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   BFH, 05.11.1985 - VIII R 258/82   

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BFH, 05.11.1985 - VIII R 258/82 (https://dejure.org/1985,3919)
BFH, Entscheidung vom 05.11.1985 - VIII R 258/82 (https://dejure.org/1985,3919)
BFH, Entscheidung vom 05. November 1985 - VIII R 258/82 (https://dejure.org/1985,3919)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Wolters Kluwer

    Grobes Verschulden des Steuerpflichtigen am erst nachträglichen Bekanntwerden von ihm günstigen Tatsachen - Zurechnung des Verschuldens des Steuerberaters als dem Vertreter des Steuerpflichtigen

  • datenbank.nwb.de(kostenpflichtig)
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Wird zitiert von ... (8)Neu Zitiert selbst (6)

  • BFH, 03.02.1983 - IV R 153/80

    Bei Anwendung des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO ist grobes Verschulden des steuerlichen

    Auszug aus BFH, 05.11.1985 - VIII R 258/82
    Grob fahrlässig handelt der Steuerpflichtige, wenn er bei der Abgabe der Steuererklärung die ihm zumutbare Sorgfalt in ungewöhnlichem Maße und in nicht entschuldbarer Weise verletzt (BFH-Urteile vom 3. Februar 1983 IV R 153/80, BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324, und vom 25. November 1983 VI R 8/82, BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256).

    Die hierzu getroffenen Feststellungen des FG können - abgesehen von zulässigen und begründeten Verfahrensrügen - in der Revisionsinstanz nur darauf überprüft werden, ob der Rechtsbegriff der groben Fahrlässigkeit und die aus ihm abzuleitenden Sorgfaltspflichten richtig erkannt worden sind und ob die Würdigung der Verhältnisse hinsichtlich des individuellen Verschuldens den Denkgesetzen und Erfahrungssätzen entspricht (Urteile in BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324, und vom 28. Juni 1983 VIII R 37/81, BFHE 139, 8, BStBl II 1984, 2).

    Der Senat kann offenlassen, ob der Kläger sich ein grobes Verschulden seiner Mutter zurechnen lassen muß (verneinend wohl BFHE 137, 547, 554, BStBl II 1983, 324, 327).

    Mit der seit dem Urteil in BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324 einhelligen BFH-Rechtsprechung (siehe zuletzt BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256) und der überwiegenden Meinung im Schrifttum (siehe z. B. Hübschmann/Hepp/Spitaler, Kommentar zur Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung, 8. Aufl., § 173 AO 1977 Anm. 44 c) ist dem Steuerpflichtigen ein Verschulden seines Steuerberaters als seines Vertreters zuzurechnen.

    Dies gilt nach dem Urteil des IV. Senats in BFHE 137, 547, 554, BStBl II 1983, 324, 328 auch dann, wenn der Steuerberater die Fertigung der Steuererklärung und des Jahresabschlusses auf einen Angestellten delegiert und dieser die grobe Fahrlässigkeit begeht.

  • BFH, 25.11.1983 - VI R 8/82

    Unterlassen eines Einspruchs kann ein dem Steuerberater zuzurechnendes grobes

    Auszug aus BFH, 05.11.1985 - VIII R 258/82
    Grob fahrlässig handelt der Steuerpflichtige, wenn er bei der Abgabe der Steuererklärung die ihm zumutbare Sorgfalt in ungewöhnlichem Maße und in nicht entschuldbarer Weise verletzt (BFH-Urteile vom 3. Februar 1983 IV R 153/80, BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324, und vom 25. November 1983 VI R 8/82, BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256).

    Der Kläger handelte auch nicht insofern grob fahrlässig, als er es unterließ, gegen den Steuerbescheid vom 7. Juni 1977, in dem der Steuerbescheid vom 1. Oktober 1976 für endgültig erklärt wurde, Einspruch einzulegen oder ihn seinem Steuerberater zur Prüfung zuzuleiten (vgl. BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256).

