gleichgestellt werden, weil im letzteren Fall der Erwerb des Vermögensgegenstandes und die Zahlung der Abfindung auf einem entgeltlichen Rechtsgeschäft der Beteiligten beruhen (ebenso: BFHE 149, 567, 569, BStBl II 1987, 621; Groh, Der Betrieb - DB - 1992, 444, 446).

    Der Senat braucht im vorliegenden Fall nicht zu entscheiden, ob der Veranlassungszusammenhang der Schuldzinsen mit dem privaten Vorgang des Erbens durchbrochen ist, wenn der Erbe mit dem Berechtigten die Umwandlung der Pflichtteilsverbindlichkeit in eine Darlehensschuld vereinbart (Novation) oder wenn der Erbe zur Ablösung des Pflichtteilsanspruchs einen Fremdkredit aufnimmt (vgl. hierzu BFH-Urteile vom 24. Januar 1989 IX R 111/84, BFHE 156, 131, BStBl II 1989, 706, und vom 22. Januar 1991 VIII R 310/84, BFH/NV 1991, 594, betreffend Zinsen im Zusammenhang mit einer Zugewinnausgleichsschuld; Urteile in BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621, und vom 28. April 1989 III R 4/87, BFHE 156, 497, BStBl II 1989, 618, betreffend Zinsen für ein Darlehen zur Ablösung eines Pflichtteilsanspruchs).

  • BFH, 28.04.1989 - III R 4/87

    Betriebsausgaben - Schuldzinsen

    Der IV. Senat des BFH hat allerdings im Urteil vom 2. April 1987 IV R 92/85 (BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621) die Auffassung vertreten, daß die Schuldzinsen für die darlehensweise Ablösung eines Pflichtteilsanspruchs beim Erben insoweit Betriebsausgaben bilden, als der Pflichtteilsanspruch aus übergegangenem Betriebsvermögen herrührt.

    aa) Die Rechtsprechung hat schon bisher angenommen, daß eine durch Erbfall entstandene private Pflichtteilsschuld durch Novation auch bei Identität von Gläubiger und Schuldner zu einer Betriebsschuld werden kann, falls der Pflichtteilsberechtigte sein Forderungsrecht für eine andersartige Vermögensanlage einsetzt, aus der sich beim Erben (Unternehmer) betriebliche anstelle von privaten Verbindlichkeiten ergeben (BFH-Urteil in BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621).

    (2) Der die betriebliche Veranlassung begründende wirtschaftliche Zusammenhang zwischen einem vom Pflichtteilsberechtigten gewährten Vereinbarungsdarlehen in Höhe des Pflichtteilsanspruchs und den gewerblichen Einkünften des Erben läßt sich jedoch ebenso wie bei der Aufnahme eines Kredits bei einem Dritten zur Ablösung der (privaten) Pflichtteilsschuld auch daraus herleiten, daß die Pflichtteilsverbindlichkeit auf den Wert des Betriebsvermögens zurückzuführen ist und dieses als Nachlaßschuld belastet (so BFH- Urteil in BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621).

  • BFH, 24.01.1989 - IX R 111/84

    Schuldzinsen für ein Darlehen zur Tilgung einer Zugewinnausgleichsschuld als

    Aufgrund dessen hat der IV. Senat des BFH als Betriebsausgaben Schuldzinsen für einen Kredit anerkannt, den der Erbe eines Mitunternehmeranteils für Ausgleichszahlungen an weichende Miterben oder an Pflichtteilsberechtigte verwendet (Urteile vom 19. Mai 1983 IV R 138/79, BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380; vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621).

    Einem Abzug von Zinsen für ein zur Leistung des Zugewinnausgleichs aufgenommenes Darlehen als Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung steht schließlich auch nicht in jedem Fall das Aufteilungs- und Abzugsverbot nach § 12 Nr. 1 Satz 2 EStG entgegen (im Ergebnis ebenso Urteil in BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621; a.A. Schleswig-Holsteinisches FG in EFG 1984, 545).

  • BFH, 25.11.1993 - IV R 66/93

    Nimmt ein Hoferbe ein Darlehen auf, um damit die höferechtlichen

    Das Finanzgericht (FG) war der Auffassung, ebenso wie Zinsen für ein Darlehen zur Ablösung eines Pflichtteilsanspruchs (vgl. BFH-Urteil vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621) seien im Streitfall die Zinsen Betriebsausgaben.

    Soweit der erkennende Senat früher in den vom FG angegebenen Entscheidungen in BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380, und in BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621 die Auffassung vertreten hatte, die Finanzierung einer Erbfallschuld sei betrieblich veranlaßt (ebenso BFH-Urteil vom 28. April 1989 III R 4/87, BFHE 156, 497, BStBl II 1989, 618, und Schreiben des Bundesministers der Finanzen - BMF - vom 11. Januar 1993, BStBl I 1993, 62, Tz. 89 und 70), ist diese Meinung durch die Beschlüsse des Großen Senats in BFHE 161, 290, BStBl II 1990, 817, und in BFHE 161, 332, BStBl II 1990, 837 überholt und vom erkennenden Senat aufgegeben worden (vgl. BFH-Urteil vom 2. März 1993, a. a. O., unter 1 d).

  • BFH, 18.10.1988 - VIII R 172/85

    Übergang des Vermögens vom Erblasser auf den oder die Erben - Voraussetzungen für

    Er hat jedoch in zwei neueren Entscheidungen (Urteile in BFHE 150, 120, BStBl II 1987, 616, und vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621) eine Übertragung der Grundsätze des Urteils in BFHE 144, 366, BStBl II 1985, 722 auf die Erbauseinandersetzung im betrieblichen Bereich befürwortet.
  • BFH, 27.07.1993 - VIII R 72/90

    Schuldzinsen zur Abfindung der übrigen Miterben bei Nachfolge in eine

    Soweit die BFH-Urteile vom 19. Mai 1983 IV R 138/79 (BFHE 138, 248, BStBl II 1983, 380), vom 2. April 1987 IV R 92/85 (BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621), vom 28. April 1989 III R 4/87 (BFHE 156, 497, BStBl II 1989, 618) und vom 17. April 1985 I R 101/81 (BFHE 143, 563, BStBl II 1985, 510) zur Pflichtteilsschuld anders entschieden haben, sind sie durch die genannten Entscheidungen des Großen Senats des BFH überholt.
  • BFH, 07.03.1989 - IX R 300/87

    Vermögenserwerb im Wege der vorweggenommenen Erbfolge gegen Zahlung von

    Sie stellt damit keine Gegenleistung im Rahmen eines entgeltlichen Erwerbs dar (vgl. BFH-Urteil vom 2. April 1987 IV R 92/85, BFHE 149, 567, BStBl II 1987, 621, mit weiteren Rechtsprechungsnachweisen; Schmidt, a.a.O., § 16 Anm. 5).
  • BFH, 22.01.1991 - VIII R 310/84

    Wertung von durch einen Betrieb veranlassten Schuldzinsen als Betriebsausgaben im

  • FG Bremen, 27.02.1997 - 195090K 6

    Vorfälligkeitsentschädigung bei Betriebsveräußerung

  • FG München, 28.02.1997 - 8 K 4461/96

    Gemeinsame Veranlagung von Eheleuten zur Einkommensteuer; Erzielung von

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