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BFH, 09.05.1978 - VII R 96/75 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- Wolters Kluwer
Gesamtrechtsnachfolger - Steuerschuldner - Betriebsprüfung - Erbfall
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- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 125, 144
- DB 1978, 1576
- BStBl II 1978, 501
Wird zitiert von ... (16) Neu Zitiert selbst (2)
- BVerwG, 07.08.1975 - VII B 81.74
Rechtsmittel
Auszug aus BFH, 09.05.1978 - VII R 96/75
In seiner Urteilsbegründung folgte das Finanzgericht (FG) den Ausführungen des erkennenden Senats in seinem - nicht veröffentlichten - Beschluß vom 6. März 1975 VII B 81/74.Er hat in seinem zwischen den Beteiligten ergangenen Beschluß VII B 81/74 beide Fragen bejaht.
Wie der Senat in seinem Beschluß VII B 81/74 ausgeführt hat, steht die Bestimmung des Prüfungszeitraums grundsätzlich im Ermessen der Finanzbehörde.
- BFH, 07.06.1973 - V R 64/72
Berichtigungsveranlagung - Verwertung neuer Tatsachen - Feststellung während …
Auszug aus BFH, 09.05.1978 - VII R 96/75
An der Feststellung der Rechtswidrigkeit bestehe ein rechtliches Interesse, weil bei einer Berichtigungsveranlagung nach § 222 Abs. 1 Nr. 1 der Reichsabgabenordnung (AO) das FA keine neuen Tatsachen verwerten dürfe, die es bei einer Betriebsprüfung festgestellt habe, deren Anordnung rechtskräftig für rechtswidrig erklärt worden sei (Urteil des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 7. Juni 1973 V R 64/72, BFHE 109, 500, BStBl II 1973, 716).Wird nämlich rechtskräftig festgestellt, daß die Anordnung der Betriebsprüfung rechtswidrig gewesen ist, dann darf das FA nach dem vom Kläger zitierten BFH-Urteil V R 64/72, dem der Senat zustimmt, bei einer Berichtigungsveranlagung gemäß § 222 Abs. 1 Nr. 1 AO keine neuen Tatsachen verwerten, die es bei der Betriebsprüfung festgestellt hat.
- BFH, 15.06.2022 - X B 87/21
Zulässigkeit einer Prüfungsanordnung gemäß § 193 Abs. 1 AO gegenüber den Erben …
Dies hat --wie das FG zutreffend erkannt hat (vgl. S. 20 des angefochtenen Beschlusses)-- bereits der BFH in seinem Urteil vom 09.05.1978 - VII R 96/75 (BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501) mit dem Hinweis entschieden, dass der Erbe Steuerschuldner geworden sei und die aus dieser Stellung erwachsenen Pflichten erfüllen müsse; hierzu gehöre auch die Duldung einer Außenprüfung.Den zitierten BFH-Urteilen in BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501 und in BFHE 158, 114, BStBl II 1990, 2 liegen keine besonderen Sachverhaltsumstände zugrunde, die einer Übertragbarkeit auf den vorstehenden Fall entgegenstehen würden.
Insoweit kann --zur Vermeidung von Wiederholungen-- auf die zutreffenden Ausführungen des FG auf S. 22 f. des angefochtenen Beschlusses Bezug genommen werden, in welchen zu Recht u.a. darauf hingewiesen wird, dass in dem BFH-Urteil in BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501 von einer vorangegangenen Prüfung, aus welcher rechtskräftige Steuernachforderungen hätten resultieren können, nicht einmal die Rede ist.
- FG Hessen, 10.05.2023 - 8 K 816/20
Pflicht der Erben zur Duldung einer Außenprüfung der steuerlichen Verhältnisse …
Das Finanzamt gehe auch fehl in der Annahme, wenn es die beiden älteren Urteile des BFH (vom 24. August 1989 - IV R 65/88 - BStBl II 1990, 2; und vom 9. Mai 1978 - VII R 96/75 - BStBl II 1978, 501) zur Duldung einer Außenprüfung durch die Erben als Begründung und Rechtfertigung für die neue Außenprüfung heranziehe.Dies hat der BFH bereits in seinem Urteil vom 09.05.1978 - VII R 96/75 - (BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501) mit dem Hinweis entschieden, dass der Erbe Steuerschuldner geworden sei und die aus dieser Stellung erwachsenen Pflichten erfüllen müsse; hierzu gehöre auch die Duldung einer Außenprüfung.
