Rechtsprechung
   BFH, 23.01.2019 - XI R 15/16   

Zitiervorschläge
https://dejure.org/2019,9616
BFH, 23.01.2019 - XI R 15/16 (https://dejure.org/2019,9616)
BFH, Entscheidung vom 23.01.2019 - XI R 15/16 (https://dejure.org/2019,9616)
BFH, Entscheidung vom 23. Januar 2019 - XI R 15/16 (https://dejure.org/2019,9616)
Tipp: Um den Kurzlink (hier: https://dejure.org/2019,9616) schnell in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie die Tastenkombination Alt + R verwenden - auch ohne diesen Bereich zu öffnen.

Volltextveröffentlichungen (14)

  • openjur.de
  • Bundesfinanzhof

    FGO § 115 Abs 1, UStG § ... 4 Nr 16 Buchst b, UStG § 4 Nr 14 Buchst b S 2 DBuchst aa, KHEntgG § 2 Abs 1 S 2, KHEntgG § 7 Abs 1, KHEntgG § 18 Abs 2, KHEntgG § 19 Abs 1, SGB 5 § 108, SGB 5 § 109, EGRL 112/2006 Art 132 Abs 1 Buchst b, EWGRL 388/77 Art 13 Teil A Abs 1 Buchst b, KHG § 17b Abs 1, UStG VZ 2005, UStG VZ 2006, UStG VZ 2013, AO § 67 Abs 2
    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • Bundesfinanzhof

    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • rechtsprechung-im-internet.de

    § 115 Abs 1 FGO, § 4 Nr 16 Buchst b UStG 2005, § 4 Nr 14 Buchst b S 2 DBuchst aa UStG 2005, § 67 Abs 2 AO vom 13.12.2006, § 2 Abs 1 S 2 KHEntgG vom 15.12.2004
    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • IWW

    § 30 der Gewerbeordnung, § 2 Nr. 1 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG... ), § 107 Abs. 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V), § 108 SGB V, § 17b KHG, § 4 Nr. 14, Nr. 16 des Umsatzsteuergesetzes, § 4 Nr. 14 UStG, § 4 Nr. 16 Buchst. b UStG, Art. 132 Abs. 1 Buchst. b der Richtlinie 2006/112/EG, § 115 Abs. 1 FGO, § 98 FGO, § 99 FGO, § 97 FGO, § 126 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 FGO, § 67 Abs. 2 der Abgabenordnung (AO), Art. 97 § 1c Abs. 3 des Einführungsgesetzes zur Abgabenordnung, § 67 Abs. 1, 2 der Abgabenordnung, Richtlinie 77/388/EWG, § 67 Abs. 2 AO, § 7 KHEntgG, § 10 BPflV, § 17b Abs. 1 Satz 1 KHG, § 2 Abs. 2 KHEntgG, § 17b Abs. 1 KHG, § 7 Abs. 1 Satz 2 KHEntgG, § 67 AO, § 17 KHEntgG, § 2 Abs. 1 Satz 2 KHEntgG, § 18 Abs. 2 Satz 1 KHEntgG, § 19 Abs. 1 KHEntgG, §§ 2 Abs. 1 Satz 2, 18 KHEntgG, § 2 Abs. 1 Satz 1 KHEntgG, § 18 Abs. 1 KHEntgG, § 121 Abs. 2 SGB V, § 121 Abs. 3 Satz 1 SGB V, Art. 13 Teil A Abs. 1 Buchst. b der Richtlinie 77/388/EWG, § 67 Abs. 1 AO, § 126 Abs. 4 FGO, §§ 3 Abs. 1, 4 Abs. 1, 16 Abs. 1 BPflV, §§ 6, 16 BPflV, § 17b Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 2 KHG, § 13 BPflV, Art. 13 Teil A Abs. 1 Buchst. c der Richtlinie 77/388/EWG, Art. 132 Abs. 1 Buchst. b und Buchst. c MwStSystRL, §§ 18 Abs. 2 Satz 1, 19 Abs. 1 KHEntgG, § 4 Nr. 16 Buchst. e UStG, § 4 Nr. 16 Satz 1 Buchst. k UStG, § 168 Satz 1, Satz 2 AO, § 68 Satz 1 FGO, § 4 Nr. 14 Buchst. b des Umsatzsteuergesetzes, § 4 Nr. 14 Buchst. b Satz 1 UStG, § 4 Nr. 14 Buchst. b Satz 2 Doppelbuchst. aa UStG, Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL, § 4 Nr. 14 Buchst. b UStG, §§ 108, 109 SGB V, §§ 108 f. SGB V, § 108 Nr. 2 SGB V, § 108 Nr. 3 SGB V, §§ 1 Abs. 1, 8 Abs. 1 Satz 3 KHG, § 109 Abs. 3 SGB V, § 109 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 SGB V, § 109 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 SGB V, §§ 2 Abs. 4, 12 Abs. 1 SGB V, § 143 Abs. 2 FGO

