Rechtsprechung
BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer
Anforderungen an eine verbindliche Zolltarifauskunft - Verpflichtung zur Nacherhebung nicht angeforderter Eingangsabgaben
- datenbank.nwb.de(kostenpflichtig)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Wird zitiert von ... Neu Zitiert selbst (9)
- BFH, 22.03.1988 - VII R 8/84
Verbrauchsteuerbescheid - Günstige Einspruchsentscheidung - Nachteilige Änderung
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
Richtig ist auch seine Annahme, daß § 172 Abs. 1 Nr. 1 AO 1977 eine Ermessensvorschrift ist (ebenso Senat, Urteile vom 31. März 1981 VII R 1/79, BFHE 133, 13, BStBl II 1981, 507, und vom 22. März 1988 VII R 8/84, BFHE 152, 430, 436, BStBl II 1988, 517).Ein solcher Bescheid kann grundsätzlich sogar noch nach einer für den Steuerpflichtigen günstigen Einspruchsentscheidung zu dessen Nachteil geändert werden (so - zu § 172 Abs. 1 Satz 2, Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO 1977 - Senat in BFHE 152, 430, BStBl II 1988, 517).
- BFH, 12.05.1987 - VII R 115/84
Nacherhebung von Eingangsabgaben nach nationalem Recht - Nacherhebung von …
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
§ 172 Abs. 1 Nr. 1 AO 1977 ("darf . . . geändert werden") hat § 94 Abs. 1 Nr. 1 der Reichsabgabenordnung - AO - ("kann . . . ändern") abgelöst und läßt wie diese Vorschrift die Aufhebung und Änderung fehlerhafter Zoll- und Verbrauchsteuerbescheide zu (vgl. auch Begründung zu § 153 des Regierungsentwurfs, BTDrucks VI/1982 S. 152), ohne daß die Änderungsbefugnis von besonderen Voraussetzungen abhängig wäre (Senat, Urteil vom 12. Mai 1987 VII R 115/84, BFH/NV 1988, 137;… vgl. auch Förster in Koch, Abgabenordnung 1977, 3. Aufl., § 172 Rdnr. 11).Richtig ist, daß § 172 Abs. 1 Nr. 1 AO 1977 (wie die Vorgängervorschrift) in der Tat bezweckt, im öffentlichen Interesse die Überprüfung und Korrektur solcher Bescheide zu ermöglichen, die unter Zeitdruck, nur summarisch geprüft, ergehen (…vgl. Tipke/Kruse, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 12. Aufl., § 172 AO 1977 Tz. 4; Senat in BFH/NV 1988, 137; siehe auch Bundesfinanzhof, Beschluß vom 16. Oktober 1986 V B 64/86, BFHE 148, 10, 12, BStBl II 1987, 95).
- BFH, 30.04.1987 - VII K 2/86
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
Insbesondere ist nicht erkennbar, daß sich die Verordnung nicht im Rahmen der ihr zugrunde liegenden gemeinschaftsrechtlichen Ermächtigungsnorm hielte oder daß sie gegen höherrangiges Zolltarifrecht verstieße (zu den Erfordernissen der Gültigkeit einer Einreihungsverordnung Senat, Urteil vom 30. April 1987 VII K 2/86, BHFE 150, 227, 229 f).
