Rechtsprechung
BFH, 26.08.2021 - V R 13/20 |
Volltextveröffentlichungen (13)
- openjur.de
- Bundesfinanzhof
AO § 33, AO § 43, AO § 166, UStG § 2 Abs 2 Nr 2, EGRL 112/2006 Art 11, AO § 176 Abs 1 S 1 Nr 3, UStG VZ 2008, UStG VZ 2009
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft - rechtsprechung-im-internet.de
§ 33 AO, § 43 AO, § 166 AO, § 2 Abs 2 Nr 2 UStG 2005, Art 11 EGRL 112/2006
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- IWW
§ 2 Abs. 2 Nr. 2 des Umsatzsteuergesetzes (UStG), § ... 164 der Abgabenordnung (AO), § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG, § 174 Abs. 5 AO, § 126 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 der Finanzgerichtsordnung, § 166 AO, § 155 Abs. 5 AO, § 191 AO, §§ 154 ff. AO, § 33 Abs. 1 AO, § 43 AO, § 13a UStG, § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG, § 13b UStG, § 13a Abs. 1 Nr. 1 UStG, § 157 Abs. 1 Satz 2 AO, § 155 AO, § 124 Abs. 2 AO, § 174 Abs. 5 Satz 1 AO, § 73 AO, § 164 AO, § 164 Abs. 2 AO, § 164 Abs. 3 Satz 1 AO, § 164 Abs. 4 Satz 1 AO, § 176 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 AO, Abschn. 2.8 Abs. 2 des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses, Art. 11 der Richtlinie 2006/112/EG, § 164 Abs. 2 Satz 2 AO, § 174 AO, Art. 11 MwStSystRL, § 171 Abs. 10 AO, § 143 Abs. 2 FGO
- Wolters Kluwer
Rechtsfolgen der Festsetzung der Umsatzsteuer gegenüber einer Organgesellschaft hinsichtlich der Vorsteuerabzugsberechtigung des Organträgers; Rechte einer Organschaft bei einer Änderung der Rechtsprechung
- Betriebs-Berater
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- rewis.io
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- degruyter.com(kostenpflichtig, erste Seite frei)
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- rechtsportal.de
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- datenbank.nwb.de
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- Der Betrieb(Abodienst, Leitsatz frei)
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (4)
- Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)
Organschaft - und die Drittwirkung der Steuerfestsetzung
- die-aktiengesellschaft.de (Leitsatz)
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- pwc.de (Kurzinformation)
Drittwirkung der Steuerfestsetzung bei Organschaft
- deloitte-tax-news.de (Kurzinformation)
§ 33 AO, § 43 AO, § 166 AO, § 176 Abs 1 S 1 Nr 3 AO, § 2 Abs 2 Nr 2 UStG, 112/2006 Art 11 EGRL
Drittwirkung der Umsatzsteuerfestsetzung bei Organschaft - Kein Rosinenpicken für Organträger und Organgesellschaft
In Nachschlagewerken
- smartsteuer.de | Lexikon des Steuerrechts
- Organschaft
- Die umsatzsteuerliche Organschaft
- Rechtsfolgen der Organschaft
Sonstiges (2)
- IWW (Verfahrensmitteilung)
UStG § 2 Abs 2 Nr 2 S 1, AO § 174 Abs 4, AO § 174 Abs 5
Umsatzsteuer, Organträger, Organgesellschaft, Personengesellschaft, Festsetzungsverjährung, Änderung, Korrespondenzprinzip, Treu und Glauben - Bundesfinanzhof (Terminmitteilung)
Ist eine Änderung der Umsatzsteuerfestsetzungen auf Ebene des Organträgers dem Grunde nach nicht möglich, wenn auf Ebene der Organgesellschaften eine Änderung der Umsatzsteuerfestsetzungen ebenfalls nicht mehr möglich ist??
Verfahrensgang
- FG Münster, 07.04.2020 - 15 K 3019/17
- BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Papierfundstellen
- BFHE 273, 364
- DB 2021, 2399
Wird zitiert von ... (6) Neu Zitiert selbst (15)
- BFH, 02.12.2015 - V R 25/13
Organschaft mit Tochterpersonengesellschaft - teleologische Extension
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Nach dem in Entscheidungen der Finanzgerichte 2020, 1181 veröffentlichten Urteil sind die drei KGs sowohl nach der Rechtsprechung des V. Senats des Bundesfinanzhofs (BFH) als auch nach der des XI. Senats (Urteile vom 02.12.2015 - V R 25/13, BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und vom 19.01.2016 - XI R 38/12, BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567) als Organgesellschaften des Klägers anzusehen.Dabei kann auch eine KG Organgesellschaft sein (BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567).