  • Betriebs-Berater

    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • Wolters Kluwer

    Umsatzsteuerliche Behandlung der nach Fallpauschalen abgerechneten Erlöse eines privaten Krankenhauses; Berücksichtigung der Abrechnung von Belegarzt Leistungen nach GOÄ oder Kassengrundsätzen; Zulässigkeit der Revision bei Zulassung in vollem Umfang, jedoch ...

  • rewis.io

    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • degruyter.com(kostenpflichtig, erste Seite frei)

    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • degruyter.com(kostenpflichtig, erste Seite frei)
  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • rechtsportal.de

    Umsatzsteuerliche Behandlung der nach Fallpauschalen abgerechneten Erlöse eines privaten Krankenhauses

  • datenbank.nwb.de

    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)

Kurzfassungen/Presse (4)

  • IWW (Kurzinformation)

    Umsatzsteuer | Umsatzsteuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • nwb.de (Kurzmitteilung)

    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • Betriebs-Berater (Leitsatz)

    Steuerfreiheit von Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten

  • ecovis.com (Kurzinformation)

    Sind Leistungen einer Privatklinik mit Belegärzten umsatzsteuerfrei?

Sonstiges (2)

  • IWW (Verfahrensmitteilung)

    UStG § 4 Nr 16 Buchst b, AO § 67 Abs 2, EGRL 112/2006 Art 132 Abs 1 Buchst b
    Steuerfreiheit, Krankenhaus, Heilbehandlung, Vergleichbare Leistung

  • juris (Verfahrensmitteilung)

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • BFHE 263, 543
  • NJW 2019, 1400
 
Sortierung



Kontextvorschau





Hinweis: Klicken Sie auf das Sprechblasensymbol, um eine Kontextvorschau im Fließtext zu sehen. Um alle zu sehen, genügt ein Doppelklick.

Wird zitiert von ... (8)

  • FG Münster, 13.01.2021 - 13 K 365/17

    Umfang des Zweckbetriebs einer gemeinnützigen Krankenhaus-GmbH

    Die Tätigkeit selbständiger Belegärzte stellt demgegenüber ebenso wie die entgeltliche Überlassung von Personal- und Sachmitteln an eine Gemeinschaftspraxis keine typischerweise von einem Krankenhaus erbrachte Leistung dar (vgl. BFH-Urteile vom 23.1.2019 XI R 15/16, BFHE 263, 543, Sammlung der Entscheidungen des BFH - BFH/NV - 2019, 656; vom 6.4.2005 I R 85/04, BFHE 209, 345, BStBl II 2005, 545).
  • FG Münster, 19.12.2019 - 5 K 519/18

    Umsatzsteuer - Frage der Steuerbefreiung von medizinischen Leistungen einer

    b) Die Klägerin kann sich in den Streitjahren für die Inanspruchnahme der begehrten Steuerbefreiung grundsätzlich unmittelbar auf Unionsrecht berufen, da die nationale Regelung des § 4 Nr. 14 Buchst. b UStG aufgrund des darin enthaltenen sozialversicherungsrechtlichen Bedarfsvorbehalts nicht den unionsrechtlichen Vorgaben entspricht (vgl. hierzu BFH-Urteile vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656; vom 23.10.2014 V R 20/14, BFH/NV 2015, 631, Rz. 19 ff.; vom 18.03.2015 XI R 38/13, BStBl II 2016, 793, Rz. 39).

    (1) Nach den Ausführungen des XI. Senats des BFH, denen sich der erkennende Senat anschließt, ist es insofern ausreichend, dass die Klägerin - einen entsprechenden Bedarf vorausgesetzt - die Voraussetzungen für die Zulassung nach § 108 SGB V erfüllt hätte (vgl. BFH-Urteil vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656, Rz. 81).

