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   BFH, 03.12.1969 - II 162/65   

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BFH, 03.12.1969 - II 162/65 (https://dejure.org/1969,207)
BFH, Entscheidung vom 03.12.1969 - II 162/65 (https://dejure.org/1969,207)
BFH, Entscheidung vom 03. Dezember 1969 - II 162/65 (https://dejure.org/1969,207)
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Volltextveröffentlichungen (2)

  • Wolters Kluwer

    Darlehnsgeber als Gesellschafter - Zeitpunkt der Hingabe - Voraussetzungen der Steuerpflicht - Gesellschafterstellung - Kleinstaktionäre - Kapitalzuführung - Forderungsstundung eines Gesellschafters - Finanzierungsplan - Vermögensaufstellung zum Stichtag - ...

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Papierfundstellen

  • BFHE 98, 59
  • DB 1970, 1205
  • BStBl II 1970, 279
 
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Wird zitiert von ... (16)Neu Zitiert selbst (55)

  • BFH, 30.08.1962 - II 207/57 U

    Einordnung der Verkehrsüblichkeit als objektiver Beurteilungsmaßstab

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Der Begriff der nach der Sachlage gebotenen Kapitalzuführung (§ 3 Abs. 1 KVStG) wird nicht durch den Grundsatz bestimmt, daß in der Regel das Anlagevermögen durch Eigenkapital zu decken sei (Abweichung von BFH 75, 489; 76, 585).

    Eine Kapitalzuführung ist im Sinne des § 3 Abs. 1 KVStG geboten, wenn sie nach objektiven Maßstäben auf Grund der am Stichtag (§ 3 Abs. 1 StAnpG) bestehenden Planungen der Gesellschaft unter Berücksichtigung des Anlage- und des Umlaufvermögens (Abweichung von BFH 77, 133; 88, 526), der bisherigen Gewinne oder Verluste, der allgemeinen Wirtschaftslage und den Gegebenheiten der Branche (Abweichung von BFH 75, 489; 76, 585; 77, 176) voraussehbar erforderlich ist oder wird, um die Existenz der Gesellschaft oder deren Geschäftsvolumen zu erhalten.

    b) Schon zuvor hatte sich der BFH zu dem Grundsatz, daß Anlagevermögen in erster Linie durch Eigenkapital und nur in Ausnahmefällen durch langfristiges Fremdkapital zu finanzieren sei, mit der Begründung bekannt, daß Liquiditätsschwierigkeiten besonders in Krisenzeiten zu vermeiden seien (Urteil II 207/57 U vom 30. August 1962, BFH 75, 489 [496], BStBl III 1962, 445).

    Den Standpunkt, daß die Ausnahmen auf die vorbezeichneten Bereiche beschränkt seien (Urteil II 207/57 U vom 30. August 1962, BFH 75, 489 [496], BStBl III 1962, 445), hat der BFH alsbald zugunsten der Erkenntnis aufgegeben, daß Ausnahmen in besonderen Fällen schlechthin möglich seien und im Einzelfall nachgeprüft werden müsse, ob die Darlehnsgewährung eine durch die Sachlage gebotene Kapitalzuführung ersetze (Urteil II 4/59 U vom 22. Mai 1963, BFH 77, 136 [140], BStBl III 1963, 367; vgl. Urteil II 156/61 vom 28. Oktober 1964, HFR 1965, 62).

    e) Die klassische gesetzliche Definition des Anlageund Umlaufvermögens in § 131 Abs. 1 AktG a. F. ist nicht tauglich, ein für alle Branchen gleichermaßen zutreffendes Bild über das langfristig und das kurzfristig gebundene Kapital (vgl. dazu Urteile II A 144/27 vom 24. Mai 1927, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 69; II 207/57 U vom 30. August 1962, BFH 75, 489 [496, 497], BStBl III 1962, 445; II 268/60 U vom 22. Mai 1963, BFH 77, 176 [182]) zu liefern.

    a) Eine solche liegt schon der bisherigen Rechtsprechung insofern zugrunde, als bereits in dem Urteil II A 169/23 vom 11. Januar 1924 (Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtssprüche 3 bis 6) entsprechend dem damaligen Wortlaut des Gesetzes darauf abgestellt war, ob ein Gesellschafterdarlehen eine wesentliche Voraussetzung des Beginns oder der Fortführung der Gesellschaft bilde (vgl. Urteile II A 64/24 vom 20. Mai 1924, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 8; II 1043/24 vom 6. März 1925, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 20; II A 144/27 vom 24. Mai 1927, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 69), und der BFH in dem Urteil II 207/57 U vom 30. August 1962 (BFH 75, 489, BStBl III 1962, 445) -- ebenso Urteil II 27/61 vom 15. Juli 1964 (HFR 1965, 168 [169]) -- ausgeführt hatte, nach ständiger Rechtsprechung des Senats ersetze ein Kredit eine durch die Sachlage gebotene Kapitalzuführung in aller Regel dann, wenn der Kredit für Investitionszwecke verwendet werde, es sich bei dem Kredit um einen mittel- oder langfristigen Kredit handele und die Deckung des Investitionsbedarfs der Gesellschaft aus eigenen Mitteln nicht möglich sei (vgl. zuvor zum Gedanken der "gedeihlichen Fortführung des Geschäftsbetriebes" Urteil II 56/52 S vom 7. Mai 1952, BFH 56, 468, BStBl III 1952, 181, und zur Wiederherstellung und Erweiterung von Betriebsanlagen Urteile II 7/53 U vom 3. September 1953, BFH 57, 743, BStBl III 1953, 283, und II 46/53 U vom 14. Oktober 1953, BFH 58, 235, BStBl III 1954, 5).

