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   BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85   

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BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 (https://dejure.org/1986,472)
BGH, Entscheidung vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 (https://dejure.org/1986,472)
BGH, Entscheidung vom 02. Juli 1986 - IVb ZR 54/85 (https://dejure.org/1986,472)
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Volltextveröffentlichungen (3)

Kurzfassungen/Presse

  • Wolters Kluwer (Leitsatz)

    Gerichtlicher Gesetzesverstoß - Lösung des Scheidungsverbundes

Papierfundstellen

  • NJW 1987, 1772
  • NJW-RR 1987, 899 (Ls.)
  • MDR 1987, 40
  • FamRZ 1986, 898
 
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Wird zitiert von ... (50)Neu Zitiert selbst (8)

  • BGH, 30.05.1958 - V ZR 232/56

    Rechtsmittel

    Auszug aus BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85
    Daher kann das angefochtene Urteil nicht auf einer etwaigen Verletzung des § 309 ZPO durch das Amtsgericht beruhen (vgl. dazu BGH, Urteil vom 30. Mai 1958 - V ZR 232/56 - NJW 1958, 1398; Zöller/Schneider aaO. § 551 Rdn. 1).
  • BGH, 12.02.1958 - V ZR 12/57

    Protokollberichtigung nach Revisionseinlegung

    Auszug aus BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85
    Das Schweigen des Protokolls zu dieser Frage steht einer eigenen Beurteilung des Senats nicht entgegen (vgl. Zöller/Stephan aaO. § 165 Rdn. 2; s.a. BGHZ 26, 340, 343).
  • BAG, 16.12.1970 - 4 AZR 98/70

    Befugnis des Zivilgerichts - Prozessual wirksame Parteianträge - Klageabweisung -

    Auszug aus BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85
    Dies entspreche auch einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts vom 16. Dezember 1970 (veröffentlicht NJW 1971, 1332).
  • BGH, 30.05.1979 - IV ZR 160/78

    Anmeldefrist für Stationierungsschäden für Privatversicherer

    Auszug aus BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85
    Die Entscheidung darüber, ob die Verzögerung des Scheidungsausspruchs für den Antragsteller eine unzumutbare Härte darstellen würde, hat der Tatrichter aufgrund einer Würdigung der Umstände des Einzelfalles zu treffen (vgl. BGH, Urteil vom 30. Mai 1979 - IV ZR 160/78 - FamRZ 1979, 691, 692).
  • BGH, 14.12.1983 - IVb ZR 62/82

    Revision in einem Scheidungsverfahren wegen verfassungsrechtlicher Bedenken der

    Auszug aus BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85
    Wenn einem Scheidungsantrag zu Unrecht vor der Entscheidung über eine Folgesache stattgegeben wird, schafft dies eine selbständige Beschwer, der mit Rechtsmitteln gegen das Scheidungsurteil begegnet werden kann (vgl. Senatsurteil vom 14. Dezember 1983 - IVb ZR 62/82 - FamRZ 1984, 254, 255 m.w.N.).
  • BGH, 24.06.1981 - IVb ZR 513/80

    Ausschluß des Versorgungsausgleichs wegen kurzer Ehedauer

    Auszug aus BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85
    Ein etwaiger Verstoß des Amtsgerichts gegen § 308 ZPO wäre jedenfalls dadurch geheilt, daß der Ehemann in zweiter Instanz die Zurückweisung der Berufung der Ehefrau beantragt und sich dadurch das Verbundurteil des Amtsgerichts in allen Punkten zu eigen gemacht hat (vgl. Senatsurteil vom 24. Juni 1981 - IVb ZR 513/80 - FamRZ 1981, 944 f m.w.N.; s.a. OLG Frankfurt FamRZ 1982, 809, 812).
  • OLG Köln, 10.12.1982 - 4 UF 264/82
    Auszug aus BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85
    c) Die Revision weist an sich zutreffend darauf hin, daß in Anbetracht der Bedeutung des Scheidungsverbundes vor der Abtrennung einer Folgesache den Parteien in geeigneter Form rechtliches Gehör zu dieser Frage zu gewähren ist (vgl. Zöller/Philippi aaO. § 628 Rdn. 11; OLG Köln FamRZ 1983, 289, 290).
  • OLG Frankfurt, 10.11.1981 - 3 UF 6/81

