Rechtsprechung
BFH, 27.08.2014 - VIII R 6/12 |
Volltextveröffentlichungen (15)
- lexetius.com
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG - Leitende und eigenverantwortliche Berufsausübung i. S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG
- openjur.de
- Bundesfinanzhof
EStG § 18 Abs 1 Nr 1, EStG § 15 Abs 3 Nr 1, GewStG § 11 Abs 1 S 3 Nr 1, GewStG § 2 Abs 1, EStG § 18 Abs 1 Nr 3
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG - Leitende und eigenverantwortliche Berufsausübung i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG
- Bundesfinanzhof
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG - Leitende und eigenverantwortliche Berufsausübung i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG
- rechtsprechung-im-internet.de
§ 18 Abs 1 Nr 1 EStG 2002, § 15 Abs 3 Nr 1 EStG 2002, § 11 Abs 1 S 3 Nr 1 GewStG 2002, § 2 Abs 1 GewStG 2002, § 18 Abs 1 Nr 3 EStG 2002
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG - Leitende und eigenverantwortliche Berufsausübung i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG - IWW
§ 4 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes (EStG), § ... 18 EStG, § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG, § 18 Abs. 1 Nr. 3 EStG, § 164 Abs. 2 der Abgabenordnung, § 11 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG), § 126 Abs. 2 der Finanzgerichtsordnung, § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG, § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG, § 21 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 der Insolvenzordnung (InsO), § 313 InsO, § 56 InsO, § 118 Abs. 2 FGO, § 15 Abs. 2 Satz 1 EStG, § 35 EStG, § 2 Abs. 1 Satz 2 GewStG, § 15 Abs. 1 Nr. 1 EStG, § 18 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 3 EStG, § 11 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 GewStG, § 15 EStG
- zip-online.de(Leitsatz frei, Volltext 3,90 €)
Bagatellgrenze für "Abfärbewirkung" bei teilgewerblicher Rechtsanwalts-GbR, hier: wegen Durchführung von Insolvenzverfahren durch angestellten Anwalt
- Betriebs-Berater
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG - Leitende und eigenverantwortliche Berufsausübung i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG
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Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG - Leitende und eigenverantwortliche Berufsausübung i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG
- ra.de
- Der Betrieb(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG
- rechtsportal.de
Gewerbesteuerpflicht der Einnahmen einer Rechtsanwaltssozietät aus der eigenverantwortlichen Durchführung von Insolvenzverfahren durch einen angestellten Rechtsanwalt
- datenbank.nwb.de
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Kurzfassungen/Presse (18)
- Bundesfinanzhof (Pressemitteilung)
Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit: Bagatellgrenze für die Abfärbewirkung von geringfügigen gewerblichen Einkünften
- Rechtslupe (Kurzinformation/Zusammenfassung)
Die Anwaltssozietät, der angestellte Insolvenzverwalter, die Abfärbewirkung - und die Bagatellgrenze für gewerbliche Einkünfte
- anwaltonline.com (Kurzinformation)
Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit: Bagatellgrenze für die Abfärbewirkung von geringfügigen gewerblichen Einkünften
- Wolters Kluwer (Leitsatz)
Gewerbesteuerpflicht der Einnahmen einer Rechtsanwaltssozietät aus der eigenverantwortlichen Durchführung von Insolvenzverfahren durch einen angestellten Rechtsanwalt
- otto-schmidt.de (Kurzinformation)
Bagatellgrenze für die Abfärbewirkung von geringfügigen gewerblichen Einkünften
- wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)
Äußerst geringfügige Einkünfte einer Rechtsanwalts-GbR sind nicht zu gewerblichen Einkünften umzuqualifizieren
- wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)
Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit - Bagatellgrenze für die Abfärbewirkung von geringfügigen gewerblichen Einkünften
- wolterskluwer-online.de (Kurzinformation)
Gewerbesteuer: Bagatellgrenze für Abfärberegelung
- Bundesfinanzhof (Pressemitteilung)
Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit: Bagatellgrenze für die Abfärbewirkung von geringfügigen gewerblichen Einkünften