    Die Auffassung der Urteile II 207/57 U vom 30. August 1962 (BFH 75, 489 [496], BStBl III 1962, 445); II 195/58 U vom 24. Januar 1963, (BFH 76, 585 [590], BStBl III 1963, 213); II 268/60 U vom 22. Mai 1963 (BFH 77, 176 [185], BStBl III 1963, 382) und II 14/60 vom 28. Oktober 1964 (HFR 1965, 62 [63]), daß die Branchenüblichkeit schlechthin unbeachtlich sei, kann nicht aufrechterhalten werden (vgl. Urteil II 175/51 U vom 11. Juni 1952, BFH 56, 502, BStBl III 1952, 195).

  • BFH, 03.12.1969 - II R 2/68

    Wohnungsbauförderung

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Dazu ist aber zu beachten, daß auch das Darlehen eines Gesellschafters formal in jedem Falle Fremdkapital bleibt, und daß es auch funktionell Eigenkapital nur dann in nahezu vollem Umfang ersetzen kann, wenn die Forderung des Gesellschafters im Range hinter der eines jeden anderen Gläubigers zurücktritt (vgl. dazu das zur Veröffentlichung vorgesehene Urteil II R 2/68 vom 3. Dezember 1969).

    Die Zuführung von Eigenkapital ist zumindest dann geboten, wenn ohne diese die Gesellschaft nicht weiter bestehen könnte; die Gründe dafür brauchen nicht betriebswirtschaftlicher Art zu sein (Urteil II R 2/68 vom 3. Dezember 1969, zur Veröffentlichung vorgesehen).

    Dem kann -- zumindest in dieser Allgemeinheit -- nicht mehr gefolgt werden (vgl. für einen von betriebswirtschaftlichen Fragen dieser Art unberührten Fall das zur Veröffentlichung bestimmte Urteil II R 2/68 vom 3. Dezember 1969).

    In der Regel ist daher er oder das an seine Stelle tretende Parteivorbringen der geeignete Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen; in anderen Fällen (vgl. das zur Veröffentlichung vorgesehene Urteil II R 2/68 vom 3. Dezember 1969) kann er dagegen unerheblich sein.

    a) Fremdkapital kann, auch wenn es von einem Gesellschafter gewährt ist, Eigenkapital nur dann in nahezu vollem Umfang -- außer bezüglich des Konkursgrundes der Überschuldung (§§ 207, 213 KO) -- ersetzen, wenn die Gesellschafter sich verpflichtet haben, mit ihren Forderungen hinter denen aller anderen Gläubiger zurückzustehen (vgl. Urteil II R 2/68 vom 3. Dezember 1969, BStBl II 1970, 289).

  • BFH, 22.05.1963 - II 268/60 U

    Überprüfung der Deckung des Anlagevermögens durch das Eigenkapital - Zurechnung

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Soweit es auf eine Vermögensaufstellung zum Stichtag ankommt, sind die unter Berücksichtigung aller Umstände anzusetzenden gemeinen Werte, nicht aber die Vorschriften des BewG maßgebend (Abweichung von BFH 77, 176).

    In der kurzen Formel, daß Anlagevermögen grundsätzlich durch Eigenkapital gedeckt sein müsse, und deren Umkehrung, daß Umlaufvermögen grundsätzlich nicht durch Eigenkapital gedeckt zu sein brauche (Urteile II 105/60 U vom 8. Mai 1963, BFH 77, 133 [135 f.], BStBl III 1963, 366; II 268/60 U vom 22. Mai 1963, BFH 77, 176 [182], BStBl III 1963, 382; II 68/62 vom 30. Mai 1967, BFH 88, 526, BStBl III 1967, 473), ist eine solche Regel jedenfalls nicht geeignet, den Vorwurf des Österreichischen Verfassungsgerichtshofs (Erkenntnis vom 27. Juni 1969 -- G 17/68 --) auszuräumen, § 3 Abs. 1 Satz 1 KVStG 1934 (= 1955) sei in einem Maße unbestimmt, daß der Inhalt seiner Aussage nicht verläßlich ermittelt werden könne, wodurch den Rechtsanwendungsorganen die Befugnis übertragen werde, nach ihren Vorstellungen den Tatbestand festzusetzen und die sich aus ihm ergebenden Folgen zu bestimmen.

    e) Die klassische gesetzliche Definition des Anlageund Umlaufvermögens in § 131 Abs. 1 AktG a. F. ist nicht tauglich, ein für alle Branchen gleichermaßen zutreffendes Bild über das langfristig und das kurzfristig gebundene Kapital (vgl. dazu Urteile II A 144/27 vom 24. Mai 1927, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 69; II 207/57 U vom 30. August 1962, BFH 75, 489 [496, 497], BStBl III 1962, 445; II 268/60 U vom 22. Mai 1963, BFH 77, 176 [182]) zu liefern.

    Das BewG kann für diese allerdings -- entgegen dem Urteil II 286/60 U vom 22. Mai 1963 (BFH 77, 176 [185 f.], BStBl III 1963, 382) -- nicht maßgebend sein, weil diese Vermögensaufstellungen nicht unmittelbar durch das KVStG für die Gesellschaftsteuer rechtlich veranlaßt sind (§ 1 BewG), sondern nur der Beantwortung einer durch § 3 Abs. 1 KVStG aufgeworfenen tatsächlichen Frage betriebswirtschaftlicher Art dienen.

