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   BFH, 12.11.1991 - VIII R 4/88   

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BFH, 12.11.1991 - VIII R 4/88 (https://dejure.org/1991,1463)
BFH, Entscheidung vom 12.11.1991 - VIII R 4/88 (https://dejure.org/1991,1463)
BFH, Entscheidung vom 12. November 1991 - VIII R 4/88 (https://dejure.org/1991,1463)
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Volltextveröffentlichungen (3)

  • Simons & Moll-Simons

    GewStG §§ 10 a, 2 Abs. 5

  • Wolters Kluwer

    Vorlagefrage inwieweit Unternehmeridentität nach Wortlaut und Sinn des § 10 a GewStG grundsätzlich Voraussetzung des Verlustabzugs ist - Steuerechtliche Unternehmensidentität bei Wechsel des persönlich haftenden Gesellschafters bei gleichem Betriebsgegenstand

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BFHE 166, 576
  • NJW 1992, 2784 (Ls.)
  • BB 1992, 1127
  • DB 1992, 1223
  • BStBl II 1992, 563
 
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Wird zitiert von ... (4)Neu Zitiert selbst (33)

  • BFH, 14.12.1989 - IV R 117/88

    Personengesellschaft - Veräußerung einer Beteiligung - Anteil am Gewerbeverlust -

    Auszug aus BFH, 12.11.1991 - VIII R 4/88
    Gemäß § 10 a Satz 1 GewStG in der für die Streitjahre geltenden Fassung des Art. 10 Nr. 7 des Steuerbereinigungsgesetzes 1986 (StBereinG 1986) vom 19. Dezember 1985 (BGBl I 1985, 2436, BStBl I 1985, 735, 750; zur Rückwirkung bis einschließlich Erhebungszeitraum 1975 vgl. § 36 Abs. 3 GewStG i. d. F. des StBereinG 1986, und das BFH-Urteil vom 14. Dezember 1989 IV R 117/88, BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436) ist der maßgebende Gewerbeertrag um die Fehlbeträge zu kürzen, die sich bei der Ermittlung des maßgebenden Gewerbeertrags für die fünf vorangegangenen Erhebungszeiträume nach den Vorschriften der §§ 7 bis 10 GewStG ergeben haben, soweit die Fehlbeträge nicht bei der Ermittlung des Gewerbeertrags für die vier vorangegangenen Erhebungszeiträume berücksichtigt worden sind.

    Nach Ansicht der Verwaltung (Abschn. 68 Abs. 5 f. der Gewerbesteuer-Richtlinien 1990 - GewStR 1990 -); Oberfinanzdirektion (OFD) Karlsruhe vom 13. März 1987 - G 1427 A - St 232, Betriebs-Berater - BB - 1987, 668) sowie nach der Rechtsprechung des Reichsfinanzhofs - RFH - (Urteil vom 26. August 1942 VI 236/42, RStBl 1942, 1024) und des BFH (z. B. Urteile vom 19. Dezember 1957 IV 666/55 U, BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; vom 12. Januar 1978 IV R 26/73, BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348; für die Rechtslage ab 1975 BFH-Urteil vom 14. Dezember 1989 IV R 117/88, BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436) ist Voraussetzung der Kürzung des Gewerbeertrags gemäß § 10 a GewStG die sog. Unternehmer- und Unternehmensidentität oder -gleichheit.

    Unternehmensidentität bedeutet, daß der im Anrechnungsjahr bestehende Gewerbebetrieb identisch ist mit dem Gewerbebetrieb, der im Jahr der Entstehung des Verlustes bestanden hat (vgl. BFH-Urteile in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; vom 28. April 1977 IV R 165/76, BFHE 122, 307, BStBl II 1977, 666; vom 12. Januar 1983 IV R 177/80, BFHE 138, 90, BStBl II 1983, 425; vom 19. Dezember 1984 I R 165/80, BFHE 143, 276, BStBl II 1985, 403; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436, und vom 5. September 1990 X R 20/89, BFHE 162, 135, BStBl II 1991, 25).