    Anforderungen an einen Scheidungsantrag; Falsches Datum der letzten mündlichen

    Auszug aus BGH, 02.07.1986 - IVb ZR 54/85
    Ein etwaiger Verstoß des Amtsgerichts gegen § 308 ZPO wäre jedenfalls dadurch geheilt, daß der Ehemann in zweiter Instanz die Zurückweisung der Berufung der Ehefrau beantragt und sich dadurch das Verbundurteil des Amtsgerichts in allen Punkten zu eigen gemacht hat (vgl. Senatsurteil vom 24. Juni 1981 - IVb ZR 513/80 - FamRZ 1981, 944 f m.w.N.; s.a. OLG Frankfurt FamRZ 1982, 809, 812).
  • OLG Frankfurt, 13.03.2013 - 4 UF 211/12

    Voraussetzungen einer Abtrennung nach § 140 II Nr. 5 FamFG - unzulässige

    Denn für die Feststellung einer außergewöhnlichen Verzögerung ist auf die Zeit seit Rechtshängigkeit des Scheidungsantrags des Ehegatten abzustellen, der sich auf eine unzumutbare Härte beruft (vgl. BGH FamRZ 1986, 898; OLG Saarbrücken FamRZ 2011, 1890).

    Soweit sich die Antragsgegnerin mit ihrer Beschwerde darauf beruft, das Scheidungsverfahren sei in den Zeiträumen von 22.12.2010 bis 30.08.2011 und 13.03.2012 bis 07.05.2012 nicht betrieben worden, kann dies schon deshalb dahinstehen, weil derartige Zeiten entgegen der Auffassung der Antragsgegnerin für die Beurteilung der außergewöhnlichen Verzögerung nicht außer Betracht bleiben (vgl. BGH FamRZ 1986, 898; OLG Zweibrücken FamRZ 2002, 334).

    Die Zeitdauer von 3 Jahren und einem Monat rechtfertigt die Annahme einer außergewöhnlichen Verzögerung des Scheidungsverfahrens, da eine solche in der Regel bei einer über zwei Jahre hinausgehenden Verfahrensdauer angenommen wird (vgl. BGH FamRZ 1986, 898; OLG Hamm FamRZ 2007, 651; OLG Zweibrücken FamRZ 2002, 334).

    Dies gilt namentlich dann, wenn die Folgesache Unterhalt der Regelung bedarf, da diese unmittelbar die gegenwärtige Lebenssituation des potentiell Unterhaltsberechtigten betrifft (vgl. BGH FamRZ 1986, 898).

    Zwar kann nicht mit der prozessualen Verfahrensförderungspflicht in Einklang stehendes Verhalten eines Ehegatten im Rahmen der vorzunehmenden Interessenabwägung Berücksichtigung finden (vgl. BGH FamRZ 1986, 898; OLG Schleswig, Urteil vom 24.09.2003, Az. 12 UF 34/03, zit. nach juris; OLG Saarbrücken FamRZ 2011, 1890).

  • OLG Hamm, 19.12.2013 - 2 UF 150/13

    Abtrennung einer Folgesache vom Verbund zur Ermöglichung der Eingehung einer

    Die Antragsgegnerin ist zwar durch den Ausspruch der Ehescheidung vor einer Entscheidung in der Folgesache "Zugewinn" beschwert, da sie Anspruch darauf hat, nur geschieden zu werden, wenn gleichzeitig über die Folgesache entschieden wird (vgl. BGH, Beschluss vom 04. September 2013 - XII ZB 87/12 - FamRZ 2013, 1879; BGH, Urteil vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898; BGH, Urteil vom 30.07.1979 - IV ZR 160/78 - FamRZ 1979, 690; OLG Köln, Beschluss vom 13.06.2012 - II-21 UF 15/12 - FamRZ 2012, 1814; OLG Zweibrücken, Beschluss v. 19.10.2011 - 2 UF 96/11 - FamRZ 2012, 471; OLG Bremen, Beschluss vom 22.11.2010 - 4 WF 151/10 - FamRZ 2011, 753; OLG Hamm, Urteil vom 01.12.2006 - 12 UF 168/06 - FamRZ 2007, 651).

    Vielmehr sind weitere Umstände erforderlich (vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898).