- handelsblatt.com (Kurzinformation)
Gewerblichkeit - Minimale Infektionsdosis: 3,1 Prozent oder 24.501 Euro
- deloitte-tax-news.de (Kurzinformation)
Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung
- haas-seminare-steuern-finanzen.de (Kurzinformation)
Gute Nachricht für Personengesellschaften: Abfärberegelung entschärft
- aerztezeitung.de (Pressemeldung, 20.02.2015)
Neue Größen für die Abfärbung auf den Praxisumsatz
- pwc.de (Kurzinformation)
Bagatellgrenze bei der Abfärberegelung festgelegt
- rechtsanwalts-kanzlei-wolfratshausen.de (Kurzinformation)
Bei Freiberuflersozietät, bei der einzelne Partner zusätzlich Einkünfte aus gewerblicher Tätigkeit erzielen
- noerr.com (Kurzinformation)
Bagatellgrenze gewerblicher Einkünfte von Personengesellschaften
- fgvw.de (Kurzinformation)
Gewerbesteuer: Geringfügigkeitsgrenze bei der Abfärbetheorie konkretisiert
- bundesanzeiger-verlag.de (Kurzinformation)
Geringfügige gewerbliche Einkünfte hindern freiberufliche Qualifikation im Übrigen nicht
Besprechungen u.ä. (3)
- meyer-koering.de (Entscheidungsbesprechung)
Bagatellgrenze für die Abfärbewirkung von geringfügigen gewerblichen Einkünften
- Jurion (Entscheidungsbesprechung)
Bagatellgrenze für die Abfärbewirkung von geringfügigen gewerblichen Einkünften
- ewir-online.de(Leitsatz frei, Besprechungstext 3,90 €) (Entscheidungsbesprechung)
EStG § 15 Abs. 3 Nr. 1, § 18 Abs. 1 Nr. 3; GewStG § 11
Bagatellgrenze für "Abfärbewirkung" bei teilgewerblicher Rechtsanwalts-GbR, hier: wegen Durchführung von Insolvenzverfahren durch angestellten Anwalt
In Nachschlagewerken
- smartsteuer.de | Lexikon des Steuerrechts
- Einkünfte aus Gewerbebetrieb
- Abgrenzung Gewerbebetrieb von selbstständiger Arbeit
- Einkünfte aus selbstständiger Arbeit
- Einkünfte aus freiberuflicher Tätigkeit i.S.d. § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG
- Insolvenzen und Steuern
- Wirkung der Eröffnung des Insolvenzverfahrens
- Insolvenzverwaltung
- Kommanditgesellschaft
- Steuerrechtliche Grundentscheidung
- Die KG im System der Einkommensteuer-Mitunternehmerschaft
- Limited
- Die Limited & Co.
- Ertragsteuerliche Behandlung der Limited (& Co. KG) in Deutschland - Besteuerung der Limited & Co. KG
- Mitunternehmerschaft
- Mitunternehmer
- Photovoltaikanlage
- Ertragsteuerliche Behandlung
Sonstiges
- juris (Verfahrensmitteilung)
Verfahrensgang
- ArbG Hamburg, 15.03.1996 - 19 Ca 70/96
- LAG Hamburg, 15.04.1997 - 6 Sa 42/96
- FG Mecklenburg-Vorpommern, 15.12.2011 - 2 K 412/08
- BFH, 27.08.2014 - VIII R 6/12
Papierfundstellen
- BFHE 247, 513
- NJW 2015, 1133
- ZIP 2015, 486
- NJ 2015, 237
- DB 2015, 353
- DB 2015, 357
- BStBl II 2015, 1002
Wird zitiert von ... (18)
- BFH, 06.06.2019 - IV R 30/16
Eingeschränkte Abfärbewirkung bei Beteiligungseinkünften einer …
Denn im Regelfall droht kein Ausfall von Gewerbesteuer, wenn bereits die gewerblichen Umsätze unter dem gewinnbezogenen Freibetrag von 24.500 EUR liegen (BFH-Urteile vom 27. August 2014 - VIII R 6/12, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002; VIII R 41/11, BFHE 247, 506, BStBl II 2015, 999; VIII R 16/11, BFHE 247, 499, BStBl II 2015, 996). - BFH, 03.11.2015 - VIII R 62/13
Zur Abfärbung gemäß § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG
Eine Personengesellschaft entfaltet nur dann eine Tätigkeit, die die Ausübung eines freien Berufs i.S. von § 18 EStG darstellt, wenn sämtliche Gesellschafter die Merkmale eines freien Berufs erfüllen (z.B. Senatsurteile vom 28. Oktober 2008 VIII R 69/06, BFHE 223, 206, BStBl II 2009, 642; vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002; vom 26. Januar 2011 VIII R 3/10, BFHE 232, 453, BStBl II 2011, 498; vom 15. Juni 2010 VIII R 10/09, BFHE 230, 47, BStBl II 2010, 906;… vom 4. Juli 2007 VIII R 77/05, BFH/NV 2008, 53).Erbringen die Gesellschafter einer Personengesellschaft ihre Leistungen teilweise freiberuflich und teilweise --mangels Eigenverantwortlichkeit-- gewerblich, so ist ihre Tätigkeit nach § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG insgesamt als gewerblich zu qualifizieren (z.B. Senatsurteile in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002;… in BFH/NV 2008, 53).