Dies ergibt sich daraus, dass der Anwendungsbereich der Vorschrift über den reinen Wortlaut hinausgeht und eine Außenprüfung mithin auch dann zulässig ist, wenn das Unternehmen veräußert, aufgegeben, handelsrechtlich beendet oder liquidiert wurde sowie auch dann, wenn der Unternehmer verstorben ist (BFH…, Beschluss vom 15.06.2022, a.a.O., sowie Urteile vom 09.05.1978 - VII R 96/75 - BStBl II 1978, 501 und vom 24.08.1989 - IV R 65/88 - BStBl II 1990, 2).
- BFH, 24.06.1982 - IV B 3/82
Vollzugsaussetzung - Außenprüfung - Rechtswidrigkeit
Wird die Prüfung gleichwohl durchgeführt, so erledigt sich zwar damit der Verwaltungsakt; der Steuerpflichtige kann jedoch im Wege der Fortsetzungsfeststellungsklage (§ 100 Abs. 1 Satz 4 FGO) den Ausspruch herbeiführen, daß die Prüfungsanordnung rechtswidrig war (BFH-Urteil vom 9. Mai 1978 VII R 96/75, BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501).Die Feststellung der Rechtswidrigkeit hindert die Verwertung der Prüfungserkenntnisse (Urteil in BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501).
- BFH, 16.04.1986 - I R 32/84
Fortsetzungsfeststellungsantrag - Hilfsweiser Antrag - Vorlage von Bilanzen und …
Damit ist der Regelungsinhalt der Anordnung erschöpft; der Verwaltungsakt ist erledigt (vgl. Urteile des Bundesfinanzhofs - BFH - vom 9. Mai 1978 VII R 96/75, BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501; vom 5. April 1984 IV R 244/83, BFHE 140, 518, BStBl II 1984, 790; Urteil des Bundesverwaltungsgerichts - BVerwG - vom 29. November 1979 3 C 103.79, BVerwGE 59, 148, 152).Dieses Interesse ergibt sich aus der ständigen Rechtsprechung des BFH, nach der Ermittlungsmaßnahmen des FA mit Erfolg angegriffen worden sein müssen, um zu einem Verwertungsverbot zu gelangen (vgl. BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501; Beschluß vom 24. Juni 1982 IV B 3/82, BFHE 136, 192, BStBl II 1982, 659; Urteile vom 27. Juli 1983 I R 210/79, BFHE 139, 221, BStBl II 1984, 285; in BFHE 140, 518, BStBl II 1984, 790; in BFHE 144, 333, BStBl II 1986, 21; vom 14. August 1985 I R 188/82, BFHE 144, 339, BStBl II 1986, 2).
- BFH, 14.03.2005 - IV B 84/03
Bp beim Rechtsnachfolger
Zudem musste sie in eigener Person die sich daraus ergebenden Pflichten erfüllen und die Prüfungen dulden (BFH-Urteil vom 9. Mai 1978 VII R 96/75, BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501).Wie bereits erörtert, ist eine Prüfungsanordnung im Erbfall nach der Rechtsprechung des BFH (s. Urteil in BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501, sowie Senatsurteil vom 24. August 1989 IV R 65/88, BFHE 158, 114, BStBl II 1990, 2) an den Rechtsnachfolger zu richten, weil dieser die Prüfung zu dulden hat.