    Die Voraussetzung der Unternehmeridentität - die sich ebenfalls nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergibt - geht davon aus, daß die Kürzung des Gewerbeertrags um Fehlbeträge gemäß § 10 a GewStG an die Person des Gewerbetreibenden (Unternehmers) gebunden ist, der den Verlust erlitten hat (BFH-Urteile vom 8. Januar 1963 I 237/61 U, BFHE 76, 513, BStBl III 1963, 188; in BFHE 159, 528, zu 3., BStBl II 1990, 436).

    Unternehmeridentität bedeutet, daß nur der Unternehmer bzw. Mitunternehmer des Jahres, in dem der Verlust (Fehlbetrag) erwirtschaftet worden ist, später den Verlustabzug in Anspruch nehmen kann (vgl. bereits RFH in RStBl 1942, 1024; BFH-Urteile in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436).

    Dabei richtet sich der Umfang des Verlustabzugs nach ihrer Beteiligung am Verlust im Verlustjahr (vgl. BFH-Urteile in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348, zu 2.1. b, bb, und 2.3.; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436, zu 6. b; in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210, 212; in BFHE 138, 94, BStBl II 1983, 427).

    Danach kann im Falle des § 2 Abs. 5 der andere Unternehmer den maßgeblichen Gewerbeertrag nicht um die Fehlbeträge kürzen, die sich bei der Ermittlung des maßgeblichen Gewerbeertrags des übergegangenen Unternehmens ergeben haben (BFH-Urteile in BFHE 81, 318, BStBl III 1965, 115; in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436; BFH-Beschluß vom 24. Juni 1981 I S 3/81, BFHE 133, 564, BStBl II 1981, 748).

    Das BFH-Urteil in BFHE 159, 528, zu 3. und 4., BStBl II 1990, 436 schließt daraus, daß "danach weiterhin erforderlich (sei), daß der Unternehmer, der den Abzug vornehmen will, auch den Verlust erlitten hat".

    Die Auffassung der Verwaltung und die Rechtsprechung zur Unternehmeridentität ist - insbesondere nach der Änderung des § 10 a Satz 1 GewStG im Jahre 1985 - vom FG Baden-Württemberg (Beschluß vom 22. September 1986 I-V 14/85 - rkr. -, Entscheidungen der Finanzgerichte - EFG - 1987, 133); vom FG Hamburg (Urteil vom 12. August 1988 VII 68/85, EFG 1989, 70, aufgehoben durch das BFH-Urteil in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436) und in der Literatur kritisiert worden (vgl. Mutze, Finanz-Rundschau - FR - 1968, 26; Weingart, Der Betrieb - DB - 1976, 1081; Curtius / Hartung, Steuerberater-Jahrbuch - StbJb - 1985/1986, 9; Braun, BB 1985, 1593; Knobbe-Keuk, Steuer und Wirtschaft - StuW - 1978, 267; dieselbe, Bilanz- und Unternehmenssteuerrecht, 7. Aufl., 624 f.; dieselbe, StbJb 1990/1991, 159, 170; Kraushaar, Deutsche Steuer-Zeitung - DStZ - 1987, 255; Lenski / Steinberg, Gewerbesteuergesetz, 8. Aufl., § 10 a Rdnr. 1 d und 13; Finkbeiner, DStZ 1990, 529 [BGH 14.12.1989 - IV ZR 117/88]; Herzig, StbJb 1989/1990, 317, 325; Feldhausen, Deutscher Steuerberatertag 1989, 251, 254; Gaßner, Jahrbuch der Fachanwälte für Steuerrecht - JBFSt - 1987/1988, 392; Güroff in Glanegger / Güroff, Gewerbesteuergesetz, 2. Aufl., § 10 a Anm. 12; Korn, Kölner Steuerdialog - KÖSDI - 1988, 7314; Meyer-Scharenberg / Popp / Woring, Gewerbesteuergesetz, Kommentar, § 10 a Rdnr. 16; Meyer-Scharenberg, Neue Wirtschafts-Briefe - NWB - Fach 5, 1159; Tipke / Lang, Steuerrecht, 13. Aufl., 516; Orth, FR 1986, 81; Felix, Steuerrechtsprechung in Karteiform - StRK -, Anmerkungen, Gewerbesteuergesetz 1978, § 10 a, Rechtsspruch 1; Feddersen, BB 1987, 1782, zu I.; Blümich, Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz, Gewerbesteuergesetz, 14. Aufl.; von Twickel, § 10 a GewStG Rdnr. 81; Märkle, StbJb 1989/1990, 317, 323; Niemann, Zur Anerkennung von Gewerbeverlusten beim Wechsel von Gesellschaftern einer Personengesellschaft, Institut "Finanzen und Steuern", Nr. 279; Schützeberg, DB 1991, 619; Sturm, Wertpapier-Mitteilungen / Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht - WM - 1986, Sonderbeilage 7, 19; Söffing, Steuerberater-Kongreß-Report 1989, 145, 184; ders., FR 1990, 342; Autenrieth, DStZ 1987, 412; Weßling, DB 1986, 1894; ders., DB 1987, 1321; ders., BB 1988, 1641; Wihtol / Bittner, Gewerbesteuergesetz, § 10 a Anm. 3 b; Zitzelsberger, Grundlagen der Gewerbesteuer, 1990, 285 f., 288).