Die aus der Tätigkeit der Dr. N auf der Ebene der Klägerin erzielten Einkünfte waren nicht von lediglich untergeordneter Bedeutung (vgl. zur Bagatellgrenze für die Nichtanwendung der Abfärberegelung in § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG das Senatsurteil in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002).
- BFH, 12.04.2018 - IV R 5/15
Keine Abfärbung bei Verlusten - Betriebsaufspaltung - Gewinnerzielungsabsicht …
Fortentwickelt wurde diese Rechtsprechung durch Urteile des VIII. Senats des BFH, wonach freiberufliche Einkünfte einer GbR nicht insgesamt nach § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG zu solchen aus Gewerbebetrieb umqualifiziert werden, wenn die daneben erzielten Nettoumsatzerlöse aus der gewerblichen Tätigkeit 3 % der Gesamtnettoumsatzerlöse der Gesellschaft und den Betrag von 24.500 EUR im Veranlagungszeitraum nicht übersteigen (BFH-Urteile vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002, Rz 53 ff., und VIII R 41/11, BFHE 247, 506, BStBl II 2015, 999, Rz 25 ff.).
- BFH, 14.05.2019 - VIII R 35/16
Prüfingenieure üben eine freiberufliche Tätigkeit aus
a) Eine Personengesellschaft entfaltet nur dann eine Tätigkeit, die die Ausübung eines freien Berufs i.S. von § 18 EStG darstellt, wenn sämtliche Gesellschafter die Merkmale eines freien Berufs erfüllen (z.B. Senatsurteile vom 27. August 2014 - VIII R 6/12, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002; vom 26. Januar 2011 - VIII R 3/10, BFHE 232, 453, BStBl II 2011, 498; vom 15. Juni 2010 - VIII R 10/09, BFHE 230, 47, BStBl II 2010, 906; vom 21. Februar 2017 - VIII R 45/13, BFHE 257, 256, BStBl II 2018, 4; vom 10. Oktober 2012 - VIII R 42/10, BFHE 238, 444, BStBl II 2013, 79, m.w.N.).Allerdings ist diese nur unschädlich, wenn die persönliche Teilnahme des Berufsträgers an der praktischen Arbeit in ausreichendem Umfang gewährleistet ist (…vgl. z.B. Senatsbeschluss vom 12. Juni 2018 - VIII B 154/17, BFH/NV 2018, 945; Senatsurteile vom 15. Dezember 2010 - VIII R 50/09, BFHE 232, 162, BStBl II 2011, 506; in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002; in BFHE 232, 453, BStBl 2011, 498).
Erbringen die Gesellschafter einer Personengesellschaft --wie im Streitfall die Gesellschafter der Klägerin-- ihre Leistungen teilweise freiberuflich und teilweise --mangels Eigenverantwortlichkeit-- gewerblich, so ist ihre Tätigkeit nach § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG insgesamt als gewerblich zu qualifizieren (z.B. Senatsurteile vom 3. November 2015 - VIII R 62/13, BFHE 252, 283, BStBl II 2016, 381; in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002;… vom 4. Juli 2007 - VIII R 77/05, BFH/NV 2008, 53) .
Dieser ist getrennt von den freiberuflichen Tätigkeiten der Gesellschafter der Klägerin zu betrachten (vgl. zum Merkmal der Trennbarkeit z.B. Senatsurteil in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002, m.w.N.).
b) Hinreichende Anhaltspunkte dafür, dass eine Umqualifizierung der Einkünfte gemäß § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG ausnahmsweise nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ausgeschlossen sein könnte, weil die gewerblichen Einkünfte der Klägerin lediglich ein äußerst geringes Ausmaß haben (sog. Bagatellgrenze: vgl. hierzu z.B. Senatsurteile vom 27. August 2014 - VIII R 41/11, BFHE 247, 506, BStBl II 2015, 999, und in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002), fehlen.