- BFH, 30.11.1987 - VIII B 3/87
Großbetriebsprüfungsstelle - Oberfinanzdirektion - Außenprüfung - Nichtigkeit - …
Die Feststellung der Rechtswidrigkeit hindert die Verwertung der Prüfungserkenntnisse (BFH-Urteil vom 9. Mai 1978 VII R 96/75, BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501; BFH-Beschluß vom 24. Juni 1982 IV B 3/82, BFHE 136, 192, BStBl II 1982, 659). - BFH, 16.12.1986 - VIII R 123/86
Fortsetzungsfeststellungsklage - Erledigte Prüfungsanordnung - Berechtigtes …
Die Feststellung der Rechtswidrigkeit hindert die Verwertung der Prüfungserkenntnisse (BFH-Urteil vom 9. Mai 1978 VII R 96/75, BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501; BFH-Beschluß vom 24. Juni 1982 IV B 3/82, BFHE 136, 192, BStBl II 1982, 659). - BFH, 27.01.1994 - IV R 93/91 a) Nach ständiger Rechtsprechung des BFH dürfen im Rahmen einer Betriebs- bzw. Außenprüfung getroffene Feststellungen nicht in einem Steuer- oder Feststellungsbescheid ausgewertet werden, wenn die Rechtswidrigkeit der Prüfungsanordnung im Wege der Anfechtungsklage oder nach Erledigung der Prüfungsanordnung im Wege der Fortsetzungsfeststellungsklage festgestellt worden ist (Urteile vom 7. Juni 1973 V R 64/72, BFHE 109, 500, BStBl II 1973, 716 [BFH 07.06.1973 - V R 64/72]; vom 9. Mai 1978 VII R 96/75, BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501 [BFH 09.05.1978 - VII R 96/75]; vom 23. Februar 1984 IV R 154/82, BFHE 140, 505, BStBl II 1984, 512 [BFH 23.02.1984 - IV R 154/82]; vom 21. Oktober 1986 VIII R 243/83, BFHE 148, 400, BStBl II 1987, 284 [BFH 21.10.1986 - VIII R 243/83]; vom 10. Mai 1991 V R 51/90, BFHE 164, 495, BStBl II 1991, 825 [BFH 10.05.1991 - V R 51/90]; vom 21. April 1993 X R 112/91, BFHE 171, 15, BStBl II 1993, 649 [BFH 21.04.1993 - X R 112/91]).
Eine Prüfungsanordnung behält ihre Wirksamkeit grundsätzlich bis zu ihrem Vollzug; sie ist erst mit der Durchführung der Prüfung "auf andere Weise" erledigt (vgl. BFH-Urteil vom 9. Mai 1978 VII R 96/75, BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501 [BFH 09.05.1978 - VII R 96/75]; jetzt § 124 Abs. 2 AO 1977).
- BFH, 24.08.1989 - IV R 65/88
1. Erneuter Erlaß einer Prüfungsanordnung nach vorangegangener Aufhebung aus …
Dies hat bereits das BFH-Urteil vom 9. Mai 1978 VII R 96/75 (BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501) mit dem Hinweis entschieden, daß der Erbe Steuerschuldner geworden sei und die aus dieser Stellung erwachsenen Pflichten erfüllen müsse; hierzu gehöre auch die Duldung einer Betriebsprüfung. - BFH, 11.07.1979 - I B 10/79
Auswertung von Akten - Einstweilige Anordnung - Verwertungsverbot - …
So hat insbesondere der Bundesfinanzhof (BFH) mit Urteil vom 7. Juni 1973 V R 64/72 (BFHE 109, 500, BStBl II 1973, 716) entschieden, daß das FA bei einer Berichtigungsveranlagung nach § 222 Abs. 1 Nr. 1 der Reichsabgabenordnung (AO) keine neuen Tatsachen verwerten darf, die es bei einer Betriebsprüfung festgestellt hat, deren Anordnung (später) rechtskräftig für rechtswidrig erklärt worden war (vgl. auch das Urteil vom 9. Mai 1978 VII R 96/75, BFHE 125, 144, BStBl II 1978, 501). - BFH, 25.03.1986 - IX R 45/82
Zulässigkeit der Gewinnung von Tatsachen und Beweismitteln durch den …
- BFH, 21.10.1986 - VIII R 243/83
Neue Tatsachen nach Außenprüfung trotz Verwertungsverbots zu berücksichtigen, …
- FG München, 28.04.2015 - 10 K 2902/13
Ausdehnung einer Betriebsprüfung wegen zu erwartender nicht unerheblicher …
- FG Niedersachsen, 20.06.2011 - 3 K 401/08
Zulässigkeit der Verwendung von Fragebögen zu einer EDV-gestützten Kalkulation …
- BFH, 30.09.1986 - VIII B 62/84
Zulässigkeit der Verwertung von rechtswidrig erlangten Außenprüfungsergebnissen
- BFH, 24.11.1982 - I B 48/82