Rechtsprechung
BFH, 30.03.1971 - II B 3/71 |
Volltextveröffentlichungen (4)
- Wolters Kluwer
Darlehnsgewährung - Überschuldete Kapitalgesellschaft - Befriedigung aller anderen Gläubiger - Zurückstellung der eigenen Befriedigung
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
- datenbank.nwb.de
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 101, 430
- DB 1971, 1286
- BStBl II 1971, 336
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (6)
- BFH, 03.12.1969 - II R 2/68
Gesetzeskraft einer Entscheidung - Vereinbarkeit mit GG - Gültigkeit der neuen …
Auszug aus BFH, 30.03.1971 - II B 3/71
Denn jedenfalls hat die Darlehnsgewährung bewirkt, daß die Beschwerdeführerin nicht in Konkurs fiel; die Darlehnsgewährung war also Grundlage dafür, daß die Beschwerdeführerin weiterbestehen konnte (vgl. Urteil II R 2/68 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 81 [83], BStBl II 1970, 289).Selbst wenn die Gewährung eines (faktisch) kapitalersetzenden Darlehens (§ 3 Abs. 1 KVStG) bei ausdrücklichem Rangrücktritt des Darlehnsgebers (vgl. Urteil II R 2/68 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 81, BStBl II 1970, 289) noch vom Sinn des § 9 Abs. 2 Nr. 1 KVStG erfaßt wäre, könnte das aber nicht für den Fall gelten, daß der darlehnsgebende Gesellschafter diesen Rücktritt nicht ausdrücklich erklärt.
- BGH, 14.12.1959 - II ZR 187/57
Lufttaxi - Eigenkapitalersetzende Darlehen
Auszug aus BFH, 30.03.1971 - II B 3/71
Der BGH hat aus diesem Grund in dem Urteil II ZR 187/57 vom 14. Dezember 1959 (BGHZ 31, 258) ein bei Überschuldung gewährtes Darlehen eines Gesellschafters wie Eigenkapital behandelt.Mag auch zuweilen davon auszugehen sein, daß der Gesellschafter, obwohl er das nicht eigens erwähnt hat, den Rangrücktritt für eine kaufmännische Ehrenpflicht hält, so beweist doch der vom BGH entschiedene Fall (BGHZ 31, 258), daß eine solche Betrachtung nicht selbstverständlich ist.
- BFH, 03.12.1969 - II 162/65
Darlehnsgeber als Gesellschafter - Zeitpunkt der Hingabe - Voraussetzungen der …
Auszug aus BFH, 30.03.1971 - II B 3/71
Denn die Darlehnsgewährung erzeugt die Darlehnsforderung (§ 607 BGB), also wiederum eine Schuld der Gesellschaft, und behebt somit den Zustand der Überschuldung nicht (vgl. Urteil des BFH II 162/65 vom 3. Dezember 1969, BFH 98, 59 [70], BStBl II 1970, 279).
- BGH, 16.12.1958 - VI ZR 245/57
§ 64 Abs. 1 GmbHG als Schutzgesetz
Auszug aus BFH, 30.03.1971 - II B 3/71
Denn wenn an die Nichtbeachtung von Vorschriften, welche die Gläubiger der Gesellschaft schützen sollen (§ 823 Abs. 2 BGB) -- vgl. Urteil des BGH VI ZR 245/57 vom 16. Dezember 1958 (BGHZ 29, 100 [103]) --, gewisse, einem Schadenersatz (§ 249 BGB) vergleichbare oder über diesen hinausreichende (§ 31 Abs. 1 GmbHG, vgl. mit § 31 Abs. 2 GmbHG) Rechtsfolgen geknüpft werden, so würde diesen Rechtsfolgen die Basis entzogen, wenn die Nichtanmeldung des Konkurses ohnehin schon rechtmäßig wäre. - BFH, 12.02.1964 - I 412/61
Auszug aus BFH, 30.03.1971 - II B 3/71
Zur Begründung nimmt es Bezug auf das Urteil des FG Hamburg I 412/61 (IV) vom 7. Oktober 1963, -- EFG 1964, 237 -- (vgl. auch dessen Urteil IV 35/62 vom 25. Februar 1964, EFG 1964, 550, DStZ B 1964, 487). - VGH Baden-Württemberg, 29.01.1964 - IV 35/62
Auszug aus BFH, 30.03.1971 - II B 3/71
Zur Begründung nimmt es Bezug auf das Urteil des FG Hamburg I 412/61 (IV) vom 7. Oktober 1963, -- EFG 1964, 237 -- (vgl. auch dessen Urteil IV 35/62 vom 25. Februar 1964, EFG 1964, 550, DStZ B 1964, 487).
- BFH, 09.11.1977 - II R 29/76
Muttergesellschaft - Erwerb der Beteiligung an einer KG - Tochtergesellschaft - …
Die Anwendung des ermäßigten Steuersatzes scheitert auch nicht daran, daß möglicherweise die Darlehensgewährung gemäß § 3 KVStG 1959 dem vollen Steuersatz von 2, 5 v. H. unterlag, und zwar auch für den Fall, daß bereits zum damaligen Zeitpunkt ein Verlust am Stammkapital eingetreten sein sollte (vgl. hierzu den Beschluß vom 30. März 1971 II B 3/71, BFHE 101, 430, BStBl II 1971, 336). - BFH, 18.11.1971 - II 47/63
Kapitalzuführung - Gesellschaftsteuer - Doppelte Heranziehung - Gewährung eines …
Dieser Gesichtspunkt schließt zwar nicht aus, den Verzicht auf bereits unbedingt entstandene (fällige oder nicht fällige) Zinsforderungen gemäß § 2 Nr. 3 Buchst. b KVStG 1934/1959 der Gesellschaftsteuer zu unterwerfen, weil diese Zinsforderungen -- obschon auf dem Darlehnsvertrag beruhend -- im Zeitpunkt des Verzichtes zusätzliche, neben der Darlehnsforderung (§ 607 Abs. 1 BGB) stehende Forderungen sind, das Eigenkapital der Gesellschaft also durch den Verzicht über den Betrag der in dieser -- nicht in jeder (BFH-Beschluß II B 3/71 vom 30. März 1971, BFH 101, 430, BStBl II 1971, 336) -- Beziehung wie Eigenkapital zu behandelnden Darlehnssumme hinaus erhöht wird.