- BFH, 16.03.2021 - X R 34/19
Bildung von aktiven Rechnungsabgrenzungsposten auch in Fällen geringer Bedeutung
In diesem Fall würde die "schädliche" Tätigkeit eine unverhältnismäßige Rechtsfolge auslösen und damit eine Bedeutung erlangen, die ihr von ihrem Gewicht her nicht zukommt (vgl. BFH-Urteile vom 11.08.1999 - XI R 12/98, BFHE 189, 419, BStBl II 2000, 229, und vom 27.08.2014 - VIII R 6/12, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002; zu § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alternative 2 EStG: BFH-Urteil vom 06.06.2019 - IV R 30/16, BFHE 265, 157, BStBl II 2020, 649). - FG Baden-Württemberg, 22.04.2016 - 13 K 3651/13
Abfärberegelung nach § 15 Abs. 3 EStG: Keine Bagatellgrenze bei Beteiligung an …
Von derart untergeordneter Bedeutung ist eine originär gewerbliche Tätigkeit dann, wenn die Nettoumsatzerlöse aus der gewerblichen Tätigkeit 3 % der Gesamtnettoumsatzerlöse der Gesellschaft und insgesamt den gewerbesteuerlichen Freibetrag für Personengesellschaften nach § 11 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) in Höhe von 24.500 EUR nicht übersteigen (vgl. BFH-Urteile vom 27. August 2014 VIII R 16/11, BFHE 247, 499, BStBl II 2015, 996; VIII R 6/12, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002; VIII R 41/11, BFHE 247, 506, BStBl II 2015, 999; vom 3. November 2015 VIII R 62/13, DB 2016, 746). - FG Hamburg, 05.06.2018 - 2 K 54/14
Einkommensteuer: Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit bei angestelltem Anwalt …
Die Gesellschafter müssen an der Bearbeitung der erteilten Aufträge zumindest in der Weise mitwirken, dass die Berufsträger die mit einem übernommenen Auftrag verbundenen Aufgaben untereinander aufteilen und jeder den ihm zugewiesenen Aufgabenbereich aufgrund seiner Sachkenntnis eigenverantwortlich leitet (vgl. BFH-Urteile vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BStBl II 2015, 1002; vom 10. Oktober 2012 VIII R 42/10, BStBl II 2013, 79).Diese Würdigung ist jeweils nach den tatsächlichen Verhältnissen des Einzelfalls und den Besonderheiten des jeweiligen Berufes vorzunehmen (BFH-Urteil vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BStBl II 2015, 1002).
Auch in diesem Fall ist zu prüfen, ob die Gesellschafter einer Personengesellschaft bezogen auf diese Verfahren nach den genannten Kriterien eigenverantwortlich tätig geworden sind (vgl. BFH-Urteil vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BStBl II 2015, 1002).
Die Umqualifizierung der gesamten Einkünfte der Klägerin in solche aus Gewerbebetrieb gemäß § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG entfällt auch nicht dadurch, dass nach Maßgabe einer zum Teil in der Literatur vertretenen Auffassung (Wacker in Schmidt, EStG, 37. Aufl. 2018, § 15 Rn. 188, wohl offengelassen in BFH-Urteil vom 27. August 2014 VIII, R 6/12, BStBl II 2015, 1002; BFH-Urteile vom 25. Juni 1996 VIII R 28/96, BStBl II 1997, 202; vom 18. Mai 1995 IV R 31/94, BStBl II 1995, 718), die Klägerin hinsichtlich der gewerblichen Einkünfte ohne Gewinnerzielungsabsicht gehandelt haben könnte.
War zwischen BFH und den Instanzgerichten bisher nicht eindeutig geklärt, ab welcher Höhe von einem äußerst geringen Ausmaß und damit der Unschädlichkeit der gewerblichen Einkünfte auszugehen war (vgl. dazu BFH-Urteil vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BStBl II 2015, 1002), hat der BFH dies mit drei Entscheidungen vom 27. August 2014 im Rahmen einer typisierenden Betrachtung konkretisiert.