    Die Auffassung der Urteile II 207/57 U vom 30. August 1962 (BFH 75, 489 [496], BStBl III 1962, 445); II 195/58 U vom 24. Januar 1963, (BFH 76, 585 [590], BStBl III 1963, 213); II 268/60 U vom 22. Mai 1963 (BFH 77, 176 [185], BStBl III 1963, 382) und II 14/60 vom 28. Oktober 1964 (HFR 1965, 62 [63]), daß die Branchenüblichkeit schlechthin unbeachtlich sei, kann nicht aufrechterhalten werden (vgl. Urteil II 175/51 U vom 11. Juni 1952, BFH 56, 502, BStBl III 1952, 195).

  • BFH, 28.03.1962 - II 176/57 U

    Gewährung eines Darlehens durch einen Gesellschafter als steuerpflichtige

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Dieser Grundsatz schloß aber nicht aus, strukturbedingte Ausnahmen für Wohnungsbaugesellschaften (Urteil II 176/57 U vom 28. März 1962, BFH 74, 635 [639], BStBl III 1962, 236) und andere Grundstücks- und Baugesellschaften (Urteil II 100/59 U vom 26. Oktober 1962, BFH 76, 22, BStBl III 1963, 9) sowie auf dem Gebiete des Schiffbaus (Urteil II 201/52 U vom 4. März 1953, BFH 57, 327, BStBl III 1953, 129) zuzulassen.

    Als solche hat sie offenbar das Urteil II 176/57 U vom 28. März 1962 (BFH 74, 635 [639], BStBl III 1962, 236) aufgefaßt; denn es begründet eine Ausnahme im Sinne einer geringeren Eigenkapitalausstattung im Rahmen des öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbaus damit, daß die geringere Eigenkapitalausstattung "auch vom Standpunkt des ordentlichen Kaufmanns aus gesehen" in der Regel nicht zu beanstanden sei.

    e) Als ein solcher Maßstab scheint sich der Standpunkt des verantwortungsbewußten, vorsichtigen Kaufmanns, der alle Umstände, insbesondere die vorhandenen Risiken verständnisvoll berücksichtigt (Urteil II 56/52 S vom 7. Mai 1952, BFH 56, 468, BStBl III 1952, 181; vgl. Urteile II 201/52 U vom 4. März 1953, BFH 57, 27, BStBl III 1953, 129; II 176/57 U vom 28. März 1962, BFH 74, 635 [639], BStBl III 1962, 236), anzubieten (vgl. auch § 84 Abs. 1 Satz 1 AktG a. F., § 347 Abs. 1 HGB mit den ähnlichen Begriffen des ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters und des ordentlichen Kaufmanns).

  • BFH, 04.03.1953 - II 201/52 U

    Gesellschaftssteuerpflicht von Gesellschafterdarlehen - Entgegenstehen der

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Dieser Grundsatz schloß aber nicht aus, strukturbedingte Ausnahmen für Wohnungsbaugesellschaften (Urteil II 176/57 U vom 28. März 1962, BFH 74, 635 [639], BStBl III 1962, 236) und andere Grundstücks- und Baugesellschaften (Urteil II 100/59 U vom 26. Oktober 1962, BFH 76, 22, BStBl III 1963, 9) sowie auf dem Gebiete des Schiffbaus (Urteil II 201/52 U vom 4. März 1953, BFH 57, 327, BStBl III 1953, 129) zuzulassen.

    Die Bezugnahme auf den ordentlichen Kaufmann (Urteil II 56/52 S vom 7. Mai 1952, BFH 56, 468, BStBl III 1953, 129) hebt aber die goldene Bilanzregel -- wie immer sie betriebswirtschaftlich zu würdigen ist -- als juristisches Argument aus den Angeln (nicht anders wäre es, wenn auf die Branchenüblichkeit oder einen ähnlichen Maßstab abgestellt wird).

    e) Als ein solcher Maßstab scheint sich der Standpunkt des verantwortungsbewußten, vorsichtigen Kaufmanns, der alle Umstände, insbesondere die vorhandenen Risiken verständnisvoll berücksichtigt (Urteil II 56/52 S vom 7. Mai 1952, BFH 56, 468, BStBl III 1952, 181; vgl. Urteile II 201/52 U vom 4. März 1953, BFH 57, 27, BStBl III 1953, 129; II 176/57 U vom 28. März 1962, BFH 74, 635 [639], BStBl III 1962, 236), anzubieten (vgl. auch § 84 Abs. 1 Satz 1 AktG a. F., § 347 Abs. 1 HGB mit den ähnlichen Begriffen des ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters und des ordentlichen Kaufmanns).

  • BFH, 07.05.1952 - II 56/52 S

    Steuerpflichtigkeit gesellschaftssteuerlicher Gesellschafterdarlehen - Bildung

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Die Bezugnahme auf den ordentlichen Kaufmann (Urteil II 56/52 S vom 7. Mai 1952, BFH 56, 468, BStBl III 1953, 129) hebt aber die goldene Bilanzregel -- wie immer sie betriebswirtschaftlich zu würdigen ist -- als juristisches Argument aus den Angeln (nicht anders wäre es, wenn auf die Branchenüblichkeit oder einen ähnlichen Maßstab abgestellt wird).

    e) Als ein solcher Maßstab scheint sich der Standpunkt des verantwortungsbewußten, vorsichtigen Kaufmanns, der alle Umstände, insbesondere die vorhandenen Risiken verständnisvoll berücksichtigt (Urteil II 56/52 S vom 7. Mai 1952, BFH 56, 468, BStBl III 1952, 181; vgl. Urteile II 201/52 U vom 4. März 1953, BFH 57, 27, BStBl III 1953, 129; II 176/57 U vom 28. März 1962, BFH 74, 635 [639], BStBl III 1962, 236), anzubieten (vgl. auch § 84 Abs. 1 Satz 1 AktG a. F., § 347 Abs. 1 HGB mit den ähnlichen Begriffen des ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters und des ordentlichen Kaufmanns).