    Es ist zunächst Sache jedes Mitgliedstaats, im Rahmen seines Ermessensspielraums die Regeln aufzustellen, nach denen die erforderliche Anerkennung gewährt wird (EuGH-Urteile vom 06.11.2003, C-45/01, Dornier, HFR 2004, 70, Rz. 64; vom 08.06.2006, C-106/05, L.u.P., HFR 2006, 831, Rz. 42; vom 10.06.2010, C-262/08, CopyGene, HFR 2010, 886, Rz. 63; BFH-Urteile vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656, Rz. 82; vom 23.10.2014 V R 20/14, BStBl II 2016, 785, Rz. 15).

    Die Prüfung erstreckt sich auch darauf, inwieweit das Ermessen überschritten ist und inwieweit nicht (vgl. BFH-Urteil vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656, Rz. 83; BFH-Urteil vom 28.06.2017 XI R 23/14, BFH/NV 2017, 1561).

    Da der deutsche Gesetzgeber sein Ermessen nur insoweit überschritten hat, als er den Abschluss eines solchen Vertrages gemäß § 109 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 SGB V (ebenso wie die Aufnahme in den Krankenhausplan) unter einen Bedarfsvorbehalt gestellt und damit den Neutralitätsgrundsatz verletzt hat, ist aufgrund des dem jeweiligen Mitgliedstaat eingeräumten Ermessensspielraums den gesetzgeberischen Vorgaben jedoch insoweit zu folgen, als von der Erbringung vergleichbarer Krankenhausbehandlungen wie die einer öffentlich-rechtlichen Einrichtung durch eine anerkannte Einrichtung dann auszugehen ist, wenn das jeweilige Krankenhaus die Voraussetzungen für die Aufnahme in den Krankenhausplan nach § 108 Nr. 2 SGB V oder den Abschluss eines Versorgungsvertrags nach § 108 Nr. 3 SGB V - jeweils unter Außerachtlassung der unionsrechtswidrigen Einschränkung durch den Bedarfsvorbehalt - erfüllt (BFH-Urteil vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656, Rz. 86).

    Für eine erfolgreiche Berufung eines Krankenhauses auf Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL ist daher die Einhaltung der in §§ 108 f. SGB V genannten Kriterien der Leistungsfähigkeit (personelle, räumliche und medizinisch-technische Ausstattung i.S. des § 109 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 SGB V) und der Wirtschaftlichkeit (angemessenes Kosten-Leistungs-Verhältnis i.S. der §§ 2 Abs. 4, 12 Abs. 1 SGB V) entscheidend (BFH-Urteil vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656, Rz. 87 m.w.N.).

    Auch der XI. Senat des BFH hat in seinem Urteil vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656, eine Kostenübernahme in erheblichem Umfang durch die gesetzlichen Träger der Sozialversicherung nicht (mehr) als weitere Voraussetzung für eine Steuerbefreiung nach Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL aufgeführt, was nach den vorstehenden Ausführungen auch als folgerichtig erscheint.

  • BFH, 17.11.2022 - V R 23/20

    Umsatzsteuerfreiheit von Privatkliniken (nach § 4 Nr. 16 Buchst. b UStG a.F.)

    Die Umsatzsteuerfreiheit von Privatkliniken nach § 4 Nr. 16 Buchst. b UStG a.F. i.V.m.§ 67 Abs. 2 AO erforderte im Jahr 2006 keine Vorauskalkulation der Selbstkosten (Anschluss an BFH-Urteil vom 23.01.2019 - XI R 15/16, BFHE 263, 543).

    Nach dem zwischenzeitlich ergangenen BFH-Urteil vom 23.01.2019 - XI R 15/16 (BFHE 263, 543) sei eine Vergleichskalkulation nach der Bundespflegesatzverordnung für Krankenhäuser in privater Trägerschaft nicht erforderlich, das Fehlen der Vergleichskalkulation nach Selbstkostengrundsätzen stehe somit dem Vorliegen steuerfreier Krankenhausleistungen nicht entgegen (BFH-Urteil in BFHE 263, 543, Rz 59).

    Denn nur auf diese Weise waren die berechneten Entgelte eines privaten Krankenhauses mit den im Anwendungsbereich der Bundespflegesatzverordnung festzusetzenden Pflegesätzen vergleichbar (BFH-Urteil in BFHE 263, 543, Rz 60).

    Vielmehr sind seitdem die Fallpauschalen mit denen eines Krankenhauses im Anwendungsbereich des Krankenhausentgeltgesetzes zu vergleichen (BFH-Urteil in BFHE 263, 543, Rz 61).