    Nach Auffassung des erkennenden Senats gelten die vom VI. Senat im Urteil in BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256 aufgestellten Grundsätze, wonach ein dem Steuerberater zuzurechnendes grobes Verschulden i. S. des § 173 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 AO 1977 auch darin bestehen kann, daß er es unterläßt, gegen einen Steuerbescheid Einspruch einzulegen, obwohl sich ihm innerhalb der Einspruchsfrist die Geltendmachung von dem FA bisher nicht bekannten Tatsachen hätte aufdrängen müssen, für den Fall des Unterlassens der erstmaligen Einspruchseinlegung durch den Steuerpflichtigen oder seinen Berater entsprechend.

    Mit der seit dem Urteil in BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324 einhelligen BFH-Rechtsprechung (siehe zuletzt BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256) und der überwiegenden Meinung im Schrifttum (siehe z. B. Hübschmann/Hepp/Spitaler, Kommentar zur Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung, 8. Aufl., § 173 AO 1977 Anm. 44 c) ist dem Steuerpflichtigen ein Verschulden seines Steuerberaters als seines Vertreters zuzurechnen.

  • BFH, 28.06.1983 - VIII R 37/81

    Bei Anwendung des § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO beben eigenem groben Verschulden auch das

    Auszug aus BFH, 05.11.1985 - VIII R 258/82
    Die hierzu getroffenen Feststellungen des FG können - abgesehen von zulässigen und begründeten Verfahrensrügen - in der Revisionsinstanz nur darauf überprüft werden, ob der Rechtsbegriff der groben Fahrlässigkeit und die aus ihm abzuleitenden Sorgfaltspflichten richtig erkannt worden sind und ob die Würdigung der Verhältnisse hinsichtlich des individuellen Verschuldens den Denkgesetzen und Erfahrungssätzen entspricht (Urteile in BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324, und vom 28. Juni 1983 VIII R 37/81, BFHE 139, 8, BStBl II 1984, 2).

    Selbst wenn er die Erklärung nicht oder nicht genau auf ihre Richtigkeit und Vollständigkeit durchgesehen hat, begründet dieser Umstand nur dann den Vorwurf grober Fahrlässigkeit, wenn ihm ohne weiteres hätte auffallen müssen, daß steuermindernde Tatsachen oder Beweismittel vom steuerlichen Berater nicht berücksichtigt worden sind (BFHE 139, 8, BStBl II 1984, 2).

  • BFH, 29.06.1984 - VI R 181/80

    Nichtbeachtung ausdrücklich gestellter Fragen im Steuererklärungsvordruck ist

    Auszug aus BFH, 05.11.1985 - VIII R 258/82
    Schon aus diesem Grunde können auch die Grundsätze des BFH-Urteils vom 29. Juni 1984 VI R 181/80 (BFHE 141, 232, BStBl II 1984, 693) nicht gegen ihn angewandt werden.
  • BFH, 12.09.1979 - I R 146/76

    Zur Frage der Gründung eines Teilbetriebs im Sinne des Gewerbesteuerrechts

    Auszug aus BFH, 05.11.1985 - VIII R 258/82
    In dem Verhalten des FG liegt kein Verfahrensfehler, sondern ein ohne Verfahrensrüge zu beachtender materieller Fehler (BFH-Urteil vom 12. September 1979 I R 146/76, BFHE 129, 62, 65, BStBl II 1980, 51, 53; Gräber, Finanzgerichtsordnung, § 118 Anm. 13, mit weiteren Nachweisen; Tipke/Kruse, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 11. Aufl., § 118 FGO Tz. 26 a).
  • BFH, 30.06.1971 - I R 91/69