    a) Eine solche liegt schon der bisherigen Rechtsprechung insofern zugrunde, als bereits in dem Urteil II A 169/23 vom 11. Januar 1924 (Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtssprüche 3 bis 6) entsprechend dem damaligen Wortlaut des Gesetzes darauf abgestellt war, ob ein Gesellschafterdarlehen eine wesentliche Voraussetzung des Beginns oder der Fortführung der Gesellschaft bilde (vgl. Urteile II A 64/24 vom 20. Mai 1924, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 8; II 1043/24 vom 6. März 1925, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 20; II A 144/27 vom 24. Mai 1927, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 69), und der BFH in dem Urteil II 207/57 U vom 30. August 1962 (BFH 75, 489, BStBl III 1962, 445) -- ebenso Urteil II 27/61 vom 15. Juli 1964 (HFR 1965, 168 [169]) -- ausgeführt hatte, nach ständiger Rechtsprechung des Senats ersetze ein Kredit eine durch die Sachlage gebotene Kapitalzuführung in aller Regel dann, wenn der Kredit für Investitionszwecke verwendet werde, es sich bei dem Kredit um einen mittel- oder langfristigen Kredit handele und die Deckung des Investitionsbedarfs der Gesellschaft aus eigenen Mitteln nicht möglich sei (vgl. zuvor zum Gedanken der "gedeihlichen Fortführung des Geschäftsbetriebes" Urteil II 56/52 S vom 7. Mai 1952, BFH 56, 468, BStBl III 1952, 181, und zur Wiederherstellung und Erweiterung von Betriebsanlagen Urteile II 7/53 U vom 3. September 1953, BFH 57, 743, BStBl III 1953, 283, und II 46/53 U vom 14. Oktober 1953, BFH 58, 235, BStBl III 1954, 5).

  • BFH, 21.02.1967 - II R 13/66

    Prüfung der Dauer des Kapitalbedarfs bei anlaufenden Betrieben

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Denn daß ein Darlehen formal jederzeit kündbar ist, schließt weder aus, daß Gesellschaft und Gesellschafter es zum langfristigen Ersatz von Eigenkapital vorgesehen haben noch daß es dazu geeignet ist (vgl. Urteil II R 13/66 vom 21. Februar 1967, BFH 88, 349 [351], BStBl III 1967, 397).

    Das spätere Urteil II R 13/66 vom 21. Februar 1967 (BFH 88, 349 [350], BStBl III 1967, 397) hebt ausdrücklich hervor, daß das Erfordernis einer vollen Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital als eine ausnahmslos abschließende Umschreibung des gesetzlichen Tatbestands mit dem Wortlaut des § 3 Abs. 1 KVStG unvereinbar wäre.

    Diese wird zwar maßgebend durch den augenblicklichen Vermögensstand beeinflußt, aber nicht allein entschieden (vgl. dazu für den anlaufenden Betrieb Urteil II R 13/66 vom 21. Februar 1967, BFH 88, 349, BStBl III 1967, 397).

  • BFH, 20.06.1967 - II S 57/66

    Versteuerung eines zurückgezahlten Darlehens im vollem Umfang bei Überschreitung

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Für die Dauer der Frist kann aber -- abweichend von dem Beschluß II S 57/66 vom 20. Juni 1967 (BFH 89, 1 [2], 648, BStBl III 1967, 492, 688) -- keine allgemeingültige Grenze gezogen werden; die Notwendigkeit, § 3 Abs. 1 KVStG aus sich selbst heraus bestimmbar auszulegen, zwingt dazu, in jedem Einzelfall zu prüfen, ob ohne die Darlehnsgewährung (Stundung) innerhalb der Laufzeit des Kredits eine Eigenkapitalzuführung voraussehbar erforderlich würde oder nicht.

    c) Ein Darlehen oder eine Stundung können freilich nicht allein deshalb als kurzfristig angesehen werden, weil sie im Vertrag als kurzfristig beschrieben sind (Urteile II A 310/25 vom 9. Juni 1925, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 14; II 424/25 vom 7. Dezember 1925, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 25; II A 214/30 vom 22. Juli 1930, RStBl 1930, 699; Beschluß II S 57/66 vom 20. Juni 1967, BFH 89, 1 [2], 648, BStBl III 1967, 492, 688).

    Es geht nicht an, in einem solchen Falle allein auf den letzten Zeitpunkt abzustellen und -- falls dieser langfristig ist -- die Gesamtsumme der Steuer zu unterwerfen (vgl. Beschluß II S 57/66 vom 20. Juni 1967, BFH 89, 1, 648, BStBl III 1967, 492, 688); die gegenteilige Ansicht der Urteile II 46/53 U vom 14. Oktober 1953 (BFH 58, 235, BStBl III 1954, 5) und II 27/61 vom 15. Juli 1964, (HFR 1965, 168) war aufzugeben.