Aufgrund dieser Steuerfestsetzungen ist es unerheblich, dass es materiell-rechtlich an einem Drittverhältnis fehlt, da es sich nach der geänderten BFH-Rechtsprechung bei den drei KGs um Organgesellschaften i.S. von § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG handelt (BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567).
Dies trifft auf die durch die BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567 ausgelöste Rechtsprechungsänderung zur Organschaft zu, da der BFH (Urteil vom 08.02.1979 - V R 101/78, BFHE 127, 267, BStBl II 1979, 362) und die Finanzverwaltung (vgl. Abschn. 2.8 Abs. 2 des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses in der Fassung vor der Änderung durch das BMF-Schreiben in BStBl I 2017, 790) bis dahin einer Personenhandelsgesellschaft die Stellung als Organgesellschaft i.S. von § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG versagt hatten.
Waren ein Einzelunternehmer und eine KG nach bisheriger Rechtsprechung gesonderte Steuerpflichtige, während der Einzelunternehmer nach der (durch die BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567) geänderten Rechtsprechung Organträger der KG als Organgesellschaft ist, ist es mit dem Grundsatz von Treu und Glauben nicht vereinbar, dass bei dem einen Unternehmensteil (hier: Organträger) entsprechend dem Antrag des Organträgers die bislang für den anderen Unternehmensteil (hier: KG) festgesetzte Steuervergütung berücksichtigt wird, während eine korrespondierende Änderung der Steuerfestsetzung beim anderen Unternehmensteil (hier: KG) an § 176 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 AO scheitern soll.
- BFH, 19.01.2016 - XI R 38/12
Vorsteuerabzug einer geschäftsleitenden Holding; Organschaft: GmbH & Co. KG als …
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Nach dem in Entscheidungen der Finanzgerichte 2020, 1181 veröffentlichten Urteil sind die drei KGs sowohl nach der Rechtsprechung des V. Senats des Bundesfinanzhofs (BFH) als auch nach der des XI. Senats (Urteile vom 02.12.2015 - V R 25/13, BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und vom 19.01.2016 - XI R 38/12, BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567) als Organgesellschaften des Klägers anzusehen.Dabei kann auch eine KG Organgesellschaft sein (BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567).
Aufgrund dieser Steuerfestsetzungen ist es unerheblich, dass es materiell-rechtlich an einem Drittverhältnis fehlt, da es sich nach der geänderten BFH-Rechtsprechung bei den drei KGs um Organgesellschaften i.S. von § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG handelt (BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567).
Dies trifft auf die durch die BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567 ausgelöste Rechtsprechungsänderung zur Organschaft zu, da der BFH (Urteil vom 08.02.1979 - V R 101/78, BFHE 127, 267, BStBl II 1979, 362) und die Finanzverwaltung (vgl. Abschn. 2.8 Abs. 2 des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses in der Fassung vor der Änderung durch das BMF-Schreiben in BStBl I 2017, 790) bis dahin einer Personenhandelsgesellschaft die Stellung als Organgesellschaft i.S. von § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG versagt hatten.
Waren ein Einzelunternehmer und eine KG nach bisheriger Rechtsprechung gesonderte Steuerpflichtige, während der Einzelunternehmer nach der (durch die BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567) geänderten Rechtsprechung Organträger der KG als Organgesellschaft ist, ist es mit dem Grundsatz von Treu und Glauben nicht vereinbar, dass bei dem einen Unternehmensteil (hier: Organträger) entsprechend dem Antrag des Organträgers die bislang für den anderen Unternehmensteil (hier: KG) festgesetzte Steuervergütung berücksichtigt wird, während eine korrespondierende Änderung der Steuerfestsetzung beim anderen Unternehmensteil (hier: KG) an § 176 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 AO scheitern soll.