    Ob die Verfahrensdauer dann, wenn sie - wie hier - mit über 4 ½ Jahren auch die normale Dauer von 2 Jahren ab Rechtshängigkeit (vgl. BGH, Urteil vom 02. Juli 1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898; OLG Frankfurt, Beschluss vom 13. März 2013 - 4 UF 211/12 - FamFR 2013, 427; OLG Hamm, Urteil vom 01. Dezember 2006 - 12 UF 168/06 - FamRZ 2007, 651; OLG Zweibrücken, Urteil vom 08. Mai 2001 - 5 UF 143/00 - FamRZ 2002, 334) um mehr als das Doppelte übersteigt, für sich isoliert betrachtet ohne Weiteres die Annahme einer unzumutbaren Härte rechtfertigt (vgl. Brandenburgisches Oberlandesgericht, Beschluss vom 16. Mai 2013 - 10 UF 43/13 - FamFR 2013, 328; vgl. auch OLG Köln, Urteil vom 17. November 2009 - II-4 UF 121/08, 4 UF 121/08 - FamRZ 2010, 659), kann vorliegend dahinstehen, da weitere Umstände vorliegen, die die Annahme einer unzumutbaren Härte begründen.

    Eine unzumutbare Härte liegt vor, wenn das Interesse des die Abtrennung begehenden Ehegatten nach den Umständen des Einzelfalls das Interesse des anderen Ehegatten daran, dass gleichzeitig mit der Scheidung über die Folgesache entschieden wird, überwiegt (BGH, Urteil vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898; OLG Naumburg, Beschluss vom 29.06.2011 - 14 WF 108/01 - FamRZ 2002, 331; OLG Düsseldorf, Urteil vom 09.01.2008 - II-5 UF 148/07 - FamRZ 2008, 1266).

    Damit steht nicht nur fest, dass das Verfahren die Beziehung zur Lebensgefährtin belastet; vielmehr ist auch die Legitimierung des Sohnes W durch eine Eheschließung mit der Kindesmutter - jedenfalls derzeit und auf absehbare Zeit wegen des laufenden Scheidungsverbundverfahrens - nicht möglich (vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898; vgl. auch OLG Köln, Urteil vom 17. November 2009 - II-4 UF 121/08, 4 UF 121/08 - FamRZ 2010, 659).

  • OLG Hamm, 12.03.2013 - 2 UF 107/12

    Berücksichtigung einer beabsichtigten Verfahrensverzögerung

    Die Antragstellerin ist zwar durch den Ausspruch der Ehescheidung vor einer Entscheidung in der Folgesache "nachehelicher Unterhalt" beschwert, da sie grundsätzlich Anspruch darauf hat, nur geschieden zu werden, wenn gleichzeitig über die Folgesache entschieden wird (vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898; BGH, Urteil vom 30.07.1979 - IV ZR 160/78 - FamRZ 1979, 690; OLG Köln, Beschluss vom 13.06.2012 - II-21 UF 15/12 - FamRZ 2012, 1814; OLG Zweibrücken, Beschluss v. 19.10.2011 - 2 UF 96/11 - FamRZ 2012, 471; OLG Bremen, Beschluss vom 22.11.2010 - 4 WF 151/10 - FamRZ 2011, 753; OLG Hamm, Urteil vom 01.12.2006 - 12 UF 168/06 - FamRZ 2007, 651).

    Eine unzumutbare Härte im Sinne des § 140 Abs. 2 Satz 2 Nr. 5 FamFG liegt vor, wenn das Interesse des die Abtrennung begehenden Ehegatten nach den Umständen des Einzelfalls das Interesse des anderen Ehegatten daran, dass gleichzeitig mit der Scheidung über die Folgesache entschieden wird, überwiegt, was im Rahmen einer umfassenden Interessenabwägung festzustellen ist (vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898; OLG Naumburg, Beschluss vom 29.06.2011 - 14 WF 108/01 - FamRZ 2002, 331; OLG Düsseldorf, Urteil vom 09.01.2008 - II-5 UF 148/07 - FamRZ 2008, 1266).

    Dabei kann dahinstehen, ob als Maßstab für eine durchschnittliche Verfahrensdauer eines Scheidungsverfahrens ein Zeitraum von zwei Jahren (vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898) oder nach empirischen Werten des Statistischen Bundesamtes nach dem Bericht "Rechtspflege Familiengerichte" ein Zeitraum von 10 Monaten im Bundesdurchschnitt, 10, 3 Monaten im Landesdurchschnitt oder 9, 6 Monaten im Durchschnitt im Bezirk des Oberlandesgerichts Hamm zu Grunde zu legen ist.