  • BFH, 14.10.1953 - II 46/53 U

    Gesellschaftsteuerpflichtigkeit von ERP-Krediten - Einwand die Kurzfristigkeit

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Bei einem Tilgungsdarlehen müssen die kurzfristigen Raten außer Betracht bleiben (Abweichung von BFH 58, 235); maßgebend ist im übrigen, ob innerhalb der Laufzeit der einzelnen Rate die Zuführung von Eigenkapital vorhersehbar erforderlich würde, aber durch die einzelne Darlehnsrate ersetzt wird.

    a) Eine solche liegt schon der bisherigen Rechtsprechung insofern zugrunde, als bereits in dem Urteil II A 169/23 vom 11. Januar 1924 (Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtssprüche 3 bis 6) entsprechend dem damaligen Wortlaut des Gesetzes darauf abgestellt war, ob ein Gesellschafterdarlehen eine wesentliche Voraussetzung des Beginns oder der Fortführung der Gesellschaft bilde (vgl. Urteile II A 64/24 vom 20. Mai 1924, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 8; II 1043/24 vom 6. März 1925, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 20; II A 144/27 vom 24. Mai 1927, Mrozek-Kartei, Kapitalverkehrsteuergesetz 1922, § 6 zu c, Rechtsspruch 69), und der BFH in dem Urteil II 207/57 U vom 30. August 1962 (BFH 75, 489, BStBl III 1962, 445) -- ebenso Urteil II 27/61 vom 15. Juli 1964 (HFR 1965, 168 [169]) -- ausgeführt hatte, nach ständiger Rechtsprechung des Senats ersetze ein Kredit eine durch die Sachlage gebotene Kapitalzuführung in aller Regel dann, wenn der Kredit für Investitionszwecke verwendet werde, es sich bei dem Kredit um einen mittel- oder langfristigen Kredit handele und die Deckung des Investitionsbedarfs der Gesellschaft aus eigenen Mitteln nicht möglich sei (vgl. zuvor zum Gedanken der "gedeihlichen Fortführung des Geschäftsbetriebes" Urteil II 56/52 S vom 7. Mai 1952, BFH 56, 468, BStBl III 1952, 181, und zur Wiederherstellung und Erweiterung von Betriebsanlagen Urteile II 7/53 U vom 3. September 1953, BFH 57, 743, BStBl III 1953, 283, und II 46/53 U vom 14. Oktober 1953, BFH 58, 235, BStBl III 1954, 5).

    Es geht nicht an, in einem solchen Falle allein auf den letzten Zeitpunkt abzustellen und -- falls dieser langfristig ist -- die Gesamtsumme der Steuer zu unterwerfen (vgl. Beschluß II S 57/66 vom 20. Juni 1967, BFH 89, 1, 648, BStBl III 1967, 492, 688); die gegenteilige Ansicht der Urteile II 46/53 U vom 14. Oktober 1953 (BFH 58, 235, BStBl III 1954, 5) und II 27/61 vom 15. Juli 1964, (HFR 1965, 168) war aufzugeben.

  • BFH, 08.05.1963 - II 105/60 U

    Gesellschaftssteuerrechtliche Forderung der Finanzierung von Teilen des

    Auszug aus BFH, 03.12.1969 - II 162/65
    Eine Kapitalzuführung ist im Sinne des § 3 Abs. 1 KVStG geboten, wenn sie nach objektiven Maßstäben auf Grund der am Stichtag (§ 3 Abs. 1 StAnpG) bestehenden Planungen der Gesellschaft unter Berücksichtigung des Anlage- und des Umlaufvermögens (Abweichung von BFH 77, 133; 88, 526), der bisherigen Gewinne oder Verluste, der allgemeinen Wirtschaftslage und den Gegebenheiten der Branche (Abweichung von BFH 75, 489; 76, 585; 77, 176) voraussehbar erforderlich ist oder wird, um die Existenz der Gesellschaft oder deren Geschäftsvolumen zu erhalten.

    In der kurzen Formel, daß Anlagevermögen grundsätzlich durch Eigenkapital gedeckt sein müsse, und deren Umkehrung, daß Umlaufvermögen grundsätzlich nicht durch Eigenkapital gedeckt zu sein brauche (Urteile II 105/60 U vom 8. Mai 1963, BFH 77, 133 [135 f.], BStBl III 1963, 366; II 268/60 U vom 22. Mai 1963, BFH 77, 176 [182], BStBl III 1963, 382; II 68/62 vom 30. Mai 1967, BFH 88, 526, BStBl III 1967, 473), ist eine solche Regel jedenfalls nicht geeignet, den Vorwurf des Österreichischen Verfassungsgerichtshofs (Erkenntnis vom 27. Juni 1969 -- G 17/68 --) auszuräumen, § 3 Abs. 1 Satz 1 KVStG 1934 (= 1955) sei in einem Maße unbestimmt, daß der Inhalt seiner Aussage nicht verläßlich ermittelt werden könne, wodurch den Rechtsanwendungsorganen die Befugnis übertragen werde, nach ihren Vorstellungen den Tatbestand festzusetzen und die sich aus ihm ergebenden Folgen zu bestimmen.

    b) Dem üblichen Sinngehalt des Wortes Investitionen entsprechend hatte der BFH überwiegend auf Erweiterungen des Anlagevermögens abgestellt, Darlehen zur Erweiterung des Umlaufvermögens aber als nur im extremen Fall der Steuer unterliegend betrachtet (Urteile II 20/58 U vom 28. November 1962, BFH 76, 346, BStBl III 1963, 126; II 105/60 U vom 8. Mai 1963, BFH 77, 133, BStBl III 1963, 366; II 68/62 vom 30. Mai 1967, BFH 88, 526 [528], BStBl III 1967, 473).