    Das BFH-Urteil in BFHE 159, 528, zu 3, BStBl II 1990, 436 begründet das Merkmal der Unternehmeridentität mit dem "Hinweis" des § 10 a Satz 2 auf § 2 Abs. 5 Satz 1 GewStG: "Geht die Abzugsfähigkeit nämlich verloren, wenn das Unternehmen im ganzen auf einen anderen Unternehmer übergeht, so ist danach weiterhin erforderlich, daß der Unternehmer, der den Abzug vornehmen will, auch den Verlust erlitten hat." Der IV. Senat zieht offenbar den Schluß, daß, wenn die Abzugsfähigkeit beim vollständigen Wechsel der Unternehmer gänzlich verloren geht, sie bei teilweisem Wechsel der Unternehmer anteilig verloren gehen muß.

    Eine derartige Anwendung des § 10 a Satz 2 GewStG würde sich zudem, entgegen der Ansicht des BFH-Urteils in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436, zu 6. ausschließlich steuerverschärfend auswirken.

    Aus der Tatsache, daß auch das Ergebnis im Sonderbetriebsvermögen der Gesellschafter bei der Ermittlung des Gewerbeertrags zu berücksichtigen ist, ergibt sich das Erfordernis der Unternehmeridentität für den Verlustabzug gemäß § 10 a GewStG ebenfalls nicht (vgl. aber BFH-Urteil in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436 zu 5.).

    Im Rahmen der Gewerbesteuerveranlagung wirken sich diese Komponenten des Gewerbeertrags bei allen Gesellschaftern in gleicher Weise aus, denn sie erhöhen oder verringern die Gewerbesteuerlast insgesamt (vgl. auch BFH-Urteil in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436), während sie im Rahmen der Gewinnfeststellung und Einkommensteuerveranlagung sich nur auf den Gewinnanteil des Gesellschafters und seine persönliche Steuerlast auswirken.

    Deshalb erübrigt sich auch eine eingehende Auseinandersetzung mit den Ausführungen zu 4. in dem Urteil in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436.

    Das BFH-Urteil in BFHE 159, 528, zu 4. und 5., BStBl II 1990, 436 hat zur Begründung des Erfordernisses der Unternehmeridentität an den Unternehmerbegriff des § 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG angeknüpft.

    Das Urteil in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436, zu 5. geht davon aus, daß die Personengesellschaft (also nicht deren Gesellschafter) zwar das Gewerbe betreibt, daß Unternehmer aber die Gesellschafter seien.

    Der vorlegende Senat weicht mit der von ihm vertretenen Auffassung vom Urteil des IV. Senats vom 14. Dezember 1989 IV R 117/88 (BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436) ab.