  • OLG Koblenz, 02.04.2014 - 13 UF 737/13

    Scheidungsverbundverfahren: Abtrennung wegen einer zu einer unzumutbaren Härte

    Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs kommt eine außergewöhnliche Verzögerung regelmäßig dann in Betracht, wenn zwischen dem Zeitpunkt der Rechtshängigkeit des Scheidungsantrages und des Scheidungsausspruchs mehr als zwei Jahre liegen (vgl. BGH FamRZ 1991, 1043 und FamRZ 1986, 898, 899).
  • OLG Saarbrücken, 31.03.2011 - 6 UF 128/10

    Scheidungsverbundverfahren: anwendbares Verfahrensrecht; Zulässigkeit der

    Denn wird einem Scheidungsantrag vor der Entscheidung über eine Folgesache gegen den Willen des Betroffenen stattgegeben, so liegt darin eine selbständige, durch Rechtsmittel gegen den Scheidungsausspruch rügbare Beschwer (vgl. - zum alten Recht - BGH FamRZ 2008, 2268; 1996, 1070 und 1333; 1986, 898; 1984, 254; Senatsurteile vom 10. September 2009 - 6 UF 40/09 -, juris m.w.N. und vom 3. März 2011 - 6 UF 117/10 - ebenso zum neuen Recht OLG Bremen, Beschluss vom 22. November 2010 - 4 WF 151/10 -, juris).

    Hiervon ist bei einer - im Falle der Aufrechterhaltung des Scheidungsverbundes zu gewärtigenden - Verfahrensdauer von mehr als zwei Jahren in der Regel auszugehen, wobei auf die Zeit der Rechtshängigkeit des Scheidungsantrages desjenigen Ehegatten abzustellen ist, der sich auf eine unzumutbare Härte beruft (BGH FamRZ 1986, 898; Senatsurteile vom 10. September 2009 - 6 UF 40/09 -, juris, m.w.N.).

    Indessen vermag der Senat der weiteren Annahme des Familiengerichts, diese Verfahrensdauer bedeute eine unzumutbare Härte für den - sich allein hierauf berufenden - Antragsteller, nach der gebotenen Abwägung der Umstände des Einzelfalls (BGH FamRZ 1986, 898) nicht beizutreten.

    Zwar kann das Verhalten eines Beteiligten, das der prozessualen Förderungspflicht nicht entspricht, im Rahmen der vorzunehmenden Interessenabwägung berücksichtigt werden (BGH FamRZ 1986, 898; Senatsurteil vom 10. September 2009 - 6 UF 40/09 -, juris, m.w.N.).

    Mag auch das Gesamtverhalten der Antragsgegnerin in jüngster Zeit tendenziell eine solche Absicht nicht als ausgeschlossen erscheinen lassen, so fehlt es doch - wie dargestellt - bezogen auf den gesamten Verfahrensablauf bisher noch an einer schuldhaften Verzögerung einseitig durch die Antragsgegnerin, zumal zu berücksichtigen ist, dass es dem Verbundgedanken entspricht, das Interesse des Ehegatten an wirtschaftlicher Sicherung hoch zu bewerten (Senatsurteil vom 10. September 2009 - 6 UF 40/09 -, juris, m.w.N), und der Regelung des Nachscheidungsunterhalts außerdem, weil sie die gegenwärtige Lebenssituation des Unterhaltsberechtigten unmittelbar berührt, hohe Bedeutung zukommt (BGH FamRZ 1986, 898).

  • OLG Saarbrücken, 10.09.2009 - 6 UF 40/09

    Voraussetzungen der Abtrennung der Folgesache nachehelicher Unterhalt;

    Wird einem Scheidungsantrag vor der Entscheidung über eine Folgesache gegen den Willen des Betroffenen stattgegeben, so liegt darin eine selbständige, durch Rechtsmittel gegen den Scheidungsausspruch rügbare Beschwer, und zwar auch dann, wenn - wie hier - der Berufungskläger selbst auf Scheidung der Ehe angetragen hat (vgl. BGH FamRZ 1996, 1070; 1996, 1333; 1986, 898; 1984, 254; Senatsurteil vom 29. Juli 2004, 0LGR Saarbrücken 2004, 660 m.w.N.).