  • BFH, 14.01.1969 - II 221/65

    Organtochter - Ergebnisabführungsvertrag - Beherrschende Muttergesellschaft -

  • BFH, 28.11.1962 - II 20/58 U

    Gesellschaftsteuerpflicht, wenn Darlehnsgewährung eine durch die Sachlage

  • BFH, 24.01.1963 - II 195/58 U

    Kapitalersetzender Charakter eines Investitionsdarlehens bei kurzfristiger

  • BFH, 30.05.1967 - II 68/62

    Ersatz einer notwendigen Kapitalzuführung durch Aufnahme eines Kredits

  • BFH, 11.06.1952 - II 175/51 U

    Gesellschaftssteuerpflichtigkeit bei einem Gesellschaftsdarlehen -

  • BFH, 20.05.1969 - II 25/61

    Gesellschaftspflicht - Zinslose Kreditgewährung - Leistung - Darlehnsgewährung -

  • BFH, 08.11.1967 - II 176/61

    Erforderlichkeit einer Eigenkapitalzufuhr bei mangelnder Eigenkapitalausstattung

  • RFH, 12.05.1923 - II A 54/23
  • BFH, 15.04.1964 - II 67/60
  • RFH, 24.06.1927 - II A 293/27
  • BFH, 26.10.1962 - II 42/59 U

    Gewährung von Darlehen an eine inländische Kapitalgesellschaft durch einen

  • BFH, 30.01.1968 - II 33/63
  • BFH, 22.08.1962 - II 106/59 U

    Zurechnung einer Darlehensgewährung an einen Doppelgesellschafter

  • BFH, 07.05.1968 - II 24/63

    Ein-Mann-GmbH als Kapitalgesellschaft im Sinne des Gesellschaftsteuerrechts

  • BFH, 22.06.1966 - II 165/62

    Antrag auf Freistellung von der angeforderten Grunderwerbsteuer - Anwendung des §

  • BFH, 03.09.1953 - II 7/53 U

    Steuerpflicht von ERP-Krediten, für die Gesellschafter Bürgschaft leisten -

  • BFH, 16.03.1966 - II 70/63
  • BFH, 06.05.1964 - II 201/60 U

    Abführung des Jahreserfolges einer teilhabenden Organtochter an ihre Organmutter

  • BFH, 28.01.1953 - II 259/52 U

    Leistungen von Konzerngesellschaften - Gesellschaftssteuerpflichtigkeit einer

  • BVerfG, 17.05.1960 - 2 BvL 11/59

    Nachkonstitutioneller Bestätigungswille

  • BVerfG, 15.12.1959 - 1 BvL 10/55

    Platow-Amnestie

  • BFH, 22.05.1963 - II 4/59 U

    Anerkennung von Kapitalzuführungen zur Deckung des nicht von Eigenkapital

  • BFH, 28.11.1967 - II 110/62

    Rechtsfähige Stiftung - Personenvereinigung - Auslegung der Steuergesetze -

  • BFH, 07.05.1968 - II 94/62

    Verlustübernahme, die auf einem Organverhältnis mit Ergebnisabführungsvertrag

  • BFH, 16.03.1966 - II 26/63

    Vereinigung oder Übertragung nahezu aller Anteile an einer Gesellschaft -

  • BFH, 10.07.1968 - II 94/63

    Roulettespiel als eine Lotterie oder Ausspielung im Sinne der Lotteriesteuer -

  • BFH, 13.04.1965 - I 366/62 U

    Inhalt von Dauerschuldzinsen nach § 8 Ziff. 1 Gewerbesteuergesetz (GewStG) -

  • BFH, 27.08.1968 - II R 82/67

    Steuerermäßigung - Kapitalgesellschaft - Ergebnisabführungsvertrag -

  • BFH, 28.01.1969 - II 189/65

    Muttergesellschaft - Verlust der Handelsbilanz - Bilanzänderungen -

  • BFH, 20.02.1968 - II R 6/66

    Bau eines Geschäftshauses - Mietvorauszahlungen - Bankdarlehn - Berechnung des

  • BFH, 05.03.1968 - II R 36/67

    Tatsächliche Feststellungen - Decken der Rechtsfolge - Verfahrensrüge -

  • BFH, 14.11.1967 - II 93/63
  • BVerfG, 21.05.1952 - 2 BvH 2/52

    Hinzurechnung von Dauerschuldzinsen zu dem Gewinn aus Gewerbebetrieb

  • BFH, 20.07.1965 - I 7/65 U

    Tochtergesellschaft - Übernahme der Verluste - Organmutter - Organverhältnis -

  • BFH, 26.10.1962 - II 100/59 U

    Verfassungsmäßigkeit des § 3 Abs. 1 KVStG

  • BFH, 05.08.1969 - II R 11/67

    Berechtigung des Steuerpflichtigen zur Aktivierung von unverzinslichen

  • BFH, 06.11.1962 - I 294/61 U

    Anfechtung im Konkurse.

  • RG, 17.12.1901 - VII 386/01
  • RFH, 27.05.1924 - II A 81/24
  • RFH, 16.02.1926 - II A 48/26
  • RG, 31.03.1931 - VII 518/30
  • BFH, 28.10.1964 - II 156/61
  • BFH, 21.12.1962 - II 53/60
  • BFH, 02.03.1966 - II 113/61
  • BVerfG, 10.10.1961 - 2 BvL 1/59

    Bürgerlich-rechtliche Qualifikation - Vertragsklausel - Rechtsfolgewille -

  • BFH, 16.02.1971 - II R 16/67

    Gesellschafterverbürgte Bankdarlehn - Marktübliche Bedingungen - Geschäftsverkehr

    Es wurde dabei zum Teil lediglich auf die bloße Gesellschaftereigenschaft und nicht -- wie nach der jetzigen Rechtsprechung -- darauf abgestellt, ob der Gesellschafter als solcher wegen seiner Kapitalbeteiligung als Gesellschafter das Darlehen gewährt hat (BFH-Entscheidung II 162/65 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 59, BStBl II 1970, 279 und I 2b).

    Die neue Rechtsprechung ist zu beachten, die die Tragweite des § 3 KVStG neu abgegrenzt hat (BFH-Entscheidung II 162/65, a. a. O.).