Eine Tätigkeit von äußerst geringem Ausmaß liegt danach vor, wenn die originär gewerblichen Nettoumsatzerlöse 3 % der Gesamtnettoumsatzerlöse der Gesellschaft sowie den Betrag von 24.500 EUR im Veranlagungszeitraum nicht übersteigen (BFH-Urteile vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BStBl II 2015, 1002; VIII R 41/11, BStBl II 2015, 999; VIII R 16/11, BStBl II 2015, 996).
Die Berücksichtigung des Freibetrags als Umsatzgrenze vermeidet derartige Schwierigkeiten (BFH-Urteile vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BStBl II 2015, 1002).
- BFH, 30.06.2022 - IV R 42/19
Abfärbung von Verlusten aus gewerblicher Tätigkeit auf die im Übrigen …
Liegt eine einheitliche nichtgewerbliche (z.B. freiberufliche oder vermögensverwaltende) Tätigkeit vor, entfällt die Anwendung von § 15 Abs. 3 Nr. 1 Satz 1 Alternative 1 EStG n.F. (BFH-Urteile vom 27.08.2014 - VIII R 6/12, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002, Rz 46, zu § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG a.F. betreffend gewerbliche und freiberufliche Tätigkeit; vom 14.07.2016 - IV R 34/13, BFHE 255, 12, BStBl II 2017, 175, Rz 55, zu § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG a.F. betreffend gewerbliche und vermögensverwaltende Tätigkeit).Danach ist eine die umqualifizierende Wirkung nicht auslösende gewerbliche Tätigkeit von äußerst geringem Ausmaß gegeben, wenn die originär gewerblichen Nettoumsatzerlöse 3 % der Gesamtnettoumsätze (relative Grenze) der Personengesellschaft und zugleich den Höchstbetrag von 24.500 EUR im Feststellungszeitraum (absolute Grenze) nicht übersteigen (BFH-Urteile vom 27.08.2014 - VIII R 16/11, BFHE 247, 499, BStBl II 2015, 996, Rz 28, und VIII R 41/11, BFHE 247, 506, BStBl II 2015, 999, Rz 27; in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002, Rz 53).
Im Übrigen war dieser Vereinfachungseffekt auch Grund dafür, dass der VIII. Senat des BFH in seinen Urteilen vom 27.08.2014 die Bagatellgrenze anhand von Umsatzgrenzen, nicht anhand von Gewinngrenzen konkretisiert hat (z.B. BFH-Urteil in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002, Rz 63).
- BFH, 12.06.2018 - VIII B 154/17
Freiberufliche Tätigkeit eines Laborarztes bei vollständiger Delegation …
c) Die weitere vom Kläger für grundsätzlich bedeutsam gehaltene Rechtsfrage i.S. des § 115 Abs. 2 Nr. 1 FGO lautet sinngemäß, ob im Hinblick auf die jüngere Rechtsprechung des BFH zur Delegation von Routineaufträgen an angestellte Berufsträger (Hinweis auf BFH-Urteile vom 16. Juli 2014 VIII R 41/12, BFHE 247, 195, BStBl II 2015, 216; vom 27. August 2014 VIII R 6/12, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002) und die unter Umständen genügende stichprobenartige Kontrolle des Betriebsinhabers bei technischen Untersuchungen (BFH-Urteil in BFHE 159, 535, BStBl II 1990, 507) eine eigenverantwortliche Tätigkeit i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG gegeben sein kann, wenn der Betriebsinhaber bei standardisierten Routineuntersuchungen nicht mehr jeden einzelnen Untersuchungsauftrag zur Kenntnis nimmt, sondern allein die fachlich vorgebildeten Mitarbeiter die Untersuchung durchführen und das Ergebnis auswerten.Nach der Rechtsprechung des BFH gilt auch nach den BFH-Urteilen in BFHE 247, 195, BStBl II 2015, 216 und in BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002 unverändert, dass die Tätigkeit des Freiberuflers bei Mithilfe fachlich vorgebildeter Personen gemäß § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG leitend und eigenverantwortlich ist, wenn sie über die Festlegung der Grundzüge der Organisation und der dienstlichen Aufsicht hinaus durch Planung, Überwachung und Kompetenz zur Entscheidung in Zweifelsfällen gekennzeichnet und die Teilnahme des Berufsträgers an der praktischen Arbeit in ausreichendem Maße gewährleistet ist.