    Hiervon ist bei einer - im Falle der Aufrechterhaltung des Scheidungsverbundes zu gewärtigenden - Verfahrensdauer von mehr als zwei Jahren in der Regel auszugehen (BGH FamRZ 1986, 898; Senatsurteil vom 29. Juli 2004, 0LGR Saarbrücken 2004, 660 m.w.N.).

    Es kann jedoch vorliegend dahinstehen, ob die von § 628 S. 1 Nr. 4 ZPO vorausgesetzte außergewöhnliche Verzögerung schon eingetreten sein muss oder ob diesbezüglich eine Prognose statthaft ist, die die voraussichtliche weitere Dauer des Verfahrens in der Folgesache einbegreifen darf (so BGH FamRZ 1986, 898; a.A. OLG Köln, FamRZ 2000, 1294 [Leitsatz, Volltext in juris]).

    b) Denn jedenfalls vermag der Senat der weiteren Annahme des Familiengerichts, im Aufschub der Scheidung sei unter Berücksichtigung der beiderseitigen Interessen und der Bedeutung der Folgesache eine unzumutbare Härte für den - sich allein hierauf berufenden - Antragsgegner zu sehen, nach der gebotenen Abwägung sämtlicher Umstände des Einzelfalls (BGH FamRZ 1986, 898) nicht beizutreten.

    Zwar kann ein Parteiverhalten, das der prozessualen Förderungspflicht nicht entspricht, im Rahmen der vorzunehmenden Interessenabwägung berücksichtigt werden (BGH FamRZ 1986, 898; OLG Hamm, FamRZ 2009, 711; OLG Stuttgart, FamRZ 2009, 64; OLG Frankfurt, FamRZ 1986, 921; OLG Oldenburg, FamRZ 1992, 458).

    Die Regelung des Nachscheidungsunterhalts hat, weil sie die gegenwärtige Lebenssituation des Unterhaltsberechtigten unmittelbar berührt, mehr Bedeutung als etwa eine im Scheidungsverbund veranlasste Regelung güterrechtlicher Verhältnisse (BGH FamRZ 1986, 898).

  • OLG Brandenburg, 30.01.2020 - 13 UF 42/17

    Beschwerde gegen die Abtrennung der Folgesache Güterrecht vom Scheidungsverbund

    Grundsätzlich hat die Antragsgegnerin Anspruch darauf, nur geschieden zu werden, wenn gleichzeitig über die Folgesache entschieden wird (vgl. BGH, FamRZ 1986, 898; 1979, 690; OLG Hamm, FamRZ 2013, 1889; OLG Köln, FamRZ 2012, 1814; OLG Zweibrücken, FamRZ 2012, 471; OLG Bremen, FamRZ 2011, 753; OLG Hamm, FamRZ 2007, 651).

    Dabei kann dahinstehen, ob als Maßstab für eine durchschnittliche Verfahrensdauer eines Scheidungsverfahrens ein Zeitraum von zwei Jahren (vgl. BGH, Urteil vom 02.07.1986 - IVb ZR 54/85 - FamRZ 1986, 898) oder unter Zugrundelegung der empirischen Werte des Statistischen Bundesamtes nach dem Bericht "Rechtspflege Familiengerichte 2018" (Statistisches Bundesamt, Fachserie 10, Reihe 2.2, Rechtspflege Familiengerichte 2018, S. 43) ein Zeitraum von 9, 7 Monaten im Bundesdurchschnitt, 10, 4 Monaten im Landesdurchschnitt zugrunde zu legen ist.

    Ob dies der Fall ist, ist im Rahmen einer umfassenden Interessenabwägung festzustellen (vgl. BGH, FamRZ 1986, 898; OLG Naumburg, FamRZ 2002, 331; OLG Düsseldorf, FamRZ 2008, 1266).

  • OLG Hamm, 01.12.2006 - 12 UF 168/06

    Scheidung vor Folgesachenentscheidung nach § 628 Satz 1 Nr. 4 ZPO nur bei länger

    Durch eine Ehescheidung vor einer Folgesachenentscheidung werden beide Ehegatten beschwert; denn beide haben Anspruch darauf nur geschieden zu werden, wenn gleichzeitig über die Folgesachen entschieden wird (BGH, FamRZ 1979, S. 690; BGH, FamRZ 1986, S. 898 (899); Zöller-Philippi, ZPO, 25. Aufl., § 628 Rz. 16).