    Aufgrund der Unionsrechtswidrigkeit dieser Regelung ergibt sich eine Steuerbefreiung jedoch unter Berücksichtigung des Unionsrechts auch dann, wenn die Voraussetzungen im Streitjahr 2006 erfüllt sind (BFH-Urteil in BFHE 263, 543, Rz 70).

    In diesem Zusammenhang wird das FG auch das EuGH-Urteil I (Exonération de TVA des prestations hospitalières) vom 07.04.2022 - C-228/20 (EU:C:2022:275, Rz 60 ff.) sowie die BFH-Urteile vom 23.10.2014 - V R 20/14 (BFHE 248, 376, BStBl II 2016, 785), in BFHE 249, 380, BStBl II 2016, 793 und in BFHE 263, 543 zu berücksichtigen haben.

  • FG Niedersachsen, 02.03.2020 - 5 K 256/17

    Befreiung der Umsätze aus dem Betrieb eines Krankenhauses von der Umsatzsteuer;

    Sowohl der V. Senat des Bundesfinanzhofs (BFH), als auch der XI. Senat des BFH gehen davon aus, dass § 4 Nr. 14 Buchst. b aa) UStG nicht den unionsrechtlichen Vorgaben des Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL entspricht, weil er die Steuerfreiheit der Leistungserbringung in Krankenhäusern, die von Unternehmern betrieben werden, die keine Einrichtungen des öffentlichen Rechts sind, unter einen sozialversicherungsrechtlichen Bedarfsvorbehalt stellt ( BFH Urteile vom 23. Oktober 2014 V R 20/14 , BStBl. II 2016, 785; vom 18. März 2015 XI R 38/13 , BStBl. II 2016, 793; vom 23. Januar 2019 XI R 15/16 , BFH/NV 2019, 656).

    Der XI. Senat des BFH, der im Ausgangspunkt ebenfalls davon ausgeht, dass § 4 Nr. 14 Buchst. b aa) UStG das Gemeinschaftsrecht nicht zutreffend auslegt, verweist auf den Einleitungssatz des Art. 132 MwStSystRL und betont, dass es Sache jedes Mitgliedstaats sei, im Rahmen seines Ermessensspielraums die Regeln aufzustellen, nach denen die erforderliche Anerkennung gewährt wird ( BFH Urteil vom 23. Januar 2019 XI R 15/16 , BFH/NV 2019, 656 [BFH 23.01.2019 - XI R 15/16] ).

    Für unbedenklich hält es der XI. Senat des BFH hingegen, wenn über die Kettenverweisung von § 4 Nr. 14 Buchst. b aa) UStG über § 108 Nr. 2 und 3 SGB V auf §§ 1 und 6 KHG bzw. § 109 SGB V die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses in personeller, räumlicher und sächlicher Hinsicht und die Wirtschaftlichkeit der Betriebsführung Bedingung für die Zuerkennung der Steuerbegünstigung nach § 4 Nr. 14 Buchst. b aa) UStG sind; ein gänzliches Außerachtlassen der vom nationalen Gesetzgeber postulierten Voraussetzungen würde den Mitgliedstaaten das ihnen verliehene Ermessen nehmen ( BFH Urteil vom 23. Januar 2019 XI R 15/16 , BFH/NV 2019, 656, Rz. 85 und 86).

    Der Senat hat Zweifel, ob bei der Auslegung der "Vergleichbarkeit der Bedingungen in sozialer Hinsicht" i.S.d. Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL eine Wirtschaftlichkeitsprüfung des Krankenhauses anzustellen ist ( BFH Urteil vom 23. Januar 2019 XI R 15/16 , BFH/NV 2019, 656, Rz. 87).

  • FG Düsseldorf, 19.07.2019 - 1 K 907/17

    Geänderte Umsatzsteuerfestsetzungen nach Durchführung einer Betriebsprüfung

    Die Klägerin kann sich aber erfolgreich - für die Streitjahr 2013 bis 2015 - im Hinblick auf die o.g. Umsätze unmittelbar auf Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL berufen, da die nationale Regelung des § 4 Nr. 14 Buchst. b UStG aufgrund des enthaltenen sozialversicherungsrechtlichen Bedarfsvorbehalts nicht den unionsrechtlichen Vorgaben entspricht (ständige Rechtsprechung vgl. nur BFH, Urteil vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656 m.w.N.) und die Klägerin im Zusammenhang mit den "DRG-Umsätzen" und den "GKV-Umsätzen" sämtliche Voraussetzungen der unionsrechtlichen Steuerbefreiungsvorschrift erfüllt.