  • BFH, 12.01.1978 - IV R 26/73

    Berücksichtigung des Gewerbeverlustes bei Einbringung eines Einzelunternehmens in

    Auszug aus BFH, 12.11.1991 - VIII R 4/88
    Nach vergeblichem Einspruch erhob die Klägerin Klage, die das Finanzgericht (FG) unter Hinweis auf die Urteile des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 12. Januar 1978 IV R 26/73 (BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348) und vom 13. November 1984 VIII R 312/82 (BFHE 143, 135, BStBl II 1985, 334) wegen mangelnder Unternehmeridentität zurückwies.

    Nach Ansicht der Verwaltung (Abschn. 68 Abs. 5 f. der Gewerbesteuer-Richtlinien 1990 - GewStR 1990 -); Oberfinanzdirektion (OFD) Karlsruhe vom 13. März 1987 - G 1427 A - St 232, Betriebs-Berater - BB - 1987, 668) sowie nach der Rechtsprechung des Reichsfinanzhofs - RFH - (Urteil vom 26. August 1942 VI 236/42, RStBl 1942, 1024) und des BFH (z. B. Urteile vom 19. Dezember 1957 IV 666/55 U, BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; vom 12. Januar 1978 IV R 26/73, BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348; für die Rechtslage ab 1975 BFH-Urteil vom 14. Dezember 1989 IV R 117/88, BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436) ist Voraussetzung der Kürzung des Gewerbeertrags gemäß § 10 a GewStG die sog. Unternehmer- und Unternehmensidentität oder -gleichheit.

    Seit jeher wird es aus dem Objektsteuercharakter der Gewerbesteuer hergeleitet (vgl. BFH-Urteile in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; in BFHE 122, 307, BStBl II 1977, 666; in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348; vom 15. Juli 1986 VIII R 269/81, BFH / NV 1986, 696; in BFHE 162, 135, BStBl II 1991, 25; in BFHE 143, 276, BStBl II 1985, 403).

    Aufgrund der Feststellungen des FG (§ 118 Abs. 2 FGO) kann die Unternehmenseinheit für die Jahre 1975 bis 1979 bejaht werden (zu den Voraussetzungen im einzelnen vgl. BFH-Urteil in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348, zu 1. a).

    Dabei richtet sich der Umfang des Verlustabzugs nach ihrer Beteiligung am Verlust im Verlustjahr (vgl. BFH-Urteile in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348, zu 2.1. b, bb, und 2.3.; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436, zu 6. b; in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210, 212; in BFHE 138, 94, BStBl II 1983, 427).

    In der Bezugnahme auf den "Gewerbetreibenden" komme zum Ausdruck, daß das Recht auf Geltendmachung des Gewerbeverlusts ein Recht sei, das an die Person des Gewerbetreibenden geknüpft sei (RFH-Urteil in RStBl 1942, 1024; BFH-Urteile in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348, vor 1.; vom 1. Dezember 1960 IV 353/60 U, BFHE 72, 173, BStBl III 1961, 65).

    Danach kann im Falle des § 2 Abs. 5 der andere Unternehmer den maßgeblichen Gewerbeertrag nicht um die Fehlbeträge kürzen, die sich bei der Ermittlung des maßgeblichen Gewerbeertrags des übergegangenen Unternehmens ergeben haben (BFH-Urteile in BFHE 81, 318, BStBl III 1965, 115; in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436; BFH-Beschluß vom 24. Juni 1981 I S 3/81, BFHE 133, 564, BStBl II 1981, 748).

    Bisher wurde die Unternehmeridentität insbesondere unter Berufung auf den Wortlaut des § 10 a Satz 1 GewStG für erforderlich gehalten (vgl. BFH-Urteile in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348; in BFHE 143, 135, BStBl II 1985, 334; in BFHE 138, 90, BStBl II 1983, 425; vom 13. November1984 VIII R 312/82, BFHE 143, 135, BStBl II 1985, 334; vom 19. Dezember 1984 I R 165/80, BFHE 143, 276, BStBl II 1985, 403, und vom 27. Juni 1990 I R 183/85, BFHE 161, 157 [BFH 27.06.1990 - I R 183/85], BStBl II 1990, 916; vgl. ferner bereits RFH-Urteil in RStBl 1942, 1024; ebenso Abschn. 68 Abs. 5 Satz 4 der Gewerbesteuer-Richtlinien 1974 - GewStR 1974 -).