    Dauert das Verfahren länger als zwei Jahre, so ist dies außergewöhnlich (BGH, FamRZ 1986, S. 898 (899); OLG Hamm, FamRZ 1992, S. 1086 (1987); OLG Dresden, FamRZ 1998, S. 1527 (1528); OLG Zweibrücken, FamRZ 2002, S. 334 (335); Zöller-Philippi, ZPO, 25. Aufl., § 628 Rz. 5).

    Zugunsten des Ehegatten, der die Scheidung begehrt, ist dessen Wunsch zu berücksichtigen, alsbald wieder zu heiraten, wenn dadurch ein Kind, das die Ehefrau oder die Geliebte des Ehemannes erwartet, ehelich geboren wird (BGH, FamRZ 1986, S. 898 (899); OLG Schleswig, MDR 2004, S. 514; Zöller-Philippi, ZPO, 25. Aufl., § 628 Rz. 7 m.w.N.).

    Wirkt sich die Regelung der Folgesache nicht auf diese Lebenssituation aus, wie z.B. der Zugewinnausgleich bei Ehegatten mit ausreichendem Einkommen (BGH, FamRZ 1986, S. 898 (899); OLG Zweibrücken, FamRZ 1998, S. 1525 (1526)) oder der Versorgungsausgleich bei erwerbsfähigen Ehegatten, so kann die Ehe eher vorab geschieden werden als in den Fällen, in denen die Unterhaltsfrage ungeregelt bleibt (OLG Brandenburg, FamRZ 1996, S. 751; OLG Zweibrücken, FamRZ 1998, S. 1525 (1526); OLG Schleswig, MDR 2004, S. 514; Zöller-Philippi, ZPO, 25. Aufl., § 628 Rz. 8).

    Die Entscheidung über den nachehelichen Unterhalt sollte nur ausnahmsweise abgetrennt werden (BGH, FamRZ 1986, S. 898 (899)), nämlich dann, wenn der Unterhalt keine existentielle Bedeutung für den Berechtigten hat.

  • OLG Bamberg, 03.12.1987 - 2 UF 160/87

    Berufung gegen ein ergangenes Scheidungsurteil vor Entscheidung über

    Für die Anwendung des § 628 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 ZPO muß sowohl das Tatbestandsmerkmal der außergewöhnlichen Verzögerung des Scheidungsausspruchs, als auch dasjenige der unzumutbaren Härte erfüllt sein; ob die Verfahrensverzögerung bei Aufrechterhaltung des Verbundes zu einer für den Antragsteller unzumutbaren Härte führen würde, ist unter umfassender Abwägung der Belange beider Ehegatten, insbesondere auch der Bedeutung der Folgesache, zu prüfen (BGH FamRZ 1979, 690, 691, 692 = BGHF 1, 498; 1986, 898, 899 = Ez- FamR ZPO § 628 Nr. 1 = BGHF 5, 429; OLG Düsseldorf FamRZ 1985, 412, 413; OLG Frankfurt FamRZ 1986, 921, 922; Walter, aaO S. 836).

    Der Bundesgerichtshof (FamRZ 1986, 898, 899 = EzFamR ZPO § 628 Nr. 1 = BGHF 5, 429) hat unter Bezugnahme auf die oben angeführten statistischen Zahlen aus dem Jahre 1980 schon eine mehr als zweijährige Verfahrensdauer als außergewöhnlich bezeichnet.

    Auch bei Anlegung eines großzügigen Maßstabes und Berücksichtigung der Umstände des vorliegenden Falles kann aber bei einer Verfahrensdauer von fünf Jahren und vier Monaten ab Rechtshängigkeit (BGH FamRZ 1986, 898, 899 = EzFamR ZPO § 628 Nr. 1 = BGHF 5, 429; Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann, aaO Anm. 2 A c; Sedemund-Treiber, aaO) kein Zweifel bestehen, daß bereits zu dem Zeitpunkt des Ersturteils von einer außergewöhnlichen Verzögerung des Verfahrens iSd § 628 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 ZPO gesprochen werden mußte.

    Im übrigen kommt es darauf an, inwieweit sich die noch nicht entscheidungsreife Folgesache auf die aktuelle Lebenssituation des Antragsgegners auswirkt (BGH FamRZ 1986, 898, 899 = EzFamR ZPO § 628 Nr. 1 = BGHF 5, 429; Walter, aaO S. 836; Philippi, aaO Rdn. 8).