- FG Rheinland-Pfalz, 16.09.2021 - 4 K 1270/19
Gewerbliche Infizierung einer zahnärztlich tätigen Partnerschaftsgesellschaft …
Das Handeln der Gesellschafter in ihrer gesamthänderischen Verbundenheit und damit das Handeln der Gesellschaft darf kein Element einer nicht freiberuflichen Tätigkeit enthalten (z.B. ständige Rechtsprechung, vgl. etwa BFH, Urteil vom 27. August 2014 - VIII R 6/12 -, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002 mit weiteren Nachweisen; BFH, Urteil vom 3. November 2015 - VIII R 62/13 -, BFHE 252, 283, BStBl II 2016, 381).Unschädlich ist, wenn die Personengesellschaft durch ihre Gesellschafter neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit auch eine sonstige selbständige Arbeit im Sinne von § 18 Abs. 1 Nr. 3 EStG ausübt (sog. interprofessionelle Mitunternehmerschaft), solange die Gesellschafter auch hinsichtlich dieser Tätigkeit die oben dargestellten Anforderungen erfüllen (BFH, Urteil vom 27. August 2014 - VIII R 6/12 -, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002).
Die Gesellschafter müssen an der Bearbeitung der erteilten Aufträge zumindest in der Weise mitwirken, dass die Berufsträger die mit einem übernommenen Auftrag verbundenen Aufgaben untereinander aufteilen und jeder den ihm zugewiesenen Aufgabenbereich aufgrund seiner Sachkenntnis eigenverantwortlich leitet (BFH, Urteil vom 23. November 2000 - IV R 48/99 -, BFHE 193, 482, BStBl II 2001, 241; BFH, Urteil vom 27. August 2014 - VIII R 6/12 -, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002).
a)Erbringen die Gesellschafter einer Personengesellschaft ihre Leistungen teilweise freiberuflich und teilweise - mangels Eigenverantwortlichkeit - gewerblich, so ist ihre Tätigkeit nach § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alt. 1 EStG insgesamt als gewerblich zu qualifizieren (BFH, Urteil vom 27. August 2014 - VIII R 6/12 -, BFHE 247, 513, BStBl II 2015, 1002; BFH, Urteil vom 3. November 2015 - VIII R 62/13 -, BFHE 252, 283, BStBl II 2016, 381), soweit keine einheitliche Tätigkeit durch zwei derart miteinander verflochtene Tätigkeitsarten vorliegt, dass diese sich gegenseitig unlösbar bedingen, und die Gesamttätigkeit steuerlich danach zu qualifizieren ist, ob das freiberufliche oder das gewerbliche Element vorherrscht (vgl. BFH, Urteil vom 24. April 1997 - IV R 60/95 -, BFHE 183, 150, BStBl II 1997, 567; BFH, Urteil vom 20. Dezember 2000 - XI R 8/00 -, BFHE 194, 206, BStBl II 2002, 478).
- FG München, 26.06.2018 - 2 K 2245/16
Einkünfte aus Grundstücksvermietung - Gewerbliche Einkünfte einer GbR
- FG Köln, 26.06.2020 - 4 K 3437/11
Vorliegen eines Gewerbebetriebs beim Bezug von Einkünften aus der Beteiligung an …
- FG Hamburg, 25.02.2021 - 3 K 139/20
Gewerbesteuer: Keine Abfärbung von gewerblichen Beteiligungseinkünften bei der …
- FG Schleswig-Holstein, 17.11.2015 - 4 K 93/14
Einkünfte einer doppelstöckigen Freiberufler-Personengesellschaft
- FG Köln, 24.06.2015 - 14 K 1130/13
Qualifizierung der Einkünfte nach dem Tod eines freiberuflichen Erfinders
- FG Düsseldorf, 22.04.2021 - 9 K 2652/19
Vornahme einer erweiterten Kürzung des Gewerbeertrages einer Genossenschaft …
- FG Köln, 10.07.2019 - 7 K 3133/17
Fststellung einer Mitunternehmereigenschaft bei der Gewerbesteuerfestsetzung
- FG Düsseldorf, 27.10.2015 - 9 K 97/13
Abgrenzung von Einkünften aus selbständiger Arbeit von gewerblichen Einkünften …