- BFH, 08.02.1995 - I R 127/93
Meßbescheid - Fehlbetrag - Gewerbesteuerbescheid - Änderungsantrag
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Dabei verstößt es gegen Treu und Glauben ("venire contra factum proprium"), wenn der Steuerpflichtige aufgrund einer Rechtsprechungsänderung z.B. die Aufhebung eines ihn belastenden Bescheids fordert und erreicht und später geltend macht, er habe auf die Anwendung der früheren Rechtsprechung vertraut und sei nicht bereit, die für ihn negativen Folgen der Rechtsprechungsänderung hinzunehmen (BFH-Urteil vom 08.02.1995 - I R 127/93, BFHE 177, 332, BStBl II 1995, 764, unter II.C.4.; vgl. auch BFH-Urteil vom 25.04.2013 - V R 2/13, BFHE 241, 304, BStBl II 2013, 844, Leitsatz 1).Denn die organschaftliche Verknüpfung gemäß § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG führt unter Berücksichtigung der sich aus Art. 11 der Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28.11.2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem (MwStSystRL) ergebenden unionsrechtlichen Vorgaben dazu, dass Organträger und Organgesellschaft umsatzsteuerrechtlich wie im Fall des BFH-Urteils in BFHE 177, 332, BStBl II 1995, 764 als ein Steuerpflichtiger anzusehen sind.
- BFH, 19.12.2013 - V R 5/12
Änderungsbefugnis nach § 174 Abs. 4 und 5 AO im Falle einer …
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Danach ist Dritter jeder, der in dem fehlerhaften Steuerbescheid nicht als Steuerschuldner angegeben ist, so dass auch eine Organgesellschaft im Verhältnis zum Organträger Dritter sein kann, was der BFH insbesondere mit deren Haftung nach § 73 AO begründet hat (BFH-Urteil vom 19.12.2013 - V R 5/12, BFHE 244, 494, BStBl II 2016, 585, Rz 43).Gegenteiliges ergibt sich auch nicht aus der vom Kläger zu Treu und Glauben zitierten BFH-Rechtsprechung wie insbesondere aus dem BFH-Urteil in BFHE 244, 494, BStBl II 2016, 585, nach dem es nicht Aufgabe und Zweck der allgemeinen Grundsätze von Treu und Glauben ist, eine unvorteilhafte Verfahrensbehandlung der Finanzbehörde aufzufangen.
- BFH, 22.12.1988 - VIII B 131/87
Beiladung eines Dritten - Zuständigkeit des Finanzamtes
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Im Übrigen kann sich der Kläger bei der Beurteilung der Bedeutung von Treu und Glauben nach den Verhältnissen des Streitfalls, in denen es ihm möglich war, als Geschäftsführer der KGs Änderungsanträge für diese zu stellen, nicht auf den von ihm angeführten BFH-Beschluss vom 22.12.1988 - VIII B 131/87, BFHE 155, 286, BStBl II 1989, 314 berufen, nach dem das FA für die Antragstellung nach § 174 Abs. 5 AO zuständig ist. - BFH, 08.02.1979 - V R 101/78
Die Rechtsprechung zu den sogenannten "organschaftsähnlichen Verhältnissen" bei …
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Dies trifft auf die durch die BFH-Urteile in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547, und in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567 ausgelöste Rechtsprechungsänderung zur Organschaft zu, da der BFH (Urteil vom 08.02.1979 - V R 101/78, BFHE 127, 267, BStBl II 1979, 362) und die Finanzverwaltung (vgl. Abschn. 2.8 Abs. 2 des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses in der Fassung vor der Änderung durch das BMF-Schreiben in BStBl I 2017, 790) bis dahin einer Personenhandelsgesellschaft die Stellung als Organgesellschaft i.S. von § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG versagt hatten. - BFH, 17.01.1995 - VII R 28/94
Voraussetzungen und Wirkungen einer umsatzsteuerlichen Organschaft - Zahlungen …
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Soweit er sich auf das BFH-Urteil vom 17.01.1995 - VII R 28/94 (BFH/NV 1995, 580) bezieht, berücksichtigt er nicht, dass sich aus dieser --zudem nur das Abrechnungs-, nicht aber das hier vorliegende Festsetzungsverfahren betreffenden-- Entscheidung nur ergibt, dass eine gegen die Organgesellschaft festgesetzte und von dieser gezahlte Umsatzsteuer auf die Umsatzsteuerschulden des Organträgers erst dann angerechnet werden kann, wenn die Umsatzsteuer-Festsetzungen gegenüber der Organgesellschaft aufgehoben worden sind. - BFH, 25.04.2013 - V R 2/13