    Im übrigen ist die Beantwortung der Frage, ob eine unzumutbare Härte iSd § 628 Abs. S. 1 Nr. 3 ZPO vorliegt, in erster Linie Sache der tatrichterlichen Würdigung der Umstände des Einzelfalles (BGH FamRZ 1986, 898, 899 = EzFamR ZPO § 628 Nr. 1 = BGHF 5, 429); sie unterliegt der Nachprüfung durch das Revisionsgericht nur in begrenztem Umfange.

  • OLG Brandenburg, 29.04.2021 - 13 UF 173/20

    Zulässigkeit der Abtrennung der Folgesache Güterrecht aus dem Scheidungsverbund

    Die Antragsgegnerin hat grundsätzlich Anspruch darauf, nur geschieden zu werden, wenn gleichzeitig über die Folgesachen entschieden wird (vgl. BGH, FamRZ 1986, 898; 1979, 690; OLG Hamm, FamRZ 2013, 1889; OLG Köln, FamRZ 2012, 1814; OLG Zweibrücken, FamRZ 2012, 471; OLG Bremen, FamRZ 2011, 753; OLG Hamm, FamRZ 2007, 651).

    Vorliegend kann dahinstehen, ob als Maßstab für eine durchschnittliche Verfahrensdauer eines Scheidungsverfahrens, deren Überschreitung eine außergewöhnliche Verzögerung darstellen kann, ein Zeitraum von zwei Jahren (vgl. BGH NJW 1987, 1772 = FamRZ 1986, 898 = NJW-RR 1987, 899 Ls.), der hier noch gar nicht erreicht wäre, oder unter Zugrundelegung der empirischen Werte des Statistischen Bundesamtes nach dem Bericht "Rechtspflege Familiengerichte 2018" (Statistisches Bundesamt, Fachserie 10, Reihe 2.2 Rechtspflege Familiengerichte 2018, 43) ein Zeitraum von 9, 7 Monaten im Bundesdurchschnitt, 10, 4 Monaten im Landesdurchschnitt zugrunde zu legen ist.

    Ob dies der Fall ist, ist im Rahmen einer umfassenden Interessenabwägung festzustellen (vgl. BGH NJW 1987, 1772; OLG Naumburg FamRZ 2002, 331; OLG Düsseldorf FamRZ 2008, 1266).

    Bei der Prüfung, ob eine unzumutbare Härte vorliegt, kann auch ein Verhalten eines Beteiligten, das nicht der prozessualen Förderungspflicht entspricht, berücksichtigt werden (vgl. BGH, Urteil vom 2.7.1986 - IVb ZR 54/85, juris Rn. 18; KG, Urteil vom 18.2.2000 - 3 UF 6680/99, juris Rn. 32; OLG Saarbrücken, Beschluss vom 31.3.2011 - 6 UF 128/10, juris Rn. 28).

  • OLG Brandenburg, 09.04.2020 - 9 UF 19/20

    Voraussetzungen der Abtrennung der Folgesache Zugewinnausgleich aus dem

  • OLG Brandenburg, 16.05.2013 - 10 UF 43/13

    Ehescheidungsrecht: Scheidungsverfahren; Abtrennung einer Folgesache; mehrjährige

  • OLG Brandenburg, 04.06.2009 - 9 UF 134/08

    Scheidungsverbundverfahren: Abtrennung der Folgesachen elterliche Sorge und

  • OLG Saarbrücken, 16.11.2021 - 6 UF 139/21

    Der Umstand, dass ein Ehegatte, wenn die Ehe nicht vorab geschieden wird, für die

  • BGH, 09.01.1991 - XII ZR 14/90

    Vorabentscheidung über den Scheidungsantrag im Verbundverfahren

  • OLG Köln, 15.05.2018 - 14 UF 32/18

    Zulässigkeit der Abtrennung einer Güterrechtssache aus dem Scheidungsverbund

  • OLG Stuttgart, 15.04.2004 - 16 UF 363/03

    Ehescheidung: Abtrennung einer Folgesache trotz langer Verfahrensdauer nur bei

  • BGH, 29.05.1991 - XII ZR 108/90

    Begriff der unzumutbaren Härte

  • OLG Saarbrücken, 29.07.2004 - 6 UF 12/04

    Verfahrensfehlerhafte Vorabentscheidung über den Scheidungsausspruch: Widerspruch