    Die Neuabgrenzung der Tragweite des § 3 KVStG durch die Entscheidung II 162/65 hat zur Folge, daß die Befreiungsvorschrift des § 3 Abs. 4 Nr. 3 KVStG 1959 in den Fällen gegenstandslos wird, die nach der neuen Rechtsprechung im Gegensatz zur früheren Rechtsprechung nicht mehr den steuerpflichtigen Tatbestand erfüllen.

    Entscheidend ist auch in diesem Falle, ob der Gesellschafter als solcher die Finanzierung zur Förderung des Gesellschaftszwecks vornimmt und wegen seiner Beteiligung am Gesellschaftskapital noch weitere Eigenmittel in der Gesellschaft arbeiten lassen will, indem er das Entgelt hauptsächlich in den Gesellschaftsrechten oder gesellschaftsrechtlichen Vorteilen zu finden hofft (BFH-Entscheidung II 162/65, a. a. O., zu I 2b).

  • BFH, 10.05.1972 - II R 17/68

    Gesellschaftsteuer - Kapitalzuführung - Erträge der Gesellschaft -

    Der Wirkungsbereich einer gesetzlichen Vorschrift wird aber nicht nur durch Wortlaut und Wortsinn des Einzelsatzes bestimmt (vgl. BFH-Urteil II 162/65 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 59 [64], BStBl II 1970, 279), sondern auch durch dessen Sinnzusammenhang (Entscheidungen des BVerfG -- BVerfGE 10, 234 [244] --; 11, 126 [130]) und den diesem zu entnehmenden Gesetzeszweck (BFH-Urteile II 109/65 vom 28. April 1970, BFH 99, 250 [252 f.], BStBl II 1970, 600 und II 232/65 vom 9. Mai 1967, BFH 88, 572 [574], BStBl III 1967, 507).

    Zweck der Gesellschaftsteuer ist es, die von außen bewirkte Verstärkung der Kapitalkraft der Gesellschaft (vgl. die amtliche Begründung zum KVStG 1934, RStBl 1934, 1460 ff.), also die Eigenkapitalzuführung durch die Gesellschafter in allen ihren Formen zu erfassen (BFH-Urteil II 176/61 vom 8. November 1967, BFH 91, 172 [176], BStBl II 1968, 213); soweit der buchstäbliche Wortlaut der enumerierten Tatbestände darüber hinausreicht, ist er an diesem Zweck zu überprüfen (vgl. BFH-Urteil II 162/65 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 59 [64 f.], BStBl II 1970, 279).

    Damit entfallen jedenfalls für den hier maßgebenden Zeitpunkt die Folgerungen, welche aus dem Wortlaut des § 2 Nr. 1 KVStG 1934/1959 abgeleitet werden könnten, und ist der auch für die Auslegung maßgebende Zweck der Gesellschaftsteuer darin zu sehen, die Eigenkapitalzuführung -- bezüglich ihres Ersatzes vgl. BFH-Urteil II 162/65 vom 3. Dezember 1969 (BFH 98, 59 [65, 70], BStBl II 1970, 279) -- an Kapitalgesellschaften zur Besteuerung heranzuziehen.

  • BFH, 30.06.1970 - II R 68/67

    Kapitalgesellschaft - Kapitalbedarf - Kapitalausstattung - Lieferverträge -

    Der Senat hat in der Entscheidung II 162/65 vom 3. Dezember 1969 (BFH 98, 59, BStBl II 1970, 279) die Tragweite des § 3 Abs. 1 KVStG neu abgegrenzt und die frühere Rechtsprechung in Punkten aufgehoben, die für die Beurteilung des Streitfalles wesentlich sind.

    Wie der Senat in der Entscheidung II 162/65 näher ausgeführt hat, tritt Steuerpflicht nach § 3 Abs. 1 KVStG nicht ein, wenn die Darlehnsgewährung nicht durch die Gesellschafterstellung veranlaßt ist.

    § 3 Abs. 1 KVStG 1955 will nicht gewöhnliche Kreditgeschäfte erfassen; erforderlich ist vielmehr, daß der Gesellschafter als solcher das Darlehen zur Förderung des Gesellschaftszwecks -- also im Hinblick auf seine Stellung als Gesellschafter -- gewährt (BFH 98, 59, 64).

  • BFH, 18.11.1971 - II 47/63

    Kapitalzuführung - Gesellschaftsteuer - Doppelte Heranziehung - Gewährung eines

    Diese Grundauffassung trifft zu (vgl. BFH-Urteile II 176/61 vom 8. November 1967, BFH 91, 172 [176], BStBl II 1968, 213; II 162/65 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 59 [64], BStBl II 1970, 279); inwieweit Ergebnis und Begründung der -- teilweise zu anderer Gesetzeslage ergangenen -- Entscheidungen im übrigen heute noch gefolgt werden könnte, kann dahingestellt bleiben.

    Denn die Besteuerung aus §§ 3, 8 Nr. 5 KVStG hat -- wie sich aus den Darlegungen des vorangehenden Abschnitts ergibt -- zur Folge, daß das von der Gesellschaft als Darlehen empfangene Geld (§ 607 Abs. 1 BGB), solange es noch nicht zurückbezahlt ist, wie Eigenkapital behandelt wird, im besonderen bei der Frage, ob eine spätere Darlehnsgewährung eine Eigenkapitalzuführung ersetzt (§ 3 Abs. 1 KVStG) oder nicht (BFH-Urteil II 268/60 U vom 22. Mai 1963, BFH 77, 176 [186], BStBl III 1963, 382 [385], das in diesem Punkte durch die seit dem BFH-Urteil II 162/65 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 59, BStBl II 1970, 279, veränderte Auslegung des § 3 KVStG nicht berührt wird).