    Verneint man in den beiden genannten Fällen eine Einstellung des Gewerbebetriebs gemäß § 2 Abs. 5 GewStG - und das wäre nach der bisherigen Rechtsprechung der Fall (BFH-Urteile in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348, zu 2.2. b; ferner in BFHE 106, 225, BStBl II 1972, 775) -, dann besteht auch keine Veranlassung, in diesen Fällen den Verlustabzug gemäß § 10 a GewStG zu versagen oder einzuschränken.

    An die damit verbundenen wirtschaftlichen, organisatorischen und finanziellen Zusammenhänge der zu vergleichenden gewerblichen Betätigungen werden strenge Anforderungen gestellt (vgl. BFH-Urteile vom 19. Dezember 1984 I R 165/80, BFHE 143, 276, BStBl II 1985, 403; in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348).

  • BFH, 19.12.1957 - IV 666/55 U

    Anrechnung von Gewerbeverlusten bei Unternehmenswechsel

    Auszug aus BFH, 12.11.1991 - VIII R 4/88
    Nach Ansicht der Verwaltung (Abschn. 68 Abs. 5 f. der Gewerbesteuer-Richtlinien 1990 - GewStR 1990 -); Oberfinanzdirektion (OFD) Karlsruhe vom 13. März 1987 - G 1427 A - St 232, Betriebs-Berater - BB - 1987, 668) sowie nach der Rechtsprechung des Reichsfinanzhofs - RFH - (Urteil vom 26. August 1942 VI 236/42, RStBl 1942, 1024) und des BFH (z. B. Urteile vom 19. Dezember 1957 IV 666/55 U, BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; vom 12. Januar 1978 IV R 26/73, BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348; für die Rechtslage ab 1975 BFH-Urteil vom 14. Dezember 1989 IV R 117/88, BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436) ist Voraussetzung der Kürzung des Gewerbeertrags gemäß § 10 a GewStG die sog. Unternehmer- und Unternehmensidentität oder -gleichheit.

    Unternehmensidentität bedeutet, daß der im Anrechnungsjahr bestehende Gewerbebetrieb identisch ist mit dem Gewerbebetrieb, der im Jahr der Entstehung des Verlustes bestanden hat (vgl. BFH-Urteile in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; vom 28. April 1977 IV R 165/76, BFHE 122, 307, BStBl II 1977, 666; vom 12. Januar 1983 IV R 177/80, BFHE 138, 90, BStBl II 1983, 425; vom 19. Dezember 1984 I R 165/80, BFHE 143, 276, BStBl II 1985, 403; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436, und vom 5. September 1990 X R 20/89, BFHE 162, 135, BStBl II 1991, 25).

    Seit jeher wird es aus dem Objektsteuercharakter der Gewerbesteuer hergeleitet (vgl. BFH-Urteile in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; in BFHE 122, 307, BStBl II 1977, 666; in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348; vom 15. Juli 1986 VIII R 269/81, BFH / NV 1986, 696; in BFHE 162, 135, BStBl II 1991, 25; in BFHE 143, 276, BStBl II 1985, 403).

    Unternehmeridentität bedeutet, daß nur der Unternehmer bzw. Mitunternehmer des Jahres, in dem der Verlust (Fehlbetrag) erwirtschaftet worden ist, später den Verlustabzug in Anspruch nehmen kann (vgl. bereits RFH in RStBl 1942, 1024; BFH-Urteile in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436).