  • OLG München, 10.07.2007 - 4 UF 481/06
  • OLG München, 28.10.2022 - 12 UF 712/22

    Abtrennung einer Folgesache

  • BGH, 08.05.1996 - XII ZR 4/96

    Anfechtung der Auflösung des Scheidungsverbundes; Abtrennung von Folgesachen

  • AG Karlsruhe, 26.05.2023 - 5 F 126/14
  • OLG Stuttgart, 21.08.2008 - 16 UF 65/08

    Scheidungsverbundverfahren: Unzumutbare Härte als Voraussetzung einer Abtrennung

  • OLG Köln, 06.05.2022 - 14 UF 16/22

    Voraussetzungen der Abtrennung der Folgesache Zugewinnausgleich; Begriff der

  • OLG Köln, 06.06.2001 - 27 UF 232/00

    Abwägung nach § 628 Satz 1 Nr. 4 ZPO , ob die Ehescheidung vor einer Folgesache

  • OLG Köln, 13.01.2000 - 14 UF 152/99

    Außergewöhnliche Verzögerung des Scheidungsausspruchs durch die Folgesache

  • BGH, 25.11.2022 - LwZR 5/21

    Vorschriftsmäßige Besetzung des Landwirtschaftsgerichts; Pachtvertrag bei

  • OLG Brandenburg, 18.10.2011 - 10 UF 143/11

    Beschwerde in Ehesachen: Frist für Geltendmachung einer Folgesache bei

  • OLG Celle, 16.06.2022 - 13 U 67/21

    Vorläufige Unterlassung des Neuabschlusses eines Konzessionsvertrages

  • OLG Karlsruhe, 13.02.1998 - 2 WF 173/97

    Abtrennung; Verbund; Ermessensentscheidung; Beschwerde, außerordentliche

  • OLG Hamm, 04.09.1986 - 4 WF 330/86

    Statthaftigkeit einer Beschwerde; Vorwegentscheidung; Abtrennung in der

  • OLG Köln, 13.06.2012 - 21 UF 15/12

    Zulassung des Antrags auf Anpassung des Unterhalts im Verbundverfahren

  • OLG Brandenburg, 03.02.2021 - 13 UF 67/20
  • OLG Brandenburg, 06.08.2020 - 13 UF 114/18

    Scheidungsverfahren: Verlautbarungsfehler; Abtrennung wegen außergewöhnlicher

  • OLG Frankfurt, 11.05.1999 - 3 UF 395/98
  • OLG Schleswig, 24.09.2003 - 12 UF 34/03

    Keine Abtrennung der Verbundfolgesache Unterhalt trotz 5-jähriger Verfahrensdauer

  • OLG Naumburg, 27.01.2005 - 8 UF 225/04

    Zur Vorabentscheidung wenn ein Anspruch im Wege der Stufenklage im Verbund

  • OLG Köln, 13.09.2019 - 10 UF 186/18
  • OLG Zweibrücken, 08.05.2001 - 5 UF 143/00

    Verfahrensverbund, Abtrennung von Folgesachen, außergewöhnliche Verzögerung des

  • AG Bad Iburg, 17.01.2011 - 5 F 320/09

    Ehescheidungsverbundverfahren: Abtrennung des Verfahrens über den nachehelichen

  • OLG Hamm, 15.10.2004 - 11 WF 206/04

    Unzulässigkeit einer Beschwerde gegen eine Entscheidung des Familiengerichts

  • AG Kerpen, 21.12.2017 - 153 F 35/12

    Abtrennung der Folgesache Güterrecht i.R.d. Scheidung der Ehe der Ehegatten wegen

  • OLG Köln, 24.06.1997 - 14 UF 215/96

    Begriff der unzumutbaren Härte

  • OLG Naumburg, 31.01.2002 - 8 UF 185/01

    Unzulässigkeit einer Abtrennung der Folgesache Ehegattenunterhalt vom

  • OLG Koblenz, 19.10.2004 - 11 UF 604/03

    Scheidungsverbundverfahren: Unterbliebene Antragstellung in der Folgesache

  • OLG Schleswig, 24.09.2003 - 12 UF 43/03
  • OLG Düsseldorf, 12.11.1987 - 10 UF 104/87
  • OLG Saarbrücken, 14.07.1994 - 6 UF 13/94

    Abtrennung der Zugewinnausgleichssache vom Verbund

  • OLG Saarbrücken, 11.03.2004 - 6 UF 71/03
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