Vertrauensschutz bei Änderung der Rechtsprechung
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Dabei verstößt es gegen Treu und Glauben ("venire contra factum proprium"), wenn der Steuerpflichtige aufgrund einer Rechtsprechungsänderung z.B. die Aufhebung eines ihn belastenden Bescheids fordert und erreicht und später geltend macht, er habe auf die Anwendung der früheren Rechtsprechung vertraut und sei nicht bereit, die für ihn negativen Folgen der Rechtsprechungsänderung hinzunehmen (BFH-Urteil vom 08.02.1995 - I R 127/93, BFHE 177, 332, BStBl II 1995, 764, unter II.C.4.; vgl. auch BFH-Urteil vom 25.04.2013 - V R 2/13, BFHE 241, 304, BStBl II 2013, 844, Leitsatz 1). - BFH, 11.12.2019 - XI R 16/18
EuGH-Vorlage zur umsatzsteuerrechtlichen Organschaft
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Dabei kommt es auf die Vereinbarkeit von § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG mit Art. 11 MwStSystRL und die sich daraus ergebende Frage, ob Steuerfestsetzungen gegenüber dem Organträger oder gegenüber einer sog. Mehrwertsteuergruppe zu erlassen sind (vgl. BFH-Beschlüsse vom 11.12.2019 - XI R 16/18, BFHE 268, 240, und vom 07.05.2020 - V R 40/19, BFHE 270, 166), nicht an. - BFH, 07.05.2020 - V R 40/19
EuGH-Vorlage zur Organschaft
Auszug aus BFH, 26.08.2021 - V R 13/20
Dabei kommt es auf die Vereinbarkeit von § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG mit Art. 11 MwStSystRL und die sich daraus ergebende Frage, ob Steuerfestsetzungen gegenüber dem Organträger oder gegenüber einer sog. Mehrwertsteuergruppe zu erlassen sind (vgl. BFH-Beschlüsse vom 11.12.2019 - XI R 16/18, BFHE 268, 240, und vom 07.05.2020 - V R 40/19, BFHE 270, 166), nicht an. - EuGH, 16.07.2020 - C-424/19
UR (Assujettissement des avocats à la TVA) - Vorlage zur Vorabentscheidung - …
- BFH, 22.04.2015 - XI R 43/11
Drittwirkung einer Steuerfestsetzung unter dem Vorbehalt der Nachprüfung - …
- BFH, 15.06.1999 - VII R 3/97
Umsatzsteuer im Konkursverfahren
- BFH, 24.08.2004 - VII R 50/03
Geschäftsführerhaftung und Bestandskraft einer unzutreffenden Lohnsteueranmeldung
- FG Münster, 07.04.2020 - 15 K 3019/17
Umsatzsteuer/Verfahrensrecht - Setzt die Einbeziehung von Personengesellschaften …
- BFH, 23.05.2022 - V B 4/22
AdV-Verfahren: Ernstliche Zweifel an der Höhe der Säumniszuschläge
(1) Nach dem Äquivalenzgrundsatz dürfen die verfahrensrechtlichen Modalitäten nicht ungünstiger sein als die, die bei ähnlichen nationalen Sachverhalten gelten (EuGH-Urteil SC Cridar Cons, EU:C:2022:114, Rz 42; BFH-Urteile vom 26.08.2021 - V R 13/20, BFHE 273, 364, Rz 21, sowie vom 28.08.2014 - V R 8/14, BFHE 247, 21, BStBl II 2015, 3, Rz 14 f.). - FG Münster, 02.11.2021 - 15 K 2736/18
Besteuerung der Bereitstellung von Flüssigfuttermittel für die Schweinemast über …
Im Streitfall steht auch nicht auf Grund einer Drittwirkung der bestandskräftigen Steuerfestsetzung des U T als Organträger nach § 166 AO bindend zulasten der Klägerin fest, dass diese nicht als Organgesellschaft oder als Schuldnerin der Umsatzsteuer für die von ihr ausgeführten Leistungen anzusehen ist (vgl. zum spiegelbildlichen Fall das BFH-Urteil vom 26.8.2021 V R 13/20, Deutsches Steuerrecht - DStR - 2021, 2345).Eine Anfechtungsbefugnis besteht allenfalls im spiegelbildlichen Verhältnis zwischen der Steuerfestsetzung der Organgesellschaft und dem Organträger, der als Geschäftsführer der bei der Klägerin zur Geschäftsführung berufenen T Verwaltungs GmbH auf Grund dieser Rechtsposition in der Lage ist, den Steuerbescheid der Organgesellschaft anzufechten (BFH-Urteil vom 26.8.2021 V R 13/20, DStR 2021, 2345).