    Mechanisiertes Veranlagungsverfahren - Neue Tatsache - Eingabewertbogen -

    Auszug aus BFH, 05.11.1985 - VIII R 258/82
    Diese ist dem FA auch erst nachträglich, nämlich nach abschließender Zeichnung des Eingabewertbogens für den Bescheid vom 1. Oktober 1976 durch die zuständigen Beamten (siehe Urteil des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 30. Juni 1971 I R 91/69, BFHE 103, 301, BStBl II 1972, 82), bekanntgeworden.
  • BFH, 02.08.1994 - VIII R 65/93

    Darlehn unter nahen Angehörigen

    Ein grobes Verschulden hat die Rechtsprechung ferner für möglich erachtet, wenn es der Steuerpflichtige versäumt hat, den Sachverhalt dem FA noch im Rahmen eines Einspruchs zu unterbreiten (BFH-Urteile vom 25. November 1983 VI R 8/82, BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256; vom 5. November 1985 VIII R 258/82, BFH/NV 1986, 443, 444, und vom 4. Februar 1993 III R 78/91, BFH/NV 1993, 641; anderer Ansicht z. T. das Schrifttum, insbesondere Tipke/Kruse, a. a. O., § 173 AO 1977, Tz. 26 und 31 a).
  • BFH, 13.06.1989 - VIII R 174/85

    - Antragserfordernis bei einheitlich und gesondert festgestellten Verlusten nach

    aa) Der Umstand, daß die Kläger erst nach Bestandskraft der Einkommensteuerbescheide vom 21. Februar 1975 den Verlustabzug beantragten, stellt keine nachträglich bekanntgewordene Tatsache, sondern eine Verfahrenshandlung dar (Urteile des BFH vom 28. September 1984 VI R 48/82, BFHE 141, 532, BStBl II 1985, 117; vom 5. November 1985 VIII R 258/82, BFH/NV 1986, 443; vom 19. Mai 1987 VIII R 327/83, BFHE 150, 140, BStBl II 1987, 848).
  • BFH, 10.12.1997 - VIII B 17/97

    Vorliegen eines groben Verschulden hinsichtlich einer nachträglich bekannt

    Der BFH hat seit seinem Urteil vom 25. November 1983 VI R 8/82 (BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256) unter Berufung auf die ausführliche Begründung von Buchheister (Deutsche Steuer-Zeitung -- DStZ -- 1980, 446, 447) in ständiger Rechtsprechung erkannt, daß ein grobes Verschulden hinsichtlich der nachträglich bekannt gewordenen Tatsache anzunehmen sei, wenn der steuerlich beratene Steuerpflichtige es versäumt habe, den Sachverhalt der Finanzbehörde noch im Rahmen eines Einspruchs zu unterbreiten (vgl. BFH-Urteile vom 5. November 1985 VIII R 258/82, BFH/NV 1986, 443, 444; vom 7. Mai 1987 IV R 33/85, BFH/NV 1987, 775, 777; vom 20. Januar 1988 I R 1/84, Steuerrechtsprechung in Karteiform -- StRK --, Abgabenordnung, § 173 Abs. 1 Nr. 2, Rechtsspruch 28; vom 9. März 1990 VI R 19/85, BFH/NV 1990, 619, 620 betreffend Schätzungsbescheide; vom 21. Februar 1991 V R 25/87, BFHE 164, 1 [BFH 21.02.1991 - V R 25/87], BStBl II 1991, 496, 497 -- bis zur Bekanntgabe der Einspruchsentscheidung --; vom 4. Februar 1993 III R 78/91, BFH/NV 1993, 641, 642; vom 2. August 1994 VIII R 65/93, BFHE 175, 500, BStBl II 1995, 264, 267; zustimmend Klein/Orlopp, Abgabenordnung, 5. Aufl., § 173 Bem.
  • FG Münster, 18.06.2010 - 14 K 920/08