- BFH, 16.10.1986 - V B 64/86
Umsatzsteuer - Verbrauchsteuer - Festsetzungsfrist
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
Richtig ist, daß § 172 Abs. 1 Nr. 1 AO 1977 (wie die Vorgängervorschrift) in der Tat bezweckt, im öffentlichen Interesse die Überprüfung und Korrektur solcher Bescheide zu ermöglichen, die unter Zeitdruck, nur summarisch geprüft, ergehen (…vgl. Tipke/Kruse, Abgabenordnung-Finanzgerichtsordnung, 12. Aufl., § 172 AO 1977 Tz. 4;… Senat in BFH/NV 1988, 137; siehe auch Bundesfinanzhof, Beschluß vom 16. Oktober 1986 V B 64/86, BFHE 148, 10, 12, BStBl II 1987, 95). - BFH, 31.03.1981 - VII R 1/79
Verbrauchssteuerbescheid - Änderung - Ablehnung
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
Richtig ist auch seine Annahme, daß § 172 Abs. 1 Nr. 1 AO 1977 eine Ermessensvorschrift ist (ebenso Senat, Urteile vom 31. März 1981 VII R 1/79, BFHE 133, 13, BStBl II 1981, 507, und vom 22. März 1988 VII R 8/84, BFHE 152, 430, 436, BStBl II 1988, 517). - BFH, 05.02.1980 - VII R 101/77
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
Den Ausführungen in der Vorentscheidung über frühere Abfertigungen und Rechtsbehelfsverfahren, bei denen die später aufgegebene Tarifauffassung zugrunde gelegt worden sei, kann nicht entnommen werden, daß das HZA gegenüber der Klägerin nachhaltig so vorgegangen war, daß diese auf eine entsprechende künftige Verfahrensweise vertrauen durfte (vgl. zum Vertrauenstatbestand Senat, Urteil vom 5. Februar 1980 VII R 101/77, BFHE 130, 90, 95). - BFH, 12.03.1985 - VII R 91/82
Voraussetzungen der Eingangsabgabenfreiheit eines Schiffes
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
Zu § 94 Abs. 1 Nr. 1 AO hat der Senat in ständiger Rechtsprechung entschieden, daß die Finanzbehörde grundsätzlich zur Nachforderung verpflichtet ist, vorbehaltlich der durch den Grundsatz von Treu und Glauben gezogenen Grenzen (zuletzt Urteil vom 12. März 1985 VII R 91/82, BFH/NV 1986, 1 mit Nachweisen). - EuGH, 12.11.1981 - 212/80
Salumi
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
(ABlEG L 197/1) - insbesondere Art. 2 (Verpflichtung zur Nacherhebung nicht angeforderter Eingangsabgaben) - war noch nicht anwendbar, weil bereits vor ihrem Inkrafttreten am 1. Juli 1980 die Abgaben buchmäßig erfaßt worden waren (vgl. Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften vom 12. November 1981 Rs. 212-217/80, EuGHE 1981, 2735, 2750). - Drs-Bund, 19.03.1971 - BT-Drs VI/1982
Auszug aus BFH, 30.08.1988 - VII R 159/85
§ 172 Abs. 1 Nr. 1 AO 1977 ("darf . . . geändert werden") hat § 94 Abs. 1 Nr. 1 der Reichsabgabenordnung - AO - ("kann . . . ändern") abgelöst und läßt wie diese Vorschrift die Aufhebung und Änderung fehlerhafter Zoll- und Verbrauchsteuerbescheide zu (vgl. auch Begründung zu § 153 des Regierungsentwurfs, BTDrucks VI/1982 S. 152), ohne daß die Änderungsbefugnis von besonderen Voraussetzungen abhängig wäre (Senat…, Urteil vom 12. Mai 1987 VII R 115/84, BFH/NV 1988, 137;… vgl. auch Förster in Koch, Abgabenordnung 1977, 3. Aufl., § 172 Rdnr. 11).
- FG Hamburg, 14.01.2009 - 4 V 250/08
Prozessrecht, Allgemeines Abgabenrecht: Aufhebung eines Vorbehalts der …
Allerdings liegt die Korrektur eines Steuerbescheides nach § 172 Abs. 1 Nr. 1 AO im (pflichtgemäßen) Ermessen der Behörde (allgemeine Ansicht, vgl. nur BFH, Urteil vom 30.8.1988, VII R 159/85, BFH/NV 1989, 335;… Loose, in: Tipke/Kruse, Kommentar zur AO und FGO, § 172 AO, Rz. 13;… von Wedelstädt, in: Beermann/Gosch, Kommentar zur AO und FGO, § 172 AO, Rz. 52) mit der Folge, dass diese bei der Ausübung ihrer Korrekturbefugnis nach § 172 Abs. 1 Nr. 1 AO nicht nur erkennen muss, dass ihr Ermessen eingeräumt ist, sondern ihre Ermessensentscheidung auch am Zweck der Ermächtigung auszurichten hat.Der beschließende Senat ist sich bewusst, dass nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (vgl. etwa Urteil vom 26.09.1989, VII R 10/87, BFHE 158, 200; Urteil vom 30.08.1988, VII R 159/85, BFH/NV 1989, 335) ein nach § 102 FGO gerichtlich nachprüfbarer Ermessensfehler grundsätzlich nicht vorliegt, wenn sich aus der Begründung des angefochtenen Änderungsbescheides ergibt, dass die nachgeforderten Abgaben bzw. Steuern geschuldet werden und dass keine besonderen Gründe - scil. insbesondere Treu und Glauben - gegeben sind, die der Korrektur und Nachforderung entgegenstehen.