Denn durch die Steuerfestsetzung für die Organgesellschaft wird nicht mit Wirkung für die vom Organträger selbst verwirklichten Besteuerungsgrundlagen verbindlich festgestellt, dass keine Organschaft vorliegt (BFH-Urteil vom 26.8.2021 V R 13/20, DStR 2021, 2345).
Entsprechend könne der Organträger im Anwendungsbereich von § 166 AO eine Änderung zu seinen Gunsten nur erreichen, wenn er die ihn bindende Festsetzung für die Organgesellschaft über einen Antrag nach § 164 Abs. 2 Satz 2 AO entfallen lasse (BFH-Urteil vom 26.8.2021 V R 13/20, DStR 2021, 2345).
- BFH, 16.03.2023 - V R 14/21
Erfordernis eines Änderungsantrags zur Vermeidung widerstreitender …
Organträger und Organgesellschaft können nicht beanspruchen, im selben Besteuerungszeitraum für den einen Unternehmensteil (z.B. Organgesellschaft) auf der Grundlage der bisherigen Rechtsprechung und für den anderen Unternehmensteil (z.B. Organträger) nach der geänderten Rechtsprechung besteuert zu werden (Bestätigung des BFH-Urteils vom 26.08.2021 - V R 13/20, BFHE 273, 364).Hierzu hat der Senat mit Urteil vom 26.08.2021 - V R 13/20 (BFHE 273, 364) in Bezug auf die Rechtsprechungsänderung durch das BFH-Urteil in BFHE 252, 516, BStBl II 2017, 567 (und damit ebenso in Bezug auf das inhaltsgleiche BFH-Urteil in BFHE 254, 164, BStBl II 2017, 581) sowie das BFH-Urteil in BFHE 251, 534, BStBl II 2017, 547 entschieden, dass Organträger und Organgesellschaften nicht beanspruchen können, im selben Besteuerungszeitraum für den einen Unternehmensteil (z.B. Organgesellschaft) auf der Grundlage der bisherigen Rechtsprechung und für den anderen Unternehmensteil (z.B. Organträger) nach der geänderten Rechtsprechung besteuert zu werden.
Daher ist unter Berücksichtigung des Senatsurteils in BFHE 273, 364 dieser Widerstreit dahingehend aufzulösen, dass der Unternehmensteil der Organschaft, zu dessen Gunsten der Änderungsschutz nach § 176 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 AO wirkt, diesen durch die Stellung eines Änderungsantrags entfallen lassen muss, um so ein widersprüchliches Verhalten in Bezug auf die Besteuerung der Umsätze des anderen Unternehmensteils der Organschaft zu vermeiden.
- BFH, 26.01.2022 - XI R 19/19
Zur umsatzsteuerrechtlichen Behandlung eines bei Überlassung von elektronischen …
Denn der Kläger, der sich nicht auf das Unionsrecht beruft, erstrebt als Insolvenzverwalter über das Vermögen der A die Änderung von Steuerfestsetzungen zu deren Gunsten als vormalige Organträgerin, um eine Steuererstattung für die Masse zu erlangen (vgl. zum Vorsteuerabzug des Organträgers aus von Dritten über die Organgesellschaft bezogenen Eingangsleistungen BFH-Urteil vom 26.08.2021 - V R 13/20, BFHE 273, 364, Rz 34). - FG Münster, 21.09.2022 - 12 V 26/22
Aufhebung der Vollziehung der Abrechnungsbescheide über die Entstehung von …
(bb) Nach dem Äquivalenzgrundsatz dürfen die verfahrensrechtlichen Modalitäten nicht ungünstiger sein als die, die bei ähnlichen nationalen Sachverhalten gelten (EuGH-Urteil SC Cridar Cons, EU:C:2022:114; BFH-Urteile vom 26.08.2021 - V R 13/20, BFHE 273, 364 sowie vom 28.08.2014 - V R 8/14, BStBl II 2015, 3). - FG Münster, 21.07.2022 - 12 K 3010/20
Rechtmäßigkeit eines Säumniszuschlags im Rahmen des Steuerabrechnungsbescheids
bb) Nach dem Äquivalenzgrundsatz dürfen die verfahrensrechtlichen Modalitäten nicht ungünstiger sein als die, die bei ähnlichen nationalen Sachverhalten gelten (EuGH, Urteil SC Cridar Cons, EU:C:2022:114, Rz 42; BFH, Urteile vom 26.08.2021 - V R 13/20, BFHE 273, 364, Rz 21, sowie vom 28.08.2014 - V R 8/14, BFHE 247, 21, BStBl II 2015, 3, Rz 14 f.).