    Für eine erfolgreiche Berufung eines Krankenhauses auf Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL ist daher die Einhaltung der in §§ 108 f. SGB V genannten Kriterien der Leistungsfähigkeit (personelle, räumliche und medizinisch-technische Ausstattung i.S. des § 109 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 SGB V) und der Wirtschaftlichkeit (angemessenes Kosten-Leistungs-Verhältnis i.S. der §§ 2 Abs. 4, 12 Abs. 1 SGB V) entscheidend (vgl. BFH, Urteil vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656).

    Durch die höchstrichterliche Rechtsprechung ist geklärt, dass für eine erfolgreiche Berufung eines Krankenhauses auf Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL die Einhaltung der in §§ 108 f. SGB V genannten Kriterien der Leistungsfähigkeit und der Wirtschaftlichkeit entscheidend sind (vgl. BFH, Urteil vom 23.01.2019 XI R 15/16, BFH/NV 2019, 656).

  • FG Schleswig-Holstein, 17.05.2022 - 4 K 119/18

    Umsatzsteuerbefreiung von medizinisch indizierten ärztlichen Heilbehandlungen

    Es lag damit kein - zivilrechtlich und umsatzsteuerlich vom Krankenhausvertrag getrennter - Belegarztvertrag mit dem behandelten Mediziner vor, sondern ein einheitlicher Vertrag über das gesamte Leistungsbündel, bestehend aus der ärztlichen Heilbehandlung und aller sonstigen Krankenhausleistungen (zu den Einzelheiten der Vertragsgestaltung und Abrechnung bei Belegärzten, vgl. BFH-Urteil vom 23. Januar 2019, XI R 15/16, BFHE 263, 543).

    Über die Frage, ob die Klägerin zudem die Voraussetzungen von § 4 Nr. 14 Buchst. b UStG erfüllt, oder sich - da dafür keine hinreichenden Anhaltspunkte vorliegen - auf Art. 132 Abs. 1 Buchstabe b Mehrwertsteuersystemrichtlinie berufen könnte (zur grundsätzlichen Möglichkeit einer Berufung vgl. BFH-Urteil vom 23. Januar 2019, XI R 15/16, BFHE 263, 543), muss daher nicht befunden werden.

  • FG Hessen, 28.06.2017 - 1 K 19/16

    UStG n.F. § 4 Nr.14 Buchst. b S.1 und 2, Art. 132 Abs.1 Buchst. b MwStSystRL

    Die Revision wird gemäß § 115 Abs. 2 FGO in Hinblick auf das beim BFH anhängige Revisionsverfahren XI R 15/16 (vorgehend FG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 22.06.2016 7 K 7184/14, EFG 2016, 1474) sowie die Entscheidungen des FG Düsseldorf vom 17.02.2017 1 K 1994/13 U (zitiert nach juris) und des FG Köln vom 13.04.2016 9 K 3310/11 (EFG 2016, 1302) wegen grundsätzlicher Bedeutung sowie zur Fortbildung des Rechts zugelassen .
  • BFH, 15.11.2022 - VII R 23/19

    Geschäftsführerhaftung: Überwachungsverschulden, eigenes Unvermögen

    Allein aus dem Umstand, dass in den Entscheidungsgründen ein bestimmter Zulassungsgrund genannt wird, ergibt sich eine solche ausdrückliche und eindeutige Beschränkung der Revisionszulassung auf einzelne Streitgegenstände in der Regel nicht (Senatsurteil vom 18.07.2000 - VII R 32, 33/99, BFHE 192, 405, BStBl II 2001, 133, unter 2.a, und BFH-Urteil vom 23.01.2019 - XI R 15/16, BFHE 263, 543, Rz 23, jeweils m.w.N.; s.a. Gräber/Ratschow, a.a.O., § 115 Rz 74; Seer in Tipke/Kruse, § 115 FGO Rz 31; Lange in HHSp, § 115 FGO Rz 292).
Haben Sie eine Ergänzung? Oder haben Sie einen Fehler gefunden? Schreiben Sie uns.
Sie können auswählen (Maus oder Pfeiltasten):
(Liste aufgrund Ihrer bisherigen Eingabe)
Komplette Übersicht