  • BFH, 03.12.1969 - II R 2/68

    Gesetzeskraft einer Entscheidung - Vereinbarkeit mit GG - Gültigkeit der neuen

    Diese Aussage ist, wie auch der Österreichische Verfassungsgerichtshof annimmt, nicht gleichbedeutend mit der sogenannten goldenen Bilanzregel (im engeren Sinne), daß das Anlagevermögen durch Eigenkapital gedeckt sein müsse (Urteil des BFH II R 13/66 vom 21. Februar 1967, BFH 88, 349, BStBl III 1967, 397); von der Anknüpfung an diese Formel (Urteil II 195/58 U vom 24. Januar 1963, BFH 76, 585, BStBl III 1963, 213) ist der BFH in dem Urteil II 162/65 vom 3. Dezember 1969, BStBl II 1970, 279, abgerückt.

    Demnach ist es für die Entscheidung unerheblich, ob das Anlagevermögen der Klägerin durch Eigenkapital gedeckt ist oder nicht (vgl. dazu das oben erwähnte Urteil II 162/65 vom 3. Dezember 1969).

  • BFH, 05.10.1973 - VIII R 78/70

    Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung trotz bürgerlich-rechtlicher Übereignung

    Dabei darf, wie der BFH wiederholt entschieden hat, die wirtschaftliche Betrachtungsweise nicht dazu führen, ernstlich getroffene bürgerlich-rechtliche Vereinbarungen beiseite zu schieben, um an ihrer Stelle einen nicht verwirklichten, fingierten Sachverhalt zu setzen (vgl. BFH-Urteile vom 31. Mai 1972 I R 94/69, BFHE 106, 75, BStBl II 1972, 697, und vom 29. November 1966 I 216/64, BFHE 88, 370, BStBl III 1967, 392) oder einen fehlenden Besteuerungstatbestand zu ersetzen (vgl. BFH-Urteil vom 3. Dezember 1969 II 162/65, BFHE 98, 59, BStBl II 1970, 279).
  • BFH, 10.11.1970 - II R 21/70

    Vereinbarkeit mit GG - Materielle verfassungsrechtliche Grundlage -

    Allerdings ist der BFH in der steuerrechtlichen Beurteilung der vom BVerfG für gültig erachteten Vorschrift zumindest insoweit frei, als dadurch nicht die materielle verfassungsrechtliche Grundlage der gesetzeskräftigen Entscheidungsformel berührt wird (vgl. Urteil II 162/65 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 59 [61, 67 ff.], BStBl II 1970, 279).
  • BFH, 11.02.1976 - II R 78/67

    Gesellschaftsverhältnis - Rechtsanspruch auf Leistung - Gesetzlicher

    In Ermangelung einer bürgerlichen Rechtspflicht zu Nachschüssen kann auch gesellschaftsteuerrechtlich eine solche nicht unterstellt werden (BFH-Urteil II R 94/70 ; vgl Urteil vom 3. Dezember 1969 II 162/65, BFHE 98, 59 (67), BStBl II 1970, 279).
  • BFH, 27.11.1974 - II R 109/72

    Gegenseitige Forderungen - Gesellschaft - Laufende Geschäftsbeziehung - Zinsen -

    Gewährt er dagegen im Rahmen und aufgrund von Geschäftsbeziehungen der Gesellschaft wirtschaftliche Vergünstigungen, die branchenüblich sind und somit auch zwischen einander fremden -- nicht im Gesellschaftsverhältnis verbundenen -- Geschäftspartnern gewährt werden, so wird dadurch keine Gesellschaftsteuerpflicht ausgelöst (vgl. das Urteil vom 14. Januar 1969 II 221/65, BFHE 95, 117, BStBl II 1969, 321 und das zu § 3 KVStG 1955 ergangene Urteil vom 3. Dezember 1969, BFHE 98, 59, BStBl II 1970, 279).
  • BFH, 02.08.1974 - III R 97/73
    Deshalb hat der Senat z.B. auch im Urteil vom 10. Juni 1970 III R 63/67 (BFHE 100, 51 ) die Auffassung vertreten, daß die Beurteilung der Frage, ob ein Gesellschafterdarlehen im Sinne des § 3 Abs. 1 KVStG vorliegt und damit der Schuldnergewinn aus der Umstellung dieser Verbindlichkeit nach § 163 Abs. 3 Nr. 4 LAG außer Betracht zu lassen ist, sich nicht nach der früheren Rechtsprechung, sondern nach der Auffassung des II. Senats in den beiden Urteilen vom 3. Dezember 1969 II 162/65 (BFHE 98, 59, BStBl II 1970, 279) und II R 2/68 (BFHE 98, 81, BStBl II 1970, 289) richten müsse.
  • BFH, 11.07.1973 - II R 148/72

    Verlustübernahme - Ergebnisübernahmevertrages - Übertragung des

  • BFH, 30.03.1971 - II B 3/71

    Darlehnsgewährung - Überschuldete Kapitalgesellschaft - Befriedigung aller

  • BFH, 10.06.1970 - III R 63/67
  • BFH, 15.07.1976 - II R 132/69

    Gesellschafter - Sicherheitsleistung - Kreditgeber der Gesellschaft -

  • BFH, 11.02.1976 - II R 76/67

    Gesellschaftsverhältnis - Rechtsanspruch auf Leistung - Gesetzlicher

  • BFH, 29.09.1971 - II R 115/68

    Verbürgte Darlehnsgewährung - Gesellschaftsteuer - Erlangung der Mittel -

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