    Dabei richtet sich der Umfang des Verlustabzugs nach ihrer Beteiligung am Verlust im Verlustjahr (vgl. BFH-Urteile in BFHE 124, 348, BStBl II 1978, 348, zu 2.1. b, bb, und 2.3.; in BFHE 159, 528, BStBl II 1990, 436, zu 6. b; in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210, 212; in BFHE 138, 94, BStBl II 1983, 427).

    Solange nicht das Unterschiedliche beider Steuerarten eine unterschiedliche Behandlung bedinge, sei von den Grundsätzen des Einkommensteuerrechts auszugehen (RFH-Urteil in RStBl 1942, 1024; BFH-Urteil in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210).

    Die Regelung des § 10 a Satz 2 GewStG ist konstitutiv; ohne sie hätte ein Unternehmerwechsel keinen Einfluß auf den Verlustabzug (vgl. BFH-Urteil in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210, zum damaligen § 5 Abs. 2 GewStG).

    Wenn nun § 10 a Satz 2 GewStG den Verlustabzug - trotz bestehender Unternehmensidentität - über die fingierte Betriebseinstellung vom vollständigen Wechsel der Mitunternehmer abhängig macht, dann ist das ebenso ein "Einbruch in den Realsteuercharakter der Gewerbesteuer" (BFH-Urteil in BFHE 66, 548, BStBl III 1958, 210 zu § 5 Abs. 2 GewStG a. F.), wie es die Fiktion der Betriebseinstellung infolge Unternehmerwechsels gemäß § 2 Abs. 5 GewStG ist.

  • BFH, 03.05.1993 - GrS 3/92

    Verlustabzug nach § 10a GewStG entfällt, soweit der Verlust auf ausgeschiedene

    Der VIII. Senat des Bundesfinanzhofs (BFH) hat mit Beschluß vom 12. November 1991 im Revisionsverfahren VIII R 4/88 (BFH/NV 1992, 545) dem Großen Senat folgende Rechtsfrage zur Entscheidung vorgelegt:.

    Wegen der Einzelheiten der Begründung wird auf den Beschluß in BFH/NV 1992, 545 verwiesen.

  • BFH, 07.12.1993 - VIII R 160/86

    Verlustabzug nach § 10a GewStG entfällt, soweit der Verlust auf einen

    Der Senat hat mit Beschluß vom 14. August 1992 das Ruhen des Verfahrens bis zu einer Entscheidung des Großen Senats des Bundesfinanzhofs (BFH) in der Sache VIII R 4/88 gemäß § 155 FGO i. V. m. § 251 Abs. 1 der Zivilprozeßordnung (ZPO) angeordnet.

    Der Große Senat des BFH hat über den Vorlagebeschluß des erkennenden Senats vom 12. November 1991 VIII R 4/88 (BFHE 166, 576, BStBl II 1992, 563) durch Beschluß vom 3. Mai 1993 GrS 3/92 (BFHE 171, 246, BStBl II 1993, 616) entschieden.

  • FG Düsseldorf, 14.09.2004 - 16 K 5972/03

    Anteil des ausgeschiedenen Gesellschafters am Gewerbeverlust

    Diese Ansicht, die insbesondere der VIII. Senat des BFH im Vorlagebeschluss vom 12. November 1991 VIII R 4/88 (BFHE 166, 576, BStBl II 1992, 563) vertreten hat, hat sich aber nicht durchgesetzt.
  • BFH, 04.04.1996 - V S 1/96
    Aufgrund des § 116 Satz 1 Nr. 2 ZPO hätte die Antragstellerin Erklärungen der am Gegenstand des Rechtsstreits wirtschaftlich Beteiligten -- also der Gesellschafter der Antragstellerin -- über deren persönliche und wirtschaftliche Verhältnisse (u. a. Vermögen, Einkünfte, Lasten) sowie entsprechende Belege auf einem amtlichen Vordruck vorlegen müssen (§ 142 Abs. 1 FGO i. V. m. § 117 Abs. 2, 4 ZPO; vgl. Beschluß des Bundesfinanzhofs -- BFH -- vom 15. Oktober 1992 I B 84/92, BFH/NV 1994, 573).
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