    Fehler eines Steuerberaters bzgl. des Vorbringens neuer Tatsachen und

    Dementsprechend ist ein grobes Verschulden hinsichtlich einer nachträglich bekannt gewordenen Tatsache anzunehmen, wenn ein steuerlich beratener Steuerpflichtiger es versäumt, den Sachverhalt der Finanzbehörde noch im Rahmen eines Einspruchsverfahrens zu unterbreiten (BFH-Urteil in BFH/NV 2009, 1394; BFH, Beschluss vom 10. Dezember 1997 VIII B 17/97, BFH/NV 1998, 1063; BFH-Urteil in BFH/NV 1993, 641; Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil vom 16. Juni 2004 2 K 457/03, Entscheidungen der Finanzgerichte 2005, 414; Rüsken in Klein, AO, Kommentar, 10. Auflage 2009, § 173 Rdnr. 131; differenzierend: BFH, Urteil vom 5. November 1985 VIII R 258/82, BFH/NV 1986, 443; andere Auffassung: von Groll in Hübschmann/Hepp/Spitaler, AO/FGO, Kommentar, § 173 AO Rdnr. 291; Loose in Tipke/Kruse, AO/FGO, Kommentar, § 173 AO Tz. 76b, 80 unter Hinweis darauf, dass die Einlegung eines Einspruchs nicht zu den Mitwirkungspflichten eines Steuerpflichtigen gehört; von Wedelstädt in Beermann/Gosch, AO/FGO, Kommentar, § 173 AO Rdnr. 54; Koenig in Pahlke, AO, Kommentar, 2. Auflage § 173 Rdnr. 112; Frotscher in Schwarz, AO, Kommentar, § 173 Rdnr. 81 jeweils mit weiteren Nachweisen).
  • FG Bremen, 10.12.2003 - 2 K 148/03

    Grobes Verschulden bei nachträglichem Bekanntwerden eines Auflösungsverlustes

    Ebenso wenig fällt im Übrigen der Steuerberaterin des Klägers ein grobes Verschulden zur Last, weil sie es unterlassen hat, gegen den Einkommensteuerbescheid 1999 Einspruch einzulegen (vgl. dazu BFH-Urteil vom 05.11.1985 VIII R 258/82, BFH/NV 1986, 443).
  • FG Düsseldorf, 28.11.2001 - 17 K 1074/98

    Neue Tatsachen; Beschränkte Steuerpflicht; Änderungsantrag;

    a) Der Umstand, dass der Kläger erst nach Bestandskraft der Einkommensteuerbescheide 1994 und 1995 den Antrag nach § 50 Abs. 4 EStG stellte, ist keine nachträglich bekannt gewordene Tatsache, sondern eine Verfahrenshandlung (Urteile des BFH vom 13.06.1989, VIII R 174/85, BStBl II 1989, 789 ; vom 19.05.1987, VIII R 327/83, BStBl II 1987, 848 ; vom 05.11.1985 VIII R 258/82, Sammlung amtlich nicht veröffentlichter Entscheidungen des BFH - BFH/NV - 1986, 443).
  • BFH, 18.06.1986 - IV S 12/85

    Auswirkung des groben Verschuldens im Rahmen der Steuerbescheidsänderung bei

    Gemäß der seit dem Urteil in BFHE 137, 547, BStBl II 1983, 324 einhelligen BFH-Rechtsprechung (siehe zuletzt Urteile in BFHE 140, 18, BStBl II 1984, 256, und vom 5. November 1985 VIII R 258/82, nicht veröffentlicht) und der überwiegenden Meinung im Schrifttum (siehe z. B. Hübschmann/Hepp/Spitaler, Kommentar zur Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung, 8. Aufl., § 173 AO 1977 Anm. 44c) ist dem Steuerpflichtigen ein Verschulden (in dem oben erläuterten Sinne) seines Steuerberaters als seines Vertreters zuzurechnen.
  • FG Schleswig-Holstein, 25.09.1991 - V 850/90

    Voraussetzungen eines groben Verschuldens des Steuerpflichtigen; Anspruch auf

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